— 237 —
Unter den Produkten sind wichtig: Kaffee, Kakao, der beste der
Erde, Chinarinde, Farbhölzer. Der Tabakbau (Varinas) ist mit
der Zunahme der Kaffeekultur zurückgegangen. Das Mineral-
reich liefert Gold und Kupfer. Die Industrie beschäftigt sich vor-
zugsweise mit Baumwollweberei und Strohflechterei. Der Handel
liegt zum großen Teile in den Händen deutscher Kanfleute.
Die Hauptstadt Caracas (mit Umgebung 72000 E.) wurde
1812 durch ein furchtbares Erdbeben fast ganz zerstört. — La
Guayra (14 000 E.) ist die Hafenstadt für Caracas.
Guayana
(440 000 qkm, über 1/3 Million E.), das Küstenland von der
Mündung des Orinoco bis gegen den Amazonenstrom, ist das ein-
zige südamerikanische Festlandsgebiet, das im Besitze europäischer
Mächte ist. Die feuchtheiße Küstenebene ist zwar äußerst fruchtbar,
aber höchst ungesund. Das Klima ist für Europäer bei längerem
Aufenthalte meist geradezu tödlich. Unter den Produkten ist der
Rohrzucker von Bedeutung. Der gebirgige Teil Guayanas ist mit
Urwäldern bedeckt, welche eine üppig strotzende Vegetation zeigen
(Guayana ist die Heimat der Riesenblume Victoria regia, welche
tellerförmige Blätter von 2 m Durchmesser hat). Das Innere
von Guayana ist noch wenig bekannt. Lange Zeit vermutete man
dort das sprichwörtlich gewordene Goldland (el dorado). — An
Guayana haben Großbritannien, die Niederlande und Frankreich
Anteil.
Britisch-Guayana nmsaßt etwa die Hälfte des ganzen Gebietes
mit V4 Million E. — Hauptort ist Georgetown (dschordschtauu)
oder Demerara (53 000 E.).
Niederläudisch-Guayana (Surinam) mit 90 000 E. hat als
Hauptort Paramaribo (29 000 E.).
Französisch-Guayana (30 000 E.) wird vou Frankreich zur
Deportation von Verbrechern benutzt. Hauptort ist C a y e n n e
(10 000 E.).
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Extrahierte Ortsnamen: Caracas La
Guayra Caracas Guayana Guayana Guayana Guayana Niederlande Frankreich Britisch-Guayana Niederläudisch-Guayana Surinam Frankreich
— 238 —
Die Republik Ecuador,
so genannt wegen ihrer Lage unter dem Äquator, hat 307 000 qkm
und 1400 000 fast nur katholische E., zum größten Teile Mischlinge
und ansässige Indianer. Der Bodengestalt nach besteht die Repu-
blik aus einem schmalen Küstensaum mit heißem und ungesundem
Klima, aus der Cordillere von Quito und der obern Ebene des
Maraüon. Die letztern Gebiete sind durch gleichmäßig mildes Klima
wie durch unbegrenzten Reichtum einer wild wuchernden Vegetation
ausgezeichnet. —- Unter den Produkten aus dem Pflanzenreiche
ist besonders der Chinarindenbaum wichtig, dessen Rinde das
Chinin, das beste Mittel gegen Fieber, liefert, an Ertrag aber in
neuester Zeit zurückgegangen ist. Das lohnendste Erzeugnis ist Kakao;
außerdem werden noch Kaffee, Kautschuk, Tabak, Zucker und auf
den hochgelegenen Landstrichen die meisten Getreidearten gewonnen.
Die Industrie steht mit Ausnahme der Strohflechterei auf sehr
niedriger Stufe; auch der Handel ist gering. —- Für Volksbildung
geschieht seit Vertreibung der Jesuiten ganz wenig. Der Bevölkerung
fehlt jeder Unternehmungsgeist; daher lebt sie arm — inmitten un-
ermeßlichen Reichtums der Natur.
Die Hauptstadt Quito (kito) (40 000 E.) liegt, „von einem
ewigen Frühling umblüht", 2850 in hoch auf der nach ihr be-
nannten Hochebene inmitten von Riesenvulkanen. — Den Seehandel
vermittelt fast ausschließlich Guayaquil mit 50 000 E.
