33
2) An Stelle dieses Königthums tritt vom nennten Jahr-
hundert an, namentlich aber im achten eine Aristokratie,
die, durch die Eroberungszüge der letzten Jahrhunderte mächtig
geworden, statt der früher nur berathenden Stellung zum
Fürstenhaus die Theilnahme am Regiment erhält, endlich
das Königthum ganz verdrängt und allein die Regierung an sich
zieht. In den Händen des hellenischen Adels (der Geschlechter)
liegt der größte Grundbesitz, eine höhere Bildung, Kriegserfahrung,
die Rechtskunde, die Priesterämter, dabei steht derselbe mit dem
delphischen Orakel in engster Verbindung.
3) Besonders die Kolonien, in denen die politische Entwicklung
schneller geht und wo statt der eigentlichen Geburtsaristokratie
immer Timokratie erscheint, bereiten den Uebergang zur De-
mokratie vor. Seewesen, Handel, beweglicher Besitz, geistige
Bildung entwickelten das Städteleben und den Bürgerstand. Seit
der Mitte des siebenten Jahrhunderts auch im Mutter-
lande, besonders in beit Küstenstaaten, erbitterte Parteikämpfe
zwischen Adel und Volk um schriftliche Gesetze, rechtliche und
politische Gleichstellung.
Den Sieg erkämpft die Demokratie in. der Regel durch die
Uebergangszeit der Tyrannis. Im siebenten und sechsten Jahr-
hundert treten meist geistig bedeutende Führer des Volks, selbst
von Adel, au die Spitze des Volks gegen die Alleinmacht ihrer
Standesgenossen. Aus den Volksführern werden Alleinherrscher,
neue ,demokratische Könige'. Durch sie glänzende Entwicklung
des bürgerlichen Lebens, Kunst- und Prachtliebe, Begünstigung
der Poesie und der Anfänge der Wissenschaft, materielle Hebung
des Mittelstandes und der ärmeren Volksklassen. Enge Ver-
bindung der hellenischen Tyrannen unter einander, an barbarische
Fürsten angelehnt. Doch ist die Tyrannis nur eine vorüber-
gehende Erscheinung, ohne tiefere Wurzeln im Volksleben, nur
ausnahmsweise zur Gründung von Dynastien führend; endlich
durch die Geschlechter, ohne Widerstand des Demos, gestürzt.
Aber die bürgerliche Gleichheit war durch sie festgestellt; die Adels-
herrschaft kehrt nicht wieder.
Herbst, historisches Hütsrbuch I. (Ausg. f. Ähmn.)
3
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Die Ostseite ist schmal, von dürftiger Strombildung (der
Aufidus, j. Ofanto, der bedeutendste Fluß), dazu ziemlich gerad-
linig abgeschnitten, ohne Küstenentwicklung; die östliche Küste des
nördlichen Italiens bildet eine Reihe von Sümpfen und Lagunen.
Die Westseite dagegen ist reicher und mannichfaltiger aus-
gestattet. Sie bat mehr Küstenentwicklung, ist von Inseln um-
geben und bildet ein breiteres Gebiet, das durch größere Ströme
(Arnus, Tiber, Vulturnus) und durch frühere vulkanische Thätig-
keit zu der mannichfacksten Thal- und Hügelbildung entwickelt
ist. Die Westseite war daher zu größerer historischer Be-
deutung bestimmt als die Ostseite, die auch das adriatische Meer
ohne nahe Inseln und die gegenüber liegenden unfruchtbaren
Küftenlandschasten «licht zur Thätigkeit und zum Verkehr anregten.
Die westlichen Laudschastell Etrurien, Latillni und Campanien
waren zu einer Rolle berufen, welche die Natur Apulien und
Messapien versagt hat. Italien war auf den Westen hingewiesen
wie Griechenland auf kn Osten.
Italien hat stark ausgeprägte Natur grenzen; die eigentliche
Halbinsel ist auf drei Seiten vom Meere umgeben; um das nörd-
liche Italien legt sich im Halbkreise eine ungeheure Scheidewand,
die Alpen. Die Westalpen, am ligustischen Meerbusen aufsteigend,
nach Westen gegen das Thal der Rhone (Rhvdanus), nach Osten
gegeli die Poebene abfallend, trennen es von Gallien. Mit dem
Mont blaue begimit der höchste und mächtigste Theil der Alpen,
die Centralalpen, die Italien gegen Helvetien und Germanien
abschließen; die dritte und östliche Abtheilnng, mit dem Groß-
glockner beginnend, ist niedriger, legt sich aber breiter durchs
Land und zieht sich bis znm adriatischen Meere.
