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1. Geschichte des Mittelalters - S. 121

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Ludwig der Bayer. Karl Iv. Vi I22i 121 Rense unweit Koblenz, in einem Baumgarten, von wo man einen 1338 Hornruf in vier Kurlndern vernahm, und stellten einen staatsrechtlichen Grundsatz auf, der Deutschland von Rom unabhngig machte. Aber dieselben Fürsten setzten an derselben Stelle Ludwig ab, als er die Ehe der Erbin Tirols, Margarete Maultasch, eigenmchtig lste und die junge Frstin mit seinem ltesten Sohn vermhlte, und whlten an seine Stelle den Sohn des Knigs Johann von Bhmen, der wenige Tage nachher in der Schlacht bei Crscy den Pfeilen der Englnder erlag. Ludwig hatte jedoch Macht und Ansehen noch inne, als er starb. Se Knigin, unsere Fraue, sei bei meinem Scheiden!" war das letzte Wort des immer noch gebannten Kaisers. 2. Die Ltzelburger Kaiser. 1. Karl Iv., ein Mann von dunklem Haar und Bart, war wie Fried-rich Ii. mehr Staatsmann als Krieger. Er ging krumm, ohne Waffen und Schmuck. Er sprach und schrieb fnf Sprachen; er sammelte theologische und klassische Bcher. Wie Petrarca, mit dem er in brieflichem und auch in persnlichem Verkehr stand, freute er sich an schnen Landschaften; er legte einen botanischen Garten an. Auch Reliquien erwarb er gern; bei hohen Kirchenfesten las er im kaiserlichen Schmuck als Diakon das Evangelium am Altar: so bei dem glanzvollen Weihnachtsfest in Metz, roo vor den zum Reichstag versammelten Fürsten die Goldene Bulle 'ver- 1356 kndet wurde. Unbeschadet dieser Frmmigkeit suchte er seine Ziele mit allen Mitteln zu erreichen: ein mit Gold beladener Esel, sagte er, ffne die Pforte besser als das scharfe Eisen. In Italien erschien er, um die Kaiserkrone zu gewinnen, wie ein zur Messe reisender Kaufmann": ohne Heer, ohne kaiserlichen Glanz. -v5n seinem Erbland Bhmen, das durch seinen verschwenderischen und abenteuernden Vater tief zerrttet war, hob er den Getreide- und Hopfen-bau, er lie Reben aus Ungarn, Burgund und vom Rhein kommen: den bei Melnik am Zusammenflu der Elbe und der Moldau wachsenden Wein trank der Kaiser beim Krnungsmahl. Fr Prag entwarf er einen Stadtplan mit weiten Pltzen und baute eine Steinbrcke der die Moldau. Prag blhte als Handelsstadt mchtig empor, seit Karl Schlesien und durch Kauf Brandenburg an Bhmen gebracht, Elbe und Oder schiffbar gemacht hatte und den Bergbau auf Gold, Silber und Zinn lebhaft betrieb. In Bhmen bevorzugte er die Deutschen; auch dem Reiche war er kein Stiefvater; er hat ja Bhmen erst ins Reich einbezogen. Er lie seine Urkunden neben der lateinischen auch in deutscher (oberdeutscher) Sprache abfassen, wie denn seit Karls Zeit neben die lateinische Geschichte