Die Republik Peru
hat 1 137 000 qkm und etwa 3 Millionen vorherrschend katholische
Einwohner, der Abstammung nach größtenteils Indianer und Misch-
linge (Bild 88).
Klima und Produkte sind ähnlich wie in Ecuador. Aus
der Tierwelt ist besonders das Lama erwähnenswert, welches
gezähmt und als Lasttier verwendet wird. Unter den Mineral-
schätzen sind Silber, Quecksilber, Kupfer und Salz zu nennen.
Aber trotz allen Naturreichtums ist Peru infolge arger Mißwirt-
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Extrahierte Ortsnamen: Ecuador Quito Quito Guayaquil Peru Ecuador Peru
241 —
der wilden Indianer zur
katholischen Religion.
Bolivia ist durch seinen
M i n e r a l r e i ch t u m,
besonders an Silber,
Kupfer und Zinn, be-
kannt. Infolge eines
unverständigen Betrie-
des sowie fortwährender
Kriege und der Herr-
schenden Unsicherheit ist
aber der Bergbau stark
zurückgegangen. Auch
Industrie und H a n-
del sind gering.
Der größte Ort ist
La Paz (40000 E.),
____ unfern des Titicaca-
Bild 89. Indianer von Bolivia. 'ee*- ^ ° 10 f t mit
16 000 E. war einst-
>nals seiner reichen Silberminen wegen weltberühmt. Jetzt sind die
leisten derselben verlassen. — Cochabamba (25 000 E.) ist nun-
mehr die gewerbreichste Stadt.
Die Argentinische Nepublik
hat 2 790 000 qkm und 4 Millionen zumeist katholische Einwohner,
Unter denen fast 1 Million eingewanderte Europäer sind. Der größte
5eil des Gebietes ist eine ungeheure grasreiche Ebene (die
Pampas), auf welcher große Herden halbwilder Pferde (nach der
Zählung von 1895 fast 5 Mill.), Rinder (22 Mill.), Schafe
(75 Mill.) weiden. Die Viehzucht liefert auch für den Handel
b>e wichtigsten Ausfuhrartikel, vor allem Schafwolle, außerdem
fleisch und andere tierische Produkte.
Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. 11
.
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1064
Nordamerika
— Mexico.
Unter den Insekten, die dem Naturforscher eine reiche Ausbeute gewähren, sind mehrere
für die Industrie von Nutzen, z. B. eine Art von Seidenraupe, deren stets viele zu«
sammen sich große Beutel weben, um gemeinschaftlich darin zu wohnen; man kann
indes auch die asiatische Seidenraupe mit großem Vortheil ziehen. Ferner mehrere
stachellose Bienenarten, die zwar wenig Wachs, doch viel und ausgezeichneten Honig
fertigen. Uralt ist im Land die Zucht der Cochenille, weshalb der Indianer die Kaktus-
art, woran das Insekt lebt, mit großer Sorgfalt bauet. — Daß sich die Hausthiere
der alten Welt außerordentlich in Amerika verbreitet haben, ist schon oben gesagt.
Manche Landbesitzer haben 20 bis 30000 Stück Pferde und Manlthiere, und die
Comauches sind zum Reitervolk geworden, Ziegen hält man im Gebirg und Rindvieh
überall, desgleichen Schweine und Federvieh.
Der Metallreichthum Mexicos ist wie der von Peru fast sprichwörtlich ge-
worden. Im Nordwesten nach dem californischen Golf hin finden sich Goldlager', fast
alle Flüsse dort führen Goldsand. Silbergruben sind viele vorhanden, selbst im Norden,
wo man von Apaches, Uaguis und Comauches beunruhigt wird. Von 1521 bis 1856
hat Mexico edle Metalle an Werth von 2636 Millionen Piaster geliefert. Eisen wurde
kaum beachtet; und doch ist Kupfer, Eisen und anderes Erz ebenfalls genug vorhanden.
Im ganzen Lande zeigt sich gegenwärtig großer Eifer, den Bergbau, diese alte Quelle
mexicanischen Reichthums, wieder zu heben, namentlich reiche, aber längst vernachlässigte
Silberminen wieder auszubeuten. — Aus alle dem ergibt sich, daß Mexico, abgesehen
von der vortheilhaften Lage zwischen zwei Oceanen, ein schönes und ein reiches Land
ist, „fruchtbar im höchsten Grade und ausgestattet mit einem köstlichen Klima, welches
es zu einem wahren Eden machen könnte — wenn die Menschen nicht wären."
