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1. Geschichte des Mittelalters - S. 36

1861 - Freiburg : Herder
36 Geschichte des Mittelalters. Childebert I. hatte auch Gelegenheit gefunden, den Westgothen einen Theil ihrer Besitzungen diesseits der Pyrenäen zu entreißen und der Austrasierdietrich besiegte 529 den Thüringer Hermanfried an der Unstrut und ließ ihn bei einem Besuche in Zülpich ermorden, worauf er sich des größten Theils von Thüringen bemächtigte und den nörd- lichen Landstrich an die Sachsen, damals seine Verbündeten abtrat. Der ostgothische Antheil von Gallien und Alemannien, den der große Theodorich erworben hatte, war bei dem Verfall seines Reichs an die Franken abgetreten worden, und da sich unter Chlodewigs Söhnen auch Bayern der austrasischen Oberherrschaft unterworfen zu haben scheint, so umfaßten die fränkischen Reiche das ganze Gallien und Helvetien so wie einen beträchtlichen Theil von Germanien. § 104. Weil Chlotar 1. alle andern Merowinger überlebte, so ver- einigte er 558 alle Frankenrciche unter seinen Scepter, aber nach ihm wiederholten sich die Theilungen des Reichs und die blutigen Frevel in dem königlichen Hause, wobei besonders zwei Frauen, die austrasische Königin Brunehild sowie Fredegunde, die Gemahlin Chilperichs I. 613—628. von Soifsons, thätig waren. Fredegundens Sohn und Rächer (er ließ 628—638. Brunehilden grausam hinrichten) Chlotar Ii. vereinigte abermals das ganze Reich, aber schon Dagobert 1. mußte den Austrasiern in seinem Sohne Siegbert lll. einen eigenen König geben, während sein Bruder Charibert Aquitanien (das Land zwischen Loire und Pyrenäen) als selbstständiges Herzogthum behauptete. In Siegberts Iii. Namen regierte 656. der edle Franke Pipin von Landen das Reich, sein Sohn Gri- moald aber wurde von den Großen ermordet, als er seinem eigenen Sohn die königliche Krone aufsetzen wollte; Palastrevolutionen und Bürgerkriege waren wieder an der Tagesordnung, bis Pipin von Heristal (er war von mütterlicher Seite ein Enkel Pipins von Lan- Schlachtbei den und führt seinen Beinamen von einer Burg bei Lüttich), der aufira- Testrt 687. sische Hausmeier 687 bei Teftri (unweit St. Ouentin) die Neustrier 711. besiegte und seit er auch neustrischer Hausmeier war, im Namen Diet- richs Iii. das ganze Frankenreich mit Kraft und Klugheit regierte. Er gründete die Macht seines Hauses, welches von seinem großen Urenkel Karl das karolingische genannt wird. Me Hausmeier. Karl Martell (716-741 n. Chr.). § 105. Nach Pipins Tod erkämpfte sein ältester Sohn Karl Martell die Würde eines Hausmeiers oder vielmehr Vicekönigs („üux et princeps Francorum“) gegen die Ränke seiner Stiefmutter und die Abneigung der Neustrier. In fast jährlich wiederkehrenden Feldzügen bekriegte er Alemannen und Bayer und zwang deren Herzoge zum Gehorsam, sicherte auch gegen die unbeugsamen Frie- sen und Sachsen wenigstens die Gränze. Daher war es ihm möglich, die ganze Macht des Reichs gegen die Araber zu führen, i und bei Tours den ewig denkwürdigen Sieg zu erringen (§ 98). Tours732. Was wäre aus Europa geworden, wenn 732 Chlotare, Chilperiche, Childeriche und Dietriche das Frankenreich zerrüttet hätten? sier«?°der Nach 732 unterwarf er die Friesen, die sich mit furchtbarer Friesen." Hartnäckigkeit vertheidigten, endlich auch zum größten Theile das Chri-

2. Geschichte des Mittelalters - S. 44

1861 - Freiburg : Herder
44 Geschichte des Mittelalters. spann und freie Herberge. Auch von den gerichtlichen Geldbußen fiel den Grafen ein Antheil zu. 8 131. Zur Unterhaltung seines Haus- und Hofhalts war ein Theil des Krongutö als sogenanntes Tafelgut bestimmt, das in einer großen Anzahl Höfe bestand (ein solcher Herrenhof hieß curlis, lena dominica; ein abhängiger Hof, von freien oder leibeigenen Bauern bewirthfchaftet, hieß man8u8, daher mansi ingenui und serviles; hoba, Hufe, war ein vermessenes eingehägtes Gut von 40 Iucharten). Karl war ein trefflicher Hauswirth und hielt genau Rechnung, daher bildeten seine Höfe wahre Musterwirthschaften und übten großen Einstuß auf die Verbesserung des Getreide-, Obst- und Weinbaus. Karl als Pfleger höherer Bildung. 8 132. Karl war von seinem Vater zum Kriege erzogen worden, erwarb sich aber noch im Mannesalter die Bildung seiner Zeitgenossen und sorgte auch in dieser Hinsicht für seine Völker nach Möglichkeit. Er hatte an seinem Hose beständig gelehrte Männer um sich (Alkuin, Angilbert, Eginhart, Peter von Pisa, Paul Warnefried, Adelhard re.), deren Rath und Dienst er in solchen Angelegenheiten benutzte. Er soll den Monaten und Winden deutsche Namen gegeben und an die Ab- fassung einer deutschen Grammatik gedacht haben; er legte auch eine Sammlung alter Heldenlieder an, die leider bald vernichtet wurde. 8 133. Die Kirche unterstützte er eifrig. Er wohnte den meisten Synoden bei und veranlaßte manche gute Anordnung; er stiftete Bis- thümer, Klöster und Pfarreien und wies denselben das nothwendige Ein- kommen an, das in jener Zeit nur in den Abgaben von Dörfern, Höfen und Gütern bestehen konnte. Für die Bisthümer suchte er den Zehnten allgemein einzuführen, konnte aber nicht überall durchdringen. Auf seinen Gütern gründete Karl Schulen für die Söhne seiner Dienst- leute und beförderte die Kloster-, Dom- und Pfarrschulen; er ließ aus Italien Sänger zum Unterrichte seiner Franken kommen, erbaute Kirchen, z. B. in Aachen, wo er am liebsten refidierte, und es war nicht seine Schuld, daß die nordischen Völker in Kunst und Wissenschaft den Ita- lienern und Griechen nicht frühzeitig gleich kamen. Karls Tod den 28. Januar 814 n. Ehr. 8 134. Karl wurde noch bei Lebzeiten von allen Völkern als der größte Mann seiner Zeit anerkannt; ihm war keine seiner großen Un- ternehmungen mißglückt, seine Macht hatte beständig zugenommen, aber am Ziele seines Lebens angekommen sah er sein Haus fast verödet. Von seinen Söhnen waren Karl und Pipin früh gestorben und nur Ludwig übrig (geb. 778), dem er im November 813 die Krone über- gab und dadurch zu seinem Nachfolger einsetzte; er selbst starb 28. Ja- nuar 814 zu Aachen, in dessen Dom er begraben liegt. Kaiser Ludwig I. der Fromme (814—840 n. Ehr.). 8 135. Ludwig war wohlunterrichtet, andächtig und mild, aber er besaß weder die Kraft noch den Scharfblick seines Vaters und war darum nicht im Stande, dessen Reich zu regieren. Gleich anfangs gab er zahlreichen Stiften Abgabenfreiheit und entband ihre Lehenöleute von

