Culturverhlltnisse Großbritanniens. §. 66.
345
4. Ihre Nahrungsquellen findet die dichte Bevölkerung, na-
mentlich Englands, in der möglichst starken Ausbeutung des über- und
unterirdischen Reichthums des Bodens, welche hier eine höhere Stufe er-
reicht hat, als in irgend einem andern Lande. Trotz des trefflichen Anbaus
des Landes befriedigt der Ertrag ■ des Ackerbaus in der Regel nicht
das starke Bedürfniß; die Viehzucht (besonders von Pferden, Rind-
vieh, Schafen) übertrifft im Allgemeinen die günstigsten Verhältnisse
anderer Länder, da Wiesen und Weiden bei der feuchten Atmosphäre in
der üppigsten Fülle prangen; die Fischerei (Wallfische, Häringe u. s. w.)
ist nicht allein lohnend, sondern auch die Schule der Matrosen; der
Bergbau und das mit demselben verbundene Hüttenwesen liefert in
Cornwallis Zinn, das Produkt, welches am frühesten die südlichen
Culturvölker anzog, dann im N.-W. (namentlich in Wales und rings
um die centrale Gebirgskette) Steinkohlen (1856 im Werthe von
I6v2 Mtll. Pf. St.) und Eisen (1856 für 5 Mill. Pf. St. gefördert)
zugleich. Gerade diese so außerordentlich fruchtbare Verbindung der
beiden ersten Bedürfnisse einer ins Große getriebenen Fabrikation haben
Englands industrielle Größe begründet, um so mehr als das gemeinschaft-
liche Vorkommen derselben theils in die Nahe des Meeres, theils in die
durch Flüsse, Canäle und Eisenbahnen durchkreuzte Ebene fällt und also
die Rohstoffe leicht zu den Hüttenwerken und Fabrikorten gelangen und
das verarbeitete Produkt von diesen ebenso leicht den Weg nach den
consumirenden Gegenden des Landes und nach dem Meere findet. Diese
Steinkohlenbezirke, welche 5 Procent des englischen Bodens einnehmen,
haben daher auch alle großen Gewerbe aus dem übrigen Lande an
sich gezogen, und jeder derselben hat seine besondere Industrie. Im O.
und W. der penninischen Kette und im südlichen Schottland hat die
Baumwollenfabrikation ihren Sitz, Manchester erhält durch seine
benachbarte Hafenstadt Liverpool den rohen Stoff und läßt denselben
aus dem nämlichen Wege, als Zeuge oder Garn verarbeitet, ausführen;
ebenso Glasgow (dessen Seehafen Greenock ist). Die Verarbeitung der
Schafwolle, theils inländischer, theils deutscher, die der benachbarte
Hafen von Hüll einführt, beschäftigt vorzugsweise die Bevölkerung von
Uorkshire, namentlich die von Leeds. Im südlichen Theile von Uork-
shire verarbeitet Sheffield Stahl zu Messern und Scheeren. Im süd-
lichsten Kohlenbezirk ist Birmingham der Mittelpunkt der Eisenfabri-
kation. Die Kohlenbezirke unmittelbar an der Küste im N.-O. und
S.-W. führen zur See das rohe Produkt aus, um diejenigen Gegenden
des Landes mit Brennmaterial zu versehen, welche selbst dessen ent-
behren.
Wie in der industriellen Thätigkeit, so übertrifft auch in der Groß-
artigkeit des Handels und der Schifffahrt die britische Nation alle
europäischen bei weitem. Die englische Flagge weht auf allen Meeren
und in den fernsten Häfen aller Erdtheile. Bei der außerordentlichen
Ausdehnung seiner Colonialmacht umfaßt Englands Handel die Pro-
dukte aller Zonen, die theils roh, theils im Mutterlande verarbeitet,
sowohl von Colonie zu Colonie, als in fremde Länder geführt werden.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
72
Das Dekhan. §. 22.
