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1. Heimatkunde für die Provinz Rheinland - S. 94

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
94 Heimatkunde für die Provinz Rheinland. erblühte die große Stadt E r e f e l d , der hauptsitz der deutschen Samt- und Seidenindustrie. Die Seidenweberei stammt aus China, der Heimat der Seiden- raupe, deren Gespinst die schöne Seide ist. Mönche sollen im sechsten Jahrhundert heimlich die ersten Eier des Seidenspinners nach Konstantinopel gebracht haben. Um die Seidenraupe zu erhalten, pflanzte man überall Maulbeerbäume an, deren Blätter ihr als Nahrung dienen. Von Konstantinopel aus verbreitete sich die Zucht der Seidenraupe allmählich über Italien, Spanien, Portugal, Frankreich und andere Länder. Vergeblich bemühte man sich auch in Deutsch- land, die Seidenraupe heimisch zu machen. Das Klima erwies sich hier als zu ungünstig. In Krankreich hingegen erreichte die Seidenindustrie bald eine hohe Blüte. Lyon wurde Mittelpunkt dieses gewinnbringenden Gewerbes. Religion?- streitigkeiten traten in Frankreich der Seidenindustrie hemmend entgegen. Viele ihres Glaubens wegen gefährdete Weber wanderten aus und trugen die Kunst in andere Länder. Oer Niederrhein verdankt die Einführung dieses wichtigen Industriezweiges der Familie von der Legen. Im 17. Jahrhundert ließ sich der Kaufmann Heinrich von der Legen in Erefeld nieder, wo er hoffte, seinem mennonitischen Glauben ungehindert leben zu können. Sein Sohn gründete hier eine Nähseide- und Samtbandfabrik. Das noch vorhandene erste Geschäfts- buch dieses Kaufmannes enthält auf der ersten Seite die lvorte: „Gott verleihe seinen Segen zu einem glücklichen Anfang und gottseligen Ausgang." Mit der Familie von der Legen siedelten sich noch andere Mennoniten, meist Leinweber, in Erefeld an und führten auch hier die Leinwandweberei ein. Oie geschickteren unter ihnen wandten sich jedoch bald der lohnenderen Seiden- weberei zu und arbeiteten für die von der Legenschen Fabriken. Friedrich der Große, der gelegentlich eines Besuches in Erefeld sich sehr lobend über die Erzeugnisse der Fabriken ausgesprochen hatte, verlieh der Familie von der Legen besondere Vorrechte. Allmählich gingen auch andere Kaufleute zu dem ein- träglichen Geschäft über. Ia, mancher kleine Weber begann auf eigene Nechnung zu arbeiten, viele jetzt reiche Erefelder Handelshäuser haben sich aus solch kleinen Anfängen emporgearbeitet. „Immer zahlreicher und ausgedehnter wurden die Betriebe- Erefeld wurde eine richtige ll)eberstadt. In den sauberen Arbeiter- Häusern stand der Webstuhl in der blaugetünchten Stube, oft auch mehrere Stühle nebeneinander. Tüchtige Meister hielten sich Gesellen und Lehrlinge, ja selbst die Hausmutter mit ihren erwachsenen Töchtern verbrachte einen großen Teil des Tages hinter dem Webstuhl. Lustig klapperte der Nahmen sein „Schick- schack". von flinker Hand geschleudert, surrte das Webschifflein durch die aus- gespannten Fäden. In der Stubenecke saß der Spuljunge und ließ sein Rädchen schnurren. Während die rechte Hand das Nad drehte, glitt der feine Seiden- faden zwischen Oaumen und Zeigefinger der linken Hand von der Bobine auf die surrende Spule." In den siebziger Iahren erreichte die Erefelder Seidenindustrie ihren Glanz- punkt. Auch trübe Zeiten kamen für die fleißigen Weber,' denn mit Ausnahme

