36
Geschichte des Mittelalters.
Childebert I. hatte auch Gelegenheit gefunden, den Westgothen einen
Theil ihrer Besitzungen diesseits der Pyrenäen zu entreißen und der
Austrasierdietrich besiegte 529 den Thüringer Hermanfried an der
Unstrut und ließ ihn bei einem Besuche in Zülpich ermorden, worauf
er sich des größten Theils von Thüringen bemächtigte und den nörd-
lichen Landstrich an die Sachsen, damals seine Verbündeten abtrat.
Der ostgothische Antheil von Gallien und Alemannien, den der große
Theodorich erworben hatte, war bei dem Verfall seines Reichs an die
Franken abgetreten worden, und da sich unter Chlodewigs Söhnen auch
Bayern der austrasischen Oberherrschaft unterworfen zu haben scheint,
so umfaßten die fränkischen Reiche das ganze Gallien und Helvetien
so wie einen beträchtlichen Theil von Germanien.
§ 104. Weil Chlotar 1. alle andern Merowinger überlebte, so ver-
einigte er 558 alle Frankenrciche unter seinen Scepter, aber nach ihm
wiederholten sich die Theilungen des Reichs und die blutigen Frevel
in dem königlichen Hause, wobei besonders zwei Frauen, die austrasische
Königin Brunehild sowie Fredegunde, die Gemahlin Chilperichs I.
613—628. von Soifsons, thätig waren. Fredegundens Sohn und Rächer (er ließ
628—638. Brunehilden grausam hinrichten) Chlotar Ii. vereinigte abermals das
ganze Reich, aber schon Dagobert 1. mußte den Austrasiern in seinem
Sohne Siegbert lll. einen eigenen König geben, während sein Bruder
Charibert Aquitanien (das Land zwischen Loire und Pyrenäen) als
selbstständiges Herzogthum behauptete. In Siegberts Iii. Namen regierte
656. der edle Franke Pipin von Landen das Reich, sein Sohn Gri-
moald aber wurde von den Großen ermordet, als er seinem eigenen
Sohn die königliche Krone aufsetzen wollte; Palastrevolutionen und
Bürgerkriege waren wieder an der Tagesordnung, bis Pipin von
Heristal (er war von mütterlicher Seite ein Enkel Pipins von Lan-
Schlachtbei den und führt seinen Beinamen von einer Burg bei Lüttich), der aufira-
Testrt 687. sische Hausmeier 687 bei Teftri (unweit St. Ouentin) die Neustrier
711. besiegte und seit er auch neustrischer Hausmeier war, im Namen Diet-
richs Iii. das ganze Frankenreich mit Kraft und Klugheit regierte. Er
gründete die Macht seines Hauses, welches von seinem großen Urenkel
Karl das karolingische genannt wird.
Me Hausmeier.
Karl Martell (716-741 n. Chr.).
§ 105. Nach Pipins Tod erkämpfte sein ältester Sohn Karl
Martell die Würde eines Hausmeiers oder vielmehr Vicekönigs
(„üux et princeps Francorum“) gegen die Ränke seiner Stiefmutter
und die Abneigung der Neustrier. In fast jährlich wiederkehrenden
Feldzügen bekriegte er Alemannen und Bayer und zwang deren
Herzoge zum Gehorsam, sicherte auch gegen die unbeugsamen Frie-
sen und Sachsen wenigstens die Gränze. Daher war es ihm
möglich, die ganze Macht des Reichs gegen die Araber zu führen,
i und bei Tours den ewig denkwürdigen Sieg zu erringen (§ 98).
Tours732. Was wäre aus Europa geworden, wenn 732 Chlotare, Chilperiche,
Childeriche und Dietriche das Frankenreich zerrüttet hätten?
sier«?°der Nach 732 unterwarf er die Friesen, die sich mit furchtbarer
Friesen." Hartnäckigkeit vertheidigten, endlich auch zum größten Theile das Chri-
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Extrahierte Personennamen: Siegbert Franke Karl Karl Karl_Martell Karl Karl
Martell Karl
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Gallien Gallien Helvetien Germanien Siegberts Sachsen Europa
44
Geschichte des Mittelalters.
spann und freie Herberge. Auch von den gerichtlichen Geldbußen fiel
den Grafen ein Antheil zu.
8 131. Zur Unterhaltung seines Haus- und Hofhalts war ein
Theil des Krongutö als sogenanntes Tafelgut bestimmt, das in
einer großen Anzahl Höfe bestand (ein solcher Herrenhof hieß curlis,
lena dominica; ein abhängiger Hof, von freien oder leibeigenen Bauern
bewirthfchaftet, hieß man8u8, daher mansi ingenui und serviles; hoba,
Hufe, war ein vermessenes eingehägtes Gut von 40 Iucharten).
Karl war ein trefflicher Hauswirth und hielt genau Rechnung, daher
bildeten seine Höfe wahre Musterwirthschaften und übten großen Einstuß
auf die Verbesserung des Getreide-, Obst- und Weinbaus.
Karl als Pfleger höherer Bildung.
8 132. Karl war von seinem Vater zum Kriege erzogen worden,
erwarb sich aber noch im Mannesalter die Bildung seiner Zeitgenossen
und sorgte auch in dieser Hinsicht für seine Völker nach Möglichkeit.
Er hatte an seinem Hose beständig gelehrte Männer um sich (Alkuin,
Angilbert, Eginhart, Peter von Pisa, Paul Warnefried, Adelhard re.),
deren Rath und Dienst er in solchen Angelegenheiten benutzte. Er soll
den Monaten und Winden deutsche Namen gegeben und an die Ab-
fassung einer deutschen Grammatik gedacht haben; er legte auch eine
Sammlung alter Heldenlieder an, die leider bald vernichtet wurde.
8 133. Die Kirche unterstützte er eifrig. Er wohnte den meisten
Synoden bei und veranlaßte manche gute Anordnung; er stiftete Bis-
thümer, Klöster und Pfarreien und wies denselben das nothwendige Ein-
kommen an, das in jener Zeit nur in den Abgaben von Dörfern,
Höfen und Gütern bestehen konnte. Für die Bisthümer suchte er den
Zehnten allgemein einzuführen, konnte aber nicht überall durchdringen.
Auf seinen Gütern gründete Karl Schulen für die Söhne seiner Dienst-
leute und beförderte die Kloster-, Dom- und Pfarrschulen; er ließ aus
Italien Sänger zum Unterrichte seiner Franken kommen, erbaute Kirchen,
z. B. in Aachen, wo er am liebsten refidierte, und es war nicht seine
Schuld, daß die nordischen Völker in Kunst und Wissenschaft den Ita-
lienern und Griechen nicht frühzeitig gleich kamen.
Karls Tod den 28. Januar 814 n. Ehr.