Gebirges, bildet in der Mitte ein von dem übrigen Hochlande Hinter-
asiens vollständig isolirtes Tafelland (3000—5000' hoch), welches im
O. und W. von den Ghatta-Gebirgen (noch 1000—2000' höher) be-
grenzt und eingeschlossen wird.
а. Die Westküste des Dekhan ist wegen ihrer günstigen Lage für
den Seehandel von den ältesten Zeiten ein Hauptziel der Schifffahrt
gewesen und in neueren Zeiten zunächst von den Portugiesen angesiedelt
worden, von deren ehemals bedeutenden Besitzungen an der Küste das
verfallene Goa der einzige Ueberrest ist. Die britische Hauptstadt des
westlichen Dekhan ist Bomb ay (566,000 (§.?) mit trefflichem Kriegshafen.
In der Nähe liegen die berühmten unterirdischen Felsentcmpel Indiens;
namentlich ist zu Ellora der (1 M. lange) sagenannte Götterberg van oben bis
unten in stackwerkartig übereinander befindlichen Grotten ausgehöhlt und in un-
zählige Tempel (von denen allein 20 dem Gotte Siwa angchören) zu einem
wahren Pantheon der Inder umgeschaffen.
Das südwestliche Küstenland oder Malabar gleicht einem großen
terrassenförmigen Garten, in welchem vorzüglich die Pfeffer- und Betel-
Ranke, die Palme, Zucker u. s. w. gedeihen, höher folgen die Tekwälder
mit ihrem fast unverweslichen Holze und, wo diese aufhören, beginnen
die Waldungen des kostbaren Sandelholzes. Daher ward dieser Küsten-
strich einer der frühesten Centralpunkte des Welthandels mit zahlreichen
Emporien.
б. Das Tafelland, welches sich in progressiver Steigung von
N. gegen S. erhebt, nimmt den bei weitem größten Theil des Dekhan
ein. Es wird nur von wenigen Hügelreihen durchzogen und senkt sich
allmählich gegen O., weshalb die Flüsse einen trägen Lauf haben. Das
Land hat einzelne sehr fruchtbare Theile, andere von mittlerer Frucht-
barkeit, viele Striche liegen unangebaut da, namentlich seit der Herr-
schaft der Mahratten. Die wichtigste Stadt im Innern ist ein zweites
Haid arabad (200,000 E.).
c. Die Ostküste oder die sandige Küste Koromandel, eine der
gefährlichsten und hafenlosesten (vgl. §. 7, 3), konnte bei ihrem heißen,
ungesunden Klima und wegen des Mangels an eigenthümlichen Erzeug-
nissen nicht die Bedeutung gewinnen, welche der Küste Malabar durch
ihre tropische Begetatiou zu Theil ward. Doch war sie durch ihre Lage
und die Natur des bengalischen Meerbusens auf Handelsverkehr nllt
Hinterindien, dem indischen Archipel, Ceylon und dem Gangeslande
angewiesen. Daher entstanden die Handelsplätze Mansaltpatam,
Madras (720,000 E. ?), der Hauptsitz des indischen Perlen- und
Edelstein-Handels, und die französische Niederlassung P o n d i ch e rr y
(25—30,000 E.).
D. Die Insel Ceylon (1154 sz M.) wird vom Festlande ge-
trennt durch eine gefährliche Meerenge, voll Felsenriffe und Sandbänke,
an denen sich die von den Monsoous hergetriebeuen Meeresströmungen
in heftigen Brandungen brechen und welche (namentlich die sogenannte
Adamsbrücke) die Durchfahrt für größere Schiffe unmöglich machen.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Extrahierte Ortsnamen: Indiens Götterberg Hinterindien Ceylon Madras Ceylon
53
Straße verband den Oberrhein mit Italien, indem sie von Straß-
burg aus nach Offenburg, Gengenbach, Haslach, Hornberg, Vil-
lingen, Geisingen, Engen, Radolfzell, Constan;, über den Boden-
see nach Rheineck, Feldkirch, über den Arlberg, Meran, die Etsch
hinab in die Lombardei u. s. w. führte. Vom Bodensee ging übri-
gens noch eine Straße durch Graubünden nach Mailand, sowie
eine andere aus Italien über den Gotthard nach Straßburg führte.
