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1. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 156

1896 - Breslau : Hirt
156 Die großen Verkehrs- und Handelswege. Ii. Sic großen vkrlichrs- »nd Hliudclswkgc.*) A. Aufgabe des Kandel'sverkehrs. In unserem Jahrhundert setzt sich die Nahrung auch des einfachsten Mannes zum großen Teile aus Stoffen zusammen, die weitentlegenen Ländern entstammen. Große Mengen Reis werden vornehmlich aus Asien nach Europa eingeführt; ^Brasilien, Java, Sumatra und andere Länder versorgen unseren Erdteil mit Kaffeebohnen, und die Theeernten Japans, Chinas und Ostindiens kommen auch den Bewohnern der europäischen Staaten zu gute. Für die Rohstoffe zur Kleidung, Wolle und Baumwolle, sorgen zumeist Amerika und 'Australien, und der gewöhnlichste Leuchtstoff, das Petroleum, muß über die Breite eines Ozeans zugeführt werden. Zwar ist die Erde durch die jeweilige Gleichheit der Naturbedingungen oder durch staatliche und Zollgrenzen in eine Anzahl von Wirtschaftsgebieten ge- gliedert, aber keins 'von ihnen ist im stände, alle seine Bedürfnisse selbst zu befriedigen. Es'müssen sich vielmehr alle nach Gebieten umsehen, in denen sie das verwerten können, was ihnen die Natur oder die besondere Handels- läge im Überflüsse zu erzeugen gestattet, um dafür das einzutauschen was ihnen die Natur oder ihr eigener Gewerbefleiß versagt. Diesen Austausch der Wirtschaftsgebiete zu vermitteln ist die Sache des Handels. Dieser entwickelt sich vom Binnenhandel, der den Austausch von Waren zwischen den einzelnen Teilen desselben Landes bewirkt, zum Außenhandel, der die Grenzen des Staates überschreitet und sich vermöge der neuzeitlichen Ent- Wicklung aller Verkehrsmittel zum Welthandel ausgestaltet hat. Er hat sich über die Art und Stärke der Nachfrage nach irgendwelchen Waren zu vergewissern, sich zur Befriedigung diefer Nachfrage nach dem Orte und der Beschaffenheit des Angebots von Waren umzusehen und daun diese Waren von dem einen Orte nach dem andern zu schaffen unter möglichst billiger Überwindung der beiden „toten Momente", der Zeit und des Weges dieser Beförderung. Mit der Herstellung, dem Betriebe und der Kenntnis dieser Handelswege ist eng verknüpft die Frage nach der billigsten Beförderung der großen Menschenmengen, die Handel, persönliche Beziehungen, Wissens- drang oder Schaulust jährlich iu steigender Zahl über weite Strecken der Erde führen. B. Gegenstände des Werkeßrs. Die Gegenstände des Verkehrs sind unendlich mannigfaltig, und ihre Zahl ist ungeheuer groß. Es seien hier nur einige Erzeugnisse der drei großen Reiche der Natur erwähnt, die für die überwiegende Mehrzahl der Erdbewohner von hoher Bedeutung sind, und die daher in vielen Ländern und in ganz besonders großer Menge erzeugt werden. *) S. auch Paulitschke, Geographische Verkehrslehre. 2. Aufl. Breslau, Hirt, 1892.

