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1. Bd. 4 - S. 55

1824 - Leipzig Frankfurt a. M. : Hinrichs
Allgemeine Geschichte Europa's. 55 also gegen dieselben das ihm in der Verfassnng zugestandene Veto geltend, und beharrte bei dieser Weigerung, obgleich am 20 Inn. ein von den Jacobinern veranstalteter Aufstand von 4 bis 5000 Menschen aus den Vorstädten St. Antoine und St. Marceau, unter Anführung des Brauers S an- te rre, aufwogte, der in die Thuillerieen drang, und von dem Könige, nachdem man ihm die rothe Jacvbinermütze aufgesetzt hatte, die Zurücknahme seiner Weigerung und die Wiedereinsetzung der entlassenen Minister aus der Factiou der Jakobiner verlangte. Mit Bitterkeit erklärte sich La- fayette, der aus seinem Lager, wo er dem Feinde gegen überstand, nach Paris eilte, über diesen Aufstand, bei wel- chem aber noch kein Blut geflossen war. 623. Manifest des Herzogs von Brauuschweig. Unterdessen näherte sich die vereinigte Macht Oestreichs, Preußens und Hessens, unter einem gemeinschaftlichen An- führcr, dem preußischen Feldmarschalle Herzoge von Braun schweig, den Grenzen Frankreichs. Man berech- nete das östreichische Heer zu 60,000, das preußisch - hessi- sche zu 50,000 Mann. Der neugewahlte teutsche Kaiser Franz 2 und der König von Preußen trafen sich (23 Jul.) zu Mainz, um den Plan ihrer gemeinschaftlichen Uru- ternehmungen des Krieges zu verabreden. Eiü donnerndes Manifest *), von einem Emigranten entworfen, aber vom Herzoge von Brauuschweig (25 Jul.) als Oberbefehls- haber der vereinigten Heere unterzeichnet, ging, aus dem Hauptquartiere Coblenz, dem Aufbruche des teutschen Hee- res vorher. In diesem sehr ausführlichen Manifeste erklärte der Herzog: Oestreich und Preußen hatten bei diesem Kriege nicht eigene Eroberungen, sondern einzig die Wohlfahrt Frankreichs zum Zwecke; beide seyen weit entfernt, in die *) Pvlit. Journal/ 1792, Aug./ Sept. u. Oct./ S. 370 ff.

2. Bd. 4 - S. 71

1824 - Leipzig Frankfurt a. M. : Hinrichs
Allgemeine Geschichte Europa's. 71 Commissarien an ihn abgesandt. Allein Dumonriez, der unterdessen mir dem Prinzen von Coburg zur Wiederherstel- lung der ersten Verfassung und zur Bekriegung des Con- vents in Unterhandlungen getreten war, lies; die Deputieren des Nationalconvents bei ihrer Ankunft im Lager (1 Apr.) verhaften, und lieferte sie dem östreichischen Feldherrn aus. Schon am 3 Apr. ward er von dem Convente für einen Verrathet des Vaterlandes und außer dem Gesetze erklärt. Als er aber sein Heer aufforderte, ihm nach Paris zu fol- gen, die Anarchie aufzuheben und einen eonsiitutiouellcn Kö- nig zu ernennen, sah er sich von demselben verlassen, und floh, mit seinem Freunde, dem General V a l e n c c, und begleitet von ungefähr 4500 Mann, zu den Oestrcichcrn. Doch diese gaben ihn in diesem kritischen Augenblicke auf, und Dumouriez flüchtete nach England. Bei der durch Dumouriez's Niederlagen und Flucht be- wirkten Unordnung in der Nordarmce liest der Convent da- mals Oestreich den Frieden auf den Stand der Dinge, wie vor dem 20 Apr. 1792 *) anbieten, und versprach, die im Elsaß und in Lothringen beeinträchtigten Rcichsstande zu entschädigen; allein Oestreich rechnete in jenem Zeitpuncte auf glanzende Erfolge und bedeutende Eroberungen. In der That versetzte auch Coburg den Krieg auf das französische Gebiet; Clairfait besiegte (8 Mai) bei Raimes den General Da mp ierre, der am folgenden Tage an seinen Wunden starb, und den unfähigen Cnstine zu seinem Nachfolger hatte. C o b u r g warf darauf (23 Mai) die Fran- zosen aus ihrem Lager bei Famarö; die Festungen Cond» und Valenciennes sielen in die Hände der Oestrcicher, und Custine, der zu ihrer Rettung nichts gethan hatte, blutete am 28 Aug. zu Paris unter der Guillotine. Gleichzeitig siegten die Preußen am Oberrhcine. Kalk- reuth nöthigte (22 Iuly), nach einer fünfwöchentlichen *) Geheime Geschichte der Nasiadter Friedcnsunterhandlungen, Th. i, S. 40 f.