Italien hat uatrlrgenläß vier Theile: 1) Oberitalien; L)
Mittelitatiell,. den eigentlichen Stanrm der Halbinsel; 3) Unter-
italieu, aus dell beiden Halbinseln bestehend und 4) die. Inseln.
1) O b e r i t a l i e n oder der evntineutacke Theil Italiens von
den Alpen bis zum Macra und Rubieon reichend; dazu gehört
vor Allem die lombardische Tiefebene, von dem Po (Padus) der
ganzen Länge nach durchzogen, in Dreiecksgestalt zwischen den
Alpen und den Apenninen sich ausdehnend; eine Linie zwischen
Parma, Mutina, Bononia und Arüninum bezeichnet die südliche
Grenze. Oberitalien umfaßt : a. Gailia cisalpiua, togata (im
Gegensatz zu Gailia braccata), durch den Po in Gailia trau>.-
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— 18 —
Länder it. s. w. in hohem Grade von den Oberflächengestaltungen
der Festländer ab. — Erklärungen!)
Je nach der größern oder geringem Erhebung eines Landes
über den Meeresspiegel kann man drei Hauptformen der vertikalen
Gliederuug unterscheiden: Tiefland, Hochland, Gebirge.
Die zwei ersten dieser Formen bieten in der Hauptsache
gewöhnlich flach oder doch einförmig gestaltete Oberflächen dar. Sie
unterscheiden sich nur durch ihre Verschiedeue Höhe. Was im Durch-
schnitt über 300 in Meereshöhe hat, kann man zum Hochlande
rechnen. Besonders einförmige und flache Tief- und Hochländer
heißen Tief- bezw. Hoch-Ebenen (Plateaus, Tafelländer).
Sanfte Bodenerhebungen bilden je nach Umständen Landrücken
(z. B. uralifch-baltifcher Landrücken), welliges Hoch- bezw. Tiefland,
Hügellaudschafteu u. f. w.
Bedeutendere, oft auch steilere Eiuzelerhebuugen heißen Berge.
Man unterscheidet an denselben den Fuß, die Abhänge und den
Gipfel. Weit ausgedehnte, stark gegliederte und zerklüftete Er-
Hebungsmassen von bedeutender Meereshöhe heißt man Gebirge.
Dieselben erscheinen oft als eine Summe znsannnengruppierter Berge,
die durch größere oder geringere Einsenkungen, durch Thäler und
Schluchten aller Art voneinander getrennt sind.
Nach ihrer Höhe zerfallen die Gebirge in Hoch-, Mittel- und
Vorgebirge. Die Hochgebirge tragen auf ihrem Rücken mehr oder
weniger ausgedehnte Schnee- und Eisfelder (Gletscher).
Je nachdem die einzelnen Teile des Gebirges linienartig an-
geordnet oder gruppen- und massenartig umeinander gelagert siud,
unterscheidet mau Ketten- oder Gruppen-(Massen-)Gebirge. (Die
Alpen, Pyrenäen, Karpaten, Kordilleren z. B. sind Kettengebirge.)
Diejenige Linie, welche über die höchsten Erhebungen eines Ketten-
gebirges hinführt, heißt der Kamm. Derselbe zeigt auf- und nieder-
steigende Krümmungen, welche durch Gipfel und durch Eiusatteluugen
hervorgerufen werden. Mit dem Kamm fällt in der Regel anch die
Wasserscheide zusammen. Ist der Kamm schmal und scharf, so heißt
er Grat, ist er breit und flach gerundet, so nennt man ihn Nucken.
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— 24 —
3. Die Äthiopier (Neger) sind vorzugsweise kenntlich an
ihrem (von oben betrachtet!) sehr langen, seitlich zusammengedrückten
Schädel, ihren weiten Nasenöffnungen, schräg stehenden Schneide-
zahnen, an ihren großen und starken Unterkinnladen, aufgeworfenen
Lippen, meist krausen, schwarzen Haaren und ihrer fast schwarzen
Hautfarbe.
4. Die Amerikaner stehen in der Mitte zwischen den Kau-
kasiern und den Mongolen. Namentlich nähern sie sich den letztern
durch ihr stark verbreitertes Gesicht, ihr straffes, schwarzes Haar und
ihre gelbliche Hantfarbe. Letztere geht bei den Indianern Nord-
amerikas (den „Rothäuten") ins Kupferrote über.
