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1. Unsere Heimat - S. 92

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
einer Anhöhe herab leitete. So gütig und mild mag er gelächelt haben, als er nach dem Frieden, der am 10. Mai 1871 im Hotel Schwan in nnsrer Stadt geschlossen wurde, bei uns einzog. Kais er - Wilhelm - Denkmal. 3. Das Bild an der Seite zeigt uns, wie ihn die Frankfurter Bevölkerung empfing. Es war nicht weit von dem Taunustor. Der damalige Oberbürgermeister, begleitet von andren hervor- ragenden Frankfurter Männern, neigt sich ehrfurchtsvoll vor ihm und ruft ihm den Willkommgruß zu. Der Kaiser, der gerade aus dem Wagen gestiegen ist, reicht ihm freundlich die Hand. Das 92

2. Unsere Heimat - S. 134

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
2. In Frankfurt gibt es viele Fabriken. In ihnen werden die verschiedensten Gegenstände hergestellt: Nähmaschinen, Schreib- Maschinen, Fahrräder, Schuhe, Farben usw. 1. Nennt Fabriken, die sich in nnsrer Stadt befinden! 2. Erzählt, was in diesen Fabriken hergestellt wird! 3. Formt einen Schornstein! 83. Im Kaufmannsladen. osa war zwar erst 9 Jahre alt, aber schon ein sehr verständiges und tüchtiges Mädchen. Sie half nicht nur der Mutter im Hause, sondern konnte auch schon viele Einkäufe allein besorgen. Am liebsten ging sie in den neuen Kolonialladen an der Ecke der Straße. Herr und Frau Fröhlich warm so gute Leute, und sie schenkteu Rosa immer etwas, wenn sie Einkäufe zu machen hatte. Das war besonders nett von ihnen. 2. In diesem Jahre durste sie zum erstenmal mit der Mutter die Weihnachtseinkäufe für die Kucheu und das Weihuachtsgebäck besorgen. Das war eine große Freude! Als sie eintraten, war der Laden voll von Käufern und Käuferinnen. Alle wollten zuerst bedient sein. Aber Rosa wußte, wer zuerst da war, kam zuerst dran. Herr Fröhlich in seinem weißen Kittel, Frau Fröhlich in ihrer langen, sauberen Schürze und der Lehrsuuge in seiner hellen Jacke hatten alle Hände voll zu tun. Das ging wie der Blitz. In der Ecke wurde ein Liter Petroleum aus einem großen Gesäß gezapft. Hier wurde ein Kasten hervorgezogen/ es waren Rosinen darin, dort wurde ein Psuud Butter eingepackt, daneben eine ganze Wurst mit einer Stange heruntergeholt und gewogen. Die beiden Wagen kamen gar nicht zur Ruhe. Und dann erst die schwarzen und gelben Gewicht- steine! Die flogen nur so hin und her! Bald standen sie mit ihren runden Köpfen in Reih und Glied wie die Soldaten, bald ganz durcheinander wie plaudernde Kinder, bald flogen sie in die Schalen der Wage und machten einen Purzelbaum uach dem andern. Dann kam die Hauptsache, wie Herr Fröhlich immer sagte, das Bezahlen. Langsani legten die Käufer das Geld auf die Glasplatte, und eins, zwei, drei! war es in der Kasse verschwunden. Lustig klang es, wenn es zu den andren Geldstücken in den

3. Unsere Heimat - S. 144

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
den Inhalt seiner Tasche. Die Briese, die gleich in den Briesein- wurs des Amtes oder der Hauptpost gesteckt wurden, kommen dazu. So liegt bald ein Stoß von Briefschaften auf dem Tische. Zunächst werden sie gestempelt und mit den Briefsachen desselben Bestim- muugsortes zusammengelegt. Ist der Empsänger in dem Bezirk desselben Postamtes, so erhält sie gleich der Briesbote und trägt sie bei der nächsten Bestellung aus. Hof des Postamtes 1 (Hauptpost). Soll dein Brief in einen andren Stadtteil gesandt werden, so kommt er in einen Briesbeutel und wird zum Postamt 9 oder zur Hauptpost befördert. Hat er eiue weite Reise zurückzulegen, so sährt er mit der Eisenbahn. Solche Züge nennt man Postzüge. Du hast vielleicht schon in einem solchen den großen Postwagen mit dem deutschen Reichsadler gesehen? Aber wie kommt der Brief dorthin? 11 Nun, zu laufen braucht er nicht! Nachdem er in den grauen Brief- sack gesteckt worden ist, wird er in dem gelben Postwagen nach der Bahnpost gefahren. Am Ende fährt er gar mit dem elektrischen 144