In Baden hatten die Römer zur Verbindung der verschiedenen
Stationen dreierlei Straßen: Wald-, Berg- und Sumpfstraßen.
Die ersteren kommen meist unter den Namen: Hochstraße, Hert-
weg, Hauwereg u. dgl. vor. Spuren davon finden sich am See
von Meersburg (bei Stetten) nach Ueberlingen und von da wahr-
scheinlich nach Stockach, wohin auch eine solche vom Untersee
(Moos) durch's Hegau über Aach führte. Von Stockach geht sie
in nördlicher Richtung an Meßkirch vorüber nach Arae flavfae
(Sigmaringen). Eine andere Straße führte von Windisch (Vin-
donissa) nach Waldshut, an der Wutach hinauf in die Baar,
nach Hüfingen, Donaueschingen und von dort einerseits nach Rott-
weil und Rottenburg, andererseits nach Villingen, in's Kinzigthal
hinab nach Straßburg, sowie von Thengcn her über Löffingen auf
dem Hochgesträß, das die Baar vom Hegau scheidet, über den
Schwarzwald, die Wagensteig hinab (da zu jener Zeit das Höllen-
thal durch die Felsen des Hirschsprunges noch geschlossen war), nach
Zarten und von da nach Breisach. Zwischen dem Wiesen- und
Wutachthal, parallel mit dem Rhein, zog sich ein Römerwall oder
Landhag hin, während von der Mündung der Aar in den Rhein
(eonüuentes, jetzt Coblenz) eine Kriegsstraße über Aukusta Rau-
racorum (Basel-Augst) zur Mündung der Birs führte, wo das
munimentum der Römer (von den Alemannen Robur genannt)
in Basel als ein Eckpfahl der römischen Kriegswerke am Rhein
galt. Eine Verbindung dieser Rheinstraße mit dem jenseitigen
Grenzwall bewerkstelligte die Brücke bei Brugg, Rheinfelden und
Laufenburg.
Die lange Rheinthalstraße, welche Baden von Basel bis La-
denburg durchzieht, wird an verschiedenen Stellen von Kreuz-
straßen durchschnitten, die vom Rhein in die Schwarzwaldthaler
hinaufführen. Die Hauptstraße beginnt bei Weil (Lörrach). Ein
Ast derselben führte in's Wiesenthal hinauf; der Hauptzug aber
geht als Bergstraße über Haltingen, Kaltenherberg nach Schlien-
gen, wo die Thalstraße beginnt. Sie geht nach Müllheim, Hei-
tersheim, Kroßingen, nach Wiehre (bei Freiburg), wo die Straße
von Zarten her einfällt. Von da (Freiburg) geht die Heerstraße
an dem Fuß des Gebirges herab durch die Gemarkung von Her-
der«, Heuweiler, Elzach, Reute, Köndringen, Hecklingen und Ken-
zingen. Von der Straßenstrecke zwischen Heitersheim und Kenzin-
gen gehen aber viele Römerstraßen concentrisch nach Breisach, wo der
Kaiserstuhl sowie der Tuniberg mit Römerstraßen völlig umgeben
waren, ein Beweis von der Wichtigkeit dieses Platzes. Von Ken-
zingen zog die Heerstraße wieder längs des Schwarzwaldes hin
über Herbolzheim, Kippenheim nach dem Dorfe Bühl bei Offen-
burg, sodann nach Appenweier, Sinsheim, Oos und Sandweier.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
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8
der ein kleines Kreuz aufgerichtet ist. Diese Kugel be-
deutet wieder die Erde und das Kreuz darauf soll uns
erinnern, daß Christus auf die Erde gekommen ist, um
das Menschengeschlecht zu erlösen. Die Vorstellung, die
Erde ist eine Kugel, ist also der christlichen Welt keine
fremde gewesen, nur wurde sie nicht so viel besprochen
wie heutzutage.
