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1. Lehrbuch der allgemeinen Geographie für höhere Lehranstalten - S. 207

1881 - Frankfurt a.M. : Jaeger
Europa. *1" Industrie und Maschinenfabrikation, auch Wollmärkten, 10 000 Einw. — Im W. von Ulm Blaubeurcn (mechanische Weberei und Bleicherei); an der Donau Ehingen (Strumpfwaren). — Im S. der Donau Biberach (Maschinen- und Papierfabriken), ehemals Reichsstadt; weiter südlich Ravensburg (Leinwand- Weberei); 9000 Einw., ehemalige Reichsstadt. — Am Bodensee Friedrichshafen, Hafenstadt und Sommerresidenz der Könige. Iii. Das Grotzherzogtum Baden. (Vergl. Fig. 15.) (273 □ Meilen, U/s Million Einw.) ' Das Land dehnt sich vom Bodensee und Nheinknie nordwärts am rechten Rheinufer bis über die Neckarmündung und bis zum Main (in der Nähe der Taubermündung) aus; es ist im S. und N. breit, in der Mitte schmal; im S. dringt der schweizer Kanton Schasshausen in das Staats- gebiet ein, während Baden mit dem Gebiet von Konstanz in das schweizerische Land eingreift. Im O. grenzt das badensche Gebiet an Württemberg, die hohenzollernschen Lande und Bayern; im N. an Bayern und das Großher- zogtum Hessen. — Das Berg- und Hügelland herrscht sehr vor (^/g des Lan- des); in Betracht kommen der Schwarzwald und Neckarwald; im S. wird außerdem das Land von dem schwäbischen Jura, im N. vom Odenwald be- rührt. Großer Waldreichtum, namentlich im Schwarzwald. Im W. dieses Gebirges das oberrheinische Tiefland (^/g des Landes). Hier große Frucht- barkeit (Obst, Wein; selbst Mandeln und echte Kastanien). Der Acker- bau ist sehr in Blüte und erzielt außer großen Getreidesegens guten Tabak, Hanf, Hopfen. Die Viehzucht ist namentlich auch im Gebirge beträchtlich. — Der Bergbau liefert Eisen (bei Wiesloch im S. von Heidelberg) und Salz (1874 über 480 000 Centner). Die Industrie hat sich mehr und mehr gehoben; sie ist bedeutend in Gold- und Silberwaren (Pforzheim); Chemikalien (Mannheim); Rübenzucker (Waghäusel); Baumwoüenwaren (zu Lörrach, Waldshut ?c.); Tuchen (Villingen, Lörrach ?c.); Leinwand (Mann- heim); Seidenwaren (Villingen, Säckingen, Freiburg ?e.); Leder (Weinheim); Uhren (im Schwarzwalde); Maschinen (Karlsruhe). — Der Handel in Landesprodukten hat seinen Hauptsitz zu Mannheim. — Die Bevölkerung besteht größerenteils aus Alemannen, im N. aus Franken; 2/3 derselben sind katholisch; lk protestantisch. Geschichtliches: Das Herrscherhaus stammt von dem alten Geschlechte der Zähringer; führte seit 1130 den Titel der Markgrafen von Baden und vereinigte nach mehreren Teilungen 1471 (unter Markgraf Karl Friedrich) wieder das Gebiet. Zur napoleonifchen Zeit wurde der Besitz verdoppelt und die Großherzogswürde erworben. — Konstitutioneller Staat seit 1817. — Das Land zerfällt in 11 Kreise, nämlich folgende: 1) Der Kreis Konstanz, mit Konstanz, früherer Reichsstadt, am Bodensee, 12 000 Einw. (Koneil 1414 —1418. Hnß verbrannt 1415); Baumwollen- industrie. — Im Untersee die Insel Reichenau, im Ueberlinger See die Insel Mainau (Sommerresidenz). 2) Der Kreis Villingen. Stadt Villingen, an der Brigach (Uhren- fabriken). — Donaueschingen, Vereinigung von Brege und Brigach.

