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in Frankreich) die Küstenländer der Nordsee und Bayern. Schaf-
und Schweinezucht wird allenthalben betrieben. Verhältnismäßig
gering ist der Ertrag der Binnenfischerei, den man neuerdings
durch künstliche Fischzucht zu heben sucht.
Der Mineralreichtum Deutschlands ist beträchtlich. In
den meisten Staaten treibt man Bergbau, der Silber, Kupfer, Ziun,
Blei, vor allem aber Salz, Eisen und Steinkohlen liefert. In der
Förderung von Zinkerzen übertrifft Deutschland alle Länder der
Erde, in der Silbergewinnung nimmt es die erste Stelle in
Europa ein; Kupfer und Blei erzeugt es nächst Spanien in
größter Menge, in der Eisen- und Kohlenproduktion steht es
nur Großbritannien nach. Endlich besitzt Deutschland noch zahlreiche,
vielbesuchte Heilquellen.
Die deutsche Industrie ist hoch entwickelt und arbeitet stark
für die Ausfuhr. Ihre Hauptsitze siud Westdeutschland,
Thüringen, Sachsen und Schlesien, ihre wichtigsten Zweige:
die Webeindustrie, die Verarbeitung von Eisen, Erden und
Steinen, die Holzwaren- und Papiererzeugung.
Eine erfreuliche Blüte zeigtauch der deutsche Haudel. Im
Innern wird derselbe durch deu Zollverein und durch ein weit-
verzweigtes Strom-, Telegraphen- und Eisenbahnnetz (1898:
48 645 km Eisenbahnen) mächtig gefördert. Auch der auswärtige
Haudel Deutschlands gewinnt immer größere Bedeutung. Die deutsche
Kauffahrteiflotte wird nur von der Großbritanniens und der
Vereinigten Staaten Nordamerikas übertroffen. Zum Schutze des
Seehandels, der Küsten und der Kolonien dient die neugeschaffene
Kriegsmarine, die schon 190 Schiffe (darnnter etwa 100 Torpedo-
boote) zählt. Reichskriegshäfen sind Kiel und Wilhelmshaven
am Jadebusen.
V. a) Das Deutsche Reich ist seiner Größe nach der dritte,
nach seiner Bevölkerungszahl der zweite Staat in Enropa und
zählt auf eiuem Flächenraum von 540 600 qkm 52 x/4 Mi Ii. Ein-
wohner. Die Dichte der Bevölkerung (durchschnittlich 97 auf
1 qkm) ist am größten in den Jndustriebezirkeu Mittel- und
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Nordsee Bayern Deutschlands Deutschland Europa Spanien Deutschland Westdeutschland Sachsen Schlesien Deutschlands Vereinigten_Staaten_Nordamerikas Wilhelmshaven Enropa Jndustriebezirkeu_Mittel-
— 78 —
wie auch vielbesuchte Heilquellen. Burtscheid, das mit Aachen
zu einer Stadt verwachsen ist, und Du reu (27 000 E.) treiben
ebenfalls blühende Tuchiuacherei.
14. Die hohenzollerischen Lande sind ein schmaler Landstreifen,
der sich, von Baden und Württemberg eingeschlossen, vom obern Neckar
bis über die Donau erstreckt. Der Hauptort Sigmaringen hat 4000 E.
- Bei Hechingen erhebt sich die wiederhergestellte Stammburg
(Bild 23) der Höhenzollern.
Pas Königreich Zzayern
(75 860 qkm, 5 819 000 E.)
besteht aus zwei uugleich großen Gebieten: das größere östliche dehnt
sich von den Alpen bis über den Main aus und gehört überwiegend
zum Gebiete der Donan; das kleinere westliche umfaßt die
Haardt mit der vorliegenden Tiefebene und gehört nur dem Rhein-
gebiete au. Von der Bevölkerung sind fast 3/4 katholisch, über
i/i ist protestantisch.