Die Anziehungskraft der Erde.
Aber, heißt es, wenn die Erde eine Kugel ist, so
muß ja, was seitwärts und noch mehr, was unterhalb
derselben ist, von ihr weg-, und Gott weiß wohin in den
Weltenraum hinausfallen, wenn es nicht an die Unter-
fläche und Seitenfläche der Erde gebunden oder befestigt
ist. So hören wir, daß das feste Land von Wasser oder
dem Weltmeere umgeben ist, dieses muß also auch an der
Seiten- oder Unterfläche der Erde sein; wie soll aber das
Wasser dann nicht wegfallen, und die Meerestiefe nicht
geleert werden? Man sagt ferner: Wie soll ein Schiff
fahren können, wenn die Erde rund ist und es also ab-
wärts geht wie an der Halde eines Berges, und wie
käme vollends ein Schiff wieder herauf? Wie könnten
Menschen gehen und stehen seitwärts an der Erde und
unterhalb derselben? Solcherlei und ähnliche Fragen hört
man gar viele. Darauf haben wir nur eine Antwort:
Gott hat die Erdkugel so eingerichtet, daß überall alles
in Ordnung bleibt und alle Theile der Kugeloberfläche
von Menschen oder von Thieren belebt sein können, ob
sich diese auf dem festen Erdboden bewegen oder auf dem
Wasser schwimmen oder in der Luft dahin schweben. Er
legte in die Erde, in ihren Mittelpunkt, eine Kraft,
welche von dort aus strahlenförmig an alle Punkte der
Erdoberfläche und noch weit über diese hinausreicht. Diese
Kraft heißt man gewöhnlich Anziehungskraft, weil die
Erde durch sie alles anzieht und zwar in der Richtung
gegen den Mittelpunkt hin, so daß sich gar nichts von
ihr entfernen kann, außer man wende Gewalt an. Doch
hilft auch die Gewalt nicht; denn man mag einen Stein
in die Höhe schleudern oder durch die Kraft des Pulvers
in die Höhe treiben, er kommt immer wieder herab.
Was also auf der Erde ist, wird durch die Anziehungs-
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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56
selbe in Cayenne gekürzt hatte. Dieses fiel ihm sehr auf
und er konnte sich die Ursache nicht erklären, machte aber
seine Erfahrung in einer Zeitung für Gelehrte bekannt.
Damals lebte in England ein großer Naturforscher und
Astronom, Isaak Newton; als er Richery's Beobachtung
erfahren hatte, erklärte er sogleich: „Nun ist ein Beweis
für die Achsendrehung der Erde gefunden." Damit verhält
es sich so: der Pendel ist bekanntlich ein Loth, das an
einem Faden oder Drahte oder dgl. aufgehängt ist. Gibt
man demselben einen Stoß, so schwingt es hin und her;
die Anziehungskraft der Erde zieht es immer abwärts in
die senkrechte Richtung, die Kraft des Stoßes aber läßt
es nicht in dieser Richtung beharren, sondern treibt es
wieder aufwärts; wäre der Widerstand der Luft nicht
und fände keine Reibung an dem Anknüpfungspunkte des
Fadens oder Drahtes statt, so würde das Pendel unauf-
hörlich hin und her schwingen. (Bei den Uhren reguliert
das Pendel den Gang derselben und wird durch eine
Vorrichtung die Uhr in beständiger Bewegung erhalten.)