8 134. Karl wurde noch bei Lebzeiten von allen Völkern als der
größte Mann seiner Zeit anerkannt; ihm war keine seiner großen Un-
ternehmungen mißglückt, seine Macht hatte beständig zugenommen, aber
am Ziele seines Lebens angekommen sah er sein Haus fast verödet.
Von seinen Söhnen waren Karl und Pipin früh gestorben und nur
Ludwig übrig (geb. 778), dem er im November 813 die Krone über-
gab und dadurch zu seinem Nachfolger einsetzte; er selbst starb 28. Ja-
nuar 814 zu Aachen, in dessen Dom er begraben liegt.
Kaiser Ludwig I. der Fromme (814—840 n. Ehr.).
8 135. Ludwig war wohlunterrichtet, andächtig und mild, aber
er besaß weder die Kraft noch den Scharfblick seines Vaters und war
darum nicht im Stande, dessen Reich zu regieren. Gleich anfangs gab
er zahlreichen Stiften Abgabenfreiheit und entband ihre Lehenöleute von
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Karl Hauswirth Karl Karl Karl Karl Peter_von_Pisa Paul_Warnefried Karl Karl Karls Karl Karl Karl Ludwig Ludwig Ludwig_I. Ludwig Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Italien Aachen Karls Aachen
92
Geschichte des Mittelalters.
§ 275. Die Deutschritter begannen unter ihrem Hochmeister,
Hermann von Salza, den Kaiser Friedrich Ii. in den Reichsfürsten-
stand erhob, die Eroberung des noch heidnischen Preußen und vollen-
deten sie nach 53jährigem blutigem Kriege. Ein anderer Ritterorden, die
Schwertbrüder, 1202 in Livland gestiftet, der stch mit dem Deutsch-
orden vereinigte (1237) unterwarf Esthland, Livland und Kur-
1410. land. Durch die unglückliche Schlacht bei Tannenberg gerieth der
Deutschorden unter polnische Oberlehensherrlichkeit, 1525 schloß sich
^er Großmeister Albrecht von Brandenburg der Reformation an
Preußen, und machte Preußen zu einem Erblande; auch in den drei andern
Ostseeländern machte die Ritterschaft aus den Ordenslehen Erbgüter
und ging im 18. Jahrhundert in Rußland auf. Im anderen Deutsch-
land verlor der Orden seine Güter durch die französische Revolution
und Napoleon und ist nur noch in Oesterreich erhalten.
Wie ritterliche Poesie oder der Minnesang.
§ 270. Das ganze Wesen des Ritterthums in seiner Blüte wie
in seiner spätern Entartung spiegelt sich in einer eigenthümlichen poeti-
schen Literatur ab, deren Träger und Pfleger Ritter und Höfe,
deren Stoffe ritterliche Thaten und Tugenden waren. Diese ritterliche
oder Hoffsche Dichtung trat als Kunstpoesie im Gegensätze zur Volks-
dichtung auf, am frühesten in Südfrankreich und im nordöstlichen Spa-
nien (troubadours). In Nordfrankreich und England wurde vorzugs-
weise die ritterliche Heldendichtung gepflegt, welche ihren Stoff
aus dem Sagenkreise Karls des Großen, des walisischen Hclden-
königs Artus (Arthur) und des hl. Grals (nach der Legende die
Schüssel des hl. Abendmahles) nahm, oder Helden aus der heidnischen
Vorzeit wie Alexander den Großen und Aeneas zu christlichen
Rittern umschuf. In Deutschland trieb sie zur Zeit der Hohenstaufen
ihre schönste Blüte in Heinrich von Veldegge, Wolfram von
Eschenbach, Hartmann von der Au, Walter von der Vo-
gelweide, Konrad von Würzburg und Gottfried von
Straßburg; die Namen der Dichter des Liedes „der Nibelungen"
und „der Gudrun" sind unbekannt, sie lebten jedoch in dieser Zeit. (Man
kennt etwa 160 Namen von Minnesängern.)
Die Bürger.
§ 277. Die Kreuzzüge brachten das Abendland und Morgenland
Handel, in einen lebhaften Handelsverkehr; denn der Krieg wurde durch
Waffenstillstände unterbrochen und die verschiedenen mohammedanischen
Reiche waren selten gleichzeitig mit den Christen im Kampfe. Den
größten Nutzen hatten die italienischen Seestädte, besonders Venedig,
Genua und Pisa, welche den größten Theil Europas mit den Er-
zeugnissen des Morgenlandes versorgten und die Ausfuhr dahin ver-
mittelten, die hauptsächlich in Leinwand und Pelzwaaren bestand. Mit
den Italienern verkehrten zunächst die süddeutschen Städte: Augs-
burg, Ulm, Lindau, Konstanz, Regensburg, Wien rc. und
versorgten die norddeutschen, welche wieder nach England, die skandi-
navischen Länder, Polen und Rußland verkehrten. Die Kaufleute bil-
Die Hansen, deten geschlossene Verbindungen, welche im allgemeinen Hansen
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Extrahierte Personennamen: Hermann_von_Salza Friedrich_Ii Friedrich Albrecht_von_Brandenburg Albrecht Napoleon Karls Artus Arthur) Alexander Alexander Heinrich_von_Veldegge Heinrich Wolfram_von
Eschenbach Hartmann Walter_von_der_Vo- Konrad_von_Würzburg Konrad Gottfried_von
Straßburg
Extrahierte Ortsnamen: Livland Livland Tannenberg Rußland Oesterreich Südfrankreich Nordfrankreich England Karls Deutschland Genua Europas Ulm Konstanz Regensburg Wien England Polen
46
Geschichte des Mittelalters.
Gallien das Rhonethal bis zum Genfersee, den Länderstreifen zwischen
Saone, Maas und Schelde einerseits und dem Rheine andererseits,
diesseits des Rheins Friesland. Ludwig erhielt das Land ostwärts
von dem Rheine, auf dem westlichen Rheinufer die Bisthümer Mainz,
Worms und Speyer, den nordwestlichen Theil von Helvetien und Rhä-
tien; Karl endlich bekam den von Lothars Besitzungen westwärts ge-
legenen Theil des Reiches, mußte aber noch längere Zeit mit Pipin von
Aquitanien, welchen seine Oheime ausschloßen, um den Besitz kämpfen.
§ 140. Ludwig erhielt später den Beinamen „der Deutsche",
weil man annahm, der Berdener Vertrag habe die Romanen und
Deutschen (welche Bezeichnung noch immer keine politische ist) getrennt;
allein dies ist augenscheinlich unrichtig, auch wurde durch den Vertrag
Karls des Großen Reich keineswegs dauernd aufgelöst, denn das ge-
genseitige Erbrecht der karolingischen Dynastien bestand fort, daher
begegnen wir später neuen Theilungen und Wiedervereinigungen, aber
auch endlosen Kriegen.
Iie lotharingisch-italienischen Karolinger (840—875 n. Ehr.).