3. Geschichte des Mittelalters - S. 92

1861 - Freiburg : Herder
92 Geschichte des Mittelalters. § 275. Die Deutschritter begannen unter ihrem Hochmeister, Hermann von Salza, den Kaiser Friedrich Ii. in den Reichsfürsten- stand erhob, die Eroberung des noch heidnischen Preußen und vollen- deten sie nach 53jährigem blutigem Kriege. Ein anderer Ritterorden, die Schwertbrüder, 1202 in Livland gestiftet, der stch mit dem Deutsch- orden vereinigte (1237) unterwarf Esthland, Livland und Kur- 1410. land. Durch die unglückliche Schlacht bei Tannenberg gerieth der Deutschorden unter polnische Oberlehensherrlichkeit, 1525 schloß sich ^er Großmeister Albrecht von Brandenburg der Reformation an Preußen, und machte Preußen zu einem Erblande; auch in den drei andern Ostseeländern machte die Ritterschaft aus den Ordenslehen Erbgüter und ging im 18. Jahrhundert in Rußland auf. Im anderen Deutsch- land verlor der Orden seine Güter durch die französische Revolution und Napoleon und ist nur noch in Oesterreich erhalten. Wie ritterliche Poesie oder der Minnesang. § 270. Das ganze Wesen des Ritterthums in seiner Blüte wie in seiner spätern Entartung spiegelt sich in einer eigenthümlichen poeti- schen Literatur ab, deren Träger und Pfleger Ritter und Höfe, deren Stoffe ritterliche Thaten und Tugenden waren. Diese ritterliche oder Hoffsche Dichtung trat als Kunstpoesie im Gegensätze zur Volks- dichtung auf, am frühesten in Südfrankreich und im nordöstlichen Spa- nien (troubadours). In Nordfrankreich und England wurde vorzugs- weise die ritterliche Heldendichtung gepflegt, welche ihren Stoff aus dem Sagenkreise Karls des Großen, des walisischen Hclden- königs Artus (Arthur) und des hl. Grals (nach der Legende die Schüssel des hl. Abendmahles) nahm, oder Helden aus der heidnischen Vorzeit wie Alexander den Großen und Aeneas zu christlichen Rittern umschuf. In Deutschland trieb sie zur Zeit der Hohenstaufen ihre schönste Blüte in Heinrich von Veldegge, Wolfram von Eschenbach, Hartmann von der Au, Walter von der Vo- gelweide, Konrad von Würzburg und Gottfried von Straßburg; die Namen der Dichter des Liedes „der Nibelungen" und „der Gudrun" sind unbekannt, sie lebten jedoch in dieser Zeit. (Man kennt etwa 160 Namen von Minnesängern.) Die Bürger. § 277. Die Kreuzzüge brachten das Abendland und Morgenland Handel, in einen lebhaften Handelsverkehr; denn der Krieg wurde durch Waffenstillstände unterbrochen und die verschiedenen mohammedanischen Reiche waren selten gleichzeitig mit den Christen im Kampfe. Den größten Nutzen hatten die italienischen Seestädte, besonders Venedig, Genua und Pisa, welche den größten Theil Europas mit den Er- zeugnissen des Morgenlandes versorgten und die Ausfuhr dahin ver- mittelten, die hauptsächlich in Leinwand und Pelzwaaren bestand. Mit den Italienern verkehrten zunächst die süddeutschen Städte: Augs- burg, Ulm, Lindau, Konstanz, Regensburg, Wien rc. und versorgten die norddeutschen, welche wieder nach England, die skandi- navischen Länder, Polen und Rußland verkehrten. Die Kaufleute bil- Die Hansen, deten geschlossene Verbindungen, welche im allgemeinen Hansen