3. Bd. 4 - S. 92

1824 - Leipzig Frankfurt a. M. : Hinrichs
92 Achter Zeitraum. Emigranten nach England zurückkehrte. Endlich gelang es dem General Hoche, die Vendve zu beruhigen, nachdem Ch a rette (23 Marz 1796) besiegt, auf der Flucht ergrif- fen und zu Nantes, so wie Stofflet bereits früher (24 Febr.) gefangen und zu Angers erschossen worden war. Ho che entwaffnete die Vcndäer und Chouans, und bewirkte, nach dem Tode ihrer Anführer, durch Ernst und Güte die Beendigung dieses gefährlichen Bürgerkrieges gegen die Mitte des Jahres 1796. 638. Krieg in den Niederlanden und am Rheine. Nach einem Plane des östreichischen Obersten Mack, der (2 Febr. 1794) im Kriegsrathe der Coalisirten zu Brüs- sel genehmigt und von Mack selbst nach London gebracht worden war, ward der dritte Feldzug der Verbündeten ge- gen die Republik eröffnet. Mehr als 100,000 Mann Ocst- reicher, Engländer, Hannoveraner und Holländer standen unter den Befehlen des Prinzen von Coburg, des Herzogs von Pork, des Feldmarschalls Freytag und des Erbprinzen von Oranien. Der Kaiser Franz 2 erschien selbst in den Niederlanden. Nach seiner Ankunft besiegte der Prinz v o n^ Coburg die Franzosen (17 Apr. 1794) bei Chateau Cambre sis, und unter dem Divisionsgenerale Ballaud (26 Apr.) bei Landrecy. Obgleich die Uebergabe der Festung Landrecy (30 Apr.) die Folge dieser Siege war; so änderte sich doch bald das Glück der Waffen. Pich eg ru siel in Westsiandern ein, drückte in dem Treffen bei Cour- tray (12 Mai) die Oestreicher unter Clairfait bis Gent, und, (18 Mai) nach der Schlacht bei Tourcoing, den Herzog von V^'k bis Tournay zurück, worauf er (22 Mai) bei Tournay die Oestreicher unter Coburgs Anführung, und während Franz des zweiten 2lnwesenheir, besiegte. Der Kaiser kehrte darauf (13 Juny) von Brüssel nach Wien zu- rück. Unterdessen ging Jourdan (24 Mai) über die Sam- bre, nahm (25 Juny) Charleroi, bekämpfte (26 Juny) in der Schlacht bei F leu rus, während welcher er in

