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beigetragen, und für die Bewässerung und den innern Verkehr der
Länder sind sie unentbehrlich.
Auch das Festland hat seine stehenden Gewässer. Wir heißen
sie Landseen. Sie enthalten der Mehrzahl nach „Süßwasser". Je
nach der Herkunft des letztern heißen sie Quellseen (ohne sichtbaren
Zufluß) oder Flußseen (mit sichtbarem Zu- und Abfluß). Seen
ohne Abfluß ueunt man Steppenseen.
Seichte Wasseransammlungen in Becken mit durchweichtem,
schlammigem :c. Boden heißen Sümpfe.
Ströme giebt es anch im Meere. (Man suche auf der Karte
die „arktische" und „antarktische" Strömung, den „Äqua-
torialstrom" [im Atlantischen Ocecin] mit seinen Verzweigungen
[z. B. „Golfstrom"^, die „Humboldtsströmung" im Westen Süd-
amerikas n. s. w.) Die meridional gerichteten Meeresströme führen
warmes Wasser in kältere Gegenden und umgekehrt kalte Fluten in
„gemäßigte" Regionen.
Äie Formen der vertikalen Gliederung der Festländer und die
betreffenden Benennungen.
Das über den Meeresspiegel emporragende Land1 zeigt an
seiner Oberfläche bekanntlich ebene und unebene Gestaltungen, größere
oder kleinere Flächen, Erhebungen und Einsen hingen der
mannigfaltigsten Form. Man nennt diese verschiedenartigen Er-
Hebungen und Einsenkungen an der Oberfläche des Festlandes die
„vertikale Gliederung" (im Gegensatz zur horizontalen oder Küsten-
gliederung).
Die vertikale Gliederung ist für das Erdenleben von nicht ge-
ringerer Bedeutung als die Küstengliederung. (Namentlich hängen
Klima, Quell- und Strombildnngen, der Verkehr im Innern der
' Nur sehr unbedeutende Flächen im Innern der Kontinente liegen tiefer
als der Meeresspiegel. Man nennt sie Erdsenken oder Depressionen. Die
ausgedehnteste ist die „pontisch-kaspische". Noch tieser liegt das Jordanthal
vom See Tiberias bis zum Toten Meere.
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— 179 —
das Königreich Siam (630 000 qkm, 5 Millionen E.). Die
Hauptstadt Bangkok am Menam (200 000 E.) ist zum Teil auf
Pfählen im Flusse erbaut. Großartige Buddhatempel. Lebhafter Handel.
Europäische Besitzungen.
1. Britische: a) Birma (Barma), der westliche Teil Hinter-
iudiens, ein überaus fruchtbares Reislaud (415 000 qkm und
8 Millionen E.) — Rangun (180 000 E.) an der Jrawadi-
münduug ist der Haupthandelsplatz.
b) Niederlassungen an den Meerengen (Malakka und Singa-
pur). Von besonderer Bedeutung ist der Freihafen Singapur
(184 000 E.) auf einer kleinen Küsteninsel, infolge der glücklichen Lage
Mittelpunkt des Handels zwischen Indien, Ostasien und Australien.
2. Französische: Jndochina (705 000 qkm, 25 Millionen E.),
Gesamtname für die im Osten und Südosten der Halbinsel liegenden
Gebiete: a) Schutzstaat Kambodscha, b) Cochinchina mit der Haupt-
stadt Saigon (65000 E.), e) Schutzstaat Anuam mit Hnü
(30 000 E.) und d) Tongking, eine sehr fruchtbare Landschaft, auch
als Durchgaugslaud nach Südchina wichtig. Hauptort Hanoi
(Kescho) 150 000 E.
Vorderindien.
Es umfaßt das Hochland Dekhan sowie die vorgelagerte hindo-
stanische Tiefebene, welche sich nordwärts bis zum Himalaja erstreckt
und aus zwei sehr verschiedenen Teilen besteht: a) der vorwiegend
dürren Ebene des Indus, b) dem reich bewässerten und außerordent-
lich fruchtbaren Tieflande des Ganges, welcher in seinem Unterlaufe
sich mit dem Brahmaputra vereinigt.
