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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Heimatkunde von Passau - S. 14

1911 - München [u.a.] : Oldenbourg
14 Heimatkunde von Passau. Die Wassermenge des Inns an der Mündung beträgt bei kleinem Nieder- wasser ca. 200 cbm pro Sekunde. Beim Septemberhochwasser 1899 flössen dagegen rd. 7000 cbm in der Sekunde ab. 350 330 310 290 343m 60 km • Höhe </ 100000 Gefälle des Inns von Simbach bis Passau. Was diet i e f e n v e r h ä l t n i s s e anbelangt, so treten in Konkaven, besonders wenn ein Teil des Flußbettes durch Kiesbänke eingenommen wird, bei Mittelwasser Tiefen bis zu 6 in auf. In der Enge bei Wormbach wird ausnahmsweise eine Tiefe von 19 in erreicht^). 3. Die Ilz. Die Jlz hat ihren Ursprung im Bayerischen Wald. Sie setzt sich aus zwei Quell- flüsseu zusammen, aus der Großen und der Kleinen Ohe (Ohe — Ache, Aa, soviel wie: Wasser). Die Große Ohe entspringt am Rachel, am Rachelsee (1074 m), während die Kleine Ohe vom Kleinen S p i tz b e r g (zwischen Rachel und Lüsen) herabkommt. Nachdem beide in starkem Gefälle den „P f a h l", ein von Nordwest nach Südost streichendes Q n a r z r i f f, durchbrochen haben, vereinigen sie sich bei Eberharts- reut. Der vereinigte Fluß uinmtt dann von links her mehrere Bäche auf, die schon durch ihren Namen, wie Res ch wasser, Sausbach ihren Charakter als echte Wildwasser verraten. Diese beiden Bäche bilden mit dem vom Dreisesselgebiet kommenden Osterbach die sog. W o l f st e i n e r I l z , die sich bei Fürsteneck mit der Schönberger Jlz zu einem Flusse vereinigt. Die Jlz ent- wässert also den ganzen Südwestabfall des Bayerischen Waldes vom Rachel bis zum Dreisessel. Es ist dies von großer wirtschaftlicher Bedeutung; denn dieses Gebiet ist außerordentlich waldreich und die verschiedenen Quell- und Zuflüsse haben ein so starkes Gefälle und sind namentlich im Frühjahr, zur Zeit der Schneeschmelze, so wasserreich, daß sie die einzige Möglich- keit bieten, den ganzen Holzreichtum herauszuschaffen. Im Winter erklingt daher in den endlosen Wäldern des Rachel, Lüsen und Dreisessel die Axt und saust der schwerbeladene Schlitten zu Tal und im Frühjahr ist reges Leben an den Bächen. Da sind die Triftleute, kräftige, muskulöse Gestalten, die zum Teil sogar vom Frankenwald hierher kommen, damit beschäftigt die Tausende und Abertausende von Blöchern und Scheiten in das sprudelnde Wasser zu schaffen und weiterzutriften. In tief eingeschnittenem Quertal durchzieht nun die Jlz von Fürsteneck aus in direkt südlichem Laufe den Urgebirgsstock bis Passau. Nur einmal noch wird i) Mitteilungen des K. Straßen- und Flußbauamtes Simbach.