4. Bd. 4 - S. 93

1824 - Leipzig Frankfurt a. M. : Hinrichs
Allgemeine Geschichte Europa's. 93 einem Luftballon die Stellungen seiner Gegner beobachten ließ, die Oestreicher unter Coburg, und vereinigte sich (4 Jul.) mit Pichegru. Durch diese Siege hatten die Franzosen Bel- gien wieder erobert. Die Oestreicher mußten sich aus Bra- bant über die Maas zurückziehen, und Scherer bemäch- tigte sich von neuem der abgeschnittenen Festungen Lan- dre cy, Quesnoi, Conde und Valenciennes (Jul. und Aug.). So wie im Januar 1794 der Herzog von Brauuschweig die Feldherrnwürde niedergelegt hatte; so gab nun auch (Aug.) der Prinz von Coburg seine Entlas- sung. An seine Stelle trat der Graf Clairfait. Doch nicht blos die Oestreicher, auch die Engländer, Hannoveraner und Holländer mußten Belgien raumen. — Sie zogen sich in die Generalitatslaude zurück, wohin ih- nen Pichegru folgte, und den Herzog von Pork (14 Sept.) bei Herzogenbusch besiegte. Doch erst, nach- dem im Winter die niederländischen Flüsse und Seen mit Eis belegt waren, konnte es Pichegru wagen, über die gefrorne Waal und Maas (24 Dcc. 1794) vorzudringen, und Holland zu erobern. Die Engländer und Hanno- veraner zogen sich, bei den raschen Vorschritten der Nord- armee, nach Westphalen zurück, die Holländer in ihr Va- terland. Pichegru besetzte (17 Jan. 1795) Utrecht und (21 Jan.) Amsterdam; überall wurden die Franzosen von der antioranischen Parthei mit Theilnahme aufgenommen, und holländische, vormals verwiesene, Patrioten waren selbst bei dem Einmärsche ihre Wegweiser gewesen. Zu ihnen ge- hörte der General Daudels, der im Jahre 1787 Holland verlassen hatte, und jetzt drei Kolonnen Republikaner über die Maas führte. Der Erbstatthalter, der nur noch am 19 Nov. einen neuen Vertrag mit Großbritannien abge- schlossen hatte, legte (17 Jan. 1795) seine Würde nieder, und stüchrete mit seiner Familie nach England. Die antioranische Parthei bewirkte, auf einer allgemeinen Versammlung im Haag, (26 Jan. 1795) die Aufhebung der Erbstatthalterschaft, schaffte den Eid auf die alte Verfassung ab, und erklärte Holland zur batavi-

5. Bd. 4 - S. 134

1824 - Leipzig Frankfurt a. M. : Hinrichs
134 Achter Zeitraum. den war, die Wiederherstellung der alten Ordnung der Dinge im Kirchenstaate beschlossen, und den östreichischen Ge- neral Mack an die Spitze seines Heeres (6 Oct. 1798) gestellt. In die Vereinigung der Coalisirten gegen Frank- reich durch Bündnisse mit Rußland (20 Nov.) und Eng- land (1 Dee.) gezogen, wollte Ferdinands Haß gegen Frank- reich nicht einmal den Anfang des Frühjahres und die Cross» nung des allgemeinen Kampfes der Coalisirten erwar- ten; seine Truppen drangen ohne Kriegserklärung bereits am 23 Nov. 1798 ins römische Gebiet, besetzten (29 Nov.) Rom, und gemeinschaftlich mit den Britten (28 Nov.) Ci- vita - Vecchia und Livorno. Der General Championet mußte der Uebermacht und dem erhitzten römischen Pöbel weichen; das Direktorium aber erklärte (6 Dec.) nicht nur dem Könige von Neapel, sondern auch dem Könige Karl Emanuel von Sardinien, wegen eines gehei- men Einverständnisses mit Frankreichs Feinden, den Krieg. Joubert nöthigte (9 Dec.) im Namen der Republik, den König von Sardinien und dessen Bruder, Victor Emanuel Herzog von Aosta, den muthmaßlichen Thronerben, eine Entsagungsacte ans Piemont auszustellen, seine Truppen zum französischen Heere stoßen zu lassen, und sich mit seinen Garden nach Sardinien zu begeben. In Pie- mont ward darauf eine einstweilige Regierung eingesetzt, und späterhin (1802) das in vier Departement eingetheilte Land mit Frankreich selbst verbunden. Kaum war vom Directorium der Krieg gegen Neapel erklärt, und einige Verstärkung aus Oberitalien bei Cham- pionet eingetroffen, als er die der Truppenzahl nach un- gleich stärkern Neapolitaner unter beständigen Gefechten (seit dem 27 Nov.) besiegte, und Rom von neuem (13 Dec.) besetzte. Er verfolgte darauf, in Verbindung mit Macdo- nald, unaufhaltbar seine Siege, indem er ins König- reich Neapel vordrang, und Ferdinand den vierten nö- thigte, auf englischen Schiffen nach Palermo zu flüchten (22 Dec.). Der Wuth des Pöbels zu entgehen, mußte Mack sich seinem Besieger zum Gefangenen ergeben (16