Vorderindien bringt fast alle Produkte der heißen Zone
in größter Fülle hervor, besonders Reis, Weizen, Baumwolle, Ba-
nanen (Banianen, eine Feigenart), Thee, Kaffee, Zuckerrohr, Gewürze,
feine Farbstoffe, Tabak, Mohn (zur Opiumbereitung), Jute (zu Ge-
weben), Seide, viele Arten von Palmen. — Die Tierwelt zeigt die
größten und kräftigsten Formen im Elefanten, Nashorn, Tiger u. f. w.—>
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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— 239 —
Bild 88. Ein Mischling von Peru.
schaft und fortwährender Kriege stark
herabgekommen. Die Industrie ist
bedeutungslos. Der Handel hat
sich etwas gehoben. Zwei Eisen-
bahnen führen von der Küste mit
einer Erhebung bis fast zur Höhe
des Montblanc über die Anden.
Unter den Handelsartikeln nimmt
immer noch die erste Stelle der Guano
ein, der verwitterte Mist von See-
vögeln, der auf den regenlosen Inseln
an der peruanischen Küste sich ange-
sammelt hat und ein äußerst ergiebiges
Düngemittel bildet.
Die Hauptstadt ist Lima
(104000 E.), dessen Hafen Callao
mit 35 000 E. — Im Innern
liegt Cuzco (kußko; 22 000 E.), die Hauptstadt der altperuanischen
Jnkas, mit vielen Überresten großartiger Bauten.
Die (zwanzig) vereinigten Staaten von Brasilien
umfassen die Osthälfte von Südamerika. Den nördlichen Teil des
Landes nimmt die ungeheure Tiefebene des Amazonenstromes und
seiner Nebenflüsse ein, die Mitte und der Osten sind vom brasilia-
nischen Hoch- und Bergland ausgefüllt, der Südwesten gehört zum
Quellgebiet des La Plata. Das Innere ist vielfach noch unbekannt
— Außerordentlich reich ist die Bewässerung. Kein Land der
Erde hat ein so großartiges Stromnetz wie Brasilien. Der größte
Teil gehört in das Gebiet des Amazonas, des wasserreichsten
Stromes der Erde.
Das Klima ist in den Stromniederungen feuchtheiß, in den
übrigen Teilen gleichmäßig milde und gesund.
Der Reichtum an Naturschätzen ist überaus groß. Das
Mineralreich lieferte einst viel Diamanten; jetzt ist seine Aus-
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Extrahierte Ortsnamen: Peru Lima Cuzco Brasilien Südamerika La_Plata Brasilien
— 156 —
Landes. — Trondhjem (Drontheim, 33 000 E.) war im Mittel-
alter die Hauptstadt Norwegens. — Hammerfest mit 2000 E.
ist die nördlichste Stadt der Erde. Im Sommer geht die Sonne
2l/2 Monate nicht unter, im Winter ebensolange Zeit nicht auf.
Die prächtig geformten Lofoten sind wichtig für den Fischfang
(besonders Kabeljau).
Osteuropa.
Das Kaisertum Rußland.
I. Es breitet sich über gauz Osteuropa und Nordasien bis zum
Großen Ocean aus. Der Flächeuiuhalt dieses Riesenreiches beträgt
über 22 Millionen qkm, d. i. ungefähr 1j6 der gesainten festen Erd-
obersläche, und wird bewohnt von 131 Millionen Menschen. Das
europäische Rußlaud nimmt vom ganzen Reiche nur den vierten
Teil der Fläche ein, und doch umsaßt es allein schon mehr als die
Hälfte unseres Erdteils und ist zehnmal so groß als Deutschland.
Aas europäische Mußrand
hat zwar an vier Meeren Anteil (nämlich?), doch ist es im Verhält-
nis zur gewaltigen Flächenausdehuuug sehr wenig gegliedert. Zudem
hat das Nördliche Eismeer für den Verkehr nur geringe Bedeutung.
An Halbinseln sind zu nennen: Kanin und Kola im Nörd-
lichen Eismeer und Krym im Schwarzen Meer. Ganz unbedeutend
ist die Jnselbildung; dem Schwarzen Meere fehlt sie vollständig.
Ii. Die Bodengestalt Rußlands ist ziemlich einförmig. Es
bildet eine ungeheuere Tiefebene, über welche sich nur niedrige Boden-
schwellungen erheben. Die bedeutendste derselben, die mittelrussische,
zieht von der Waldaihöhe (350 in) südwärts. Im Osten wird die
Tiefebene vom Ural begrenzt. Dieser, das längste Gebirge Europas,
erstreckt sich vom Nördlichen Eismeer als ein wenig gegliedertes, bis
1700 in hohes Kettengebirge nach Süden. Der mittlere Ural
besitzt außerordentlich großen Mineralreichtum.
