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1. Geschichte der neuesten Zeit - S. 79

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Die alte Post. Eisenbahnen und Dampfschiffe. Iii 714. 79 Briefe wurden etwa zweimal in der Woche befrdert, an den Post-tagen". Den ganzen Post- und Briefverkehr besorgte in den meisten Lndern das in Regensburg und Frankfurt a. M. residierende Haus Thurn und Taris, dessen Postregal" (Alleinrecht) schon damals von Preußen, Bayern und anderen Staaten abgelst wurde. 3. Nun erfand gleich nach dem Hubertusburger Frieden der schottische Mechaniker James Watt die Dampfmaschine. Der junge Englnder Georg Stephenson verbesserte sie und erbaute die erste Lokomotive. Unter seiner Leitung wurde 1825 die erste Eisenbahn von Stockton nach 1825 Darlington erstellt. Zehn Jahre spter erlebte Deutschland die erste Bahn-linie von Nrnberg nach Frth; darauf folgten die Strecken Berlin-Potsdam und Mannheim-Heidelberg. Noch verursachten die Landesgrenzen manches Hindernis; einzelne Fürsten und Gemeinden frchteten von dem neuen Verkehrsmittel sittliche und wirtschaftliche Schdigungen, und das bayrische Obermedizinalkollegium wollte die Bahndmme zum Schutz fr die Nerven der Zuschauer mit hohen Bretterzunen umgeben haben. Aber die Vorteile, die eine Eisenbahn brachte, berwanden bald die Hemmnisse und machten die Beseitigung der Zollschranken immer ntiger. Schon vorher erfand der pennsylvanische Ingenieur Robertfulton, hundert Jahre nach dem ersten Versuch, den der Hugenott Pap in aus der Fulda angestellt hatte, nach vielen Mhen und Enttuschungen in Paris das Dampfschiff. Aber die glckliche Probefahrt auf der Seine bewog den Ersten Konsul nicht zu einer Untersttzung. Dafr stellte Fulton nach einigen Jahren in Amerika das erste Dampfschiff in Dienst und baute dann Dampf- 1807 führen, die Neuyork mit seinen Nachbarstdten Jersey City und Brooklyn verbanden. Nach seinem frhen Tode bestand der erste Kriegsdampfer, Fulton the First", die Probefahrt auf dem Ozean. Die Wasserstraen hatte schon der Wiener Kongre in ihrer Wich-tigkeit erkannt und sie von Zllen zu befreien angefangen. Aber so wenig wie die Flukhne (die Himer Zillen" auf der Donau) waren die Segel-schiffe verbessert worden: sie brauchten z. B. von Kronstadt nach Lbeck in strmischer Herbstzeit sieben Wochen. Um so leichter verdrngte sie jetzt das Dampfschiff, das bald besonders den Rhein, von Basel bis Rotterdam, beherrschte und im Jahr 1838 zum erstenmal den Ozean durchkreuzte. 1838 Eisenbahnen und Dampfschiffe, aber auch die Fabriken, erheischten eine ungeheure Menge von Kohlen. Da nahm denn der Bergbau auf Steinkohlen in England, aber auch im Ruhr- und dem erst krzlich von Frankreich zurckerlangten Saar-Revier einen mchtigen Aufschwung. 4. Ungefhr um dieselbe Zeit wie Steinkohle und Wasserdampf wurde die Elektrizitt in den Dienst des Verkehrs gestellt. Die ttinger

