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1. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. 44

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
44 Heimatkunde der Provinz Sachsen. Länge beträgt von Mühlhausen bis Buttstädt etwa 18 Stunden, seine Breite von Erfurt bis zur Sachsenburg etwa 8 Stunden. 2. Entstehung. In früheren Zeiten ist das Becken ein großer See gewesen. Seinen Nordrand bildeten die hainleite und Schmücke. Diese Höhenzüge hingen noch zusammen. Kn der Sachsenburg wusch sich das Seewasser allmählich eine Rinne aus, die immer breiter und tiefer wurde. Durch sie floß nach und nach das Seewasser ab. Die Ourchbruchsstelle heißt die Sachsenburger oder Thüringer Pforte. 3. Bodenbeschaffenheit, fln mehreren Stellen des Mittelbeckens, besonders an den Ufern der Flüsse, treffen wir auf einen schwarzen Ackerboden. Darunter sind viel- fach Kieslager. Dieser Boden ist durch den ehemaligen See und die Flüsse an- geschwemmt worden. Man nennt ihn 5 chw emmland. (versuch mit schlammigem Kluß- oder Regenwasser, das man in ein Standglas schüttet und sich abklären läßt.) Die obere Erdschicht ist etwa y2 m dick, sieht braun, bei Regen schwarz aus. Sie besteht aus Humus. Dieser hat -sich aus Sand, Lehm und verwesten pflanzenteilen gebildet wie die schwarze Romposterde bei den Gärtnern. (Schütte Humuserde in ein mit lvasser gefülltes Standglas, schüttle tüchtig und laß die Masse sich klären. Es bilden sich drei Schichten: unten Sand, in der Mitte Lehm, oben schwarze, verweste Pflanzenmasse.) Die Humuserde bildet eine sehr fruchtbare Ackerkrume. Auf ihr gedeihen alle Getreide-, Gemüse- und Zutterarten, sowie Zuckerrüben in üppiger Fülle. Sie eignet sich deshalb vorzüglich zum Acker- und Gartenbau. woher stammen die Ries- und Schlammassen? Die Gesteinsbrocken, die durch Verwitterung auf den Bergen entstehen, rollen den Abhang des Berges hinunter, heftige Regengüsse führen sie in den Bach oder Fluß. Auf dem schräg geneigten Untergrunde des Flußbettes gerät der Felsbrocken ins Gleiten. Oie Wellen treiben ihn talabwärts. Zwar kann der ungeschliffene Gesell mit seinen vielen Ecken und Kanten zuerst nicht so schnell vorwärts kommen wie die flinken Vellen. Aber durch das heftige Zusammen- prallen mit Reisegenossen und die Rutschpartie auf dem steinigen Untergrunde ver- liert er nach und nach seine Ecken und Kanten und wird poliert. Dabei ist er immer kleiner und zu einem runden, glatten Rieselsteine geworden. Auf der weiteren Reise wird er zu Sandkörnern und Schlamm zerrieben. An anderen Stellen erblicken wir einen gelbbraunen Ackerboden. Das ist Lehm oder Löß. Reibt man etwas Lehm aus der Lehmgrube zwischen den Fingern, so fühlt man einen feinen, mehlartigen Staub, der an der Hand haften bleibt. Er besteht aus zähem, klebrigem Ton und feinem Sand. Eon und Sand sind durch Verwitterung des festen Gesteins entstanden. Der Löß ist mit zahlreichen senkrecht stehenden Röhrchen durchsetzt. Der Lößboden ist von großer Fruchtbarkeit und trocknet wegen des Ton- gehalts nicht so leicht aus. Er liefert daher reiche Ideizen- und Zuckerrüben- ernten. Doch lvaldbäume gedeihen auf ihm nicht. Aus Lehm werden gute Ziegel gebrannt. lvie ist der Löh entstanden? Er befindet sich an Talgehängen, die im Schatten des vorherrschenden lvindes liegen. Er ist vom lvinde dorthin getragen worden. In früheren Zeiten war unsere Heimat eine trockene Steppe mit spärlichem Graswuchs. Gewaltige Stürme durchbrausten die weiten, öden Gebiete. Sie hoben den feinen verwitterungsstaub von den Bergen auf und trugen ihn über weite Erdräume, bis ihre Kraft erlahmte. Dann sank er zu Boden. Die Grasnarbe hielt ihn mit ihren tausend hälmchen fest. Aus der Staubschicht sproß zur Regenzeit eine neue Grasdecke hervor. Die wurde ebenfalls wieder zur Zeit der Dürre mit Staub bedeckt. So wurde der Boden immer höher. Die vom Staube bedeckte Grasnarbe starb ab und hinterließ in dem Boden die vielen Röhrchen.