2. Lehrbuch der Geschichte zum Gebrauche bey Vorlesungen auf höheren Unterrichtsanstalten - S. 53

1816 - Breslau : Holäufer
in das historische Studium. 5z standen und auch in die Siegel (§. 45) übergegangen sind. Herolde waren die Pfleger und Ausleger dieser symbolischen Famfl-enzeichen, deren genaue Untersuchung über örtliche Umstände, Abstammung, Besitzstand, Rechte und Dienst- verhältnisse einzelner Menschen und Geschlechter im späteren Mittelalter und in der neueren Zeit, beachrenswerthe Auf- schlüsse giebt. — Sie stehet als Hülfskenntmß in enger Ver- bindung mit der neueren Geschlechtskunde (Genealogie) oder Kenntniß des Ursprungs, der Fortpflanzung und Ver- zweigung herrschender, Macht und auf Staat und öffentliche Verhältnisse Einfluß habender Geschlechter. In so weit durch genealogische Untersuchung Ansprüche und Gerechtsame in ge- sellschaftlichen Verhältnissen begründet und geltend gemacht werden sollen, ist sie ein, auf rein-historische Hülfe sich stützen- der Theil der Rechtswissenschaft. Als besondere historische Hülfswissenschaft aber kann Genealogie nicht aufgeführt wer- den, da sie im eigentlichsten Sinne nichts weiter a?s eine Art der Specialgeschichte ist; sie war Hauptbestandrheil der älte- sten, besonders morgenländischen Geschichte, Frucht frommer Anhänglichkeit an Altvorderen und erwachenden National- stolzes. Bey Griechen und -Römern hing das vielbedeurende Bürgerrecht von Abstammung ab; die Anerkennung des Ver- dienstes, die vererbte Erinnerung an dasselbe, so wie in Rom die aus Verwaltung öffentlicher Aemter und aus der verviel- fachten Wirksamkeit im Staate entstandene Berübmtheit ei- ner Familie, erzeugte tief liegenden und weit greifenden Ah- nenstolz. Bey Germanen entwickelte sich auf ähnliche Weise decvegriff des Adels und die Ritterwürde kam seit dem laiert Iahrh. in Gebrauch; zu den lange allein üblichen Vornamen werden vom Uten bis zum iztenjahrh. Zunamen (von Gü- tern, Geburts- oder Aufenthaltsort, körperlichen Eigenschaf- ten, Geschäften, Aemtern u. s. w. ) hinzugefügt und daraus bilden sich im I4ten, fester und regelmäß-g erst im i6tcn Jahrh. Familien - und Geschlechtsnamen. Zur leichteren Ue- becsichl dienen genealogische Tafeln, delà C urne de Sainte Pa la ve Ritterwesen des Mittelal- ters , teutfch von K l ü b e r. Nürnb. 1786 fl. B. 1 S. ioy fu. —