Finnland ist eine mit Seen und Sümpfen bedeckte Hochfläche
(das „Land der tausend Seen").
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Extrahierte Ortsnamen: Drontheim Norwegens Osteuropa Osteuropa Nordasien Deutschland Europas Finnland
— 214 —
Entwicklung von Riesenströmen begünstigt, welche sich mit ihren
mächtigen Nebenflüssen weithin verzweigen. — Nordamerika hat
zudem an den fünf Kanadischen Seen das größte Süßwasserbecken
der Erde.
Übersicht der bedeutender» Ströme.
A. In das Nördliche Eismeer mündet:
der Mackenzie (mäckensi), nachdem er die Gewässer mehrerer
Seen gesammelt hat.
B. In den Atlantischen Ocean:
1. der St. Lorenzstrom, der Abfluß der fünf Kanadischen Seen:
Oberer See, Michigan (mischigän)-, Huron (juron)-, Erie (iri)= utid
Ontariosee — zwischen beiden letztern der weltberühmte Niagarafall
(Bild 80) —, 2. der Hudson, 3. der Delaware (delleuähr), 4. der
Mississippi-Missouri, der längste Strom der Erde (6754 km);
er entsteht ans dem Mississippi und dem noch wasserreichern und
längern Missouri, welche sich bei St. Louis vereinigen. In seinem
Unterlaufe erhält der Strom von rechts noch den Arkansas und Red
River (Roten Flnß), von links den Ohio (oheio) mit dem Tennessee.—
5. Der Rio grande del Norte, 6. der Magdalenenstrom, 7. der Ori-
noco, 8. der Amazonenstrom (Amazonas, im obern Laufe Maraüon
genannt), der mächtigste und wasserreichste Strom der Erde, dessen
Gebiet ungefähr 7 Mill. qkm umfaßt (— 13mal die Fläche von
Deutschland); unter seinen mehr als 200 Nebenflüssen sind die größten:
rechts: der Ucayali, Madeira, Tapajoz und Xingu; links: der
Rio Negro. Ein selbständiger Strom, der nur den Mündungsbusen
mit dem Amazonas gemeinsam hat, ist 9. der Tocantins. 10. Der
San Francisco. 11. Ter Rio de la Plata entsteht aus der Ver-
einigung des Uruguay mit dem Parana und Paraguay.
C. In den Großen Ocean:
1. der Columbia (Oregon), 2. der Colorado.
Iv. Klima und Produkte. Amerika erstreckt sich durch alle
Zoueu mit Ausnahme der südlichen kalten. Deshalb weist es größere
klimatische Gegensätze auf als jeder andere Erdteil. Meeresströmungen,
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Extrahierte Personennamen: Huron Louis
Extrahierte Ortsnamen: Nordamerika Michigan Mississippi-Missouri Arkansas Ohio Deutschland Tocantins Uruguay Paraguay Columbia Oregon Amerika
— 113 —
schen beiden Meeren. Scheidegebirge mit gefährlichen, schwer
zugänglichen Pässen*). Dieses Asyl versprengter Völker (Les-
ghier im O-, Tscherkessen im Nw ) jetzt nach langen Gebirgs-
kriegen im Besitz der Russen. Die kriegerischen mnhamedanischen
Bewohner leben mehr von Viehzucht als von Ackerbau, der den
christlichen Georgiern an der Südseite in dem reichen Frucht-
lande des Kur (Mittelpunkt Tislis) überlassen.ist.
d. Das Gebiet des Eismeeres, der am spärlichsten
bewohnte Theil Europas, durch die Dwina halbiert. Die oft-
liche Hälfte ganz unwirtlich, die westliche im obern Theile an-
bansähig und cnltiviert, und durch von der Dwina ausgehende
Kanäle mit dem Mittlern Rußland in Verbindung (Wasserstraße
zwischen Moskau und Archangel); jenseits der Tannen- und
Fichtenregion erst wieder an der Küste belebt. Wie für die
Steppenbewohner am heißen kaspischen Meere, so für die am
Eismeere Fischfang ein hauptsächlicher Nahrungs- und Handels-
zweig. Mittelpunkt Archangel, vor dem Besitz der Ostsee-
küsten zugleich Rußlands Haupthafen. Die reichen Fischtris-
ten, Fortsetzung der norwegischen, bis zur südöstlichen Wendung
der Küste von Kola. Diese Halbinsel, im No. flache, den Eis-
stürmen offene Tundra, westlich vom Kolasjord durch den Wech-
sel von Thälern und Anhöhen geschützter und waldiger. Die
gesicherten zahlreichen Fjorden, unter denselben klimatischen
Verhältnissen wie die norwegischen^). Der übrige Theil des
Eismeeres jetzt Object wissenschastlich-nantischer Erforschung.
