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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde - S. 32

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 32 — C. In das Wittelmeer, und zwar: a) in das westliche Becken: 1. der Ebro, 2. die Rhone, 3. der Tiber; d) in das Adriatische Meer: 1. der Po, 2. die Etsch; c) in das Ägäische Meer: die Maritza. 0. In das Schwarze Meer: 1. die Donau, 2. der Dnjestr, 3. der Dnjepr; und in das Asowsche Meer: der Don. E. In das Kaspische Meer: 1. die Wolga, 2. der Ural. Seen. Die große Mehrzahl der europäischen Seen sind Flußseen, die sich hauptsächlich auf zwei Gebiete verteilen: 1. Die Seen an der Ostsee: a) die skandinavischen Seen: der zackige Mälar-, der schmale Wetter- und der breite Wenersee; b) die Seen der finnischen Platte; c) die russischen Seen: der Peipus-, Jlmen-, Onega- und Ladogasee, Europas größter Süßwassersee; cz) die Seen der norddeutschen Tiefebene. (Siehe Seite 62.) 2. Die Seen am Fuße der Alpen. (Siehe Seite 40.) Reich an Seen ist auch Irland; berühmt sind die dunkeln Seespalten (Lochs) Schottlands. Iv. Klima und Produkte. Das Klima zeichnet sich durch seine Mäßigkeit aus, denn Europa liegt allein von allen Erd- teilen außerhalb der heißen Zone und reicht nur mit einem kleinen Teile über den nördlichen Polarkreis. Es fehlen daher die schroffen Gegensätze von Wärme und Kälte. Da es nirgends der befeuchten- den Niederschläge ganz entbehrt, hat es keine Wüste; baumlose Steppe findet sich nur im südlichen Rußland. Abgesehen vom äußersten Norden, lassen sich drei klimatische Gebiete unterscheiden: 1. Der Westen, der reichgegliederte Nordwesten und die Mitte besitzen infolge der erwärmenden Nähe des Golf- stromes und der andauernden, feuchten Südwestwinde ein gleich- mäßiges und ziemlich mildes Klima (Seeklima).

2. Erdkunde - S. 157

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 157 — Iii. Die Bewässerung Rußlands ist reichlich. Elf be- deutende Ströme mit ansehnlichen Nebenflüssen verbreiten sich strahlen- förmig über die große Tiefebene. Das geringe Gefälle der Flüsse und die vorherrschend ebene Bodengestalt begünstigten die Anlage eines großartigen Kanalnetzes, durch das Flüsse aller vier Meer- gebiete miteinander verbunden sind. — Aber die Schiffbarkeit der Ströme wird teilweise durch Stromschnellen wie auch durch Ver- sandung der Mündungen erschwert, im Winter infolge der Kälte monatelang ganz unterbrochen. Die bedeutendsten russischen Wasserläufe sind: Im Gebiete des Kaspischen Meeres: 1. Die Wolga, Europas größter Strom, durchfließt von der Waldaihöhe aus in weitem Bogen die gewaltige Tiefebene und nimmt selbst wieder stromartige Neben- flüsse — die Oka von rechts und die Kama von links — auf. Die Wolga ist die Hauptstraße des russischen Binnenhandels; sie bildet mit ihren Nebenflüssen und Kanälen so recht die „natürliche Verkehrs- aber" des Landes. — 2. Der Ural ist ein halb asiatischer Steppenfluß. Im Gebiete des Schwarzen und Asowschen Meeres: 1. Der Dnjestr von den Karpaten, 2. der Dnjepr von der Waldaihöhe, 3. der Don. Im Gebiete der Ostsee: 1. Die Newa, der Abfluß des La- dogasees, des größten europäischen Sees, welcher seinerseits die Gewässer des Onega- und Jlmensees erhält, 2. die Düna von der Waldaihöhe, 3. der Njemen, 4. die Weichsel — die beiden letztern im Mündungsgebiete zu Deutschland gehörend (s. S. 62). Im Gebiete des Nördlichen Eismeeres: 1. Die Dwina, 2. die Petschora. Iv. Das Klima Rußlands zeigt infolge der Ausdehnung des Landes durch 26 Breitengrade zwischen den südlichen und nördlichen Gebieten große Gegensätze. — Da der ausgleichende Einfluß des Meeres auf die weit ausgedehnte Landmasse kaum mehr einzuwirken vermag, hat Rußland vorwiegend kontinentales Klima. Aus den kurzen, gewöhnlich sehr heißen Sommer folgt schnell und wenig ver- mittelt ein äußerst strenger und langer Winter.

