einer Anhöhe herab leitete. So gütig und mild mag er gelächelt
haben, als er nach dem Frieden, der am 10. Mai 1871 im Hotel
Schwan in nnsrer Stadt geschlossen wurde, bei uns einzog.
Kais er - Wilhelm - Denkmal.
3. Das Bild an der Seite zeigt uns, wie ihn die Frankfurter
Bevölkerung empfing. Es war nicht weit von dem Taunustor.
Der damalige Oberbürgermeister, begleitet von andren hervor-
ragenden Frankfurter Männern, neigt sich ehrfurchtsvoll vor ihm
und ruft ihm den Willkommgruß zu. Der Kaiser, der gerade aus
dem Wagen gestiegen ist, reicht ihm freundlich die Hand. Das
92
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
2. In Frankfurt gibt es viele Fabriken. In ihnen werden
die verschiedensten Gegenstände hergestellt: Nähmaschinen, Schreib-
Maschinen, Fahrräder, Schuhe, Farben usw.
1. Nennt Fabriken, die sich in nnsrer Stadt befinden!
2. Erzählt, was in diesen Fabriken hergestellt wird!
3. Formt einen Schornstein!
83. Im Kaufmannsladen.
osa war zwar erst 9 Jahre alt, aber schon ein
sehr verständiges und tüchtiges Mädchen. Sie
half nicht nur der Mutter im Hause, sondern
konnte auch schon viele Einkäufe allein besorgen.
Am liebsten ging sie in den neuen Kolonialladen
an der Ecke der Straße. Herr und Frau
Fröhlich warm so gute Leute, und sie schenkteu Rosa immer etwas,
wenn sie Einkäufe zu machen hatte. Das war besonders nett
von ihnen.
2. In diesem Jahre durste sie zum erstenmal mit der Mutter
die Weihnachtseinkäufe für die Kucheu und das Weihuachtsgebäck
besorgen. Das war eine große Freude!
Als sie eintraten, war der Laden voll von Käufern und
Käuferinnen. Alle wollten zuerst bedient sein. Aber Rosa wußte,
wer zuerst da war, kam zuerst dran. Herr Fröhlich in seinem
weißen Kittel, Frau Fröhlich in ihrer langen, sauberen Schürze
und der Lehrsuuge in seiner hellen Jacke hatten alle Hände voll
zu tun. Das ging wie der Blitz. In der Ecke wurde ein Liter
Petroleum aus einem großen Gesäß gezapft. Hier wurde ein
Kasten hervorgezogen/ es waren Rosinen darin, dort wurde ein
Psuud Butter eingepackt, daneben eine ganze Wurst mit einer
Stange heruntergeholt und gewogen. Die beiden Wagen kamen gar
nicht zur Ruhe. Und dann erst die schwarzen und gelben Gewicht-
steine! Die flogen nur so hin und her! Bald standen sie mit
ihren runden Köpfen in Reih und Glied wie die Soldaten, bald
ganz durcheinander wie plaudernde Kinder, bald flogen sie in die
Schalen der Wage und machten einen Purzelbaum uach dem
andern. Dann kam die Hauptsache, wie Herr Fröhlich immer
sagte, das Bezahlen. Langsani legten die Käufer das Geld auf die
Glasplatte, und eins, zwei, drei! war es in der Kasse verschwunden.
Lustig klang es, wenn es zu den andren Geldstücken in den
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
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den Inhalt seiner Tasche. Die Briese, die gleich in den Briesein-
wurs des Amtes oder der Hauptpost gesteckt wurden, kommen dazu.
So liegt bald ein Stoß von Briefschaften auf dem Tische. Zunächst
werden sie gestempelt und mit den Briefsachen desselben Bestim-
muugsortes zusammengelegt. Ist der Empsänger in dem Bezirk
desselben Postamtes, so erhält sie gleich der Briesbote und trägt sie bei
der nächsten Bestellung aus.
Hof des Postamtes 1 (Hauptpost).
Soll dein Brief in einen andren Stadtteil gesandt werden,
so kommt er in einen Briesbeutel und wird zum Postamt 9 oder
zur Hauptpost befördert. Hat er eiue weite Reise zurückzulegen, so
sährt er mit der Eisenbahn. Solche Züge nennt man Postzüge. Du
hast vielleicht schon in einem solchen den großen Postwagen mit dem
deutschen Reichsadler gesehen? Aber wie kommt der Brief dorthin?