6. Bd. 4 - S. 140

1824 - Leipzig Frankfurt a. M. : Hinrichs
140 Achter Zeitraum. die Limmat, und besiegte Korsakow bei Zürich (25 und 26 Sept.), so wie Soult die Ocstreicher an der Linth unter Hotze, der selbst im Getümmel der Schlacht gefallen war. Zürich ward (26 Sept.) von den Franzosen eingenommen; der Heerestheil von Hotze ging ins Vorarlbergische, Kor- sakow zog sich nach Schafhauscn über den Rhein zurück. Schon hatte der Erzherzog (18 Sept.) bei Necke rau ge- siegt und Mannheim besetzt; schon wollte er auf das linke Rheinufer übergehen, als ihn Massena's Sieg an die Schweizer Grenze zurücknöthigte. Denn obgleich Mas- sena und Le co urbe, welche den Russen unter Suwa- row entgegen gingen, von dem letzten in mchrern Kämpfen besiegt wurden; so hatte doch auch Suwarow dadurch so viel gelitten, daß er durch Graubündten (5 Oct.) sich nach Feldkirch und Lindau wandte, den Rest des Korsakowschen Heeres au sich zog, und keinen fernern Antheil an dem Kriege nahm. Auf Pauls 1 Befehl, der eben so über das östreichische Kabinet mißvergnügt war, weil es sich des von ihm begünstigten Königs von Sardinien nicht annehmen wollte, wie ihn der ganze Erfolg des Krieges sehr ver- stimmt hatte, kehrten die Russen seit dem November 1799 in vier Kolonnen in ihre Heimath zurück, und Suwarow, der am Anfange des Feldzuges in Italien hoch gefeiert worden war, starb am 18 Mai 1800, niedergedrückt von der Ungnade seines Kaisers. Wahrend nun der Erzherzog Karl, nach den von den Franzosen in der Schweiz erfochtenen Vortheilen, sich auf die Deckung Schwabens beschränkte, und die einzelnen Ko- lonnen der Franzosen, welche auf das rechte Rheinufer über- setzten, um Mannheim zu behaupten und Philippsburg zu belagern, über den Rhein zurückwarf, beendigten Me las und Kra» in Italien den Feldzug gegen Champion et und Victor, durch die Schlacht bei Savigliano und Genola (4 und 5 Nov.), und durch die Einnahme der picmontesischen Festung-Coni (Z Dcc.). Selbst Ancona hatte sich (15 Nov.) an Fröhlich ergeben müssen, so daß die Franzosen in Italien blos noch auf Genua und Nizza i ingeschrankt waren.

7. Bd. 4 - S. 223

1824 - Leipzig Frankfurt a. M. : Hinrichs
Allgemeine Geschichte Europa'ö. 22z Ausgleichung der Interessen beider Staaten. Wahrend die- ser Unterhandlungen ging der König von Preußen bereits (20 Sept.) in das Hauptquartier nach Naumburg; die fran- zösische Garde kam aber auch bereits am 28 Sept. in Frank- furt an. Der französische Gesandte in Dresden, Du rank, verließ (24 Sept.) diese Residenz, und La forest, franzö- sischer Gesandter am preußischen Hofe (5 Oct. ) Berlin. England hob (26 Sept.) die Blokade der teutschen Ha- fen und Küsten auf,, und schickte unter dem Lord Mor- peth eine außerordentliche Gesandtschaft ins preußische Hauptquartier. Der Churfürst von Hessen-Kassel aber reifete theils ins französische, theils in preußische Hauptquartier, um bri dem Ausbruche des Krieges Neu- tralität für seinen Staat zu erhalten. Wahrend dieser Unterhandlungen und gegenseitigen Rü- stungen wurden Zwei Schreiben des Kaisers Napoleon an den F ü r (tcii Pri m a s und an den König von Bayern (im Moniteur vom 25 und 27 Sept.) öffentlich mitgetheilt, worin er sich über sein Verhältniß zu den Fürsten des rhei- nischen Bundes und über das von der Couföderation in dem Kriege gegen Preußen zu stellende Bundeshcer erklärte, und bestimmt äußerte: „daß er sich in keiner Hinsicht über die teutschen Fürsten den Antheil an der Souverainetat anzu- maßen gedenke, welchen der teutsche Kaiser als Ober- lehusherr ausgeübt habe, daß er sich nie in die innern A n g e lge n h ci te n der Bundesstaaten mischen werde; daß er vielmehr die Fürsten deo Rheinbundes a l s S o u v e r a i n e ohne L a n d e s o b e r h e r r n anerkannt, und das Protectorat blos aus fr ied li ch e n A b si ch te n und zur Besch ü- tzung des Bundes übernommen habe, damit seine Ver- mittelung, indem sie fortwährend zwischen dem Stärksten und Schwächsten eintrete, jeder Art von Uneinigkeit und Unord- nung zuvorkomme. Uebrigens habe der Kaiser sein Ver- sprechen gehalten: die Grenzen Frankreichs nie über den Rhein auszudehnen." So spottete die französische Diplo- matie damals der Ohnmacht der Teutschen! Am 25 Sept. reifere Napoleon selbst zum Heere. Der General Knobelsdorf sandte dem Minister Talleyrand in einer ii

