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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde - S. 242

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 242 Die Hauptstadt Buenos Aires (d. i. gute Lüfte) am La Plata hat 745 000 E. und ist die erste Handelsstadt der Republik. Stromabwärts liegt La Plata (45 000 E.), ein neu angelegter, besserer Hafenplatz. — Wichtige Handelsstädte im Innern sind: Rosario (94000 E.) und Cordoba (48000 E.). Tie Republik Paraguay (253000 qkrii und 1:2 Million durchweg katholische Einwohner, Weiße, Mischlinge und Indianer) ist neben Bolivia der einzige Binnenstaat Südamerikas. Den wichtigsten Ausfuhrartikel des geringen Handels bildet der Paraguay-Thee (getrocknete Blatter einer Stechpalmenart), der in Südamerika statt des chinesischen Thees ge- braucht wird. — Hauptort ist Asuncion am Paraguay (24 000 F.). Tie Republik Uruguay (179 000 qkm, 840000 katholische Einwohner, durchweg Weiße und Mischlinge) umfaßt das Gebiet vom Urnguay-Strom bis zum Atlantischen Ocean, größtenteils Grasland, mit ansgedehnter Vieh- zucht. Die Produkte der Rind Viehzucht bilden fast ausschließlich den Gegenstand des Ausfuhrhandels. Besonders bekannt ist der hauptsächlich hier erzeugte Liebigsche Fleischextrakt, d. i. verdichteter Rindfleischsaft. Außerdem werden noch Straußenfedern und Getreide ausgeführt. Die Hauptstadt Montevideo an der La Plata-Mündung (250 000 E.) ist anch der wichtigste Handelsplatz. Die Republik Chile (776 000 qkm, 3 300 000 fast durchweg katholische Einwohner, del Abstammung nach zumeist Kreolen und Mischlinge) erstreckt sich als ein über 4000 km langer Küstenstreifen von der Südspitze Amerikas bis Peru. Der Bodengestalt nach besteht Chile aus einen1 schmalen Küstensa um und dem Gebiete der Kordilleren, die in Chil^ ihren höchsten Gipfel haben. — Die Vegetation ist im mittlere» und südlichen Teil des Landes sehr reich. Außer deu einheimisches

2. Erdkunde - S. 238

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 238 — Die Republik Ecuador, so genannt wegen ihrer Lage unter dem Äquator, hat 307 000 qkm und 1400 000 fast nur katholische E., zum größten Teile Mischlinge und ansässige Indianer. Der Bodengestalt nach besteht die Repu- blik aus einem schmalen Küstensaum mit heißem und ungesundem Klima, aus der Cordillere von Quito und der obern Ebene des Maraüon. Die letztern Gebiete sind durch gleichmäßig mildes Klima wie durch unbegrenzten Reichtum einer wild wuchernden Vegetation ausgezeichnet. —- Unter den Produkten aus dem Pflanzenreiche ist besonders der Chinarindenbaum wichtig, dessen Rinde das Chinin, das beste Mittel gegen Fieber, liefert, an Ertrag aber in neuester Zeit zurückgegangen ist. Das lohnendste Erzeugnis ist Kakao; außerdem werden noch Kaffee, Kautschuk, Tabak, Zucker und auf den hochgelegenen Landstrichen die meisten Getreidearten gewonnen. Die Industrie steht mit Ausnahme der Strohflechterei auf sehr niedriger Stufe; auch der Handel ist gering. —- Für Volksbildung geschieht seit Vertreibung der Jesuiten ganz wenig. Der Bevölkerung fehlt jeder Unternehmungsgeist; daher lebt sie arm — inmitten un- ermeßlichen Reichtums der Natur. Die Hauptstadt Quito (kito) (40 000 E.) liegt, „von einem ewigen Frühling umblüht", 2850 in hoch auf der nach ihr be- nannten Hochebene inmitten von Riesenvulkanen. — Den Seehandel vermittelt fast ausschließlich Guayaquil mit 50 000 E. Die Republik Peru hat 1 137 000 qkm und etwa 3 Millionen vorherrschend katholische Einwohner, der Abstammung nach größtenteils Indianer und Misch- linge (Bild 88). Klima und Produkte sind ähnlich wie in Ecuador. Aus der Tierwelt ist besonders das Lama erwähnenswert, welches gezähmt und als Lasttier verwendet wird. Unter den Mineral- schätzen sind Silber, Quecksilber, Kupfer und Salz zu nennen. Aber trotz allen Naturreichtums ist Peru infolge arger Mißwirt-