Je länger das Pendel ist, desto langsamer schwingt es, je
kürzer, um so schneller. Hier ist von dem Sekundenpendel
die Rede, d. h. einem Pendel, das in jeder Sekunde eine
Schwingung macht. In Cayenne, in der Nähe des Ae-
quators, bewegt sich der Umfang der Erde schneller als
bei Paris, weil er größer ist als bei Paris, oder die
Parallele von Cayenne ist beträchtlich größer als die Pa-
rallele von Paris. Die Parallele von Cayenne hat also
einen beträchtlich stärkeren Schwung als die Parallele von
Paris, und dieser Schwung muß eine Wirkung haben auf
das Pendel. Indem er dasselbe in Cayenne mit größerer
Gewalt gegen Osten fortzieht, als dies in Paris geschieht,
hemmt er das Zurückgehen des Pendels in seiner Schwin-
gung stärker als in Paris und macht, daß es in Cayenne
langsamer schwingen muß als in Paris. Soll also das-
selbe Pendel in Cayenne eben so viele Schwingungen
machen (die Pendeluhr gleich schnell gehen) als es in
Paris machte, so muß es um etwas gekürzt werden. Die
Beobachtung Richery's wurde vielfach und bereits auf
allen möglichen Parallelen unserer Erde wiederholt und
sie wurde auf das schönste bestätigt, so daß wir ein ganz
sicheres Gesetz haben: auf dem Aequator ist das Sekun-
denpendel am längsten, an den Polen am kürzesten; es
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T73: [König Paris Parlament Partei Frankreich Volk Regierung Nationalversammlung Republik Robespierre], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
Extrahierte Personennamen: Isaak_Newton Isaak
Extrahierte Ortsnamen: England Paris Paris Paris Paris Paris Paris Paris Paris Polen
21
einzelne Grad ist wieder in 60 Theile eingetheilt, die Mi-
nuten genannt werden und jede Minute wieder in 60 Se-
kunden. (Man muß also die Kreisminuten und Kreis-
sekunden wohl von den Minuten und Sekunden der Uhrzeit
unterscheiden.) Der Quadrant selbst ist genau so gestellt,
daß der wagrechte Halbmesser mit dem Horizonte in glei-
cher Ebene liegt, der andere Halbmesser steht eben deß-
wegen genau senkrecht. Der Mittelpunkt des Kreises,
von welchem der Quadrant der vierte Theil ist, gilt zu-
gleich als Mittelpunkt der Erde (aus welchem Grunde ist
oben Seite 19 gesagt). Außerdem hat der Quadrant einen
beweglichen Halbmesser, ein Fernrohr; dieses kann genau
wagrecht gestellt werden, aber eben so leicht unter einem
Winkel von 1, 2, 3 u. s. w. bis 9o Graden. Der Mittel-
punkt des äußeren Glases des Sehrohrs (und somit auch
der Mittelpunkt der andern Gläser, da sie genau zu ein-
ander passen müssen), ist durch zwei gekreuzte Spinnfäden
bezeichnet. Mit diesem Instrumente nun mißt man die
Höhe eines Sternes, oder man bestimmt an dem Bogen
des Quadranten, wie hoch ein Stern am Himmelsbogen
heraufgekommen ist. Dies geschieht so: Es wird voraus-
gesetzt, der eine Halbmesser des Quadranten stehe genau
wagrecht oder horizontal, und also der andere genau
senkrecht. Der Stern wird nun von dem Beobachter durch
das Fernrohr in das Auge gefaßt; er muß also das Fern-
rohr so hoch richten, daß er den Stern in dem Mittel-
punkte des Fernrohrs hat. Ist dies geschehen, so zählt er
an dem Quadranten, in welchem Grade und Gradestheile
der Mittelpunkt des Fernrohrs steht; es sei 45, so steht
der Stern auch am Himmelsbogen in dem 45. Grade.
Denn der Mittelpunkt, 6, des Kreises, von welchem der
Quadrant ein Viertheil ist, ist auch der Mittelpunkt des
Kreisbogens, welchen der Stern Fig. 7.
am Himmel beschreibt, oder beide
Kreise sind concentrisi ; jeder
verlängerte Halbmesser des Qua-
dranten ist also auch zugleich ein
Halbmesser des Himmelsbogens,
oder jeder Grad des Himmelsbo-
gens deckt den entsprechenden
Grad des Quadranten. Bergl.
die Fig. 7, die aber nur andeutet. 1
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
22
— Diese Höhenbestimmung ist außerordentlich wichtig, so
wenig es noch scheinen mag.