2. Geschichte der neuesten Zeit - S. 98

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
98 Die Aufrichtung der Vereinigten Staaten und des Deutschen Reiches. eigene ftraft, fast ohne Unterricht; seine Aufstellung als Kandidat (Nomi-nation") fr die Prsidentenwahl erinnerte den deutsch-amerikanischen Staatsmann Karl Schurz an die Sage von dem Rmerfeldherrn (Einem* natus, den die Boten des Senats vom Pfluge wegholten. Jetzt traten die meisten Sdstaaten aus der Union aus und erklrten sich als eine eigene Republik der Konfderierten Staaten von Amerika". Ihre Hauptstadt Richmond lag in der Luftlinie nur 160 km von Washington entfernt. Diesem Partikularismus widersetzten sich die Nordstaaten, entschlossen, die Union als einheitlichen Gesamt st aat zu erhalten. Ein berfall der 1861 Emprer auf eine Feste bei Charleston erffnete den Brgerkrieg; gleich am folgenden Tage rief eine Proklamation des Prsidenten 75000 Freiwillige unter die Waffen. Eine unerhrte Begeisterung erwachte: der Millionrsohn eilte an der Seite des Arbeiters zur Fahne; das Land glich einem Kriegslager. Immer neue Regimenter wurden errichtet und eingebt, fr deren Ausrstung und Verpflegung der Prsident Sorge trug. Zuletzt flatterte das Sternenbanner der einer halben Million Krieger; unter ihnen leuchteten die Deutschen, auch viele Achtundvierziger Freischrler, durch kriegerische Tchtigkeit hervor: 200000 waren es im Laufe des Krieges! Die Sdstaaten jedoch hatten in ihren Milizen besser gebte Mannschaften und fhigere Offiziere, weil die Shne der reichen Herren vielfach auf der Kriegsschule erzogen waren. Mehrmals bedrohten ihre Heere die Bundeshauptstadt. Aber die Verfechter der Bundeseinheit lieen sich nicht irremachen. Unter dem Druck einer Reihe schwerer Niederlagen, die ihre Truppen in den Tlern des Potomac, Shenandoah, Rappahannoc erlitten, erklrte Lincoln im zweiten Kriegsjahr durch eine neue Proklamation alle Sklaven in den abgefallenen Staaten fr frei. Die Schwarzen entflohen scharenweise, und man bildete aus ihnen farbige" Regimenter, die sich tapfer schlugen. In einem diente Garrisons Sohn als Offizier. Zur See besaen die Nordstaaten eine berlegenheit, die Handel und Wohlstand der Konfderierten schlielich vernichten mute: die Ausfuhr stockte, der Kriegsbedarf lie sich nicht mehr ergnzen. So mute der Krieg zu Ende gehen. Whrend die Potomaoarmee" Washington verteidigte, drang die Westarmee", in den beiden letzten Feldzgen unter der Leitung des ehe-maligen Feldmessers Ulysses Grant, am Tennessee hinauf und am Mississippi hinunter, um den Sden einzukreisen; und als Grants Unter-feldherr Sherman der die Alleghanys ging und, marching through Georgia", Savannah erreichte, mute sich Richmond ergeben und Lee, 1865 der tchtigste General der Konfderierten, die Waffen strecken.