2. Die Geschichte der Griechen - S. 19

1808 - Frankfurt am Main : Andreä
*i) richteten sie sich nach der Gottheit, zu welcher sie beteten. Z. D. zu dem Himmel, zu der Erde, zu dem Meere rc. — sichend oder kniend. In den ältesten Zeiten hatten sie auch Menschenopfer; man trifft sogar spätere Beispiele an, wiepolyxena, Iphigenia. Dieopferthiere mußten 2) ohne Gebrechen, 2) für diegottheit schicklich sein, z. B- für Zeus ein fünfjähriger Ochse; dem Nept tun ein schwarzer Stier oder Widder, u. s- w. — Hekatomben- Trockne Opfer in Rauchwerken, Getreide, Blumen. Das Opferthier wurde mit Kronen und Blumen geschmückt, die Hörner vergoldet. Man raufte ihm die Stirnhaare aus, sireuete ihm Salz und Mehl auf den Kopf und Rücken, und schlug es mit einem Beile todt. — Bei den Obergöttern bog man es rückwärts, bei den Untergöttern unterwärts. Das Blut wurde aufgefangen und auf den Altar gegossen. Die Wahrsager besahen die Eingeweide. — Das für die Götter bestimmte Fleisch schlugen sie in Fett ein, und legten es auf den Altar. Die Obergötter hatten erhöhete, die Heroen niedrige Altäre, die unterirdischen Götter Gruben. Das Holz mußte von einem dem Gotte geheiligten Baume sein. — Man goß auch Wein, Wasser rc- in das Feuer. §. 67. Nach dem Opfer folgte die Opfermahlzeit für die Priester und Freunde. Ein Theil.des Opfers wurde den Priestern zum Verkaufe überlassen. — Bei den Opfermahlzeiten hatten sie Musik und Tanz. Man brachte die Opfer 1) als Dankopfer für Erndte, Siege rc.; 2) zur Versöhnung des Landes — Plagen u. s. w. §. 58. Eine andere Art des Gottesdienstes waren die Weihungen Diese entweder feierlich oder privat.— Privat weih ungen vor den Opfern, ehe man in den Tempel ging, vor Gelübden, Gebeten u. s. w. Feierliche Weihungen bei Aufnahmen in die Mysterien, bei Ven brechern. Kinder von fünf Jahren, sogar leblose Dinge, wurden eingeweihet. Z..B. Städte, Schiffe. — Die Wen Hungen geschahen durch Blasser und Rauch. B 2