11 Nun, zu laufen braucht er nicht! Nachdem er in den grauen Brief-
sack gesteckt worden ist, wird er in dem gelben Postwagen nach der
Bahnpost gefahren. Am Ende fährt er gar mit dem elektrischen
144
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
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TM Hauptwörter (200): [T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
man das Paket nicht in den nächsten Briefkasten werfen, sondern
man muß es zur Pvst tragen. Dort wird es erst gewogen und
mit einem kleinen Zettel beklebt. Von dem Postamt macht es dann
dieselbe Reise wie die Briefe.
5. Aber nicht nur Briefe und Pakete kannst du mit der
Post in das deutsche Reich oder in die weite Welt schicken, sondern
auch Geld, wirkliches, blankes Geld und Papiergeld. Das letztere
legt man in einen Briefumschlag. Damit er uicht ausgemacht werden
kann, oerschließt man ihn an seinen Ecken und in der Mitte mit
Siegellack, dann schreibt man die Adresse und die Summe, die in
dem Bries ist, daraus und geht an den Postschalter, über dein
„Einschreiben" steht. Der Beamte wiegt den Brief und trägt ihn in
ein Poftbnch ein. Dann gibt er dir einen Schein (Quittung).
Geht der Brief verloren, oder wird der Inhalt daraus gestohlen,
so muß ihn die Postverwaltung ersetzen.
Will dein Vater bares Geld verschicken, so schreibt er eine
Postanweisung. Sie sieht einer Paketadresse ähnlich, nur ist sie
rot. Auch hier muß mau den Empfänger und den Absender an-
geben, außerdem noch die Geldsumme, die man verschicken will. Dann
geht man wieder zum Postamt und zwar an den Schalter, über dem
geschrieben steht „Postanweisungen". Man reicht dem Postbeamten
durch eiu kleines Fensterchen die Postanweisung. Er verfährt ähnlich
so, wie vorhin mit dem Einschreibebrief,nur braucht die Postanweisung
nicht gewogen zu werden. Aber eine Quittung erhältst du auch.
Nun möchtest du noch gern wissen, wie das Geld an seinen
Bestimmungsort geschickt wird? Ja, da mußt du entweder deinen
Vater oder deinen Lehrer fragen, oder warten, bis du groß ge-
worden bist! Dann wirft du es genau verstehen.
1. Safe den Brief selbst seine Reise erzählen!
2. Rechne aus, wieviel 5 rote, 5 grüne und 5 braune
Marken kosten!
3. Zeichne einen Brief und male eine rote Freimarke darauf!
4. Zeichne einen Geldbries, indem du in die Mitte und in jede
Ecke des Umschlags einen roten Kreis von der Größe eines Zehn-
Pfennigstücks zeichnest und die fünf Kreise miteinander verbindest!
88. Dcr Briefträger.
Cy^ett Briefträger sieht man gern in jedem Hause. Bringt er
uns doch Briefe von nah und fern, von lieben Verwandten
und Bekannten aus der Stadt oder aus entfernten Orten!
146
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gepäck in Einpfang. Die beiden großen Räume waren mit Gepäckstücken
aller Art gefüllt. Auch an den Schaltern der Bahnpost ging es lebhaft
zu. Hier kaufte jemand Postkarten und Freimarken. Dort gab ein
Herr eine Depesche auf. Eine Frau neben ihm schrieb eine Postkarte.
An dem andren Schalter nahm ein Mädchen Briefe in Empfang.
„Kommt, wir wollen durch den Wartesaal 3. und 4. Klasse
gehen!" sagte der Vater. Als wir eintraten, hörten wir ein lautes
Schellen. In der Mitte stand ein Mann in Uniform, der rief
langsam und laut: „Einsteigen in der Richtung nach Hanau, Bebra,
Berlin.. . Bahnsteig 3." Viele Leute oerließen den Wartesaal. Wir
folgten ihnen. Draußen aus dem Querbahnsteig herrschte ein un-
beschveibliches Gedränge. In der mittleren Halle war eben ein
Zug angekommen. Wie die Lokomotive keuchte und dampfte, gerade
als ob sie müde geworden wäre von der langen Reise! Viele
Reisende strömten aus dem Zuge. Bekannte und Verwandte standen
an der Schranke, um die Ankommenden abzuholen. Das war ein
fröhliches Winken, Lachen und Grüßen!