2. Lehrbuch der allgemeinen Geographie für höhere Lehranstalten - S. 209

1881 - Frankfurt a.M. : Jaeger
Europa. 209 die oberrheinische Tiefebene von den im westlichen Teile gelegenen Ausläufern des Hardtgebirges und Donnersberges geschieden. — Das zweite Stück liegt, von der preußischen Provinz Hessen-Nassau umgeben, im N. von Frankfurt a. M. und Hanau und wird größerenteils vom Vogelsberge ausgefüllt. Längs des Odenwaldes zieht sich die alte, fchön angebaute, mit Burgruinen geschmückte und fruchtbare Bergstraße, welche au Ergiebigkeit mit der Wetteran an der Nidda wetteifert. Sehr gut kultiviert ist, mit Ausnahme des allzu gebirgigen Teiles, namentlich das südliche Gebiet. Dasselbe liefert reiche Erträge an Korn, Tabak, Obst und Wein; letzteren namentlich in der Rheingegend und an der Bergstraße in edlen Sorten (Scharlachberger, Liebfrauenmilch, Lau- benheimer, Niersteiner). Die Viehzucht ist namentlich in der Gebirgs- gegend erheblich. Rauher als der quellenreiche, waldige Odenwald ist der Vogelsberg. Der Bergbau ist nicht erheblich. Gewonnen werden in dem nördlichen Gebiete Kohlen (1873 865 600 Centner) und Eisenerze (1873 3 400 000 Centner); in dem südlichen Gebiete Kochsalz (1873 220 000 Centner). — Die Industrie ist sehr entwickelt und hat ihren Sitz namentlich in Mainz, Offenbach bei Frankfurt und Darmstadt (Bi- jouterie-, Tabaks-, Papier-, Wollwaren-, Leder-, Wagen-, Möbel-, Maschinen- fabriken), wozu im Nordgebiete noch Handindustrie (in Leinwandweberei, Strohflechterei und Holzwaren) kommt. Der Handel hat seinen Hauptsitz in Mainz. — Die Bevölkerung ist sränkischen und hessischen Stammes; 2/3 protestantisch, Vs katholisch. — Das Stammland der Großherzöge liegt um Darmstadt; durch Napoleon I. wurde es bedeutend vergrößert und die bisherigen Landgrafen erhielten die Großherzogswürde; in Folge des Krieges von 1866 mußten 13 □ Meilen an Preußen abgetreten werden. Das Land zerfällt in die Provinzen Starkenburg, Rheinhefsen Oberhessen. 1) Gtarkenburg (der größere Ostteil des südlichen Gebietes). Hauptstadt Darmstadt, Residenz, in sandiger Gegend im Nw. des Odenwaldes, eine moderne, schöne Stadt mit großem Schlosse; technische Hochschule; lebhafte Industrie (Ma- schinen, Möbel, Tabak, Bijouterien und Chemikalien), mit dem benachbarten Bessnngen, 44 000 Einw. — In der Nähe Trebur (Tribur, Absetzung Karls d. Dicken 887, Versammlung der Gegner Heinrichs Iv. 1076). — Offen- bach, am Main, oberhalb Frankfurt, bedeutender Fabrikort (Wagen, Stühle, Chemikalien, Cigarren, Darmsaiten, Metallwaren, Hüte, Seifen, Portefeuille- arbeiten ic.), 26 000 Einw. — Wimpfen, am Neckar, Saline. 2) Rheinhefsen. Mainz, gegenüber der Mainmündung, Festung, mit Castel durch eine Schiffbrücke verbunden; jetzt mit preußischer Besatzung; uralte Stadt; das erste Erzbistum Deutschlands (Bonifatius), später freie Reichsstadt und durch Rheinhandel mächtig und reich. Schon früh starke Festung. Freihasen mit starkem Handel (Wein, Getreide, Holz); lebhafte Industrie (Möbel-, Leder- waren-, Maschinen-, Bijouterie-, Tabaks- und chemische Fabriken), 52 000 Einw. (Gutenbergs Denkmal). — Bingen, am Einfluß der Nahe in den Rhein; in der Nähe der Mäuseturm im Rhein. — Worms, am Rhein, uralte Stadt, doch in Folge der Zerstörung durch die Franzosen (1689) bis ans den Dom neu; mehr- fach Sitz von Reichstagen (1521 Luther, dessen gewaltiges Denkmal von Riet- schel); Freihafen; Weinhandel; Lederwarenfabriken; 17 000 Einw. In der Nähe Cassian, Geographie. 6. 2lufl. 14