2. Der neuern Geschichte zweite Hälfte - S. 39

1812 - Frankfurt am Main : Andreä
39 und Johanniter Groß-Prror ausgenommen. Die Knrwürden von Trier und Köln hörten auf, dafür vier neue: Salzburg, Baden, Hessen und Würtemberg. Der erzbischöfliche Sitz des Kur-Erzkauzlers wird von Mainz nach Negensburg über, tragen. Mediatisirung aller Reichsstädte (47) bis auf sechs. Der Rhein ward gls Granze zwischen Frankreich und Deutsch, land bestimmt. — Schifffabrts, Oktroi, u. s. w. §. ?3. Auch England hatte mit Frankreich zu Amiens 1602 Frieden geschlossen, und lauerte nur auf Gelegenheit, neuer' dings unter den Landmächten Kriege anzufachen, weil ihnen dadurch immer die Eroberungen zur See erleichtert werden. Schon i8o5 fingen die Feindseligkeiten zwischen England und Frankreich wieder an. Die braunschweigisch, lüneburgischen Länder werden von den Franzosen besetzt. — Oestreich, Ruß, land und Preußen wollen vermitteln. — -«»4 nimmt der 1 erste französische Consnl Bonaparte diekaiftrwnrde unter dem Namen Napoleon I. an; diesem Beispiele folgte der deutsche Kaiser Franz Ii., der die Würde eines Erbkaisers von Oestreich unter dem Namen Franz I. annimmt. — §. 74. Der Erfolg der Negotiationen war zuletzt wieder ein Con, tinentaikrieg. / Dieser Krieg brach im Oktober i8o5 aus. Der Kaiser Napoleon hatte die italische (vorher cisalpinische) Republik in ein Königreich verwandelt, und sich zumkönige vonjtalien proelamiren lassen, so. war auch Genua (die ligurische Republik) dem Kaiserthume Frankreich einvcrleibet. — Dieses die Ur- sachen zu dem neuenkriege, welcher für Oestreich sehr nnglück lieh geführet wurde. Niederlage des östrcichischen Generals Mack bei Ulm. Den i3ten November iuoö rückten die Fran- zosen in Wien ein. Die russischen Hülfsvölker kamen später an, als man sie erwartet hatte. Rückzug des Erzherzoges Karl aus Italien, um nicht abgeschuitten zu werden. Die

3. Der neuern Geschichte zweite Hälfte - S. 40

1812 - Frankfurt am Main : Andreä
4o für Oestreich unglückliche Schlacht bei Austerlitz (den stcri Dezember -Lost — die Schlacht der drei Kaiser) brachte eine Zusammenkunft des östreichischeu und französischen Kaisers, und den kurz darauf erfolgten Preßburger Frieden hervor» (den 26ten Hezember H. 75> Die Bediuguisse des Preßburger Friedens, welcher auch Deutschland betraf, waren r Oestreich gibt theils an Barer», Ihcils an Würtemberg und Baden die vorderökreichischen Besitzungen, das Breisgau, und Orten au ab, ferner Tyrol an Barer»; Venedig an das Königreich Italien, — Oestreich erhqlt Salzburg und Perchtolsgaden, der Kur- fürst von Salzburg —Ferdinand— bekömmt Würzburg, ebenfalls als Knrthnm. Baiern und Würtemberg zu Königreichen erhoben, und als solche auch von Oestreich anerkannt. — Die Unabhängig- keit der helvetischen und batavischeu Republik wird ebenfalls von Oestreich anerkannt. Gleich nach dem Preßburger Frieden wurden die Hannos vrifcheu Länder an Preußen gegeben, und von preußischen Truppen besetzt, wogegen aber Preußen Ansbach au Baiern, Cleve an das Grvßherzogthum Berg,* Nenfchatel an den neuen Herzog von Neufchatc! (Marschall Berthier) abtre- ten mußte. — Im Julius x8o6 wurde in Paris durch Kur-Erzkanzler, Baiern, Würtemberg, Baden, Hessen-Darmstadt, Berg, Nassau-Usingen , Nassau - Weilburg , Hohenzolleru- Sigmar ringen, Hohenzolleru-Hechiugeu, Salm-Salm, Salm-Kyr- burg, Isenburg-Birsteiu, Aremberg, Lichtenstein und Leye» der Grund zu dem Rheinischen Bunde unter Frankreichs Pro- tektorate gelegek.