Mexico ist 3^2 mal so groß als das deutsche Reich und hat doch nicht einmal
^4 der Bevölkerung desselben. Die Bewohner Mexicos sind verschiedener Ab-
stammung. 1) Chapetones oder eingewanderte Spanier, und nun zur Herrschaft
gelaugte Crealen (Criollos) von spanischer Abkunft, aber in Amerika geboren, zu-
sammen höchstens 1 Million, doch die ersten an Rang wegen ihres Besitzthums und
größerer Naturgaben. Sie sind Inhaber bedeutender Bergwerke und Landgüter, machen
den höheren Handelsstand aus, und bekleiden meist alle — wenigstens höheren —
Staats- und Kirchenämter. Die Gravität des Castilianers soll nicht bei ihnen zu
suchen sein, eher die Beweglichkeit des Andalusiers. Sie werden als lebenslustig ge-
schildert, als verschwenderisch, obwohl mäßig in Essen und Trinken, dem Spiel sehr
ergeben, theilnehmend und voll natürlichen Anstands, aber zu weich von Charakter,
für anstrengende Unternehmungen wenig gemacht. — 2) Mestizen, spanisch-indianischer
Herkunft, und andere Mischlinge. Erstere sprechen allzumal spanisch, sind sehr lebhaft,
voll Leichtsinn und Vergnügungssucht, oft verwegene Reiter, ernähren sich als kleine
Bauern und Viehzüchter, Grubenarbeiter, Manlthiertreiber, Krämer und Handwerker,
Bediente, Soldaten u. s. w. Als anstellige, auch fleißige Leute und ihren Herren zu-
gethan, hat man sie gern im Dienst. Diese 2. Gruppe mag zusammen 3^2 Mill.
ausmache«. — 3) Indianer oder Eingeborne, meist von rothbrauner Farbe, niederer
Stirne unter schlicht schwarzem Haar, mit breiter Nase, ziemlich großem Mund, voll
sehr weißer starker Zähne, mit dunklem Auge, hervorstehenden Backenknochen; die
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
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Extrahierte Ortsnamen: Nordamerika Amerika Mexicos Peru Mexicos Amerika
1078
Süd amerika
— Peru und Bolivia.
Die Roa Maynas (am Amazonas) graben die Leichen, wenn sie verwest sind, wie-
der aus, wickeln sie gereinigt in eine Hülle von Thon, bezeichnet mit Hieroglyphen,
und stellen sie zur Verehrung aus, indem ein zweites Leichenbegängnis gehalten wird.
Die civilisirten Abkömmlinge der alten Peruaner, in den Andes der Haupt-
stock der Bevölkerung, sind sehr unterwürfig und eben deshalb trag, unreinlich, heim-
tückisch, doch den Kirchenceremonien sehr zugethan. Sie treiben Ackerbau und Hand-
werke, aber gleich den Spaniern mit geringem Fleiß. Ihre Sprache (Quichua) ist sehr
beliebt, sie wird sogar von den Creolen in Lima und Quito gern gesprochen und soll
wegen ihrer Lieblichkeit in Idyllen und Elegien gar reizend klingen. Die Weißen bil-
den nur ungefähr 1/i der Bevölkerung. Wenig Neger; neuerdings auch Chinesen und
eingeführte Südsee-Jnsulaner. Es fehlt dem Laude noch an Handelsstraßen. Der
>große festgebaute Bergweg der Jnkas, der 250 Meilen weit bis Quito führte und alle
Provinzen ihres Reiches auf dem Gebirge in Verbindung brachte, ist sehr verfallen.
Wahrscheinlich wenn erst der Ackerban sich an den Strömen ausbreitet und die Schiffahrt
auf dem Amazonas, der bereits mit Dampfschiffen bis Tabatinca (an der Grenze
Brasiliens) befahren wird, auch in Peru bis an den Fuß der Anden sich ausdehnt *),
wird dieser die große Verbindnngsstraße mit der Ostseite Amerikas werden, sowie man
bereits durch den Pilcomayo mit dem Paraguay und La Plata in Verbindung steht.