3. Deutschland, Oesterreich-Ungarn und die Schweiz (Mittel-Europa) - S. 26

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
a) Starkenburg zwischen Rhein und Main, benannt nach der gleichnamigen Burg an der Bergstraße. Darmstadt, 72 T. Einw., am Anfang d. eigentl. Bergstraße, Residenz, Offenbach a. Main, I») Rhtinhesstn i Akainz, 80 T. Einw., Festung, gegenüber Kastell, verteidigt die Rheinstraße und 3 Wege nach Franken, Thüringen und Hessen. Worms, altberühmte Stadt (wodurch?), in gesegneter Gegend. Bingen. (wo?) <*) Lberh essen: Gießen an der Lahn. Universität. V. Das Reichsland Elsaß-Lothringen. Der süddeutsche Industriestaat. (Gestalt eiues Beiles.) Lage uach der Karte. Natürliche Gebiete: Das Lothringische Stusenlaud. Das Laud umfaßt zwei deutsche Gaue: Elsaß und Deutsch-Lothriugen. Elsaß hat seiueu Nameu von der Jll oder Ell und bedeutet Land der Sachsen an der Ell. Lothringen hat seinen Namen von Kaiser Lothar (843). Es umfaßt die linksrheinische Tiefebene vom Schweizer Jura und der Burgundischen Pforte bis zur Lauter und einem Teil des Lothringi- schen Stufenlandes. Durch die Vogtsen wird Elsaß von Lothringen geschieden. Mannigfaltige Industriezweige tmb zahlreiche kleine und große Fabrikorte kennzeichnen das Land als süddeutschen Industriestaat. Der Westen des Reichslandes besteht aus Jurakalk mit Eisenerz- lagern; der Osten hat reiche Lager an Salz, Porzellanerde, Ton und Quarzsand, der Norden Kohlenlager. Außerdem stehen der Industrie bedeutende Wasserkräfte zur Verfügung. Das Reichsland wird eingeteilt in Unter-, Ober-Elsaß und Lothringen. Städte iu Elsaß: Straßbnrg, über 150 I'. Einw., eiue Stunde vom Rhein an der Jll, Reichsfestung und Kaiser-Wilhelms-Univer- sität. Das 143 m hohe Münster ist eine der edelsten Perlen go- tischer Baukunst. Schlettstadt, Kolmar, Mülhausen, Sitz großartiger Baumwollspinnereien. Städte in Lothringen: Metz, 60 T. Einw.. (an?) Wiederhole Bedeutung! Tie- üntliofcn an? Saargemiind an? Schlachtorte in, Reichsland: Weißenburg, Wörth, 'Spichern.

4. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 102

1873 - Frankfurt a.M. : Jaeger
— 102 — Das Großherzogthum Hessen wird von der Main-, Necker-, Weser-, Taunus-, Ludwigs- und Nahebahn mit den benachbarten Staaten verbun- den. Jetzt führt auch von Mainz über Darmstadt ein Schienenweg nach Aschaffenburg. 5, Das deutsche Reichsland Elsaß-Lothringen. (263,185 Q.-M. und 1,550,(Xx) Einwohner, wovon etwa 254,000 dem französischen Sprachftamme angehören, der größere Theil katholisch ist.) ^Es begreift Elsaß (mit Ausnahme von Belsort) und etwa den fünf- ten Theil von Lothringen. Oestlich grenzt es an den Rhein (Baden), nörd- lich an die baierische Pfalz, an die preußische Rheinprovinz und an Luxem- bürg, südlich an die Schweiz und an Frankreich, westlich an Frankreich. Die Oberflächenbildnng des Landes ist eine sehr mannigfaltige, denn circa 60 ^M. gehören der Tiefebene, 45 dem Gebirge, die übrigen 158 dem Hügellande und Hochebenen an. Das Gebirge, der Wasgan oder die Vo- gefen, hat seine höchsten Gipfel auf einer Seitenkette zwischen Thann, Münster und Gebweiler; es erreicht hier der Sulzer Welchen 4408'. Die Zahl der Wasserläufe ist zum Vortheil des Wiesenbaus wie der Industrie eine sehr beträchtliche; man zählt 1600 Flüsse und Bäche, so wie viele große Teiche, namentlich in Lothringen. Hauptwasserader ist die 28 Mei- len lange und 60 Fabriken treibende Jll mit ihren zahlreichen Zuflüssen aus den Vogesen. Lothringen hat als Hauptflüsse Mosel und Saar-. Die Schifffahrtskanäle haben eine Länge von 54 Meilen; die bedeutendsten darunter sind der Rhone-Rhein- und der bei Zabern durch Tunnel über das Gebirge geleitete Marne-Rhein-Kanal. Die Eisenbahnen haben eine Länge von 104 Meilen. Das Klima ist angenehm und gesund. Der Bo- den des Gebirges ist arm, wenig für Ackerbau, mehr für Wiesenkultur ge- eignet. Das Hügelland vor den Vogesen liefert guten Wein und Obst. Die Ebene hat ausgezeichnetes Ackerland. Die Wälder sind ausgedehnt. An Mineralien liefert das Land Eisen (31/2 Mill. Centner), viel Salz, Steinkohlen, Torf. Sulzbach, Sulz, Niederbronn, Kestenholz besitzen Mi- neralbäder. Sehr ausgebildet ist die Industrie. Man zählt 1000 Dampf- Maschinen in 767 Etablissements, die Oel, Branntwein, Bier, Zucker, Pa- Pier, Baumwollengarn (2,100,000 Spindeln), Webstoffe (50,000 Webstühle), Waffen erzeugen. Elsaß und Lothringen sind zu einem General-Gouvernement vereinigt und werden für jetzt als unmittelbares Reichsland betrachtet, in welchem der deutsche Kaiser im Namen des Reiches die oberste Staatsgewalt übt. Elf aß und ein Theil Lothringens kamen 870 durch den Vertrag von Mersen an das Königreich Deutschland und bildeten bis 1268 einen Theil des Herzogthums Schwaben. Unter Ferdinand I. (1556—1564) siel das nach und nach zerstückelte und vielen Herren angehörige Land an das Haus Habsburg, im dreißigjährigen Kriege an Frankreich, doch_ mit der Beschrän- kung , daß die zehn Reichsstädte und Straßburg deutsch bleiben sollten. Dieselben erlagen aber dem französischen Einflüsse: am 28. September 1681 besetzten die Franzosen mitten im Frieden das in seinen Festungs- werken verfallene Straßburg unter dem elenden Vorwande, die Stadt sei im westfälischen Frieden mit abgetreten worden. Dies echt deutsche Land hat nun das deutsche Volk in dem Kriege von 1870 bis 71 sich zurückerobert. Der deutsche Sinn ist den meisten der

5. Handbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 372

1873 - Frankfurt a.M. : Jaeger
372 und hat den deutschen Bvden nie mehr betreten. Die verbündeten Fürsten rückten hierauf in Frankreich ein, eroberten Paris und zwangen den Kaiser zur Abdankung. Ludwig Xviii. kehrte auf den französischen Thron zurück; Napoleon erhielt die Insel Elba an der italienischen Küste als Aufenthaltsort angewiesen (1814). x Noch einmal brach der gewaltige Kriegsfürst hervor, landete unvermutet in Frankreich und errang sich noch einmal, freilich nur für hundert Tage, die Kaiserkrone. Die Verbündeten unter Wellington und Blüche r erfochten am 18. Juni 1815 bei Waterloo einen entscheidenden Sieg über Napoleon, welcher sich nuu nach England flüchten wollte; allein er durfte den englischen Boden nicht betreten und ward nach St. H e-lena gebracht, wo er am 5. Mai 1821 starb. Sein Leichnam ward 1840 nach Paris gebracht, wo er im Jnvalidenhotel beigesetzt wurde. § U3. Die Kriegsjahre 1805 und 1806. Drr dritte Rußland, Oesterreich und England traten, um Frankreich auf seine alten ®rcn3en zu beschränken, auf Anregen William Pitt'szu einem Bunde zusammen; Napoleon es entstand der dritte Eoalitionskrieg (1805). Napoleon brachte eine ungeheure Flotte und Landmacht in Boulogne zusammen, um England zu überfallen. Allein ein Sturm beschädigte die Flotte. Der Admiral Villeneuve, welcher die Mittelmeerflotte nach dem Canal bringen sollte, ward durch die Schlacht bei Fi-nisterre nach Cadix getrieben, und als er von dort auslief, zerstörte Nelson die ganze französische Flotte bei Trafalgar, büßte aber das Leben ein (2. Dec 1805). England behauptete sein Uebergewicht zur See. Im Herbste war Napoleon mit seiner Landarmee in Deutschland eingerückt und hatte an Daiern, Baden und Würtem-berg Bundesgenossen gefunden. Preußen war neutral geblieben. Der österreichische General Mack ward in Ulm gefangen genommen, während sich Erzherzog Ferdinand nach Böhmen durchschlug. Ohne Widerstand rückte Napoleon in Wien ein «ndigt zu und) wandte sich dann nach Mähren, wo Oesterreicher und Russen sich vereinigt hat-Gunsten Na-ten. In der Drei-Kaiserschlacht bei Austerlitz, unweit Brünn (2 Dec. 1805), poieons, Napoleon siegreich. Kaiser Franz schloß nach einer Unterredung mit Napoleon den Frieden zu Preßburg, worin Oesterreich nicht nur Venedig an Frankreich, sondern auch Tyrol an Baiern und Vorderösterreich, d. h. die österreichischen Besitzungen in Schwaben, an Würtemberg und Baden abtreten mußte. Der Kurfürst von Baiern und der Herzog von Würtemberg erhielten den Königstitel; Baden ward ein Großherzogthum und schied nebst Baiern und Würtemberg aus dem deutschen Reichsverbande aus. Um den Untergang des deutschen Reiches welcher 3u vollenden, stiftete Napoleon den Rheinbund (1806). Sechszehn deutsche Für-durch die sten erkannten Napoleon I. als Beschützer des Rheinbundes an und verpflichteten Rheinbunds sich, ihm mit 63,000 Mann in allen seinen Kriegen beizustehen. Franz Ii. legte die Re^auflöst deutsche Kaiserkrone nieder, nachdem er schon früher den Titel Kaiser von Oester-1806. reich angenommen hatte. Napoleon» Im Gefühle seines Uebergewichts verschenkte Napoleon Länder und Kronen, wie streiche!* Spielwaaren. Als er vernahm, daß englische und russische Truppen in Neapel ge-

6. Erster Unterricht in der Weltgeschichte - S. 217

1823 - Frankfurt a.M. : Andreä
Geschichte der europäischen Staaten. 217 1802, geschloffen hatte, wahrtekaum Ein Jahr. — 1804 nahm der französische erste Konsul Buonaparte die Kaiserwürde in Frankreich unter dem Namen Napo- leon 1, und der deutsche Kaiser die Würde eines Erbkai- sers von Oestreich unter dem Namen Franz 1 an. Die Verwandlung des cisalpinischen Freistaates in ein Königreich für den Kaiser Napoleon, und die Ein- verleibung Liguriens, (Genua's), in das Kaiscrthum Frankreich, brachte 1805 einen neuen Krieg zwischen Oestreich und Frankreich hervor. Die Schlacht der drei Kaiser bei Austerlitz entschied für Frankreich. Oestreich mußte mehrere Länder abtrcten; Baiern und Würtem- berg wurden zu Königreichen erhoben; Preußen erhielt Hannover für Ansbach und Baircuth. Mürat, ein Schwager Napoleons das Großherzogthum Kleve-Berg; der französische Marschall B e r t h i e r das Fürstenthum Neuen bürg; und 1806 lößte sich das deutsche Reich endlich ganz auf; indem die meisten deutschen Fürsten in den sogenannten rheinischen Bund unter dem Schutze Frankreich's traten^ 9) Der rheinische Bund- Preußen war nicht in den rheinischen Bund getre- ten; daher befürchtete Napoleon einen stordischen Bund, und suchte schnell Ursache zu einem Kriege mit Preußen, welcher in dem October 1806 ansbrach, und ebenfalls wieder so günstig für Frankreich aussiel, daß innerhalb 2 Monate fast der ganze preußische Staat in französischen Händen war. Der Friede zu Tilsit 1807 that Preußen sehr wehe; denn es verlor fast die Hälfte seiner Läuder; Sachsen wurde ein Königreich, und bekam noch das Herzogthum Warschau; aus den kur- hessischen und braunschweigischen Ländern, und preußi- schen Bezirken wurde das Königreich Westpbalcn gebil- det, welches Napoleon seinem Prüder Hieronymus

