Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 301

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
301 daß die Bewohner dieser Länder auf einer gar niedern Stufe der Bildung stehen geblieben sind. Selbst die christlichen Indianer sollen häufig noch heidnische Feste in verborgenen Gebirgsschluchten feiern und heimlich Kiuder- opser anstellen. An diesem unerfreulichen Zustand der Länder spanischer Nationalität tragen endlich noch die staatlichen Verwirrungen große Schuld, welche seit Jahrzehnten in ekelhaftester Weise in allen Staaten, Chile aus- genommen, die Bewohner nie zur Ruhe kommen ließen, sondern eine ewige Unruhe, furchtbare Kämpfe, Gefahr und Verbannung brachten. Auch die Sitten der großen Mehrheit befinden sich in einen: gar verwahrlosten Zu- stande, und von der Sicherheit des Eigenthnms und der Person zeugen am besten die Worte eines mexikanischen Ministers, welche er in der National- Versammlung äußerte: „Die Räuber cirkuliren frei, noch mit der Beute in den Händen, noch mit dem blutigen Dolch; man kennt sie, man nennt sie; sie wandeln frecher Stirn unter uns, und man kann sie nicht anklagen, weil Jeder sich scheut, gegen sie zu zeugen." Die Gerichtsbarkeit steht in sehr üblem Rufe; Bestechlichkeit vermag dort Alles; öffentliche Veruntreuungen kommen in Mexiko und andern Staaten fast täglich vor. Die Justiz wird in den Zeitungen und auf der Straße vom Volke für wenige Silberstücke auf das Gröbste verletzt und verhöhnt. Ortsbeschreibung. 1. Mexiko (40,000 Q.-M., 8 Mill. E.), ist gegenwärtig ein Kaiserthum; der Kaiser, ein Habsburger, findet jedoch viel Widerstand. Es liegt südwestlich von den Vereinigten Staaten und hat im N. den Gila, im No. den Rio del Norte als Grenze. Hauptst. ist Mexiko, 200,000 E., mit Universität; die schönste Stadt Amerikas. Sie liegt auf der Stelle des alten Tennochtitlan über 7000' hoch in großartiger Um- gebung zwischen zwei Seen. Akapulko am stillen Meer. Guanaxuato, 50,000 E. Veracruz und Tambiko sind die wichtigsten Seehandelsplätze. Welches sind die bedeutendsten Silbergruben? Puebla de los Angelos, 80,000 Gr., Hauptsitz der mexik. Industrie. Merida in Pucatan, hat 40,000 Gr. 2. Guatemala (3060 Q.-M., l Mill. E.) wird vorzugsweise (9/io) von Indianern (Ladinos) bewohnt, welche sich durch geistige Regsamkeit, Fleiß und Vorliebe für europ. Colonisten auszeichnen. Der Boden dieses tropischen Landes ist namentlich an der Ostküste sehr er- giebig und gestattet reichliche Ausfuhr an Getreide, Mais, welcher hundert- fältigen Ertrag liefert, Kakao, Zucker, Vanille rc. Die Verfassung'ist der nordamerik. nachgebildet. Hauptstadt ist Guatemala la nueva, 60,000 E. Anmerkung. Im Bezirk St. Thomas hat eine belgische Gesellschaft 1842 eine Colonie angelegt, welche aber in Folge des Klimas wenig Erfolg verspricht. 3. San Salvador (400 Q.-M., */* Mill, E.), der bestbevölkerte Staat in Mittel-Amerika (1200 Seelen auf 1 Q.-M.) treibt vorzüglich Handel mit Balsam und Indigo, Terpentin und Colonial- waaren, welchen die englischen Colonisten von Balize (Honduras) geschaffen

2. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 75

1873 - Frankfurt a.M. : Jaeger
- 75 - Um das deutsche Volk kriegstüchtig zu machen, gehört jeder wehrfähige Mann sieben Jahre lang (vom 20. bis 28. Jahre) dem stehenden Heere an (3 Jahre in der Linie, 4 Jahre in der Reserve) und dann bis zum 34. Jahre noch der Landwehr, Die Friedenspräsensstärke des deutschen Heeres beträgt jetzt 401,659 Mann und fordert einen jährlichen Aufwand von über 90 Mill. Thlr. Die erst im Entstehen begriffene deutsche Kriegsflotte zählt gegenwärtig 48 Kriegsschiffe. 8 57. Die Bestrebungen znr Herstellung eines einigen deutschen Reiches. 1. Der deutsche Bnnd von 1815. In dem Umfange, wie Deutschland in dem vorhergehenden Abschnitte (§ 56) genommen wurde, hat es während des letzten halben Jahrhunderts, nämlich von 1815 bis 1866, bestanden. Wenige Jahre vorher war es Napoleon I. gelungen, sich Deutschlands durch Gewalt und List zu bemäch- tigen und nach Willkür darin zu schalten und zu walten; 1813 ermannte sich jedoch das deutsche Volk und vertrieb den französischen Eroberer und Despoten. Um sich sür die Zukunft gegen solche Feinde zu sichern, schloffen die damals auf 35 sich belaufenden deutschen Staaten 1815 ein Schutz- und Trntzbündniß mit einander. Die Leitung dieses deutschen Bundes war Gesandten der verbündeten Staaten übertragen; sie bildeten in ihrer Gesammtheit den deutschen Bundestag, und Frankfurt a. M. war der Sitz desselben. Ihre Instructionen erhielten die Bundestagsgesandten von ihren Regierungen; die Völker selbst übten keinen Einfluß auf sie aus. Die Militärmacht, über welche der Bund im Falle eines Krieges zu ver- fügen hatte, belief sich auf 800,000 Mann, außerdem unterhielt er auf seine Kosten noch 5 Festungen: Luxemburg, Mainz, Landau, Ulm und Rastatt. Die ganze Einrichtung des Bundes war von der Art, daß er beden- tende Erfolge weder zum Wohle Deutschlands selbst, noch nach außen hin erzielen konnte; er genoß daher auch seit langen Jahren im Volke selbst nur geringe Achtung; man wünschte statt desselben ein deutsches Par- lament, zu dessen Herstellung 1848 ein Versuch gemacht wnrde, der jedoch aller Anstrengungen ungeachtet mißlang. 2. Der norddeutsche Bund von 1866. Zwischen den beiden Großstaaten des deutschen Bundes, zwischen Oesterreich und Preußen, bestanden von Anfang an ziemlich ungünstige Verhältnisse, da jeder derselben nach der Herrschaft in Deutschland strebte. Preußen, als echt deutscher Staat, hielt sich dazu vorzugsweise berufen; Oesterreich dagegen glaubte seine ganze staatliche Existenz bedroht, wenn es die Oberherrschaft in Deutschland einbüßte. In dem Kriege von Schleswig- Holstein gegen Dänemark (1863 und 1864) giugen beide Staaten zwar nochmals Hand in Hand mit einander; die gemeinsame Verwaltung der glücklich eroberten Herzogtümer entzweite sie jedoch und ließ die alte gegen- fettige Abneigung deutlich wieder zu Tage treten und endlich zum Ausbruch kommen. Beschlüsse, welche der Bundestag auf Veranlassung Oesterreichs am 15. Juni 18!56 gegen Preußen faßte, nöthigten letzteren Staat, aus dem Bunde zu treten und diesen selbst für erloschen zu erklären. Preußen drang nun auf Berufung eines deutschen Parlaments und

3. Erster Unterricht in der Weltgeschichte - S. 5

1823 - Frankfurt a.M. : Andreä
Veränderungen in der Welt. 5 Der vornehmste Bewohner der Erde aber ist der Mensch, welcher durch Bewußtsein, Vernunft, durch sein Gewissen, und seinen freien Willen über alle Geschöpfe der Erde erhaben ist. Der Mensch allein ist fähig, nach seiner Bestimmung zu fragen, den Unterschied zwischen dem Guten und Bösen einzusehen, und durch Ausübung des ersten, und Vermeidung des zweiten ein sittliches Wesen zu werden. Veränderungen in der Tnelt. So wie der Mensch unter den Geschöpfen der Erde allein fähig ist, seine Bestimmung zu erkennen; so ist er auch allein fähig, die Veränderungen zu beobachten, welche beständig, an ihm, und um ihn Vorgehen. Viele dieser Veränderungen sind nun entweder bedeutend, oder unbedeutend, nützlich, oder schädlich, und werden be- sonders dadurch merkwürdig, wenn sie einen nähern Einfluß auf das Wohl, oder Wehe, der Menschen haben. . Jede Veränderung in der Welt, — Alles, was wirklich geschieht, kann eine Begebenheit heißen. Geschichte. Die glaubwürdige Erzählung merkwürdiger Bege- benheiten nennen wir Geschichte. Sehen wir aber auf den Gegenstand dieser Erzähr lung, so bezeichnen wir denausdruckg eschichte genauer. Die Erzählungen von den Gesinnungen, Thaten, und Schicksalen eines einzelnen Menschen, heißet Lebens- geschichte. Die Erzählung von den Schicksalen, und der Ver- faflung eines Landes, Staates, oder Reiches heißet Landes-, Staats-, Reichs-Geschichte. Die Erzählung von dem Entstehen, und Fortgänge der Künste, der Gewerbe, des Handels heißet Kuust- vder Handels-Geschichte.

