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1. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 345

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Culturverhlltnisse Großbritanniens. §. 66. 345 4. Ihre Nahrungsquellen findet die dichte Bevölkerung, na- mentlich Englands, in der möglichst starken Ausbeutung des über- und unterirdischen Reichthums des Bodens, welche hier eine höhere Stufe er- reicht hat, als in irgend einem andern Lande. Trotz des trefflichen Anbaus des Landes befriedigt der Ertrag ■ des Ackerbaus in der Regel nicht das starke Bedürfniß; die Viehzucht (besonders von Pferden, Rind- vieh, Schafen) übertrifft im Allgemeinen die günstigsten Verhältnisse anderer Länder, da Wiesen und Weiden bei der feuchten Atmosphäre in der üppigsten Fülle prangen; die Fischerei (Wallfische, Häringe u. s. w.) ist nicht allein lohnend, sondern auch die Schule der Matrosen; der Bergbau und das mit demselben verbundene Hüttenwesen liefert in Cornwallis Zinn, das Produkt, welches am frühesten die südlichen Culturvölker anzog, dann im N.-W. (namentlich in Wales und rings um die centrale Gebirgskette) Steinkohlen (1856 im Werthe von I6v2 Mtll. Pf. St.) und Eisen (1856 für 5 Mill. Pf. St. gefördert) zugleich. Gerade diese so außerordentlich fruchtbare Verbindung der beiden ersten Bedürfnisse einer ins Große getriebenen Fabrikation haben Englands industrielle Größe begründet, um so mehr als das gemeinschaft- liche Vorkommen derselben theils in die Nahe des Meeres, theils in die durch Flüsse, Canäle und Eisenbahnen durchkreuzte Ebene fällt und also die Rohstoffe leicht zu den Hüttenwerken und Fabrikorten gelangen und das verarbeitete Produkt von diesen ebenso leicht den Weg nach den consumirenden Gegenden des Landes und nach dem Meere findet. Diese Steinkohlenbezirke, welche 5 Procent des englischen Bodens einnehmen, haben daher auch alle großen Gewerbe aus dem übrigen Lande an sich gezogen, und jeder derselben hat seine besondere Industrie. Im O. und W. der penninischen Kette und im südlichen Schottland hat die Baumwollenfabrikation ihren Sitz, Manchester erhält durch seine benachbarte Hafenstadt Liverpool den rohen Stoff und läßt denselben aus dem nämlichen Wege, als Zeuge oder Garn verarbeitet, ausführen; ebenso Glasgow (dessen Seehafen Greenock ist). Die Verarbeitung der Schafwolle, theils inländischer, theils deutscher, die der benachbarte Hafen von Hüll einführt, beschäftigt vorzugsweise die Bevölkerung von Uorkshire, namentlich die von Leeds. Im südlichen Theile von Uork- shire verarbeitet Sheffield Stahl zu Messern und Scheeren. Im süd- lichsten Kohlenbezirk ist Birmingham der Mittelpunkt der Eisenfabri- kation. Die Kohlenbezirke unmittelbar an der Küste im N.-O. und S.-W. führen zur See das rohe Produkt aus, um diejenigen Gegenden des Landes mit Brennmaterial zu versehen, welche selbst dessen ent- behren. Wie in der industriellen Thätigkeit, so übertrifft auch in der Groß- artigkeit des Handels und der Schifffahrt die britische Nation alle europäischen bei weitem. Die englische Flagge weht auf allen Meeren und in den fernsten Häfen aller Erdtheile. Bei der außerordentlichen Ausdehnung seiner Colonialmacht umfaßt Englands Handel die Pro- dukte aller Zonen, die theils roh, theils im Mutterlande verarbeitet, sowohl von Colonie zu Colonie, als in fremde Länder geführt werden.

2. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 72

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
72 Das Dekhan. §. 22. Gebirges, bildet in der Mitte ein von dem übrigen Hochlande Hinter- asiens vollständig isolirtes Tafelland (3000—5000' hoch), welches im O. und W. von den Ghatta-Gebirgen (noch 1000—2000' höher) be- grenzt und eingeschlossen wird. а. Die Westküste des Dekhan ist wegen ihrer günstigen Lage für den Seehandel von den ältesten Zeiten ein Hauptziel der Schifffahrt gewesen und in neueren Zeiten zunächst von den Portugiesen angesiedelt worden, von deren ehemals bedeutenden Besitzungen an der Küste das verfallene Goa der einzige Ueberrest ist. Die britische Hauptstadt des westlichen Dekhan ist Bomb ay (566,000 (§.?) mit trefflichem Kriegshafen. In der Nähe liegen die berühmten unterirdischen Felsentcmpel Indiens; namentlich ist zu Ellora der (1 M. lange) sagenannte Götterberg van oben bis unten in stackwerkartig übereinander befindlichen Grotten ausgehöhlt und in un- zählige Tempel (von denen allein 20 dem Gotte Siwa angchören) zu einem wahren Pantheon der Inder umgeschaffen. Das südwestliche Küstenland oder Malabar gleicht einem großen terrassenförmigen Garten, in welchem vorzüglich die Pfeffer- und Betel- Ranke, die Palme, Zucker u. s. w. gedeihen, höher folgen die Tekwälder mit ihrem fast unverweslichen Holze und, wo diese aufhören, beginnen die Waldungen des kostbaren Sandelholzes. Daher ward dieser Küsten- strich einer der frühesten Centralpunkte des Welthandels mit zahlreichen Emporien. б. Das Tafelland, welches sich in progressiver Steigung von N. gegen S. erhebt, nimmt den bei weitem größten Theil des Dekhan ein. Es wird nur von wenigen Hügelreihen durchzogen und senkt sich allmählich gegen O., weshalb die Flüsse einen trägen Lauf haben. Das Land hat einzelne sehr fruchtbare Theile, andere von mittlerer Frucht- barkeit, viele Striche liegen unangebaut da, namentlich seit der Herr- schaft der Mahratten. Die wichtigste Stadt im Innern ist ein zweites Haid arabad (200,000 E.). c. Die Ostküste oder die sandige Küste Koromandel, eine der gefährlichsten und hafenlosesten (vgl. §. 7, 3), konnte bei ihrem heißen, ungesunden Klima und wegen des Mangels an eigenthümlichen Erzeug- nissen nicht die Bedeutung gewinnen, welche der Küste Malabar durch ihre tropische Begetatiou zu Theil ward. Doch war sie durch ihre Lage und die Natur des bengalischen Meerbusens auf Handelsverkehr nllt Hinterindien, dem indischen Archipel, Ceylon und dem Gangeslande angewiesen. Daher entstanden die Handelsplätze Mansaltpatam, Madras (720,000 E. ?), der Hauptsitz des indischen Perlen- und Edelstein-Handels, und die französische Niederlassung P o n d i ch e rr y (25—30,000 E.). D. Die Insel Ceylon (1154 sz M.) wird vom Festlande ge- trennt durch eine gefährliche Meerenge, voll Felsenriffe und Sandbänke, an denen sich die von den Monsoous hergetriebeuen Meeresströmungen in heftigen Brandungen brechen und welche (namentlich die sogenannte Adamsbrücke) die Durchfahrt für größere Schiffe unmöglich machen.

3. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 244

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
244 Religionsverhältnisse und Nahrungsquellen Frankreichs. §. 56. scheu und germanischen gemischt, deren beide letztere auch noch in der französischen Sprache zu erkennen sind. Ueberreste der alten Bevölkerung mit ihren Eigenthümlichkeiten in Sitten und Sprache finden sich noch in den 'Nachkommen der Iberer, den Basken oder Gascognern (130,000) in den Westpyrenäen, und in den Nachkommen der Celten, den Bre- tonen (1 Mill.) in der Bretagne. Der deutsche Stamm (2'/- Drill.) hat sich in Lothringen und im Elsaß erhallen; Corsica, Nizza, zum Theil auch Savoyen, sind von Italienern bewohnt. — Durch die große Einheit in der Bodenform (s. oben die vertikale Gliederung) und in dem Klima ist die Bevölkerung dieses Landes, welches eine compacte Masse bildet, von der Natur dazu bestimmt, eine gleichartige und dadurch starke Nation zu werden, wiewohl die Bewohner jeder Provinz wieder manches Eigenthümliche in ihrem Charakter haben. c. Religionsverhältnisse. Der größte Theil der Einwohner (35 Mill.) gehört der katholischen Kirche an; die Bekenner der luthe- rischen und reformirten Confesuon') wohnen vorzugsweise im Elsaß und in Languedoc, die (90,000) Juden hauptsächlich in den großen Städten. 6. Nahrungsquellen. Getreide, Wein (allenthalben, mit Aus- nahme des Nordwesten, wo Obstwein — cidre, poiree — den Wein der Rebe ersetzt), Obst, Oel sind die Haupterzeugnisse des Bodens. Die Viehzucht entspricht nicht dem einheimischen Bedürfniß; bei dem Mangel an Wiesen und Weiden ist die Einfuhr von Pferden, Schlachtvieh, Schafwolle noch immer bedeutend; ebenso liefert der durch klimatische Verhältnisse beschränkte Seidebau nicht hinreichenden Rohstoff für die sehr bedeutenden Seidefabriken. Der Bergbau ist verhältnißmäßig un- bedeutend; Eisen und Steinkohlen, einiges Blei und Alaun sind die wichtigsten Erzeugnisse desselben. Die Industrie erzeugt Manufac- turcn in Leinen, Wollen und Baumwolle, besonders im Norden, Seide in den Rhonegegenden, Kunstsachen in Metall, Thon und Glas (Spie- gel, Porzellan), vorzüglich in Paris; dennoch wird Frankreich mit seiner Hauptmasse stets ein Agriculturland bleiben, vgl. S. 244, Anm. 2. — Der Handel Frankreichs wird sowohl durch die Lage des Landes an den beiden wichtigsten Meeren Europas und neben wohlhabenden Nach- barländern , als durch den Reichthum an natürlichen und künstlichen Erzeugnissen ungemein begünstigt, doch steht demselben durch die rasche Vollendung des großen Eisenbahnsystcms, welches neben den zahlreichen natürlichen und künstlichen Wasserstraßen die rasche Eommunication zwi- schen den verschiedenen Landeetkeilen fördert und namentlich die Häfen mit dem Innern des Landes in Verbindung setzt, sowie durch die Culti- virung Algeriens, noch ein unberechenbarer Aufschwung bevor, wenn auch der Verlust wichtiger Colonicn in unglücklichen Kriegen stets ein Hemmniß desselben sein wird. 1) Die offizielle Angabe von */, Mill. Protestanten ist wahrscheinlich, viel zu gering, vgl. Kolb, G. Fr., Handbuch der vergleichenden Statistik, ■¿. Ausl. 1860. S. 51.

4. Leitfaden bei dem Unterricht in der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 39

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
Die sog. Colonialbest'tzungen der Chinesen. Japan. 39 lichen Tribut in Pferden, Kameelen, Schafen und andern Thieren oder deren Häuten entrichten, wogegen sie aber Geschenke erhalten, damit sie in Unterwürfigkeit bleiben. Das Land ist eine Hochebene, der es fast ganz an Holz und Wasser fehlt, die Mitte derselben nimmt die Wüste Gobi (s. S. 36) ein. Iv. Das westliche Centralasien (Jli). Sowohl am Nord- als unmittelbar am Südfuße des Himmels- gebirges (Thian-Schau) liegt eine Reihe von Handelsstädten, die um die Mitte des vorigen Jahrhunderts als Grenzprovinzen dem chinesischen Reiche einverleibt wurden. Unter den Handelsstädten am Südfuße, welche nicht durch Ort- schaften und Dörfer mit einander verbunden sind, ist die prächtigste ganz im W. Kaschghar (80,000 E.). Die nordwestliche Grenzmark des chinesischen Reiches ist das Dsungaren-Land (Songarei). V. Tibet oder das südliche Centralasien. Die Nordseite des Himalapa nimmt die erhabenste (13,000 bis 1-4,000' hohe) Plateaulandschaft der Erde, Tibet, ein, mit L'hassa, der Residenz des Dalai-Lama, des geistlichen Oberhauptes der Tibetaner. Die Thierwelt des Hochlandes wird gegen die Kälte des Klimas durch ein ungewöhnlich dichtes Haar geschützt, namentlich liefert die Be- kleidung des tibetanischen Schafes den Stoff zu den berühmten Geweben, die von Kaschmir aus in den Handel kommen. Außer den genannten Ländern rechnen die Chinesen noch zu ihrem Reiche im Osten das Königreich Korea und im Westen das Königreich Ladakh am obern Indus; beide Reiche zahlen einen Tribut an den chinesischen Kaiser, find aber durch ihre Lage zugleich einem zweiten Herrn tributpflichtig, nämlich Korea den Japanern, Ladakh den Afghanen. Auch die Beherrscher Cochin-Chinas erhalten vom Hofe zu Peking ihre Belehnung. §. 29. ' Das Jnselreich Japan. Das Kaiserthum Japan, welches zum Osten Asiens eine ähnliche Stellung einnimmt, wie Großbritannien zum europäischen Festlande, besteht aus drei großen Inseln: Nipon, Kiu-siu und Sikok, und aus einer Menge (3500?) kleiner Inseln. Auch rech-