Bayern wird in acht Regierungsbezirke (Kreise) eingeteilt:
1. Oberbayern. Die Haupt- und Residenzstadt München
an der Isar (450 000 E.) ist von dem kunstsinnigen König Lud-
wig I. durch herrliche Bauten in allen Stilarten zu einer der fchön-
steu Städte Europas und zugleich zum Mittelpnukt des deutscheu Kuust-
lebens erhobeu worden („Isar-Athen"). Berühmte Malerakademie,
ferner Universität und technische Hochschule. Sehr reichhaltige wissen-
schaftliche und Kunstsammlungen. München ist auch eiu Hauptsitz des
deutschen Kuustgewerbes. Großartige Bierbrauereieu mit lebhaftem
Export. — Im Südosten liegen die Salinen-Städte Rosenheim,
Traunstein, Reichen hall, letzteres ein berühmter Kurort, und
Berchtesgaden, welches die Sole größtenteils liefert. In der
Nähe liegt der Königssee, „ein Kleinod der Alpenwelt". — Art
der Douau ist die starke Festung Ingolstadt (22 000 E.).
2. Niederbayern. Landshut an der Isar (22000 E.). —
Straubing au der Douau, inmitten der „bayrischen Kornkammer"
(16 000 E.). — Passan (18 000 E.) in schöner Lage am Zusammen-
fluß des Inn und der Donau ist ein lebhafter Grenzhandelsplatz.
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Extrahierte Personennamen: Burtscheid
Extrahierte Ortsnamen: Baden Donau Hechingen Main Donan Rhein- Oberbayern Europas Rosenheim Traunstein Berchtesgaden Niederbayern Donau
- 133
vinzen niedriger als in den Mittlern und nördlichen. Für höhere
Bildung bestehen 21 Hochschulen.
d) Das Königreich Italien umfaßt seit Wegnahme des Kirchen-
staates (1870) die ganze Halbinsel (mit Ausnahme der Republik
San Marino). Die Regierungsform ist eingeschränkt monarchisch.
—- Italien wird in 17 Provinzen eingeteilt.
In Oberitalien:
1. Piemoilt. Die regelmäßig gebaute Uuiversitütsstadt Turin
(353 009 E.) am Po hat bedeutende Seidenfabrikation. — Ales-
sand r i a (78 000 E.) ist eine starke Festung.
2. Ligurien. Genua (230000 E.), die erste Seehandelsstadt
Italiens, baut sich in prachtvoller Lage am Meere amphitheatralisch
ans. — Spezia ist Italiens Hauptkriegshafen. — Die durch den
Apennin gegen Norden geschützte Küstenlandschaft (Riviera, d.h.
Gestade), eine der herrlichsten Gegenden Europas, wird ihres milden
Klimas wegen im Winter vielfach von Kurgästen besucht.
3. Lombardei. Mailand mit 480 000 E. ist ein sehr be-
deutender Haudelsplatz am Vereiniguugspuukte mehrerer Alpenstraßen,
zugleich Hauptsitz der italienischen Seidenindustrie. Prachtvoller Dom.
— Pavia am Tessin (37000 E.), Universität. — Mantua
(30 000 E.), starke Festung in sumpfiger Umgebung. — Bresc i a
(68 000 E.), Bergamo (45000 E.), Cremona (38000 E.) und
Como sind lebhafte Industriestädte.
4. Venetien. Venedig (167000 E.), auf vieleu kleinen
Inseln erbaut, eine der merkwürdigsten Städte der Welt. Statt der
Straßen durchziehen Kanäle die Stadt (Bild 42). Das allgemeine
Verkehrsmittel ist die Gondel. Vor der Entdeckung des Seeweges
nach Ostindien war Venedig die Beherrscherin des Handels nach dem
Orient. Seitdem ist die Stadt herabgekommen und verarmt. In
neuester Zeit hat der Handel Venedigs wieder an Bedeutung ge-
Wonnen. Aus der Glauzperiode sind herrliche Paläste mit großen
Kunstschätzen erhalten. — Padua (81000 E.); hier starb der
hl. Antonius von Padua, dem eine prachtvolle Kirche geweiht ist. —
Verona (73000 E.), starke Festung an der Etsch.