An merk. Ein Grad am Himmel ist zweimal so groß als uns der
Vollmond erscheint; 360 Vollmonde an einander gereiht würden
also von einem Punkte des Horizontes zu dem entgegengesetzten
andern reichen.
Der Himmel erscheint uns als eine hohle Kugel, die
sich innerhalb 24 Stunden umdreht; denn innerhalb 24
Stunden steht jeder Stern wieder an seinem alten
Platze. Bei dieser Kugel muffen wir uns zwei Punkte
-denken, die bei ihrer Umdrehung sich nicht drehen; diese
unbeweglichen Punkte heißen die Pole, und nach den
Himmelsgegenden heißt der eine, Iv, der Nordpol und der
andere, 8, der Südpol. Verbindet man diese beiden Pole
Fig. 8. durch eine Linie mit einander
Die Are ist zugleich der Durchmesser der Kugel; denn
sie geht durch den Mittelpunkt. Da nun unsere Erde in
der Mitte des uns sichtbaren Weltenraums schwebt (denn
sie ist rings von dem Gewölbe der Himmelskugel um-
schlossen) so steht der Nordpol des Himmels senkrecht auf
dem Nordpol der Erde, und der Südpol des Himmels
senkrecht auf dem Südpol der Erde (vgl.: Senkrecht, oben
und unten, Seite 12, und wie jeder Grad des Himmels
den entsprechenden Grad der Erde deckt). Die Are der
Himmelskugel Iv 8 ist der Durchmesser der Himmels-
kugel; sie ist aber auch zugleich der Durchmesser der Erd-
kugel, oder die Erdare. Diese ist freilich nur ein kleiner
Die Pole und die Are.
(wie durch einen Stift), so ist
diese Linie bei der Drehung
der Kugel eben so gut unbe-
Diese Linie heißt die Are.
I Vergl. Fig. 8. (Man versinn-
I licht sich dies, wenn man eine
Kugel um einen feststehenden
Stift dreht; der Stift ist die
Are, die Endpunkte der Are
sind die Pole.)
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung]]
11
versuchen; ein kurzer Zug oder Ruck bewegt nicht so schnell
als ein länger dauernder. Die Erde aber zieht oder reißt
den Stein oder die Kugel unaufhörlich und ohne Unterbre-
chung herunter an sich, daher muß er immer schneller fallen;
in der ersten Secunde beträgt der Fall 15 Fuß, in der
zweiten 60, in der dritten 135, in der vierten 240 u. s. w.
So zeigt sich die Thätigkeit der Anziehungskraft alle
Tage und alle Stunden; wir wollen sie aber auch noch
unter nicht alltäglichen Umständen sehen. Durch die Luft-
pumpe kann man aus einer gläsernen hohlen Kugel oder
einem gläsernen hohlen Cylinder die Luft auspumpen, wie
man durch eine gewöhnliche Pumpe Wasser oder eine
andere Flüssigkeit auspumpen kann. Wird nun aus einem
solchen Glase die Luft ausgepumpt und läßt man in dem
Glase eine Bleikugel und eine Flaumfeder niederfallen
(daß eine eigene Vorrichtung vorhanden sein muß, ver-
steht sich von selbst), so fallen beide zu gleicher Zeit auf,
oder die Flaumfeder fäll! so schnell als die Bleikugel.
Das heißt mit andern Wertem: die Flaumfeder wird
von der Erde angezogen wie die Bleikugel, und die Blei-
kugel wie die Flaumfeder, keine stärker und keine schwächer,
denn es ist die gleiche Kraft, welche beide faßt und zieht.