In den letzten Jahren sind indes große Eisenbahnlinien, welche, die Andcs übersteigend,
bis tief in das Innere des Landes eindringen und dessen Schätze den Häfen der peru-
anischen Küste zuführen, erbaut worden. Auch in Bolivia hat man mit der Verwirk-
lichnng des Projektes, mittels einer Eisenbahn die Stromschnellen des Madeira und
Mamoi'^ zu nmgehen und so ungehinderten Verkehr zwischen Bolivia und dem atlan«
tischen Ocean herzustellen, begonnen. Die Ausführung dieser Bahn würde bald Han-
delsstationen an den Strömen entstehen lasseu, von denen aus man leichter in die ge-
waltigen Urwälder eindringen könnte, deren viele noch kein Fuß eines Europäers be-
treten hat. Was der Marannon hinunterführen .könnte, wären: Zeuge von Quito,
China von Loxa, Zucker von Cuzco, Leinwand von Moxo, Oele von Lima, Baumwolle
und feine lange Seide von Moyobamba, Kakao und andre Früchte aus den Ebenen.
Natürlich würde dann beim Steigen aller Gewerbe das Silber von Pasco und Potosi,
das Gold von Cataguayta und anderes Metall, woran kein Mangel, auf bergmän-
nischere Weise gefördert werden und größere Wirkung auf den Nationalwohlstand äußern.
Anch die seine Wolle der Vicunnas wäre besser zu benutzen; man macht aber zu viel
Jagd auf diese Thiere, die schon genug von ihrem natürlichen Feinde, dem hoch über
den Paramos, felbft über den Schneegipfeln fliegenden Condor zu leiden haben, und
rottet sie beinahe aus.
Die beiden Freistaaten Peru und Bolivia begrenzen einander am Hochlandssee
Titicaca und durch Linien, welche von dort fast in gerader Richtung nach Nord und
nach Süd gezogen werden, doch so, daß Bolivia mit derjatacamawüste (an beiden Sei«
ten der Steinbockswende) ans Meer reicht.
a) Peru (23700 Q.-M.. 3,2000000 E. **), den nördlichen Theil und fast die
ganze Küste begreifend, nur durch die Alacama von Chile getrennt. Der wilden Indianer
*) Bis wohin die Schiffbarkeit bereits erwiesen,
**) Nach andern Angaben und Berechnungen bloß 2^/z Mill.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide]]
Extrahierte Ortsnamen: amerika Peru Bolivia Lima Quito Quito Brasiliens Peru Amerikas Paraguay La_Plata Bolivia Bolivia Quito Cuzco Lima Peru Hochlandssee
Titicaca Nord Peru Chile
1092 Süd amerika — Brasilien.
sklaverei gethan und welche bei der Pflanzer- und Aristokratenpartei auf großen Wider-
stand gestoßen, sind endlich (durch das-Sklavenemanzipationsgesetz vom l. Sept. 1871)
mit Erfolg gekrönt worden, so daß nun auch auf dem südamerikanischen Continent
jenes Institut in nicht ferner Zeit verschwinden wird. Von den Indianern sind etwa
> Mill. civilisirt, 300000 dagegen noch Wilde; die Botocuden, dem Küstmgebirg
nahe, mit Holzklötzen in Unterlippe und Ohrläppchen, ferner die Eoroados, die Puris,
und die berittenen Guaycuras am Paraguay sind am bekanntesten. — Die Regierung
ist seit Jahren bestrebt, die europäische Einwanderung, namentlich die deutsche, zu
fördern; aber bei dem häufig eingehaltenen Parceria- oder Halbpachtsystem, welches
die Einwanderer der Ausbeutung gewissenloser Ageuleu preisgibt und die Ansiedler
nicht selten zu Sklaven der Plantagenbesitzer macht, ferner bei der oft parteiischen
Rechtspflege, besonders Ausländern gegenüber, ist die Einwanderung namentlich in die
tropischen Theile eine genüge geblieben. Im Interesse der schon an 90000 Köpfe
zählenden deutschen Kolonisten in den südl. Provinzen Parauä, Santa Catarina, be-
sonders aber Rio Grande do Sul — in dieser allein über 60000 — ist dies zu be-
klagen, da sie, durch und durch deutsch geblieben und festhaltend an alter Sprache und
Sitte, bei größerem Zuzug dort in jenen gefunden und gesegneten Landstrichen leicht
ein Neudeutschlaud begründen würden. Aber diese Deutscheu sind eben als selb-
ständige Ansiedler eingewandert; deshalb stehen ihre Ansiedlungeu (auch geistig) in
hoher Blüte; sie haben, wie die in Argentiua, ihre eigenen Schulen. Kirchen, Zeitungen,
Vereine n. s. w. Ihr Wohlstand beruht zum großen Theile auf dem Anbau des
Kaffeebanmes. Leider wnrde in letzter Zeit dnrch eingewanderte (deutsche) Jesuiten die
bisher unter den Kolonisten von do Snl vorhandene konfessionelle Eintracht zwischen
Protestanten und röm. Katholiken gestört.*) — In den Provinzenpernambuco, Bahia
und Rio de Janeiro finden sich italienische Eingewanderte in bedeutender Zahl
(20—24000).