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— 139 —
c) Die Spanier bekennen sich mit ganz geringen Ausnahmen
zur katholischen Religion.
ä) Für geistige Bildung, uameutlich für das Volksschul-
Wesen, ist nicht ausreichend gesorgt. Höhere Schulen sind reichlich
vorhanden, stehen aber nicht immer auf der Höhe der Zeit.
e) Spanien ist eine konstitutionelle Monarchie. Es wird in
49 -— meist nach Städten benannte — Provinzen eingeteilt. Für
die geographische Beschreibung behält man
gewöhnlich die historische Einteilung bei.
Die centrale Hochebene:
1. Neucastilien. Die Hauptstadt
Madrid am wasserarmen Manzanares
(492 000 E.), fast in der Mitte des Reiches
in einförmiger, wenig angebauter Gegend,
ist der Sammelplatz des spanischen Land-
Handels. — Toledo am Tajo (21 000 E.)
hat altberühmte Degenklingenfabrikation.—
Bei Almaden an der Sierra Morena sind
die ergiebigsten Quecksilbergruben Europas.
2. und 3. Altcastilien und Leon.
Sautander (42 000 E.), wichtige Hafen-
stadt am biscayischen Buseu. — Burgos
(31 000 E.) war früher ein prächtiger
Königssitz. — V a l l a d o l i d (62 000 E.)
blüht nach langem Verfall in neuerer
Bild 4t. Bauer aus Catalonien. 3^^ wieder auf. Salaintlnta, im
Mittelalter berühmte Universität.
4. Estremadura. Badajoz (27 000 E.) ist eine starke Grenz-
festung gegen Portugal.
Im Norden:
5. und 6. Galicien und Asturien. Die Seehandelsstadt Coruna
(37 000 E.) und der befestigte Kriegshafen Ferrol liegen an einer
Bucht. — Santiago unweit der Westküste ist ein berühmter Wall-
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Extrahierte Personennamen: Toledo Estremadura
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Madrid Europas Burgos Badajoz Portugal Galicien Asturien
— 94 —
Vertretung — welche in Österreich Reichsrat, in Ungarn Reichs-
tag genannt wird — und für die Verwaltung eigene Ministerien.
Gemeinsam sind beiden Reichshälften: a) die auswärtigen An-
gelegenheiten, b) die Reichsfinanzen, c) das Reichskriegswesen.
A. Die österreichischen Länder.
(300 000 ([km, 251/2 Millionen E.)
1. Niederösterreich. Wien an der Donau (1620000 E.), die
Haupt- und Residenzstadt der Monarchie, ist durch die günstige Lage am
Hauptstrom derselben wie auch als Eisenbahnknotenpunkt die erste
Handels- und Industriestadt des Reiches, besonders durch Fabrikation
von Luxusartikeln hervorragend, worin es mit Paris erfolgreich wetteifert.
Universität und technische Hochschule. Prachtvolle Bauten (Bild 31) und
die herrliche Umgebung machen Wien zu einer der schönsten Städte der
Erde. Von den vielen Kirchen ist besonders der erhabene Stephansdom
zu erwähnen. In früherer Zeit war Wien lange das starke Bollwerk
der Christenheit gegen die vordringende Türkenherrschaft (Belagerung im
Jahre 1529 und 1683). — Ju der Umgebung Wiens liegen: das Lust-
schloß Schönbrunn, der Badeort Baden und Wiener-Neustadt
(28 000 E.) mit schwunghafter Baumwoll- und Eisenindustrie.
2. Oberösterreich. Die Hauptstadt Linz an der Donau
(56 000 E.), ein sehr wichtiger Stapel- und Handelsplatz. — Steyr
an der Enns (25 000 E.) hat sehr lebhafte Eisenindustrie (das „öfter-
reichische Birmingham") und die größte Gewehrfabrik der Monarchie.
— Im Salzkammergut liegen die lieblichen, vielbesuchten Sommer-
frischorte G munden, Ebensee, Ischl und Hall statt, letztere
mit hervorragenden Salzwerken.