§ 141. Lothar I. zeigte sich nach 843 genügsamer, wohl haupt-
sächlich deßwegen, weil die Normannen und Mohammedaner
ihn hinlänglich beschäftigten. Die Normannen hatte er selbst nach
Walcheren gerufen und nach dem Vertrage von Verden verheerten sie
seine Länder eben so wie die seiner Brüder. Nach Unteritalien
rief die Mohammedaner der Krieg des Herzogs von Benevent mit den
Griechen (Byzantinern) um Neapel. Sie kamen sowohl aus Sicilien
als aus Spanien herbei, eroberten Bari und Tarent und setzten sich
im kalabrischcn Gebirge fest. Im Jahr 846 streiften sie bis vor Rom,
849 jedoch wurde ihre Flotte vor Ostia von den Schiffen des Papstes,
Neapels, Amalsis und Gaötas geschlagen und ihre Festungen darauf
von Ludwig, dem Sohne Lothars, genommen. Dauernd gesichert
wurde dadurch Unteritalien nicht, denn die tunesischen Araber eroberten
von 828—878 Sicilien vollständig und bedrohten von dort das vor
ihren Augen liegende italienische Festland. Lothar 1. zog sich, von
seinem Gewissen geängstigt, in das Kloster Prüm (im Trier'schen)
zurück, wo er 855 starb.
§ 142. Seine drei Söhne: Ludwig, Lothar Ii. und Karl
theilten das väterliche Reich; Karl starb 863 kinderlos, Lothar 869,
und sein Land (nach ihm Lotharingien genannt) theilten Karl der
Kahle und Ludwig der Deutsche so mit einander, daß die Gränzlinie
zwischen der Mosel und Maas hinlief, von Lüttich an aber der Maas
folgte. Der berechtigte Erbe, welcher den Kaisertitel als Ludwig Ii.
trug, konnte sein Recht nicht geltend machen und starb 875 ohne männliche
Nachkommen, wodurch Italien der Zankapfel der transalpinischen Ka-
rolinger wurde.
Die ivestsränkischcn (französischen) Karolinger (843—987 n. Lhr.).
Karl der § 143. Karl der Kahle liebte die Gelehrsamkeit, war aber treu-
Kahle reg. und ländergierig wie seine Brüder und ohne allen kriegerischen Muth.
840-877. Aquitanien und Halblotharingien hatte er glücklich errafft und als Lud-
875. wig Ii. in Italien starb, eilte er dahin, ließ sich zum Kaiser krönen
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Karl Karl Pipin_von
Aquitanien Ludwig Ludwig Karls Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Lothar_Ii Karl Karl Karl Karl Lothar_869 Karl_der
Kahle Karl Ludwig_der_Deutsche Ludwig Ludwig_Ii Ludwig Karl Karl_der_Kahle Karl
48
Geschichte des Mittelalters.
898 behauptete, wo ihm Karl Iii. folgte. Dieser war König bis 929^
mehrmals Gefangener der Großen, und erwehrte sich der Normannen
dadurch, daß er ihrem Herzog Rolf seine Tochter gab und die Provinz
M an der untern Seine einräumte. Sein Sohn Ludwig Iv. (d’outremer,
l0i' d. h. Uebermeer genannt, weil er in England erzogen wurde) vermochte
nicht mehr die großen Basallen zu bändigen, ebensowenig sein Sohn
9gß-988^ Lothar und sein Enkel Ludwig V. der Faule. Noch vor dessen
Tod warf sich Hugo Kapet, Graf von Paris, zum König auf; er ließ
Lothars Bruder, Karl, in dem Gefängniß sterben und dessen drei Söhne,
die in Deutschland ein Asyl fanden, verschollen dort in Vergessenheit.
Von dem westfränkischen Reiche trennten sich noch unter den Karo-
lingern :
1) Das cisjuranische Burgund (oder Niederburgund, Pro-
vence, arelatensisches Reich) 879 — 1032 n. Chr.
§ 147. Dasselbe stiftete Bo so, Graf von Vienne, Schwager
Karls des Kahlen, Schwiegersohn Ludwigs Ii.; ihn erwählten nach dem
Tode Ludwigs Ii. die weltlichen und geistlichen Großen zum König
von Burgund, wofür er mit Vergabung von Gütern und Privi-
legien dankte. Er behauptete sein Königreich (Provence, Dauphine,
Lyonnais, Franchecomte, Savoyen) gegen die Söhne des Stammlers
so wie gegen Karl den Dicken.
2) Das transjuranische Burgund (Kleinburgund) 888-930.
8 148. Nach der Absetzung Karls des Dicken warf sich der Welfe
Rudolf I. (auch nach dem Schlosse Strättlingen am Thuner See be-
nannt) der Enkel einer Tochter Ludwigs des Frommen, zum König des
Landes auf, das er zwölf Jahre als Statthalter regiert hatte; es um-
faßte die westliche Schweiz vom Wallis bis an den Rhein und wurde
930 mit dem andern Burgund vereinigt.
3) Die Normandie.
§ 149. Die Normannen unter dem Norweger Rolf oder Rollo
setzten sich 898 in Rouen fest und brandschatzten von dort aus das
halbe Neustrien. Da verfuhr Karl der Einfältige wie dereinst die
römischen Cäsaren mit den germanischen Stämmen; er räumte ihnen das
fruchtbare Küstenland zwischen der Bretagne und der Pikardie ein (über
500 szm.), überließ ihrem Anführer die Oberlehenherrlichkeit über die
Bretagne und gab ihm seine Tochter zur Frau, wofür sich Rolf taufen
ließ und als Robert I. kräftig herrschte. Sein Enkel Richard be-
hauptete das Land gegen die Karolinger Ludwig Iv. und Lothar, die
Normannen romanisierten sich sedoch »wie ehemals die Franken sehr
bald, ohne von ihrer kriegerischen Kraft etwas zu verlieren.
Die oslsränkischen (deutschen) Karolinger (840—911 n. Lhr.).
810-876. K 150. Ludwigs des Deutschen Gebiet (s. 8 136) hieß in der offi-
ciellen Sprache der Zeit Ostfranken (rvknum Franciae orienlalis),
es genügte ihm zwar nicht, doch gelang ihm nur die Erwerbung eines
Theils von Lothringen (s. 8 142). Sein gefährlichster Gegner war der
Mährenherzog Ratislaw, der die benachbarten slavischen Völker unter
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon]]
TM Hauptwörter (200): [T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod]]
Extrahierte Personennamen: Karl_Iii Karl Rolf Ludwig_Iv Ludwig Lothar Ludwig_V. Ludwig_V. Hugo_Kapet Karl Karl Graf_von_Vienne Schwager
Karls Karls Schwiegersohn_Ludwigs_Ii Ludwigs Ludwigs Karl Karl Karls Rudolf_I. Ludwigs Rolf Karl Rolf Richard Ludwig Lothar Ludwigs
Extrahierte Ortsnamen: England Paris Deutschland Burgund Niederburgund Burgund Lyonnais Burgund Thuner_See Rhein Burgund Rouen Bretagne Bretagne Lothringen
Die Normannen.