Die Portugiesen, im 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts heroisch und unter-
nehmend, später politisch und kriegerisch erschlafft, verstanden nicht zu kolouisiren. Das
Land schwacher Wilden zu erobern und dann, soweit es von Natur schon reichlichen
Ertrag gab, behaglich und von Negersklaven bebaut zu besitzen, Gold und Diamanten
unter argwöhnischer Aufsicht sammeln, hie und da auch Indianer durch Mönche be-
kehren zu lassen — das war ihr Hauptgeschäft in Brasilien. Erst 1811, als die (1807)
vor Napoleon geflüchtete Königsfamilie sich in Rio aufhielt, kam eine Buchdruckerpresse
ins Land, und erst seit der, zum Theil durch die Rückkehr des Königs nach Portugal
herbeigeführte» Trennung vom Mutterlande (18-22) hat einige Gewerbsamkeit begonnen,
hat man Fremden und Naturforschern das Innere des Landes geöffnet, auch einheimische
Produkte durch Anbau fremder, vor allen des Kaffees vermehrt; und daß der Seehandel
dadurch belebt werden mußte, war natürlich. Es fehlt zwar noch an Straßen, und
meist geschah bisher auf Maulthiereu der Transport im Junern; aber auf den Strömen
gehen bereits Dampfer, und in den letzten Jahren hat die Regierung wie auf Er-
forfchuug des ungeheuren Gebietes so auf Erbauung von Eisenbahnen viel verwendet
* Adalb. Jahn, Wichtige Beiträge zur Einwanderung und Kolonisation in
Brasilien. 1874.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
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Extrahierte Personennamen: Santa_Catarina Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Brasilien Paraguay Argentiua Bahia Brasilien Portugal Brasilien
— 243 —
verarbeitet wird. Die größte Stadt ist der lebhafte Handelsplatz
Kingston mit 40000 Einwohnern.
4. Portorico (Puerto Rico, d. h. reicher Hafen) hat unter
den Großen Antillen das gesundeste Klima und betreibt außer
Zucker- und Tabakbau noch erhebliche Viehzucht. Hauptort San
Juan (de Puerto Rico) mit 24 000 Einwohnern.
6. Die Kleinen Antillen. Sie umschließen das Karibische Meer
in einem Bogen von Haiti bis zur Insel Trinidad (unfern der Ori-
nokomündung). Für den Verkehr ist die wichtigste unter ihnen das
dänischest. Thomas, welches durch seine Lage wie durch seinen
vorzüglichen Hafen eine bedeutende Dampfschiffahrtsstation zwischen
Europa und Centralamerika geworden ist. — Die Mehrzahl der
Kleinen Antillen ist britisch.
Südamerika.
Die neun vereinigten Republiken von Columbia
(830000 qkm und 3v2 Millionen fast durchweg katholische Bewohner
— vorwiegend Weiße und Mischlinge) haben eine sehr glückliche
Handelslage, indem sie von zwei Weltmeeren, dem Atlantischen
und dem Großen Ocean, begrenzt sind. An Bedeutung werden diese
Republiken außerordentlich gewinnen, wenn die Vollendung des P a-
namakanals gelingt. (Der Kanal soll von Kolon (Aspinwall)
am Atlantischen Ocean in einer Länge von 75 km nach Panama
am Großen Ocean führen und selbst für die größten Seeschiffe
befahrbar sein. Die Kosten sind einstweilen auf etwa 1000 Mil-
lionen Mark berechnet. Bis 1888 soll der Kanal vollendet sein,
was indes noch sehr zu bezweifeln ist, da sich dem Bau besonders
durch das mörderische Fieberklima fast uuüberwindliche Schwierig-
keiten in den Weg stellen. Die Bedeutung des Kanals für den
Welthandel würde außerordentlich groß sein, besonders für den Ver-
kehr zwischen Europa, Ostasien und Australien. — Seit 1855 führt
eine Eisenbahn über die Landenge von Panama.)