5. Das Großherzogthum Baden - S. 43

1861 - Freiburg im Breisgau : Herder
43 Umkirch, Emmendingcn, Niedereschach, Waldkirch, Zell, Haslach, und andere Seidenwaarenfabriken in Jnzlingen (Amts Lörrach), Säckingen, Kleinlaufenburg und Lichtenau. Papierfabriken sind in Freiburg, Ettlingen, Aach, Emmen- dingen, Todtnau, Schopfheim, Kandern, Elzach, Bruchsal, Gen- genbach, Lauf, Walprechtsweier. Glasfabriken sind zu Aeule oberhalb dem Schluchsee, Her- zogenweiler (eine der ältesten), Offenburg, Nordrach, Gaggcnau, Bubenbach und Watterdingen. Hauptfabrikat ist ordinäres Hohl- glas, das zu 1/3 im Lande bleibt, das übrige geht nach Württem- berg und in die Schweiz. In Wolterdingen bei Donaueschingen ist die einzige Tafelglasfabrik. In der Nähe von Mannheim ist eine bedeutende Spiegel Manufaktur. Lederfabriken find in Weinheim, Lahr und Ziegelhausen. Die Strohmanufaktur ist auf dem ganzen Schwarzwald verbreitet. Eine der bedeutendsten befindet sich zu Lenzkirch (Gebr. Tritschler); eine andere zu Thiengen, und eine Fabrikation von Hüten aus Palmblättern hat sich in St. Georgen begründet. Die Bürstenfabrikation in Todtnau und den umliegenden Ortschaften versorgt Baden und die Nachbarländer mit ihren Waaren. Tabaksfabriken sind zu Lahr, Mannheim, Carlsruhe, Hei- delberg, Leimen u. a. O. Cichoriensabrikcn zu Lahr und Freiburg. Zuckersiedereien zu Waghäusel, Offenburg und Mannheim. Kunstmühlen zu Mannheim, Oberuhldingen, Freiburg und Heidelberg. Unter den Bierbrauereien sind die in Mannheim und Hei- delberg die bedeutendsten. Auch die Brauerei zu Rothhaus in der Gemeinde Grasenhausen (Staatseigenthum), die fürstlich Fürsten- bergische Brauerei in Donaueschingen, die fürstlich Wertheimische Brauerei zu Bronnbach, sowie die Bodmannische in Espasingen arbeiten mit bedeutendem Betriebskapital. Chemische Fabriken find zu Rüppurr, Pforzheim, Mann- heim. Große Betriebe mechanischer Fabrikate z. B. von Loko- motiven, Eisenwerken u. dgl. sind zucarlsruhe, Pforzheim (Benkiser). Färbereien und Druckereien zu Constanz. Käsereien zu Heiligenberg, Schloß Hegne, Renchen. Stearinkerzenfabrik zu Mannheim. Die Interessen des Handels und der Industrie sind einem eige- nen Handelsministerium überantwortet, unter welchem die Handels- kammern zu Mannheim, Freiburg, Lahr, Constanz u. s. w. stehen. Ausgeführt wird: Getreide, Wein, Obst, Vieh, Flachs, Hanf, Holz, gebrannte Waffer, Bijouteriewaaren, Uhren, Tabak, Cichorie, Papier, Glas; eingeführt werden: Pferde, fremde Weine, Süd- früchte, feine Tücher, Eisen, Stahl, Seidenzeug, Colonialwaaren, und es übersteigt die Einfuhr die Ausfuhr. Doch ist der Handel hauptsächlich Transithandel, wozu das Land die günstigste Lage hat. Haupthandelsplatz ist Mannheim. Andere bedeutende Han- delsplätze sind Lahr, Pforzheim, Freiburg, Heidelberg, Wertheim, Constanz rc.