51
Sachsen, Angeln und Jüten, die Eroberung Britanniens durch diesel-
den, ihre nördlichen Nachbarn zu gleichen Unternehmungen reizte. Ueber-
dies waren die Normannenländer übervölkert, daher Auswanderung ^iachen^der
nothwendig und diese konnte nur eine kriegerische sein. Das väterliche ° *
Gut erbte immer der erstgeborne Sohn, ein nachgeborner erhielt eine
Waffenrüstung, und war sein Vater reich, ein Schiff dazu, auf welches
er Seinesgleichen zu Raubfahrten einlud. Dies geschah im Frühjahr;
im Herbste kehrte man mit der Beute heim, feierte das Jul fest Julfcst.
(Wintersonnenwende) mit, freute sich beim Gelage der bestandenen
Abenteuer und fuhr im Frühjahre zu neuen aus. Auch Hungersnoth
veranlaßte Auswanderungen; bei einheimischen Kriegen retteten sich die
Besiegten auf das Meer und die Sachsenkriege Karls des Großen
scheinen auch den Religionshaß der Normannen entflammt zu haben.
Z 157. Schon 808 griffen sie Karls Bundesgenossen, die Obo- Raubfahrtcn
triten an, 810 Friesland, zogen sich aber zurück, als sie des Kai- „^^*808^
fers Anwesenheit vernahmen (die Sage läßt ihn beim Anblicke der
normannischen Schiffe in der Ahnung des kommenden Unheils Thränen
vergießen). Ein Schwarm Wikinger (d. h. Seefahrer) erschien 836
in der Schelde und verbrannte Antwerpen; das gleiche Schicksal
traf Bremen 843, Hamburg 845; die Sachsen wiesen 846 die
Räuber blutig zurück, doch kamen sie 848 nach Geldern, 850 nach
Friesland und überhaupt vergingen von 840—911 wenige Jahre, in
welchen die Küstenländer von der Esbe bis zur Garonne von Ver-
heerungszügen und Brandschatzungen verschont blieben; selbst die Mo-
hammedaner in Spanien wurden von den Normannen heimge-
sucht, Italien geschreckt, ja bis an die syrische Küste fanden die
Wikinger den Weg.
§ 158. Bei ihren Einfällen hausten sie schonungslos; schweren Charakter
Raub konnten sie nicht mitschleppen, daher zerstörten sie, was brennen
und brechen mochte und erschlugen die Gefangenen ohne Unterschied des
Geschlechts; besonders hatten sie es auf die Klöster und Kirchen abge-
sehen, welche zu Ehren der Äsen in Flammen aufgehen mußten. Zuletzt
vereinigten sie sich zu großen Geschwadern unter Seekönigen, setzten
sich am untern Laufe der Flüsse fest und zogen im Winter nicht mehr
heim, wie sonst, denn sie suchten jetzt nicht mehr bloß Raub, sondern
feste Wohnsitze. Aus ihren Lagern brachen sie unter Heerkönigen in
das Binnenland ein und bestiegen die erbeuteten Kriegsroffe; so zog
z. B. 881 ein Normannenschwarm die Maas auswärts, verbrannte
Utrecht, Mastricht, Tongern, wandte sich über Aachen und
Jülich an den Rhein, zerstörte Köln und Bonn, erschlug bei Prüm
viele tausend Bauern, welche sich als Landsturm zusammengeschaart
hatten, verwandelte Trier in einen Schutthaufen und kehrte über die
Ardennen an die untere Maas zurück. Arnulfs Sieg an der Dyle
verschaffte Deutschland Ruhe, Frankreich schützte Karl der Kahle durch
die Abtretung der Normandie, und überdies wandte sich der Haupt-
strom der normannischen Auswanderung nach den britischen Inseln.
Äie Uormänner auf Man, Irland, Island, Grönland, in Nordamerika.
§ 159. Norwegen, das von ungefähr 30 Häuptlingen oder
sogenannten Königen beherrscht wurde, unterwarf von 863—875 König
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog]]
TM Hauptwörter (200): [T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod]]
Extrahierte Personennamen: Karls Karls Karl_der_Kahle Karl
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Britanniens Sachsenkriege_Karls Karls Friesland Bremen Hamburg Sachsen Friesland Spanien Italien Rhein Bonn Deutschland Frankreich Irland Island Grönland Nordamerika Norwegen
Das Mittelalter geht zu Ende.
117
ments, das dem jedesmaligen Sieger gehuldigt und nach dessen Willen
Beschlüsse gefaßt hatte, war tief gesunken.
Luraund, die Mittelmacht Mischen Deutschland und Frankreich, vernichtet
(1477).
§ 350. Als die Engländer aus Frankreich vertrieben und durch
den Kampf der beiden Rosen beschäftigt waren, unternahm es Lud-
wig Xi., Sohn Karls Vi., den Nebenbuhler des französischen Königs,
den Herzog Karl von Burgund zu stürzen. Dies neue Herzogthum
Burgund verdankte seinen Ursprung dem König Johann, der 1363 thums Bur-
seinen Sohn Philipp damit belehnte; derselbe erheiratete Flandern, 6»nd.
Artois, Franchecomtö (Hochburgund), Revers, Rethel, Ant-
werpen und Me cheln. In Folge dieser Verwandtschaft kamen Bra-
bant und Luxemburg an Burgund, die Grafschaft Namur durch
Vergleich, Holland, Seeland, Westfriesland und Hennegau
wurden der Wittelsbacherin Jakobea abgenöthigt, die Städte an der
Somme durch Verpfändung Ludwigs Xi. erworben, Geldern und
Zütph en durch Kauf, die österreichischen Städte im Elsaß und Breis-
gau durch Verpfändung des Herzogs Sigismund, der Herzog von Lothrin-
gen sah sich zu Vasallendiensten genöthigt, so daß der vierte und letzte
Herzog von Burgund, Karl der Kühne, eines der schönsten Reiche Reg. 1467
beherrschte, mit Städten wie Antwerpen, Brügge, Gent, Ostende, bis 1477.
Dünkirchen rc., deren Seehandel und Gewerbfleiß nur in den italieni-
schen Städten Seinesgleichen fand.
§ 351. Karl war aber ein leidenschaftlicher und harter Fürst, der
sich als Eroberer einen Namen machen wollte, den König von
Frankreich bedrängte und zuletzt sich mit Kaiser Friedrich Iii. in eine
Verbindung einließ, um von demselben den Königstitel sowie das Reichs-
vikariat über Oberitalien zu erlangen, während der Kaiser bemüht
war seinem Sohne Maximilian die Hand Marias, der Erbtoch-
ter Karls, zu verschaffen. Die Unterhandlungen zerschlugen sich aber
und endeten mit einem vollständigen Bruche; Karl mischte sich in die
Kölner Fehde zu Gunsten des Erzbischofs Ruprecht (von der Kölner
Pfalz), gegen dessen Verwaltung des Erzbisthums Köln die Städte ^ e*
Köln, Bonn und Neuß so wie das ganze Domkapitel bei dem Kaiser
klagten. Karl zog im Sommer 1474 vor Neuß, belagerte es eilf Neuß bela-
Monate vergebens, verlor in 56 Stürmen seine besten Truppen, schloß ^ert.
aber mit dem Kaiser Frieden, der langsam mit dem Reichsheere heran-
gezogen war.