4. Diesterwegs Realienbuch - S. 146

1913 - Frankfurt a.M. : Diesterweg
146 Union (1817): Vereinigung und Ausgleich der lutherischen und re- formierten Kirche. Runst und Wissenschaft begleiten kräftig das deutsche Zählen und Zehnen: Gebr. Grimm, Humboldt, Gutzkow, Laube, hoff mann von Fallersleben, herwegh, Freiligrath, Geibel — daneben noch die alten Kämpfer Schleiermacher, Arndt, Schenkendorf (f 1817), Rückert, Jahn. — Der Volks wille drängte vorwärts und auf- wärts, der Staats wille aber hielt zurück, und leider wurde ein rechter Ausgleich zwischen beiden nicht gefunden, daher viel unnötige Erbitterung, viel Drangsal und Verfolgung (Arndt, Jahn, Fritz Reuter). Preußen nahm nur einen kleinen Anlauf zur Schaffung einer Ver- fassung (provinzialstände, allgemeine Wehrpflicht, Union, gerechtere Steuer- verteilung), obgleich man sie dem Volke persprochen und obgleich sie Stein schon lebhaft befürwortet hatte,- von Preußen, das die Freiheitskriege geführt hatte, erwartete man mehr. Gründung des Zollvereins (1834): wirtschaftlicher Zusammenschluß der meisten deutschen Staaten, Aufhebung der belästigenden Zollschranken. Die ersten Eisenbahnen: ein neues Band der Freiheit und Vereinigung (1835 zwischen Nürnberg und Fürth, 1838 zwischen Leipzig und Dresden). Friedrich Wilhelm I V. (1840—1858 bzw. 1861): hochbegabt, Freund und Förderer aller künstlerischen und wissenschaftlichen Bestrebungen, voll Geist und Witz, auch dem Fortschritt nicht abgeneigt — doch leider stark schwankend und wandelbar. Verfassungskämpfe in Preußen (1847—50): 1847 der „vereinigte Landtag" einberufen, doch sah sich das Volk darin nicht vertreten,- 1846/47 großes Teuerung?- und hungerjahr, Hilfe der Reichen und des Staates bleibt aus, große Erregung im Volke,- Baden, Württemberg, Bagern, Hannover geben freiheitliche Verfassungen, selbst Öster- reich. — Revolution in Berlin (18. Rlärz) und in ganz Preußen (1848),- Friedrich Wilhelm Iv. verspricht eine Verfassung,- 1850 Ver- fassung bewilligt. Verfassungskämpfe in Deutschland: in Frankfurt a. Itc. berät die deutsche Nationalversammlung (bestehend aus dem geistigen Adel der Nation), ob Deutschland mit oder ohne Österreich aufgerichtet werden soll,- man entscheidet sich für dieses und wählt Friedrich Wilhelm Iv. zum deutschen Raiser, er aber lehnt ab,- Österreich gewinnt wieder die Oberhand in Deutschland, und es kommt zwischen ihm und Preußen zu dem schmachvollen Bündnis von Olmütz (1850): Preußen liefert sich Österreich in die Hände,- deutscher Einheitstraum begraben: Schleswig-Holstein an Dänemark preisgegeben. 1858 tritt Wilhelm I. für seinen unheilbar erkrankten Bruder die Regent- schaft an. Die Idee der Freiheit, das schönste Gut eines Volkes, wird immer mächtiger und die Sehnsucht nach nationaler Einheit immer stärker: die „deutsche Frage" mußte endlich gelöst werden! Aber wie? Das wußte niemand! * Der wiener Rongreß. Rußland, England, Frankreich, Spanien standen in Wien als Einheiten da, Deutschland als Vielheit, ja sogar als eine zersplitterte und zwieträchtige Viel- heit, weshalb die Fremden desto besser ihr Spiel treiben konnten. Das war aber