4. Geschichte des Mittelalters - S. 46

1861 - Freiburg : Herder
46 Geschichte des Mittelalters. Gallien das Rhonethal bis zum Genfersee, den Länderstreifen zwischen Saone, Maas und Schelde einerseits und dem Rheine andererseits, diesseits des Rheins Friesland. Ludwig erhielt das Land ostwärts von dem Rheine, auf dem westlichen Rheinufer die Bisthümer Mainz, Worms und Speyer, den nordwestlichen Theil von Helvetien und Rhä- tien; Karl endlich bekam den von Lothars Besitzungen westwärts ge- legenen Theil des Reiches, mußte aber noch längere Zeit mit Pipin von Aquitanien, welchen seine Oheime ausschloßen, um den Besitz kämpfen. § 140. Ludwig erhielt später den Beinamen „der Deutsche", weil man annahm, der Berdener Vertrag habe die Romanen und Deutschen (welche Bezeichnung noch immer keine politische ist) getrennt; allein dies ist augenscheinlich unrichtig, auch wurde durch den Vertrag Karls des Großen Reich keineswegs dauernd aufgelöst, denn das ge- genseitige Erbrecht der karolingischen Dynastien bestand fort, daher begegnen wir später neuen Theilungen und Wiedervereinigungen, aber auch endlosen Kriegen. Iie lotharingisch-italienischen Karolinger (840—875 n. Ehr.). § 141. Lothar I. zeigte sich nach 843 genügsamer, wohl haupt- sächlich deßwegen, weil die Normannen und Mohammedaner ihn hinlänglich beschäftigten. Die Normannen hatte er selbst nach Walcheren gerufen und nach dem Vertrage von Verden verheerten sie seine Länder eben so wie die seiner Brüder. Nach Unteritalien rief die Mohammedaner der Krieg des Herzogs von Benevent mit den Griechen (Byzantinern) um Neapel. Sie kamen sowohl aus Sicilien als aus Spanien herbei, eroberten Bari und Tarent und setzten sich im kalabrischcn Gebirge fest. Im Jahr 846 streiften sie bis vor Rom, 849 jedoch wurde ihre Flotte vor Ostia von den Schiffen des Papstes, Neapels, Amalsis und Gaötas geschlagen und ihre Festungen darauf von Ludwig, dem Sohne Lothars, genommen. Dauernd gesichert wurde dadurch Unteritalien nicht, denn die tunesischen Araber eroberten von 828—878 Sicilien vollständig und bedrohten von dort das vor ihren Augen liegende italienische Festland. Lothar 1. zog sich, von seinem Gewissen geängstigt, in das Kloster Prüm (im Trier'schen) zurück, wo er 855 starb. § 142. Seine drei Söhne: Ludwig, Lothar Ii. und Karl theilten das väterliche Reich; Karl starb 863 kinderlos, Lothar 869, und sein Land (nach ihm Lotharingien genannt) theilten Karl der Kahle und Ludwig der Deutsche so mit einander, daß die Gränzlinie zwischen der Mosel und Maas hinlief, von Lüttich an aber der Maas folgte. Der berechtigte Erbe, welcher den Kaisertitel als Ludwig Ii. trug, konnte sein Recht nicht geltend machen und starb 875 ohne männliche Nachkommen, wodurch Italien der Zankapfel der transalpinischen Ka- rolinger wurde. Die ivestsränkischcn (französischen) Karolinger (843—987 n. Lhr.). Karl der § 143. Karl der Kahle liebte die Gelehrsamkeit, war aber treu- Kahle reg. und ländergierig wie seine Brüder und ohne allen kriegerischen Muth. 840-877. Aquitanien und Halblotharingien hatte er glücklich errafft und als Lud- 875. wig Ii. in Italien starb, eilte er dahin, ließ sich zum Kaiser krönen

5. Geschichte des Mittelalters - S. 48

1861 - Freiburg : Herder
48 Geschichte des Mittelalters. 898 behauptete, wo ihm Karl Iii. folgte. Dieser war König bis 929^ mehrmals Gefangener der Großen, und erwehrte sich der Normannen dadurch, daß er ihrem Herzog Rolf seine Tochter gab und die Provinz M an der untern Seine einräumte. Sein Sohn Ludwig Iv. (d’outremer, l0i' d. h. Uebermeer genannt, weil er in England erzogen wurde) vermochte nicht mehr die großen Basallen zu bändigen, ebensowenig sein Sohn 9gß-988^ Lothar und sein Enkel Ludwig V. der Faule. Noch vor dessen Tod warf sich Hugo Kapet, Graf von Paris, zum König auf; er ließ Lothars Bruder, Karl, in dem Gefängniß sterben und dessen drei Söhne, die in Deutschland ein Asyl fanden, verschollen dort in Vergessenheit. Von dem westfränkischen Reiche trennten sich noch unter den Karo- lingern : 1) Das cisjuranische Burgund (oder Niederburgund, Pro- vence, arelatensisches Reich) 879 — 1032 n. Chr. § 147. Dasselbe stiftete Bo so, Graf von Vienne, Schwager Karls des Kahlen, Schwiegersohn Ludwigs Ii.; ihn erwählten nach dem Tode Ludwigs Ii. die weltlichen und geistlichen Großen zum König von Burgund, wofür er mit Vergabung von Gütern und Privi- legien dankte. Er behauptete sein Königreich (Provence, Dauphine, Lyonnais, Franchecomte, Savoyen) gegen die Söhne des Stammlers so wie gegen Karl den Dicken. 2) Das transjuranische Burgund (Kleinburgund) 888-930. 8 148. Nach der Absetzung Karls des Dicken warf sich der Welfe Rudolf I. (auch nach dem Schlosse Strättlingen am Thuner See be- nannt) der Enkel einer Tochter Ludwigs des Frommen, zum König des Landes auf, das er zwölf Jahre als Statthalter regiert hatte; es um- faßte die westliche Schweiz vom Wallis bis an den Rhein und wurde 930 mit dem andern Burgund vereinigt. 3) Die Normandie. § 149. Die Normannen unter dem Norweger Rolf oder Rollo setzten sich 898 in Rouen fest und brandschatzten von dort aus das halbe Neustrien. Da verfuhr Karl der Einfältige wie dereinst die römischen Cäsaren mit den germanischen Stämmen; er räumte ihnen das fruchtbare Küstenland zwischen der Bretagne und der Pikardie ein (über 500 szm.), überließ ihrem Anführer die Oberlehenherrlichkeit über die Bretagne und gab ihm seine Tochter zur Frau, wofür sich Rolf taufen ließ und als Robert I. kräftig herrschte. Sein Enkel Richard be- hauptete das Land gegen die Karolinger Ludwig Iv. und Lothar, die Normannen romanisierten sich sedoch »wie ehemals die Franken sehr bald, ohne von ihrer kriegerischen Kraft etwas zu verlieren. Die oslsränkischen (deutschen) Karolinger (840—911 n. Lhr.). 810-876. K 150. Ludwigs des Deutschen Gebiet (s. 8 136) hieß in der offi- ciellen Sprache der Zeit Ostfranken (rvknum Franciae orienlalis), es genügte ihm zwar nicht, doch gelang ihm nur die Erwerbung eines Theils von Lothringen (s. 8 142). Sein gefährlichster Gegner war der Mährenherzog Ratislaw, der die benachbarten slavischen Völker unter