3. Geschichte der neuesten Zeit - S. 129

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Der Kulturfriede. Eisenbahn und Schiffahrt. V 2231. 129 Helten; der schon 1832 begrndete Gustav-Adolf-Verein wie der katho-tische Bonifatius-Verein untersttzten Gemeinden ihres Glaubens, die in-mitten Andersglubiger (in der Diaspora") bestehen; und mit den Barmherzigen Schwestern vom Orden des Heiligen Vincenz von Paula wetteifern Diakonissen in der Krankenpflege. So bettigen beide Kirchen und ihre Angehrigen in edlem Wettstreit die schnste Pflicht der Nchsten-liebe (Charitas), wie sie Jesus gelehrt und gebt hat, und arbeiten mehr und mehr gemeinsam an einer hheren, reineren Bildung, die der alle Gegenstze hinweg dem ganzen deutschen Volke zum Segen gereichen soll. 3. Grohandel und Grogewerbe im Deutschen Reich. 1. Das neunzehnte Jahrhundert ^ das Zeitalter der Maschine, die die Naturkrfte in den Dienst des Menschen stellt. Die Maschine hat Landwirtschaft und Gewerbe mchtig gefrdert, aber auch umgestaltet und vervielfltigt: man zhlt weit der 10000 Berufsarten. Im Herzen Europas gelegen, wird Deutschland von den Eisenbahnen durchzogen, die heute von Lissabon bis Port Artur und von Reggio und Konstantinopel bis Haparanda und Archangel die Alte Welt umspannen: es ist eines der bedeutsamsten Glieder des Welthandels, und die Gesetzgebung des Reiches und der Einzelstaaten hat redlich mitgewirkt, um den Austausch der Waren und den Verkehr der Menschen zu erleichtern. Die deutschen Eisenbahnen wurden erstaunlich vermehrt; die groartigste unter den kunstvollen Schienenstrngen, die jetzt die Mittelalpen berroinben (Pemmering, Brenner, Arlberg, Sauern), die Gottharbbahn, ist mit Untersttzung des Reichs gebaut worben. Kleinbahnen machen die groen Linien auch fr abgelegene Orte zugnglich; elektrische Bahnen, beren Erfinbung dem Groinbustriellen Werner Siemens verbanft wirb, sind vorerst namentlich dem stdtischen Verkehr dienstbar; auf den verbesserten Landstraen bewegen sich Fahrrad und Kraftwagen (Automobil) leicht und sicher. Knstliche Wasserstraen verbinden Strme und Meere; die natr-lichen werden immer mehr durch Fluregulierung und Baggerung, durch Anlage von Hfen und Schleusen bis tief ins Innere (Frankfurt am Main, Karlsruhe, Straburg) fr die Schiffahrt nutzbar gemacht; ja man bert schon der Plne, wie der Rhein bis hinauf zum Bodensee schiffbar gemacht werden knnte. Die Ozeandampfer, neben denen immer noch die Segelschiffe einher-gehen, sind behaglich eingerichtet und fahren mit immer grerer Schnelligkeit: zur Reise der das Atlantische Meer braucht der heutige Personen-dampfer trotz seiner ungeheuern Gre nicht mehr, wie im Anfang, vier bis fnf Wochen, sondern fnf bis sechs Tage. Deutschland aber besitzt Keller, Geschichte. Teil Iv. 9

4. Geschichte der neuesten Zeit - S. 115

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Der Ausbruch des Deutsch-franzsischen Krieges. Iv 7ass. 115 schon die Zurckziehung der Kandidatur als ein gefhrliches Nachgeben gegen die franzsische Anmalichkeit angesehen. Auf die neue Zu-mutung gab es fr ihn nur eine Antwort: den Krieg, roie ihn Frankreich begehrte. Er krzte die Emser Depesche", und Moltke, der in Berlin eben mit Roon sein Gast war, gewann den Eindruck: Vorhing klang es wie Schamade (Trompetenzeichen der bergabe einer Festung), jetzt wie eine Fanfare auf eine Herausforderung." Angesichts der Verffentlichung, die seine eigenen Schritte wahrheits-gem darlegte, schrie Gramont, Preußen habe Frankreich geohrfeigt. In Deutschland aber wie bei allen Deutschen in Osterreich und in andern Lndern und Erdteilen flammte das Gefhl einer zweihundertjhrigen Beleidigung auf: der König von Preußen hatte fr Alldeutschland ge-sprechen und gehandelt. Die Demtigung hatte man gefrchtet; den Krieg frchtete man nicht. Auf der Rckfahrt nach Berlin empfing den König, auch in den neu einverleibten Lndern, begeisterter Jubel. Im Augenblick der Ankunft, am Bahnhof, ordnete er die Mobilmachung an; als der Kronprinz der harrenden Menge den Befehl verkndete, stimmte sie. die Wacht am Rhein" an. Dieses Lied, das ein junger Schwabe, Mar Schnecken-butger, vor dreiig Iahren auf Schweizer Boden gedichtet hatte, er-klang jetzt von den Alpen bis zum Meer. Fürsten und Volk scharten sich um den Preuenknig. Als Napoleon dem entthronten Herzog von Nassau das Kommando eines franzsischen Korps geben wollte, erhielt er die Antwort: Ich habe meine Dienste soeben dem König von Preußen an-geboten." König Ludwig Ii. von Bayern ordnete die Aufstellung seines Heeres an, und in der bayrischen Kammer rief der katholische Professor Sepp, dem ein Brief aus Frankreich von einem neuen Rheinbund redete: Ich lehne es ab, mich an einer solchen Verrterei zu beteiligen! . . . Gestern konnte man noch an das Weh von 1866 denken; heute ist der Zorn gegen die Welschen bei allen deutschen Mnnern erwacht! Wir Bayern haben an der Leipziger Schlacht nicht teilgenommen: bei der neuen Nationalschlacht wollen wir dabei sein!" Einer der Achtundvierziger, ein Republikaner, schrieb aus dem Ausland: Jeder Deutsche, wer er auch sei, ist ein Verrter, der jetzt nicht zu seinem Volke steht." Und an des Knigs Seite trat der mchtige Verbndete, den der Nationalverein (S. 123, V 1, 1) seit einem Jahrzehnt ihm zu erziehen ge-strebt hatte: das deutsche Volk. sterreich erklrte seine Neutralitt; da erlosch die Kriegslust auch in Italien. 5. Der Norddeutsche Reichstag wurde alsbald berufen und vom König Wilhelm feierlich erffnet. Als Bismarck eben zur ersten Sitzung ig schritt, wurde ihm die Kriegserklrung eingehndigt. Er nahm sie mit 1870 8*