5. Diesterwegs Realienbuch - S. 152

1913 - Frankfurt a.M. : Diesterweg
152 Auch im einzelnen kam fast alles anders, als die klügsten Leute erwarteten, vie Güter brachten mehr als die Personen, der Lokalverkehr mehr als der große, die dritte Wagenklasse mehr als die beiden ersten zusammen. Auch der Pferde- bestand nahm nicht ab, wie jedermann glaubte,- sondern die Deutschen erfuhren, daß in einem fleißigen Volke jedes befriedigte Bedürfnis neue Bedürfnisse in unendlicher Kolge weckt: die Nebenstraßen beschäftigten fortan mehr Pferde als früher die Hauptstraßen. Bahn auf Lahn folgte nun, und ein großer Segen ergoß sich über das deutsche Land. Seit man das engere Vaterland in drei Stunden durchfuhr, kam auch dem schlichten Manne die ganze verlogene Niedertracht der Nl einstaater ei zum Bewußtsein, und er begann zu ahnen, was es heiße, eine große Nation zu sein. Oie Grenzen der Stämme und der Staaten verloren ihre trennende Macht, zahllose nachbarliche Vorurteile schliffen sich ab, und die Deutschen er- langten allmählich, was ihnen vor allem fehlte: das Glück, einander kennen zu lernen. Auch dem Auslande gegenüber bewährte sich dies erstarkende Selbst- gefühl. Große Zabriken entstanden, die den Bahnen ihre wagen und Maschinen bauten. In Berlin gründete der junge Schlesier Lorsig eine Maschinenfabrik für den Lau von Lokomotiven,- mit 50 Arbeitern begann er, nach wenigen Jahren beschäftigte er ihrer schon tausend; er wußte, daß dem Mutigen die Welt gehört. Ein neuer Stand von Ingenieuren und Eisenbahntechnikern kam empor, sehr reich an Talenten, unternehmend, stolz im Bewußtsein einer großen Nultur- aufgabe. Es war eine schöne, friedliche Arbeit nationaler Be- freiung- erst im nächsten Jahrzehnt sollte sie ihre ganze Stärke offenbaren. Nach Heinrich von Tceitschke. Umsturzbewegung des Jahres 1848 in Preußen. In Preußen war, wie in allen anderen Staaten Europas, 1848 große Verwirrung, vom Nheine her stürmten Adressen und Deputationen nach Berlin. Auch in den Gstprovinzen gärte es. In Berlin fanden vom 6. März ab fast täglich Zusammenrottungen statt. Am 14. März erbat sich der Berliner Magistrat eine Audienz beim Nönige, um ihm die volkswünsche vorzutragen. Der Nönig vertröstete auf den vereinigten preußischen Landtag, der am 27. April zusammen- treten sollte. So lange aber wollte die Ungeduld des Volkes nicht warten. Die abendlichen Zusammenrottungen wurden jeden Tag zahlreicher und wilder. Als die umstürzlerischen Nachrichten von Wien kamen, glaubte der Nönig nicht länger zögern zu dürfen und verkündete am 17. März die Preßfreiheit, die Be- rufung des Landtages schon auf den 2. April und die Verwandlung des deutschen Staatenbundes in einen Bundesstaat. Damit genügte er allen vorläufigen Er- wartungen. Aber es gab Leute in Berlin, die das friedliche und gesetzliche Zu- standekommen der deutschen Einheit bezweifelten, von diesen ging die Korderung aus, der Nönig solle alles Militär aus Berlin entfernen und sich der neu zu er- richtenden Lürgerwehr allein anvertrauen. Ein großer Zug nach dem Schlosse sollte am 18. März diese Korderung zur Geltung bringen. Magistrat und Bürger- schaft wurden darüber unruhig und beschlossen ihrerseits auch einen Zug nach dem Schloß, um dem Nönige zu danken. Als nun am 18. März die beiden Züge sich gegen Mittag in Bewegung setzten und den Schloßplatz erfüllten, auf welchem zur Sicherheit einiges Militär aufgestellt war, trat der Nönig auf den Balkon heraus, grüßte lebhaft und wurde mit Lebehoch empfangen. Aber es entstand bald ein wüstes Gedränge, dabei hörte man wiederholt rufen: „Kort mit dem Militär! Soldaten abziehen!" und der Pöbel fing an, Noß und Neiter von hinten zu stoßen und zu stacheln, plötzlich fielen zwei Schüsse. Doch wurde nie-