Rußlands außereuropäische Besitzungen: Sibirien
nebst deni untern Amurgebiete, die Turanischen Länder und
Transkaukasien, schließen sich unmittelbar an das Stammland
an; hierdurch werden die Nachtheile der Ungeheuern Entfernun-
gen (ohne Verbindung durch fahrbare Meere) einigermaßen ge-
hoben. Die Grenzen dieser x/3 des asiatischen Festlandes um-
fassenden Gebiete rücken stätig gegen das Innere Hochasiens vor.
Dieses weitere Wachsthum, nothwendig zur Entwicklung der in-
*) Nur an der kaspischen Seite bleibt ein schmaler Raum für die Pas-
sage; die übrigen Wege führen durch die Schluchten des Gebirges. Daher
begnügte sich Pompejus mit dem fruchtbaren Strich des Phasis (Rhion),
von dem über einen schmalen Tragplatz die große indische Handelsstraße
Constantinopels nach dem K ur in die südlichen kaukasischen Stufenlande führte.
**) Hierher kommen zur See die Norwegischen Fischer und die Russen
aus Archangel; zu Lande die Lappen, und selbst aus Finnland die Karelen
in Wanderzügen.
Götze, geographische Repetitionen. 8
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Ortsnamen: Europas Dwina Moskau Transkaukasien Finnland
Afrika —
das Land.
551
Wir nannten vorhin die Kala Hari-Wüste eine Sahara des
Südens. Ebenso stellen sich diese zuletzt erwähnten Stromgebiete
den reichbewässerten Ländern Sudans gegenüber, nur daß sie höher
liegen. — Um sich nun in ihrem Netze zurecht zu finden und einen weitern
Anhaltspunkt zu behalten, merke man sich auf der Karte das 1600—2000 m.
hohe Mossamba-Gebirg; von den Quellen des Congo, die es umschließt,
zieht es ziemlich weit an der rechten Seite dieses Flusses hin. Von dem-
jenigen Theile der Mossamba-Berge, wo der Congo entsteht, strecken sich
die üppigen Urwälder der großen Olowiheuda-Wildnis östlich des
Quanzagebiets durch 3 Breitengrade hin gen Süden. Sie sind es, die
zahlreiche Bäche und Flüsse erzeugen und sowohl zum Kassabi, als ins
Zambesi-Gebiet absenden. Die Gewässer eilen aber nicht rasch nach O.;
die sanste Neigung der ausgedehnten Hochebene erlaubt, daß sie in ihrem
ungeheuren Parke sich behaglich hiuwinden und zur Regenzeit befruchtend
über ihre Ufer austreten können. Der Dilolo-See liegt in so wage-
rechtem Lande, daß er mit dem Liba und dem Kassabi, deren jeder etwa
10 Meilen von ihm entfernt ist, in Verbindung steht — eine Bifurkation,
wie in Südamerika, wo der Cassiquiare die Gleichhöhe zwischen dem Ori-
noko und dem Rio Negro durchläuft. Livingstone, der bloß vom Dilolo-
See bis zum Congo, auf einer Reise von 75 Meilen 30 Flüsse passirte
und in dem fiebererzeugenden Klima bis zum Skelett abzehrte, weiß doch
den Werth dieser Länder zu schätzen. Betrachtet man in Petermanns
Mittheilungen die Karten zu Liviugstoues u. a. Reisenden Fahrten, so
findet man nicht allein, wie weit diese beharrlichen Männer das Land be-
reist, sondern auch, wie weit sie von den Eingebornen — auch hierin
dem nordafrikanischen großen Forscher H. Barth gleich — Erkundigungen
über die rechts und links von ihrem Wege bis auf beträchtliche Entfernung
abliegenden Flußläufe, Beschaffenheit und Produktion des Bodens, Bevöl-
kernng, Städte u. s. w. eingezogen haben.