6. Kleine Schulgeographie - S. 50

1841 - Mainz : Kunze
50 Asia. arabischen Wüste und zum heißfeuchten Hinterindien. Ueber die Produktion ist zu merken: Oer Norden Sibiriens hat Pelzwild. Im untern Amurlande kann der Mandschu-Mogole etwas Ge- traide, Obst u. Tabak bauen. Oie mogvlische Hochsteppe taugt für Pferdezucht und nomadisches Leben. In Tibet sind Büffel mit Seidenschwänzen, und Ziegen mit so feinem Haar, daß die Kaschmirschahls daraus verfertigt werden. Auf den Thalebenen Irans gedeihen Datteln, Baumwolle und Seide, und lebt die Gazelle. Arabiens Kameele, Kaffee u. Weihrauch sind bekannt. Im Süden des Kaukasus und in Kleinasien ist Reichthum an Baumwolle, Manna, edeln Südfrüchten u. balsamischen Harzen. China ist das gesegnete Land des Ackerbaus und die Heimat der Seide u. des Thees. An Mannigfaltigkeit der Producte zeichnet sich der indische Boden ans. Indiens Gewürze, Diamanten u. Elefanten sind berühmt; Reis ist dort das Hauptgetraide. Lebensart und Kultur asiatischer Völker. Der mogolisch-tatarische Steppenbewohner, und der Araber in der Wüste. Der Chinese und Hindu. Der Perser und Türk. §.7. Geschichte. — Asien ist die Wiege des Menschenge- schlechts. Hier und im benachbarten Nillande entstanden auch zuerst große Städte, z. B. Palibothra am Ganges (wo jetzt Benares), Baktra nahe dem Gihon oder Orus, Ecbatana im nordwestl. Iran, Babylon am Eufrat, Ninive am Tigris, Damaskus vstl. vom Libanon, Troja nahe dem Hellespont, Sidon u. Tyrus an der fönizischen Küste westl. des Libanon; Thebe a. Memfis am Nil. Von den fönizischen Städten, die sich als Gewerb- und Handelsplätze auszeichneten, soll die Schreibkunst nach Europa ge- kommen sein. Daß sich in ihrer Nähe die Hebräer niederließen und Jerusalem erbauten, auch daß Juda und Israel samt Fönizien von den Herrschern Babylons unterjocht wurden, ist aus der Bibel be- kannt. Bald darauf, etwa 550 vor Chr. Geb. gründete Cyrus das altperfische Reich, das sich über ganz Vorderasien und Egypten, im Osten bis an den Indus ausdehnte, aber zuletzt dem griechisch-mace- donischen Könige Alexander unterlag. Nach dem Tode dieses Ero- berers 323 vor Chr. gab es eigne griech. Könige in Syrien, Klein- asien, Egypten, bis die Römer aus Europa kamen und ihre Herren wurden. Im Jahr 395 nach Chr. Geburt trennte sich die römische Welt in ein abend - u. morgenländ. Kaiserthum; das letztere bestand mehre Jahrh., die Hauptstadt war Byzanz od. Konftantinopel.

7. Kleine Schulgeographie - S. 120

1841 - Mainz : Kunze
120 Australien. Brodfrnchtbaum, der blos Australicheln angehört, auch Muskaten und Gewürznelken finden. Neu-Seeland, 2 Jnselnt'etwas größer als England, ge- birgig und wohlbewäffert. Der vulkanische Egmont 14700' hoch. Gesundes Klima. Viele neue Pflanzenarten z. B. der neusee- ländische Flachs, der dem besten Hanf vorzuziehen ist. Die Be- wohner, etwa 200000, sind kriegerisch (Pattu Pattu) u. zeigen viel Verstand und Geschick. An der Cookstraße haben die Eng- länder 1839 die Colonie Wellington angelegt. Die Freundschafts-Inseln, worunter Tongatabu, und die Gesellschafts-Inseln deren wichtigste Qtahiti, liegen südlich; die Sandwich-Inseln deren größte Owaihi mit d^m hohen Gipfel Mauna Roa, die Carolinen, Ladro n en und andere Gruppen liegen nördlich des Aequators. / \

