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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde - S. 239

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 239 — Bild 88. Ein Mischling von Peru. schaft und fortwährender Kriege stark herabgekommen. Die Industrie ist bedeutungslos. Der Handel hat sich etwas gehoben. Zwei Eisen- bahnen führen von der Küste mit einer Erhebung bis fast zur Höhe des Montblanc über die Anden. Unter den Handelsartikeln nimmt immer noch die erste Stelle der Guano ein, der verwitterte Mist von See- vögeln, der auf den regenlosen Inseln an der peruanischen Küste sich ange- sammelt hat und ein äußerst ergiebiges Düngemittel bildet. Die Hauptstadt ist Lima (104000 E.), dessen Hafen Callao mit 35 000 E. — Im Innern liegt Cuzco (kußko; 22 000 E.), die Hauptstadt der altperuanischen Jnkas, mit vielen Überresten großartiger Bauten. Die (zwanzig) vereinigten Staaten von Brasilien umfassen die Osthälfte von Südamerika. Den nördlichen Teil des Landes nimmt die ungeheure Tiefebene des Amazonenstromes und seiner Nebenflüsse ein, die Mitte und der Osten sind vom brasilia- nischen Hoch- und Bergland ausgefüllt, der Südwesten gehört zum Quellgebiet des La Plata. Das Innere ist vielfach noch unbekannt — Außerordentlich reich ist die Bewässerung. Kein Land der Erde hat ein so großartiges Stromnetz wie Brasilien. Der größte Teil gehört in das Gebiet des Amazonas, des wasserreichsten Stromes der Erde. Das Klima ist in den Stromniederungen feuchtheiß, in den übrigen Teilen gleichmäßig milde und gesund. Der Reichtum an Naturschätzen ist überaus groß. Das Mineralreich lieferte einst viel Diamanten; jetzt ist seine Aus-

2. Erdkunde - S. 136

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
136 sind die größten Städte und zugleich die wichtigsten Handelsplätze. — Marsala ist durch Weinbau bekannt. 17. Die Insel Sardinien ist fast durchweg gebirgig und schwach bevölkert. Hauptort Cagliari (45 000 E.). Bei Igle- sias reiche Blei- und Zinklager. Am Nordostabhange des Apennin liegt unweit des Meeres die uralte, kleine Republik San Marino, 60 qkm mit 9000 E. Italienische Kolonie ist Erythräa (247 000 qkm und 200 000 E.) am Roten Meere. die Pyrenäen-Halbinsel. I. Die Pyrenäen-Halbiusel, ein unregelmäßiges Viereck, hat unter deu europäischen Halbinseln die geringste Küstengliederung. Die Küsten sind auf weite Strecken flach und sumpfig, doch bieten namentlich im Südosten und Nordwesten Steilküsten mit tiefen Ein- schnitten vortreffliche Häfen dar. Die Jnfelbildung ist gering; nur an der Ostküste liegen zwei Gruppen: die Pity usen und die Balearen. Ii. Die Halbinsel zeigt eine auffallend gleichmäßige Ver- teilung der verschiedenen Bodengestaltungen: a) Die Mitte wird von einem großen Tafelland eingenommen, welches durch das Ca stilische Scheidegebirge (Sierra Gua- darrama) in die beiden Hochebenen von Altcastilien und Neu- castilien geteilt ist. b) Dieses centrale Hochland ist von drei Randgebirgen umgeben: im Norden vom Cant abrischen, im Nordosten vom Iberischen Gebirge, im Süden von der erzreichen Sierra M o ren a. c) Jedes der zwei letztern Randgebirge fällt zu einem Tief- lande ab: das nordöstliche zur (aragonischen) Tiefebene des Ebro, das südliche zum (andalusischen) Tiefland des Gnadalquivir. d) Diese Tiesläuder werden wieder von zwei Hochgebirgen begrenzt: im Norden von den Pyrenäen, im Süden von der Sierra Nevada.