4. Unsere Heimat - S. 146

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
man das Paket nicht in den nächsten Briefkasten werfen, sondern man muß es zur Pvst tragen. Dort wird es erst gewogen und mit einem kleinen Zettel beklebt. Von dem Postamt macht es dann dieselbe Reise wie die Briefe. 5. Aber nicht nur Briefe und Pakete kannst du mit der Post in das deutsche Reich oder in die weite Welt schicken, sondern auch Geld, wirkliches, blankes Geld und Papiergeld. Das letztere legt man in einen Briefumschlag. Damit er uicht ausgemacht werden kann, oerschließt man ihn an seinen Ecken und in der Mitte mit Siegellack, dann schreibt man die Adresse und die Summe, die in dem Bries ist, daraus und geht an den Postschalter, über dein „Einschreiben" steht. Der Beamte wiegt den Brief und trägt ihn in ein Poftbnch ein. Dann gibt er dir einen Schein (Quittung). Geht der Brief verloren, oder wird der Inhalt daraus gestohlen, so muß ihn die Postverwaltung ersetzen. Will dein Vater bares Geld verschicken, so schreibt er eine Postanweisung. Sie sieht einer Paketadresse ähnlich, nur ist sie rot. Auch hier muß mau den Empfänger und den Absender an- geben, außerdem noch die Geldsumme, die man verschicken will. Dann geht man wieder zum Postamt und zwar an den Schalter, über dem geschrieben steht „Postanweisungen". Man reicht dem Postbeamten durch eiu kleines Fensterchen die Postanweisung. Er verfährt ähnlich so, wie vorhin mit dem Einschreibebrief,nur braucht die Postanweisung nicht gewogen zu werden. Aber eine Quittung erhältst du auch. Nun möchtest du noch gern wissen, wie das Geld an seinen Bestimmungsort geschickt wird? Ja, da mußt du entweder deinen Vater oder deinen Lehrer fragen, oder warten, bis du groß ge- worden bist! Dann wirft du es genau verstehen. 1. Safe den Brief selbst seine Reise erzählen! 2. Rechne aus, wieviel 5 rote, 5 grüne und 5 braune Marken kosten! 3. Zeichne einen Brief und male eine rote Freimarke darauf! 4. Zeichne einen Geldbries, indem du in die Mitte und in jede Ecke des Umschlags einen roten Kreis von der Größe eines Zehn- Pfennigstücks zeichnest und die fünf Kreise miteinander verbindest! 88. Dcr Briefträger. Cy^ett Briefträger sieht man gern in jedem Hause. Bringt er uns doch Briefe von nah und fern, von lieben Verwandten und Bekannten aus der Stadt oder aus entfernten Orten! 146