Ein anderes Beispiel von der nicht alltäglichen Wir-
kung der Anziehungskraft. Beim Feldmessen braucht man
das sogenannte Senkloth, auch wohl nur Senkel genannt.
Einmal waren nun mehrere Naturforscher mit einer großen
Messung beschäftigt und ihr Instrument mit dem Senklothe
war in der Nähe des großen Andesgebirges in Amerika
aufgestellt« Da bemerkte einer derselben (Condamine),
daß das Senkloth nicht senkrecht hing, sondern gegen das
Gebirge hin abwich. Das wiederholte sich bei jeder Auf-
stellung, jedesmal wich das Loth ab und zog seitwärts
gegen die Gebirgsmasse. Das geschieht nicht etwa blos
in Amerika, sondern überall in der Nähe von Gebirgs-
maffen, und man hat darüber die genauesten Beobach-
tungen angestellt. Äas bewirkt nun das Abweichen des
Senklothes von der senkrechten Linie? Die Anziehungs-
kraft der Erde zieht es senkrecht, aber die Gebirgsmasse
ist auch ein Stück Erde, und hat als ein Theil der Erde
auch Anziehungskraft, aber eine um so viel schwächere
als die Erde, um so viel sie kleiner ist, als die ganze
Erde. Die Anziehungskraft der Gebirgsmasse zieht nun
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei]]
67
mit Kreide; der senkrechte Strahl, welchen die Sonne aussendet,
werde durch einen zweiten Kreis bezeichnet, welcher als Aequator
die Sonnenkugel umgibt. Denn cs ist klar, daß nur von den
Punkten dieses Kreises senkrechte Strahlen ausgehen können.
Stellt man nun die Erdkugel mit senkrechter Achse hart an die
Sonnenkugel ^und führt sie um dieselbe herum, so werden die
Kreise einander fortwährend decken, oder der senkrechte Sonnen-
strahl wird immer auf den Erdäquator fallen.
Wie der Augenschein beweist, ändert sich dieses Verhältniß
nicht, wenn nun beide Kugeln beliebig entfernt werden, wenn nur
die Lage der Kreise gegen einander unverändert dieselbe bleibt.
Ist dieser Versuch hinreichend benutzt, so bringe man die Erdkugel
wieder hart an die Sonnenkugel und gebe der Erdachse annähernd
eine Neigung von 23%°. Nun führe man die Kugel, welche die
Erde vorstellt, um die Sonne, so daß beide Kugeln einander be-
rühren, und es wird sich zeigen, daß beide Kreise einander unter
einem Winkel von 23%° zweimal durchschneiden, oder daß der
senkrechte Sonnenstrahl zweimal über den Aequator weg und das
einemal 23%o südlich, das anderem«! 23%° nördlich geht. Ergibt
sich dies mit augenscheinlicher Nothwendigkeit, wenn die beiden
Kugeln einander berühren, so kann es sich nicht ändern, wenn sie
beliebig von einander entfernt werden, vorausgesetzt, daß ihre
gegenseitige Stellung dieselbe bleibt.
Zweiter Versuch. Ein von der Sonnenkugel aus gehender
Faden stelle den senkrechten Strahl vor und werde auf den Aequa-
tor der Erde befestigt. Führt man die Erde um die Sonne, so
wird sich der Faden genau so um die Kugel wickeln, daß er
den Aequator zweimal schneidet und 23%° südwärts und nord-
wärts geht.
