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teu den storchartigen Vogel Ibis, weil er die im Nilschlamm ausgekrochenen Schlangen wegfraß. Das Krokodil verehrten sie aus Furcht. Der Feind dieses Thieres ist der Ichneumon, auch Pharao's-Katze genannt. Dieser sucht die Krokodileier im Sande und verzehrt sie; außerdem vertilgt er vieles Ungeziefer. Die Aegypter verehrten ihn deßhalb aus Dankbarkeit. Einer ganz vorzüglichen Verehrung ge-uoßeu die Katzen. Sie wurden auf das sorgfältigste gefüttert und bei einer Feuersbrunst vor Kindern und Geschwistern zuerst gerettet. Starb in einem Hause die Katze, so waren alle Hausgenossen in tiefster Trauer und schoren sich die Angenbraunen ab. Der Leichnam des heiligen Thieres wurde einbalsamiert, in köstliche Leinwand gewickelt und feierlich beigelegt. Wer eine Katze auch nur aus Versehen^umbrachte, war des Todes. Einst hatte ein römischer Soldat in Aegypten zufälligerweise einen solchen Gott getödtet. Sogleich entstand ein Auflauf des Volkes um die Wohnung des Soldaten, und weder die Bitten der Priester, noch die Furcht vor den Römern konnten es zur Ruhe bringen. Der Unglückliche mußte sein Vergehen mit dem Tode büßen. Am meisten wurde jedoch von den Aegyptern ein Stier, Apis genannt, verehrt. Er war ihnen
ein Sinnbild des Gottes Osiris, welcher die Aegypter den Ackerbau gelehrt haben sollte. Dieser Stier mußte am ganzen Leibe schwarz sein und vor der Stirne einen weißen viereckigen Fleck haben; dann war der Gott echt. Sein Palast war in der Königsstadt Memphis; Priester bedienten ihn und reichten ihm kniebeugend die heiligen Speisen. Der feierlichste Tag war sein Geburtstag, der Tag nämlich, an welchem man so glücklich war, ihn zu finden. Sieben Tage dauerte das Fest, und wurde durch die Anwesenheit des Gottes selbst verherrlicht. Bewaffnete zogen vor ihm her, um das von allen Seiten zuströmende Volk abzuwehren. Hinter ihnen ging er selbst, der gehörnte Gott, in aller Pracht und Herrlichkeit, von Priestern in feierlichem Aufzuge geleitet. Zwei Reihen Knaben gingen ihm zur Seite und sangen in Liedern sein
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Die asiatischen Arier.
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Naturkrper, und wollte nur das Gute; doch Ahriman schuf jedem Geschpfe des Ormuzd ein bses, das wie er selbst nur Bses wirkt. So stehen dem Chore der Lichtwesen, Amesha-spenta, des Ormuzd, den hhern Geistern in verschiedenen Abstufungen, eine Schar bser Geister, Daivas, gegenber, dem ntzlichen Tiere das Raubtier und das giftige Gewrm, der nhrenden Pflanze das Giftkraut. Ormuzd schus auch den Menschen, damit er fr das Gute auf Erden wirke und gegen Ahriman und dessen Geister streite; allein viele Menschen begaben sich in den Dienst Ahrimans, das sind die Daivajasnier, und zerstren oder verhindern die Werke der Ormuzddiener, der Mazdajasnier. Zu erstem zhlen die Nomaden, zu letztern die Sehaften. Ein Mazdajasna mu die ntzliche Pflanze und das ntzliche Tier schtzen und pflegen, das Unkraut, schdliche Pflanzen und Tiere ausrotten und gegen die Menschen in Ahrimans Dienste streiten. Den Kampf setzen die Geister der Guten, die Ferver, Fravasis, auch nach dem Scheiden aus dem Krper fort. Ahura-Mazda selbst erscheint nicht auf der Erde; sein Stellvertreter ist der zum Sonnengott werdende Volksgott Mithra, der Schirmer und Rcher, neben welchem besondere Verehrung geniet die Stromgttin des Oxus, Anahita. Die Sonne und vor allem das Feuer sind Ormuzds gttliche Diener; auch Wasser und Erde sind heilige Elemente; von den Tieren sind Pferd, Hund, Hahn und Rind ausgezeichnete Geschpfe Ormuzds. Ein Abbild der Sonne ist der König; daher gebhrt diesem grenzenlose Ehrerbietung, wie es ander-seits dessen Pflicht ist, das Gute zu frdern und das Bse zu verhindern und zu vertilgen, also auch dem Dienste Ahrimans entgegenzutreten. Daher erklrt sich die Zerstrung von Tempeln fremder Götter, daher die Zge der Perser-knige gegen fremde Völker, besonders die rohen Skythen. In Medien und Persien waren die Magier die Priester, welche zwar fr die Könige eine Art von Rat, aber ohne groen Einflu, gebildet zu haben scheinen. Nach dem Avesta dauert der Kampf zwischen gut und bs nicht immer fort; es kommt eine Zeit, wo Ahriman und die bsen Geister, berwunden und ge-lutert, sich zum Dienste des Guten bekehren. Am Ende geht die ganze Welt in Trmmer; nur das Urwesen bleibt ewig und schafft eine neue Welt. Unstreitig stand die Lichtreligion viel hher als die meisten andern heidnischen Religionen, da sie den Menschen zum Kampfe gegen das Bse in der Natur und gegen die verderblichen Leidenschaften in seinem Innern anspornte. Nach dem Gesetze sollten die persischen Herrscher Muster der Gerechtigkeit, Wahr-haftigkeit und Migkeit sein, und darum wurden die Shne der Edeln bei Hofe erzogen, damit auch sie jene Tugenden lernen mchten. Die persischen Könige zerstrten die Städte nicht leicht, wenn nicht wiederholte Emprung sie zur Hrte zwang, und verheerten die angebauten Lnder nicht; sie selbst und die Prinzen von Geblte legten Wasserleitungen an und pflanzten mit
Bumller. Wellgeschichte. I. 7. Aufl. 7
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