5. Unsere Heimat - S. 139

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
gepäck in Einpfang. Die beiden großen Räume waren mit Gepäckstücken aller Art gefüllt. Auch an den Schaltern der Bahnpost ging es lebhaft zu. Hier kaufte jemand Postkarten und Freimarken. Dort gab ein Herr eine Depesche auf. Eine Frau neben ihm schrieb eine Postkarte. An dem andren Schalter nahm ein Mädchen Briefe in Empfang. „Kommt, wir wollen durch den Wartesaal 3. und 4. Klasse gehen!" sagte der Vater. Als wir eintraten, hörten wir ein lautes Schellen. In der Mitte stand ein Mann in Uniform, der rief langsam und laut: „Einsteigen in der Richtung nach Hanau, Bebra, Berlin.. . Bahnsteig 3." Viele Leute oerließen den Wartesaal. Wir folgten ihnen. Draußen aus dem Querbahnsteig herrschte ein un- beschveibliches Gedränge. In der mittleren Halle war eben ein Zug angekommen. Wie die Lokomotive keuchte und dampfte, gerade als ob sie müde geworden wäre von der langen Reise! Viele Reisende strömten aus dem Zuge. Bekannte und Verwandte standen an der Schranke, um die Ankommenden abzuholen. Das war ein fröhliches Winken, Lachen und Grüßen! Wir aber wandten uns zu dem Bahnsteig, wo unsre Mutter ankommen mußte. Oft hatten wir Mühe, durch die Menge hindurch- zukommen. Und überall fremde Menschen! Die meisten hatten Eile. Nur wenige schlenderten so gemütlich wie wir, dort ein Schutzmann mit seinem blinkenden Helm, hier zwei Frauen mit roten Schleifen auf der Schulter und weiter dahinten einige Soldaten! Als der Vater sich eine Zeitnng kauseu wollte, sagte meine Schwester leise zu mir: „Sieh einmal, was ist denn das für ein Automat!" „Ei, du Naschkätzchen," rief ich lachend, „du denkst wohl, darin wären Bonbons und Schokolade! Da werden Bahnsteigkarten gelöst!" Als der Vater kam, gab er uns 30 Pfennig, und wir holten drei Karten. An dem Sndende des Bahnsteiges konnten wir erst so recht die Länge des innern Bahnhofes und das Gewirr der Schienen und Geleise in den 3 mächtigen Hallen übersehen. „Ja," sagte mein Vater, „ans den 18 Geleisen fahren täglich etwa 660 Züge ein und ans. Und hier," fuhr er fort, indem er nach links deutete, „sind die Diensträume der Eisenbahnbeamten und der Bahnhofspolizei." Jetzt hing der Schaffner den Kasten für die Fahrkarten um und öffnete die Schranke«. Wir traten in den Bahnsteig 1 ein. Auf der einen Seite stand ein Zug zur Abfahrt bereit. Die Türen der einzelnen Wagenabteile waren offen. Lente stiegen ein und 139

6. Unsere Heimat - S. 141

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
Gebirg zurück. Wir drängten uns durch sie hindurch, und — da standen wir gerade vor unsrer Mutter! Das war ein frohes Wiedersehen! Es gibt ein Pferd aus Eisen ganz, mit Eisenkopf und Eisenschwanz hat einen großen Feuermund, frißt Kohlen viele hundert Pfund. Und sage, ist sein Durst nicht groß? Trinkt tausend Liter Wasser bloß. Drum hat's auch Kräfte, fürchterlich, zieht zwanzig Wagen hinter sich. Kein andres Rößlein kommt ihm nach, es schnaubet wild durch Nacht und Tag. Zwei Reiter sind auch oben drauf, die stehen selbst im schnellsten Lauf, der eine putzt und lenkt es fein, der andre gibt ihm Kohlen ein. Ob's Kindlein wohl erraten kann das Roß und auch den Reitersmann? 1. Zähle die Bahnsteige? 2. Wieviel Wagenklassen hat der Personenzug? 3. Nenne andre Bahnhöfe in unsrer Stadt! 4. Wo liegt der Güterbahnhof? 5. Erkläre den Namen „Güterzug"! 6. Nenne verschiedene Bahnlinien! 7. Wohin führt die Taunusbahn, die erste Eisenbahn in Frank- furt, die dritte in Deutschland? (1839). lesen sie. Was sich gestern oder vorgestern in Frankfurt oder Berlin oder in der weiten Welt zugetragen hat, erfahrt man aus der Zeitung. Die Kinder lesen ein Märchenbuch oder eiu andres Buch lieber. Und sie haben recht. In der Zeitung stehen so manche Dinge, die sie doch noch nicht verstehen können. Aber alle Kinder kennen die Zeitung. Manche müssen sie sogar austragen. Sie helfen dabei ihren Eltern. Entweder morgens vor der Schule oder nachmittags, wenn sie aus ist, geht es zu dem großen Gebäude, wo die Zeitung gedruckt wird. Das Eisenroß. Alfred Venter. 141