3. Geschichte der Römer - S. 96

1808 - Frankfurt am Main : Andreä
\ ф ganbes — befonbevs bes nerbojllicben 2f>eiie3 — 4$u fampfcu, und oft Piel ocvloi>vcti. 196 brachte enbfieb Sato Ьлё bicffcitiac ©paniert in 3iui;e; aber pon *55 bis i5o merben die Üiomer tttei;rmaien fo gefc^lageti/ bafi man ftф in Üiom fluchtet, gegen btefe Golfer ju sieben. 146 ©teilt ftcb ein $?ann an biß der guftfatter, der 23cmunberung Perbient — Sbirtath,— er stvingtbcn^rofonful, ©eroiliatius, ju einem Sgergletcbe, und mtrb, meil 9iom ihn nicbf attbers befiegen fattn, auf Betreiben bcs $onfuls, <£dpio, gemenebeimovbef, 140. Sufttantcn muji ftcb jejt untermerfen. 316 er noch шаг ein ibunbcsgcncffe Штафз — Die ©tabt Sßumantia übrig; — 9?umantia hielt fiel; fo tapfer/ bafi fte mehrere vomifebe Jp)eere jurueftrieb, und ja Шегд1е1феп ¡¡шапа, mdebe bei* ©enat nie hielt. ©er 3lfrifaner, Sfugurtba, ntufite noel) -helfen.— 1зз erobern enblicb bic Шошег die ©tabt, »nb fanben fte leer; Ьоф шаг ©panien bepmegeii поф niebt unterjocht. "§. 205. t) $3ürgerünrufjen unter den ©гасфеп, осп 1^4 big 121 ocr — i3 2ib. ©entpronius ©гасфпз (©ol;n der ebeln Cornelia; „meine &(eiuobfen.n — „üjmnter nennt man mich die ©фпнеаептшег bes berühmten ©cipto, nie die Sdjutfer der ©гасфеп“) ein cbler Sd?ann, шаг burcl; die Siufbcbung bcs Шегд1е1феё рог Skumantia, welchen er mit dem $onful, 9d?an; ctttus, tmferfebrieben batte, beleibigt, und fu0te nun bett bereits mieber übermatbigett Sirijrofraten (finf;alt $u tl;un. i33 mürbe er 23olfstributt, und erneuerte fogleicb bas Per* goffene ©efej bes Stcinius — mit billigen @tt^branfungen— bui^bgefc^ hierauf 23ог1ф1ад, bas рои dem Pemtcfieit Slttalus ererbte ©elb dem Cöolfe jur Шпгф offiing neuer 3ltfcr< gcratbe ga geben, ©er ganje Slbel bagegen, und ©. ©гасфи$ mirb bei feiner Sbemerbung um bas glpcite tribunaf Ьигф ©cipio Sraftca nebfi 000 $lnt;angi‘rn auf dem ^aptiole ег[ф1адеп. $. 204. (Eajus ©гасфи§, fces porigen trüber, pertbeibigte juerfc bis ju den ^olfsperfamuilungen firemenben 3'taler 126, und mirb

4. Der neuern Geschichte zweite Hälfte - S. 39

1812 - Frankfurt am Main : Andreä
39 und Johanniter Groß-Prror ausgenommen. Die Knrwürden von Trier und Köln hörten auf, dafür vier neue: Salzburg, Baden, Hessen und Würtemberg. Der erzbischöfliche Sitz des Kur-Erzkauzlers wird von Mainz nach Negensburg über, tragen. Mediatisirung aller Reichsstädte (47) bis auf sechs. Der Rhein ward gls Granze zwischen Frankreich und Deutsch, land bestimmt. — Schifffabrts, Oktroi, u. s. w. §. ?3. Auch England hatte mit Frankreich zu Amiens 1602 Frieden geschlossen, und lauerte nur auf Gelegenheit, neuer' dings unter den Landmächten Kriege anzufachen, weil ihnen dadurch immer die Eroberungen zur See erleichtert werden. Schon i8o5 fingen die Feindseligkeiten zwischen England und Frankreich wieder an. Die braunschweigisch, lüneburgischen Länder werden von den Franzosen besetzt. — Oestreich, Ruß, land und Preußen wollen vermitteln. — -«»4 nimmt der 1 erste französische Consnl Bonaparte diekaiftrwnrde unter dem Namen Napoleon I. an; diesem Beispiele folgte der deutsche Kaiser Franz Ii., der die Würde eines Erbkaisers von Oestreich unter dem Namen Franz I. annimmt. — §. 74. Der Erfolg der Negotiationen war zuletzt wieder ein Con, tinentaikrieg. / Dieser Krieg brach im Oktober i8o5 aus. Der Kaiser Napoleon hatte die italische (vorher cisalpinische) Republik in ein Königreich verwandelt, und sich zumkönige vonjtalien proelamiren lassen, so. war auch Genua (die ligurische Republik) dem Kaiserthume Frankreich einvcrleibet. — Dieses die Ur- sachen zu dem neuenkriege, welcher für Oestreich sehr nnglück lieh geführet wurde. Niederlage des östrcichischen Generals Mack bei Ulm. Den i3ten November iuoö rückten die Fran- zosen in Wien ein. Die russischen Hülfsvölker kamen später an, als man sie erwartet hatte. Rückzug des Erzherzoges Karl aus Italien, um nicht abgeschuitten zu werden. Die