7. Erster Unterricht in der Weltgeschichte - S. 219

1823 - Frankfurt a.M. : Andreä
Geschichte der europäischen Staaten. 219 Frankreich, und rückten den 31. März 1814 in Paritz ein. Napoleon entsagte der kaiserlichen Krone Frank- reich's, und erhielt durch einen Vertrag die Insel Elba. Den Thron Frankreich's bestieg Ludwig 18. aus dem Hause Bourbon, und schloß mit den Verbündeten d. 30. Mai 1814 den pariser Frieden, in welchem Frankreich .alle seit 1792 gemachten Eroberungen verlor. 11) Der deutsche Bund. * Fast die Hälfte der europäischen Staaten waren durch di.e über 25 Jahre geführten Kriege in Verwir- rung gerathen, und es bedurfte vieler Ausgleichungen, um die Ordnung wieder herzustellen. In dieser Abstcht kamen die verbündeten Regenten Europa' s zu Ende 1814 in Wien zusammen. Das Geschäft war schon weit gediehen, als Napoleon in Frankreich landete, und nach 20 Tagen wieder trt dem Besitze dieses Reiches zu sein schien. Kurz vorher hatte der König Joachim von Neapel die östreichischcn Besitzungen in Italien angegriffen, aber hierdurch sein eignes Reich verloren, welches die vorige Dy- nastie wieder erhielt. Napoleon drang, als ihn die Fürsten Europa's nicht als Kaiser von Frankreich anerkennen wollten, in die Niederlande vor, wurde aber bei Belle - Alliance und Waterloo den 18. Iunius 1815 von den Britten und Preußen völlig geschlagen, entsagte zum zwertenmale, und wurde auf die Insel S. Helena verwie- sen. Man schloß den 20. October den zweiten pariser Frieden, welcher Frankreich auf seine Grenzen von dem Jahre 1790 setzte. — Oestreich bekam nicht nur seine früher an Baiern abgetretenen Lander: Salzburg, Tyrol rc., sondern auch die illyrischen Provinzen, und das König- reich Lombardei-Venetien wieder. — Dem Könige von Sardinien wurde sein ehemaliges Königreich und noch Genua gegeben. Der Kirchenstaat fiel an sein rechtmä- ßiges Oberhaupt. Dem Großherzoge von Würzburg