Noch ist ein bedeutender Strom der Westküste zu erwähnen, der allerdings
erst in seinem Unterlaufe und da erst in neuester Zeit näher erforscht worden
ist — der Ogowai. Zwei Hauptarme desselben münden in die Naza-
rethbai bei C. Lopez (zwischen0und 1°S. Br.), ein dritter, der Npu-
lunie, mit dem Wasser des Fernand Baz vereinigt, unter fast I7a°
S. Br. ins Meer. Der Ogowai entsteht aus 2 Quellflüssen; der linke,
Nguuie oder Ouang o, kommt vom S. und fließt in nordnordwestlichem
Laufe, beim Durchbruch durchs Jscho go-Gebirge (1°S.br.) die Eugenia-
Fälle bildend, dem andern Quellfluß, dem Okanda in ähnlicher Weise
entgegen, wie in Calisornien der Joaquin dem Sacramento; der Okanda
kommt aus noch unbekannten Gegenden von No. und wurde bis jetzt am
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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622
Europa.
Vergleichen wir die Flußläufe Europas mit denen anderer Erdtheile,
so finden wir, daß unser Continent auch in dieser Beziehung Manches
voraus hat; und da man die Flüsse als „wandelnde Wege" bezeichnet, in-
dem nämlich die Flußthäler heute noch die Naturvorschriften für die Rich-
tnng der Straßenanlagen sind und die Flüsse selbst zu Straßeu werden, so
mußten diese Umstände für die Kulturentwickelung des Continents große
Vortheile bieten. Während z. B. alle größeren Stromsysteme Amerikas
einem, nämlich dem atlantischen Oceane angehören, laufen die europäischen
Flüsse nach allen Richtungen auseinander; während die afrikanischen
Ströme dadurch ausgezeichnet sind, daß sie als Plateauströme mit Aus-
nähme weniger nur au kurzen Küstenstrecken schiffbar sind, findet sich diese
Eigentümlichkeit in Europa nur bei einigen spanischen Flüssen (man vergleiche
obige Zusammenstellung!); während Asien durch das Auftreten zahreicher
continentaler Flußsysteme und durch das Vorhandensein großer Zwillings-
ströme charakterisirt wird (S. 410), laufen die Ströme Europas strahlen-
förmig von gemeinsamen Quellcentren aus: so sendet z. B. das Centrum
des großen osteuropäischen Tieflandes (Wolchonskiwald und Waldaihöhen
und die davon auslaufenden Landrücken) nicht weniger als 6 große Strom-
läufe in verschiedenen Richtungen 4 Binnenmeeren zu, und das andere
Quellcentrum, die Alpen und die denselben vorgelagerten Mittelgebirge, gibt
sämmtlichen übrigen Hauptströmen des eigentlichen Continents (nämlich mit
Ausnahme des auch in anderen Beziehungen asrikaverwandten Spaniens)
ihren Ursprung (der Garonne wenigstens ihre Hauptwassermasse), und diese
12 Ströme vertheilen sich auf 6 verschiedene Meere (darunter 5 Binnen-
meere). Die Alpen selbst senden 4 Ströme aus: Rhein, Rhone, Po
und Donau (der letztere, obgleich im deutschen Mittelgebirge entstehend,
ist ein Alpenfluß, da nicht nur der Inn bis Passau längeren Lauf hat als
die Donau, fondern auch der größte Theil des Donauwassers Alpenwasser
ist), und zwischen Bernina und Gotthard berühren sich auf einer Entfer-
nung von 12 Meilen diese Flußgebiete gegenseitig. Ebenso gelangt man
an der Stelle der größten Annäherung von West- und Hochkarpathen und
dem mährischen Gesenke auf einer Strecke von nur 20 Meilen aus dem Ge-
biete der Weichsel in die der Oder, Donau und Elbe. Fast überall
aber konnten oder können durch eine zusammenhängende Formirung des
Grund und Bodens, d. h. durch Kanalbau die Wasserscheiden leicht über-
schritten werden.
Die Oberfläche.
Wie in seiner wagrechten, so zeigt Europa auch in seiner senkrechten
Gestaltung unter allen Erdtheilen die größte Manchsaltigkeit. Wie dort die
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Extrahierte Personennamen: Gotthard
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europas Europa Europas Wolchonskiwald Spaniens Rhein Donau Donau Donauwassers_Alpenwasser Bernina Donau Europa
Amerika —
das Land.