8. Bd. 4 - S. 191

1824 - Leipzig Frankfurt a. M. : Hinrichs
Allgemeine Geschichte Europa'6. 191 im Laufe des Krieges Entschädigung *). Baden ließ eben- falls Hülfstruppcn für Frankreich aufbrechen, und Bata- ver zogen sich, in Verbindung mit den Franzosen, durch Franken nach der Donau. Am 3 Oct. erklärte Napo- leon den Krieg. Wahrend nun Mack und der Erzherzog Ferdinand in der Stellung von Ulm stehen blieben, ohne weiter gegen den Oberrhein vorzurücken, (vielleicht um mit dem italienischen Heere unter dem Erzherzog Karl leicht in Verbindung tre- ten zu können, wahrscheinlicher noch, um die Annäherung des erfreu russischen Corps unter Ku tu sow abzuwarten,) gingen die französischen Heere nordostwarts, zum Theile durch das neutrale anspachische Gebiet, um die Oestreicher zu umgehen, sie von den aus Osten her nach- eilenden Truppen abzuschneiden, und sie vom Lech her an- zugreifen. Am 6 Oer. sollten alle Kolonnen in der Gegend von Nördlingcn, nordostwarts von Ulm, zusammentreffen. Doch hatte der Durchzug der Franzosen und Bayern (70,000 Manu) unter Bern ad otte durch das Anspachi- sche die Folge, daß das bereits am 1 Oct. auf den Kriegs- fuß gesetzte preußische Heer aufbrach, und sich, in Verbin- dung mit Sachsen und Hessen, in einer weiten Ausdehnung von der schlesischen Grenze an durch Sachsen, Thüringen und Hessen bis an den Rhein hin vorwärts bewegte. Eine starke, von dem Minister Hardenberg (t4 Oct.) dem Marschalle D u roc und dem französischen Gesandten La fo- rest zu Berlin übergebene Note erklärte, daß der König von Preußen durch jene Neutralitatsverletzung sich bewogen sinde, als frei von jeder, dem gegenwärtigen Augen- blick e v o r a n g e g a n g e n e n V e r p f l i ch t u n g, aber auch ohne Garantie sich zu betrachten, und daß er auf den Stand der Dinge zurückgekommen sey, wo man keine andern *) Die wirtembergischen Truppen standen, vor ihrer Vereinigung mit den Franzosen, in einem Lager zwischen Ludwigöburg und Hohenasperg. Die wirtembergische Erklärung s. in der Allgemeinen Zeitung, igoz, No. 300 ff.