5. Der neuern Geschichte zweite Hälfte - S. 40

1812 - Frankfurt am Main : Andreä
4o für Oestreich unglückliche Schlacht bei Austerlitz (den stcri Dezember -Lost — die Schlacht der drei Kaiser) brachte eine Zusammenkunft des östreichischeu und französischen Kaisers, und den kurz darauf erfolgten Preßburger Frieden hervor» (den 26ten Hezember H. 75> Die Bediuguisse des Preßburger Friedens, welcher auch Deutschland betraf, waren r Oestreich gibt theils an Barer», Ihcils an Würtemberg und Baden die vorderökreichischen Besitzungen, das Breisgau, und Orten au ab, ferner Tyrol an Barer»; Venedig an das Königreich Italien, — Oestreich erhqlt Salzburg und Perchtolsgaden, der Kur- fürst von Salzburg —Ferdinand— bekömmt Würzburg, ebenfalls als Knrthnm. Baiern und Würtemberg zu Königreichen erhoben, und als solche auch von Oestreich anerkannt. — Die Unabhängig- keit der helvetischen und batavischeu Republik wird ebenfalls von Oestreich anerkannt. Gleich nach dem Preßburger Frieden wurden die Hannos vrifcheu Länder an Preußen gegeben, und von preußischen Truppen besetzt, wogegen aber Preußen Ansbach au Baiern, Cleve an das Grvßherzogthum Berg,* Nenfchatel an den neuen Herzog von Neufchatc! (Marschall Berthier) abtre- ten mußte. — Im Julius x8o6 wurde in Paris durch Kur-Erzkanzler, Baiern, Würtemberg, Baden, Hessen-Darmstadt, Berg, Nassau-Usingen , Nassau - Weilburg , Hohenzolleru- Sigmar ringen, Hohenzolleru-Hechiugeu, Salm-Salm, Salm-Kyr- burg, Isenburg-Birsteiu, Aremberg, Lichtenstein und Leye» der Grund zu dem Rheinischen Bunde unter Frankreichs Pro- tektorate gelegek.

6. (Viertes und fünftes Schuljahr) - S. 325

1910 - Frankfurt am Main : Diesterweg
325 galizischen Flöße, die im Weichsellande Traften heißen. Ich will es versuchen, eine solche Traft zu beschreiben. Die Grundlage und das, was darauf den kaufmännischen Wert darstellt, bilden aneinander ge- reihte Baumstämme, gewöhnlich Nadelholzbäume; sie werden zusammen- gehalten durch ein paar mit langen und breitköpfigen Nägeln darauf geheftete dünnere Stämme. Diese Verbandhölzer heißen Kleisten oder Kleeste; das Ganze wird eine Tafel genannt. Die Tafeln wieder find durch gewundenes Holz (Weeden) miteinander verbunden. Ihrer viele bilden in ihrer Gesamtheit die Traft. Selbstverständlich sind die Tafeln so miteinander verknüpft, daß die Traft um vieles länger als breit ist. Am vorderen und am Hinteren Ende der Traft liegen auf Stützen die sehr langen und schweren Ruder, die eigentlich Bäume sind. An jedem Ende befinden sich gewöhnlich fünf Ruder. Jedes wird geführt von einem Floßknecht oder Flissen. Der Mann führt das Ruder stehend, hat aber, um sich einmal ausruhen zu können, ein Bänkchen, bestehend aus einem kurzen Pfahl mit einem daraus befestigten kleinen Brett. Wenn man die Leute bei der Arbeit sieht, erscheint es einem, als tauchten sie die gewaltigen Ruderbäume immer nur ganz gleichmäßig senkrecht ins Wasser ein; sie lenken aber damit doch das Floß, während die Hauptarbeit, die des Vorwärtsbringens, der Strom verrichtet. Gern tut er's vielleicht nicht; aber er tut's. Mitunter wird er doch einmal unwirsch und reißt trotz Kleisten und Weeden das ganze Tafelwerk auseinander. Das kann zu Ungelegenheiten Anlaß geben; denn wenn zugleich mehrere Traften zerrissen werden, kann niemand nachher mit voller Sicherheit mehr sagen, wem ein oder das andere Stück Holz gehört. Auf der Traft sind ein paar Strohhütten oder vielmehr kleine Strohdächer angebracht, unter die sich die Floßknechte verkriechen können, uni annähernd trocken zu liegen. Denn auch wenn keine Niederschläge von oben kommen, ist es auf der Traft immer sehr naß. Das Wasser kommt auch von unten und überflutet beständig die Tafeln; daher ist hier und da bei den Strohhüttchen, die auch einen Unterbau haben, ein erhöhtes Plätzchen angelegt, auf dem man hocken kann, ohne nasse Füße zu bekommen, wenn man darauf überhaupt etwas gibt. Den Liebhabern der Kneippkur kann der Aufenthalt auf der Traft nicht genug empfohlen werden. Es sei aber bemerkt, daß einige Übung dazu erforderlich ist, um sich mit Sicherheit auf der Traft zu bewegen. Run, diese haben die Leute, die da zu Hause sind, sich angeeignet, und auch >