995
Gewässer.
In Amerika herrscht die Tieflandsbildung vor; eine Folge davon ist
der große Wasserreichthum seiner Ströme. Da seine Hochgebirge nicht in
der Mitte, sondern an der Westseite liegen, so haben die Flüsse einen ge-
waltigen Raum zu durchlaufen, zwei davon, der Missouri und der
Marannon, gehören zu den größten der Erde (S. S. 348). Zum großen
Ocean fließen nur im Norden einige größere Ströme, in Süden nichts als
kurze Küstenflüsse, fast alle bedeutenden Wasser sind demnach auf der Ost-
seite und weisen den Erdtheil mit seinem Verkehr wesentlich auf das at-
lantische Meer hin.
1) Südamerika. Ins caraibische Meer: der Ma gdale neu ström (mit dem
durch ein tief eingeschnittenes Thal dahinfließenden C ä lt c a) durchströmt die Hoch-
ebene von Bogota. — Ins atlantische Meer: Der Orinoco, dessen 336
Meilen langer Lauf einer Spirallinie gleicht, kommt aus der Sierra
Parime (Juzaguaca-Gebirg) im Westen von Guayana; sein oberster Lauf ist
noch unbekannt, doch ist sicher, daß er das Gebirg Venezuelas umfließt; die fast
wagrechten Flächen zur Seite seines Mittellaufs sind Ursache, daß er unterhalb der
Missionsstation Esmeralda (bis wohin Humboldt vordrang) einen linken Arm unter
dem Namen Casiqniare zum Rio Negro, einem Nebenfluß des Marannon, schicken
kann, während der rechte Arm als Orinoco nordwestwärts, später nördlich und oft-
nordöstlich weiter fließt. Bis zu Angostura, 60 Mlu. oberhalb der Mündung, reicht
infolge seines Wasserreichthums die Seeschiffahrt. — Der Amazonenstrom (Amasso-
nas, d. h. Boot-Zerstörer) wurde >544 zuerst vou W. nach O. von dem Spanier
Orellana befahren; er hat unter allen Strömen der Erde das größte Stromgebiet
(f. S. 348) und ist mit seinen Windungen 763 Mlu. laug. Er entspringt in einer
Gletschergegend der peruanischen Andes, etwa lo1/» 0 S. Br., fließt zuerst rauscheud
und mit mehreren Wasserfällen unter dem Namen Marannon in einemlängenthale
nordwärts hinab, und biegt dann nach Osten um, wo er in der Ebene rechtsher den
Huallaya und Uca y ali, links den Na Po aufnimmt. Im weiteren Laufe, wo er
auch den Namen Solimoes führt, treten der Japnra und der durch den Parima
(ans der Nähe der Orinocoquelleu) verstärkte Rio Negro vou Norden her zu ihm,
von Süden aber der aus dem Beni und Mamorö (beide aus Bolivia) bestehende
430 M. lange Madeira (Holzfluß) und der Tapajos. Mit seiner golfartigm
Mündung hängt durch einen Seitenarm, die große Insel In an es (oder Marajo) bil-
dend, der Ausfluß des 300 M. laugen brasilischen Tocantines zusammen, der mit
dem Aragnaya gerade vom Süden herkommt und in die Bai von Pars, strömt.
Der Amassonas ist in der zweiten Hälfte seines Laufs über 30, znletzt bis 60 m. tief,
und mündet mit solcher Gewalt, daß seine Strömung noch 20 M. weit im Meere zu ver-
spüren ist, sowie umgekehrt die oceanischen Gezeite sich noch 120 Mlu. oberhalb der Mün-
dung sbis zur Enge von Obidos) bemerklich machen. Bis an die peruanische Grenze
hin (T ab atinca) wird er nun mit Dampfschiffen befahren. — Zwischen dem Orinoco
und Marannon ist noch der 109 Mln. lange Essequibo zu erwähnen. — Ferner
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Extrahierte Personennamen: Rio_Negro
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Amerika Südamerika Bogota Sierra
Parime_(Juzaguaca-Gebirg Guayana Esmeralda Huallaya Japnra Bolivia Marajo Marannon
996
Amerika
— das Land.