Die Darstellung durch Zeichnung ist beträchtlich schwieriger,
weil uns da nur Linien zu Gebote stehen. In der hier gege-
benen ist der senkrechte Sonnenstrahl durch punktierte Linien an-
gedeutet. Die Erde ist in den vier Hauptstellungen abgebildet;
auf derselben sind der Aequator, die Pole und zwei Parallelen,
eine nördliche und südliche, beide 23%° von dem Aequator ent-
fernt, angegeben, ebenso einige Meridiane. Man denke sich nun
die Erde als um die in der Mitte stehende Sonne herumgehend
und das obere und untere Bild als vor und hinter der Sonne
stehend, und es ergibt sich derselbe Weg des senkrechten Sonnen-
strahls wie bei den obigen Versuchen. Daß das obere Bild
hell dargestellt ist und das untere schwarz oder beschattet, kommt
von dem Standpunkte her, den wir einnehmen, wenn wir die
Bilder anschauen; das obere und untere kehren uns die ent-
gegengesetzten Seiten zu, die Sonne aber steht in der Mitte,
kann also die entgegengesetzten Seiten nicht zu gleicher Zeit be-
leuchten; man denke sich also die entgegengesetzte Seite der
schwarzen Kugel beleuchtet, welche der Sonne in unserem Bilde
zugekehrt ist. Aus demselben Grunde mußten die beiden andern
Kugeln halbbeschattet dargestellt werden, die wir nun im Geiste
ergänzen. Die Stellung der Sonne und der Erde in den ver-
schiedenen Sternbildern betreffend vergleiche man Fig. 12 und
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
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den anderen Halbbogen beschreibt, so können wir die Kreis-
linie der Ekliptik am Himmel nicht als solche beobachten
und wir müssen uns dieselbe durch Schlüsse vervollstän-
digen. Im Bilde jedoch können wir uns dieselbe veran-
schaulichen. Man nehme zuerst den Versuch wieder vor, wie
er oben Seite 66 und 67 mit 2 Kugeln und den im Kreise
herumgestellten Gegenständen gemacht wurde, und denke
sich Kreise von solchen Gegenständen auch ober- und unter-
halb der beiden Kugeln, so daß die beiden Kugeln in einer
Hohlkugel, dem mit Sternen besäeten Himmelsgewölbe,
eingeschlossen sind. Zuerst führe man nun die Erde ganz
nahe um die Sonne, so daß ihr die Erde immer denselben
Punkt, den man bezeichnet, zukehrt, und man sieht, daß
in diesem Falle die Erde während ihres Kreislaufes sich
nur einmal um ihre Achse dreht, die Sonne aber den
Aequator unter dem gegebenen Winkel zweimal schneidet.
Sodann drehe man sie während der Iahresbewegung be-
liebig um ihre eigene Are; dadurch werden die einzelnen
Punkte der Sonnenbahn zu Tagesbogen. Endlich beobachte
man bei wiederholtem Versuche den Stand der Sonne
zu den im Kreise herumgestellten Gegenständen, und sie
wird der Reihe nach dem einen und andern gegenüber-
stehen; diese Gegenstände, die Sterne, werden aber bei
der Arendrehung der Erde ebenfalls ihren Tagesbogen
machen, ohne daß sich deßwegen die Stellung derselben zu
der Sonne verändert. (Gibt man der Erde eine andere
Stellung zur Sonne, indem man dieselbe aus ihrer bisherigen
Bahnlinie nimmt und z. B. emporhebt, so daß man sie
während des Herumführens oberhalb und unterhalb der
bisherigen Bahnlinie bringen muß, so wird sie dem Ster-
ncnkreise, dem sie bisher gegenüberstand, nur noch in zwei
Punkten gegenüberstehen, oder die Sonnenbahn am Him-
mel würde die bisherige in zwei Punkten schneiden.) Nun
betrachte man auch noch einmal die Zeichnung (Figur 11)
und bestimme die Stellung der Sonne und Erde gegenüber
dem Sternenkreise; bestimme, wenn der einzelne Stern in
dieser oder jener Stellung auf- und untergeht und zu welcher
Tageszeit er culminiert. Die Bahn der Sonne am Himmel,
die durch die Iahresbewegung der Erde und ihre Arendre-
hung hervorgebracht wird, dieser scheinbare Gang der Sonne
ist also am Himmel genau durch Gestirne bezeichnet; unter
ihnen scheint die Sonne, von der Erde aus gesehen,
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
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