5. Geschichte der Neuzeit - S. 37

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Die Trken vor Wien. Der Pflzer Krieg. Iv 6083. 37 Eltern lebten, schenkte ihm die Einknfte eines Klosters, schlug jedoch dem kleinen Abt" eine Offiziersstelle ab. Entschlossen, nur als feindlicher Feldherr wiederzukommen, nahm Eugen Dienst im kaiserlichen Heere, in dem seine vier Brder standen. 3. Der Sieg am Kahlenberg erffnete den ersten Angriffskrieg der Deutschen gegen den Halbmond. In langem Ringen entrissen sie den Trken Ungarn: alle ungarischen Flsse, sagte man, seien mit deutschem Blute gefrbt. Entscheidend war die Niederlage, die Eugen den Trken bei Zenta an der Thei beibrachte. Im Frieden zu Karlowitz fiel, mit Ausnahme des Temes-varer Banats, ganz Ungarn nebst Siebenbrgen endgltig an den Kaiser. 8. Der franzsische Mordbrennerkrieg. 1. Besorgt der sterreichs Erfolge im Osten, wollte der aller-christlichste König" den Trken Luft machen. Der Kurfürst von der Pfalz war kinderlos gestorben. Seine Schwester Elisabeth Char-lotte (Liselotte) war mit Ludwigs Bruder, dem Herzog von Or-leans, vermhlt. Im Namen ihres Gemahls, aber gegen ihren Willen, erhob Ludwig Ansprche auf die Pfalz und besetzte die Pflzer Städte am Nhein. Mit diesem Ereignis begann der Pflzer oder Orleanssche Krieg. 2. Im nmlichen Jahre wurde Wilhelm Iii. an Stelle seines bigotten Schwiegervaters Jakob Ii. König von England. Als Ober-Haupt beider Seemchte" (England und Holland) trat er mit seinem Vetter, dem Kurfrsten Friedrich Iii. von Brandenburg, und mit dem Kaiser in ein Bndnis wider Ludwig, der den gestrzten König an seinem Hof aufgenommen hatte. Heut ist der erste Tag meines Knigtums," rief Wilhelm, als er das Parlament zur Kriegserklrung vermocht hatte. In diesem Augenblick zog endlich das Gefhl der Zusammengehrigkeit wieder durch alle Stmme und Bekenntnisse der Deutschen. In Gegenwart ihres neuen Kurfrsten eroberten die Brandenburger Kaiserswerth und Bonn; auch die Kurfrsten von Sachsen und Bayern erschienen an der Spitze ihrer Truppen im Feld. 3. Die Franzosen muten umkehren. Da gebot ihr Kriegsminister Louvois, den Weg nach Frankreich zu sperren durch eine breite Wste. Und sie zerstrten Hunderte von Stdten und Drfern und stieen die Bewohner in die Winterklte. Das Schlo zu Heidelberg