3. Kleines Lehrbuch der Geographie - S. 54

1902 - Breslau : Hirt
54 Allgemeine Erdkunde. Viehbestand stehen voran mit 67 bez. 44 Mill. Stück Vorder-Indien und die Union. 19 Mill. im D. R. Am meisten Schweine besitzt die Union (38,7 Mill.), wir 16,8 Mill. Die meisten europäischen Länder müssen Fleisch einführen. 3. Gewerbliche Nutzung. a) Das Schaf, wahrscheinlich zuerst von den Menschen gezähmt und besonders im O. als fleischgebendes Tier von Bedeutung, hat für uns feine Wichtig- keit hauptsächlich durch die Wolle, die nächst der Baumwolle den begehrtesten Kleid uugsstoss liefert. Die größten Meugen Wolle rühren ans den Weide- ländern Australiens, Argentiniens und S.-Afrikas her. b) Die Seidenraupe ist aus ihrer chinesischen Heimat über das s. Europa verbreitet. Reichlich i der in Europa verarbeiteten Rohseide stammt aus China. H. Die Menschenwelt. Die Lehre vom Menschen oder die Anthropologie beschäftigt sich mit den allgemeinen Erscheinungen im körperlichen und seelischen Leben des Menschen und mit seinen Tätigkeitsformen. Sie hat also zum Gegenstande den Knochenbau, die Hautfarbe, Gestalt und Farbe der Haare, die Verbreitnng der Krankheiten, Religionsbräuche und Formen der Gottesverehrung, Gestaltung des Familienlebens, sodann Bekleidung, Schmuck, Waffen, Wohnung, Beschäftigung, Ernährung u. s. w. und die Abwandlung dieser Erscheinungen bei den einzelnen Völkern. Ihr Ge- biet ist sowohl die vorgeschichtliche «prähistorische) Forschung wie das Studium der lebenden Erdbewohner. Die mit dieser Wissenschaft nahe verwandte Völkerkunde oder Ethnologie verfolgt als Ziel die Erforschung des geistigen und körperlichen Kulturbesitzes der Menschheit, des Zusammenhanges zwischen den verschiedenen Stämmen und Völkern. Die Authropogeographie behandelt das Verhältnis zwischen Mensch und Erde, ihren wechselseitigen Einfluß, die Verbreitnng des Menschen über die Erde und schließlich in der politischen Länderkunde die Staatenbildnng. § 50. Der Mensch allein ist unter alle» Geschöpfen ein Bürger der ganzen Erde. Er ist im stände, alle Klimagürtel der Erde zu bewohnen. Der Mensch, zur Geselligkeit geboren, lebt samilienweise. Der Inbegriff derjenigen, welche, dieselbe Sprache sprechend, sich gegenseitig verstehen, bildet ein Volk. Wie dieses in Stämme, so gliedert sich seine Sprache in Mundarten (Dialekte). Verwandte Völker bilden eine Gruppe; mehrere Gruppe» lassen sich wieder zu einer höheren Ordnung vereinigen, aber selbst die am weitesten voneinander abweichenden Gruppen behalten dieselben Artmerkmale bei, so daß die einheitliche Abstammung des Menschengeschlechtes sich mit Sicherheit ergibt. Auf Grund der körperlichen Merkmale, ins- besondere der Hautfarbe, Schädelbildung und Behaarung, teilt man das ursprünglich wohl völlig gleichartige Menschengeschlecht in verschiedene höchste Gruppen oder Rassen; wir unterscheiden deren fiebert1: I. Die Australier auf dem australischen Festlande; stark gedunkelte, bisweilen schwarze Hautfarbe; die Nafe krümmt sich uicht, der Mund unförmlich und geöffnet, schwarzes, nie wolliges Haar. Noch gegen 100000. Ii. Die Neger, gegen 140 Mill., in Afrika vom S.-Rande der Sahara süd- wärts bis zum Gebiete der Hottentotten und Buschmänner; vortretende Ober- * S. die 16 Rassenköpfe in Hirts Bilderschatz, S- 38.

4. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 78

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
^ Das Altertum. mif Tr' rrie ägyptischen Ärzte, die ihn nicht heilen konnten, auf Pfahle spießen lassen wollte. Nur die Fürbitte des griechischen Arrtes der thn geheilt hatte, hielt ihn davon ab. 5 ' 8 30. Griechenland. 76) Während die riesigen Staaten Asiens in Trümmer zer-stueit, halten sich Bildung und Gesittung nach Europa verpflanzt. Die ersten Träger waren die Bewohner des jetzigen Griechenlands. Ms das südöstlichste Land Europas und in der Mitte dreier Weltteile gelegen, war es vorzüglich geeignet, die Kultur der Alten Welt in sich aufzunehmen und veredelt den europäischen Völkern zu übermachen. Die Griechen waren es vorzüglich, die das Schöue m Kunst und Wissenschaft pflegten und es in einer solch vollendeten Form darzustellen wußten, daß ihre Kunstwerke noch heute für uns klassische, d. H. mustergültige sind. Sie nehmen unter den Völkern des Altertums die erste Stelle ein. Ihre ^schichte nimmt deshalb unsere Aufmerksamkeit vorzüglich in Anspruch. 77) Im allgemeinen bestand Griechenland ans drei großen Landschaften. Im Norden lagen Thessalien und Epirus. An dieses grenzte Mittelgriechenland oder Hellas an, welches durch die Landenge (Isthmus) von Korinth mit dem südlichen '^eile, dem Peloponnes, zusammenhing. Bewohnt wurde es von einer Menge kleinerer Völkerstämme. Die ersten Einwohner kamen vom Kaukasus her. Es waren die Pelasger, welche in Thessalien und Epirus einwanderten. Nach ihnen kamen aber bald die Hellenen, welche die Oberhand gewannen, während von den Pelasgern viele nach Italien und den Inseln auswanderten.^ Bald nannte man.alle die vielen Völkerstämme mit dem gemeinschaftlichen Namen die Hellenen. Unter den Hellenen traten bald die Dorier in Thessalien und die Ionier in Attika hervor. Anmerkungen. 1. Griechenland ist auf drei Seiten vom Meere umgeben, im Süden vom Mittelländischen, im Osten vom Ägäischen und int Westen vom Jonischen Meere. Im Norden ist Griechenland durch hohe Gebirgsketten gedeckt. Im Osten ist es beiläufig ebenso weit von Kleinasien entfernt, als im Westen von Italien. Den Namen Griechenland erhielt Hellas von den Römern, und zwar sollen sie das Land nach dem kleinen thessalischen Volksstamme der Grajen so genannt haben. Thessalien wird von dem größten Flusse Griechenlands, dem Penens, durchströmt. Die vorzüglichsten Gebirge sind: der Olymp, wohin die Phantasie den Wohnsitz der Götter verlegte; der Ossa, von