§ 352. Voll Wuth wendete er seine Waffen gegen die Schwei-
zer, welche sich von dem Kaiser, noch mehr aber von dem französischen
Könige hatten bewegen lassen Karln den Krieg zu erklären. Sie hatten
am 13. November 1474 bei Herikourt ein burgundisches Heer in
die Flucht gejagt, wurden aber jetzt von den beiden mächtigen Verbün-
deten im Stiche gelassen. Karl vertrieb zuerst den Herzog Renat von
Lothringen, der sich im Vertrauen auf Ludwig Xi. und Friedrich Iii.
aufgelehnt hatte , und rückte im Februar 1476 vor Gran son im h^Granson
Waadtlande; die schweizerische Besatzung ergab sich nach tapferer Ge- 3. März
genwehr und wurde von Karln theils gehenkt, theils im See ertränkt,
aber am 3. März warf das zum Entsätze zu spät gekommene schweizeri-
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Karls Karl_von_Burgund Karl Johann Philipp Philipp Ludwigs Sigismund Karl_der_Kühne Karl Karl Friedrich_Iii Friedrich Maximilian Maximilian Marias Karls Karl Karl Karl Karl Karl Ludwig_Xi Ludwig Friedrich_Iii Friedrich März
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Frankreich Frankreich Karls Burgund Franchecomtö Luxemburg Burgund Holland Seeland Westfriesland Hennegau Wittelsbacherin_Jakobea Ludwigs Elsaß Burgund Antwerpen Gent Frankreich Oberitalien Marias Karls Bonn Lothringen
118
Geschichte des Mittelalters.
Schlacht
bei Murten
22. Juni
1476.
Schlacht bei
Nancy 7. Ja-
nuar 1477.
Solddicnsl
L-Schweizer.
Entdeckungs-
fahrten der
Portugiesen.
1481 bis
1495.
1495 bis
1521.
Umschiffung
des Kap.
Ostindien.
sche Fußvolk im ersten Anlauf das burgundische Heer in wilde Flucht
und eroberte das Lager des Herzogs mit unermeßlicher Beute. Rache-
dürstend kehrte er zurück, allein bei Murten erschlugen am 22. Juni
32,000 Schweizer über 20,000 Mann von dem burgundische» Heere,
so daß Karl nur mit Mühe im Herbste ein schwaches Heer zusammen-
brachte, mit welchem er Nancy, die Hauptstadt des aufgestandenen
Lothringen, belagerte. Mit dem entwichenen Herzog kamen 15,000
Schweizer zum Entsätze und als Karl trotz aller Warnung seiner Haupt-
leute in eigensinniger Verzweiflung die Schlacht annahm, wurde sein
Heer in wenigen Minuten zerstreut, er selbst auf der Flucht getödtet
(7. Januar 1477).
§ 353. Hoch erfreut griff jetzt der französische König zu, die bur-
gundischen Städte betrieben und bewirkten aber die Vermählung
Marias mit Maximilian und dieser vertheidigte das Erbe seiner
Gemahlin so ritterlich, daß Ludwig Xi. die schon eroberte Fr anche-
Comtö fahren lassen und sich mit dem eigentlichen Burgund, das
Karls Vorfahre von dem Könige Johann von Frankreich als Lehen
empfangen hatte, begnügen mußte.
Indessen erlebte Mar in Burgund wenig Freude, denn er sah sich
als Ausländer vielfach angefeindet und gerieth durch Aufstände der
Belgier mehrmals in große Gefahr.
Die Schweizer ärnteten aus dem ganzen Kriege nur Kriegsruhm
und Beute; ihre Standeshäupter wurden von Ludwig Xi. und seinen
Nachfolgern durch schweres Geld den französischen Interessen dienstbar
gemacht und die jungen Leute liefen haufenweise als Söldner (Reis-
läufer) in fremde, namentlich französische Kriege, woher sie fremde Un-
sitten in ihre Heimat zurückbrachten. Doch stärkte sich die Eidgenossen-
schaft durch die Aufnahme der Städte Solothurn und Bern in den
ewigen Bund.
Portugal. Der Seeweg nach Ostindien aufgesunden (1498).
Z 354. Portugal erwehrte sich 1385 durch den Sieg bei Al-
bujarotta der kastilischen Oberherrschaft und obwohl es von Unruhen
nicht verschont blieb, schritt es auf dem Wege, der ihm von der Natur
vorgezeichnet war, rüstig fort, es wurde nämlich Seemacht. König
Johann I eroberte 1415 die Stadt Ceuta auf der afrikanischen
Seite der Meerenge von Gibraltar, sein Sohn Heinrich ließ die
atlantische Küste Afrikas erforschen und von 1418—1460 entdeckten
die von ihm ausgesandten Seefahrer Porto Santo, Madeira,
Senegambien, die Inseln des grünen Vorgebirges. Unter
Johann Ii., der die Macht des hohen Adels brach, und Emanuel
dem Großen waren die Erfolge noch glänzender; denn 1486 ent-
deckte und umsegelte Bartholomäus Diaz das Vorgebirge der
guten Hoffnung und Vasko de Gama erreichte 1498 Kalikut
auf der Küste Malabar.
§ 355. Gama, Pereira, Almeida und besonders der große
Albuquerque (1503—1515) gründeten in Ostindien die Macht
Portugals mit dem Mittelpunkte Goa. Die Küste Malabar, Ma-
lakka, Ceylon, die Sundainseln und die Molukken wurden
unterworfen oder wenigstens durch Niederlassungen dem portugiesischen
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Extrahierte Personennamen: Nancy Karl Karl Nancy Karl Karl Marias Maximilian Maximilian Ludwig_Xi Ludwig Karls Johann_von_Frankreich Johann Ludwig_Xi Ludwig Johann_I Johann Heinrich_ließ Heinrich Porto_Santo Johann_Ii Johann Emanuel Bartholomäus_Diaz Pereira
Extrahierte Ortsnamen: Murten Ostindien Lothringen Marias Burgund Karls Burgund Städte_Solothurn Bern Portugal Ostindien Ceuta Afrikas Almeida Albuquerque Ostindien Ceylon
Uebersichts-Tñbelle zu der Weltgeschichte im Ueberblick von Dr. I Bumüller.
Geschichte -es Mittelalters.
I.
Kultur.
Christus.