6. Geschichte des Mittelalters - S. 51

1861 - Freiburg : Herder
Die Normannen. 51 Sachsen, Angeln und Jüten, die Eroberung Britanniens durch diesel- den, ihre nördlichen Nachbarn zu gleichen Unternehmungen reizte. Ueber- dies waren die Normannenländer übervölkert, daher Auswanderung ^iachen^der nothwendig und diese konnte nur eine kriegerische sein. Das väterliche ° * Gut erbte immer der erstgeborne Sohn, ein nachgeborner erhielt eine Waffenrüstung, und war sein Vater reich, ein Schiff dazu, auf welches er Seinesgleichen zu Raubfahrten einlud. Dies geschah im Frühjahr; im Herbste kehrte man mit der Beute heim, feierte das Jul fest Julfcst. (Wintersonnenwende) mit, freute sich beim Gelage der bestandenen Abenteuer und fuhr im Frühjahre zu neuen aus. Auch Hungersnoth veranlaßte Auswanderungen; bei einheimischen Kriegen retteten sich die Besiegten auf das Meer und die Sachsenkriege Karls des Großen scheinen auch den Religionshaß der Normannen entflammt zu haben. Z 157. Schon 808 griffen sie Karls Bundesgenossen, die Obo- Raubfahrtcn triten an, 810 Friesland, zogen sich aber zurück, als sie des Kai- „^^*808^ fers Anwesenheit vernahmen (die Sage läßt ihn beim Anblicke der normannischen Schiffe in der Ahnung des kommenden Unheils Thränen vergießen). Ein Schwarm Wikinger (d. h. Seefahrer) erschien 836 in der Schelde und verbrannte Antwerpen; das gleiche Schicksal traf Bremen 843, Hamburg 845; die Sachsen wiesen 846 die Räuber blutig zurück, doch kamen sie 848 nach Geldern, 850 nach Friesland und überhaupt vergingen von 840—911 wenige Jahre, in welchen die Küstenländer von der Esbe bis zur Garonne von Ver- heerungszügen und Brandschatzungen verschont blieben; selbst die Mo- hammedaner in Spanien wurden von den Normannen heimge- sucht, Italien geschreckt, ja bis an die syrische Küste fanden die Wikinger den Weg. § 158. Bei ihren Einfällen hausten sie schonungslos; schweren Charakter Raub konnten sie nicht mitschleppen, daher zerstörten sie, was brennen und brechen mochte und erschlugen die Gefangenen ohne Unterschied des Geschlechts; besonders hatten sie es auf die Klöster und Kirchen abge- sehen, welche zu Ehren der Äsen in Flammen aufgehen mußten. Zuletzt vereinigten sie sich zu großen Geschwadern unter Seekönigen, setzten sich am untern Laufe der Flüsse fest und zogen im Winter nicht mehr heim, wie sonst, denn sie suchten jetzt nicht mehr bloß Raub, sondern feste Wohnsitze. Aus ihren Lagern brachen sie unter Heerkönigen in das Binnenland ein und bestiegen die erbeuteten Kriegsroffe; so zog z. B. 881 ein Normannenschwarm die Maas auswärts, verbrannte Utrecht, Mastricht, Tongern, wandte sich über Aachen und Jülich an den Rhein, zerstörte Köln und Bonn, erschlug bei Prüm viele tausend Bauern, welche sich als Landsturm zusammengeschaart hatten, verwandelte Trier in einen Schutthaufen und kehrte über die Ardennen an die untere Maas zurück. Arnulfs Sieg an der Dyle verschaffte Deutschland Ruhe, Frankreich schützte Karl der Kahle durch die Abtretung der Normandie, und überdies wandte sich der Haupt- strom der normannischen Auswanderung nach den britischen Inseln. Äie Uormänner auf Man, Irland, Island, Grönland, in Nordamerika. § 159. Norwegen, das von ungefähr 30 Häuptlingen oder sogenannten Königen beherrscht wurde, unterwarf von 863—875 König