9. Bd. 4 - S. 394

1824 - Leipzig Frankfurt a. M. : Hinrichs
394 Achter Zeitraum. Piacenza und Guastalla übertragen. Der hundertste Artikel nannte die Besitzungen des Großhcrzogs von Toskana, und gab Piombino und Elba an den Prinzen Ludovisi Buoncompagni; der loiste und io2te Artikel ertheilte das Herzogthum Luc ca der vormaligen Königin von Hetrurien; der I03te Artikel gab dem Papste die drei Legationen Bologna, Ravenna, Ferrara, blos mit Ausnahme des am linken Ufer des Po gelege- nen Theiles des letztern, das Hcrzogthum Ben event und das Fürsteuthum Ponte-Corvo, der 104te Ferdinand dem Vierten das Königreich N e a p e l, der 105re O l i v e n z a an Portugal, und der I06te und I07te das französische Guiaua von Portugal an Frankreich zurück. Im 108 — ii7tcn Artikel wurden die Rechte der freien Schiffahrt, und die dabei eintretenden Abgaben und po- litischen Verhältnisse bestimmt. Der 118 und Il9te um- schloß die besondern, der Congreßacte einverleibten, Trac- rate, Conventionen und Reglements (die Declara- tion über die Abschaffung des Negerhandels; das Reglement über den Rang der diplomatischen Agenten rc.), und der 120 und 121 sie die Formen des Beitritts und der Ratifica- tion der Congreßacte. 712. Krieg gegen Napoleon im Jahre 1816. Abfüh- rung desselben nach St. Helena. Sollte die von den Congrcßmachten über Napoleon ausgesprochene Acht mit Nachdruck vollzogen werden; so mußten die ergriffenen Maasregeln mit dem beabsichtigten Zwecke im Verhältnisse stehen. Es zogen daher von allen Seiten die europäischen Heere gegen Frankreich, weil man den Plan hatte, Frankreich in seiner ganzen Ausdehnung von Nizza bis Dünkirchen anzugreifen. Doch bevor noch die Hauptmassen der Oestreicher, Russen und der andern Machte die Grenze Frankreichs erreichten, erschien Napoleon in Belgien, wo Wellington und Blücher standen. Er

10. Bd. 4 - S. 400

1824 - Leipzig Frankfurt a. M. : Hinrichs
400 Achter Zeitraum. Marienburg, das Herzogthum Bouillon, Saarlouis und Saarbrück, das Land von der Saar bis zur Lauter, mit der Festung Landau, der bei Frankreich 1814 gebliebene Theil von Savoyen, so wie Nizza, Monaco und ein Theil der Landschaft Ger von Frankreich getrennt wurden. Von diesen Abtretungen kamen Philippeville, Marienburg und die Souverainetat über das Herzogthum Bouillon an den König der Niederlande; Savoyen und.nizza fielen an Sardinien zurück; Versoir und der abgetretene Theil der Landschaft Ger wurden zu dem Canton Genf, Saarlouis und Saar- brück, überhaupt die abgetretenen Bezirke im Saar- und Moscldepartemcut, zu den preußischen Rheinprovinzen ge- schlagen; Bayern aber erhielt die Lander an der Lauter und Queich mit Landau, obgleich die Festung selbst zur Bun- desfestuug bestimmt ward. Die Entschädigung im haaren Gelde ward für die Ver- bündeten auf 700 Millionen Franken gesetzt, und zugleich, wegen der fortdauernden innern Bewegungen in Frankreich, unter Wellingtons Befehlen ein Heer von 150,000 Manu in den Grenzprovinzen und Grenzfesiungen Frankreichs auf fünf Jahre aufgestellt; doch so, daß diese Maasregel schon nach drei Jahren zurückgenommen werden könnte, dafern bis da- hin Frankreich im Innern beruhigt, und das Ausland nicht weiter von demselben bedroht wäre. — Ein Zusatzartikel erneuerte die schon zu Wien beabsichtigte Abschaffung des Negerhaudels, über welche zu London und Paris durch die Gesandten der Verbündeten entschieden werden sollte. Gewarnt durch das Wiedercrscheiueu Napoleons in Frankreich, und mit der richtigen Würdigung der bedeuten- den innern Gahruug in diesem Reiche, unterzeichneten Oest- reich, Rußland, Großbritannien und Preußen, gleichzeitig mit dem Pariser Frieden, (20 Nov.) zu Paris einen Ver- trag, nach welchem sie den frühern Vertragen zu Chau- mcnr vom 1 Marz 1814 mnd zu Wien vom 25 Marz 1815 die dem gegenwärtigen Staude der politischen Angelegen- heiten angemessenste Anwendung geben wollten, um Europa vor den Gefahren zu sichern, welche demselben noch dro-
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