£50
300
600
■700
800
900
Im byzantinischen Reiche dauert die Cäsarenherrschaft fort und macht die
selbständige Entwicklung der Kirche unmöglich, im Abendlande werden
die Germanen zu den Hauptträgern der Kultur des Mittelalters.
Kassiodor. Boethius.
Der Aria
Irland: St. Patricius. Das Kloster Bangor.
Jornandes. Gregor von Tours. Isidor.
Remigius von Rheims.
Fridolin, später Willibrord, Willibald, Emmeran, Wendelin, Kolumban,
Sigbert, Gall u. a.
Benedikt von Nursia geb. 529.
Corpus juris romani, die folgenreichste Hinterlassenschaft des altrömischen
Geistes. Sophienkirche.
G u r o p a.
Die aus der Völkerwanderung hervorgehenden deutschen Reiche und Vorbcrcitungszeit
für das römische Reich deutscher Ration.
Im ehemaligen weströmischen Reich.
Wcstgothisches Reich (Athaulf, Wallia) zu beiden Seiten der Pyrenäen. In Spanien Vandalen
(Andalusien), Alanen (Katalonien) und Sueven.
König Eurich erobert Gallien bis zur Rhone und Loire.
Ostgothen unter ihrem Heldenkönig Theodorich (Dietrich von Bern) gewinnen ganz Italien (493).
Hauptstadt Ravenna.
Burgunder seit 400 vom Elsaß bis zum Mittelmeer zu beiden Seiten des Jura (Genf, Lyon).
Die nach Britannien gedrungenen Angelsachsen (449) gründen 7 kleine Königreiche, zu Einem ver-
einigt erst 827.
nismus.
Theodorich st. 526 nach einer 33jährigen Regierung.
Frankenreich in Gallien.
Chlodewig (481—511). Er schlägt nach dem Sieg beisoissons seinen Sitz zu Paris auf (486), be-
siegt die Thüringer und 496 die Alemannen, wird katholischer Christ und läßt den Westgothen nach
der Schlacht bei Poitiers (507) diesseits der Pyrenäen nur noch die Languedok.
Chlodewigs Söhne theilen das Reich und erobern Burgund.
Die Merovinger. Australien und Neustrien.
Das Reich der Ostgothen wird von Justinians Feldherren, Belisar und Narses, mit Hilfe der Ita-
liener zerstört. Italien wird oströmische Provinz 553.
Die Longobarden erobern unter Alboin 568 Italien bis auf das Exarchat (Rom, Ravenna). Au.
tharis (584-590). Agilulf. Adelwald.
Einrichtung der neuen Reiche. Königthum, Adel, Freie und Dienstbare. Feudaldienst,
ministeriales. März- und Maifelder. Landeseintheilung. Gerichts- und Kriegs-
wesen.
Das Reich der Westgothen in Gallien und Spanien (419—711).
Die Longobarden werden seit Autharis allmälig Katholiken. Unter König
Rekkared (586—601) werden die Westgothen katholisch, wodurch Gothen
und Römer zur spanischen Nation verschmelzen. Augustin in Eng-
land. Mildes Gesetzbuch der Longobarden.
Der Koran.
Der heilige Krieg (Dschad) der Mohammedaner.
Germanische Barbarei und römische Verbildung erzeugen zusammen rohe
Sittenzustände, welche die Kirche nur langsam zu brechen vermag. Ver-
weltlichung des Klerus durch Vergebung von Pfründen an tapfere und
vornehme Franken. ,
Spanien von arabischen Kolonisten vortrefflich angebaut (Gegend um Va-
lencia). |
Der Islam bedroht das Christenthum.
Papst Gregor d. G. (servus servorum Ilei) st. 605.
Der Frankenkonig Dagobert macht in Alemannien Ordnung (st. 638).
Emporkommen der frankischen Hausmeier.
Hausmeier (major«« domus) aus der Familie der Pipine.
Pipin I. von Landen.
Pipin 11. von Heristal erkampft Vereinigung der austrasischen und neustrischen Hausmeierwurde und fiir
sein Haus Erblichkeit derselben. Dux et princeps Francorum. Schlacht bei Testri 687.
Mittel- und Nordeuropa.
In Deutschland wohnen die Aleman-
nen im Süden, die Bayern vom
Lech und in Tyrol bis zur Enns, die
Sachsen vom Rhein bis zur Elbe, die
Friesen bleiben an den Küsten der
Nordsee, die Thüringer im Mittlern
Deutschland. Slaven verbreiten sich von
der Wolga über das Gebiet der Weichsel
und Elbe bis zum Main.
Dänen, Schweden, Norweger; heidnische
Seeräuber.
Finnische Stämme.
Die Ungarn am Ural.
Zeno I. der Jsaurier 474.
Byzantinisches Reich.
Justinian 527-565.
Bulgaren und Awaren bedrängen das
Reich, Slaven dringen bis in den Pe-
lopennes (Morea) vor.
602 Aufstand des Phokas gegen den Kaiser
Mauritius.
Heraklius (610—641) besiegt die Perser
nach schwerem Kampfe, wird aber schon
von Mohammed zur Annahme des Is-
lam aufgefordert.
Bonisacius, der Apostel der Deutschen, errichtet viele Bisthümer unter dem
Primate des mainzischen Stuhls und fördert dadurch die Verbindung der
deutschen Stämme zu einer Nationalität; st. 755 als Märtyrer bei Dokkum.
Beda venerabilis in England.
Aufschwung arabischer Kultur seit 750.
Medicin, Astronomie der Araber.
Baukunst, Mathematik, Dichtkunst,
Der Ausgang der Sachsenkriege entscheidet den Sieg des Chri-
stenthums in Europa. Sächsische Bisthümer: Bremen, Halberstadt,
Hildesheim, Minden, Münster, Osnabrück, Paderborn, Verden.
Jeder Freie waffenpflichtig.
Schulwesen, Gesang, deutsche Sprache, ebenso Wein-, Obst-, Garten- und
Landbau durch Karl d. Gr. gefördert.
Mönch Tancho in St. Gallen gießt Glocken.
Die Araber greifen Europa an: Rhodus, Kypern, Malta, Sicilien (669), ganz Sardinien, Korsika, die Balearen theilweise arabisch. Nach Spanien gerufen, siegt Tarik
bei Xeres de la Frontera 711, nur im asturischen Gebirg behauptet sich Don Pelayo (Pelagius), die Araber dringen über die Pyrenäen bis zur Loire, während Rom fort
während bedroht ist und Konstantinopel 676 nur durch das griechische Feuer gerettet wird.
Karl Martell rettet 732 in 7tägiger Schlacht zwischen Tours und Portiers die christlich-germanische Civilisation vor dem Islam.
Pipin Iii. der Kleine wird König der Franken. Er regiert 752—768.
Unabhängigkeit des Papstes von Konstantinopel und Bedrängniß durch die Longobarden.
Pipin zieht dem Papste zu Hilfe gegen Aistulf. Entstehung des Kirchenstaates.