7. Geschichte des Mittelalters - S. 117

1861 - Freiburg : Herder
Das Mittelalter geht zu Ende. 117 ments, das dem jedesmaligen Sieger gehuldigt und nach dessen Willen Beschlüsse gefaßt hatte, war tief gesunken. Luraund, die Mittelmacht Mischen Deutschland und Frankreich, vernichtet (1477). § 350. Als die Engländer aus Frankreich vertrieben und durch den Kampf der beiden Rosen beschäftigt waren, unternahm es Lud- wig Xi., Sohn Karls Vi., den Nebenbuhler des französischen Königs, den Herzog Karl von Burgund zu stürzen. Dies neue Herzogthum Burgund verdankte seinen Ursprung dem König Johann, der 1363 thums Bur- seinen Sohn Philipp damit belehnte; derselbe erheiratete Flandern, 6»nd. Artois, Franchecomtö (Hochburgund), Revers, Rethel, Ant- werpen und Me cheln. In Folge dieser Verwandtschaft kamen Bra- bant und Luxemburg an Burgund, die Grafschaft Namur durch Vergleich, Holland, Seeland, Westfriesland und Hennegau wurden der Wittelsbacherin Jakobea abgenöthigt, die Städte an der Somme durch Verpfändung Ludwigs Xi. erworben, Geldern und Zütph en durch Kauf, die österreichischen Städte im Elsaß und Breis- gau durch Verpfändung des Herzogs Sigismund, der Herzog von Lothrin- gen sah sich zu Vasallendiensten genöthigt, so daß der vierte und letzte Herzog von Burgund, Karl der Kühne, eines der schönsten Reiche Reg. 1467 beherrschte, mit Städten wie Antwerpen, Brügge, Gent, Ostende, bis 1477. Dünkirchen rc., deren Seehandel und Gewerbfleiß nur in den italieni- schen Städten Seinesgleichen fand. § 351. Karl war aber ein leidenschaftlicher und harter Fürst, der sich als Eroberer einen Namen machen wollte, den König von Frankreich bedrängte und zuletzt sich mit Kaiser Friedrich Iii. in eine Verbindung einließ, um von demselben den Königstitel sowie das Reichs- vikariat über Oberitalien zu erlangen, während der Kaiser bemüht war seinem Sohne Maximilian die Hand Marias, der Erbtoch- ter Karls, zu verschaffen. Die Unterhandlungen zerschlugen sich aber und endeten mit einem vollständigen Bruche; Karl mischte sich in die Kölner Fehde zu Gunsten des Erzbischofs Ruprecht (von der Kölner Pfalz), gegen dessen Verwaltung des Erzbisthums Köln die Städte ^ e* Köln, Bonn und Neuß so wie das ganze Domkapitel bei dem Kaiser klagten. Karl zog im Sommer 1474 vor Neuß, belagerte es eilf Neuß bela- Monate vergebens, verlor in 56 Stürmen seine besten Truppen, schloß ^ert. aber mit dem Kaiser Frieden, der langsam mit dem Reichsheere heran- gezogen war. § 352. Voll Wuth wendete er seine Waffen gegen die Schwei- zer, welche sich von dem Kaiser, noch mehr aber von dem französischen Könige hatten bewegen lassen Karln den Krieg zu erklären. Sie hatten am 13. November 1474 bei Herikourt ein burgundisches Heer in die Flucht gejagt, wurden aber jetzt von den beiden mächtigen Verbün- deten im Stiche gelassen. Karl vertrieb zuerst den Herzog Renat von Lothringen, der sich im Vertrauen auf Ludwig Xi. und Friedrich Iii. aufgelehnt hatte , und rückte im Februar 1476 vor Gran son im h^Granson Waadtlande; die schweizerische Besatzung ergab sich nach tapferer Ge- 3. März genwehr und wurde von Karln theils gehenkt, theils im See ertränkt, aber am 3. März warf das zum Entsätze zu spät gekommene schweizeri-

8. Geschichte des Mittelalters - S. 118

1861 - Freiburg : Herder
118 Geschichte des Mittelalters. Schlacht bei Murten 22. Juni 1476. Schlacht bei Nancy 7. Ja- nuar 1477. Solddicnsl L-Schweizer. Entdeckungs- fahrten der Portugiesen. 1481 bis 1495. 1495 bis 1521. Umschiffung des Kap. Ostindien. sche Fußvolk im ersten Anlauf das burgundische Heer in wilde Flucht und eroberte das Lager des Herzogs mit unermeßlicher Beute. Rache- dürstend kehrte er zurück, allein bei Murten erschlugen am 22. Juni 32,000 Schweizer über 20,000 Mann von dem burgundische» Heere, so daß Karl nur mit Mühe im Herbste ein schwaches Heer zusammen- brachte, mit welchem er Nancy, die Hauptstadt des aufgestandenen Lothringen, belagerte. Mit dem entwichenen Herzog kamen 15,000 Schweizer zum Entsätze und als Karl trotz aller Warnung seiner Haupt- leute in eigensinniger Verzweiflung die Schlacht annahm, wurde sein Heer in wenigen Minuten zerstreut, er selbst auf der Flucht getödtet (7. Januar 1477). § 353. Hoch erfreut griff jetzt der französische König zu, die bur- gundischen Städte betrieben und bewirkten aber die Vermählung Marias mit Maximilian und dieser vertheidigte das Erbe seiner Gemahlin so ritterlich, daß Ludwig Xi. die schon eroberte Fr anche- Comtö fahren lassen und sich mit dem eigentlichen Burgund, das Karls Vorfahre von dem Könige Johann von Frankreich als Lehen empfangen hatte, begnügen mußte. Indessen erlebte Mar in Burgund wenig Freude, denn er sah sich als Ausländer vielfach angefeindet und gerieth durch Aufstände der Belgier mehrmals in große Gefahr. Die Schweizer ärnteten aus dem ganzen Kriege nur Kriegsruhm und Beute; ihre Standeshäupter wurden von Ludwig Xi. und seinen Nachfolgern durch schweres Geld den französischen Interessen dienstbar gemacht und die jungen Leute liefen haufenweise als Söldner (Reis- läufer) in fremde, namentlich französische Kriege, woher sie fremde Un- sitten in ihre Heimat zurückbrachten. Doch stärkte sich die Eidgenossen- schaft durch die Aufnahme der Städte Solothurn und Bern in den ewigen Bund. Portugal. Der Seeweg nach Ostindien aufgesunden (1498). Z 354. Portugal erwehrte sich 1385 durch den Sieg bei Al- bujarotta der kastilischen Oberherrschaft und obwohl es von Unruhen nicht verschont blieb, schritt es auf dem Wege, der ihm von der Natur vorgezeichnet war, rüstig fort, es wurde nämlich Seemacht. König Johann I eroberte 1415 die Stadt Ceuta auf der afrikanischen Seite der Meerenge von Gibraltar, sein Sohn Heinrich ließ die atlantische Küste Afrikas erforschen und von 1418—1460 entdeckten die von ihm ausgesandten Seefahrer Porto Santo, Madeira, Senegambien, die Inseln des grünen Vorgebirges. Unter Johann Ii., der die Macht des hohen Adels brach, und Emanuel dem Großen waren die Erfolge noch glänzender; denn 1486 ent- deckte und umsegelte Bartholomäus Diaz das Vorgebirge der guten Hoffnung und Vasko de Gama erreichte 1498 Kalikut auf der Küste Malabar. § 355. Gama, Pereira, Almeida und besonders der große Albuquerque (1503—1515) gründeten in Ostindien die Macht Portugals mit dem Mittelpunkte Goa. Die Küste Malabar, Ma- lakka, Ceylon, die Sundainseln und die Molukken wurden unterworfen oder wenigstens durch Niederlassungen dem portugiesischen