5. Geschichtlicher Lern- und Wiederholungsstoff - S. 25

1906 - Breslau : Hirt
Oberstufe. warm angelegen sein. Während z. B. bei seinem Regierungsantritte in den Kreisen Rybnik und Ratibor zusammen nur etwa 30 Schulen waren, die sich in dem elendesten Zustande befanden, gibt es deren jetzt über 200, die schön gebaut und gut ausgestattet sind. Die anderen Hohenzollern folgten Friedrichs Beispiele. Friedrich Wilhelm Iii. opferte fast sein ganzes Vermögen, um die Lasten des Volkes zu lindern. Um die Bauern gegen jede Bedrückung zu schützen, hob er die Erbuntertänigkeit auf. Seine Gemahlin Luise, „Preußens guter Engel", kannte kein größeres Glück, als den Armen wohlzutun. Friedrich Wilhelm Iv. setzte das Werk seines Vaters fort. Besonders waren es die Kaiser Wilhelm I. und Wilhelm Ii., welche durch gute Gesetze das arme Volk, besonders die Arbeiter und ihre Familien im Alter und in der Krankheit vor Not und Elend schützten. Die früher wüsten Provinzen haben die Hohenzollern zur höchsten Blüte gebracht; das arme, hart bedrückte Volk haben sie frei und wohlhabend gemacht. Dafür verlangen sie von uns nichts als Dankbarkeit und Treue, welche wir ihnen bis in den Tod bewahren wollen. König Friedrich Wilhelm Ii. (1786-1797). „Aufrichtig und standhaft!"' Des Königs Regierung. Der Könia suchte die Wohlfahrt seines Volkes dadurch zu heben, daß er ihm viele Steuern erließ. Französische Beamte, welche in Preußen gute Stellen bekleideten, entließ er und schickte sie in die Heimat zurück. Die Bildung des Volkes suchte er zu fördern. Er errichtete Lehrerseminare, gründete viele Schulen und erhöhte das Einkommen der Lehrerstellen. Er bestimmte auch durch das Gesetz, was in den Schulen gelehrt werden sollte. Die Französische Revolution. Unter der Regierung Friedrich Wilhelms Ii. brach in Frankreich im Jahre 1789 eine große Empörung aus, welche Französische Revolution genannt wird. Das verführte französische Volk schaffte die Religion und die Gefetze ab und mordete die Friedrich Wilhelm Ii.