7. Unsere Heimat - S. 143

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
gehenden. Oft ist es ein altes Frauchen, das das leichte Geschäft noch gut besorgen kann. Freilich, wenn es regnet oder gar schneit lind große Kälte herrscht, da wird der Zeitungsfrau die Arbeit oft recht schwer. Seht nur die Zeitungsverkäuferin auf nnsrem Bilde! Wenn sie auch ein warmes Tuch um den Kopf und wollene Kleider trägt, friert sie doch manchmal. Und wie lange dauert es oft, bis sich ein Käufer sehen läßt! „Ach," denkt sie da bisweilen, „hätte ich doch schon alle meine Zeitungen verkauft und könnte heim in mein warmes Stübchen zu meinen Kindern oder Enkeln gehen!" Hoffentlich dauert's heute nicht allzu lang, Großmütterchen! 1. Nenne Zeitungen, die in Frankfurt erscheinen! 2. Nenne Plätze in der Ztadt, wo Zeitungen verkauft werden! 3. Auf welchem Platze sitzt die Zeitungsfrau auf unsrem Bilde? 87. Von der Post. enn du einen Brief geschrieben hast, steckst dn ihn sorgfältig in den Umschlag und machst ihn zu. Du vergißt auch nicht, ihn mit einer deutlichen Adresse zu versehen und eine grüne oder rote Marke aufzukleben! Dann gehst du zu dem Briefkasten der nächsten Straßenecke und wirfst ihn hinein. Haft du schon einmal darüber nachgedacht, wie lange dein Brieflein dort liegen bleibt? An der Vorderseite des blauen Kastens kannst du es lesen. Die Zahl in der runden Öffnung, gerade in der Mitte des Kastens, zeigt die Uhr an, wann die Briefe ab- geholt werden. Acht- oder zehnmal jeden Tag kommt ein junger Postbote mit eiuer großen Tasche. Er schiebt sie an die untere Seite des Briefkastens, schließt den Boden des Briefkastens auf und läßt sämtliche Briese und Karten hineinfallen. Dabei rückt jedesmal in der Mitte eine neue Zahl vor, die die Stunde der nächsten Entleerung anzeigt. Dein Brief ist nun mit andren Briefen, Karten und Drucksachen in der Tasche, aber er kann von seinen Kameraden gar nichts sehen, denn es ist dunkel darin. Bald kommen neue Post- sendungen hinzu, kleine, große, leichte, schwere, wichtige und im- wichtige, ernste und lustige und pressen dein Brieflein so zusammen, daß es schreien möchte, wenn es nur könnte. Aber nicht allzu lange braucht es in der dunklen Tasche zu schmachten. Der Postbote schwingt sich aus sein Rad/ in kurzer Zeit iit er aus dem Postamt seines Stadtteiles. Hier entleert er 143