4. (Achtes und neuntes Schuljahr) - S. 493

1913 - Frankfurt am Main : Diesterweg
°>5> ®^> 493 lichkeit, mir den Betrieb zu zeigen. Zuerst führte er mich in die Tischlerei, wo die Holzarbeit 'besorgt wurde. Die dort beschäftigten Leute waren gelernte Tischler, die mit der Bearbeitung des Holzes gründlich vertraut waren und nun, nachdem sie sich jahrelang nur der Bürstensabrikation zugewandt hatten, eine ganz besondere Fertigkeit in diesem Arbeitszweige erreicht hatten. Aus der Tischlerei wanderte die Ware zur Bohrmaschine, die mit Dampf getrieben und stets von denselben Arbeitern bedient wurde. Auch diese Leute hatten bereits eine große Sicherheit in ihrer Arbeit erreicht. Jetzt wurde ich in einen großen Arbeitsraum geführt, in dem Frauen und Mädchen die Borsten sortierten. Aus großen Haufen suchten sie die feinen und groben, die weißen und schwarzen Haare heraus und legten die gleichartigen in Häufchen vor sich auf Tische. Von da wanderten sie weiter, um in wohl noch 20 Unterabteilungen sortiert zu werden. Diese Arbeit wurde ebenfalls von weiblichen Arbeitern ausgeführt; denn es gehörten ja nur flinke Hände und scharfe Augen dazu, und die haben die Frauen. Der nächste Raum beherbergte die eigentliche Bürsten- binderei, in der die Borsten eingesetzt wurden. Aber auch hier verfertigte nicht jeder Arbeiter alle Bürstensorten; sondern es waren Abteilungen gebildet für die groben, mittleren, feinen und feinsten Sorten, und jeder Abteilung waren dafür besonders geschickte Arbeiter zugewiesen. Diese blieben meistens dauernd in ihrer Abteilung und nur, wenn man merkte, daß ein Arbeiter an Geschicklichkeit zu- oder abnahm, versetzte man ihn in eine andere. Aber auch in der Binderei wurden viele Bürsten noch nicht ganz fertig, sondern ein großer Teil ging noch einmal in die Tischlerei zurück, wo die Oberblätter aufgeleimt, verschraubt und die Politur vervollständigt wurde. Als ich später wieder einmal zu dem alten Bürstenbinder kam, schilderte ich ihm, was ich in der Fabrik gesehen hatte. „Es ist kein Wunder," sagte der alte Meister nachdenklich, „daß ich mit denen nicht mehr mitkommen kann; denn eine solch geschickte Arbeitsteilung ist in meiner Werkstatt gar nicht ausführbar, weil ein Handwerker so viele Gehilfen gar nicht haben kann. Ich muß eben alle Arbeit selber machen, und deshalb geht sie nicht so schnell vonstatten. Ich glaube wohl nicht, daß meine Bürsten schlechter sind, als die in der Fabrik hergestellten; aber ihre Herstellung kostet mich weit mehr, und da ich sie zu gleich niedrigem Preise verkaufen muß, so verdiene ich weniger daran als der Fabrikant. Das ist der Grund, weshalb ich und so mancher Handwerker heute nicht mehr vorwärts kommen kann."

5. (Achtes und neuntes Schuljahr) - S. 496

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
496 Kriegsschiffe erbaut worden ist. Heute beschäftigt sich die großartige Anlage, die in den Besitz des Deutschen Reiches übergegangen und daher jetzt Kaiserliche Werft ist, mit dem Bau von gepanzerten Kreuzern. Durch Neuanlagen auf dem Holm wird sie beständig erweitert. 197. Handwerks- und Fabrikarbeit. Nach H. Mahraun. Ein alter Bürstenbinder schlug sich durch seiner Hände Arbeit redlich durchs Leben. Seinem kleinen Laden mangelte es nicht an Käufern, obwohl darin keine große Auswahl zu finden war. Da wurde in der Nähe des Ortes eine Bürsten- und Kammfabrik errichtet, welche nicht weit von der Werkstätte des guten Alten einen reich ausgestatteten Ver- kaufsladen eröffnete. Dem alten Meister wurde nun mancher Kunde untreu; ich aber konnte es nicht über das Herz bringen, ihm seine kärgliche Einnahme noch mehr zu verringern. Manchmal trat ich auch in seine Werkstatt hinter dem ärmlichen Verkaufsräume. Er stellte seine Bürsten von Anfang bis Ende mit eigener Hand fertig. Das rohe Holz kaufte er im Walde, zersägte die Kloben, schnitt, hobelte und polierte die Stücke. Das war eigentlich Tischlerarbeit. Dann stand er tagelang an seiner Bohrmaschine, deren Rad er mit dem Fuß in Bewegung setzte, um die Löcher für die Borsten zu bohren. Das war eine feine und mühsame Arbeit; denn wenn die Löcher nicht sauber gebohrt sind und regelmäßig nebeneinander stehen, so verliert die Bürste ihr Ansehen. Darnach kam das Einsetzen der Borsten, die er von den Bauern und Schlächtern kaufte. Auch sie forderten noch mancherlei Arbeit, ehe sie zum Verbrauch geeignet waren. Eines Tages hatte ich Gelegenheit, mir auch einmal die erwähnte große Bürstenfabrik anzusehen, und der Werkführer hatte die Freund- lichkeit, mir den Betrieb zu zeigen. Zuerst führte er mich in die Tischlerei, wo die Holzarbeit besorgt wurde. Die dort beschäftigten Leute waren gelernte Tischler, die mit der Bearbeitung des Holzes gründlich vertraut waren und nun, nachdem sie sich jahrelang nur der Bürstenfabrikation zugewandt hatten, eine ganz besondere Fertigkeit in diesem Arbeitszweige erreicht hatten. Aus der Tischlerei wanderte die Ware zur Bohrmaschine, die mit Dampf getrieben und stets von denselben Arbeitern bedient wurde. Auch diese Leute hatten bereits eine große Sicherheit in ihrer Arbeit erreicht. Jetzt wurde ich in einen großen Arbeitsraum geführt, in dem
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