8. Kleine Schulgeographie - S. 113

1841 - Mainz : Kunze
Amerika. 113 gelegene See Titicaca, in dessen Nähe sich der 23600' hohe Schneegipfel v. Sorata erhebt. — 2) In der vsil. Hälfte Süd- Amerikas: das Gebirg Guiana's mit Gipfeln v. 7000', wo das Quellgebiet des Orinocoz u. die brasilischen Gebirge, die nicht über 6900'. — 3) Im öftl. Theile Nord-Amerika's: die All eg ha nis zwischen der atlant. Küste u. dem Ohio-Missisippi- gebiet. Am Susquehannah heißen sie Blauberge, tm Süden Apallachen; bedeutendste Höhen etwas über 6000 Fuß- Zwischen diesen Gebirgen breiten sich, von den großen Flüs- sen durchströmt, ungeheure Flach- u. Tiefländer zum Meere hin. Savannen, Llanos, Pampas. Keine ausgedehnte Wüsteneien, wie in Asia und-Afrika, denn Amerika ist reicher an Gewässern. Klima und Production. — Nord-Amerika ist unter glei- cher Breite weit kälter als Europa, auch hat man dort den mag- netischen Pol 30° vom Nordpol entfernt gefunden. Das gemä- ßigte Klima reicht auf der Nord- und Südhälfte nicht über 50° Br. hinaus. Zwischen den Tropen sind nur die Tiefländer und niedrigen Küsten heiß u. ungesund, auf den Gebirgen u. Hoch- > platten herrscht milde Temperatur. — Unter den eigenthümlichen Producten sind zu merken: Kartoffeln u. Tabak, Fernambuk- n. Mahagoniholz, Caktus, peruvianische od. Chinarinde, Kakao, Va- nille, Quassia u. s. w. der Colibri, der Kuntur od^ Lämmergeier, das Lama, die Vicunna, der Cuguar, die Klapperschlange u. a. m. Außerdem besitzt es viele Produkte, die auch in der alten Welt ein- heimisch sind, als: Indigo, Baumwolle, Palmen u. Pisange, Mais, Pelzwild, Schweine, Steinkohlen, Gold u. Silber in Fülle, Pla- tina, Diamanten in Brasilien u. a. m. — Pferde, Rindvieh u. unsre Getraidearten sind indeß erst von den Europäern einge- führt, die auch Wein, Gewürze, Zuckerrohr, Kaffee, chinesischen Thee und Brodfrucht angepflanzt haben. Bewohner. — Man schätzt gegenwärtig die Bevölkerung auf 46 Mill. nemlich etwa 19 Miss. Weiße, 10 Mill. Indianer, 8 Mill. Neger, 9 Mill. von gemischter Art, nemlich Mulatten, Mestizen, Zambos u. a. — Kaum J/4 redet indianische Spra- chen; über 35 Mill. reden europäisch und zwar die meisten eng- Schacht's kl. Schulgcögrafie, zweite Aufl 8