Die Republiken haben reiche Bodenerzeugnisse, vor allem
in Kaffee, Tabak, Chinarinde, Kautschuk, Nutz- und Farbhölzern,
ferner Bernstein, Gold, Silber und Kupfer.
ii *
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Extrahierte Personennamen: Portorico_(Puerto_Rico Thomas Südamerika Bernstein
Extrahierte Ortsnamen: Kingston Haiti Trinidad Europa Centralamerika Columbia Atlantischen_Ocean Panama Europa Ostasien Australien
249
Brasilholz (wovon das Land seinen Namen hat), den Kautschuk
und verschiedene Farbhölzer. Von größter Wichtigkeit ist die Land-
wirtschaft. Das hervorragendste Produkt ist der Kaffee.
Brasilien erzeugt hiervon mehr als die Hälfte des Bedarfes der
ganzen Erde (im Jahre 1884/85 um ungefähr 350 Millionen
Mark). Außerdem sind noch wichtige Produkte: Tabak, Zucker,
Baumwolle, Vanille, Kakao, alle Getreidearten, auch Wein und
Obst. — In den Ebenen wird großartige Viehzucht getrieben.
Die Industrie ist noch sehr belanglos. — Der Han-
del gewinnt durch die Ausländer immer mehr an Bedeutung.
Ausgeführt werden die Naturerzeugnisse, eingeführt zur Zeit noch
sämtliche Industrie- und Luxuswaren.
Die Bevölkerung des Riesenreiches ist ganz gering; auf einem
Flächenraum von 8 337 000 qkm (15mal mehr als Deutschland)
wohnen nur 13 Millionen Einwohner; es treffen also auf
1 qkm nicht einmal zwei Menschen. — Der Abstammung nach
sind ungefähr 5 Millionen Europäer (darunter viele Deutsche),
2 Millionen Neger, welche zum Teil noch Sklaven sind, 1v2 Million
wilde Indianer (bekannt die Botokuden) und 4 Millionen Misch-
linge. — Mit Ausnahme der Indianer sind sämtliche Bewohner
katholisch.
In neuerer Zeit ist Brasilien vielfach das Ziel der Auswan-
derung geworden. Neben manchen verfehlten Ansiedelungsversucheu
verdienen besonders die deutschen Kolonieeu in Südbra-
silien Erwähnung, da dieselben bisher gut gediehen sind.
Brasilien ist ein konstitutionelles Kaiserreich, das in
20 Provinzen eingeteilt wird.
Die Hauptstadt Rio de Janeiro (mit den Vororten über
400 000 Einwohner) liegt überaus malerisch am schönsten Hafen
Südamerikas und ist der wichtigste Ausfuhrplatz für Kaffee und
Zucker. — Bahia (140000 Einwohner), die zweite Handels-
stadt Brasiliens. — Pernambuco (130 000 Einwohner) ver-
mittelt hauptsächlich den Export von Brasilholz, das nach dieser
Stadtauch Pernambucholz genannt wird. — Para (40000 Ein-
wohner) betreibt vorzugsweise den Handel mit Kautschuk. — Porto
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Südamerikas Bahia Brasiliens Pernambuco
244
Die Industrie beschränkt sich auf das Flechten von Matten
und Hüten (Panamahüte). Der Handel ist zur Zeit noch un-
bedeutend.
Hauptstadt der vereinigten Republiken ist Santa Fe de
Bogota (mit 84000 Einwohnern). — Kolon (Aspinwall) am
Atlantischen Ocean, zur Zeit noch ein schmutziges Negerdorf, und
Panama, eine alte Stadt mit 18 000 Einwohnern, sind die
Endpunkte der Eisenbahn über die Landenge und daher Knoten-
punkte für den Dampfschiffahrtsverkehr auf dem Atlantischen und
Großen Ocean.