9. Geschichte des Mittelalters - S. uncounted

1861 - Freiburg : Herder
Uebersichts-Tñbelle zu der Weltgeschichte im Ueberblick von Dr. I Bumüller. Geschichte -es Mittelalters. I. Kultur. Christus. £50 300 600 ■700 800 900 Im byzantinischen Reiche dauert die Cäsarenherrschaft fort und macht die selbständige Entwicklung der Kirche unmöglich, im Abendlande werden die Germanen zu den Hauptträgern der Kultur des Mittelalters. Kassiodor. Boethius. Der Aria Irland: St. Patricius. Das Kloster Bangor. Jornandes. Gregor von Tours. Isidor. Remigius von Rheims. Fridolin, später Willibrord, Willibald, Emmeran, Wendelin, Kolumban, Sigbert, Gall u. a. Benedikt von Nursia geb. 529. Corpus juris romani, die folgenreichste Hinterlassenschaft des altrömischen Geistes. Sophienkirche. G u r o p a. Die aus der Völkerwanderung hervorgehenden deutschen Reiche und Vorbcrcitungszeit für das römische Reich deutscher Ration. Im ehemaligen weströmischen Reich. Wcstgothisches Reich (Athaulf, Wallia) zu beiden Seiten der Pyrenäen. In Spanien Vandalen (Andalusien), Alanen (Katalonien) und Sueven. König Eurich erobert Gallien bis zur Rhone und Loire. Ostgothen unter ihrem Heldenkönig Theodorich (Dietrich von Bern) gewinnen ganz Italien (493). Hauptstadt Ravenna. Burgunder seit 400 vom Elsaß bis zum Mittelmeer zu beiden Seiten des Jura (Genf, Lyon). Die nach Britannien gedrungenen Angelsachsen (449) gründen 7 kleine Königreiche, zu Einem ver- einigt erst 827. nismus. Theodorich st. 526 nach einer 33jährigen Regierung. Frankenreich in Gallien. Chlodewig (481—511). Er schlägt nach dem Sieg beisoissons seinen Sitz zu Paris auf (486), be- siegt die Thüringer und 496 die Alemannen, wird katholischer Christ und läßt den Westgothen nach der Schlacht bei Poitiers (507) diesseits der Pyrenäen nur noch die Languedok. Chlodewigs Söhne theilen das Reich und erobern Burgund. Die Merovinger. Australien und Neustrien. Das Reich der Ostgothen wird von Justinians Feldherren, Belisar und Narses, mit Hilfe der Ita- liener zerstört. Italien wird oströmische Provinz 553. Die Longobarden erobern unter Alboin 568 Italien bis auf das Exarchat (Rom, Ravenna). Au. tharis (584-590). Agilulf. Adelwald. Einrichtung der neuen Reiche. Königthum, Adel, Freie und Dienstbare. Feudaldienst, ministeriales. März- und Maifelder. Landeseintheilung. Gerichts- und Kriegs- wesen. Das Reich der Westgothen in Gallien und Spanien (419—711). Die Longobarden werden seit Autharis allmälig Katholiken. Unter König Rekkared (586—601) werden die Westgothen katholisch, wodurch Gothen und Römer zur spanischen Nation verschmelzen. Augustin in Eng- land. Mildes Gesetzbuch der Longobarden. Der Koran. Der heilige Krieg (Dschad) der Mohammedaner. Germanische Barbarei und römische Verbildung erzeugen zusammen rohe Sittenzustände, welche die Kirche nur langsam zu brechen vermag. Ver- weltlichung des Klerus durch Vergebung von Pfründen an tapfere und vornehme Franken. , Spanien von arabischen Kolonisten vortrefflich angebaut (Gegend um Va- lencia). | Der Islam bedroht das Christenthum. Papst Gregor d. G. (servus servorum Ilei) st. 605. Der Frankenkonig Dagobert macht in Alemannien Ordnung (st. 638). Emporkommen der frankischen Hausmeier. Hausmeier (major«« domus) aus der Familie der Pipine. Pipin I. von Landen. Pipin 11. von Heristal erkampft Vereinigung der austrasischen und neustrischen Hausmeierwurde und fiir sein Haus Erblichkeit derselben. Dux et princeps Francorum. Schlacht bei Testri 687. Mittel- und Nordeuropa. In Deutschland wohnen die Aleman- nen im Süden, die Bayern vom Lech und in Tyrol bis zur Enns, die Sachsen vom Rhein bis zur Elbe, die Friesen bleiben an den Küsten der Nordsee, die Thüringer im Mittlern Deutschland. Slaven verbreiten sich von der Wolga über das Gebiet der Weichsel und Elbe bis zum Main. Dänen, Schweden, Norweger; heidnische Seeräuber. Finnische Stämme. Die Ungarn am Ural. Zeno I. der Jsaurier 474. Byzantinisches Reich. Justinian 527-565. Bulgaren und Awaren bedrängen das Reich, Slaven dringen bis in den Pe- lopennes (Morea) vor. 602 Aufstand des Phokas gegen den Kaiser Mauritius. Heraklius (610—641) besiegt die Perser nach schwerem Kampfe, wird aber schon von Mohammed zur Annahme des Is- lam aufgefordert. Bonisacius, der Apostel der Deutschen, errichtet viele Bisthümer unter dem Primate des mainzischen Stuhls und fördert dadurch die Verbindung der deutschen Stämme zu einer Nationalität; st. 755 als Märtyrer bei Dokkum. Beda venerabilis in England. Aufschwung arabischer Kultur seit 750. Medicin, Astronomie der Araber. Baukunst, Mathematik, Dichtkunst, Der Ausgang der Sachsenkriege entscheidet den Sieg des Chri- stenthums in Europa. Sächsische Bisthümer: Bremen, Halberstadt, Hildesheim, Minden, Münster, Osnabrück, Paderborn, Verden. Jeder Freie waffenpflichtig. Schulwesen, Gesang, deutsche Sprache, ebenso Wein-, Obst-, Garten- und Landbau durch Karl d. Gr. gefördert. Mönch Tancho in St. Gallen gießt Glocken. Die Araber greifen Europa an: Rhodus, Kypern, Malta, Sicilien (669), ganz Sardinien, Korsika, die Balearen theilweise arabisch. Nach Spanien gerufen, siegt Tarik bei Xeres de la Frontera 711, nur im asturischen Gebirg behauptet sich Don Pelayo (Pelagius), die Araber dringen über die Pyrenäen bis zur Loire, während Rom fort während bedroht ist und Konstantinopel 676 nur durch das griechische Feuer gerettet wird. Karl Martell rettet 732 in 7tägiger Schlacht zwischen Tours und Portiers die christlich-germanische Civilisation vor dem Islam. Pipin Iii. der Kleine wird König der Franken. Er regiert 752—768. Unabhängigkeit des Papstes von Konstantinopel und Bedrängniß durch die Longobarden. Pipin zieht dem Papste zu Hilfe gegen Aistulf. Entstehung des Kirchenstaates. Karl der Die Friesen werden zum Gehorsam, die Sachsen zur Entrichtung eines Tributes an die Franken gebracht. roste (768), Alleinregent der Franken seit 771. (Der deutsche Alexander.) 