6. Geschichte des Mittelalters - S. 28

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
28 Die Sachsenkaiser. 3. Inzwischen drangen die Ungarn von neuem ins Sachsen-land. Als einer ihrer Groen in Heinrichs Hnde fiel, bentzte er seinen Gefangenen als Unterhndler, um gegen jhrliche Geschenke fr Sachsen Waffenruhe zu erkaufen; er brauchte Zeit, um eine wirksame Abwehr vorzubereiten. Wie Alfred der Groe schuf er zunchst auf seinen Erbgtern ummauerte Wohnpltze, Burgen", in denen sich die Landleute mit Haustieren und Hausrat bergen" konnten. Jhrlich muten sie ein Dritteil ihrer Ernte in die Burg liefern; viele siedelten sich darin als Brger" an; die Gilden, Vereine zu gegenseitiger Untersttzung, muten hier ihre Feste feiern. Auf diese Weise mgen in Sachsen mehrere Städte (Quedlinburg, Merseburg) entstanden oder im Schutz neu errichteter Steinmauern aufgeblht sein. Bisher waren die Edeln und die Freien, wenn sie auf ihren schweren Rossen einzeln daherritten, von den Feinden leicht umzingelt und niedergemacht worden; Heinrich bte sie ein zu planvoller Be-wegung m geschlossener Linie. 4. Nun weigerte er im Einverstndnis mit der schsischen Heer-Versammlung den Ungarn den Tribut. Die Boten des Knigs eilten durch Sachsen und riefen alle wehrhaften Männer bei Todesstrafe binnen vier Tagen zum Heer. Inzwischen ergossen sich die Ungarn der das Land in zwei Haufen. Den einen schlugen in der Nhe des Kyffhusers die Bauern tot; den andern traf Heinrich selbst, vom Krankenlager sich aufraffend, in der Heimat seines Geschlechts, 233 an der Unstrut. Die Fahne mit dem Bilde des Erzengels Michael wurde ihm vorausgetragen; mit dem Feldgeschrei Kyrie eleison" (Herr, erbarme dich!) rckten die wohlgebten Sachsengeschwader an: fast ohne Schwertstreich stoben die Hunnen" davon; all ihr Raub fiel dem Sieger anheim, namentlich die Gefangenen. Den Zins, den er ihnen bezahlt hatte, gab der fromme König fortan der Kirche oder den Armen. Bald nachher starb er. 2. Otto der Groe. 1. Nach Heinrichs Wunsch whlten die Groen seinen Sohn Otto zum König. Ein Mann von gewaltiger und wrdevoller Haltung wie sein Vater, erhielt er in der Marienkirche zu Aachen vom Erz-bischof von Mainz Salbung und Krnung; beim Festmahl dienten

7. Geschichte des Mittelalters - S. 43

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Friedrich der Rotbart. V 4252. 43 in Erfurt ihm zu Fen; der Kaiser umarmte ihn mit Trnen, verbannte ihn aber aus dem Reiche. Heinrich ging zu seinem Schmie* genmter, dem König Heinrich Ii. von England. 5. Dichter und Spielleute priesen das Pfingstfest in Mainz: die Schwertleite" (den Ritterschlag) der beiden ltesten Kaisershne Hein-rich und Friedrich. Siebzigtausend Ritter soll der leutselige Herr als seine Gste empfangen haben, die er in einer aus Holz und Leinwand rasch erbauten Stadt beherbergte, bewirtete und reich beschenkte; glnzende Kirchgnge und Kampfspiele befriedigten die Schaulust. Nicht minder groartig war das Fest, das die Stadt Mailand bei seiner letzten Fahrt nach Italien als Zeichen ihrer Treue ausrichtete; es galt der Vermhlung König Heinrichs mit der normannischen Knigstochter Konstanze, der Erbin Siziliens und Apuliens. Von Lbeck bis Palermo gebot der greise Held. Aber der Papst sah mit Besorgnis auf diese Machtflle der Hohenstaufen. 5. Der dritte Kreuzzug. Die Ritterorden. 1. Da erscholl die Schreckensbotschaft, Jerusalem sei gefallen. Alsbald berief der Kaiser einen Hoftag Jesu Christi" nach Mainz und nahm unter dem Jubel vieler Tausende das Kreuz. Eine Gesandtschaft ging an den Sultan Saladin, ihn zur Rckgabe Palstinas oder zu ritterlicher Fehde aufzufordern. Um die Osterzeit 1189 brach der Kaiser mit dem schnsten Heere des Mittelalters von Regensburg auf, vielleicht 100 000 Mann, darunter 20000 Ritter, lauter Deutsche. Trotz aller Griechentcke er-reichte das Heer Asien; Friedrich selbst landete als der letzte: Seid getrost, meine Brder! Gott ist mit uns!" rief er. Auch in den Wsteneien Kleinasiens hielt er die Seinen aufrecht. Bei Ikonium warf sich der Greis mitten unter die Feinde und erfocht seinen letzten Sieg. Wenige Tage darauf ertrank er beim Baden im Flusse Saleph. Leidvoll kehrten viele um; die andern zogen unter des Kaisers Sohn, Herzog Friedrich von Schwaben, weiter und bestatteten das Herz ihres Kaisers in Tarsus. Wo die andern Reste Barbarossas ruhen, wei man nicht. 2. Vor Akkon (Ackers) brach die Pest aus; ihr erlag auch der junge Friedrich. Herzog Leopold von sterreich, der nunmehr das Kreuz-