3. Salzburg. Die Hauptstadt Salzburg an der Salzach
(29000 E.) ist eine der schönstgelegenen Städte Europas. — Hallein an
der Salzach hat ein schon seit alter Zeit ausgebeutetes Salzbergwerk. —
Gestein ist bekannt durch seine sehr heilkräftigen warmen Quellen.
4. Steiermark. Die Hauptstadt Graz (125 000 E.) liegt
malerisch an der Mur und ist ein lebhafter Handelsplatz an der
wichtigsten Eisenbahn von Wien (über den Semmering) nach Trieft.
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— 146 —
Wein und Südfrüchte gedeihen daher in Großbritannien nicht; doch
kommen alle Gewächse fort, welche keiner bedeutenden Sommerwärme
bedürfen, selbst Myrte und Lorbeer. Unangenehm sind die häusigen
dichten Nebel.
Der Boden des Landes ist mit geringen Ausnahmen srucht-
bar, wird fleißig und geschickt bebaut und liefert in England vor-
nehmlich Weizen, in Schottland Hafer, in Irland aber Kartoffeln.
Weil jedoch die feuchte Sommerwitterung dem Reifen des Getreides
nicht günstig ist, überwiegt die Wiesen- und Weidenknltur. Darum
ist auch die Viehzucht außerordentlich hoch entwickelt. In Schott-
land wird besonders Schafzucht betrieben; weltberühmt sind die
englischen Pferde. Die F i s ch e r e i ist ausgedehnter als in jedem
andern europäischen Staate.
Die größten Schätze des Landes liegen unter der Erde. Der
Boden birgt reiche Lager von Zinn und Kupfer (iu Cornwall),
Blei und Schiefer (in Wales), Graphit (in Cnmberland), vor allem
aber schier unerschöpfliche Mengen von Steinkohlen und Eisen-
erz. Kein Land der Erde fördert so viel Kohlen wie Großbritannien.
Infolge dieses außerordentlichen Reichtums entwickelte sich hier
seit Erfindung der Dampfmaschinen die großartigste Industrie
der Welt. In seltener Vollkommenheit erstreckt sich die englische
Gewerbthätigkeit über fast alle Gebiete des menschlichen Bedarfes;
die größte Bedeutung hat jedoch die Weberei in Baumwolle, Wolle
und Leinen, außerdem die Fabrikation von Eisen- und Thonwaren,
Leder, Glas und Papier. Der Schiffsbau ist der erste der Welt.
Groß wie die Industrie ist auch der Handel. Schon der
Binnenhandel ist von Bedeutung; aber viel wichtiger ist der aus-
wärtige Handel. Das Land, rings von Wasser umgeben, wies seine
Bewohner schon frühzeitig auf die See, und gegenwärtig befahren
die englischen Schiffe alle Meere der Erde und bringen die Produkte
englischen Fleißes in die entlegensten Länder. Die englische Han-
delsflotte übertrifft an Größe zur Zeit noch weit die aller andern
Länder. Über 900 Kriegsschiffe dienen zum Schutz des Landes
und der Kolonien.
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Extrahierte Ortsnamen: Großbritannien England Schottland Irland Schott- Cornwall Wales Cnmberland
— 102 —
die Erzeugnisse des eigenen Gewerbefleißes überwiegend ausgeführt
werden, müssen Lebensmittel (Getreide) und die Rohstoffe der Industrie
eingeführt werden. Durch die Gotthardbahn ist die Schweiz
nunmehr die Vermittlerin des Handels zwischen Deutschland, Italien
und dem Oriente geworden. Schöne Heerstraßen und ein reiches
Netz von Eisenbahnen durchziehen das Land, kühn die vielen Hinder-
nisse des gebirgigen Bodens überwindend.