5. Die Malayen gleichen den Äthiopiern vor allem durch
ihre Schiefzähnigkeit. Im übrigen sind ihre Schädel (von vorn nach
hinten) kurz und ragen die Scheitelbeine seitlich stark hervor. Ihre
Nasen sind flach, ihre Backenknochen breit und flach, ihre Oberkiefer
etwas hervorragend. Die Hautfarbe der Malayen ist bräuulich, ihre
Haare sind meist straff und lang.
Die meisten civilisierten Völker gehören der kaukasischen
Rasse an. Dieselbe ist über ganz Enropa, das nördliche Afrika
und über Vorderasien verbreitet. Durch Auswauderung und Koloni-
sation kamen die Kaukasier auch nach Amerika, wo sie längst vor-
herrschend geworden sind.
Die Mongolen bewohnen die Mitte, den Osten und Norden
von Hinterasien. (Mehr oder weniger den Mongolen verwandt
sind die Finnen, Magyaren, Osmanen und Eskimos.)
Die Neger bewohnen Afrika vom Südrande der Sahara
angefangen. Durch den Sklavenhandel wurden sie auch nach außer-
afrikanischen Tropenländern verpflanzt, um iu der Plantagenwirt-
schaft als Arbeitskräfte benutzt zu werden.
Die Amerikaner sind bis auf etwa acht Millionen zusammen-
geschmolzen. Sie sind nur in der Neuen Welt zu finden.
Die Malayen bewohnen namentlich die ungeheuer ausgedehnte
Inselwelt zwischen Madagaskar und der Osterinsel und außerdem
Teile der hinterindischen Halbinsel.
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Extrahierte Ortsnamen: Afrika Amerika Afrika Madagaskar Osterinsel
— 143 —
c) Der Volksunterricht ist im Aufblühen begriffen.
d) Portugal ist eine eingeschränkte Monarchie und wird in
17 Distrikte eingeteilt.
Die Hauptstadt Lissabon an der golfartigen Mündung des
Tejo mit 308 000 E. wetteifert in wundervoller Lage mit Neapel
und Konstantinopel. Die Stadt ist der Mittelpunkt des portu-
giesischen Handels. — Porto (früher Partus Cale, woher der Name
Portugal kommt) an der Mündung des Donro mit 140 000 E. ist
der Hauptausfuhrhafen für den feurigen Portwein. — Coimbra
(17 000 E.) hat des Laudes einzige Universität.
portugiesische Kolonien.
In Afrika: Die Azoren und Madeira, von den Portugiesen
noch zu Europa gerechnet, gehören bei ihrem wunderbar milden Klima
zu den gesundesten Stellen der Erde. Außerdem besitzt Portugal
ein Gebiet in Senegambien, die Inseln des Grünen Vor-
gebirges, Angola und den Freien Staat von Afrika
(Mocambique).
In Asien: Goa und Diu an der Westküste Vorderindiens,
die Osthälste der Sunda-Jnsel Timor und Macao, eine kleine
Insel an der chinesischen Küste.
West- und Rordwesteuropa.
Das vereinigte Königreich Großbritannien und Irland.
I. Großbritannien besteht vornehmlich aus zwei großen Inseln,
welche durch die Irische See getrennt werden: die größere östliche um-
faßt England und Schottland, die kleinere westliche Irland. Außer-
dem sind zu nenneu: die Hebriden, die Orkney- und Shetlandinseln
im Norden Schottlands, die Inseln Man und Anglesea zwischen
England und Irland, die liebliche Insel Wight (ueit) im Süden
Englands (Bild 47) und die Normannischen Inseln an der Küste von
Frankreich.
Die Küstengliederung Großbritanniens ist außerordentlich
glücklich. Das Meer dringt wiederholt tief in das ohnehin schmale
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Extrahierte Personennamen: Cale
Extrahierte Ortsnamen: Portugal Lissabon Neapel Konstantinopel Portugal Coimbra Afrika Europa Angola Afrika Mocambique Asien Timor Macao Rordwesteuropa Irland Irische_See England Schottland Irland Schottlands England Irland Englands Frankreich Großbritanniens
— 151 —
C. Irland.
Irland ist das einzige größere Land Europas, dessen Bevölke-
rnng sich in unserem Jahrhundert vermindert hat. Ursache hiervon
ist die starke Auswanderung, veranlaßt durch die traurigen Besitz-
Verhältnisse. Grund und Boden sind nämlich zum größten Teile in
den Händen reicher Engländer. Die Iren sind nur Pächter des
eigenen Landes und leben zumeist in großer Armut.
