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1. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Kassel (Kurhessen) - S. 55

1905 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann Kesselring
— 55 — Gudensberg, Bilstein, Ziegenhain, Hanau, Isenburg u. a. Eines der mächtigsten hessischen Grafengeschlechter waren die Grafen von Gubens- berg, Gisonen genannt. Die einzige Tochter des letzten Gisonen ver- mahlte sich 1122 mit dem Landgrafen von Thüringen, wodurch Hessen (Niederhessen und Oberhessen) an Thüringen kam. Neffen unter thüringischen Landgrafen. Hessen war 125 Jahre lang unter thüringischer Herrschaft. Während dieser Zeit wurde das Besitztum in Hessen ansehnlich vergrößert. Die Residenz der Landgrafen war die Wartburg bei Eisenach. Dort lebte die hl. Elisabeth, die fromme und tugendhafte Gemahlin des Landgrafen Ludwig des Heiligen. Dieser starb auf einem Kreuzzuge. Als mit seinem Bruder Heinrich Raspe 1247 der thüringische Mannesstamm aus- starb, wurde Hessen wieder von Thüringen getrennt. Neffen als selbständige Landgrafschaft. Im Jahre 1247 wählten auf dem Landtage zu Maden die Hessen in treuer Liebe zur hl. Elisabeth deren Enkel Heinrich, genannt das Kind von Brabant, einstimmig zu ihrem Fürsten. Darauf kam nun Sophie, Tochter der hl. Elisabeth und Herzogin von Brabant, mit ihrem Söhnlein nach Hessen und wurde von allen Städten mit Jubel empfangen. Die Hessen errangen durch ihre Vaterlandsliebe und Treue nach vielen Kämpfen ihre Freiheit. Heinrich I., das Kind genannt, trat im Jahre 1265 selbst- ständig die Regierung an und machte Kassel zu seiner Residenz. Er war der erste hessische Landgras und der Stammvater des späteren hessischen Fürstenhauses. Sein Enkel Heinrich Ii. führte wegen seiner ungewöhn- lichen Leibesstärke den Beinamen „der Eiserne". Sein Name war so ge- fürchtet, daß von ihm das Sprichwort umging: „Hüte dich vor dem Land- grasen von Hessen, willst du nicht werden gefressen". Heinrichs einziger Sohn Otto der Schutz starb frühzeitig. Daher folgte in der Regierung Heinrichs Neffe Hermann der Gelehrte, ausgezeichnet durch seine Gelehr- samkeit. Er hatte schwere Kämpfe mit den Adligen zu bestehen, die ihn nicht als ihren Herrn anerkennen wollten. 2 000 Ritter, Grafen und Herren vereinigten sich zum sogenannten Sternerbnnd gegen ihn. Doch der Landgraf besiegte sie mit Hilfe der ihm treu gebliebenen Ritter und Städte. Unter den beiden Nachfolgern Hermanns wurde die Grafschaft Ziegenhain, außerdem die am Rhein gelegene Grafschaft Katzenelnbogen auf friedliche Weise erworben. Im 13. und 14. Jahrhundert entstanden viele Städte, indem die Kaiser manchen Orten besondere Rechte und Freiheiten gewährten. Die

2. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Kassel (Kurhessen) - S. 20

1905 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann Kesselring
- 20 — In einer fruchtbaren Ebene gelegen ist das Dorf Wabern, wo die Bahn über Fritzlar abzweigt. Hier ist eine Bessernngs- und Erziehnngs- anstalt. Am Fuße des Kellerwaldes erwähnen wir den Amtsort ^Jesberg. Nordöstlich von Fritzlar inmitten fruchtbarer Gefilde liegt die Stadt Gudensberg. Über derselben erhebt sich der Gudensberg, eine kegelförmige Basaltkuppe mit Burgtrümmern. Die Gegend von Gudensberg bildet das Herz des alten Hessenlandes. Bei Gudensberg war der Hauptsitz der alten Hessen oder Chatten, der Sammel- platz ihrer Macht. Die Römer nannten ihn Mattium. Dieses war keine geschlossene Stadt, sondern eine dichtbevölkerte Gegend, die damals vielmehr Wohnorte auswies als heute. An Mattium erinnern die Namen zweier Dörfer der dortigen Gegend: Metze (nördlich von Gudensberg) und Maden (südlich von Gudensberg). Bei Maden ist die Maderheide mit dem steilen Felsen Maderstein. Hier war der Versammlungs- ort des chattischen Volkes, wo die wichtigsten Angelegenheiten beraten und Gericht ab- gehalten wurde. Die umliegenden Berge trugen feste Wohnsitze der Fürsten und Herren oder waren den Göttern geweiht. Als höchsten Gott verehrte man den Wodan oder Odin. Ihm war der Wodansberg geweiht; dieser war der Gudensberg oder der nördlich von ihm gelegene Odenberg. Auch später, zu christlichen Zeiten, war Maden noch lange die oberste Gerichts- oder Malstätte des Hessengaues. Daß hier der Herzpunkt des alten Hessen war, daran erinnert der alte Spruch; „Dissen, Deute, Haldorf, Ritte, Banne, Besse, das sind der Hessendörfer alle sesse (sechse)." Die Fruchtbarkeit der Gegend rühmt das Sprüchwort: „Dorla, Werkel, Lohne, Hessenlandes Krone." *Der treue Burgmann Eckbrecht von Grifte. Es war im Jahre 1370, als der Erzbischof von Mainz ins Hessische einfiel, um zuerst Gudensberg zu erobern. Schon war ihm das untere Schloß, die Wenigenburg, übergeben, und sicherlich wäre die ganze Stadt in seine Hände gefallen, hätte ihm nicht der tapfere Verteidiger der Oberburg, Eckbrecht von Grifte, entgegen gestanden. Mit heldenmütiger Tapferkeit schlug dieser alle Angriffe der Mainzer ab, bot allen Ausforderungen zur Übergabe der Burg Trotz und erhielt diese so seinem Herrn, dem Landgrafen Hermann. Um weiteres Blutvergießen zu verhüten, erschien die Gemahlin des Landgrafen selbst vor der Burg und forderte Eckbrecht auf, sich zu ergeben. Aber der wackere Hauptmann gab ihr zur Antwort: „Gnädige Frau, hebt euch hinweg also- bald, oder ich werde auf euch einwerfen als auf den Feind! Und käme mein gnädiger Herr selbst, er sollte in dieser Not nicht herauf. Ich getraue zu Gott, dieses Schloß meinem Herrn wohl zu erhalten, bis es Friede wird. Alsdann will ich es wie ein Biedermann und nicht eher verlassen." Da zog der Feind, durch solchen Mut er- schreckt, wieder ab. Mit gleichem Mute verteidigte der tapfere Eckrecht von Grifte die- selbe Stadt 1387 gegen eine große Heeresmacht. Der einem Riesengrabe ähnliche ^Odenberg nördlich von Gudensberg ist reich an Sagen von Karl dem Großen. "Kaiser Karl und sein Heer im Odenberg. Kaiser Karl hatte einst in der Nähe des Odenberges einen langen und schweren Kampf mit den heidnischen Sachsen. Am Ende mußte er vor der Übermacht weichen, und als ihm nun die Feinde auf den Fersen folgten, da rief er in seiner Not Gott

3. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Kassel (Kurhessen) - S. 30

1905 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann Kesselring
— 30 — selbe ist eine der gewerblichsten Städte unsers Bezirks. Berühmt sind seine Gerbereien, Tuch- und Tabaksfabriken. Tabak wird hier auch gepflanzt. Der Handel von Eschwege ist lebhaft. Das Dorf Niederhone, westlich von Eschwege in der Werraebene gelegen, ist als Eisenbahnknotenpunkt zu erwähnen. An der Werra merken wir uns ferner das Städtchen Wann- fried. In seiner Umgebung wächst viel Obst, besonders Kirschen. Der Heldrastein, ein hoher und steiler Berg an der Werra südlich von Wann- fried, ist ein Prächtiger Aussichtspunkt. *Was sich auf dem Heldrasteine zutrug (Sage). Der Ritter Hermann von Treffurt war ein gar wüster Geselle Einstmals ver- irrte er sich auf einem seiner nächtlichen Ritte, geriet auf den Heldrastein und stürzte dessen Felsabhang hinab. Im Falle betete er ein Ave Maria. Dann vergingen ihm die Sinne. Als der Ritter gegen Morgen aus seiner Betäubung erwachte, hörte er unten die Werra rauschen. Tief unter ihm lag sein Roß zerschmettert. Ihn aber hatte ein Felsvorsprung mit dichtem Gebüsch im Sturze aufgefangen und gerettet. Zum Dank für die wunderbare Rettung ging Hermann in ein Kloster und diente fortan Gott mit Fasten und Beten. Im Ringgaugebirge liegt der Amtsort ^Netra. Westlich desselben erheben sich am Räude eiuer weiten Hochfläche die Trümmer der ^Boine- bürg (Berneburg). Diese Burg war ein Lkeblingsausenthalt des Kaisers Friedrich Barbarossa. Sie ist reich an Sagen. Im Wehratal sind noch zu merkeu ^Bischhausen als Amtsort und das Städchen Waldkappel als Eisenbahnknotenpunkt. Schwalbental mit einem Braunkohlenbergwerk, hoch oben am Meißner, ist der höchstgelegene Ort des ganzen Hessischen Berglandes. In dem Amtsort ^Abterode am Ostabhange des Meißner war der Fabeldichter Burkhard Waldis evang. Pfarrer. Von hier zieht sich eine wilde Schlucht, das ^Höllental, zur Werra hinab. In derselben befinden sich auf hohem, jähem Felsen die Reste des alten Grafenschlosses "Bilstein. Über den Untergang des letzten Grafen berichtet eine schauer- liche Sage. *Der letzte Bilsteiner. Die Grafen von Bilstein zählten zu den ältesten Grafengeschlechtern der Werra- gegend. Einer derselben, ein verwegener Ritter, machte durch seine Räubereien und Untaten die ganze Gegend des Meißner unsicher. Da sammelte man ein großes Heer, um ihn nebst seiner Burg zu verderben. Das war aber nicht so leicht; denn die Burg war stark befestigt und schwer zugänglich. Schon wochenlang belagerte man sie vergeblich. Die Belagerten aber waren lustig und guter Dinge aus folgendem Grunde. Am Fuße der Burg lag eine Mühle. Von dieser führte ein verborgener unterirdischer Gang hinauf zum Schlosse, und der Müller versah auf diesem Wege die Belagerten mit Lebensmitteln. Dieser Gang wurde von den Feinden entdeckt und versperrt. Run waren in der Burg die Vorräte bald aufgezehrt. Den Belagerten blieb nur noch die Wahl zwischen Ergebung und Tod. Eines Morgens, da die Feinde schon glaubten, den Grafen in ihre Hände zu bekommen, erschien auf der Burgmauer
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