ins südatlantische Meer: Der San Francisco südlich des Cap Roque; er entspringt
nördlich von Rio de Janeiro. — Dann der Rio de la Plata oder Silberstrom. So
heißt aber nur das 500 Q.-M. große Aestuar, in welches der Parana mit einem
Delta und der reißeude Uruguay münden. Jener kommt aus den brasilianischen
Bergen unweit reicher Diamantgruben der Provinz Miuas Geraes, und vereint sich nach
der Hälfte seines Laufs mit dem uoch längern Paraguay, der iumitteu Südamerikas
(14° Br., brasilianische Provinz Matto Grosso) auf den Campos de Parecis aus
mehreren kleinen Seen entsteht und bei Asnuciou den Pilcomayo, den Eröffner
Bolivias, aus den Audes vou Potosi erhält. Weiterhin (unterhalb Paranü.) wird dann
der Paranü noch durch den gleichfalls aus den Audes kommenden Salü-do verstärkt.
Der Paranä ist 460 Mln. lang, etwas südlich des Wendekreises macht er, fast V2 M.
breit, einen 16 m. hohen Fall (den Salto Grande); aber ein Nebenfluß, der Curi-
tiba, macht, in grandioser Gegend, nicht weit von da einen Sturz von 25 m., doch
nur 1300 m. breit. Ueberhaupt ist den südamerikanischen Flüssen eigentümlich, daß
sie mit Wasserstürzeu und Stromschnellen aus ihrem Oberlaufe innerhalb der gebir-
gigen Gegenden in die Ebene eintreten.
2) Nordamerika. An der Westseite: der Colorado (des Westens) aus dem
Felsgebirge, nimmt den Gila auf und mündet in die californische Bucht. Der gold-
haltige Sacramento aus der Nähe des Berges Shasta fließt in Calisornien neben
der Sierra Nevada vou Nord nach Süd, bis er (33° Br.) sich seitwärts nach der
schöueu Bai von Francisco wendet, wo ihm von Süden her der Joaquin entgegen-
kommt. Der Oregon oder Columbia, der in 50° Br. im Felsgebirg entspringt;
er besteht aus den drei Hauptflüssen Lewis oder Schlaugeu- (Snake-) Fluß,
Clark es-River und Columbia und trennt die Länder Oregon und Washington.
Der Fräserssluß, an dessen Ufern Goldlandschaften wie in Californien, mündet
hinter der Vancouversiusel. Der Kuskokwim und der Kwichp ak oder Jukon
münden in das Behriugsmeer. — Ins Eismeer: drr Mackenzie aus dem Chippeway-
Gebirg, nimmt den Abfluß des großen Sklavensees und weiter nördlich den des
Bärensees auf. In den Sklavensee kommt aber von Süden ein Fluß aus dem
Athabascasee, in welchen sich der Athabascafluß nach einem laugen Laufe er-
gießt. Per Athabasca entspringt im Felsgebirge, nahe den hohen Schneegipfeln Hooker
und Brown, von wo der Lauf des Wassers durch die Seen bis zur Mackenziemüudung
450 Mln. lang ist. Ferner der Kupferminenfluß und der große Fischfluß,
der auch nach seinem Untersucher Back genannt wird. — In die Hudsousbai: der
Nelson und der Albany; beide stehen in Zusammenhang mit dem Winnipegsee,
in welchen der vom Felsgebirg kommende Saskatschewan mündet. — Ins atlantische
Meer: der Lorenzo, als der Ausfluß der Fünfseen: Ober-, Michigan-, Hnron-,
Erie- und Ontariosee, welche 4600 Q.-M. überdecken. Der Obersee ist der größte
(1600 Q.-M.) und an 225 m. tief. Der Erie liegt 172 ra. überm Meer, ist 446 Q.-M.
groß und 60 ra. tief. Die Schiffahrt aus dem Erie in den Ontario wird theils durch
die beträchtlich tiefere Lage des letzteren, theils durch den Niagara-Fall gehindert;
der Niagara (so heißt der Ausstrom des Erie) wird uämlich durch Felsufer auf etwa
260 m. eingeengt, dann theilt er sich um einige Felsinseln hemm, so daß die Breite
wohl 1300 m. ausmacht, und stürzt 48 m. tief herab. Aus dem Ontario, der nur
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Extrahierte Personennamen: Rio_de_Janeiro Eröffner
Bolivias Potosi Gila Francisco Lewis Clark Hooker Brown
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Uruguay Paraguay Nordamerika Sacramento Calisornien Oregon Columbia Columbia Oregon Washington Californien Chippeway-
Gebirg Albany Michigan- Ontario Ontario