2. Kurzer Abriß der neuen Geographie - S. 99

1831 - Frankfurt am Main : Wilmans
Böhmen. 99 Lander und Staaten in Europa. I. Deutschland. Auf beiden Seiten des Rhein, der Weser, Elbe, Oder und Donau, von der Nord- und Ostsee südwärts bis znm Adria-Meer, zwischen 45 und 55 Br. — Oer Süden von den Alpen, die Mitte vom Ii. Enrop. Parallelgebirge durch- zogen, der Norden Flachland. Das Ganze in mehrere Staa- ten getheilt, deren suveräne Fürsten nebst 4 freien Stakten sich zu einem Bunde, dem iccutf&cn Bunde vereinigt haben. Der Zweck dieses Bundes ist, Erhaltung des Friedens und Beförderung allgemeiner Wohlfahrt. Oer Bundestag wird zu Frankfurt am Main gehalten. Staaten und Provinzen des Deutschen Bundes. i. Oestreichisch- Deutsche Länder. A. Das Königreich Böhmen. Auf beiden Seiten der Elbe und Moldau, welche hier ihre Duellen haben, umgeben vom Fichte!-, Erz-, Lausitzer-, Riesengebirge, den Sudeten, dem Mährischen Gebirge und Böhmerwald, zwischen 48 und 5i Br., fast 952 Qm., mit 3,738,000 E. Ein großes Thalland. Elbegebiet. Boden fruchtbar, reich an Mineralwasser, Metallen, besonders Sil- der und Zinn, auch Granaten rc., an Truthühnern und zah- men Vieh; hat aber Mangel an Salz. — Deutsche und Böhmen, Czechen (Tschechen), kathol. und evangel. Kirche. Manns, und Fabr., beso^erz Glashütten. — iö Kreise. Prag, an der Moldau, H^tst•, liefest., 4 Stunden Umfang, 108,000 Einw.; oberster Burggraf, Universität, Erzbi- schof; Fabr. Budweis, an der Moldau, die hier schiffbar wird, 7000 E. Pilsen, an der Berann, 9000 E.; Tuchmanuf., Handel. Barlsbad, an der Eger, zwischen hohen Bergen, 3000 E. warme Bäder. 7*

3. Kurzer Abriß der neuen Geographie - S. 135

1831 - Frankfurt am Main : Wilmans
! Ungarn. 135 sowohl in diesen Königreichen als auch in Siebenbürgen, bil- det seit dem löten Jahrhundert ein Militärgrenzland gegen die, in früheren Zeiten häufig vorgekommenen, Einfälle der Türken. Alle männliche Bewohner desselben sind Bauern u. Soldaten zugleich, sind in Regimenter vertheilt, haben eine völlig militärische Verfassung und werden von ihren Generä- len regiert, welche nicht nur die Militärangelegenheiten, son- dern auch die Justiz- und andere Verwaltungsgeschäfte besor- gen. In Friedenszeiten erhält die Mannschaft keinen Sold, und besitzt die beträchtlichen Ländereien ohne alle Abgabe; sie hält durch ununterbrochene Bewachung der Grenze, welche mit hölzernen Wachethurmen besetzt ist, nicht nur das Raub- gesindel ab, sondern sucht auch vorzüglich Pestansteckuugen zu verhüten. In Kriegszeiten zieht sie mit zu Felde und erhält daun auch Sold. A. Das Königreich Ungarn (Magiar Orszag). [spt. Madschar Dr sag]. Auf beid. Seit. der. Donau und des Theiß, von den Karpathen sudw. bis zur Drau und Donau, und von der March und den Westkarpathen ostw. bis zu deu Karpathen, zwisch. 44 und 50 Br.., 4094 Qm., mit 8,504,000 E. Der N. Q. und W. gebirg. und waldig, an der Donau und dem Theiß fruchtbare Flachlande und große Viehweiden, Pußten, wo nur Hirten wohnen, aber auch Moräste; fast ganz Donau- gebiet. Im S. der Donau, zwisch. der Leitha und Naab ist der Neusiedler See, und zwisch. der Donau und Drau der Plattensee; auch hat das Land mehrere Canäle: der Sar- wiz-Canal geht zwisch. der Donau und dem Plattensee von Stuhlweißenburg fast südoftw. zur Donau; der Fran- zens-Canal verbindet die Donau mit dem Theiß; der Bega-Canal ist eigentlich nur die schiffbar gemachte Bega. Das Land ist reich an Feld- und Gartenfruchten, Wein, Knoppern, Galläpfeln rc., an Gold, Silber u. a. Mineralien, besonders an Vieh; iu den Wäldern sind Wölfe, Luchse rc.

4. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 70

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 70 — reichs Sachsen. Nur die nördliche Abdachung bietet Raum für die Entwicklung größerer Flüsse. Hier fließt der Elbe die Mulde zu, die aus zwei Quellflüssen, der Zwickauer und der Freiberger Mulde, entsteht. b) Geologische Bildung. Das Sächsische Erzgebirge verdankt seine jetzige Gestalt umfangreichen Senkungen der Erdrinde. Im Norden sank der Dresdener Talkesfel ab, im Süden das Egertal. Auf der böhmischen Seite ist die Scholle am tiefsten abgesunken, weshalb das Gebirge hier auch am steilsten abfällt. Als Folgen dieser gewaltigen Schollenbewegung weist auch das Erzgebirge vulkanische Durchbrüche und Mineralquellen auf. Die heißen Quellen des Egertales haben die Entstehung zahlreicher Badeorte ver- anlaßt, z.b. Karlsbad, Marienbad, Teplitz u.a. j c) Klima und Erzeugnisse. Der Kamm und die höchsten Flächen des Ergebirges haben ein rauhes Klima. Trotzdem zieht sich der Acker- bau hoch hinauf; er erreicht hier die größte Höhe in Deutschland. Getreide gedeiht nur kümmerlich; das Hauptgewächs ist die Kartoffel. Das Gebirge war früher sehr reich an Erzen. „Silber hegen seine Berge wohl in manchem tiefen Schacht." Jahrhundertelang lieferte der Bergbau auf Silber reiche Erträge; in der letzten Zeit gehen sie jedoch immer mehr zurück. Die Bewohner sind deshalb genötigt, sich anderen Erwerbszweigen zuzuwenden. Sie beschästigen sich be- sonders mit Hausindustrie. Sie verfertigen Teppiche, Gardinen, Musik- instrumenta Blechwaren u. dgl.; sehr verbreitet sind auch Spitzen- klöppeln, Strohflechten, Spinnen und Weben. Von großer Bedeutung sind die Kohlenlager bei Chemnitz und Zwickau. Sie liefern das Brennmaterial für die großartige Industrie, die sich in Sachsen entwickelt hat. In den Tälern reiht sich Dorf an Dorf, Stadt an Stadt. Überall erblickt man mächtige Fabrikgebäude und Werkstätten. Zahlreiche Fabrik- schornsteine ragen in die Lust und speien schwarze Rauchsäulen aus. Tauseude fleißiger Arbeiter sind mit der Verarbeitung von Eisen, Wolle, Baumwolle usw. beschäftigt. Die größte Fabrikstadt des Gebietes ist Chemnitz; es wird wegen seiner großartigen Baumwollenindustrie auch das deutsche Manchester genannt. Andere bedeutende Fabrikstädte sind Zwickau, Glauchau, Freiberg und Annaberg. 3. Das Elbsandsteingebirge, a) Gesteinsart. Das Elbsand- steingebirge bildete ursprünglich eine einzige Hochfläche. Es gehört der Kreideformation an. Bei diesem Namen denkt man vor allem an die weiße Schreibkreide. Sie bildet jedoch nur einen geringen Bestandteil der Kreidegebirge. Diese bestehen weit mehr aus Tou, Sandstein, Kalk und Schiefer. In dem Elbsandsteingebirge ist der Sandstein vor- herrschend, nach dem das Gebiet auch seinen Namen führt.

5. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 74

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
- 74 — Erde. Die lebhafte Fabriktätigkeit hat in Sachsen eine so dichte Be- völkerung hervorgerufen, daß 280 Menschen auf 1 qkm kommen. Die Hauptstadt des Landes, Trcsdcu, an der Elbe, 546000 E., ist nach Lage und Bauart eine der schönsten Städte Deutschlands. Seiue Gemäldesamm- luug ist die reichste in ganz Deutschland und enthält einige Bilder (Sixtinische Madonna), deren Wert nach Millionen geschätzt wird. Stromabwärts an der Elbe folgt Meißen mit der ältesten Porzellanfabrik Deutschlands. An der Pleiße liegt Leipzig, 587000 E., die größte Stadt Sachsens. Es liegt in dem Mittelpunkte Deutschlands, wo sich die Handelswege, die von Osten zum Rhein und zur Donau führen, kreuzen; dazu kommt die Nähe des sächsischen Jndustriebezirks, dessen Erzeugnisse hierher ihren Ab- fluß haben. Infolge dieser günstigen Umstände hat sich Leipzig zur größten Handelsstadt Mitteldeutsch- l a n d s e n t w i ck e l t. Alljährlich finden in Leipzig drei Messen statt, wozu sich Kaufleute aus allen Ländern ein- finden. In Gasthäusern, Höfen, Fluren und Wohnungen sind Ver- kaussläden eingerichtet. Seidenstoffe, Lederwaren, Pelze usw. sind zum Kaufe ausgelegt. Leipzig ist auch der Mittelpunkt des deutschen Buchhandels und der Sitz des Reichsgerichts: seine Universität ist eine der größten Deutsch- lauds, sein Bahnhof der größte der Welt. Industriestädte des Erzgebirges sind Chemnitz, 287000 E., Zwickau, Anna- berg, Plauen, (Tüll, Gardinen, Mull) 121000 E.; Freiberg besitzt eine Berg- akademie. Östlich der Elbe dehnt sich die Lausitz aus. Hier hat sich noch ein Rest der Wenden erhalten. Außer Ackerbau treibt die Bevölkerung auch Weberei. Mittelpunkte dieser Industrie sind die Städte Bautzen und Zittau. § 54. 2. Die Provinz Sachsen dehnt sich zu beiden Seiten der mitt- leren Elbe und Saale aus. Sie ist unter allen preußischen Provinzen am wenigsten abgerundet. Durch das Herzogtum Anhalt wird sie in eine nördliche und südliche Hälfte geschieden; im südlichen Teile um- schließt sie mehrere thüringische Kleinstaaten, und einige zu ihr gehörige kleine Gebiete liegen, getrennt vom Hauptlande, auf dem Thüringer- walde. — Der nordöstliche Teil der Provinz ist eben, der westliche gebirgig. In den Flußtälern ist die Fruchtbarkeit bedeutend (Goldene Aue, Magdeburger Börde). Unfruchtbar sind das Eichsfeld, das Flach- land zwischen Mulde und Elbe und einige Striche des Nordens. An Mineralschätzen liefert der Harz Silber und Eisen, das Vorland desselben Braunkohlen und Salz. Neben der Landwirtschaft (Zuckerrübenbau und Gartenbau) sind Bergbau und Industrie wichtige Erwerbszweige. Die Provinz hat drei Regierungsbezirke: Magdeburg, Merseburg und Erfurt. Magdeburg, 279100 Sinro., ist die Hauptstadt der Provinz. Infolge seiner Lage an der Elbe, der wichtigsten natürlichen Verkehrsstraße des Landes, hat es Abb. 47. Das Königreich Sachsen.

6. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 8

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 8 — ihrem weiteren Laufe absetzen und zahlreiche Inseln, Sand- und Geröll- bänke bilden. Trotz ihres Wasserreichtums können sie deshalb nicht zur Schiffahrt, sondern nur zum Holzflößeu benutzt werden. Zur Zeit der Schneeschmelze überschwemmen sie oft ihren ganzen Talboden. Die sumpfige Beschaffenheit der Flußtäler ist auch die Ursache, daß sich die Städte und Dörfer fern von den Flüssen halten. Diese treten hier als Länder- und Völkerscheiden auf. So trennt der Lech den schwäbischen und den bayrischen Volksstamm voneinander, und Inn und Salzach bilden die Grenze zwischen Bayern und Österreich. 4. Die Hochebene hat ein rauheres Klima als viele Landstriche der Norddeutschen Tiefebene. Die Ursache davon ist teils in der hohen Lage des Landes, teils in dem ungünstigen Einflüsse der Alpen zu suchen. Diese halten die warmen Südwinde ab, während die rauhen Nordwinde ungehindert Zutritt haben. München hat etwa das gleiche Klima wie Berlin. Ferner bedingen die Alpen reichliche Niederschläge. Die feuchten Westwinde stauen sich an dem hohen Gebirgswall und werden dadurch gezwungen, hier ihren Wassergehalt abzusetzen. Am Fuß der Alpen beträgt die mittlere Regenhöhe jährlich 100 cm, (in der Mainebene bei Frankfurt 59 cm, in München 90 cm, in Berlin 59 cm.) 5. Erzeugnisse. Die feuchte Witterung ruft einen üppigen Gras- wuchs hervor, der die Viehzucht begünstigt. Diese wird namentlich im südlichen Teil stark betrieben. Nach Norden überwiegt der Ackerbau. Außer Weizen und Gerste wird auch Hopfen angepflanzt. Gerste und Hopfen bilden die Grundlage der berühmten bayrischen Bierbrauerei. Nahezu 7s der gesamten Biererzeugung Deutschlands entfällt auf Bayern. — An Mineralschätzen ist die Hochebene arm. Steinkohlen fehlen gänzlich; nur Braunkohlen kommen an verschiedenen Orten vor. Da sich diese nicht verkoken lassen, können sie keinen nennenswerten Ein- fluß auf die Industrie ausüben. / 6. Die Oberpfalz wird von dem Böhmerwald, dem Fichtel- gebirge und dem Fränkischen Jura eingeschlossen; nach Süden öffnet sie sich zur Schwäbisch-Bayrischen Hochebene. Der Boden ist steinig und sandig, das Klima rauh und der Ackerbau wenig ergiebig. Wichtig sind jedoch die Eisenlager bei Amberg. Kohlen zur Verhüttung fehlen zwar, doch werden sie aus dem benachbarten Böhmen herbeigeschafft. Es hat sich deshalb hier eine bedeutende Eisenindustrie entwickelt. 7. Besiedelung. Die Hochebene ist nur dünn bevölkert und hat nur wenig größere Städte. Auf 1 qkm kommen durchschnittlich nur 40—60 Menschen (in der Mainebene 150—160). 8. Berkehr und geschichtliche Bedeutung. Das Alpenvorland hat eine sehr günstige Verkehrslage. Namentlich die Donau bildete zu

7. Europa ohne Deutschland - S. 20

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
20 — manchen Zeiten teilweise abfließen, so daß man auf seinem Grund dann Gras mähen, ja sogar Korn säen und ernten kann. 6. Das Küstenland wird von Italienern und Slowenen bewohnt. Es ragt mit der Halbinsel Jstrien in das Adriatische Meer hinein. Hier hat Österreich zwei bedeutende Häfen: für den Handelsverkehr nach dem Orient Trieft, das „österreichische Hamburg", 230000 Einw., und für die Kriegsflotte Pola. 7. Dalmatien liegt an der zerklüfteten und wenig fruchtbaren Westküste der Balkanhalbinsel. Hauptstadt Zara. Die Küstenbewohner sind vorzügliche Seeleute. Abb. 17. Herzegowinisches Bauernhaus. 8. Bosnien und die Herzegowina erstrecken sich von den Dinarischen Alpen bis zur Save und Drina. Es ist ein waldreiches Land mit Braunkohlenbergwerken und Eisenerzgruben. In den frucht- baren Tälern werden Weizen, Mais und Tabak angebaut. Hauptstadt Serajewo. 9. und 10. Diecrzherzogtümerqberöfterreichund Niederöster- reich sind die Kernländer des österreichischen Staates. Neben Ackerbau und Viehzucht betreiben sie Obst- und Weinbau. Durch ihre Lage an der schiffbaren Donau haben sie ihre große Bedeutung für den Staat erlangt. Die Donau tritt bei Passau in das österreichische Gebiet ein und fließt dann zwischen den letzten Ausläufern der Alpen und dem Böhmisch- Mährischen Stufenlande hin. Steile Höhen begrenzen ihre Ufer, bis