3. Erdkunde - S. 214

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 214 — Entwicklung von Riesenströmen begünstigt, welche sich mit ihren mächtigen Nebenflüssen weithin verzweigen. — Nordamerika hat zudem an den fünf Kanadischen Seen das größte Süßwasserbecken der Erde. Übersicht der bedeutender» Ströme. A. In das Nördliche Eismeer mündet: der Mackenzie (mäckensi), nachdem er die Gewässer mehrerer Seen gesammelt hat. B. In den Atlantischen Ocean: 1. der St. Lorenzstrom, der Abfluß der fünf Kanadischen Seen: Oberer See, Michigan (mischigän)-, Huron (juron)-, Erie (iri)= utid Ontariosee — zwischen beiden letztern der weltberühmte Niagarafall (Bild 80) —, 2. der Hudson, 3. der Delaware (delleuähr), 4. der Mississippi-Missouri, der längste Strom der Erde (6754 km); er entsteht ans dem Mississippi und dem noch wasserreichern und längern Missouri, welche sich bei St. Louis vereinigen. In seinem Unterlaufe erhält der Strom von rechts noch den Arkansas und Red River (Roten Flnß), von links den Ohio (oheio) mit dem Tennessee.— 5. Der Rio grande del Norte, 6. der Magdalenenstrom, 7. der Ori- noco, 8. der Amazonenstrom (Amazonas, im obern Laufe Maraüon genannt), der mächtigste und wasserreichste Strom der Erde, dessen Gebiet ungefähr 7 Mill. qkm umfaßt (— 13mal die Fläche von Deutschland); unter seinen mehr als 200 Nebenflüssen sind die größten: rechts: der Ucayali, Madeira, Tapajoz und Xingu; links: der Rio Negro. Ein selbständiger Strom, der nur den Mündungsbusen mit dem Amazonas gemeinsam hat, ist 9. der Tocantins. 10. Der San Francisco. 11. Ter Rio de la Plata entsteht aus der Ver- einigung des Uruguay mit dem Parana und Paraguay. C. In den Großen Ocean: 1. der Columbia (Oregon), 2. der Colorado. Iv. Klima und Produkte. Amerika erstreckt sich durch alle Zoueu mit Ausnahme der südlichen kalten. Deshalb weist es größere klimatische Gegensätze auf als jeder andere Erdteil. Meeresströmungen,

4. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 74

1874 - Mainz : Kunze
— 74 - erschließen das meist färb - und freudelose Innere. Von Cadix oder Malaga her durch das üppige Andalusien, von Cartagena oder Valencia her durch das Bergland von Murcia in die schreck- liche rothe Sandwüste la Mancha (Don Quixote), von Lissabon theils den Tajo entlang dnrch Eslremadura *), über Talavera de la Reina, theils nördlich um das castilische Scheidegebirge**)^ wo auch die großen Straßen vom castilischen Seehasen Santander und vonburgos zusammentreffen; von Barcelona oder Saragossa her über den iberischen Rand: von allen Seiten aus lebens- und wechselvollen Landstrichen in ein der Stimmung Philipps Ii. und Alba's sympathisches Gebiet. — Die Galicier, Mischung ans Kelten und Sueven, in ihrem alpinen Gebirgsviereck zur Arbeit- samkeit und Genügsamkeit erzogen, bei ihren castilischen Nachbarn als unbeholfen und ungebildet in Verachtung; ihr Land aber wegen des nationalen Heiligthums von St. Ja go***), ihre Küste wegen der günstigen Häfen (Cornnna, Ferrol^und Vigo) vielbesucht. — Beider Gegensatz die leichtlebigen, prahlerischem vergnügungssüchtigen Andalusier (Tanz, Stiergefechte), wie der ganze Süden mit maurischem Blute gemischt und seit der Vertreibung der Mauren und Juden durch 50000 Zigeuner ver- mehrt. Ihr Land, zwischen Guadalquivir und Küste, auf klei- uem Räume voller Gegensätze, in Bezug auf Klima und Vege- tation (übereinstimmend mit dem Atlaslande gegenüber) weit ge* fegneter als das des Ebro (obgleich auch hier die wasserlose Steppe nicht fehlt), daher auch noch mehr als jenes durch In- vasionen heimgesucht, mit größerer Anzahl alter bedeutender Städte im N. und S. des Hochgebirges. Vom Engpaß von Baylen her den Strom entlang: Cordova (Corduba) im obern, Se- villa (Hispalis) f) im untern Theile; an der Küste das alte *) D. i. die Mark des Königreichs Leon gegen die Mauren; Schau- platz der Guerillakämpfe des Viriathus, jetzt verödet. **) vgl. Wellingtons Weg von Torres Bedras bei Lissabon über Ein- dad Rodrigo und Salamanca. ***) Der andere große Wallfahrtsort in Catalonien, die jetzt wüsten Eiu- siedeleieu der Beuedictiner am Monserrat. f) Im M. A. Isbilia, später Sibilia bei den deutschen Geographen. — Das römische Italica konnte sich daneben nicht halten: der Guadalquivir nur bis hierher schiffbar, aber wegen der niedrigen Lage selbst für Seeschiffe. Die Schifffahrt auf den großen Steppenflüssen geht von der Küste aus uicht so weit; im Innern ist sie unmöglich: beim Ebro ist sie an der Mündung durch das Herantreten der catalonischen Gebirge und durch Versandung ge- hemmt, im Innern durch den Kaiserkanal auch nicht gefördert.

5. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 551

1874 - Mainz : Kunze
Afrika — das Land. 551 Wir nannten vorhin die Kala Hari-Wüste eine Sahara des Südens. Ebenso stellen sich diese zuletzt erwähnten Stromgebiete den reichbewässerten Ländern Sudans gegenüber, nur daß sie höher liegen. — Um sich nun in ihrem Netze zurecht zu finden und einen weitern Anhaltspunkt zu behalten, merke man sich auf der Karte das 1600—2000 m. hohe Mossamba-Gebirg; von den Quellen des Congo, die es umschließt, zieht es ziemlich weit an der rechten Seite dieses Flusses hin. Von dem- jenigen Theile der Mossamba-Berge, wo der Congo entsteht, strecken sich die üppigen Urwälder der großen Olowiheuda-Wildnis östlich des Quanzagebiets durch 3 Breitengrade hin gen Süden. Sie sind es, die zahlreiche Bäche und Flüsse erzeugen und sowohl zum Kassabi, als ins Zambesi-Gebiet absenden. Die Gewässer eilen aber nicht rasch nach O.; die sanste Neigung der ausgedehnten Hochebene erlaubt, daß sie in ihrem ungeheuren Parke sich behaglich hiuwinden und zur Regenzeit befruchtend über ihre Ufer austreten können. Der Dilolo-See liegt in so wage- rechtem Lande, daß er mit dem Liba und dem Kassabi, deren jeder etwa 10 Meilen von ihm entfernt ist, in Verbindung steht — eine Bifurkation, wie in Südamerika, wo der Cassiquiare die Gleichhöhe zwischen dem Ori- noko und dem Rio Negro durchläuft. Livingstone, der bloß vom Dilolo- See bis zum Congo, auf einer Reise von 75 Meilen 30 Flüsse passirte und in dem fiebererzeugenden Klima bis zum Skelett abzehrte, weiß doch den Werth dieser Länder zu schätzen. Betrachtet man in Petermanns Mittheilungen die Karten zu Liviugstoues u. a. Reisenden Fahrten, so findet man nicht allein, wie weit diese beharrlichen Männer das Land be- reist, sondern auch, wie weit sie von den Eingebornen — auch hierin dem nordafrikanischen großen Forscher H. Barth gleich — Erkundigungen über die rechts und links von ihrem Wege bis auf beträchtliche Entfernung abliegenden Flußläufe, Beschaffenheit und Produktion des Bodens, Bevöl- kernng, Städte u. s. w. eingezogen haben. Noch ist ein bedeutender Strom der Westküste zu erwähnen, der allerdings erst in seinem Unterlaufe und da erst in neuester Zeit näher erforscht worden ist — der Ogowai. Zwei Hauptarme desselben münden in die Naza- rethbai bei C. Lopez (zwischen0und 1°S. Br.), ein dritter, der Npu- lunie, mit dem Wasser des Fernand Baz vereinigt, unter fast I7a° S. Br. ins Meer. Der Ogowai entsteht aus 2 Quellflüssen; der linke, Nguuie oder Ouang o, kommt vom S. und fließt in nordnordwestlichem Laufe, beim Durchbruch durchs Jscho go-Gebirge (1°S.br.) die Eugenia- Fälle bildend, dem andern Quellfluß, dem Okanda in ähnlicher Weise entgegen, wie in Calisornien der Joaquin dem Sacramento; der Okanda kommt aus noch unbekannten Gegenden von No. und wurde bis jetzt am

6. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 620

1874 - Mainz : Kunze
620 Europ a. meere; 2) Skandinavische oder Kjölenhalbinsel nebst Kola un^ Finnland, zusammen etwa 23000 Q. M., die größte Halbinselbildung Europas und vor der gegenwärtigen säkularen Hebung des Landes durch eine Wasserverbindung zwischen weißem und baltischem Meere eine zusam- menhängende Insel; 3) Jütische Halbinsel (Jütland und Schleswig); 4) Nordholland; 5) Normandische Halbinsel oder Contantin am Er- melmeer; 6) Bretagne südwestl. davon; 7) Pyrenäen-Halbinsel, 10700 Q. M.; 8) Apennien-Halbinsel 2700 Q. M.; 9) Türkisch-griechische oder Balkanhalbinsel mit der Nebenhalbinsel Morea, 10500 Q.-M.; 10) Die Krim am schwarzen Meere. Die sämmtlichen Halbinseln Europas machen etwa 58000 Q.-M. aus, die sämmtlichen Inseln 10000 Q.-M., so daß für den, bei Hinwegschneidung dieser Glieder immer noch nicht in der Weise wie Afrika ungegliederten und dabei viel zugänglicheren Rumpf Europas nur ungefähr 110000 Q.-M. übrig bleiben. Flüsse. 1) Ins Eismeer: Diepetschora vom nördlichen oder werchotnrischen Ural. Die Dwina entsteht aus Wytschegda und Snchona und mündet ins weiße Meer. Die Tana in Lappland aus den Kjölen. 2) In den atlantischen Ocean: a) Ostsee: die Newa 9 Meilen lang, aus dem See Ladoga in den finnischen Golf. Die Tornea aus dem Torneasee auf der Halde Fiällar in den bothn. Golf; ebenso Dal Elf und andere Elfen von den Kjölen und Fjelds. Die Düna aus dem Wolchonskiwald mündet in die Bai von Riga. Niemen oder Memel aus littauischem Flachland. Weichsel von den Karpathen. Oder vom Gesenke. — b) Nordsee: Der Glommen vom Dovresjeld ins Kattegat. Elbe vom Riesengebirg. Weser vom Thüriugerwald. Ems vom Teutoburger Wald. Rhein von den Alpen. Schelde von den Martinshügeln an westlicher Abflachuug der Ardcnnen. Themse von den Edgchills, und die Humber- Flüsse von den Peaks aus England. — e) Canal: Seine von den Goldhügeln.— d) Offenes a tlant. Meer: Loire von den Sevennen. Garonne und Adour aus den Pyrenäen ins aqnitanische Meer. Mi nho vom gallicischen Berg Mondonedo, Duero vom Urbion, Tajo vom Albarrassin und Gnadiana aus der Sierra Morena, in die portugiesischen Gewässer. Guadalquivir von der Sierra Segnra . spanische Meer von Cadiz. 3) Ins Mittelmeer: Xucar vom Albarrassin uudebro von cantabrischeu Bergen ins spanische Meer. Rhone von den Alpen in den golfe du lion. Arno und Tiber von den Apenninen in die tuscischen Gewässer. Po und Etsch aus den Alpen, auch Drino vom Schar-Dagh ins adriatische Meer. Salambria oder Peneus vom Pindus, Vardar vom Schar-Dagh, Struma oder Strymon vom macedonischen Gebirg und Maritza oder Hebrns vom Balksn ins ägeische Meer. Donan vom Schwarzwald, Dnjester von den Waldkarpathen, Dnjepr aus der Nähe des Wolchonskiwaldes, Don oder Tanais aus dem Johaunissee ins chwarze Meer.

7. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 703

1874 - Mainz : Kunze
Europa — Pyren äische Halbinsel. 703 delsplatz der ganzen Ostküste, ist Barcelona an der Mündung des Llob- regat, in fruchtbarer Ebene und durch das auf hohem Felsen liegende Fort Montjuich (mons Jovis) beherrscht. Der Hafen von Tarragona, einer Gründung der Massilier und einst Hauptausgangspunkt der römischen Un- ternehmungen gegen Spanien, war versandet und mußte erst künstlich wie- derhergestellt werden. — An das kleine, sandige Delta des Ebro schließt sich, um den flachen Golf von Valencia, die durch künstliche Bewässe- rung des Bodens äußerst fruchtbare Valencianische Flachküste, welche südlich vom Ausfluß des Tucar mit dem Cap de lanao stark gegen die pithiusi- schen oder Fichteninseln vortritt; an die Stelle des von Hannibal zerstörten Sagunt, einer Gründung der Zakynther, trat hier bald die etwas süd- licher, im Delta des Guadalaviar gelegene römische Kolonie Valentia, deren Blüte bis heute anhält. — Die Küste von Murcia ist bis zum treff- lichen Hasen von Alicante steil, dann bis zum Cap Palos wieder flach; neben dem letzteren liegt das Mar Menor, ein Strandsee, wie die Valencianische Küste deren mehrere hat, z. B. diealbufer a de Valencia. Für die vielen Produkte der von der Segura bewässerten Ebene von Murcia ist nun Alicante der Ausfuhrhafen. — Von C. Palos bis Cap de Gata, dem Wendepunkt der Küste nach Westen, ist eine merkwürdig zerklüftete, mauerartig aufsteigende Steilküste, die nur eine einzige, freilich ausgezeichnet günstige Stelle zur Anlegung eines Hafenplatzes bot, so daß Neu-Karthago der Hauptstützpunkt der karthagischen Macht in Spanien wurde und jetzt als Cartagena einen äußerst festen Kriegshafen bildet.— Die nun folgende Küste von Granada ist gleichfalls steil, das Gebirg stürzt oft unmittelbar ins Meer ab, das zahllose kleine Buchten bildet und nur an zwei größeren Raum für Hafenstädte gab: zunächst für Almeria, an der Mündung des gleichnamigen Flüßchens, und dann für das in einer kleinen reichen Fruchtebene gelegene Malaga, eine uralte Gründung der Phönizier (Walchs, im 8. oder 9. Jahrh. v. Chr.), die jetzt noch das phönizische Wappen, den Thunfisch, führt. Auch die Fortsetzung der grana- dischen Küste, die andalusische, ist noch steil bis zum Cap Trafalgar, wo Nelson 1805 den entscheidenden Sieg über die französifch-spanische Flotte erfocht; an dieser Strecke treffen wir auch den Felsen Calpe mit der brit- tischen Festung Gibraltar und der Punta de Europa, die aber trotz dieses Namens nicht so südlich liegt als das Cap von Tarifa. Was nun die genannten Flüsse an diesen Mitrelmeerküsten betrifft, so kommt: 1) der Ebro (Jberns) aus den cantabrischen Bergen, wo er nur 6 Meilen vom biscayischen oder aqmtanischen Golfe entfernt auf den Höhen von Reynosa entspringt; er fließt in südöstlicher Richtung über Tudela, Zaragoza, Sastago (dort wird er schiffbar) und Tortosa. ist 90 Mln. lang, doch häufig seicht und mündet durch Sumpfland. Tortosa am Be-

8. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 995

1874 - Mainz : Kunze
Amerika — das Land. 995 Gewässer. In Amerika herrscht die Tieflandsbildung vor; eine Folge davon ist der große Wasserreichthum seiner Ströme. Da seine Hochgebirge nicht in der Mitte, sondern an der Westseite liegen, so haben die Flüsse einen ge- waltigen Raum zu durchlaufen, zwei davon, der Missouri und der Marannon, gehören zu den größten der Erde (S. S. 348). Zum großen Ocean fließen nur im Norden einige größere Ströme, in Süden nichts als kurze Küstenflüsse, fast alle bedeutenden Wasser sind demnach auf der Ost- seite und weisen den Erdtheil mit seinem Verkehr wesentlich auf das at- lantische Meer hin. 1) Südamerika. Ins caraibische Meer: der Ma gdale neu ström (mit dem durch ein tief eingeschnittenes Thal dahinfließenden C ä lt c a) durchströmt die Hoch- ebene von Bogota. — Ins atlantische Meer: Der Orinoco, dessen 336 Meilen langer Lauf einer Spirallinie gleicht, kommt aus der Sierra Parime (Juzaguaca-Gebirg) im Westen von Guayana; sein oberster Lauf ist noch unbekannt, doch ist sicher, daß er das Gebirg Venezuelas umfließt; die fast wagrechten Flächen zur Seite seines Mittellaufs sind Ursache, daß er unterhalb der Missionsstation Esmeralda (bis wohin Humboldt vordrang) einen linken Arm unter dem Namen Casiqniare zum Rio Negro, einem Nebenfluß des Marannon, schicken kann, während der rechte Arm als Orinoco nordwestwärts, später nördlich und oft- nordöstlich weiter fließt. Bis zu Angostura, 60 Mlu. oberhalb der Mündung, reicht infolge seines Wasserreichthums die Seeschiffahrt. — Der Amazonenstrom (Amasso- nas, d. h. Boot-Zerstörer) wurde >544 zuerst vou W. nach O. von dem Spanier Orellana befahren; er hat unter allen Strömen der Erde das größte Stromgebiet (f. S. 348) und ist mit seinen Windungen 763 Mlu. laug. Er entspringt in einer Gletschergegend der peruanischen Andes, etwa lo1/» 0 S. Br., fließt zuerst rauscheud und mit mehreren Wasserfällen unter dem Namen Marannon in einemlängenthale nordwärts hinab, und biegt dann nach Osten um, wo er in der Ebene rechtsher den Huallaya und Uca y ali, links den Na Po aufnimmt. Im weiteren Laufe, wo er auch den Namen Solimoes führt, treten der Japnra und der durch den Parima (ans der Nähe der Orinocoquelleu) verstärkte Rio Negro vou Norden her zu ihm, von Süden aber der aus dem Beni und Mamorö (beide aus Bolivia) bestehende 430 M. lange Madeira (Holzfluß) und der Tapajos. Mit seiner golfartigm Mündung hängt durch einen Seitenarm, die große Insel In an es (oder Marajo) bil- dend, der Ausfluß des 300 M. laugen brasilischen Tocantines zusammen, der mit dem Aragnaya gerade vom Süden herkommt und in die Bai von Pars, strömt. Der Amassonas ist in der zweiten Hälfte seines Laufs über 30, znletzt bis 60 m. tief, und mündet mit solcher Gewalt, daß seine Strömung noch 20 M. weit im Meere zu ver- spüren ist, sowie umgekehrt die oceanischen Gezeite sich noch 120 Mlu. oberhalb der Mün- dung sbis zur Enge von Obidos) bemerklich machen. Bis an die peruanische Grenze hin (T ab atinca) wird er nun mit Dampfschiffen befahren. — Zwischen dem Orinoco und Marannon ist noch der 109 Mln. lange Essequibo zu erwähnen. — Ferner

9. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 996

1874 - Mainz : Kunze
996 Amerika — das Land. ins südatlantische Meer: Der San Francisco südlich des Cap Roque; er entspringt nördlich von Rio de Janeiro. — Dann der Rio de la Plata oder Silberstrom. So heißt aber nur das 500 Q.-M. große Aestuar, in welches der Parana mit einem Delta und der reißeude Uruguay münden. Jener kommt aus den brasilianischen Bergen unweit reicher Diamantgruben der Provinz Miuas Geraes, und vereint sich nach der Hälfte seines Laufs mit dem uoch längern Paraguay, der iumitteu Südamerikas (14° Br., brasilianische Provinz Matto Grosso) auf den Campos de Parecis aus mehreren kleinen Seen entsteht und bei Asnuciou den Pilcomayo, den Eröffner Bolivias, aus den Audes vou Potosi erhält. Weiterhin (unterhalb Paranü.) wird dann der Paranü noch durch den gleichfalls aus den Audes kommenden Salü-do verstärkt. Der Paranä ist 460 Mln. lang, etwas südlich des Wendekreises macht er, fast V2 M. breit, einen 16 m. hohen Fall (den Salto Grande); aber ein Nebenfluß, der Curi- tiba, macht, in grandioser Gegend, nicht weit von da einen Sturz von 25 m., doch nur 1300 m. breit. Ueberhaupt ist den südamerikanischen Flüssen eigentümlich, daß sie mit Wasserstürzeu und Stromschnellen aus ihrem Oberlaufe innerhalb der gebir- gigen Gegenden in die Ebene eintreten. 2) Nordamerika. An der Westseite: der Colorado (des Westens) aus dem Felsgebirge, nimmt den Gila auf und mündet in die californische Bucht. Der gold- haltige Sacramento aus der Nähe des Berges Shasta fließt in Calisornien neben der Sierra Nevada vou Nord nach Süd, bis er (33° Br.) sich seitwärts nach der schöueu Bai von Francisco wendet, wo ihm von Süden her der Joaquin entgegen- kommt. Der Oregon oder Columbia, der in 50° Br. im Felsgebirg entspringt; er besteht aus den drei Hauptflüssen Lewis oder Schlaugeu- (Snake-) Fluß, Clark es-River und Columbia und trennt die Länder Oregon und Washington. Der Fräserssluß, an dessen Ufern Goldlandschaften wie in Californien, mündet hinter der Vancouversiusel. Der Kuskokwim und der Kwichp ak oder Jukon münden in das Behriugsmeer. — Ins Eismeer: drr Mackenzie aus dem Chippeway- Gebirg, nimmt den Abfluß des großen Sklavensees und weiter nördlich den des Bärensees auf. In den Sklavensee kommt aber von Süden ein Fluß aus dem Athabascasee, in welchen sich der Athabascafluß nach einem laugen Laufe er- gießt. Per Athabasca entspringt im Felsgebirge, nahe den hohen Schneegipfeln Hooker und Brown, von wo der Lauf des Wassers durch die Seen bis zur Mackenziemüudung 450 Mln. lang ist. Ferner der Kupferminenfluß und der große Fischfluß, der auch nach seinem Untersucher Back genannt wird. — In die Hudsousbai: der Nelson und der Albany; beide stehen in Zusammenhang mit dem Winnipegsee, in welchen der vom Felsgebirg kommende Saskatschewan mündet. — Ins atlantische Meer: der Lorenzo, als der Ausfluß der Fünfseen: Ober-, Michigan-, Hnron-, Erie- und Ontariosee, welche 4600 Q.-M. überdecken. Der Obersee ist der größte (1600 Q.-M.) und an 225 m. tief. Der Erie liegt 172 ra. überm Meer, ist 446 Q.-M. groß und 60 ra. tief. Die Schiffahrt aus dem Erie in den Ontario wird theils durch die beträchtlich tiefere Lage des letzteren, theils durch den Niagara-Fall gehindert; der Niagara (so heißt der Ausstrom des Erie) wird uämlich durch Felsufer auf etwa 260 m. eingeengt, dann theilt er sich um einige Felsinseln hemm, so daß die Breite wohl 1300 m. ausmacht, und stürzt 48 m. tief herab. Aus dem Ontario, der nur

10. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 1060

1874 - Mainz : Kunze
1060 Nordamerika — Mexico. spanischen Amerikas betrug 1800 Meilen in die Länge, von der Vancouversinsel bis zur Magalheansstraße, und umfaßte wenigstens 300000 Q--M. Es enthielt die 4 Vice- königreiche: Neuspanien oder Mexico (mit Obercalisornien), Neu-Granada, Peru und La Plata; und die 5 G eneral-Capit an ate: Guatemala, Caracas, Chile, Havanna oder Euba, und Portorico. Aber ihr ganzes Kolonialgebiet, sorgsam vor jeder Berührung mit Fremden gehütet und nur insoweit geschätzt, als es edle Metalle lieferte, machte sich zur Zeit des spanischen Freiheitskrieges gegen Napoleon nach 10—12jährigem Kampfe unabhängig, da man ihm die Forderung, gleiche Rechte mit dem Mutterlande zu haben, abschlug, so daß die Spanier jetzt nur noch die beiden letzten der genannten Generalcapitanate besitzen. Alles übrige hat sich, abgesehen von den an die Union gekommenen Tausenden von Quadratmeilen, iu die unabhängigen Republiken Mexico, Mittel-Amerika, Venezuela, Neu-Granada, Ecua- dor, Peru, Bolivia, Chile, La Plata, Paraguay umgewandelt. Aber der Zustand dieser Staaten ist meist ein sehr elender; denn wie ein Fluch lastet auf diesen romanischen mittel- und südamerikanischen Republiken das Geschick, daß sie sich bald untereinander, bald in immer erneuten Bürgerkriegen zerfleischen. Dort, wo die Natur ihre reichsten Gaben in üppigster Fülle ausgestreut hat, an den Gestaden des mexicani- schen Golfes, haben die Kriege und Revnlotionen seit der Abschüttelung des spanischen Joches niemals ein Ende erreicht, und vulkanisch, wie der Boden dieser Gebiete, scheint die Volksnatur in denselben zu sein. Und nicht etwa politische oder sittliche Fragen waren es in der Regel, welche die Ströme Blutes fließen machten, sondern meist trägt der Ehrgeiz habgieriger Generale, die Herrschsucht der Geistlichkeit, der Rassenhaß zwischen Spaniern und Creolen, zwischen den Weißen und Indianern, die Schuld dieser unauf- hörlichen grausamen Kämpfe. Zwischen 16 und 32° vom Aequator entfernt, also zum Theil schon in der heißen Zone, nimmt Mexico das ganze über 24000 Q.-M. enthaltende Ans.hu ac ein, nebst dem östlichen und westlichen Saum am atlantischen und stillen Meer. An der Bai Tehuautepec am schmälsten, nur 26 Meilen breit, erweitert sichs gegen Norden bis zu einer Breite von 160 Meilen; die schräg ziehende Nordostgrenze ist 440 M. lang. Betrachten wir die Karte, so finden wir Gebirgszüge auf dem gewaltigen Hochlande angedeutet, deren genaue Erforschung indes meist noch fehlt. An der Senkung nahe der Bai Tehnantepec erheben sie sich in der Provinz Oaxaca bis zu 4200 m. Zwischen Grad 19 und 20 steigen die höchsten Knppen, zum Theil schneetragend, empor. Von da erstrecken sich die 3, weiter oben schon erwähnten Hanptzüge in divergirender Rich- tung: der eine nach Texas, wo ihn der Rio del Norte durchschneidet, der andre nach der calisornischen Küste, der mittlere als Hauptwasserscheide zwischen Ost und West, doch im Durchschnitt nur 1060 m. über der Hochebene aufragend, gen Norden, wo er den Namen Sierra Madre führt und über die jetzige Grenze des mexicanischen Staates hinauszieht. Die Gebirge dienen indes nur zur Einfassung der einzelnen 2000—2500 m. über dem Meeresspiegel liegenden Hochebenen und Thalnngen, indem sie durch Einschnitte die Flüsse entlassen. Im Innern des europäischen Spaniens breiten sich bekanntlich die castilischen Hochebenen ans; was sind sie aber an Ausdehnung und Höhe gegen das Hochland Mexicos! Und da schon die Flüsse Spaniens wegen ihres raschen Laufes wenig schiffbar sind, so kann man leicht erachten, daß in Mexico noch
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