7. Deutsches Lesebuch für Obersekunda - S. 223

1912 - Frankfurt am Main : Diesterweg
223 diese Betrachtungen ihm nahe, und außerdem waren diese Erscheinungen für seine Anschauungen von der Verwandtschaft der Naturkräfte von grund- legendster Wichtigkeit. Die nun folgenden Veröffentlichungen über die chemischen Zersetzungen durch den galvanischen Strom lassen uns auch schon deutlicher die Entwicklung seiner Ansichten über das Wesen der Naturkräfte erkennen- es tritt jetzt seine Abneigung, seine Ungläubigkeit in bezug auf jede Wirkung in die Ferne, jede actio in distans, hervor. Eine Theorie der chemischen Wirkungen des galvanischen Stromes, der Elektrolyse, gab Faraday nicht- es bedurfte angestrengter Arbeit der her- vorragendsten Physiker der letzten 80 Jahre, ehe nach zahlreichen Unter- suchungen mit feineren Instrumenten, als sie ihm zu Gebote standen, Tlausius und Arrhenius eine befriedigende Theorie der elektro-chemischen Zersetzungen aufstellen konnten, was wir Faraday auf diesem Gebiete verdanken, sind die beiden Grundgesetze der Elektrolyse, von denen das erste aussagt, daß die Menge der Zersetzungsprodukte ein Maß für die Quantität der durchgeflossenen Elektrizitätsmenge (Stromstärke) ist, das zweite, daß die durch denselben Strom oder durch gleiche Llektrizitäts- mengen in verschiedenen zersetzten Flüssigkeiten abgeschiedenen Bestandteile einander chemisch äquivalent sind. Mit dem Abschluß dieser Untersuchungen tritt im Jahre 1835 eine Pause in Faradays experimentellen Arbeiten ein, die aber durch tiefe innere Geistesarbeit derart ausgefüllt erscheint, daß die nachfolgenden Ver- öffentlichungen sich wesentlich von den vorangegangenen unterscheiden, in denen das Experiment, das Interesse am Tatsächlichen, vorherrschte. Ob- wohl schon bei seinen elektrolytischen versuchen die ersten Anläufe her- vortreten, von dem Äußeren der Erscheinungen in das Wesen der Sache einzudringen, wird dieses philosophische Streben doch erst jetzt zu dem ihn nicht mehr verlassenden treibenden Motiv für alle ferneren Arbeiten. Die damalige Physik nahm als Ursachen der Erscheinungen Rräfte an, die direkt und unmittelbar zwischen den Körpern durch alle Entfernungen hin wirkten. Für den Mathematiker reichte diese Betrachtungsweise aus. Fa- raday, der nicht mathematisch gebildet, der eine entschieden intuitive Natur war, konnte sich damit nicht zufrieden geben. Lr betrachtete jede Fern- wirkung nur als ein scheinbares Phänomen und suchte hinter jeder be- obachteten Wirkung in die Ferne eine natürliche Vermittelung. Zunächst untersuchte er die elektrischen Influenzerscheinungen und er- kannte durch zahlreiche versuche, daß die Influenz keine Fernwirkung sei, daß sie vielmehr durch Vermittelung des zwischen den Leitern befindlichen Mediums, des Dielektrikums, geschehe. Die Untersuchung des Einflusses dieser Zwischensubstanzen auf das Wesen der elektrischen Influenz ist eine der bedeutsamsten Arbeiten Faradays, die von den reichsten Nesultaten gekrönt war, Resultaten, die in der Folgezeit für die Entwicklung der