Wir aber wandten uns zu dem Bahnsteig, wo unsre Mutter
ankommen mußte. Oft hatten wir Mühe, durch die Menge hindurch-
zukommen. Und überall fremde Menschen! Die meisten hatten Eile.
Nur wenige schlenderten so gemütlich wie wir, dort ein Schutzmann
mit seinem blinkenden Helm, hier zwei Frauen mit roten Schleifen
auf der Schulter und weiter dahinten einige Soldaten!
Als der Vater sich eine Zeitnng kauseu wollte, sagte meine
Schwester leise zu mir: „Sieh einmal, was ist denn das für ein
Automat!" „Ei, du Naschkätzchen," rief ich lachend, „du denkst wohl,
darin wären Bonbons und Schokolade! Da werden Bahnsteigkarten
gelöst!" Als der Vater kam, gab er uns 30 Pfennig, und wir
holten drei Karten.
An dem Sndende des Bahnsteiges konnten wir erst so recht
die Länge des innern Bahnhofes und das Gewirr der Schienen
und Geleise in den 3 mächtigen Hallen übersehen. „Ja," sagte mein
Vater, „ans den 18 Geleisen fahren täglich etwa 660 Züge ein und
ans. Und hier," fuhr er fort, indem er nach links deutete, „sind die
Diensträume der Eisenbahnbeamten und der Bahnhofspolizei."
Jetzt hing der Schaffner den Kasten für die Fahrkarten um
und öffnete die Schranke«. Wir traten in den Bahnsteig 1 ein.
Auf der einen Seite stand ein Zug zur Abfahrt bereit. Die Türen
der einzelnen Wagenabteile waren offen. Lente stiegen ein und
139
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Gebirg zurück. Wir drängten uns durch sie hindurch, und — da
standen wir gerade vor unsrer Mutter! Das war ein frohes
Wiedersehen!
Es gibt ein Pferd aus Eisen ganz,
mit Eisenkopf und Eisenschwanz
hat einen großen Feuermund,
frißt Kohlen viele hundert Pfund.
Und sage, ist sein Durst nicht groß?
Trinkt tausend Liter Wasser bloß.
Drum hat's auch Kräfte, fürchterlich,
zieht zwanzig Wagen hinter sich.
Kein andres Rößlein kommt ihm nach,
es schnaubet wild durch Nacht und Tag.
Zwei Reiter sind auch oben drauf,
die stehen selbst im schnellsten Lauf,
der eine putzt und lenkt es fein,
der andre gibt ihm Kohlen ein.
Ob's Kindlein wohl erraten kann
das Roß und auch den Reitersmann?
1. Zähle die Bahnsteige?
2. Wieviel Wagenklassen hat der Personenzug?
3. Nenne andre Bahnhöfe in unsrer Stadt!
4. Wo liegt der Güterbahnhof?
5. Erkläre den Namen „Güterzug"!
6. Nenne verschiedene Bahnlinien!
7. Wohin führt die Taunusbahn, die erste Eisenbahn in Frank-
furt, die dritte in Deutschland? (1839).
lesen sie. Was sich gestern oder vorgestern in Frankfurt oder Berlin
oder in der weiten Welt zugetragen hat, erfahrt man aus der Zeitung.
Die Kinder lesen ein Märchenbuch oder eiu andres Buch lieber.
Und sie haben recht. In der Zeitung stehen so manche Dinge, die
sie doch noch nicht verstehen können.
Aber alle Kinder kennen die Zeitung. Manche müssen sie
sogar austragen. Sie helfen dabei ihren Eltern. Entweder morgens
vor der Schule oder nachmittags, wenn sie aus ist, geht es zu dem
großen Gebäude, wo die Zeitung gedruckt wird.
Das Eisenroß.
Alfred Venter.
141
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
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Extrahierte Personennamen: Alfred_Venter
Extrahierte Ortsnamen: Güterbahnhof Frank- Deutschland Frankfurt Berlin
gehenden. Oft ist es ein altes Frauchen, das das leichte Geschäft
noch gut besorgen kann. Freilich, wenn es regnet oder gar schneit
lind große Kälte herrscht, da wird der Zeitungsfrau die Arbeit oft
recht schwer. Seht nur die Zeitungsverkäuferin auf nnsrem Bilde!