Dublin (döblin), die Hauptstadt, mit 255 000 E. (Polizei-
bezirk 362 000 E.) ist der Sitz des englischen Vicekönigs. Der
Hafen ist in neuester Zeit auch größern Seeschiffen zugänglich ge-
macht. Universität. — Belfast (273000 E.) ist der erste Fabrik-
und Handelsplatz der Insel. — Cork (75000 E.) und Limerick
sind Seehandelsplätze.
In Europa besitzt Großbritannien noch das stark befestigte
Gibraltar an der Südküste Spauiens und die Maltagrnppe im
Süden Siciliens. Hauptort ist die Festung La Valetta (80 000 E.).
Britische Kolonien.
Großbritannien ist das Mutterland eines gewaltigen, über alle
Teile der Erde sich erstreckenden Staates. Kein anderes Volk hat so
große und wichtige Kolonien begründet als das englische. Sie um-
fassen einen Flächenraum von 27^ Millionen qkm — d. i; die drei-
fache Größe Europas — und zählen 347 Millionen Einwohner. So-
mit ist das englische Gesamtreich das größte der Welt, dem an Um-
fang nur der russische Staat und an Einwohnerzahl China nahe kommt.
Die wichtigsten britischen Kolonien sind:
In Amerika: Britisch-Nordamerika mit Neufund-
land und die Bermuda-Jnseln. — In Mittelamerika Ia-
maica und die meisten der Kleinen Antillen, ferner die Ba-
hama-Jnseln, Trinidad und Britisch-Honduras. ■— In
Südamerika Britisch-Guayana, die Falkland-Jnseln und
Südgeorgia.
In Afrika: Die Kapkolonie, Natal, Centralafrika; an
der Westküste Niederlassungen in Senegambien und Ober-
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Extrahierte Ortsnamen: Irland Irland Europas Dublin Belfast Cork Limerick Europa Spauiens Europas China Amerika Mittelamerika Trinidad Südamerika_Britisch-Guayana Afrika Centralafrika
— 130 —
vom Meere entfernt liegen. — Die anßerordentlich reiche natürliche
Bewässerung der Lombardei wird durch ein teilweise uraltes Netz von
Berieselungskanälen den lechzenden Fluren zugeführt und dadurch
jene strotzende Üppigkeit hervorgebracht, die Oberitalien zu einem so
gesegneten Landstrich macht.
Der Boden ist höchst fruchtbar; er liefert zwei Ernten (Weizen
und Mais) nacheinander. Wiesen werden jährlich vier- bis fünfmal
gemäht. Die sumpfige Küstenniederung eignet sich besonders zum
Anbau von Reis. Außerdem bringt der Boden noch Wein, Feigen
und Kastanien hervor; auch wird überall der Maulbeerbaum gepflanzt.
In den Getreidefeldern find oft Feigen- und Maulbeerbäume reihen-
weise angepflanzt, indem sie zngleich die Stütze für die Weinrebe
bilden, so daß ein Grundstück neben Getreide noch Feigen und Wein
sowie Nahrung für die Seidenraupe liefert. Mit Recht wohl nennt
man daher die lombardische Tiefebene den „Garten Europas".
B. Die eigenttiche Kalöinset
hat ihr Rückgrat im A p e n n i n. Er zieht von den Meeralpen
aus in einem steil zum Meere abfallenden Bogen um den Golf von
Genua, nimmt dann eine südöstliche Richtung an und teilt sich in
zwei Züge, die das wilde Hochland der Abruzzen einschließen; die
östliche Kette steigt im schroffen Gran Sasso bis zu 3000 m an.
Wieder vereinigt verläuft das Gebirge, der Westseite Italiens sich
nähernd, mit abnehmender Höhe bis zur Südspitze der Halbinsel.
Die Gebirge Siciliens erscheinen als eine Fortsetzung des Apennin.
Hart an der Ostküste erhebt sich der riesige Vulkankegel des Ätna
fast 3300 m hoch.
Zu beiden Seiten des Apennin breiten sich mehrere kleine Ebenen
aus, so die toskanische, die römische, die apulische und
die campanische Ebene. Letztere, das „Paradies von Europa",
ist auf das sorgfältigste bebaut und mit zahlreichen Städten und
Dörfern übersät. In verschwenderischer Fülle hat die Natur ihren
Segen über die campagna felice (die glückliche Ebene) ausgegossen.