V. a) Die Schweiz zählt bei einem Flächeninhalte von 41000 qkm
über 3 Mill. Eiuwohner; somit treffen auf 1 qkm durch-
schnittlich 75 Menschen. Naturgemäß siud die Hochalpengebiete sehr
dünn bevölkert; die Jndustriebezirke dagegen gehören zu den stärkst-
bewohnten Gegenden Europas.
b) Der Abstammung nach zeigt die Bevölkerung große Ver-
schiedenheit; doch überwiegen die Deutschen, welche den Norden,
Osten und die Mitte des Landes bewohnen, weit an Zahl, indem
sie mehr als 7/io aller Einwohner ausmachen. Über 2/10 sind
französisch (im Westen). Der Rest verteilt sich auf die Italiener
(im Süden) und etwa 40 000 Rätoromanen (im Kauton Grau-
bünden).
c) Der Religion nach sind fast 3/5 der Schweizer prote-
stantisch, über 2/ö katholisch. Während das Alpenland vorzugsweise
katholisch blieb, verbreitete sich die Reformation besonders auf der
Ebene und im Jura.
ä) Für geistige Bildung ist in der Schweiz durch zahl-
reiche Volks- und viele Mittelschulen trefflich gesorgt. An Hoch-
schulen besitzt das Land sechs Universitäten und eine technische
Hochschule.
e) Die Schweiz ist eiu Bundesstaat — die „Schweize-
rische Eidgenossenschaft" — von 22, richtiger 25 Kan-
tonen, da Basel, Appenzell und Unterwalden je zwei Halbkantone
bilden. Jeder Kanton hat seine eigene Verfassung. Die gemein-
samen Angelegenheiten werden durch die Bundesversammlung und
den Bundesrat besorgt. Die Bundesversammlung, welche ans
dem National rat (den Vertretern des Volkes) und dem Stände-
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Italien Europas Basel Appenzell
— 111 —
Rouen an der Seine (113000 E.) ist wichtig als Seehandels-
platz wie auch als ein Hauptort der Banmwoll- und Metallindustrie.
— Le Havre (119000 E.), bedeutendster Hafenplatz am Kanal,
der Seehafen für Paris. — Cherbourg (41000 E.), Hauptkriegs-
hafen am Ocean und Arsenal für die Marine.
Westfrankreich.
Brest (75 000 E.) und Lorient sind stark befestigte Kriegs-
Häfen.— Nantes (124000 E.), bedeutender Handelsplatz unfern
der Loiremündung mit dem aufblühenden Vorhafen St. Nazaire.
Bordeaux, oberhalb der Garonnemünduug (257000 E.), ist
Frankreichs erster Handelsplatz für Ausfuhr von Wein und Liqueur.
Südfrankreich.
Bayonne und Perpignan sind Grenzfestungen gegen Spanien.
— Biarritz, bekanntes Seebad. — Lonrd es ist ein sehr stark
besuchter Wallfahrtsort. — Toulouse (150000 E.) an der Ga-
rönne und dem Canal du Midi bildet den natürlichen Mittelpunkt
des fruchtbaren Pyrenäenvorlandes. — Montpellier (74000 E.)
hat eine berühmte medicinische Schule, deren Stiftuug auf die Araber
zurückgeht. — Nimes (75000 E.) besitzt viele Überreste großartiger
römischer Bauten. — Avignon (45 000 E.) war im 14. Jahr-
hundert Sitz der Päpste.
Marseille (447 000 E.), nicht bloß der erste Seehandelsplatz
Frankreichs, sondern von ganz Südeuropa, vermittelt besonders den
Handel nach Algier und dem Orient. Zugleich ist es wichtig durch
Herstellung von Seifen. — Arles ist größter Markt für Olivenöl
(Provencer Öl). — Toulon (95 000 E.), befestigter Kriegshafen
mit Marinewerkstütten.
Nizza (franz. Nice) mit 94 000 E., Cannes und Mentone
(Menton) sind wegen ihres milden Klimas vielbesuchte Winterkurorte.
Kstfrankreich.
Die Festung Grenoble (64000 E.) beherrscht die Bahn durch
den Mont Cenis, den Hauptverbindungsweg nach Italien.