8. Erster Unterricht in der Weltgeschichte - S. 232

1823 - Frankfurt a.M. : Andreä
232 Geschichte der europäischen Staaten. ganz in französischen Händen, und der Friede zu Tilsit entriß Preußen die Hälfte seiner Länder. Der Krieg Napoleons gegen Rußland 1812 wurde der Grund zur Wiederherstellung Preußens; welches bei dem Rückzuge der Franzosen aus Rußland Napoleons Heer verließ, und zu den Russen übertrat. Ganz Preußen wurde nun aufgerufen, sich die Unabhängigkeit zu erkämpfen, und Alles eilte begeistert von Liebe für den Thron und Va- terland zu den Waffen. Die Preußen kämpften mit Muthe, bis endlich die große Völkerschlacht bei Leipzig 1813 Preu- ßens, so wie Deutschlands Unabhängigkeit entschied. — In dem ersten pariser Frieden erhielt Preußen das Her- zogthum Sachsen, das Großherzogthum Nicderrhein, das Herzogthum Berg rc., wofür es aber Theile an Han- nover abtrat. — Von Polen bekam es das Großherzog thum Posen rc. Die Schlacht bei Belle, Alliance, 1815, verlor Napoleon besonders durch die schnell herbei eilen- den Preußen. h) Dänemark und Schweden. Seit dem westp höllischen Frieden nahm Dänemark selten an den europäischen Staatshändeln Anthcil; es regierten in diesem Zeiträume hier sieben Könige, welche immer abwechselnd die Namen Friedrich und Chri- stian führten, alle aus dem Hause Oldenburg. Friedrich 3, (reg. v. 1648 bis 1070), mußte bei seiner Thronbesteigung einen die königliche Macht sehr beschränkenden Vertrag beschwören, erhielt indessen in den beiden Kriegen gegen die Schweden doch diesou- veränität mit der Erblichkeit der Krone. — Unter Chri- stian 5, (reg. v. 1670 bis 1699), kamen Oldenburg und Delmenhorst zu Dänemark. Unter Friedrich 4, (reg. v. 1699 bis 1730), wurde Dänemark von Karl 12 von Schweden erst hart gedrängt, war aber nach dessen Niederlage bei Pultawa glücklich, und erhielt in dem frie-

9. Geschichte für die Mittelschulen der Stadt Frankfurt am Main - S. 211

1906 - Frankfurt a.M. : Neumann
211 den Frstentmern Hanau und Fulda das Groherzogtum Frank-furt. Dieses wurde ganz nach franzsischem Muster eingerichtet. Die selbstndische Verwaltung Frankfurts hrte auf; dieses war blo noch die Hauptstadt eines Departements und erhielt einen Maire. Die Bewohner hatten jetzt eine sehr harte Behandlung zu erdulden und wurden zu Kriegsleistungen aller Art herangezogen. Der Handel litt furchtbar unter der Handelssperre gegen England. Dalberg, ein milder und leutseliger Fürst, suchte seinen Untertanen die Lasten nach Krften zu erleichtern, aber er konnte nicht viel machen, da er sich den Anord-nungen Napoleons ohne Widerrede fgen mute. 8. Die Niederwerfung Preuens, a) Wie es zum Kriege kam. In Deutschland war nur noch Preußen unbezwnngen. Napoleon wollte und mute es bekriegen. Er hatte die Absicht, das ganze euro-pische Festland gegen die Einfuhr der englischen Waren abzusperren. So gedachte er diesen gefhrlichsten Feind geschft-lich zu vernichten und damit zu verderben. Nun unterhielt Preußen einen lebhaften Handelsverkehr mit England, den es als Gromacht unmglich aus freien Stcken aufgeben konnte. Darum mute Napoleon es dazu zwingen. Freiwillig, das wute er, wrde sich das groe Land dazu nicht verstehen, seine Grenzen den englischen Waren zu verschlieen. Napoleon kannte die Friedensliebe Friedrich Wilhelms. Was er tat, ihn zum Kriege zu reizen, war ein starkes Stck. Friedrich Wilhelms Gesandter, der Gras Haugwitz, hatte ohne Auftrag des Knigs nach der Schlacht von Austerlitz ein Abkommen mit Napoleon geschlossen. Nach diesem sollte Preußen Ansbach an Bayern ab-treten und dafr Hannover bekommen, das zu England gehrte, aber von den Franzosen besetzt war. Die Anerkennung dieses Vertrages kostete den König groe berwindung; er vollzog sie endlich des lieben Friedens wegen. Die Antwort der Englnder war, da sie 300 preuische Handelsschiffe wegnahmen, die in ihren Hfen ankerten. Als so Preußen mit England in Krieg geraten war, trat Napoleon mit den Englandern in Unterh andlnng der die Rckgabe Hann overs. Jetzt ver-langte die Ehre Preuens unbedingt, da es das Schwert zog. Sogar die Knigin Luise forderte dies. So kam es zum Kriege. b) Derzustaud des preuischeuheeres. Napoleon bereitete fr den Krieg alles auf das sorgfltigste vor; denn er hatte eine hohe Meinung von der Preuischen Armee. Diese war jedoch zu einem ernsten Kampfe gar nicht gerstet. Die Geldnot des Staates hatte schon lngst das Abhalten von Manvern nicht mehr gestattet; die Festungswerke waren verfallen; es fehlten die ntigsten Kriegs-Vorrte; Preuens Infanterie hatte die schlechtesten Gewehre von ganz Europa. Die Generale stammten wohl fast alle aus der Schule Friedrichs des Groen, aber sie waren meist steinalt, und ihnen 14*