8. Griechische und römische Geschichte - S. 44

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
44 Kampf mit Karthago. Der Konsul C. Flaminius trat ihm siegesgewi entgegen. Aber am Trasimener See lauerten die Punier ihm auf und ver-nichteten sein Heer. Ihn selber erstach ein gallischer Reiter. 4. Rom bebte vor Hannibal. Der Diktator Q. Fabius Maxi-mus sollte die Stadt decken. Behutsam wich er der Schlacht aus: man nannte ihn Cun cttor, den Zauderer. Einmal hatte er Hanni-bal im Gebirge umstellt. Aber in der Nacht lie der Punier zahllose Rinder mit brennenden Reisigbndeln zwischen den Hrnern bergan treiben; in der Meinung, der Feind suche dort bei Fackelschein zu entrinnen, eilten die Rmer hinzu, und durch den also freigelassenen Pa zog Hannibal ab. 5. Aber man mute doch die treuen Bundesgenossen schtzen, deren Gebiet Hannibal furchtbar verheerte. Darum stellten sich die 216 beiden Konsuln des folgenden Jahres beim Dorfe Cann zur Schlacht. Sie erlitten eine beispiellose Niederlage. Etwa 50000 Rmer wurden niedergehauen. Mit wenigen Tausenden entkam der Konsul Varro; sein Amtsgenosse Paullus fiel, ein ihm angebotenes Pferd ab-lehnend, in der Schlacht, die er widerraten hatte. 6. Italien schien zu Hannibals Fen zu liegen. In fnf Tagen wirst du auf dem Kapitale speisen," rief ihm ein Reitergeneral zu. Capua, die zweite Stadt Italiens, und die unteritalischen Stmme fielen ab. Rom aber blieb fest. Blutjunge Burschen wurden mit den Waffen bewehrt, die als Beutestcke in den Hallen und Tempeln hingen, 8000 Sklaven freigekauft und bewaffnet, der erprobte Kriegsmann M. Claudius Marcellus mit der Fhrung des Heeres betraut. Er belagerte das abtrnnige Capua. Um die Stadt zu retten, drang Hannibal bis unter die Mauern Roms vor, das er selbst in heller Mondnacht berblickt haben soll. Der Schreckensruf erscholl: Hannibal vor den Toren!" (Hannibal ante portas!) Aber die Tore blieben geschlossen. Capua fiel; den Bundesgenossen zur Warnung wurden die vornehmsten Brger enthauptet oder verkauft, vielen die Hand abgehackt. 7. Hannibals Ansehen war tief erschttert. Zwar fhrte sein Bruder Hasdrubal aus Spanien 40000 Mann heran, und Rom schwebte noch einmal in uerster Gefahr. Aber in der Schlacht bei Sena fiel Hasdrubal, und der siegreiche Konsul C. Claudius Nero lie seinen Kopf in das Lager Hannibals werfen; noch vor kurzem hatte