Wenn sie auch ein warmes Tuch um den Kopf und wollene Kleider
trägt, friert sie doch manchmal. Und wie lange dauert es oft, bis
sich ein Käufer sehen läßt! „Ach," denkt sie da bisweilen, „hätte
ich doch schon alle meine Zeitungen verkauft und könnte heim in
mein warmes Stübchen zu meinen Kindern oder Enkeln gehen!"
Hoffentlich dauert's heute nicht allzu lang, Großmütterchen!
1. Nenne Zeitungen, die in Frankfurt erscheinen!
2. Nenne Plätze in der Ztadt, wo Zeitungen verkauft werden!
3. Auf welchem Platze sitzt die Zeitungsfrau auf unsrem Bilde?
87. Von der Post.
enn du einen Brief geschrieben hast, steckst dn ihn sorgfältig
in den Umschlag und machst ihn zu. Du vergißt auch nicht,
ihn mit einer deutlichen Adresse zu versehen und eine grüne oder
rote Marke aufzukleben! Dann gehst du zu dem Briefkasten der
nächsten Straßenecke und wirfst ihn hinein.
Haft du schon einmal darüber nachgedacht, wie lange dein
Brieflein dort liegen bleibt? An der Vorderseite des blauen Kastens
kannst du es lesen. Die Zahl in der runden Öffnung, gerade in
der Mitte des Kastens, zeigt die Uhr an, wann die Briefe ab-
geholt werden. Acht- oder zehnmal jeden Tag kommt ein junger
Postbote mit eiuer großen Tasche. Er schiebt sie an die untere
Seite des Briefkastens, schließt den Boden des Briefkastens auf
und läßt sämtliche Briese und Karten hineinfallen. Dabei rückt
jedesmal in der Mitte eine neue Zahl vor, die die Stunde der nächsten
Entleerung anzeigt. Dein Brief ist nun mit andren Briefen, Karten
und Drucksachen in der Tasche, aber er kann von seinen Kameraden
gar nichts sehen, denn es ist dunkel darin. Bald kommen neue Post-
sendungen hinzu, kleine, große, leichte, schwere, wichtige und im-
wichtige, ernste und lustige und pressen dein Brieflein so zusammen,
daß es schreien möchte, wenn es nur könnte.
Aber nicht allzu lange braucht es in der dunklen Tasche
zu schmachten. Der Postbote schwingt sich aus sein Rad/ in kurzer
Zeit iit er aus dem Postamt seines Stadtteiles. Hier entleert er
143
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TM Hauptwörter (200): [T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Postwagen zum Postamt am Hauptbahnhof. Aber die großen Wagen
können nicht auf den Bahnsteig fahren. Sie laden ihren Inhalt
deshalb auf dem Postamt 9 beim Bahnhof aus. Von hier wird
dieser auf kleinen, gelben Wagen unter der Erde zu dem betreffenden
Postzug gefahren. Wenn du wieder auf dem Bahnsteig stehst, fchau
dich einmal um, ob du nicht die Öffnung entdeckst, aus der diese
Wagen hervorkommen!
In dem Postwagen des Zuges werden die Briefe wieder aus
dem Sacke genommen und geordnet. Nun kommt dein Brieflein
gewöhnlich mit allen Briefen in einen Beutel, die nach demselben Orte
gehen. An dem Bestimmungsort nimmt sie ein Postbote, der mit
einem Wagen oder Postkarren an die Station gekommen ist, in
Empfang und bringt sie in das dortige Postgebäude. Hier wandern
sie bald in die Tasche des Briefträgers, der sie an die auf dem
Umschlag stehende Adresse abliefert. Wenn deine Tante oder deine
Großeltern oder andre Verwandte dein Brieflein oder deine Post-
karte erhalten, freuen sie sich sehr. Sicherlich schreiben sie dir dann
auch bald einen Brief oder eine Ansichtskarte, die nun den um-
gekehrten Weg machen.