3. Erdkunde - S. 239

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 239 — Bild 88. Ein Mischling von Peru. schaft und fortwährender Kriege stark herabgekommen. Die Industrie ist bedeutungslos. Der Handel hat sich etwas gehoben. Zwei Eisen- bahnen führen von der Küste mit einer Erhebung bis fast zur Höhe des Montblanc über die Anden. Unter den Handelsartikeln nimmt immer noch die erste Stelle der Guano ein, der verwitterte Mist von See- vögeln, der auf den regenlosen Inseln an der peruanischen Küste sich ange- sammelt hat und ein äußerst ergiebiges Düngemittel bildet. Die Hauptstadt ist Lima (104000 E.), dessen Hafen Callao mit 35 000 E. — Im Innern liegt Cuzco (kußko; 22 000 E.), die Hauptstadt der altperuanischen Jnkas, mit vielen Überresten großartiger Bauten. Die (zwanzig) vereinigten Staaten von Brasilien umfassen die Osthälfte von Südamerika. Den nördlichen Teil des Landes nimmt die ungeheure Tiefebene des Amazonenstromes und seiner Nebenflüsse ein, die Mitte und der Osten sind vom brasilia- nischen Hoch- und Bergland ausgefüllt, der Südwesten gehört zum Quellgebiet des La Plata. Das Innere ist vielfach noch unbekannt — Außerordentlich reich ist die Bewässerung. Kein Land der Erde hat ein so großartiges Stromnetz wie Brasilien. Der größte Teil gehört in das Gebiet des Amazonas, des wasserreichsten Stromes der Erde. Das Klima ist in den Stromniederungen feuchtheiß, in den übrigen Teilen gleichmäßig milde und gesund. Der Reichtum an Naturschätzen ist überaus groß. Das Mineralreich lieferte einst viel Diamanten; jetzt ist seine Aus-

4. Erdkunde - S. 214

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 214 — Entwicklung von Riesenströmen begünstigt, welche sich mit ihren mächtigen Nebenflüssen weithin verzweigen. — Nordamerika hat zudem an den fünf Kanadischen Seen das größte Süßwasserbecken der Erde. Übersicht der bedeutender» Ströme. A. In das Nördliche Eismeer mündet: der Mackenzie (mäckensi), nachdem er die Gewässer mehrerer Seen gesammelt hat. B. In den Atlantischen Ocean: 1. der St. Lorenzstrom, der Abfluß der fünf Kanadischen Seen: Oberer See, Michigan (mischigän)-, Huron (juron)-, Erie (iri)= utid Ontariosee — zwischen beiden letztern der weltberühmte Niagarafall (Bild 80) —, 2. der Hudson, 3. der Delaware (delleuähr), 4. der Mississippi-Missouri, der längste Strom der Erde (6754 km); er entsteht ans dem Mississippi und dem noch wasserreichern und längern Missouri, welche sich bei St. Louis vereinigen. In seinem Unterlaufe erhält der Strom von rechts noch den Arkansas und Red River (Roten Flnß), von links den Ohio (oheio) mit dem Tennessee.— 5. Der Rio grande del Norte, 6. der Magdalenenstrom, 7. der Ori- noco, 8. der Amazonenstrom (Amazonas, im obern Laufe Maraüon genannt), der mächtigste und wasserreichste Strom der Erde, dessen Gebiet ungefähr 7 Mill. qkm umfaßt (— 13mal die Fläche von Deutschland); unter seinen mehr als 200 Nebenflüssen sind die größten: rechts: der Ucayali, Madeira, Tapajoz und Xingu; links: der Rio Negro. Ein selbständiger Strom, der nur den Mündungsbusen mit dem Amazonas gemeinsam hat, ist 9. der Tocantins. 10. Der San Francisco. 11. Ter Rio de la Plata entsteht aus der Ver- einigung des Uruguay mit dem Parana und Paraguay. C. In den Großen Ocean: 1. der Columbia (Oregon), 2. der Colorado. Iv. Klima und Produkte. Amerika erstreckt sich durch alle Zoueu mit Ausnahme der südlichen kalten. Deshalb weist es größere klimatische Gegensätze auf als jeder andere Erdteil. Meeresströmungen,

5. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 236

1874 - Mainz : Kunze
236 Mittel-Europa. tionalität begründet ist, vielleicht für immer gelöst — Oesterreich, das schon 1735 das alte deutsche Land Lothringen gegen Toskana an Frankreich vertauscht hatte, ließ sich auch hierfür mit italieuischem Gebiete entschädigen. Wer aber entschädigte Deutsch- land für seinen Verlust?! — Weil jedoch Deukart und Religion in Belgien seit dem 16. Jahrhundert sich gänzlich der holländischen entfremdet hatte, so riß es sich 1830, obwohl das Land unter der Regierung des Hauses Oranien blühte, gewaltsam wieder los, und bildet seitdem einen eignen Staat. — So erhebend die Geschichte von den Befreiungskämpfen der Schweiz und der Niederlande an und für sich ist, so betrübend muß es auderseits für uns Deutsche sein, daß auf diese Befreiungskämpfe für Deutsch- laud der Verlust dieser unserer wichtigen Grenzmarken folgte. Das deutsche Volk wohnt nicht innerhalb guter Naturgreuzeu; und wo wir glücklicherweise feste Naturgrenzen an nnserm Nationalgebiete besaßen, wie in der natürlichen Bergfestung der Alpen und an der Nordseeküste, unserer natürlichsten und wichtigsten Seeposition, da brachte uns die Selbstsucht, der siegreiche Partikularismus unserer Stämme nm diese Länder. Durch den Verlust dieser wichtigen Provinzen seines Natnrgebietes und zahlreicher Stammes- theile wurde Deutschland nicht nur überhaupt beträchtlich geschwächt, sondern mit der Schweiz verlor es zugleich die wichtigsten Alpenpässe nach Italien und liegt es von dieser Seite her jedem Angriff offen; und durch den Verlust Hollands und die Sper- rung des Rheins hat unser Handel, unsere Schifffahrt und unsere Voikswirthschast einen noch heute nicht völlig überwundenen unberechenbaren Schaden erlitten, und sind wir auch hier von dem guten Willen unserer abtrünnigen Stammesgenossen abhängig geworden und geblieben. Viii. Hebtet der Z)onau. §♦ 1. Lauf, Nebenflüsse, Umgrenzung. Die Donau strömt im allgemeinen von W. nach £).*) und ergießt sich ins schwarze Meer, gewährt also eine Wasserstraße nach der Levante und nach Südrußland, während der Rhein nach England und Amerika hinführt. Ihre Mündung ist vom Quell in gerader Linie 227 Mln. ent- fernt; die Länge des Laufs beträgt 396 Mln. und zerfällt in 3 Theile: deutsche Donau bis Presburg, ungarisch-slavische bis Orsowa, und walachisch-bulgari s ch e. Wie bei keinem europäischen Strome der gerade Abstand der Mündung von der Quelle so groß ist, als bei der Donau, so durchströmt auch keiner so verschiedenartige Länder und Sprach- gebiete. Ihr Ursprung ist auf dem Schwarzwalde. Gewöhnlich sagt man, *) Der einzige unter den Hauptströmeu Europas mit dieser Richtung.

6. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 400

1874 - Mainz : Kunze
400 Die Thierwelt. vorkommen kann, wo es die ihm zusagende Nahrung findet. Aus der Ein- Wirkung kosmischer und tellurischer Verhältnisse, aus der Vertheilung von Luft, Licht, Wärme und Feuchtigkeit im allgemeinen, ferner aus dem Wechsel der Jahreszeiten, der Luft- und Meeresströmungen, aus dem Relief und der chemischen Beschaffenheit des Bodens, aus der vorhandenen Pflanzenwelt: aus all diesen und noch anderen Faktoren hätte eine voll- ständige Thiergeographie den gegenwärtigen Thierbestand nach seiner hori- zontalen und vertiealen Verbreitung zu ermitteln und festzustellen, um so zur Schilderung der Physiognomie der verschiedenen Gebiete der -Erde beizutragen. Die Lehre von den Gesetzen, nach denen sich die Thierwelt über die Erde verbreitet, ist jedoch bis jetzt uur iu den ersteu Ansängen entwickelt, ja es sind die Thatsachen, die der Entwicklung dieser Gesetze zu Grunde gelegt werden müssen, trotz der resultatreichen Forschungsarbeit der letzten Jahrzehnte, noch nicht einmal in hinreichender Weise bekannt. Umsomehr können wir hier auf eine systematische Darstellung verzichten und uns auf einige all- gemeine Bemerkungen beschränken, indem wir zugleich vou einer Auf- Zählung derthiergürtel oder Thierreiche, die von verschiedenen Seiten in verschiedener Weise vorgeschlagen worden sind, vollständig absehen. Der Berbreituugsbezirk eines Thiergeschlechtes, d. h. der Raum, den es einnimmt und in dessen Mitte das Geschlecht am zahlreichsten und am kräftigsten auftritt, ist hauptsächlich durch die Erreichbarkeit der Nahrung bestimmt. So erscheint die Thierwelt zunächst abhängig von der Pflanzenwelt. Es gibt keine Pflanze und keinen Pflanzeutheil, von denen uicht irgend ein Thier lebte. Je üppiger die Vegetation und und je reicher an Individuen und Arten, desto reicher daher auch im allgemeinen die Thierwelt. Große Thierformeu hängen jedoch nicht immer von der Entwicklung großer Gewächsformen ab, wie sich leicht aus einer Begleichung der amerikanischen Fauna mit der der atteu Welt ergibt; deun an Fülle und Großartigkeit der Pflanzen- Welt steht Amerika keinem andern Erdtheile nach, und doch zeigt es eine ausfallende Armut der Thierwelt gegenüber dem Reichthum des südlichen Asien und des tropischen Afrika; manche Riesengeschlechter der alten Welt fehlen ihm gänzlich (Dickhäuter), und was es den Thierformen des Ostkoutiuents Entsprechendes hat, erscheint wie in ver- kleinerten, übelgelungenen Nachbildungen. Aber wo die Pflanzenwelt aufhört, da müssen auch die Thiere verschwinden. Durch die Verhältnisse der Ernährung werden auch die Wanderungen mancher Thiere bestimmt: so folgt die Rosendrossel den Heu- schreckenzügen, so folgen Füchse, Marder und Bären den Lemmingeu. Auch für die Thierwelt gilt im allgemeinen der Gegensatz vou Pol und Aequato r als Gesetz für Armut und Reichthum: die Thiere kommen in um so größerer Anzahl und in um so größerer Entwicklung vor, je wärmer das Klima; nur die großen Seethiere folgen dem umgekehrten Gesetze und nehmen gegen die Pole

7. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 1051

1874 - Mainz : Kunze
Nordamerika — Vereinigte Staaten. 1051 in Mississippi. Das Land ist flach und sehr warm, an der Küstengegend sumpfig und ungesund. Hier liegt 20 Meilen oberhalb der Strommündung und durch Dämme gegen Neberschwemmnng geschützt die Hafenstadt Netv-Orleans, deren Bevölkerung sich im Winter auf 191000 Köpfe beläuft. Wer kann, zieht im Sommer aufs Land. Großer See- und Binnenhandel, ein Haupthafen für die Ausfuhr von Baumwolle, Zucker, Tabak und anderen Stapelprodukten. Sitz der Regierung ist das Städtchen Baton Ronge weiter landeinwärts am Strome. — 23) Arkansas (2455 Q.-M., 484000 E.), nördlich vom vorigen zwischen dem Ozarkgebirge und dem Mississippi. Der noch schwach bevölkerte Staat hat den Namen vom Arkansas erhalten, der es durchströmt; er wurde 1836 als Staat in die Union aufgenommen und gehörte ur- sprünglich zu dem großen Gebiete, welches 1803 von Frankreich gekauft wurde. Er vermittelt den Uebergang vom Süden zum Norden, weshalb mit nur wenigen Aus- nahmen alle dem amerikanischen Ackerbauer bekannten Getreidearten, Pflanzen und Früchte innerhalb der Grenzen dieses Staates gezogen werden können. Das Klima ist gemäßigt, aber plötzlichem und häusigem Wechsel ausgesetzt. Hauptort: Little Rock. — 24) Texas (12900 Q.-M., 819000 Bew.), das sich 1835 von Mexico losriß und 1845 in die Union aufgenommen wurde, liegt zwischen den Flüssen Sabine und Rio grande del Norte; es wird viel bedenkender werden als Florida. Unter spanischer Herrschaft mit Absicht vernachlässigt, damit es ein ödes Grenzland bleibe, zieht es jetzt Ansiedler in ziemlicher Menge an. Zwar sind die Gestade fast hafenleer und das angeschwemmte Küstenland bis auf 12 Meilen landeinwärts feuchtwarm und nur für Neger erträglich; mit dem aufsteigenden Boden aber wird das Klima gesund und breiten sich wellenförmige Savannen aus, wie Blnmenmeere, mit Wäldchen be- streut, hinter denen in noch größerer Entfernung, wohl 50 Meilen vom Golf, Hoch- flächen und Berge sich erheben, wo die Komantfchen und andre Indianer Hansen. Wie der Aubau in Texas vorwärts schreitet, sieht man daraus, daß es im Jahr 1835, wo es unabhängig ward, nur 40000 Bewohner zählte, seine Bevölkerung, worunter 50000 Deutsche und 250000 Farbige, sich also unterdes verzwanzigfacht hat. Dem Gebirgs- lande enteilen mehrere Flüsse, meist zwischen hochbewachscnen Ufern, und werden in den mittleren Savannen schiffbar, doch ohue tiefe Mündungen. Der Colorado er- gießt sich in die Matagordabai, die nur für 3 m. tief gehende Schiffe zugänglich ist, und der Gnadalnpe in die noch seichtere Hcuiggeistbai. Nur die Bai von Gal- veston, die den aus 3 Forks gebildeten Trinidad (oder Trinity) aufnimmt, hat in der Einfahrt eine Wassertiefe von 4 m. Auf dem Trinity wie auf dem Brazos fahren Dampfer. Der große Greuzstrom Rio Bravo (oder Grande) del Norte kann bis Laredo aufwärts schiffbar gemacht werden. — Die deutschen Ansiedler, für die das Klima an der Küste tödtlich wäre, wenden sich gewöhnlich nördlich einer Linie, die sich vom Brazos unweu Sau Felipe de Austin gen Westen zieht bis zum linken Ufer des Nueces, oberhalb der Vereinigung dieses Flusses mit dem San Miguel und Rio Frio. Nördlich dieser Linie bis auf die Vorhöhen des Gebirgs ist der Boden fruchtbar, gut bewässert, hinreichend mit Baum-Inseln versehen, wenig von Moskitos und Stech- fliegen heimgesucht, vou mildem Klima im Winter, und im Sommer durch Seewinde gekühlt. Da findet man die deutschen Niederlassungen: Jndnstry, Nassau, Neu- Braunfels und Friedrichsbnrg. Mais und Baumwolle, Weizen, Gerste, Hafer 67*

8. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 1077

1874 - Mainz : Kunze
Süd amerika — Peru und Bolivia. 1077 vor den Hafen, ließ sich aber durch andre immer frisch mit Waaren versorgen und kam selten zum Ausverkauf. Es kostete der Krone Spanien viel Mühe, ehe der Afsiento endlich 1750 aufgehoben wurde. — Der Staat Panama oder El Jstmo steht unter dem Schutze Nordamerikas und in sehr loser Verbindung mit Neu-Granada. c) Ecuador (11700 Q-M., 1,300000 E.). Auch hier ungefähr die Hälfte der Bevölkerung Weiße und Mischlinge; ferner Altpernaner, Neger, Zambos und 200000 Wilde. Theils hohes Gebirgsland mit schmalem Küstenstrich, theils weite Flächen bis zur brasilischen Grenze, in welchen hauptsächlich die wilden Indianer Hausen (Provinz. Oriente). Der Hanpwrt ist das 2855 m. hoch gelegene Quito, der Erdbeben halber aus lauter einstöckigen Häusern bestehend und also von großem Umfang; Einwohner 80000. Bei Tacuuga finden sich Reste eines Jnkapalastes. Cuenca. Guayaquil, ein Haupthafen an der Südsee, mit 13000 E. Die Bai Guayaquils nmfaßt die Insel Pnna, die vor Pizarros Ankunft 20000 Bewohner hatte, jetzt nicht den vierten Theil. Südlich von Cuenca liegt Loxa, bekannt durch die besten Sorten Fieberrinde (Quina. oder Kihua — Cascarilla fina de Loxa); denn gerade im dortigen milden Klima, 1800 bis 2400 m. Seehöhe, werden die Cinchonawälder mit besonderer Sorgfalt ge- pflanzt. Die Heilkraft der Cinchona wurde in Europa durch die peruanische Vicekönigin Gräfin von Cinchon bekannt, die zu Lima 1638 dadurch vom Fieber geheilt wurde p sie brachte zuerst die kostbare Rinde nach Madrid. — Der Republik Ecuador gehört noch die Gruppe der öden (und unbewohnten), 139 Q.-Mln. großen Galapagos oder Schildkröten-Inseln im Austral-Oceau; nach einer derselben sendet Quito seine: Verbrecher. Peru und Bolivia. Von Ecuador durch den Ostlauf des Marannon getrennt, erstrecken sie sich an. beiden Seiten der Andes bis südwärts der Steinbockswende, östlich aber bis zum Ma- deira und in die Nähe des obern Paraguay. Am Meere weht frischere Lust, indem eine kältere Strömung von Süden kommt und fast dauernde Nebel die Sonne um- schleieru. Doch ist die Küste dürr, streckenweise wüste, aus Mangel an Regen; nur wo Quellen, Flüsse und künstliche Wasserleitungen sind, gedeihen auch die Pflanzen. Im Innern östlich der Berge ist regelmäßige Regenzeit von Januar bis Juni, wo alsdann die weiten Tiefflächen seeartig werden und die Wälder zu schwimmen scheinen. Da es an der Ostseite der Andes viel regnet, so ist die schluchtenreiche Abdachung des Gebirgs in die Ebene mit ewig grüner Vegetation bedeckt, welche unten in dem mit dickem Humus überzogenen Alluvialboden am Amazonas die höchste Ueppigkeit erreicht. Am gesündesten und gut angebaut sind die Hochebenen und Thäler zwischen der Ost- und Westcordillera, so wie auf der weiten bolivischen Abstufung der Gebirgsverzweiguug im Osten. Die Vegetation ist dort überaus reich. Aus der Thierwelt sind 4 Kamelziegen, d. h. die zahmen lasttragenden Lamas, die leicht zu zähmenden Alpacas, die mit einem Höcker versehenen Gannacos, und die gemsartigen auf Höhen von 4200 bis 5000 m. Fuß lebenden Vicuuuas, hiureichend bekannt. — Die Indianer, nicht so roh um Gefangene zu tobten und zu fressen, und meistars so mild, daß sie nur gegen Thiere ihre Giftpfeile gebrauchen, leben unter eignen Kaziken. Arzt- und Priesterdienst ver- richten die Zauberer. Die am Ucayali glauben an Seelenwanderung in Thierkörper.

9. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 348

1874 - Mainz : Kunze
848 Die Oberfläche der Erde. Gebirge, wo der F l n ß. Erdtheil. Mündn ng. Lauge in Ursprung. Meilen. Schwarzwald. Dona u. Europa. schw. Meer. 396 Armen. Berge. E u p h r a t. Asien. pers. Busen. 400 Brasil. Berge. L a Pi a ta (Paraguay) Südam. äthiop. Meer. . 504 Wolchonski. Wolga. Europa. Kaspisee. 503 Danrifche Alpen. Amur. Asien. ochotsk. Meer. 521 Danrische Alpen. Lena. ft Eismeer. 543 Altai. Ob. „ „ 579 Lüen-Lün. H o an gh o. » ostchines. Meer. 592 Kong-Geb. Niger od. Qu o rr a. Afrika. Bai v. Benin. 650 Altai. Jenisei. Asien. Eismeer. 656 Küen-Lün. Jantfe-Kiang. „ ostchines. Meer. 711 A ndes. Marannon oder Südam. atlant. Meer. 763 Aequatoriales Seen- gebiet. Amazonas. Nil. Afrika. mittelländ. Meer. 845 Felsberge. Missouri — Mis- sissippi. Nordam. mexik. Golf. 878 Nur von oft bereisten und mit Sicherheit gemessenen Strömen kauu die Länge (oder Stromentwickelung) nach allen Krümmungen möglichst genau augegeben werden; dcs- halb gelten mehrere der obigen Angaben nnr als annähernd richtig. — Interessant ifl es, die ganze Stromlänge und den Abstand der Mündung von derquelle mit einander zu vergleichen; der letztere ist leicht auf der Karte zu ermitteln, und be- trägt z. B. bei der Donau 227, bei dem weit längern Niger nur 253 M. — Stati- stisch wichtiger ist das Vergleichen des Flächeninhalts der Stromgebiete, be- sonders solcher Ströme, die selbst schiffbar sind und schiffbare Nebenflüsse haben, also den Handelsverkehr fördern. Bei den deutschen Strömen ist dies im 2. Abschnitt schon angegeben; die Weichsel hat ein Gebiet von 3507, der Po von 1513, die Wolga von 28433, der Ganges von 23500. der Jantse von 39700, der Nil vou 55000, der Missouri vou 57800, der La Plata von 61800, der Marannon gar von 106850 Qm. §. 34. Bon den Wärmegraden der Länder. Das Klima auf der Erde ist sehr manchfaltig; es gibt kaltes , mildes und heißes, stetes und veränderliches, trocknes und nasses, heilsames und schädliches. Die Production der Länder sowohl als die Lebensweise und Knlturentwickelnug der Bewohner wird da- durch bedingt. Selbst die Verschiedenheit der Menschenrassen, die Verbreitung der Völ- fer, ihre Verbindung unter einander, ihre Handelswege zu Land und zu Wasser, alles .dies bäugt mit klimatischen Zuständen zusammen. Eö ist also nicht bloß in physikalischer.

10. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 401

1874 - Mainz : Kunze
Die Th ierwelt. 401 an Umfang und Masse zu, ja hier finden sich in den Cetaceen die Riesenformen der Erde. Grönland hat gegenwärtig nur 7 Species von Säugethieren, 14 von Land' vögeln, 4 von Flußfischen und 10 von Insekten; uach dem Aeqnator zu mehren sich sowol die Species als die Individuen innerhalb derselben; und in gleicher Weise nehmen auch Größe und Pracht der Entwicklung zu. Elephant, Löwe und das ganze Geschlecht der reißenden Katzen, Giraffe, Strauß, Papageien, Boa, Krokodil, Riesen- schildkröteman stelle diesen Geschlechtern die entsprechenden der gemäßigten Zone gegenüber und der Gegensatz ist klar. Diese Zunahme der Entwicklung in der Thier- welt gegen den Aeqnator hin steht nach dem Vorigen in Verbindung mit der in den Tropenländeru vorhandenen üppigen Vegetation, sowie anderseits auch die schreienden Farben der gefiederten Animalien und die Farbenpracht der Blumen, die Gestalt der Bäume in eigentümlichem Einklänge steht mit der selten getrübten blendenden Helligkeit des tropischen Himmels. Die Tiefe des Meeres zeigt keine so großen Verschiedenheiten, da seine Temperatur weniger nach dem Zonenwechsel abweicht, weshalb auch noch die polarischen Meere zahlreiche Scharen niedriger oder höher organisirter Thierformen zeigen; daher ist hier der Mensch fast allein auf das Meer angewiesen und die in diesen Gebieten gemachten geographischen Entdeckungen waren hauptsächlich durch deu thievt- scheu Reichthnm des Meeres in den Polarzonen hervorgerufen. — Auch durch klimatische Verhältnisse werden manche Thiere zu Wanderungen gezwungen; so wandern in Indien Affen und Elephanten nach der Jahreszeit von Berg zu Thal, in Amerika die schwarzen Bären, Bisamochsen und Lemminge, in Europa die Reuthiere; das Verhalten der Zugvögel ist bekannt; ähnliche Wanderungen machen die Fische zur Laichzeit, wie die Häriuge an die Küsten, die Lachse stromaufwärts. Abgesehen von einigen Formen des untersten Thierlebens, die in anßerordentlich weiter räumlicher Verbreitung gefunden werden, sind die meisten Thiere an gewisse Klimate gewiesen, und nicht bloß ertragen die Bewohuer der warmen Klimate die polarische Kälte nicht, anch die Bowohner der Polarzonen danern in wärmeren Ge- genden nicht aus. Doch hat menschliche Sorge und Thätigkeit die ursprünglichen Heimatsgrenzen besonders nützlicher Thiere zu durchbrechen, die Verbreitungsbezirke zu erweitern, die Thiere zu akklimatisireu verstanden, Solche zähmbaren Thiere sind für die Zustände des Menschengeschlechtes und dessen Entwicklung zu höherer Civilisation von höchstem Einfluß gewesen; und es ist gewiß höchst merkwürdig, daß die neue Welt an hiehergehörigen Thieren sehr arm ist und daß daselbst vorkommende, z. B. der Bison, sich nicht als zähmbar erwiesen haben. Obeuan stehen in dieser Beziehung die gehörnten Wiederkäuer: Rind, Schaf, Ziege; ferner Kamel, die Lamaarten Südamerikas, Ren, Pferd und Esel, der indische Elephant (der afrikanische, im Alterthnme auch gezähmt, nirgends mehr als Hausthier), Schwein, Hnnd und Katze; endlich die hühnerartigen Vögel. Von nicht viel geringerer Bedeutung für Völkerverkehr, geographische Entdeckungen und geschichtliche Verhältnisse der Menschheit sind manche andere vom Menschen gezogeneu Thiere, z. B. Seidenraupe, Cochenille, Bienen; ferner die jagdbaren Thiere, wie z. B. die verschiedenen Pelzthiere (Zobel, Seeotter, Biber); die afrikanischen Elephanten? weiter der oceanische Fischfang (Häring, Stockfisch); sowie endlich Walfischfang und Robbenschlag. Schacht, Lchrb. d. Geographie S, Aufl. 26
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