6. Geschichte für die Mittelschulen der Stadt Frankfurt am Main - S. 231

1906 - Frankfurt a.M. : Neumann
231 Chausseen eine weit grere Frsorge als seine Vargnger, Mehr als sechzig Millionen Mark verwendete er fr sie. Whrend seiner Regierungszeit wurden auch jene zwei Erfindungen gemacht, die bestimmt waren, das ganze Verkehrswesen umzuwlzen Der Englnder Stephenson erbaute die erste Lokomotive, die Gttinger Professoren Gan und Weber erfanden den elektrischen Telegraphen. 1835 wurde die erste deutsche Eisenbahn zwischen Nrnberg und Frth erffnet, 1838 die erste preuische zwischen Berlin undpotsdam, 1839 die von Frankfurt ausgehende Taunus-bahn Die wenigsten Leute ahnten damals, was jene Erfindungen be. deuteten Ihre Einfhrung begegnete vielen Schwierigkeiten, und es dauerte lngere Zeit, bis sie allgemeine Anerkennung fanden. 5. Das Ende des Knigs. Friedrich Wilhelm Iii. blieb wegen seiner Gerechtigkeitsliebe und vterlichen Gesinnung bis an sem Lebensende der Liebling derprenen. Als der vielgeprfte Herrscher im ^ahie 1840 starb, trauerte sein dankbares Volk in Tranen Er ruht an der Seite der Knigin Luise im Mausoleum zu Charlotten brg. 6 Das briae Europa. Whrend Preußen sich unter der Friedens-regierung Friedrich Wilhelms nicht blo von den Schrecken der napo-leonischen Zeit erholte, sondern sogar zu hoher Blute entwickelte, hallte das brige Europa verschiedentlich wider von Krieg und Emprung. Schon bald nach dem Wiener Kongresse versuchten die furchtbar bedrckten Griechen, das schreckliche Joch der zuschtteln. Das gebildete Europa war von vornherein fr die Tapferen eingenommen, gegen die sich die Trken die emprendsten Grausamkei en zuschulden kommen lieen. Schlielich griffen die Gromachte ein, und das mutige Volk erlangte die Freiheit (1828). , 1830 kam es in Frankreich zur Julirevolution. Der König Karlx., Ludwigs Xviii. Nachfolger, wollte die absolute Herrschalt wieder einfhren, wie sie bis zur groen Revolution bestanden hatte. Er wurde verjagt, und an feine Stelle trat der Brgerkomg Ludwig Philipp von Orleans. Diese Bewegung wirkte auch zndend in den Niederlanden. Auf dem Wiener Kongre hatte man die Republik Holland mit den sterreichischen Niederlanden zu dem Knigreich der Vereinigten Niederlande verbunden und den Erbstatthalter Wilhelm von Oranien zum Könige gemacht. Die katholischen (ehemals sterreichl-schen) Provinzen waren jedoch mit der Herrschaft des evangelischen Herrschers sehr unzufrieden, und kurz nach dem Ausbruche der ^uli* revolntion emprten sie sich. Sie muten freigegeben werden, und \o entstand 1,831 das Knigreich Belgien. Die wichtigste Vernderung in Deutschland war die ^rennnna Hannovers von England. Seit 1714 waren beide Lnder ver-