772 Erster Sachsenzug (Eresburg, Jrmensäule), 774 Absetzung des Lombardenkönigs Desiderius. Neuer Sachsen auf stand und 777 Unterwerfung zu Paderborn. 778 Spanien bis zum Ebro wird zur spanischen Mark (Ronceval). Neuer Sachsenzug (Witukin, Schlacht am Süntel, Hinrichtungen zu Verden an der Aller 787). Der Bayerherzog Thassilo unterworfen. Witukins Taufe. 793-804 Fortsetzung und Ende der Sachsenkriege. Dänen plündern die englischen Küsten. Karl d. Große begründet durch Siege über die Avaren die Ostmark (Oesterreich), durch Siege über Milzen und Sorben die Mark Brandenburg, und siedelt sla- vische Obotriten in Mecklenburg an. Idee einer christlichen Universalmonarchie (res publica cbristiana). Karls des Großen Kaiserkrönung durch Papst Leo 111. Missi dominici. Scabini. Sculthaizzo. Kapitularien. Terra dominica, mansi ingenui et serviles; boba. Die bilderstürmenden Kaiser (717 bis 842). Leo der Jsaurier. Siebentes ökumenisches Koncil zu Nikäa (Bilderverehrung) 787. Asie» und Astila. Das Vandalenreich in Nordafrika (429—534) durch Genserich. Verwüstungszug nach Rom 455. Justinian zerstört durch Belisar das Vandalenreich 534. Mohammed geb. 569 zu Mekka. Die Heldenzeit des Araberthums. Mohammed tritt gegen Vielgötterei auf und sucht in seiner Lehre Juden- und Christenthum dem arabischen Volksgeist zu unterwerfen. Hegyra (16. Juli 622). Die Schlacht bei Beder macht Mohammed zum Herrn von Mekka. Er stirbt 632. Eroberungen der mohammedan. Araber. Der Chalif Abubekr (632—634). Omar (634—644) dringt in Syrien ein, Jerusalem erfährt milde Behandlung, nur im Taurus und Libanon erwehren sich die christlichen Bergbewohner der mohammedanischen Begeisterung. 636 Aufhören des Reiches der Sassaniden (Khalid, Amru); der Mohammedanismus vernichtet die Religion Zoroasters und macht die Christen Asiens tributpflichtig. Der Islam durchdringt Nordafrika bis zum Mittelmeer (Karthago), es wird durch die Beduinen ein zweites Arabien. Ali, Schwiegersohn Mohammeds (Fatima), Chalif (655), ermordet 660. Die Ommaijaden 661—750. Spaltung der Moslemin in Schiiten und Sunniten. Gibraltar (Felsen des Tarik). (Hussein, Ali's Sohn, getödtet 681.) Die Abbasiden (Abul-Abbas und Abdallah) 750-1171. Bagdad. Abgesondertes Chalifat der Ommaijaden in Spanien durch Abderrahman (Hauptstadt Kordova 400,000 Einw.). mit Harun al Raschid (der Gerechte), Chalif zu Bagdad 786—808. d. Gr. durch Geschenke. Er und der Chakan der Hunnen ehren Karl Al Mamum ft. 833; erste Zeichen des Verfalls des Chalifats. Kirche. Einheit zwischen Kirche und Staat. Sammlung von Heldenliedern. Bauten. Alkuin und Eginhard. Paul Warnefried. Ansgar. Erzbisthum Hamburg 831. Cyrill und Methodius bekehren die Mähren. Klosterschulen. Das Trivium und Qua- Blüte des Klosters St. Gallen, drivium. Island entdeckt und christianisiert. Otfrieds Evangelienharmonie (870). Rhabanus Maurus. Walafried Strabo. Skotus Erigena. ! lugn y, gegründet 909, wird zur Leuchte der Christenheit und Muster vie- ler hundert ähnlicher Stiftungen. Ludwig der Fromme macht große Schenkungen an die Kirche Immunitäten. Milderung der Heerbannspflicht. Papst Gregor Iv. (827-844). 842 unter Michael Iii. Ende des Bilderftreites. Papst Leo V. 847-855, Benedikt Iii- 855-858; die Lüge von der Päpstin Johanna. Photius, der Patriarch, begründet das griechische Schisma; st. 891. 888—962 Schmachvolle Zeit des Papstthums in Folge italieni- scher Parteikämpfe und der Knechtung des hl. Stuhles durch Toskana und Spoleto. Römisches Reich deutscher Nation. Kaiser Karl d. Gr. bekriegt die Slaven in Böhmen und an der Elbe 805 und 806. Verliert seine Sohne Pipin 810, Karl 811. Er stirbt am 28. Januar 814 zu Aachen- Ludwig der Fromme (814—840). Karls Universalmonarchie zerfällt in Folge des altgermanischen Grundsatzes der Erbtheilung, der Geltend- machung der Nationalitäten und der Schwäche seiner Nachfolger. Ludwigs Kriege mit seinen Söhnen. Das Lugenfeld (833). Ludwig der Fromme stirbt 840. 843 Theilung des Reiches zu Verdun. Deutschland. Ludwig der Deutsche (bis 876). Vergleich zu Mersen 870. Bildung neuer Herzogthümer. Kleinburgund selbständig 879. Die Karolinger in: Italien. Lothar st. 855 im Kloster. Seine Söhne sterben kinderlos, der letz- te 875. Arnulf 887-899. Sieg über die Normannen an der Dyle 891. Kaiserkrönung 896. Ludwig das Kind, der letzte deutsche Karolinger, ft. 911. 885—887 Karl der Dicke, Alleinherrscher. Frankreich. Karl der Kahle st. 877. Ludwig der Stammler st. 879. Boso. Arelatisches (burgundi- sches) Königreich 879—1032. Karl der Dicke (Odo). Rudolf I., König von (dem trans- juranischen od. kleinen) Burgund. Karl der Einfältige ; d i e b e i d e n Burgund vereiniget 930; Ludwig Uebermeer, Lothar, Lud- wig der Faule (987). Hugo Kapet auf dem Thron; die letzten Karolinger sterben im Gefängniß. Das übrige Europa. See- und Raubfahrten der Normannen bis an die Küsten von Italien und Syrien. Slavenkönig Liutewit in Unterpannonien. Piast in Polen 850. Finnen und Slaven am baltischen Meer unterwerfen sich dem waringischen Stamm der Russen. 862 Rurtk in Nowgorod, der Gründer des russischen Reichs. Swätopluk gründet das großmährische Reich, st. 876;, es wird durch die vom Ural nach Pannonien eingewanderten Ungarn zerstört; Arpad 888. Die Norweger unter Harald Harfagr (868—875). Alfred d. G. wird (871—901) zum Karl d. G. Englands. Sieg über die Dänen bei Bratton Kastle 878. Leo Vi., der Philosoph, griech. Kaiser 886—911. Die übrigen Erdtheile. Zerfall des Chalifats. sen 850. Türken als Leibwache der Chali- Gunnbjörn der Norweger entdeckt Grönland 876.