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— 113
In Amerika: Einige der Kleinen Antillen (Martinique,
Guadeloupe), Französisch-Guayana und etliche kleine Inseln bei
Neufundland.
In Australien: Neukaledonien, Tahiti und einige kleine Insel-
gruppen der Südsee.
Bild 85. Terrasse von Monte Carlo mit Monaco im Hintergrund.
Das Fürstentum Monaco
(22 qkm und 15 000 E.) am Mittelmeer, ganz von französischen!
Gebiet eingeschlossen. Die gleichnamige Hauptstadt und der „Kurort"
Monte Carlo mit berüchtigter Spielbank sind herrlich gelegen (Bild 35).
Das Königreich Belgien.
I. Das Königreich Belgien wird von Frankreich, Deutschland
und Holland umschlossen und nur im Nordwesten auf eine kurze
Strecke von der Nordsee bespült.
Ii. Der Boden ist in der nordwestlichen Hälfte des Landes
eben, steigt nach Osten zu einer fruchtbaren Hügellandschaft an, die
im Südosten in das rauhe, von tiefen Thälern gefurchte Bergland
der Ardennen übergeht.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
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Extrahierte Personennamen: Carlo Carlo
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Martinique Guadeloupe Neufundland Australien Neukaledonien Monaco Belgien Frankreich Deutschland Holland Nordsee
— 114 —
Iii. Die Maas, auf der Hochfläche von Langres entsprungen
und von den waldbedeckten Argonnen durch Frankreich geleitet, durch-
bricht die Ardennen in nördlicher Richtung, verstärkt sich links durch
die Sambre und folgt deren Richtung am Nordsaume des Gebirges.
Viel wichtiger aber ist die aus dem französischen Hügelland kommende
(Scheibe, in welche die Meeresflnt so weit aufsteigt, daß die größten
Seeschiffe bis Antwerpen gelangen können. — Ein reiches Netz von
Kanälen verbindet und ergänzt die Flußläufe.
Iv. Das Klima ist in der Ebene feucht und mild, im Berglande
rauher. — Der Boden ist fruchtbar und wirb sehr sorgfältig au-
gebaut; doch reicht der Ertrag nicht für die außerordentlich dichte
Bevölkerung hin. Belgien ist ein vorwiegend gewerbetreibender
Staat. Während das Bergland durch seine reichen Schätze an
Steinkohlen und Eisen eine ganz außerordentliche, mit Groß-
britannien wetteifernde Judustrie in Eisen- und Stahlwaren erzeugt,
wird in der Ebeue eine hoch entwickelte Leinen- und Boumwollweberei
betrieben. Unerreicht ist die belgische Spitzenweberei (Brabanter
Spitzen). Außerdem sind noch wichtig die Glasmacherei, besonders
von Tafelglas, die Thonwarenindustrie, Zuckerfabrikation u. f. w.
Der Handel ist sehr lebhaft. Das kleine Land hat ein
so dichtes Eisenbahnnetz wie kein anderer europäischer Staat. Die
Gesamtlänge der belgischen Eisenbahnen beträgt etwa 4900 km,
also mehr als die Entfernung von der Südspitze Spaniens bis
zum Nordkap in Skandinavien.
V. a. Belgien hat auf einem Flächenraun,e von 29 000 qkm
6v2 Millionen Einwohner, so daß auf 1 qkm durchschnittlich
224 Menschen treffen; demnach ist Belgien unter den europäischen
Ländern — nach dem Königreich Sachsen — am dichtesten bevölkert.
b. Der Abstammung nach scheiden sich die Bewohner Bel-
giens in Wallonen — sie bewohnen die südliche Hälfte des Landes,
sind Romanen und sprechen französisch — und in Bleiernen —
sie nehmen die nörbliche Hälfte ein und sind Germanen mit nieder-
deutscher Mundart. Obwohl die Vläemen an Zahl überwiegen, ist
das Französische fast allgemein Amtssprache.
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Antwerpen Spaniens Nordkap Skandinavien Belgien Sachsen