2. Geschichte des Mittelalters - S. 56

1901 - München [u.a.] : Franz
Heinrich Iv. — Bormundschastliche Regierung. Heinrich It. 1056—1106. Bormundschastliche Regierung 1056—1065. Heinrich It. folgte seinem Vater als sechsjähriges Kind. Es war beuhctlb eine vormunbschaftliche Regierung nötig Kaiserin welche die Kaiserin-Witwe Agnes übernahm. Weichen Gemütes 9necv und mehr zu srommer Entsagung als zu gebieterischer Festigkeit neigend, suchte sie für sich und ihren Sohn treue Stützen zu gewinnen, indem sie die erledigten süddeutschen Herzogtümer vergab. — Bei der Schwäche der Kaiserin beschloß der Erz bisch os Anno von Köln, die Regierung an sich zu bringen. Als die Kaiserin 1062 mtt tf]rem Sohne (1062) in der Pfalz zu Kaiserswert (uörbüch von Köln) verweilte, lud der Erzbischof den jungen König zur Besichtigung seines ^Schiffes ein und entführte denselben nach •ft öl Ti. Aber bald wußte auch der Erzbischof Adalbert von Bremen sich Teilnahme an der Regierung zu verschaffen. Beibe Erz-bischöfe waren verschieben geartete Männer. Anno, eine nüchterne Köln'"" und miftc ?atur, erzog den Knaben mit Strenge und strebte ba= nach, _bttß sich in der Denkart des jungen Heinrich feine zu hohe Auffassung der königlichen Gewalt bilbe. Abalbert neigte in Adalbert von seiner Prachtliebe sehr zum Weltlichen und war ein entschiedener -öremen,. Anhänger jenes Kaisertums, das unbedingt über den Gewalten der Fürsten stand. In demselben Maße, in dem sich Heinrich von dem strengen Anno abgestoßen fühlte, zog es ihn zu dem geschmeidigen Adalbert, der seinerseits die Zuneigung des jungen Königs mit zu weit gehender Nachsicht gegen bessen jugendliche Launen erwiderte. Nach kurzer Zeit stand Heinrich völlig unter dem Einfluß Abalberts, der schon Heinrichs im Jahre 1065 dem König die Schwertleite erteilen ließ. Daburch achlöertteite war Heinrich für mündig erklärt; ba er aber erst 15 Jahre alt war, beburfte er immer noch einer Führung und stützte sich vorzugsweise aus Abalbert von Bremen. Aufstand der Sachsen 1073—1075. Ab albert hatte bei dem Streben nach Erweiterung seines Erzstifts sich vielfach in Streitigkeiten mit den sächsischen Großen verstrickt, in deren Stammesgebiet Bremen-Hamburg lag. Als trotzig und zu steter Empörung geneigt schilderte er die Sachsen dem jungen König. Um die ihm verdächtigen Sachsen im Notfall . mit Gewalt im Zaum halten zu können, baute er in ihrem Lande rich?et Bur7enunb Thüringen Burgen, unter denen die größte und prächtigste im Sachsen- Harzbnrg bei Goslar war. Durch die Erbauung dieser Zwing-land. bürgen und die Ausschreitungen der fränkischen Besatzungen