Karl der
Die Friesen werden zum Gehorsam, die
Sachsen zur Entrichtung eines Tributes
an die Franken gebracht.
roste (768), Alleinregent der Franken seit 771.
(Der deutsche Alexander.)
772 Erster Sachsenzug (Eresburg, Jrmensäule), 774 Absetzung des Lombardenkönigs Desiderius.
Neuer Sachsen auf stand und 777 Unterwerfung zu Paderborn. 778 Spanien bis zum Ebro wird
zur spanischen Mark (Ronceval). Neuer Sachsenzug (Witukin, Schlacht am Süntel, Hinrichtungen
zu Verden an der Aller 787). Der Bayerherzog Thassilo unterworfen. Witukins Taufe. 793-804
Fortsetzung und Ende der Sachsenkriege.
Dänen plündern die englischen Küsten.
Karl d. Große begründet durch Siege über
die Avaren die Ostmark (Oesterreich),
durch Siege über Milzen und Sorben
die Mark Brandenburg, und siedelt sla-
vische Obotriten in Mecklenburg an.
Idee einer christlichen Universalmonarchie
(res publica cbristiana).
Karls des Großen Kaiserkrönung durch Papst Leo 111.
Missi dominici. Scabini. Sculthaizzo.
Kapitularien.
Terra dominica, mansi ingenui et serviles; boba.
Die bilderstürmenden Kaiser (717
bis 842).
Leo der Jsaurier.
Siebentes ökumenisches Koncil zu Nikäa
(Bilderverehrung) 787.
Asie» und Astila.
Das Vandalenreich in Nordafrika (429—534) durch Genserich. Verwüstungszug nach Rom 455.
Justinian zerstört durch Belisar das Vandalenreich 534.
Mohammed geb. 569 zu Mekka.
Die Heldenzeit des Araberthums.
Mohammed tritt gegen Vielgötterei auf und sucht in seiner Lehre Juden- und Christenthum dem arabischen
Volksgeist zu unterwerfen. Hegyra (16. Juli 622). Die Schlacht bei Beder macht Mohammed zum Herrn
von Mekka. Er stirbt 632.
Eroberungen der mohammedan. Araber. Der Chalif Abubekr (632—634). Omar (634—644) dringt in
Syrien ein, Jerusalem erfährt milde Behandlung, nur im Taurus und Libanon erwehren sich die christlichen
Bergbewohner der mohammedanischen Begeisterung.
636 Aufhören des Reiches der Sassaniden (Khalid, Amru); der Mohammedanismus vernichtet die
Religion Zoroasters und macht die Christen Asiens tributpflichtig.
Der Islam durchdringt Nordafrika bis zum Mittelmeer (Karthago), es wird durch die Beduinen ein zweites
Arabien.
Ali, Schwiegersohn Mohammeds (Fatima), Chalif (655), ermordet 660.
Die Ommaijaden 661—750.
Spaltung der Moslemin in Schiiten und Sunniten.
Gibraltar (Felsen des Tarik).
(Hussein, Ali's Sohn, getödtet 681.)
Die Abbasiden (Abul-Abbas und Abdallah) 750-1171. Bagdad.
Abgesondertes Chalifat der Ommaijaden in Spanien durch Abderrahman (Hauptstadt Kordova
400,000 Einw.).
mit
Harun al Raschid (der Gerechte), Chalif zu Bagdad 786—808.
d. Gr. durch Geschenke.
Er und der Chakan der Hunnen ehren Karl
Al Mamum ft. 833; erste Zeichen des Verfalls des Chalifats.
Kirche.
Einheit zwischen Kirche und Staat.
Sammlung von Heldenliedern. Bauten.
Alkuin und Eginhard. Paul Warnefried.
Ansgar. Erzbisthum Hamburg 831.
Cyrill und Methodius bekehren die Mähren.
Klosterschulen. Das Trivium und Qua-
Blüte des Klosters St. Gallen,
drivium.
Island entdeckt und christianisiert.
Otfrieds Evangelienharmonie (870).
Rhabanus Maurus. Walafried Strabo.
Skotus Erigena.
! lugn y, gegründet 909, wird zur Leuchte der Christenheit und Muster vie-
ler hundert ähnlicher Stiftungen.
Ludwig der Fromme macht große Schenkungen an die Kirche
Immunitäten. Milderung der Heerbannspflicht.
Papst Gregor Iv. (827-844).
842 unter Michael Iii. Ende des Bilderftreites.
Papst Leo V. 847-855, Benedikt Iii- 855-858; die Lüge
von der Päpstin Johanna.
Photius, der Patriarch, begründet das griechische Schisma;
st. 891.
888—962 Schmachvolle Zeit des Papstthums in Folge italieni-
scher Parteikämpfe und der Knechtung des hl. Stuhles durch
Toskana und Spoleto.
Römisches Reich deutscher Nation.
Kaiser Karl d. Gr. bekriegt die Slaven in Böhmen und an der Elbe 805 und 806. Verliert seine
Sohne Pipin 810, Karl 811. Er stirbt am 28. Januar 814 zu Aachen-
Ludwig der Fromme (814—840).
Karls Universalmonarchie zerfällt in Folge des altgermanischen Grundsatzes der Erbtheilung, der Geltend-
machung der Nationalitäten und der Schwäche seiner Nachfolger.
Ludwigs Kriege mit seinen Söhnen. Das Lugenfeld (833). Ludwig der Fromme stirbt 840.
843 Theilung des Reiches zu Verdun.
Deutschland.
Ludwig der Deutsche (bis 876).
Vergleich zu Mersen 870.
Bildung neuer Herzogthümer.
Kleinburgund selbständig 879.
Die Karolinger in:
Italien.
Lothar st. 855 im Kloster. Seine
Söhne sterben kinderlos, der letz-
te 875.
Arnulf 887-899.
Sieg über die Normannen an
der Dyle 891.
Kaiserkrönung 896.
Ludwig das Kind, der letzte
deutsche Karolinger, ft. 911.
885—887 Karl der Dicke, Alleinherrscher.
Frankreich.
Karl der Kahle st. 877.
Ludwig der Stammler st. 879.
Boso. Arelatisches (burgundi-
sches) Königreich 879—1032.
Karl der Dicke (Odo).
Rudolf I., König von (dem trans-
juranischen od. kleinen) Burgund.
Karl der Einfältige ; d i e b e i d e n
Burgund vereiniget 930;
Ludwig Uebermeer, Lothar, Lud-
wig der Faule (987). Hugo
Kapet auf dem Thron; die
letzten Karolinger sterben im
Gefängniß.
Das übrige Europa.
See- und Raubfahrten der Normannen bis an die Küsten von Italien und
Syrien.
Slavenkönig Liutewit in Unterpannonien.
Piast in Polen 850.
Finnen und Slaven am baltischen Meer unterwerfen sich dem waringischen
Stamm der Russen.