9. Kleine Schulgeographie - S. 116

1841 - Mainz : Kunze
116 Ainerik a. b) Im Gebiet des Ohio u. Missisippi. Pitts bürg u. Cin- cinati, jede mit 40900 E., Wheeling, und Lvuisville blühende Fabrik- und Handelstädte am Ohio. St. Louis und Neu-Orleans am Missislppi; letztere mit 52000 E. ist See- stadt und Hauptort in Louistana. — Pensacola Hafenstadt^ im nordwestlichen Florida. 3. Mexico, 76000 Hhm. groß, zwischen mexik. Golf u. Austral-Ocean. Die Halbinseln Aukatan u. Californien. Der größte Strom ist der Rio del Norte; der Sabinefluß bildet die Grenze gegen die Union der 26 Freistaaten. Oie Ostküste, wo die Hafen Vera Cruz u. Tampico, ist tief, flach u. unge- suud; die Westküste, wo der Hafen Acapulco, ist schroff. Vornehmste Producte sind: Silber, Cochenille, Vanille, Jalappe, Campescheholz u. a. — Es besteht aus 18 Freistaaten, denen noch 5 Gebiete nebst indianischen Wildnissen gehören, und hat 8 Mill. Bewohner, zur Hälfte Indianer. Mexiko an 2 Seen liegend mit 170000 E> Hauptstadt u. Sitz der Bundesregierung. Unlängst hat sich die Provinz Texas, am Sabinefluß, von Me- xiko getrennt und zum eignen unabhängigen Staate gemachr. 4. Guatemala zwischen karaibischem Golf und Austral- Ocean. Im Innern Hochebenen u. Vulkane« wie in Mexico, zu dessen Producten hier noch Gummi- u. Balsambäume u. China- rinde kommen. Es besteht aus 5 vereinten Freistaaten mit etwa 2 Mill. Bew. Guatemala mit 50000 E. ist Hauptstadt. Oie einzelnen Theile Südamerikas. 5. Columbia südl. vom karibischen Golf; 4^mal größer als Deutschland und kaum 4000000 Menschen, wovon ^ In- dianer. Neben den Anden breiten sich große Flächen aus, des- gleichen am Orinoco u. den Seitenflüssen des Marannon. Unter den Producten besonders: Platina und Gold, Cacao u. Vanille, Chinarinde nebst andern Arzneipflanzen, Kaffee; in einigen Flüssen der Zitteraal. — Es besteht aus drei Staaten: Venezuela, wo die Stadt Caraccas mit 40000 E. ». dem Hafen Guayra> Neu-Granada wo Bogota mit 45000, u. Ecuador (Ae- quator) wo Quito mit 70000 E.

10. Leitfaden bei dem Unterricht in der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 44

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
44 Ceylon, Kaschmir, Butan und der indische Archipel. Masulipatam, Madras (400,000 E. ?) und die französische Nie- derlassung Pond ichery. D. Die Insel Ceylon enthalt im Innern ein reich bewässertes und fruchtbares Bergland mit Wäldern riesenhafter Bäume (Kokus- und andere Palmen, Brodfruchtbäume, Bananen, indische Feigenbäume, neben der Baumwollenstaude der mächtige Baumwollenbaum). Haupt- sächlich aber ist Ceylon die eigentliche Gewürzinsel, und der ächte Zimmtbaum war bis vor wenigen Jahren ihr allein eigentümlich. Der Boden enthält eine außerordentliche Menge und Mannichfaltigkeil edler Steine, während das Meer die kostbaren Perlenaustern und großen Seemuscheln (zu Gefäßen, Instrumenten, Schmucksachen dienend) nährt. Daher hat man die Insel mit Recht die „Krone der indischen Lande" genannt. H. Die noch unabhängigen Alpenlandschaften im Norden. 1. Kaschmir am äußersten Nordwestrande des Himalaya. Als im Jahr 1849 das Pengab mit dem Indo-Britischen Reiche vereinigt wurde, blieb das Gebiet von Kaschmir davon ausgeschlossen. Das kleine Alpenland Kaschmir hat ein durch die hohe Lage und die südliche Breite glücklich temperirtes Klima und galt einst im Morgen- und Abendlande als ein an Naturschönheiten unver- gleichliches Paradies, welches orientalische Dichter mit ihren gewohn- ten Uebertreibungen das „Meisterstück der Natur" genannt haben. In der Hauptstadt (Kaschmir oder) Sirinagur werden die berühmten Kaschmir-Schawls verfertigt, wozu die nördlichen Nachbarländer die Wolle liefern. 2. Butan, ein kleines Gebiet in der Ostgruppe des Hi- malaya. §. 32. Der indische Archipel. Der indische Archipel besteht aus vier größern Inseln: Su- matra, Java, Borneo und Celebes, die fast so bedeutend sind, wie Festländer, und aus einer unzähligen Menge kleinerer und ganz kleiner Eilande. Da, mit Ausnahme der Philippinen, alle diese Inseln in der Nähe des Aequators liegen, so folgt daraus eine gewisse Gleichförmigkeit des Klimas und der Erzeugnisse des Thier- und Pflanzenreiches. Neben dem Reisbau, wofür insbesondere Java geeignet ist, und ver- schiedenen Palmarten, die Brod, Palmwein und Zucker liefern, findet sich hier die Gewürznelke (auf den Molukken) und die Muskatnuß, der Kampher- baum, der Gummibaum (welcher einen beliebten Weihrauch gewährt); aus
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