3. Geschichte des Mittelalters - S. 66

1901 - München [u.a.] : Franz
66 Barbarossas Römerzüge. neu anbaue. Dieser Beschluß wurde 1162 ausgeführt?) Darauf setzte Barbarossa in den italienischen Städten Vögte ein und kehrte nach Deutschland zurück. Dritter Zug Barbarossas nach Italien 1166—1168. Roch während seines Streites mit den Lombarden war Friedrich mich mit dem Papste zersallen. Es hatte eine zwiespältige Papstwahl stattgefunden. Um nun den (Regner des Papstes Alexander Iii. nach Rom zu führen, unternahm Friedrich 1166 einen neuen Zug nach Italien. Alerander Iii. S'sebt1lß7inenlfioh nach Benevent, der Kaiser zog in Nom ein 1167. Jetzt _ *’ stand er auf dem Gipfel seiner Erfolge. Da vernichtete eine Seuche Erhebung der fein Heer, und alsbald brach ein Aufstand der Lombarden aus, "L111 nn en" dje das Regiment feiner Vögte mit steigendem Ingrimm ertragen hatten; sie vertrieben die kaiserlichen Gewaltboten und besetzten die Alpenpüsse, um den Kaiser von Deutschland abzuschneiden. Mit knapper Not gelang es Friedrich, über die burgundischen Alpen zu entkommen. Vierter Zug nach Italien 1174—1177. ^Fast sieben Jahre mußte Friedrich warten, bis die Lücken, die der ^.od in den Heerbann des Reiches gerissen, wieder soweit geschlossen waren, daß er zum viertemnale nach Italien ziehen konnte. Dort waren alle Städte der Lombardei bis in die Romagna in einen großen Bund getreten, hatten Mailand wieder ausgebaut und zu dessen Schutz eine Festung angelegt, die sie ihrem Friedrich I. Verbündeten Alerander Iii. zu Ehren Alefsandria nannten. Gegen 0ln bria,r'an' wendete sich Friedrich zunächst, nachdem er 1174 über den Mont Cenis in Italien eingedrungen war. Aber die Bürger von Alessandria verteidigten sich tapfer, und als ein großes Lom-bardenheer zu ihrem Entsätze herannahte, zog sich Barbarossa gegen die Alpen zurück, um neue Verstärkungen aus Deutschland zu erwarten. Jetzt bot er auch Heinrich den Löwen zur Heeresfolge auf, der sie jedoch versagte. So sah sich Barbarossa einem Lombardenheere gegenüber, das seinen Streitkräften weit überlegen war und ihn in der Schlacht bei Legnanoii76. Legnano 1176 besiegte. In Venedig kamen nun 1177 die beiden Häupter der abendländischen Christenheit zusammen: der Kaiser erkannte Alerander Iii. als rechtmäßigen Papst an, und dieser nahm den Bann von ihm.— Er bewilligte den lom-Politische Be-bardischen Städten die freie Wahl ihrer Obrigkeiten, beutung des während diese ihn neuerdings als Oberhaupt anerkannten urger unu. (1283). Damit trat neben Adel und Geistlichkeit ein neues Glied in die Reihe der mittelalterlichen Reichsstünde, das Bürgertum. ’) Gedicht: Hie Welf! von M. Gras v. Strachwik. ■— Lohmeyer, Wandbilder Iii, 11.

4. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. uncounted

1877 - Essen : Bädeker
Verlag von G D. Dädekrr in Essen. — Zu beziehen durch alle Buchhandlungen: Schilt-Wandkarten von E. Feeder, wisienschaftlicher Lehrer an der Mittelschule in Görlitz und Vorsitzender der geographischen Sectirn. bei der naturforschenden Gesellschaft daselbst. Wandkarte von Deutschland. Achte Auslage. "We Nus 9 Blättern bestehend, im Ganzen 1 Met. 50 Cent, hoch, 1 Met. 36 Cent, breit. Preis: unaufgezogen 5 Jl., aufgezogen inel. Mappe 12 Ji., aufgezogen mit Rollstäben 14 Ji. Wandkarte von Europa. Dt vierte Auflage. « A«S 9 Blättern bestehend, im Ganzen 1 Met. 36 Cent, hoch, 1 Met. 50 Cent, breit. Preis: unaufgezogen 5 Jc., aufgezogen inel. Mappe 12 Jc., aufgezogen mit Rollstäben 14 Jl. Wandkarte von Palästina. 0w- Zweite Auflage. de Aus 4 Blättern bestehend, im Ganzen 1 Met. 38 Cent, hoch, 1 Met. 5 Cent, breit. Preis: unausgezogen 4 Jl., aufgezogen inel. Mappe 10 Jt. 50 aufgezogen mit Rollstäben 12 Jl. Wandkarte der östlichen und westlichen Halbkugel. Jede ans 6 Blättern bestehend, Größe jeder im Ganzen 1 Met. 42 Cent, hoch und breit. Preis jeder Karte: unaufgezogen 5 Jl., aufgezogen inel. Mappe 12 Ji., aufgezogen mit Rollstäben 14 Jl. Wandkarte der Provinz Schlesien, der Provinz Posen, der Provinz Preuszen. Preis jeder Karte: unaufgezogen 4^!., aufgezogen inel. Mappe 10 Jl. 50 J>r aufgezogen mit Rollstäben 12 Jl. Mff- Zunächst erscheinen von E. Leeder als Schul-Wandkarten: der Preußische Staat, Provinz Schleswig-Holstein und Provinz Hannover. Mm- Den Leeder'schen Wandkarten, zum Schulgebrauch be- stimmt, wurde eine amtliche Empfehlung vieler hohen Schulbehörden Deutschlands (u. A. Seitens des Preußischen Unterrichtsministeriums im Eentraldl. f. d. ges. Unterr.-Verw. 1875 S. 543), sowie eine allgemeine günstige Beurtheilung in pädagogischen Zeitschriften zu Theil. Die Karten zeichnen sich aus durch sorgfältige, genaue Ausführung, kräftige Hervorhebung der Gebirge und Wassersysteme, deutliche Schrift, ohne Neberhäusung von Namen, wobei auf geschichtliche Ereignisse gebührend Rücksicht genommen ist, sauberes Kolorit, anschauliche politische Abgrenzung, sowie bei den Planigloben durch Berücksichtigung der neuesten Forschungen in allen Erdthcilcn.

5. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 15

1877 - Essen : Bädeker
15 welche das Haus bauen, sind: der Maurer, der Zimmermann, der Schreiner, der Schmied, der Dachdecker, der Glaser und der Anstreicher. Alle diese Personen heißen Handwerk«. Sie gebrauchen 'zu ihren Arbeiten verschiedene Werkzeuge. Der Maurer gebraucht als Werkzeug das Senkblei, den Winkelhaken, das Richtscheid, die Wasserwage, die Kelle, den Maßstab u. s. w. Die Werkzeuge des Schreiners sind: die Säge, das Beil, der Hobel, der Meißel, der Bohrer, die Hobelbank u. s. w. Zu den Werk- zeugen des Schmiedes gehören: der Amboß, der Hammer, der Blasebalg, die Feuerzange, der Schraubenstock, diefeile, das Nageleisenu. s. w. Der Pinsel, der Farbtopf, das Richtscheid, der Diamant u. s. w. sind Werkzeuge des Anstreichers und Glasers. Was hat jeder dieser Handwerker an dem Hause gemacht? — Woraus hat er es gemacht? — Ich kann in finsterer Nacht und im kalten Winter nicht immer, wie die Thiere, mich draußen, im Freien, aufhalten. Da würde ich naß, kalt und gar krank werden. Naß, kalt und krank werden, thut weh. Das Haus, in dem ich wohne, ist mein Wohnhaus oder kurz meine Wohnung. Das Wohnhaus schützt mich vor Regen, Schnee, Hagel, Wind, Kälte und Hitze, vor wilden Thieren und bösen Menschen. Dieser Schutz thut mir wohl. Das Wohnhaus ist daher eine große Wohlthat für mich. Iv. Der Mensch und das Haus (die Familie). In dem Wohnhause wohnen die Menschen. Ich wohne in dem Wohnhause mit meinem Vater und meiner Mutter oder meinen Eltern. Manche Eltern haben viele Kinder und zwar Knaben und Mädchen (Söhne und Töchter). Diese nennen einander Brüder und Schwestern oder Geschwister. Eltern und Kinder bilden eine Familie. In manchen Familien sind auch noch der Großvater und die Groß- mutter oder die Großeltern; der Enkel, die Enkelin; der Dheim, die Tante; der Vetter, die Nichte; der Schwieger- vater, die Schwiegermutter oder die Schwiegereltern; der Schwiegersohn, die Schwiegertochter; der Schwager, die Schwägerin; der Stiefvater, die Stiefmutter oder die Stief- eltern; der Stiefsohn, die Stieftochter oder die Stiefkinder. Alle diese Personen sind mit einander verwandt. Es giebt nähere und entferntere Verwandte. Die Verwandten sind Glieder der Familie. Jeder Schüler soll jetzt angeben, welche von den Familien- gliedern in seinem Hause wohnen! — Der Vater ist das Oberhaupt der Familie. Der Vater ver- richtet viele und schwere Arbeiten. Dadurch verdient er Geld und i^afft für die Familie Wohnung, Speise, Trank und Kleidung. Ann der Vater auf Arbeit oder an sein Geschäft geht, sorgt die Mutter für die Haushaltung. Sie kocht, wäscht, näht, strickt, spinnt

6. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 149

1877 - Essen : Bädeker
— 149 Mancherlei Naturfreuden. 1. Alldort auf grünen Matten, da giebt’s der Freuden viel: Alldort im grünen Schatten ergötzt man sich mit Spiel. 2. Alldort auf weiten Feldern wie wogt die Saat so schön! Alldort. in Busch und Wäldern die Lüftlein lieblich wehn. 3. Alldort auf blauer Welle schwebt leicht dahin der Kahn; Alldort erfrischt die Quelle den müden Wandersmann. 4. Dorthin nach Berges Höhen lenkt Wanderlust den Schritt; Von dort ins Thal zu sehen, die Freude nimmt man mit. 5. So ist ein wechselnd Wandern in freier Gotteswelt Von einem Ort zum andern, was jedem wohlgefällt. Glück auf! 1. „Glück auf!“ ist unser Bergmannsgruss, „Glück auf! Glück auf! Glück auf!“ Bei Arbeit, die das Leben kürzt, So wie beim Mahl, das Freude würzt, Tönt stets ein froh „Glück auf!“ 2. Glück auf! schallt es durch Berg und Thal, Durch die der Bergmann wallt, Wenn kaum das junge Tageslicht Mit Müh’ durch Nacht und Dunkel bricht Und schwarz noch steht der Wald. 3. „Glück auf! Glück auf!“ Ein froh „Glück auf!“ Ruft Knapp’ dem Knappen zu. Wenn ihn die Pflicht bei finstrer Nacht Ruft zu dem grabesgleichen Schacht Aus Schlaf und sanfter Ruh! 4. Doch spricht nicht blos der Mund: „Glück auf!“ Das Herz beut diesen Gruss; Denn Frohsinn und Zufriedenheit Ist stets des Bergmanns Seligkeit, Bei Arbeit sein Genuss. 5. Zwar sind wir von Gefahr nicht frei, Doch, wo giebt’s nicht Gefahr? Wer einmal hier auf Erden lebt, Wenn er auch nicht in Schächten gräbt, Dem droht sie immerdar. 6. Der Bergmann scheut Gefahren nicht, Ihn schreckt selbst nicht der Tod, Und lösen auch zu seinem Grab Sich krachend Felsenwände ab; Er denkt: so will es Gott! :,: 7. Wir fahren sonder Furcht hinab, Mit der Gefahr vertraut; Und sehn bei unserm Grubenlicht So manches Menschenelend nicht, Vor dem am Tag uns graut. :,: Treue und Redlichkeit. , 1. Cb’ immer Treu’ und Redlichkeit Bis an dein kühles Grab; Und weiche keinen Finger breit Von Gottes Wegen ab. ji

7. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 129

1877 - Essen : Bädeker
129 mögen auf gescheiterten Schiffen in ihrer Noth die Hände ver- gebens nach Hülfe ausgestreckt — aber in den Wogen des Meeres rhr Grab gefunden haben! Wer goß das Wasser reichlich aus In Duellen, Bächen, Seen? Wer streut int Winter Flocken aus? Wer heißt die Winde wehen? Wer führt die Wolken, tröpfelt Thau Auf Wiesen, Gärten, Felder? Alle Tropfen in den Bächen Hör' ich rauschend zu mir sprechen: Nur von Gott kommt Alles her, Auch der Tropfen und das Meer! — 1. Das Bächlein. Du Bächlein, silberhell und klar, du eilst vorüber immerdar, am Ufer steh ich, sinn' und sinn': „Wo kommst du her? Wo gehst du hin?" — „Ich komm' aus dunkler Felsen Schooß; mein Lauf geht über Blum' und Moos; auf meinem Spiegel schwebt so mild des blauen Himmels freundlich Bild. Drum hab' ich frohen Kindersinn; es treibt mich fort, weiß nicht: wohin. Der mich gerufen' aus dem Stein, der, denk' ich, wird mein Führer sein." 2. Des Wassers Rundreise. Blumen sprachen zu der Welle: „O du eiliger Geselle, eile doch nicht von der Stelle!" Doch die Welle sagt dawider: „Ich muß in die Lande nieder, weithin auf des Stromes Pfaden, mich im Meere jung zu baden; aber dann will ich vom Blauen wieder auf euch niederthauen." 3. Der Steg. Ein Bächlein fließt das Thal entlang, 's Kind möcht' hinüber, es wird ihm bang. Es möchte sich drüben die Blümchen besehn Und kann doch nicht über das Wasser hingehn. Zum Gehen führt über das Waffer kein Weg; da kommt gleich der Zimmermann, bauet den Steg. Von hüben nach drüben 's Kind gehen nun kann, hab' Dank, du geschickter Zimmermann. 4. Die beiden Ziegenböcte. Es waren einmal zwei Geißböcke, die hatten starke Hörner und lange Bärte, aber wenig Hirn in dem Kopfe. Diese begegneten sich auf einem Wege mitten über einem tiefen Waffer. Da sprach der eine: „Geh mir aus dem Wege, oder ich stoße dich!" Der andere aber antwortete: „Wenn du stößest, so stoße ich wieder, und ich gehe ^icht aus dem Wege." Und so geriethen die beiden eigensinnigen ^nd hartnäckigen Böcke an einander, streckten die Köpfe vorwärts, Und' preßten die Hörner so aneinander, als wenn es Mauersteine ^ären. Ich glaube, sie waren sich gleich an Stärke; denn cs konnte H-ester«' Lesebvch für Mitteln kathol v.'lttsch. 9

8. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 73

1877 - Essen : Bädeker
I — 73 — 11. Die Kirche. In des Ortes Mitte steht das liebe Gotteshaus; frommer Christen Sitte schmückt es einfach, lieblich aus. Zu dem Kirchlein wallen Alt und Jung mit Kindessinn; es Tchöret Allen; Reich' und Arme zieh'n dahin. ^ Ihr Beglückten kommet, tretet her vor euern Gott; was der ^eele frommet, das und das allein ist Noth. Ihr Bedrängten leget hier die Sorgen auf den Herrn; der ""s schützt und pfleget, er, der Vater ist nicht fern. Ihr Betagten weilet gern in diesem Heiligthum; unser Leben kilet; bringet hin es Gott zum Ruhm. Du, o Jugend, ehre diesen theuern Vaterort; deine Seele "ähre hier sich oft an Gottes Wort. Kniee am Altare vor dem heil'gen Sakrament gerne, wo der "rahre Gott sich opfert ohne End. Kirchlein, nimm sie Alle, Reich und Arm, in deinen Schooß; Wortes Lob erschalle laut in dir von Klein und Groß! 12. Der Sonntag. Am Sonntage hört man nicht das Geklapper der Mühle, auch nicht den Hammerschlag des Schmiedes. Hobel und Säge werden nicht gebraucht; der Webstuhl steht verlassen, und aus dem hohen Schornsteine der Fabrik steigt nicht, wie sonst, die schwarze Rauchwolke auf. Die Werkstätten bleiben geschloffen. Einsam steht der Pflug. Man begegnet weder muntern Kindern, die mit Tafel und Buch zur Schule wandern, noch ernsten Bergleuten, die mit ihrer Lampe in die Grube gehen. Alle Arbeit ruht; denn Gott hat gesprochen: „Sechs Tage sollst du arbeiten, aber am siebenten sollst du ruhen!" Wenn am Sonntag Morgen die Glocken erschallen, dann eilt von allen Seiten rings umher die Gemeinde herbei: Männer und Frauen, Kinder und Greise, Reiche und Arme, Hohe und Niedrige. Alle eilen zur Kirche, zum gemeinsamen Vaterhause. Alle sind reiner und schöner gekleidet, als an Werktagen; aber beim Eintritt in das Gotteshaus erinnert sie das Weihwasser, daß man auch mit reinem Herzen vor Gott erscheinen soll. Nach und nach füllt sich die Kirche und das Geläute hört auf. Aus der Sakristei tritt der Priester in kirchlicher Kleidung; vor ihm her schreiten die Meßdiener zum Altare: die heilige Messe beginnt. Jetzt ertönt die Orgel, und Gesang und Gebet steigen zum Himmel empod. Von der Kanzel herab verkündigt der Priester Gottes Wort. Er erklärt das vorgelesene Evangelium, welches uns von den schönen Lehren und liebevollen Thaten des Heilandes erzählt, oder er redet von Gott, von deffcn Liebe zu den Menschen. Er ermahnet in ernsten

9. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 145

1877 - Essen : Bädeker
145 Wasser, und es schmeckte uns viel besser, als zu Hause. Als wir aber nicht mehr müde waren, hieß es: „Jetzt marsch hinunter! und wieder nach Hause zu der Mutter!" 2. Das Bergwerk. Ich ging einmal zu dem Bergmann und sagte: „Lieber Bergmann, ich möchte sehen, woher das Gold kommt." Da antwortete der Berg- mann: „Liebes Kind, das Gold wird tief unter der Erde gegraben." Da sagte ich: „Lieber Bergmann, dann will ich auch einmckl unter die Erde steigen, damit ich genau sehe, woher das Gold kommt." Der Bergmann aber war es nicht sogleich zufrieden, denn er sagte: „Unter der Erde in der Grube ist es dunkel, und es ist tiefer als ein Brunnen. Wer da fällt, der kommt nimmermehr heraus." Ich aber hatte Muth und sprach: „Lieber Bergmann, ich fürchte mich weder vor der Dunkelheit noch vor der Tiefe, und will mich festhalten, da- mit ich nicht hinunter falle." Da sagte er: „Wenn es so ist, so will ich dich mitnehmen. Komm, zieh hier einen Bergmannskittel an und binde dir eine Lederschürze hinten vor, so wie ich, und nimm ein Lämpchen in die Hand und folge mir nach." Und nun ging es hin- unter. Wir setzten uns in einen großen Eimer und hielten uns fest an der Kette. Der Eimer wurde hinunter geleiert, und es wurde immer dunkler; man sah die Sonne nicht mehr, und von dem Himmel uur ein ganz kleines Stückchen. Endlich war der Eimer auf dem Boden, und wir stiegen heraus; allein wenn wir keine Lämpchen gehabt hätten, so hätten wir gar nichts gesehen. Jetzt sagte der Bergmann: „Wir sind durch den Schacht, nun müssen wir in den Stollen gehen." Da gingen wir durch einen langen dunklen Gang, welcher der Stollen heißt, und welcher so niedrig war, daß der Bergmann gebückt gehen mußte; ich aber konnte gerade gehen, weil ich nochklein >var. Zuletzt kamen wir zu den anderen Bergleuten, die hatten* alle lederne Schürzen hinten und Bergmannskittel, wie wir auch, und dann hatten sie spitzige Hacken in der Hand, damit hieben sie in den Felsen Und sprengten große Stücke von einem glänzenden Steine ab, den !ie Erz nannten. Einer aber lud das Erz in einen Karren und führte ks den Stollen hinaus bis unter den Schacht, wo wir hergekommen farcii. Dort that cs einer in den Eimer, und die, welche oben banden, leierten es hinauf. Da fragte ich: „Wo ist denn das Gold?" '»Ei, sagte der Bergmann, das steckt in dem Erze, und wenn es in das große Feuer kommt, schmilzt es heraus." Nun wollte ich auch das große Feuer sehen; aber der Bergmann sagte: ich müsse Geduld haben, man könne nicht alles auf einmal sehen und ich solle nur hier ^cht Acht geben auf die Dinge in dem Bergwerke. Also betrachtete $ noch einmal die Bergleute in ihrem dunkeln Stollen, wie jeder l^in Lämpchen an die Mauer gehängt hatte, und wie sie fleißig Erz Abklopften und in den Karren luden. Auf einmal läutete die Abend- glvcke, da legten sie ihr Werkzeug bei Seite und riefen: „Glück auf!" Haester«' Lesebuch für Mitteln, kath. Dolkssch. 10

10. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 126

1877 - Essen : Bädeker
126 ein Bach. Der Bach kann aber die niedrigen Bodenflächen nicht immer auf geradem Wege finden, und darum macht er viele Bie- gungen und Krümmungen — er schlängelt sich. Auf seinen« Laufe spült der Vach den Boden, über den er fließt, zum Theil mit sich fort — er gräbt sich eine Vertiefung, durch die er fließt- Diese Vertiefung heißt sein Bett. An seinen zwei Seiten ist er mm von erhöhetem Boden eingeschlossen, und das sind seine zwei Ufer Wenn man sich mit dem Rücken nach der Quelle des Baches stellt/ d. h. dahin, woher das Wasser kommt, und mit dem Angesicht dahin, wohin das Wasser fließt, so hat man rechts das rechte und links das linke Ufer. Gehen wir einem Bache weiter nach, so kommen mir endlich an eine Stelle, wo er sich in ein anderes Wasser ergießt oder darein mündet. Wo dieses geschieht, da ist seine Mündung- Mündet er in ein stillstehendes Wasser, so hört er auf zu fließen, da er nicht mehr tiefer gelangen kann. Oft ist aber auch quer durch das Bett eines Baches ein Wehr und daneben eine Schleuse ang^ legt. Das Wehr soll das Wasser hemmen, damit es sich in großer Menge ansammele. Das durch die Schleuse abfließende Waffer treibt alsdann die Räder von Mühlen und Fabriken. Ein kleines Bächlein ist im Stande, ein oberschlächtiges Mühlrad zu treiben; aber zum Umdrehen eines unter sch lächtigen Rades ist schon sehr viel Wasser erforderlich. Wenn der Bach aber das Mühlrad rundgedreht hat, iö fließt er unterhalb desselben unermüdet weiter. Endlich mündet er iu einen andern Bach, und dieser wird nun durch das hinzugekommen Waffer in seinem fernem Laufe immer breiter und tiefer. Er heißt alsdann ein Fluß. Wenn ein kleiner Fluß in einen großem mündet, so heißt dieser der Hauptfluß und jener der Nebenfluß. Weim ein solcher Hauptfluß nun aber in einen andern mündet, so wird zum Nebenflüsse, der andere aber zum Hauptflusse. — Fließt auch ein Bach oder ein Fluß durch unsere Gemeinde? — Wie heißs der Bach? (der Fluß?) — Auf welchem User dieses Baches (Flusses) lieg' unsere Schule? — unser Wohnort? — 3. Oft theilt sich ein Fluß in zwei Arme, so daß ein Theil des Wassers in dem einen Bette, ein anderer Theil in dem andern fließt- Kommt nun nachher das getheilte Waffer wieder zusammen, oder ve«? einigen sich die beiden Arme wieder zu einem Flusse, so ist das zwischen den Armen liegende, überall von Wasser eingeschlossene Land eine Insel. Sehr große Flüsse nennt man Ströme. Die Ströme münden in die See oder das Meer — ein gewaltig großes Wasser, von dem ihr noch mehr kennen lernen sollt, wenn ihr ein neues Les^ buch bekommt. Die Flüsse und Ströme haben ebenso, wie die Bäche, eine Quelle, ein Bett, zwei Ufer und eine Mündung. Zwischen der Quelle und der Mündung befindet sich der Lauf oder das Gefaus' In ebenen Gegenden haben die Bäche, Flüsse und Ströme em
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TM Hauptwörter (200)200

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