10. Geschichte des Mittelalters - S. IV

1861 - Freiburg : Herder
Iv Viertes Kapitel. (§ 74—81.) Die andern europäischen Völker. s) Nordeuropäische. t>) Slavcn. c) Awaren, Chazaren, tür- kische Völker. 6) Das oströmische Kaiserthum oder das byzantinische Reich . . . -..................... Fünftes Kapitel. (§ 82—100.) Der Islam. Arabien und die Araber. Mohammed, Hedschra. Eroberungen der Araber in Asien und Afrika. Das Chalifat. Die Araber in Europa. Sie erobern Spanien. Die Mohammedaner an der Loire. Schlacht bei Tours. Sturz der Ommaijaden Sechstes Kapitel. (§ 101—154.) Die Zeit der Karolinger. Das Frankenreich unter Chlodewigs Nachkommen bis zur Schlacht bei Testri. Burgund, Thüringen und Bayern unter frän- kischer Oberherrschaft. Die Hausmeier. Karl Martell. Pipin der Kleine als Hausmeier. Pipin König der Franken. St. Äonifa- cius. Pipin gegen die Longobarden. Der Kirchenstaat. Karl der Große. Eroberung des Reiches der Longobarden. Der Bayerherzog Thasfilo Ii. abgesetzt. Kriege gegen die Awaren. Kriege mit den Sla- ven und Norinannen. Der Sachsenkrieg. Karl ^römischer Kaiser. Karl als Regent des Frankenreichs. Seine Wehrordnung. Rechtspflege. Staatshaushalt. Karl als Pfleger höherer Bildung. Karls Tod. Kaiser Ludwig I., der Fromme. Theilungsvertrag zu Verden. Die lotharingisch-italienischen Karolinger. Die westfränkischen (französischen) Karolinger. Das cis- juranische Burgund. Das transjuranische Burgund. Die Normandie. Die ostfränkischen (deutschen) Karolinger . . . . Siebentes Kapitel. (§ 155—173.) Die Normannen, Dänen, Russen, Ungarn und das byzantinische Reich. Die Normannen. Die Normannen auf Man, Irland, Island, Grön- land, in Nordamerika. Die Dänen in England. Alfred der Große. England von einer dänischen Dynastie beherrscht. Die Waräger. Gründung des russischen Reichs durch Rurik. Die Un- garn. Arpad. Das byzantinische Reich. Die bilderstürmenden Kaiser. Die makedonische Dynastie. Daö griechische Schisma: Photius, Michael Cerularius......................................... Achtes Kapitel. (§ 174—201.) Deutschland ein Wahlreich. Konrad von Fritzlar. Heinrich I. Otto I. der Große. Otto in Italien. Die Ungarnschlacht auf dem Lechfelde. Otto römischer Kaiser. Otto I. an den dänischen und slavischen Gränzen. Otto Ii. Otto Iii. Heinrich Ii. oder der Heilige. Me fränkischen (salischen) Kaiser. Sette 27 29 35 50
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