862 Rurtk in Nowgorod, der Gründer des russischen Reichs.
Swätopluk gründet das großmährische Reich, st. 876;, es wird durch die vom
Ural nach Pannonien eingewanderten Ungarn zerstört; Arpad 888.
Die Norweger unter Harald Harfagr (868—875).
Alfred d. G. wird (871—901) zum Karl d. G. Englands. Sieg über die
Dänen bei Bratton Kastle 878.
Leo Vi., der Philosoph, griech. Kaiser 886—911.
Die übrigen Erdtheile.
Zerfall des Chalifats.
sen 850.
Türken als Leibwache der Chali-
Gunnbjörn der Norweger entdeckt Grönland 876.
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern]]
TM Hauptwörter (200): [T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr]]
Extrahierte Personennamen: Christus Boethius Gregor_von_Tours Gregor Isidor Remigius_von_Rheims Fridolin Willibrord Willibald Emmeran Kolumban Benedikt_von_Nursia Wcstgothisches Theodorich_(Dietrich_von_Bern Chlodewigs_Söhne Gregor_d Gregor Mohammed Bonisacius Apostel Beda Karl_d Karl Tarik Karl_Martell Karl Karl Alexander Lombardenkönigs_Desiderius Thassilo Witukins Karl_d Karl Karls Leo Sculthaizzo Leo Mohammed Mohammed Hegyra Mohammed Omar_( Schwiegersohn_Mohammeds_(Fatima) Mohammeds Abdallah Harun Karl
Al_Mamum Karl Paul_Warnefried Ansgar Otfrieds_Evangelienharmonie Rhabanus_Maurus Walafried_Strabo Skotus_Erigena Ludwig Ludwig Gregor_Iv Gregor Michael_Iii Leo_V. Leo_V. Johanna Karl_d Karl Karl Ludwig Ludwig Karls_Universalmonarchie Karls Ludwigs Ludwigs Ludwig Ludwig Ludwig_der Ludwig Ludwig Ludwig Karl_der_Dicke Karl Karl Ludwig_der_Stammler Ludwig Boso Karl Rudolf_I. Rudolf_I. Karl Ludwig_Uebermeer Ludwig Lothar Hugo
Kapet Slavenkönig_Liutewit Arpad Harald_Harfagr Alfred_d Karl_d Karl Bratton_Kastle Leo_Vi Leo
Extrahierte Ortsnamen: Wallia Spanien Andalusien Katalonien Gallien Italien Ravenna Genf Lyon Britannien Gallien Paris Poitiers Burgund Justinians Italien Italien Rom Ravenna Adelwald Gallien Spanien Eng- Spanien Alemannien Nordeuropa Deutschland Tyrol Sachsen_vom_Rhein Nordsee Deutschland Main Schweden Morea Mauritius Dokkum England Chri- Europa Bremen Halberstadt Hildesheim Minden Osnabrück Paderborn Verden Europa Rhodus Malta Sicilien Sardinien Korsika Spanien Rom Konstantinopel Konstantinopel Sachsen Eresburg Sachsen Paderborn Spanien Ostmark Oesterreich Brandenburg Mecklenburg Nikäa Nordafrika Rom Mekka Mekka Syrien Jerusalem Nordafrika Karthago Bagdad Spanien Bagdad Erzbisthum_Hamburg Spoleto Deutschland Italien Frankreich Burgund Burgund Europa Italien Syrien Polen Pannonien Englands
Iv
Viertes Kapitel. (§ 74—81.)
Die andern europäischen Völker.
s) Nordeuropäische. t>) Slavcn. c) Awaren, Chazaren, tür-
kische Völker. 6) Das oströmische Kaiserthum oder das
byzantinische Reich . . . -.....................
Fünftes Kapitel. (§ 82—100.)
Der Islam.
Arabien und die Araber. Mohammed, Hedschra. Eroberungen der
Araber in Asien und Afrika. Das Chalifat. Die Araber
in Europa. Sie erobern Spanien. Die Mohammedaner an
der Loire. Schlacht bei Tours. Sturz der Ommaijaden
Sechstes Kapitel. (§ 101—154.)
Die Zeit der Karolinger.
Das Frankenreich unter Chlodewigs Nachkommen bis zur
Schlacht bei Testri. Burgund, Thüringen und Bayern unter frän-
kischer Oberherrschaft. Die Hausmeier. Karl Martell. Pipin der
Kleine als Hausmeier. Pipin König der Franken. St. Äonifa-
cius. Pipin gegen die Longobarden. Der Kirchenstaat. Karl
der Große. Eroberung des Reiches der Longobarden. Der Bayerherzog
Thasfilo Ii. abgesetzt. Kriege gegen die Awaren. Kriege mit den Sla-
ven und Norinannen. Der Sachsenkrieg. Karl ^römischer Kaiser.
Karl als Regent des Frankenreichs. Seine Wehrordnung.
Rechtspflege. Staatshaushalt. Karl als Pfleger höherer Bildung.
Karls Tod. Kaiser Ludwig I., der Fromme. Theilungsvertrag
zu Verden. Die lotharingisch-italienischen Karolinger.
Die westfränkischen (französischen) Karolinger. Das cis-
juranische Burgund. Das transjuranische Burgund. Die Normandie.
Die ostfränkischen (deutschen) Karolinger . . . .
Siebentes Kapitel. (§ 155—173.)
Die Normannen, Dänen, Russen, Ungarn und das
byzantinische Reich.
Die Normannen. Die Normannen auf Man, Irland, Island, Grön-
land, in Nordamerika. Die Dänen in England. Alfred der Große.
England von einer dänischen Dynastie beherrscht. Die Waräger.
Gründung des russischen Reichs durch Rurik. Die Un-
garn. Arpad. Das byzantinische Reich. Die bilderstürmenden
Kaiser. Die makedonische Dynastie. Daö griechische Schisma: Photius,
Michael Cerularius.........................................
Achtes Kapitel. (§ 174—201.)
Deutschland ein Wahlreich.
Konrad von Fritzlar. Heinrich I. Otto I. der Große. Otto in
Italien. Die Ungarnschlacht auf dem Lechfelde. Otto römischer Kaiser.
Otto I. an den dänischen und slavischen Gränzen. Otto Ii. Otto Iii.
Heinrich Ii. oder der Heilige. Me fränkischen (salischen) Kaiser.
Sette
27
29
35
50
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft]]
TM Hauptwörter (200): [T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte]]
Extrahierte Personennamen: Mohammed Karl_Martell Karl Karl Karl_^römischer Karl Karl Karl Karl Karl Karls Ludwig_I. Ludwig_I. Alfred_der_Große Arpad Michael_Cerularius Konrad_von_Fritzlar Konrad Heinrich_I. Otto_I. Otto Otto Otto_I. Otto Otto Heinrich_Ii Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Nordeuropäische Hedschra Asien Afrika Europa Spanien Burgund Sachsenkrieg Karls Burgund Burgund Ungarn Irland Island Nordamerika England Deutschland Italien