2. Will man jemand eine Nachricht noch schneller zukommen
lassen als mit einem Briefe, so telegraphiert man. Auf der nächsten
Post schreibt man die Mitteilung auf ein Papier und gibt es
dem Beamten. Der läßt die einzelnen Buchstaben der ausge-
schriebenen Wörter über die langen Telegraphendrähte laufen, die
du gewiß schon aus der Straße oder neben der Eisenbahn gesehen
hast. Wie das möglich ist, wirst du später erfahren. Seit 62 Jahren
kann man in Frankfurt telegraphieren.
3. Noch schneller und bequemer ist das Telephoniereu. Hast du
kein Telephon zu Hause, so mußt du auch auf die Post gehen. Dort
hängt ein kleiner Apparat. In den sprichst du hinein. Nun laufen
deine Worte gerade so über die Telephondrähte wie die Buch-
stabeu über die Telegraphenleitung. Vorher hat ein Fräulein auf
dem Telephonamt die Leitung deines Apparates mit dem Haupt-
telephondraht verbunden. Vielleicht nimmt dich dein Vater einmal
mit, wenn er an jemand telephoniert?
4. Ähnlich wie mit den Briefen geht es mit den Paketen.
Nur muß man sie noch sorgfältiger verwahren als den Brief, und
noch eine Paketadresse schreiben, aus der nicht nur der Empfänger,
sondern auch der Absender angegeben werden muß. Auch kann
145
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
Mehrere Male muß er jeden Tag die eingelaufenen Briefe an ihre
Adresse abgeben. Das nennt er bestellen. Dabei ist er so Pünktlich
wie die Uhr. Man weiß ganz genau, wann der Briefträger kommt.
Er nimmt immer denselben Weg. Darum sind die Briese in seiner
schwarzen Tasche auch genau nach der Reihenfolge der Häuser ge-
ordnet. Ist er an unsrer Wohnung angelangt, so liegen die
Briese an nnsre Adresse vorn. Er wirst sie in den Kasten aus
Holz oder aus Blech au uusrem Haus und drückt aus die elektrische
Schelle. Jeder im Haus weiß daun, wer geschellt hat. Schnell
eilt man hinunter, um die Postsendung zu holen. Wie freut sich
jeder über den Brief oder die Ansichtskarte, die ihm Grüße oder
gnte Nachrichten von seinen Lieben von nah und fern bringen!
Man kann gar nicht abwarten, bis man wieder oben in seiner
Stube angelangt ist/ man liest sie fosort. Manchmal enthalten sie
aber auch traurige Nachrichten. Vielleicht ist eins von unsren
Freunden oder Verwandten erkrankt oder gar gestorben. In letz-
terem Falle sehen wir es schon an dem Äußeren des Brieses,' dann
ist er schwarz gerändert. Die meiste Arbeit hat der Briefbote zu
Weihnachten oder zu Neujahr. Da es in dieser Zeit srüh dunkel
wird, trägt er ein kleines Laternchen vorn an der Brust. Das
leuchtet vou weitem durch die finstere Nacht.
2. Manchmal kommt auch anstatt des Briefträgers der Geld-
briefbote. Da freut man sich noch mehr/ denn anstatt eines
Briefes gibt er dem Vater oder der Mutter eine Summe Geldes.
Sie müssen dann die rote Postanweisung unterschreiben. Einen
kleinen Streisen davon dürsen sie behalten. Daraus hat der Ab-
sender seinen Namen und noch einige Grüße und Wünsche ge-
schrieben. Der Geldbriefträger kommt viel seltener als der andre
Briefbote. Vielleicht kommt er gar nur einmal im Jahre, zur
Weihnachtszeit, wenn die Großeltern an ihre Enkel eine Geld-
fenduug als „Christkindchen" schicken.