Die acht vereinigten Republiken von Venezuela
(1 640000 qkm und über 2 Millionen ausschließlich katholische Ein-
wohner, der Abstammung nach fast durchweg Mischlinge) umfassen
nahezu das ganze Orinokogebiet und find durch ungemein reiche
Vegetation ausgezeichnet; aber nur ein kleiner Teil des Bodens ist
bebaut; der größte Teil ist Steppenland (Llanos des Orinoko).
Unter den Produkten sind besonders wichtig: Kaffee, Zucker,
Kakao, Baumwolle, Chinarinde, endlich Tabak. Berühmt ist der
Varinastabak. Das Mineralreich liefert Gold und Kupfer.
Die Industrie beschäftigt sich vorzugsweise mit Baumwollen-
weberei und Strohhutstechterei. Der ziemlich lebhafte Handel liegt
zum größten Teile in den Händen deutscher Kaufleute.
Die schön gebaute Hauptstadt Caracas (mit Umgebung
74 000 Einwohner) wurde 1812 durch ein entsetzliches Erdbeben
fast ganz zerstört. — La Guapra (14 000 Einwohner) ist die
Hafenstadt für Caracas. — Andere Hafenplätze sind: Puerto
Cabello, Cumana und Ciudad Bolivar am Orinoko.
Guyana fg u a y a u a)
(460 000 qkm, l/3 Million Einwohner), ein Küstenland zwischen
der Mündung des Orinoko und des Amazonenstromes, ist das
einzige südamerikanische Gebiet, das im Besitze europäischer Mächte
ist. Die feuchtheiße Küstenebene ist zwar fruchtbar, aber höchst
ungesund. Das Klima ist für Europäer bei längerem Aufenthalte
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250
Alegre (40 000 Einwohner) ist der Hafen für die deutschen Kolo-
nieen in Südbrasilien.
Die Republik Bolivia.
Diese nach Bolivar, dem Befreier Südamerikas, benannte Re-
publik ist durchweg Binnenland, das gebirgsreichste und höchst-
gelegene Amerikas. — Die Bewohner (2y3 Millionen auf
1 139 000 qkm) sind größtenteils Indianer und Mischlinge. Sie
bekennen sich ausschließlich zur katholischen Religion. Bolivia ist
durch seinen Mineralreichtum, besonders an Silber, Kupfer und
Zinn, bekannt. Infolge eines unverständigen Betriebes, sowie fort-
währender Kriege und der herrschenden Unsicherheit ist aber der Bergbau
stark zurückgegangen. Auch Industrie und Handel sind gering.
Hauptstadt ist Sucre mit 12000 Einwohnern. — Der
größte Ort ist La Paz (26 000 Einwohner), unfern des Titicaca-
sees. — Potosi mit 11 000 Einwohnern war einstmals seiner
reichen Silberminen wegen weltberühmt. Jetzt sind die meisten
derselben verlassen. — Cochabamba ist nunmehr die gewerb-
reichste Stadt.
Die Republik Argentina
hat 2 836 000 qkrn und 3 Millionen zumeist katholische Einwohner,
unter denen 3/4 Millionen eingewanderte Europäer sind. Der größte
Teil des Gebietes ist eine ungeheure, grasreiche Ebene (die
Pampas), auf der das ganze Jahr über große Herden von den in
früheren Jahrhunderten aus Europa eingeführten Haustieren weiden.
Man schätzt die Zahl der Pferde und Esel auf 5 Millionen,
die der Rinder auf 18 Millionen, der Schafe auf 75 Millionen.
Die Viehzucht bildet denn auch die Hauptbeschäftigung der Be-
wohner und liefert für den Handel die wichtigsten Ausfuhrartikel.
Obenan steht hierin seit neuerer Zeit die Schafwolle (jährlich
durchschnittlich um 140 Millionen Mark), außerdem das Fleisch
der geschlachteten Rinder, das frisch, trocken, eingesalzen, konser-
viert, als Extrakt u. s. w. versandt wird, ferner Häute (80 Mil-
lionen Mark), Knochen, Talg und andere tierische Produkte. —
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Extrahierte Personennamen: Südamerikas Potosi
Extrahierte Ortsnamen: Südbrasilien Bolivia Bolivar Amerikas La_Paz_( Cochabamba Europa