9. Griechische und römische Geschichte - S. 57

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Das Christentum und der Untergang des Reiches. V 3 26. 57 Konstantins Neffe, Iulianus der Abtrnnige", bemhte sich, bert Gtterglauben wieber zu beleben. Aber er fiel nach kurzer Regie-rung im Kriege gegen die Perser. Von jetzt an brcmgte sich alles in die neue Kirche; nur auf abgelegenen Heiben fristete der alte Glaube als Bauernreligion (Heibentum) sein Dasein. Von dem Volke (bert Laien) schieb sich als auserlesener Staub der Klerus, die Geistlichkeit, die von bert Priestern der Hauptstbte, bert Bischfen, geleitet wrbe. Zu den gefeiertsten gehrte der heilige Ambrosius von Mailanb; von ihm rhrt der Ambrosianische Lobgesang her. Er untersagte dem Kaiser Theobosius dem Groen, der zu Thessalonich Tausenbe von Unschulbigen im Zorn hatte nieber-hctuert lassen, bert Eintritt in seine Bischofskirche (Kathebrale), bis er ffentlich Bue tat. 6. Theobosius teilte das Reich unter seine beiben Shne. Das Westreich ging balb durch die Germanen zugruttbe. Fortan erschien der Bischof von Rom als das Oberhaupt der Christenheit.

10. Griechische und römische Geschichte - S. 84

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
84 Zur Erweiterung: Die Griechen. 5. Der jngere Kyros und Xenophon. 1. Im Peloponnesischen Krieg hatte Kyros die Spartaner untersttzt, besonders seinen Freund Lysander; die schlieliche Nieder-lge Athens war zum guten Teil sein Werk. Dennoch hat der junge Athener Tenophon nicht nur an seinem Feldzug teilgenommen, er hat auch in der Schilderung der ganzen Unternehmung, der Anbasis", und in seinem Erziehungs-roman, der Kyropdie, deren Held dem Namen nach der ltere, in Wahrheit der jngere Kyros ist, das Bild des morgenlndischen Knigssohnes ganz ins Lichte gemalt. 2. An der Spitze von 10000 Hopliten und 100000 Barbaren nebst zwanzig Sichelwagen zog Kyros auf der Knigsstrae von Sardes nach Phrygien und durch die Taurus-Psse in das ppige Kilikien (Cilicien), von da durch die Kilikische Pforte am Westrande des Amnus-Eebirges nach Syrien. Erst hier erfuhren die Hellenen, da es dem Könige gelte, aber sie konnten nicht mehr zurck. Auf dem linken Euphrat-Ufer ging es nun durch die baumlose Heide Mesopotamiens mit ihren Wohlgerchen, ihren Wildeseln und Ga-zellen, Strauen und Trappen, weiterhin durch Steppen, wo Korn und Mehl ausging und die Sldner mit Fleisch vorlieb nehmen muten, bis sich Gelegenheit gab, Hirsebrot und Palmwein zu kaufen. Nirgends stie man auf Widerstand. Erst unweit Babylons trat Artaxerres dem Bruder entgegen. In der Abendschlacht bei Kunra warfen die Griechen auf dem rechten Flgel den Feind ohne Verlust zurck. Kyros selbst sprengte entblten Hauptes, seiner Garde gepanzerter Ritter voraus, auf Artaieries los. Schon war der König verwundet; da fuhr Kyros eine Lanze in die Stirn. der dem Leichnam ihres Herrn starben seine Getreuen, seine Tischgenossen, eines freiwilligen Heldentodes. 3. Den siegreichen Griechen gewhrte man eine Waffenruhe. Aber sie standen mitten irrt Feindesland, ohne Reiterei, ohne Weg-weiser, durch breite Strme und unabsehbare Einden von der Heimat getrennt; und nun wurde noch ihr bewhrter Fhrer samt seinem Stabe durch den Satrapen Tissaphernes in eine Falle gelockt und enthauptet. In der Schreckensnacht, die diesem Treubruch folgte, fuhr Fenophon wie ein Blitz der rettende Gedanke durch den Kopf. Gottlob, da die Feinde den Eid gebrochen, der uns abhielt, Lebensmittel zu nehmen, wo wir sie finden!" sprach er zu einigen vertrauten Hauptleuten, die er geweckt hatte; raffen wir uns auf, ehe auch wir in die Hnde des Knigs fallen!" In mitterncht-
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