7. Teil 3 = 6., 7. u. 8. Schulj - S. 414

1910 - Frankfurt a.M. : Auffarth
414 Jahre 1870 von Frankreich her der Kriegsruf in die deutschen Gaue erscholl, brauchte in den fertigen Plan nur noch das Datum für die Befehle an die einzelnen Truppen eingetragen zu werden. Die Erfolge, die durch die deutsche Heerführung im französischen Feldzug erreicht wurden, stellten Moltke in die Reihe der ersten Feldherren aller Zeiten. Der Sieg bei Gravelotte, die Einschließung Bazaines in Metz, der sorgfältig vorbereitete Schlag bei Sedan, die Abwehr der republikanischen Heere vom deutschen Belagernngsheer vor Paris, die rechtzeitigen Maßnahmen gegenüber dem abenteuerlichen Zuge des Generals von Bourbaki waren die Werke seines großen Geistes. Die staunende Welt vermochte das Geschehene kaum zu begreifen, und sogar Kaiser Wilhelm schrieb: „Es ist wie ein Traum, selbst wenn man es Stunde für Stunde hat abrollen sehen." Groß waren die Ehrenbezeugungen, die Moltke von seinem Kaiser, von seinem Vaterland und von der ganzen gebildeten Welt entgegengebracht wurden. Aber unter all den Auszeichnungen blieb er der einfache Mann, dem stete Arbeit Lebensbedürfnis und höchste Lebensfreude war. Mit demselben rastlosen Fleiße wie früher leitete er in den Friedensjahren die Geschäfte des Großen Geueralstabs. Unermüdlich arbeitete er an der Vermehrung und Förderung der deutschen Wehrkraft und der deutschen Wehrtüchtigkeit. In der Reichstagssitzung vom 4. Dezember 1886 schloß er seine denkwürdige Rede für die Erhöhung der Friedenspräsenzstärke des deutschen Heeres mit den Worten: „Die ganze Welt weiß, daß wir keine Eroberungen beabsichtigen. Mag sie aber auch wissen, daß wir das, was wir haben, erhalten wollen, daß wir dazu entschlossen und gewappnet sind." Iii. Otto von Bismarck. Wilhelm I. geriet bald nach seinem Regierungsantritt mit den Volksvertretern in einen schlimmen Zwiespalt. Der König war über- zeugt, daß Preußen ohne Vermehrung und zeitgemäße Neugestaltung seines Heeres seine Aufgaben in Deutschland nicht erfüllen könne. Doch der Landtag verweigerte die erforderlichen Geldmittel. Alle Anstrengungen Bismarcks, eine Verständigung zwischen der Regierung und der Volksvertretung zustande zu bringen, blieben ohne Erfolg. Vergebens rief er den Abgeordneten zu: „Preußen muß seine Kraft zusammenfassen und zusammenhalten. Nicht durch Reden und Beschlüsse werden die großen Fragen der Zeit entschieden, sondern durch Blut und Eisen." Immer erbitterter wurden die Volksvertreter
   bis 7 von 7
7 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 7 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 1
3 1
4 7
5 3
6 1
7 1
8 0
9 0
10 13
11 3
12 13
13 0
14 2
15 0
16 3
17 1
18 0
19 1
20 2
21 1
22 3
23 1
24 1
25 10
26 0
27 0
28 12
29 1
30 0
31 6
32 1
33 2
34 20
35 5
36 0
37 7
38 0
39 4
40 1
41 4
42 3
43 2
44 0
45 11
46 1
47 4
48 1
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 0
4 2
5 0
6 0
7 0
8 1
9 3
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 1
17 0
18 0
19 1
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 1
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 1
36 0
37 0
38 2
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 1
47 0
48 0
49 0
50 0
51 1
52 1
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 1
60 3
61 1
62 0
63 0
64 1
65 0
66 0
67 0
68 1
69 0
70 0
71 0
72 1
73 0
74 1
75 0
76 0
77 2
78 0
79 0
80 0
81 0
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 4
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 1
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 2
1 2
2 1
3 1
4 4
5 3
6 2
7 9
8 4
9 4
10 10
11 5
12 4
13 0
14 0
15 4
16 4
17 0
18 9
19 44
20 1
21 3
22 6
23 1
24 1
25 1
26 0
27 3
28 0
29 3
30 0
31 5
32 0
33 24
34 2
35 3
36 2
37 2
38 0
39 12
40 1
41 0
42 0
43 4
44 12
45 2
46 0
47 0
48 2
49 2
50 6
51 3
52 12
53 0
54 47
55 0
56 1
57 4
58 1
59 11
60 4
61 4
62 3
63 0
64 3
65 3
66 1
67 7
68 2
69 0
70 0
71 15
72 5
73 1
74 2
75 3
76 1
77 2
78 13
79 7
80 16
81 14
82 1
83 2
84 0
85 3
86 4
87 2
88 5
89 1
90 1
91 18
92 3
93 4
94 0
95 1
96 0
97 4
98 5
99 5
100 16
101 1
102 2
103 8
104 1
105 7
106 2
107 0
108 6
109 4
110 1
111 0
112 3
113 2
114 2
115 5
116 1
117 1
118 3
119 0
120 2
121 2
122 9
123 1
124 1
125 3
126 21
127 21
128 2
129 7
130 0
131 6
132 7
133 5
134 0
135 0
136 18
137 0
138 1
139 2
140 2
141 1
142 3
143 4
144 2
145 18
146 3
147 3
148 12
149 1
150 0
151 19
152 3
153 0
154 4
155 9
156 2
157 12
158 4
159 4
160 1
161 0
162 0
163 0
164 0
165 24
166 12
167 0
168 1
169 1
170 0
171 7
172 6
173 4
174 4
175 10
176 14
177 8
178 3
179 5
180 0
181 1
182 7
183 17
184 1
185 1
186 3
187 8
188 9
189 1
190 3
191 3
192 6
193 2
194 7
195 1
196 1
197 2
198 1
199 4