3. Meistens kommt dann die Paketpost. Den gelben Wagen
mit den vielen Paketen daraus kennt jedes Kind! Stolz sitzt
der Postillon aus dem Bocke. Er trägt einen glänzenden Hnt,
und an seiner Seite hängt das gelbe Posthorn. Manchmal bläst
er auch ein Liedlein darauf. Sicher und rasch lenkt er den Wagen
durch die belebte Straße. Wie sreut sich jeder, wenn die Paket-
post vor seiirer Wohnung hält! Rasch öffnet der Paketpostbote die
kleine Tür und geht in den Stock, wo der Empfänger wohnt. Die
147
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
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TM Hauptwörter (200): [T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld]]
203
i
3. Die geistige Bildung der asiatischen Bevölkerung steht hinter den
Leistungen der Europäer entschieden zurück, obschon Asien auch die geistige
Wiege Europas gewesen ist. Die großartigen Baudenkmäler Babyloniens,
Assyriens, Kleinasiens, welche wir heute in ihren Trümmern bewundern,
weisen jetzt noch aus die Bildungsstufe jener Länder in grauer Vorzeit zu-
rück. Die Sagen und Schriften der Inder legen Proben von der tiefen
Einsicht jenes Volkes ab; China und Japan sind noch bis zur Stunde die
einzigen eigentlichen asiatischen Kulturstaaten. Aber dadurch, daß sie dieselben
von jeher gegen Außen streng abgeschlossen haben, entbehrten sie auch der
äußern Anregung, blieben auf der erklommenen Entwicklungsstufe stehen und
gingen so rückwärts. Wie manche herrliche Erfindung kannten die Chinesen
vor den Europäern! Welche tiefe Weisheit enthalten die indischen, persischen'
und arabischen Dichtungen und Märchen! Erst seit die Europäer mehr Zu-
tritt in das früher abgeschlossene asiatische Leben erlangt haben, kann man
mit Bestimmtheit voraussagen, daß Asiens Bevölkerung einer neuen Aera
entgegengeht.
4. Ebenso hat Europa in Handel und Gewerben sein asiatisches Mut-
terland bedeutend überflügelt. China kannte bekanntlich die Bereitung der
Seide vor den Europäern, welche sie erst im Anfang des 6. Jahrhunderts
von dort erfuhren. Und doch wandern jetzt Seiden- und Banmwollenzeuge
von Europa nach Asien. Chinesisches Porzellan bedarf man seit mehr als
100 Jahren nicht mehr in Europa; das europäische steht bereits auf einer-
höheren Stufe der Vollkommenheit. Von asiatischen Produkten des Gewerbe-
fleißes werden noch jetzt hochgeschätzt die Shawls von Kaschmir, die persi-
schen Waffen, die chinesischen und indischen Zeuge, die lackirten Blechwaaren
aus China. Der Seehandcl ist jetzt ausschließlich iu den Händen der Eu-
ropäer ; nur die Chinesen wagen sich mit dem längst bekannten Compaß über
das Weltmeer, und werden iin afrikanischen Capland und in Arabien, wie
auf den ostindischen Inseln und in Calisornien angetroffen. Dagegen durch-
ziehen große Carawanen im Innern den ganzen Continent, z. B. von China
nach Sibirien und Turan; von Tübet nach Iran und Vorderasien; von
Vorderasien über Syrien nach Mecka und Medina oder durch die arabische
Wüste nach Aegypten. Der indische Handelsweg nahm vor der Entdeckung
des Seewegs nach Ostindien (1498) durch den Portugiesen Vasco di Gama
verschiedene Richtungen. Man führte die Waaren den Jndusstrom aufwärts,
so weit er schiffbar war, dann zu Lande in den Oxus (Amu oder Gihon),
über den Aral-See in das kaspische Meer, und die Wolga herauf, von da
zu Lande in den Tanais (Don) und ins schwarze Meer, wo sie die Genuesen
und Venetianer abholten. Oder man brachte sie zu Schiffe an die Mündung
des Euphrat und Tigris, führte sie stromaufwärts bis Bagdad, daun auf
Kameelen durch die Wüste von Palmyra nach Aleppo, Tripoli oder Beirut
am Mittelmeer, wo sie die Venetianer und Genuesen nach Europa brachten.
Ein dritter Weg führte von Indien ins rothe Meer und vom Nordende
desselben zu Lande nach Alexandria. Dies ist unstreitig der nächste Weg
von Europa nach Ostindien, und die sogenannte englische Ueberlandpost legt
denselben von Calicut bis London über Marseille oder Triest in 24 Tagen
zurück. Sie passirt Havre, Paris, Marseille, Alexandria und Suez.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Extrahierte Personennamen: Turan
Extrahierte Ortsnamen: Europas Babyloniens Assyriens Kleinasiens China Japan Asiens Europa China Europa Asien Europa Kaschmir China Calisornien China Sibirien Vorderasien Vorderasien Mecka Medina Ostindien Bagdad Palmyra Aleppo Tripoli Beirut Europa Indien Alexandria Europa Ostindien London Marseille Paris Marseille Alexandria Suez