3. Erdkunde - S. 239

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 239 — Bild 88. Ein Mischling von Peru. schaft und fortwährender Kriege stark herabgekommen. Die Industrie ist bedeutungslos. Der Handel hat sich etwas gehoben. Zwei Eisen- bahnen führen von der Küste mit einer Erhebung bis fast zur Höhe des Montblanc über die Anden. Unter den Handelsartikeln nimmt immer noch die erste Stelle der Guano ein, der verwitterte Mist von See- vögeln, der auf den regenlosen Inseln an der peruanischen Küste sich ange- sammelt hat und ein äußerst ergiebiges Düngemittel bildet. Die Hauptstadt ist Lima (104000 E.), dessen Hafen Callao mit 35 000 E. — Im Innern liegt Cuzco (kußko; 22 000 E.), die Hauptstadt der altperuanischen Jnkas, mit vielen Überresten großartiger Bauten. Die (zwanzig) vereinigten Staaten von Brasilien umfassen die Osthälfte von Südamerika. Den nördlichen Teil des Landes nimmt die ungeheure Tiefebene des Amazonenstromes und seiner Nebenflüsse ein, die Mitte und der Osten sind vom brasilia- nischen Hoch- und Bergland ausgefüllt, der Südwesten gehört zum Quellgebiet des La Plata. Das Innere ist vielfach noch unbekannt — Außerordentlich reich ist die Bewässerung. Kein Land der Erde hat ein so großartiges Stromnetz wie Brasilien. Der größte Teil gehört in das Gebiet des Amazonas, des wasserreichsten Stromes der Erde. Das Klima ist in den Stromniederungen feuchtheiß, in den übrigen Teilen gleichmäßig milde und gesund. Der Reichtum an Naturschätzen ist überaus groß. Das Mineralreich lieferte einst viel Diamanten; jetzt ist seine Aus-

4. Erdkunde - S. 195

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 195 — Schlammes). In seinem Mittlern Laufe durch die Glutwüsten Nu- biens, woselbst er den Atbara erhält, bildet der Nil sechs große, teilweise die Schiffahrt verhindernde Stromschnellen (Katarakte, Bild 67). Im untern Laufe durchfließt er Ägypten, das seine Fruchtbarkeit nur den jährlichen Überschwemmungen des Stromes verdankt. (Näheres S. 304.) Unterhalb Kairo beginnt das Delta, welches ans zahlreichen Wasserarmen besteht, von denen jedoch nur zwei flußartige Mündungen bilden. Seen. In O st a f r i k a liegen eine Reihe großer Seen, welche das Qnellgebiet der wasserreichsten afrikanischen Ströme bilden. Die Bild 68. Afrikanische Neger. 1 u. 2 Wagogo aus Ostasrika, 3 Manyuema westlich vom Tanganyika. bekanntesten Seen sind: 1. der Nyassasee (sein Abfluß geht zum Sambesi), 2. der Bangweolosee, 3. der Tanganyikasee (beide zum Kongogebiet gehörend), 4. die schon erwähnten Nilquellseen. — In Nordafrika: 1. Der Tsanasee (Tana) in Abessinien und 2. der Tsadsee im Sudan. Iv. Klima und Produkte. Afrika hat unter allen Erdteilen das wärmste Klima. 4/s der Gesamtfläche liegen in der heißen Zone; nur 1/5 gehört den beiden gemäßigten Zonen an. Die heiße- sten Gebiete liegen aber nicht unter dem Äquator, sondern nördlich desselben im Sudan und in Nnbien, „wo die Erde Fener, der Wind eine Flamme ist". — Art den Küsten säumen herrscht großenteils 9 *