8. Unsere Heimat - S. 145

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
Postwagen zum Postamt am Hauptbahnhof. Aber die großen Wagen können nicht auf den Bahnsteig fahren. Sie laden ihren Inhalt deshalb auf dem Postamt 9 beim Bahnhof aus. Von hier wird dieser auf kleinen, gelben Wagen unter der Erde zu dem betreffenden Postzug gefahren. Wenn du wieder auf dem Bahnsteig stehst, fchau dich einmal um, ob du nicht die Öffnung entdeckst, aus der diese Wagen hervorkommen! In dem Postwagen des Zuges werden die Briefe wieder aus dem Sacke genommen und geordnet. Nun kommt dein Brieflein gewöhnlich mit allen Briefen in einen Beutel, die nach demselben Orte gehen. An dem Bestimmungsort nimmt sie ein Postbote, der mit einem Wagen oder Postkarren an die Station gekommen ist, in Empfang und bringt sie in das dortige Postgebäude. Hier wandern sie bald in die Tasche des Briefträgers, der sie an die auf dem Umschlag stehende Adresse abliefert. Wenn deine Tante oder deine Großeltern oder andre Verwandte dein Brieflein oder deine Post- karte erhalten, freuen sie sich sehr. Sicherlich schreiben sie dir dann auch bald einen Brief oder eine Ansichtskarte, die nun den um- gekehrten Weg machen. 2. Will man jemand eine Nachricht noch schneller zukommen lassen als mit einem Briefe, so telegraphiert man. Auf der nächsten Post schreibt man die Mitteilung auf ein Papier und gibt es dem Beamten. Der läßt die einzelnen Buchstaben der ausge- schriebenen Wörter über die langen Telegraphendrähte laufen, die du gewiß schon aus der Straße oder neben der Eisenbahn gesehen hast. Wie das möglich ist, wirst du später erfahren. Seit 62 Jahren kann man in Frankfurt telegraphieren. 3. Noch schneller und bequemer ist das Telephoniereu. Hast du kein Telephon zu Hause, so mußt du auch auf die Post gehen. Dort hängt ein kleiner Apparat. In den sprichst du hinein. Nun laufen deine Worte gerade so über die Telephondrähte wie die Buch- stabeu über die Telegraphenleitung. Vorher hat ein Fräulein auf dem Telephonamt die Leitung deines Apparates mit dem Haupt- telephondraht verbunden. Vielleicht nimmt dich dein Vater einmal mit, wenn er an jemand telephoniert? 4. Ähnlich wie mit den Briefen geht es mit den Paketen. Nur muß man sie noch sorgfältiger verwahren als den Brief, und noch eine Paketadresse schreiben, aus der nicht nur der Empfänger, sondern auch der Absender angegeben werden muß. Auch kann 145

9. Unsere Heimat - S. 147

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
Mehrere Male muß er jeden Tag die eingelaufenen Briefe an ihre Adresse abgeben. Das nennt er bestellen. Dabei ist er so Pünktlich wie die Uhr. Man weiß ganz genau, wann der Briefträger kommt. Er nimmt immer denselben Weg. Darum sind die Briese in seiner schwarzen Tasche auch genau nach der Reihenfolge der Häuser ge- ordnet. Ist er an unsrer Wohnung angelangt, so liegen die Briese an nnsre Adresse vorn. Er wirst sie in den Kasten aus Holz oder aus Blech au uusrem Haus und drückt aus die elektrische Schelle. Jeder im Haus weiß daun, wer geschellt hat. Schnell eilt man hinunter, um die Postsendung zu holen. Wie freut sich jeder über den Brief oder die Ansichtskarte, die ihm Grüße oder gnte Nachrichten von seinen Lieben von nah und fern bringen! Man kann gar nicht abwarten, bis man wieder oben in seiner Stube angelangt ist/ man liest sie fosort. Manchmal enthalten sie aber auch traurige Nachrichten. Vielleicht ist eins von unsren Freunden oder Verwandten erkrankt oder gar gestorben. In letz- terem Falle sehen wir es schon an dem Äußeren des Brieses,' dann ist er schwarz gerändert. Die meiste Arbeit hat der Briefbote zu Weihnachten oder zu Neujahr. Da es in dieser Zeit srüh dunkel wird, trägt er ein kleines Laternchen vorn an der Brust. Das leuchtet vou weitem durch die finstere Nacht. 2. Manchmal kommt auch anstatt des Briefträgers der Geld- briefbote. Da freut man sich noch mehr/ denn anstatt eines Briefes gibt er dem Vater oder der Mutter eine Summe Geldes. Sie müssen dann die rote Postanweisung unterschreiben. Einen kleinen Streisen davon dürsen sie behalten. Daraus hat der Ab- sender seinen Namen und noch einige Grüße und Wünsche ge- schrieben. Der Geldbriefträger kommt viel seltener als der andre Briefbote. Vielleicht kommt er gar nur einmal im Jahre, zur Weihnachtszeit, wenn die Großeltern an ihre Enkel eine Geld- fenduug als „Christkindchen" schicken. 3. Meistens kommt dann die Paketpost. Den gelben Wagen mit den vielen Paketen daraus kennt jedes Kind! Stolz sitzt der Postillon aus dem Bocke. Er trägt einen glänzenden Hnt, und an seiner Seite hängt das gelbe Posthorn. Manchmal bläst er auch ein Liedlein darauf. Sicher und rasch lenkt er den Wagen durch die belebte Straße. Wie sreut sich jeder, wenn die Paket- post vor seiirer Wohnung hält! Rasch öffnet der Paketpostbote die kleine Tür und geht in den Stock, wo der Empfänger wohnt. Die 147

10. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 203

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
203 i 3. Die geistige Bildung der asiatischen Bevölkerung steht hinter den Leistungen der Europäer entschieden zurück, obschon Asien auch die geistige Wiege Europas gewesen ist. Die großartigen Baudenkmäler Babyloniens, Assyriens, Kleinasiens, welche wir heute in ihren Trümmern bewundern, weisen jetzt noch aus die Bildungsstufe jener Länder in grauer Vorzeit zu- rück. Die Sagen und Schriften der Inder legen Proben von der tiefen Einsicht jenes Volkes ab; China und Japan sind noch bis zur Stunde die einzigen eigentlichen asiatischen Kulturstaaten. Aber dadurch, daß sie dieselben von jeher gegen Außen streng abgeschlossen haben, entbehrten sie auch der äußern Anregung, blieben auf der erklommenen Entwicklungsstufe stehen und gingen so rückwärts. Wie manche herrliche Erfindung kannten die Chinesen vor den Europäern! Welche tiefe Weisheit enthalten die indischen, persischen' und arabischen Dichtungen und Märchen! Erst seit die Europäer mehr Zu- tritt in das früher abgeschlossene asiatische Leben erlangt haben, kann man mit Bestimmtheit voraussagen, daß Asiens Bevölkerung einer neuen Aera entgegengeht. 4. Ebenso hat Europa in Handel und Gewerben sein asiatisches Mut- terland bedeutend überflügelt. China kannte bekanntlich die Bereitung der Seide vor den Europäern, welche sie erst im Anfang des 6. Jahrhunderts von dort erfuhren. Und doch wandern jetzt Seiden- und Banmwollenzeuge von Europa nach Asien. Chinesisches Porzellan bedarf man seit mehr als 100 Jahren nicht mehr in Europa; das europäische steht bereits auf einer- höheren Stufe der Vollkommenheit. Von asiatischen Produkten des Gewerbe- fleißes werden noch jetzt hochgeschätzt die Shawls von Kaschmir, die persi- schen Waffen, die chinesischen und indischen Zeuge, die lackirten Blechwaaren aus China. Der Seehandcl ist jetzt ausschließlich iu den Händen der Eu- ropäer ; nur die Chinesen wagen sich mit dem längst bekannten Compaß über das Weltmeer, und werden iin afrikanischen Capland und in Arabien, wie auf den ostindischen Inseln und in Calisornien angetroffen. Dagegen durch- ziehen große Carawanen im Innern den ganzen Continent, z. B. von China nach Sibirien und Turan; von Tübet nach Iran und Vorderasien; von Vorderasien über Syrien nach Mecka und Medina oder durch die arabische Wüste nach Aegypten. Der indische Handelsweg nahm vor der Entdeckung des Seewegs nach Ostindien (1498) durch den Portugiesen Vasco di Gama verschiedene Richtungen. Man führte die Waaren den Jndusstrom aufwärts, so weit er schiffbar war, dann zu Lande in den Oxus (Amu oder Gihon), über den Aral-See in das kaspische Meer, und die Wolga herauf, von da zu Lande in den Tanais (Don) und ins schwarze Meer, wo sie die Genuesen und Venetianer abholten. Oder man brachte sie zu Schiffe an die Mündung des Euphrat und Tigris, führte sie stromaufwärts bis Bagdad, daun auf Kameelen durch die Wüste von Palmyra nach Aleppo, Tripoli oder Beirut am Mittelmeer, wo sie die Venetianer und Genuesen nach Europa brachten. Ein dritter Weg führte von Indien ins rothe Meer und vom Nordende desselben zu Lande nach Alexandria. Dies ist unstreitig der nächste Weg von Europa nach Ostindien, und die sogenannte englische Ueberlandpost legt denselben von Calicut bis London über Marseille oder Triest in 24 Tagen zurück. Sie passirt Havre, Paris, Marseille, Alexandria und Suez.
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