6. Erzählungen aus der Geschichte alter und neuer Zeit - S. 171

1846 - Breslau : Graß, Barth
Städte. Bürger. Innungen. 171 V gen zu Raubnestern, und unter den Rittern gab cs Viele, die, wie Kur- fürst Joachim I. von Brandenburg einst sagte, ihre Ehre in der Schande suchten. Die Städte und der Vürgerftand. tz 111. Heinrich der Große war es, der eine eigentliche Reiterei schuf, um d n Magnaren mit Nachdruck entgegen zu treten. Daß er dadurch den Grund zu dem später sich entwickelnden Ritterwesen lege, davon hatte er keine Ahnung. Derselbe König Heinrich rief gleichzeitig und eigentlich auch zu demselben Zwecke eine andere Einrichtung ins Leben, welche für die Bildung der mittelalterlichen Zustände nicht minder wichtig geworden ist, als das Rittcrthum, und deren Bedeutung und Entwickelung er gleichfalls nicht voraussehen konnte. Es war die Erbauung von Burgen, aus denen sich (vgl. S. 137.) die Städte mit ihren Bürgern bildeten. Dem Ritterthum stand nun das Bürgerthum, dem Ritterstand der Bürgerstand gegenüber. Die alten Deutschen, welche durch Berührungen mit den Römern auch Städte kennen lernten, hielten dieselben für Gefängnisse (s. S. 75.). Ihre Nachkommen, die ein Jahrtausend nach ihnen lebten, hatten diese altvä'terische Ansicht aufgegeben, gründeten Städte und bewegten sich in ihnen ziemlich frei und mit herzlicher Lust. Fürsten begünstigten sie vielfach hierin. Die Bürger, dem Ackerbau entzogen, legten sich auf Anfertigung der Dinge, deren man in der menschlichen Gesellschaft be- durfte, sie trieben Handwerke und Künste. Der eine beschäftigte sich mit dem Weben der Leinwand, ein zweiter mit dem Schmieden des Eisens, ein dritter mit der Verfertigung hölzerner Geräthschaften, ein vierter mit dem Bau der Häuser u. s. w.; kur; jeder Einzelne wid- mete sich ausschließlich einer bestimmten Beschäftigung. Dadurch konnte er es leicht zu einer größern Vollkommenheit in dem von ihm betrie- benen Handwerke bringen. Männer, welche einerlei Beschäftigung trie- den, hielten zusammen, sie schlossen sich inniger an einander und bil- deten für sich eine Innung oder Zunft, auch Mittel genannt. So entstanden die Schneider-, Schuster-, Maurer-, Kramer-Innung rc. Diese Innungen entwarfen zur Aufrechthaltung der Ordnung unter einander bestimmte Gesetze oder Ordnungen, welche größtentheils landesherrliche Bestätigung erhielten; auch wurden den Städten oder einzelnen Klassen der Bürger vom Landesherrn besondere Freiheiten und Rechte (Privilegien) zugesichert. Die Innungen wachten darüber, daß sämmtliche ihnen zugehörige Handwerker tadellose Waaren fertigten und daß der einzelne nicht etwa durch schlechte Arbeit den Ruf eines ganzen Ortes verdächtigte; auch hielten sie auf Zucht und Ehrsamkeit und ( 8*

7. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 86

1905 - Breslau : Handel
86 Aus der deutschen Geschichte. knechte genannt. Das Feuerrohr war neben dem an 5 m langen Spieß ihre Hauptmasse. Es waren verwegene Gesellen in farbenprächtiger Tracht, gierig nach Beute, trotz strenger Gesetze immer geneigt zur Meuterei gegen ihre adeligen Hauptleute. Von deren Geschick in der Aufstellung und Leitung der Massen, mdjt mehr von der persönlichen Kraft der einzelnen Kämpfer hing der Sieg ab. 1)) Dir Druckkunst. Geschriebene Bücher. Bis zum Ausgange des Mittelalters kannte man nur geschriebene Bücher. Die mühsame Arbeit des Abschreibens besorgten besonders die Mönche. Jahrhunderte lang schrieb man auf Pergament. Das war Ziegen- oder Schafleder und trug feinen Namen nach der kleinasiatischen Stadt Pergamum, wo unter der Herrschaft literaturkundiger Könige einst die Zubereitung der Felle zum Schriftgebrauch besonders schwunghaft betrieben wurde. Im Zeitalter der Hohenstaufen ward in Deutschland das Liuueupapier bekannt. Aber der Preis der Bücher blieb sehr hoch. Gegen eine Bibel konnte man wohl ein Landgut eintauschen. Die Formschneidekunst. Einen Fortschritt brachte die Formschneidekunst. Man schnitt die Zeichen der Spielkarten, auch Heiligenbilder, verkehrt in Holzplatten, und zwar so, daß das Bild als Erhabenheit über dem Grunde stehen blieb, bestrich es mit Farbe und konnte dann leicht Abzüge desselben gewinnen. Um die noch wenig künstlerischen Bilder sicher kenntlich zu machen, arbeitete man unter ihnen auch die Buchstaben des Namens in Spiegelschrift aus. Schließlich stellte man Holztafeln her, die völlig mit Buchstaben ausgefüllt waren, und konnte jetzt ganze Seiten abdrucken. Besonders Gebete wurden auf diese Weise vervielfältigt. Gutenberg. Der Erfinder der Druckkuust ist Johann Gensfleisch, ein Patrizier aus Mainz, der sich nach seiner Mutter, der letzten ihres Stammes, Gutenberg nannte. Als Jüngling wurde er in den damals tobenden Ständestreit zwischen den stolzen Geschlechtern und den aufstrebenden Zünften verwickelt, verließ nach dem Unterliegen der ersteren die Vaterstadt und wandte sich nach dem blühenden Straßburg. Hier war er als Steinschleifer und Spiegelfabrikant tätig, muß aber schon mit praktischen Druckversuchen begonnen haben. Sein leitender Gedanke war, bewegliche Buchstaben von gleicher Größe aus Metall in Menge herzustellen und abzudrucken. Er arbeitete jeden einzelnen Buchstaben des Alphabets .verkehrt und erhaben in Stahl aus, schlug den gewonnenen Stempel in ein Kupferstäbchen, das den Buchstaben dsnn recht und vertieft zeigte, und erhielt so eine Form für die zu gießenden Lettern. Die

8. Nr. 16 - S. 27

1911 - Breslau : Hirt
I Geschichte. 27 Der Verkehr zu Lande war schwer, denn die Landstraßen befanden sich in jämmerlichem Zustande. Eine Post gab es nicht; deshalb stellten die Magistrate oder die kaufmännischen Gilden sogenannte Stüdteboten an und erließen für dieselben besondere Botenordnungen. Auch die Klöster unter- hielten ihren eigenen Botendienst und übersandten ihre Botschaften auf langen Streifen aus Pergament, die man Botenzettel nannte. ch Die Hanse. Um den deutschen Handel zu heben, knüpften deutsche Kaufleute Handelsverbindungen mit dem Auslande an. Das Deutsche Reich konnte sie aber dem Auslande gegenüber nicht schützen, weil es keine Flotte besaß. Als die deutschen Städte erkannt hatten, daß lebhafter Handel ihren Wohlstand mehrte, suchten sie sich selbst zu helfen und schlossen einen Bund. Sie nannten ihn Hanse, das ist Vereinigung. Wann dieser Bund gegründet ist, steht nicht fest; er bezeichnet sich jedoch im 14. Jahrhundert selbst als Hanse. Zur Zeit seiner Blüte gehörten ihm mehr als hundert Städte an. Der Vorort des ganzen Bundes war Lübeck. Die Hanse suchte den Handel mit dem Auslande zu heben und zu schützen, im Jnlande die Landstraßen zu sichern und Räubereien zu bestrafen sowie über Münzen, Gewichte und andre wichtige Einrichtungen Einheit herbeizuführen. Sie unterhielt eine starke Flotte und bildete so eine große Macht. Sie bestand siegreiche Kämpfe mit den Königen von Dänemark und errichtete bedeutende Handelsnieder- lassungen in England, Dänemark, Norwegen und Rußland. — Am Ende des 15. Jahrhunderts begann der Verfall des Bundes; denn der Handel hatte durch die Entdeckung Amerikas und des Seeweges nach Ostindien neue Wege eingeschlagen. 3. Die Bauern. Nach und nach hatten sich im deutschen Volke zwei Stände herausgebildet: der Herren- und der Bauernstand. Zur Zeit des Rittertums gelangte der Herrenstand zu immer größerem Ansehen. Die Bauern hingegen wurden mehr und mehr von den Rittern abhängig und sanken vielfach zu Leibeigenen herab. Die Kreuzzüge brachten für den Bauernstand manche Erleichterung. Denn wenn der Bauer an dem Kreuzzuge teilnahm, wurde er frei und blieb es auch nach seiner Rückkehr. Später kamen für die Bauern schlimme Zeiten. Der Bauernstand versank allmählich fast ganz in Hörigkeit und Leibeigenschaft. Nur in Westfalen, Friesland, Bayern, Schwaben und in der Schweiz hatten sich viele freie Bauern erhalten. Den Schweizer Bauern gelang es sogar, im Kampfe für Freiheit und Recht Ritterheere zu besiegen. 4. Bildungswesen. Fahrende Schüler. Als im Mittelalter die Kloster- und Domschulen in Verfall gerieten und das Ritterwesen entartete, nahmen sich die auf- blühenden Städte der Jugendbildung an und errichteten von der Mitte des 13. Jahrhunderts ab Stadtschulen. Wenn es jedoch den Lehrern an einer Schule nicht gefiel, so zogen sie weiter, von Ort zu Ort, und suchten sich auf ihrer Wanderung als „fahrende Leute" ihren Unterhalt zu erwerben. Der Wandertrieb ergriff aber auch die Schüler; sie zogen entweder mit einem beliebten Lehrer mit oder suchten Schulen auf, die in gutem Ruf standen.