8. Europa ohne Deutschland - S. 21

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
sich ihr Tal bei der Stadt Linz zu einer fruchtbaren Landschaft er- weitert. Nach einer abermaligen Einengung des Flußbettes durch schroffe Felsen durchfließt sie das Wiener Becken, nimmt dann die wasserreiche March auf und tritt bei Preßburg in das Tiefland ein. Das Wiener Becken ist die einzige größere Ebene Österreichs. Durch die schiffbare Donau steht sie mit Süddeutschland und Ungarn, durch das Tal der March mit den Sudetenländern und durch die Semmeringbahn mit dem Alpengebiet, dem Adriatischen Meer und Italien in Verbindung. Sie bildet den Schnitt- punkt der Hauptverkehrs- wege zwischen den Alpen-, Sudeten- und Karpathen- ländern. Dieser Umstand hat mit dazu beigetragen, daß sich Wien zur größten Stadt des Donauge- biets entwickeln konnte. 2 065 000 Einw. Es übertrifft durch die Pracht seiner Straßen und Bauten (Ringstraße, Stephans- kirche), durch seinen Handel und Verkehr und seine Fabriktätigkeit alle andern Städte der Monarchie. «^Belagerung durch die Türken 1529 und 1683.) Auf einer Donauinsel liegt der Prater, ein vielbe- besuchter Lustgarten. In der Nähe von Wien liegen Astern und Wagram, wo 1809 die Österreicher mit Napoleon I. kämpften. Ii. Die Sudetenländer. 1. Böhmen, a) Das Land und seine Erzeugnisse. Böhmen § bildet ein viereckiges Becken, das vom Böhmerwald und Erzgebirge, den Sudeten und der Mährischen Höhe umrandet wird. Durch seine hüge- ligen Landschaften eilen wasserreiche Flüsse zur Elbe hinab, rechts die Jser, links Moldau und Eger. — Böhmen gehört zu den reichsten Abb. 18. Die Stephanskirche in Wien.

9. Europa ohne Deutschland - S. 22

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 22 — Ländern Österreichs. Der Böhmerwald liefert große Holzmengen, die von Bndweis aus die Moldau abwärts gehen. Die Erzeugnisse seiner Glashütten haben Weltruf erlangt. Nach Norden hin bringt das Land nicht nur reichen Ertrag an Getreide, Zuckerrüben, Hopfen und Obst, sondern es fördert durch seine Bodenerzeugnisse und seinen Kohlen- reichtum auch die Entwicklung von Handel und Industrie. b) Städte. In Mittelböhmen, wo sich große Steinkohlenberg- werke befinden, hat sich eine lebhafte Fabriktätigkeit entwickelt. Prag, 514 000 Einw., liegt am Krenzungspuukt der wichtigsten Verkehrswege des Landes und hat deshalb bedeutenden Handel. Universität. In Pilsen, in dessen Nähe Hopfen angebaut wird, blüht das Brauereigewerbe, an den flachsreichen Sudeten die Leinenweberei. Reichenberg ist der Mittelpunkt der Verarbeitung von Wolle und Baumwolle geworden. Die Täler Nordböhmens liefern vorzügliches Obst, das auf Kähnen bis nach Berlin verfrachtet wird. Im Nordwesten des Landes liegen die Badeorte Marienbad, Karlsbad und Töplitz Geschichtlich denkwürdig sin-d: Eger (1634), Prag (1757), Kolin (1757), Königgrätz (1866). c) Bewohner. Tschechen (Slawen, 8/s der Bewohner) bewohnen die Mitte des Landes, Deutsche die gebirgigen Grenzbezirke im Westen und Norden. Leider wird das Deutschtum immer mehr zurückgedrängt. 2. Mähren. Auch in Mähren überwiegt das Slawentum. Die Niederungen an der March liefern vorzügliches Getreide, die Hügel- landschasten Flachs. Da hier auch bedeutende Schafzucht getrieben wird, so hat sich in Mähren eine blühende Leinen- und Wollenindustrie entwickelt. Letztere hat ihren Hauptsitz in der Hauptstadt Brünn, 126000 Einw. 3. Schlesien, das in einen westlichen und einen östlichen Teil zerfällt, hat infolge seines Flachsbaues und seiner Schafzucht ebenfalls viele Spinnereien und Webereien. Über Teschen führt die Eisenbahn nach den Karpathenländern. Iii. Die Karpathenländer. § 13. Zu der österreichischen Reichshälfte gehören auch zwei Länder, die am Nord> und Nordostrande der Karpathen liegen: Galizien und die Bukowina. 1. Galizien. Da der größte Teil des Landes fruchtbaren Boden hat, bilden Ackerbau und Viehzucht die wichtigsten Erwerbszweige der Bevölkerung. Getreide und Wolle werden ausgeführt. Außerdem ist