10. Geschichte für die Mittelschulen der Stadt Frankfurt am Main - S. 210

1906 - Frankfurt a.M. : Neumann
210 die ihn wieder in Italien erwarteten. Aber diesmal zog er durch Deutschland gegen sie. Die sddeutschen Fürsten schlssen sich ihm an, durch Drohungen und Versprechungen gewonnen. Bei Ulm zwang er ein sterreichisches Heer unter dem unfhigen General Mack zur Kapitulation. Zwar kam bald die Nachricht, da seine Flotte von Nelson bei Trasalgar an der Kste von Sdspanien gnzlich ver-nichtet worden sei, und es wurde ihm dadurch klar, da er zur See England nicht mehr beikommen werde; aber sein Siegeslauf gegen Osterreich ward dadurch nicht aufgehalten. Bald war Wien in seinen Hnden. In Mhren erwartete ihn ein sterreichisch-russisches Heer. Am 2. Dezember 1805 kam es zur Dreikaiserschlacht vonausterlitz. Als der Abend der die Winterlandschaft herabsank, da war das Heer der Ver-bndeten vernichtet. Osterreich schlo bald darauf Frieden. Es wich ganz aus Italien und trat Tirol nebst seinen Gebieten in Sdwestdeutschland ab. Napoleons Verbndete teilten sich in den Raub an deutschen Lndern und erhielten zum Lohn fr ihre Hilfe auch noch Rangerhhungen. Bayern und Wrttemberg wurden Knigreiche, Baden wurde Groherzogtum. 7. Der Rheinbund; die Auflsung des Deutschen Reiches. Diese durch Napoleon gehobenen Fürsten schlssen sich dann mit einigen andern auf seinen Besehl 1806 zum Rheinbund zusammen, der in ein ewiges Bundesverhltnis" zu Frankreich trat. Seine Mitglieder muten Napoleon fr den Krieg ihre Truppen zur Verfgung stellen, sonst aber sollten sie souvern sein. Aus dem Deutschen Reiche traten sie aus, und so lste sich dieses in der Stille auf. Der Kaiser Franz legte die deutsche Kaiserkrone nieder und nannte sich hinfort nur Kaiser von Osterreich. Obgleich sich Frankfurt in diesen Streitigkeiten streng neutral verhielt, schickte Napoleon gegen alles Recht eine bedeutende Ein-quartierung und nahm der schon furchtbar mitgenommenen Stadt noch vier Millionen Franken ab; dann verleibte er sie kurzer Hand dem Staate des Mainzer Erzbischofs Karl von Dalberg ein, den er zum Vor fitz enden (Fürsten Primas) des Rheinbundes gemacht hatte. Dieser Staat bestand jetzt ans den Frstentmern Asch ffen-brg und Regensburg sowie den Reichsstdten Frankfurt und Wetzlar. Die reichsstdtische Verfassung Frankfurts blieb bestehen, doch wurden manche Hrten beseitigt. Die Reformierten und die Katholiken erhielten Gleichberechtigung mit den Lutheranern, die Be-freiung der Juden aus ihrer schmhlichen Lage wurde vorbereitet. Der frstliche Baudirektor Guioll et betrieb mit Eifer und Umsicht die schon 1802 beschlossene Niederlegung der Festungswerke und die Herstellung der Anlagen an ihrer Stelle; Stadtgrtner Rinz stand ihm dabei zur Seite. Als dann Regensburg an Bayern kam, bildete Napoleon fr Dalberg 1810 aus Frankfurt nebst Aschaffenburg,
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