9. Nr. 15 - S. 27

1911 - Breslau : Hirt
1 Geschichte. 27 Der Verkehr zu Laude war schwer, denn die Landstraßen befanden sich in jämmerlichem Zustande. Eine Post gab es nicht; deshalb stellten die Magistrate oder die kaufmännischen Gilden sogenannte Städteboten an und erließen für dieselben besondere Botenordnungen. Auch die Klöster unter- hielten ihren eigenen Botendienst und übersandten ihre Botschaften auf langen Streifen aus Pergament, die man Botenzettel nannte. ch Die Hanse. Um den deutschen Handel zu heben, knüpften deutsche Kaufleute Handelsverbindungen mit dem Auslande an. Das Deutsche Reich konnte sie aber dem Auslande gegenüber nicht schützen, weil es keine Flotte besaß. Als die deutschen Städte erkannt hatten, daß lebhafter Handel ihren Wohlstand mehrte, suchten sie sich selbst zu helfen und schlossen einen Bund. Sie nannten ihn Hanse, das ist Vereinigung. Wann dieser Bund gegründet ist, steht nicht fest; er bezeichnet sich jedoch im 14. Jahrhundert selbst als Hanse. Zur Zeit seiner Blüte gehörten ihm mehr als hundert Städte an. Der Vorort des ganzen Bundes war Lübeck. Die Hanse suchte den Handel mit dem Anslande zu heben und zu schützen, im Jnlande die Landstraßen zu sichern und Räubereien zu bestrafen sowie über Münzen, Gewichte und andre wichtige Einrichtungen Einheit herbeizuführen. Sie unterhielt eine starke Flotte und bildete so eine große Macht. Sie bestand siegreiche Kämpfe mit den Königen von Dänemark und errichtete bedeutende Handelsnieder- lassungen in England, Dänemark, Norwegen und Rußland. — Am Ende des 15. Jahrhunderts begann der Verfall des Bundes; denn der Handel hatte durch die Entdeckung Amerikas und des Seeweges nach Ostindien neue Wege eingeschlagen. Z. Die Bauern. Nach und nach hatten sich im deutschen Volke zwei Stände herausgebildet: der Herren- und der Bauernstand. Zur Zeit des Rittertums gelangte der Herrenstand zu immer größerem Ansehen. Die Bauern hingegen wurden mehr und mehr von den Rittern abhängig und sanken vielfach zu Leibeigenen herab. Die Kreuzzüge brachten für den Bauernstand manche Erleichterung. Denn wenn der Bauer an dem Kreuzzuge teilnahm, wurde er frei und blieb es auch nach seiner Rückkehr. Später kamen für die Bauern schlimme Zeiten. Der Bauernstand versank allmählich fast ganz in Hörigkeit und Leibeigenschaft. Nur in Westfalen, Friesland, Bayern, Schwaben und in der Schweiz hatten sich viele freie Bauern erhalten. Den Schweizer Bauern gelang es sogar, im Kampfe für Freiheit und Recht Ritterheere zu besiegen. 4. Bildnngswesen. Fahrende Schüler. Als im Mittelalter die Kloster- und Domschulen in Verfall gerieten und das Ritterwesen entartete, nahmen sich die auf- blühenden Städte der Jugendbildung an und errichteten von der Mitte des 13. Jahrhunderts ab Stadtschulen. Wenn es jedoch den Lehrern an einer Schule nicht gefiel, so zogen sie weiter, von Ort zu Ort, und suchten sich auf ihrer Wanderung als „fahrende Leute" ihren Unterhalt zu erwerben. Der Wandertrieb ergriff aber auch die Schüler: sie zogen entweder mit einem beliebten Lehrer mit oder suchten Schulen ans, die in gutem Ruf standen.

