Das römische Kaiserreich.
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lästina verödet, da zudem viele Juden, welche dem Verderben entran-
nen, nach Spanien deportiert wurden. Bar Kochba fiel bei der Er-
stürmung des festen Bethar (zwischen Samaria und dem Meere),
Akiba wurde gefangen und grausam zerfleischt; mit den letzten Athem-
zügen betete er während der Marter das sogenannte Schema („Höre,
Israel, Jehova unser Gott, Jehova ist einer!" 5. Mos. 6, 4.).
Arrius Antoninus Pius (138—161 n. Ehr.).
§ 595. Hadrian starb 138 und wurde in dem von ihm erbauten
ungeheuren Grabmal (mol68 Hadriani, die Engelsburg) beigesetzt; ihm
folgte sein Adoptivsohn Arrius Antoninus Pius, ein vortrefflicher
Regent, der Hadrians Friedenspolitik fortsetzte, Recht und Gesetz auf-
recht erhielt, die öffentlichen Schulen und die seit Trajan aufge-
kommenen wohlthätigen Anstalten unterstützte und erweiterte.
Markus Aurelius Antoninus (161 —180 n. Ehr.).
§ 596. In diesem hatte Antonin einen würdigen Nachfolger adop-
tiert, in L. Berns aber, dem andern Adoptivsohn, dem Mark Aurel
eher ein Hemmniß als eine Unterstützung gegeben (doch starb derselbe
bereits 169). Von Natur friedlich mußte M. Aurel trotzdem die größte
Zeit im Feldlager zubringen; denn in Asien brachen die Parther die
Verträge, wurden jedoch von den Feldherrn des Kaisers glänzend be-
siegt und zum Frieden genöthigt. Gefährlicher waren die Barbaren 161—165
nordwärts der Donau: Markomannen, Quaden, Hermundu-Ehr.
ren, Vandalen, Longobarde», Gothen, die sarmatischen Ja-
zygen re. Sie überschwemmten die Gränzprovinzen und drangen sogar
bis Aquileja vor; der Kaiser mußte das Heer durch Sklaven und Bar-
baren ergänzen, da neben dem Kriege auch die aus dem Partherkriege
mitgebrachte Pest die Legionen mehr als zehntete. Er siegte in man-
chem harten Kampfe, ging in Pannonien über die Donau und nöthigte
die Barbaren zum Frieden. Aber vier Jahre später brachen sie ihn tu.
schon wieder. Sie erlitten zwar durch den Kaiser eine große Niederlage, 179.
dieser starb aber schon 180 zu Vindobona (Wien), als er sich zu einem
Feldzuge nach Böhmen vorbereitete.
Die Uachblüte der römischen Literatur.
§ 597. Die Schreckensherrschaft von Tiberius bis Vespasian Heidnische
drückte schwer auf alles geistige Leben in Rom, doch wurde dasselbe nie ^lteratnr.
ganz erstickt; so gehören dieser Periode der treffliche Satiriker Per-
sius, der Lehrer der Beredtsamkeit Quintilianus, der Epiker Lu-
kanus, der Philosoph Seneka an, welcher stoische Philosophie mit dem
Leben am Hofe eines Klaudius und Nero vereinigen zu können glaubte.
Unter den Flaviern dichteten Valerius Flakkus, Silius Jtalikus
und Statiuö, drei Epiker von untergeordnetem Range; schrieb der
ältere Plinius sein gelehrtes Werk „Uistoria naturalis“ und lehrte
der Philosoph Ep i kt et, der edelste Stoiker. Trajans Freund war
der feingebildete jüngere Plinius; zu jener Zeit verfaßte Plu-
ta rch aus Chärouea seine Lebensbeschreibungen großer Männer, Sue-
toniuö Tranquillus die der Cäsaren von dem C. Julius bis Domi-
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Extrahierte Personennamen: Akiba Jehova Jehova Hadrian Arrius_Antoninus_Pius Markus_Aurelius_Antoninus Antonin L._Berns Tiberius Valerius_Flakkus Silius_Jtalikus Julius
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Samaria Israel Engelsburg Hadrians Asien Donau Pannonien Donau Wien Rom Chärouea Domi-