5. Erdkunde - S. 214

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 214 — Entwicklung von Riesenströmen begünstigt, welche sich mit ihren mächtigen Nebenflüssen weithin verzweigen. — Nordamerika hat zudem an den fünf Kanadischen Seen das größte Süßwasserbecken der Erde. Übersicht der bedeutender» Ströme. A. In das Nördliche Eismeer mündet: der Mackenzie (mäckensi), nachdem er die Gewässer mehrerer Seen gesammelt hat. B. In den Atlantischen Ocean: 1. der St. Lorenzstrom, der Abfluß der fünf Kanadischen Seen: Oberer See, Michigan (mischigän)-, Huron (juron)-, Erie (iri)= utid Ontariosee — zwischen beiden letztern der weltberühmte Niagarafall (Bild 80) —, 2. der Hudson, 3. der Delaware (delleuähr), 4. der Mississippi-Missouri, der längste Strom der Erde (6754 km); er entsteht ans dem Mississippi und dem noch wasserreichern und längern Missouri, welche sich bei St. Louis vereinigen. In seinem Unterlaufe erhält der Strom von rechts noch den Arkansas und Red River (Roten Flnß), von links den Ohio (oheio) mit dem Tennessee.— 5. Der Rio grande del Norte, 6. der Magdalenenstrom, 7. der Ori- noco, 8. der Amazonenstrom (Amazonas, im obern Laufe Maraüon genannt), der mächtigste und wasserreichste Strom der Erde, dessen Gebiet ungefähr 7 Mill. qkm umfaßt (— 13mal die Fläche von Deutschland); unter seinen mehr als 200 Nebenflüssen sind die größten: rechts: der Ucayali, Madeira, Tapajoz und Xingu; links: der Rio Negro. Ein selbständiger Strom, der nur den Mündungsbusen mit dem Amazonas gemeinsam hat, ist 9. der Tocantins. 10. Der San Francisco. 11. Ter Rio de la Plata entsteht aus der Ver- einigung des Uruguay mit dem Parana und Paraguay. C. In den Großen Ocean: 1. der Columbia (Oregon), 2. der Colorado. Iv. Klima und Produkte. Amerika erstreckt sich durch alle Zoueu mit Ausnahme der südlichen kalten. Deshalb weist es größere klimatische Gegensätze auf als jeder andere Erdteil. Meeresströmungen,

6. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 545

1874 - Mainz : Kunze
Afrika — das Land. 545 berge, die, unter 24y2° S. Br. am mittleren O lifant oder Lipalnle*) in scharfem Winkel nach W. gebogen, von hier in langem Zuge nach Sw. sich erstrecken, indem ihnen gegen die Dclagoabai hin der lange vulkanische L obombo - Rucken als niedrigere Vorstufe vorgelagert ist. Diese Berg- kette hat namentlich südwärts beträchtliche Verästungen und Höhen, unter andern die Berge der Basutos neben der brittischen Provinz Natal, wo sich der 2965 hohe Chatkin-Peak und der 3157 m. hohe Cham- pague-Castle erheben. Im Kathlamba liegen auch die Quellen der Flüsse, die den nach West sich richtenden, wasserarmen, meist in tief eingeschnittenem Bette hinfließen- den O ranjestrom (Kai Gari b) bilden. Der südl. ist der Nu Garib oder Oranje, der nördliche, längs dessen die jüngst aufgefundenen, in kurzer Zeit fo berühmt gewordenen Diamantfelder der Transvaalschen Republik liegen, ist der Hai Garib oder Baal, dessen Gebiet nebst dem des obern Limpopo zu der Hochebene der Betschuanen gehört, die West- und nordwärts bis zum Ngami-See zu Haus sind. Dieser von Livingstone schon im Jahre 1849 aufgefundene See, wahrscheinlich der Rest einer größeren Wassersammluug, liegt etwas südlich vom 20. Breiten-^ grab in der Höhe von 893 w., hat 14 Q. M. Fläche, und nimmt von Nw^'l her den Tiog e auf; eine Bifurkation (des Tamaluk a n) auf der Ostselte setzt ihn in Verbindung mit dem Suga oder Botletle, der schön be- waldete Ufer hat, den kleinen Kumudau-See (in 805 Seehöhe) durchfloßt und sich zuletzt in große Salzsümpfe (sogen. Salzpfannen) ver- liert, östl. welcher hohes Tafelland, das Gebiet der Makalaka und Ma- tebele, emporsteigt. Wer vom Cap gen Norden reist, trifft zuerst am Suga Baobabbäume, darunter welche von 22 m. Umfang; sür höhere Breiten ist er nicht geschaffen. 2) Der Süden Hochafrikas. Das Küstenland N a t a l hat viel Anlockendes : Meeresstrand hoch, Berge bewaldet, Gewässer rein und hell, zugleich das Klima mild, so daß der Sommer nicht die Arbeit hindert und der Wiuter nur auf die höheren Berge etwas Schnee wirft. Zur Seite Nataliens, in einem Winkel zwischen denk Kathlamba und den Maluti oder Blaubergen, der innersten von den 3 parallelen Hauptketten, in die hier die Drakenberge getheilt und die dem Tafellande der Basutas aufgesetzt find, entsteht der Nu Garib, der mit dem Baal vereinigt den nutzbaren Berghügelgegenden des Ostens den *) Einem rech Im Nebenflusse des Limpopo; er entsteht wests. der Delagoabai unter 2ß1/i° S. Br. auf dem Hooge Vetdt und stießt, um das Nordeude der Draken- berge herumbiegend, im allgemeinen nordöstl. zu seinem Hanptflusse.

7. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 551

1874 - Mainz : Kunze
Afrika — das Land. 551 Wir nannten vorhin die Kala Hari-Wüste eine Sahara des Südens. Ebenso stellen sich diese zuletzt erwähnten Stromgebiete den reichbewässerten Ländern Sudans gegenüber, nur daß sie höher liegen. — Um sich nun in ihrem Netze zurecht zu finden und einen weitern Anhaltspunkt zu behalten, merke man sich auf der Karte das 1600—2000 m. hohe Mossamba-Gebirg; von den Quellen des Congo, die es umschließt, zieht es ziemlich weit an der rechten Seite dieses Flusses hin. Von dem- jenigen Theile der Mossamba-Berge, wo der Congo entsteht, strecken sich die üppigen Urwälder der großen Olowiheuda-Wildnis östlich des Quanzagebiets durch 3 Breitengrade hin gen Süden. Sie sind es, die zahlreiche Bäche und Flüsse erzeugen und sowohl zum Kassabi, als ins Zambesi-Gebiet absenden. Die Gewässer eilen aber nicht rasch nach O.; die sanste Neigung der ausgedehnten Hochebene erlaubt, daß sie in ihrem ungeheuren Parke sich behaglich hiuwinden und zur Regenzeit befruchtend über ihre Ufer austreten können. Der Dilolo-See liegt in so wage- rechtem Lande, daß er mit dem Liba und dem Kassabi, deren jeder etwa 10 Meilen von ihm entfernt ist, in Verbindung steht — eine Bifurkation, wie in Südamerika, wo der Cassiquiare die Gleichhöhe zwischen dem Ori- noko und dem Rio Negro durchläuft. Livingstone, der bloß vom Dilolo- See bis zum Congo, auf einer Reise von 75 Meilen 30 Flüsse passirte und in dem fiebererzeugenden Klima bis zum Skelett abzehrte, weiß doch den Werth dieser Länder zu schätzen. Betrachtet man in Petermanns Mittheilungen die Karten zu Liviugstoues u. a. Reisenden Fahrten, so findet man nicht allein, wie weit diese beharrlichen Männer das Land be- reist, sondern auch, wie weit sie von den Eingebornen — auch hierin dem nordafrikanischen großen Forscher H. Barth gleich — Erkundigungen über die rechts und links von ihrem Wege bis auf beträchtliche Entfernung abliegenden Flußläufe, Beschaffenheit und Produktion des Bodens, Bevöl- kernng, Städte u. s. w. eingezogen haben. Noch ist ein bedeutender Strom der Westküste zu erwähnen, der allerdings erst in seinem Unterlaufe und da erst in neuester Zeit näher erforscht worden ist — der Ogowai. Zwei Hauptarme desselben münden in die Naza- rethbai bei C. Lopez (zwischen0und 1°S. Br.), ein dritter, der Npu- lunie, mit dem Wasser des Fernand Baz vereinigt, unter fast I7a° S. Br. ins Meer. Der Ogowai entsteht aus 2 Quellflüssen; der linke, Nguuie oder Ouang o, kommt vom S. und fließt in nordnordwestlichem Laufe, beim Durchbruch durchs Jscho go-Gebirge (1°S.br.) die Eugenia- Fälle bildend, dem andern Quellfluß, dem Okanda in ähnlicher Weise entgegen, wie in Calisornien der Joaquin dem Sacramento; der Okanda kommt aus noch unbekannten Gegenden von No. und wurde bis jetzt am

8. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 995

1874 - Mainz : Kunze
Amerika — das Land. 995 Gewässer. In Amerika herrscht die Tieflandsbildung vor; eine Folge davon ist der große Wasserreichthum seiner Ströme. Da seine Hochgebirge nicht in der Mitte, sondern an der Westseite liegen, so haben die Flüsse einen ge- waltigen Raum zu durchlaufen, zwei davon, der Missouri und der Marannon, gehören zu den größten der Erde (S. S. 348). Zum großen Ocean fließen nur im Norden einige größere Ströme, in Süden nichts als kurze Küstenflüsse, fast alle bedeutenden Wasser sind demnach auf der Ost- seite und weisen den Erdtheil mit seinem Verkehr wesentlich auf das at- lantische Meer hin. 1) Südamerika. Ins caraibische Meer: der Ma gdale neu ström (mit dem durch ein tief eingeschnittenes Thal dahinfließenden C ä lt c a) durchströmt die Hoch- ebene von Bogota. — Ins atlantische Meer: Der Orinoco, dessen 336 Meilen langer Lauf einer Spirallinie gleicht, kommt aus der Sierra Parime (Juzaguaca-Gebirg) im Westen von Guayana; sein oberster Lauf ist noch unbekannt, doch ist sicher, daß er das Gebirg Venezuelas umfließt; die fast wagrechten Flächen zur Seite seines Mittellaufs sind Ursache, daß er unterhalb der Missionsstation Esmeralda (bis wohin Humboldt vordrang) einen linken Arm unter dem Namen Casiqniare zum Rio Negro, einem Nebenfluß des Marannon, schicken kann, während der rechte Arm als Orinoco nordwestwärts, später nördlich und oft- nordöstlich weiter fließt. Bis zu Angostura, 60 Mlu. oberhalb der Mündung, reicht infolge seines Wasserreichthums die Seeschiffahrt. — Der Amazonenstrom (Amasso- nas, d. h. Boot-Zerstörer) wurde >544 zuerst vou W. nach O. von dem Spanier Orellana befahren; er hat unter allen Strömen der Erde das größte Stromgebiet (f. S. 348) und ist mit seinen Windungen 763 Mlu. laug. Er entspringt in einer Gletschergegend der peruanischen Andes, etwa lo1/» 0 S. Br., fließt zuerst rauscheud und mit mehreren Wasserfällen unter dem Namen Marannon in einemlängenthale nordwärts hinab, und biegt dann nach Osten um, wo er in der Ebene rechtsher den Huallaya und Uca y ali, links den Na Po aufnimmt. Im weiteren Laufe, wo er auch den Namen Solimoes führt, treten der Japnra und der durch den Parima (ans der Nähe der Orinocoquelleu) verstärkte Rio Negro vou Norden her zu ihm, von Süden aber der aus dem Beni und Mamorö (beide aus Bolivia) bestehende 430 M. lange Madeira (Holzfluß) und der Tapajos. Mit seiner golfartigm Mündung hängt durch einen Seitenarm, die große Insel In an es (oder Marajo) bil- dend, der Ausfluß des 300 M. laugen brasilischen Tocantines zusammen, der mit dem Aragnaya gerade vom Süden herkommt und in die Bai von Pars, strömt. Der Amassonas ist in der zweiten Hälfte seines Laufs über 30, znletzt bis 60 m. tief, und mündet mit solcher Gewalt, daß seine Strömung noch 20 M. weit im Meere zu ver- spüren ist, sowie umgekehrt die oceanischen Gezeite sich noch 120 Mlu. oberhalb der Mün- dung sbis zur Enge von Obidos) bemerklich machen. Bis an die peruanische Grenze hin (T ab atinca) wird er nun mit Dampfschiffen befahren. — Zwischen dem Orinoco und Marannon ist noch der 109 Mln. lange Essequibo zu erwähnen. — Ferner

9. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 996

1874 - Mainz : Kunze
996 Amerika — das Land. ins südatlantische Meer: Der San Francisco südlich des Cap Roque; er entspringt nördlich von Rio de Janeiro. — Dann der Rio de la Plata oder Silberstrom. So heißt aber nur das 500 Q.-M. große Aestuar, in welches der Parana mit einem Delta und der reißeude Uruguay münden. Jener kommt aus den brasilianischen Bergen unweit reicher Diamantgruben der Provinz Miuas Geraes, und vereint sich nach der Hälfte seines Laufs mit dem uoch längern Paraguay, der iumitteu Südamerikas (14° Br., brasilianische Provinz Matto Grosso) auf den Campos de Parecis aus mehreren kleinen Seen entsteht und bei Asnuciou den Pilcomayo, den Eröffner Bolivias, aus den Audes vou Potosi erhält. Weiterhin (unterhalb Paranü.) wird dann der Paranü noch durch den gleichfalls aus den Audes kommenden Salü-do verstärkt. Der Paranä ist 460 Mln. lang, etwas südlich des Wendekreises macht er, fast V2 M. breit, einen 16 m. hohen Fall (den Salto Grande); aber ein Nebenfluß, der Curi- tiba, macht, in grandioser Gegend, nicht weit von da einen Sturz von 25 m., doch nur 1300 m. breit. Ueberhaupt ist den südamerikanischen Flüssen eigentümlich, daß sie mit Wasserstürzeu und Stromschnellen aus ihrem Oberlaufe innerhalb der gebir- gigen Gegenden in die Ebene eintreten. 2) Nordamerika. An der Westseite: der Colorado (des Westens) aus dem Felsgebirge, nimmt den Gila auf und mündet in die californische Bucht. Der gold- haltige Sacramento aus der Nähe des Berges Shasta fließt in Calisornien neben der Sierra Nevada vou Nord nach Süd, bis er (33° Br.) sich seitwärts nach der schöueu Bai von Francisco wendet, wo ihm von Süden her der Joaquin entgegen- kommt. Der Oregon oder Columbia, der in 50° Br. im Felsgebirg entspringt; er besteht aus den drei Hauptflüssen Lewis oder Schlaugeu- (Snake-) Fluß, Clark es-River und Columbia und trennt die Länder Oregon und Washington. Der Fräserssluß, an dessen Ufern Goldlandschaften wie in Californien, mündet hinter der Vancouversiusel. Der Kuskokwim und der Kwichp ak oder Jukon münden in das Behriugsmeer. — Ins Eismeer: drr Mackenzie aus dem Chippeway- Gebirg, nimmt den Abfluß des großen Sklavensees und weiter nördlich den des Bärensees auf. In den Sklavensee kommt aber von Süden ein Fluß aus dem Athabascasee, in welchen sich der Athabascafluß nach einem laugen Laufe er- gießt. Per Athabasca entspringt im Felsgebirge, nahe den hohen Schneegipfeln Hooker und Brown, von wo der Lauf des Wassers durch die Seen bis zur Mackenziemüudung 450 Mln. lang ist. Ferner der Kupferminenfluß und der große Fischfluß, der auch nach seinem Untersucher Back genannt wird. — In die Hudsousbai: der Nelson und der Albany; beide stehen in Zusammenhang mit dem Winnipegsee, in welchen der vom Felsgebirg kommende Saskatschewan mündet. — Ins atlantische Meer: der Lorenzo, als der Ausfluß der Fünfseen: Ober-, Michigan-, Hnron-, Erie- und Ontariosee, welche 4600 Q.-M. überdecken. Der Obersee ist der größte (1600 Q.-M.) und an 225 m. tief. Der Erie liegt 172 ra. überm Meer, ist 446 Q.-M. groß und 60 ra. tief. Die Schiffahrt aus dem Erie in den Ontario wird theils durch die beträchtlich tiefere Lage des letzteren, theils durch den Niagara-Fall gehindert; der Niagara (so heißt der Ausstrom des Erie) wird uämlich durch Felsufer auf etwa 260 m. eingeengt, dann theilt er sich um einige Felsinseln hemm, so daß die Breite wohl 1300 m. ausmacht, und stürzt 48 m. tief herab. Aus dem Ontario, der nur

10. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 1060

1874 - Mainz : Kunze
1060 Nordamerika — Mexico. spanischen Amerikas betrug 1800 Meilen in die Länge, von der Vancouversinsel bis zur Magalheansstraße, und umfaßte wenigstens 300000 Q--M. Es enthielt die 4 Vice- königreiche: Neuspanien oder Mexico (mit Obercalisornien), Neu-Granada, Peru und La Plata; und die 5 G eneral-Capit an ate: Guatemala, Caracas, Chile, Havanna oder Euba, und Portorico. Aber ihr ganzes Kolonialgebiet, sorgsam vor jeder Berührung mit Fremden gehütet und nur insoweit geschätzt, als es edle Metalle lieferte, machte sich zur Zeit des spanischen Freiheitskrieges gegen Napoleon nach 10—12jährigem Kampfe unabhängig, da man ihm die Forderung, gleiche Rechte mit dem Mutterlande zu haben, abschlug, so daß die Spanier jetzt nur noch die beiden letzten der genannten Generalcapitanate besitzen. Alles übrige hat sich, abgesehen von den an die Union gekommenen Tausenden von Quadratmeilen, iu die unabhängigen Republiken Mexico, Mittel-Amerika, Venezuela, Neu-Granada, Ecua- dor, Peru, Bolivia, Chile, La Plata, Paraguay umgewandelt. Aber der Zustand dieser Staaten ist meist ein sehr elender; denn wie ein Fluch lastet auf diesen romanischen mittel- und südamerikanischen Republiken das Geschick, daß sie sich bald untereinander, bald in immer erneuten Bürgerkriegen zerfleischen. Dort, wo die Natur ihre reichsten Gaben in üppigster Fülle ausgestreut hat, an den Gestaden des mexicani- schen Golfes, haben die Kriege und Revnlotionen seit der Abschüttelung des spanischen Joches niemals ein Ende erreicht, und vulkanisch, wie der Boden dieser Gebiete, scheint die Volksnatur in denselben zu sein. Und nicht etwa politische oder sittliche Fragen waren es in der Regel, welche die Ströme Blutes fließen machten, sondern meist trägt der Ehrgeiz habgieriger Generale, die Herrschsucht der Geistlichkeit, der Rassenhaß zwischen Spaniern und Creolen, zwischen den Weißen und Indianern, die Schuld dieser unauf- hörlichen grausamen Kämpfe. Zwischen 16 und 32° vom Aequator entfernt, also zum Theil schon in der heißen Zone, nimmt Mexico das ganze über 24000 Q.-M. enthaltende Ans.hu ac ein, nebst dem östlichen und westlichen Saum am atlantischen und stillen Meer. An der Bai Tehuautepec am schmälsten, nur 26 Meilen breit, erweitert sichs gegen Norden bis zu einer Breite von 160 Meilen; die schräg ziehende Nordostgrenze ist 440 M. lang. Betrachten wir die Karte, so finden wir Gebirgszüge auf dem gewaltigen Hochlande angedeutet, deren genaue Erforschung indes meist noch fehlt. An der Senkung nahe der Bai Tehnantepec erheben sie sich in der Provinz Oaxaca bis zu 4200 m. Zwischen Grad 19 und 20 steigen die höchsten Knppen, zum Theil schneetragend, empor. Von da erstrecken sich die 3, weiter oben schon erwähnten Hanptzüge in divergirender Rich- tung: der eine nach Texas, wo ihn der Rio del Norte durchschneidet, der andre nach der calisornischen Küste, der mittlere als Hauptwasserscheide zwischen Ost und West, doch im Durchschnitt nur 1060 m. über der Hochebene aufragend, gen Norden, wo er den Namen Sierra Madre führt und über die jetzige Grenze des mexicanischen Staates hinauszieht. Die Gebirge dienen indes nur zur Einfassung der einzelnen 2000—2500 m. über dem Meeresspiegel liegenden Hochebenen und Thalnngen, indem sie durch Einschnitte die Flüsse entlassen. Im Innern des europäischen Spaniens breiten sich bekanntlich die castilischen Hochebenen ans; was sind sie aber an Ausdehnung und Höhe gegen das Hochland Mexicos! Und da schon die Flüsse Spaniens wegen ihres raschen Laufes wenig schiffbar sind, so kann man leicht erachten, daß in Mexico noch
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