10. Mit einem Anhang von 46 Bildern und 4 Karten in Farbendruck - S. 28

1911 - Breslau : Hirt
28 A. Aus der griechischen Sage und Geschichte. Archonten geleitet, die nur aus der ersten Klasse gewhlt wurden. Ihnen zur Seite stand der Rat der Vierhundert. Er wurde jedes Jahr-neu gewhlt, besorgte die Staatsgeschfte, berwachte die Einnahmen und Ausgaben des Staates, prfte die Gesetze, bevor sie dem Volke vorgelegt wurden, und leitete die Beratungen in der Volksversamm-lung. Diese entschied der Annahme und Ablehnung neuer Gesetze, der Krieg und Frieden, bestimmte die Abgaben und whlte die Beamten. Der hchste Gerichtshof war der Areopg, der aus den Archonten bestand, welche ihr Amt gut verwaltet hatten. Er berwachte die Sitten der Brger und fhrte die Aufsicht der die Erziehung der Jugend wie der die Amtsfhrung der Archonten,- daher nannte man ihn wohl Auge des Gesetzes". c) Der Erziehung legte Solon ebenso wie Lykurg hohen Wert bei,- aber er wollte Leib und Geist gleichmig bilden. Die Kinder blieben im Hause der Eltern und wurden nicht, wie in Sparta, in ffentlichen Anstalten gemeinsam erzogen. Die Mdchen erhielten nur zu Hause von den Frauen Unterricht,- diese standen in Athen in ge-ringerer Achtung als in Sparta. Die Knaben besuchten vom siebenten Jahre an frhmorgens die Schule, in der sie Lesen, Schreiben und Musik, Lieder und Denksprche der Weisen sowie Gedichte der die Taten der Helden lernten. Von den Schulen gingen sie zu den Ring-Pltzen, wo sie Krperbungen pflegten. Vom sechzehnten Jahre an besuchte der vornehme Jngling die Gymnasien, in denen er sich durch Waffenbungen zum Kriegsdienst vorbereitete. ) Die Sklaven. Wie in Sparta, so bestand auch in Athen ein groer Teil der Bevlkerung aus Sklaven. Sie verrichteten fr die freien Athener die Arbeit im Haufe und auf dem Felde, während diese selbst als Krieger oder Staatsmnner dem Vaterlande dienten. Viele beschftigten sich nur mit der Wissenschaft oder mit der Kunst, so da in Athen eine groe Anzahl von Gelehrten und Knstlern lebte. Die Sklaven waren teils in fremden Lndern angekauft, teils waren sie im Kriege gefangen genommen worden. Auch die Nachkommen der Sklaven waren wieder unfrei. Auf einen Freien kamen drei bis vier Sklaven. Die Sklaverei bestand bei allen Vlkern des Altertums. 6. Das Leben der Griechen. a) Taswohnhaus. (Bild 13.) Das milde, warme Klima gestattete dem Griechen, den grten Teil des Tages im Freien zuzubringen. Darum legte er auf ein schnes Wohnhaus weniger Gewicht als wir. Der Hauptteil eines vornehmen griechischen Hauses war ein Hof mit dem
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