8. (Achtes und neuntes Schuljahr) - S. 468

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
468 nähren zunächst nur eine winzige grüne Masse von unbestimmter Form; allmählich aber entwickelt sich daraus ein Moosstämmchen mit Blättern, und zwar ein merkwürdiger Stamm mit merkwürdigen Blättchen. Zur guten Hälfte besteht jener aus großen Zellen, die nichts enthalten als Wasser. Die jungen Blätter bestehen anfangs aus gleichartigen Zellen; mit der Zeit aber bildet sich bei ihnen eine Formverschiedenheit heraus; je vier schmale, mit grünem Farbstoff gefüllte Zellen umgeben eine größere viereckige; diese verliert beim Wachsen ihren organischen Znhalt und wird ein leerer Wasserbehälter. Zugleich wachsen die innern Teile des Blattes schneller als der Rand> und dadurch nimmt das ganze Blättchen die Form eines Kahns an, dessen Höhlung wieder Wasser zu fassen imstande ist. Der Stamm treibt kleine Zweige, die ihm nahe anliegen, und in den Achseln sammelt sich gleichfalls Wasser an. So ist das ganze Pflänzchen fast nichts anderes als ein Schwamm voller Hohlräume; es hat deren so viele und enthält so wenig grünen Farbstoff, daß es nicht einmal eine gesunde, grüne Farbe hat, sondern einen grauen Anflug, durch den das Grün nur leise schimmert; es ist ein Torfmoos. Es saugt und wächst und wächst mächtig. Immer neue Spitzchen und Ästchen treibt es und dehnt sich kriechend aus; am hinlern Ende stirbt es ab und verfault, aber die Spitzen wachsen weiter und bilden Rasen, die, sich mehr und mehr verbreitend, schließlich den ganzen Sumpf überwuchern. Sind erst die Lachen und Tümpel mit Torfmoos gefüllt, so tritt eine neue Eigenschaft des Pflänzchens in Wirkung. Es enthält nämlich so viel Gerbsäure, daß das Wasser, in dem es lebt, fäulniswidrig wird; die Bazillen und Monaden, welche die Fäulnis verursachen, können nicht mehr in ihm leben. Die absterbenden Partien verfaulen infolgedessen nicht mehr, sondern mumi- fizieren sich und sammeln sich an; sie bilden eine Unterlage, auf der die jüngste Generation der Mooszweige weiter wächst. So bildet sich das Moos zu einem Polster aus, das den ganzen Boden überzieht, und wie die einzelne Pflanze ein Schwämmchen, so ist dieses Polster ein riesiger Schwamm, der das an ihn gelangende Wasser festhält und mit ihm weiter wuchert. Mächtig schwillt es heran und legt sich um die Eichenstämme. Jahrzehntelang hält es ihren Fuß fortwährend im sumpfigen Naß gebadet, und die Bäume widerstehen schließlich dieser endlosen Verschwemmung nicht; sie sterben ab. Lange noch mögen sie mit entblätterten Kronen dastehen, aber endlich werden sie morsch, und der Wind bringt sie zu Fall; stürzend versinken sie in dem Schwamm,
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