10. Europa ohne Deutschland - S. 23

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 23 — Galizien reich an Salzlagern (bei Wieliczka) und Petroleumquellen. Krakau, 152000 ©im, treibt lebhaften Handel mit Rußland, Deutschland und Osterreich, Lemberg, 206 000 Einw., mit Rußland und den Balkanstaaten. Mehrere Eisenbahnen führen über die Karpathen nach Ungarn. 2. Die Bukowina ist durch ihren Waldreichtum ausgezeichnet. Die Hauptstadt Czernowitz (tsch) hat eine deutsche Universität. B. Die Ungarische Reichshälfte. Sie umfaßt das Gebiet der mittleren Donau und wird im Westen von den Ausläufern der Ostalpen, im Norden und Osten von den Karpathen, im Süden von Donau und Save begrenzt. Zu ihr ge- hören Ungarn mit Siebenbürgen, Kroatien, Slawonien und die Freistadt Fiume. I. Das Königreich Ungarn. § 14. 1. Die Karpathenländer. a) Die Nordungarische Gebirgslandschaft. Die Karpathen bilden die nördliche Umwallung des Donautieflauds, das sie in einem großen Bogen von 1200 km Länge umspannen. Sie beginnen bei Preßburg mit den Kleinen Karpathen und erheben sich östlich von der Weichselquelle zu mächtigen Gebirgszügen. Der höchste derselben, die Tatra, die einst als Insel aus einem Hochgebirgssee hervorragte, ist ein wildes Gebirgsland mit schroffen Felsen, tiefen Schluchten und dunkeln Seen (Meeraugen genannt), aber ohne Gletscherbildung und Alpeuweideu. Sie trennt Polen von Ungarn und bildet die Klima- scheide zwischen den eisigen Nordstürmen des russischen Tieflands und den heißen Südwinden der Pußten. In dem nach Süden vorgelagerten Ungarischen Erzgebirge liegen die durch ihren Silberbergbau bekannten Städte Kremnitz und Schemnitz, an den letzten Vor« höhen das durch feinen Wein berühmte Tokai. Zwischen den Slawen wohnen hier auch Deutsche. b) Das Hochland von Siebenbürgen (Land der 7 Burgen). Die Karpathen nehmen nach Südosten an Höhe ab; sie werden zu einem weit ausgebreiteten Waldgebirge, das an der Ostgrenze des Hoch- landes von Siebenbürgen hinzieht. Dieses wird auch im Süden durch eine hohe Gebirgsmauer begrenzt, die von der Aluta in dem Roten-
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