Dichte Kastanienwälder bedecken die Berge, an deren Abhängen die
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Silber, Blei, Kupfer, Eisen und Steinkohlen. Sehr lebhaft ist der
Verkehr mit China. Die wichtigsten Handelsplätze sind: Irkutsk
(51 000 E.) und Kjachta gegenüber der chinesischen Stadt Mai-
matschin; ferner: Tomsk (52 000 E.) mit einer Universität,
Tobolsk am Jrtisch (20 000 E.), Hauptort für Pelzhandel. —
Wladiwostok (30 000 E.) am Japanischen Meer ist ein wich-
tiger Seehandelsplatz. Als Endpunkt der bald vollendeten über
7500 km langen sibirischen Eisenbahn, welche Europa mit Ostasien
verbindet, wird die Stadt eine große Bedeutung gewinnen.
Afrika.
I. Wagerechte Gliederung. Afrika hat einen Flnchenraum
von 29 818 000 qkm, nimmt also seiner Größe nach unter den
fünf Erdteilen die dritte Stelle ein.
Im Norden hängt Afrika durch die — nunmehr durchstochene —
Landenge von Snes (Bild 65) mit Asien zusammen; außerdem ist
es ganz vom Meere nmgeben. Trotzdem hat Afrika unter allen
Erdteilen die geringste Küstengliederung. Von Meeresteilen
sind nur der Golf von Guinea im Westen, sowie die Große und
Kleine Syrte im Norden zu nennen. — Das Somali-Land — die
'Ostspitze des Erdteiles — ist die einzige Halbinsel. — Un-
bedeutend ist auch die I n s e l b i l d n n g. Im Atlantischen O c e a n
liegen: 1. Die Azoren, 2. Madeira (beide von den Portugiesen zu
Europa gerechnet), 3. die kanarischen Inseln, 4. die Kapverdischen
Inseln (Inseln des Grünen Vorgebirges), 6. vier kleine Inseln im
Golf von Guinea, 6. Ascension, 7. St. Helena. — Im In-
dischen Ocean: 1. Die große Insel Madagaskar, 2. die kleinen
Gruppen der Mascarenen, der Amiranten, Seychellen, Comoren
und Sausibarinseln. — Im Norden und Süden Afrikas fehlt die
Jnselbilduug vollständig.
Ii. Senkrechte Gliederung. Das Innere Afrikas war jähr-
hundertelang fast ganz unbekannt. Die Erforschung wurde durch
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Extrahierte Personennamen: Helena
Extrahierte Ortsnamen: China Irkutsk Tomsk Wladiwostok Japanischen_Meer Europa Ostasien Afrika Afrika Afrika Afrika Guinea Europa Guinea Madagaskar Afrikas Afrikas
— 209 —
troffen. Während die Ländermasse der Alten Welt sich vorherrschend
in ostwestlicher Richtung ausbreitet, hat Amerika seine größte Aus-
dehnung — ungefähr 15000 km— von Süden nach Norden.
Amerika besteht aus zwei ziemlich gleich großen Teilen:
Nord- mit Centralamerika und Südamerika, welche durch die an der
schmälsten Stelle nur 46 km breite Landenge von Panama verbunden
sind. Jede der beiden Hälften hat die Gestalt eines nach Süden spitz
zulaufenden Dreiecks. — Die Neue Welt steht mit keinem andern
Erdteile in Verbindung. Am größten ist die Annäherung an Asien,
von dem Amerika im Nordwesten nur durch die Beringstraße ge-
trennt ist.
Einbuchtungen des Atlantischen Oceans sind: 1. die
Hudson(höds'n)bai, 2. der St. Lorenzbusen, 3. das amerikanische
Mittelmeer, dessen nördlicher Teil der Golf von Mexico nud dessen
südlicher das Karibische oder Antillenmeer ist. — Südamerika hat
Küsteneinschnitte nur an den Mündungen der großen Flüsse. —
Zwischen der Südspitze und deu Feuerlandsinseln ist die Magellan-
straße.
Teile des Großen Oceans sind: 1. der Golf von Panama,
2. der Golf von Kalifornien.
Die Glieder Amerikas find:
A. Kalbinseln.
1. Labrador (die größte der amerikanischen Halbinseln), 2. Neu-
Schottland, 3. Florida, 4. Mkatan, 5. Kalifornien, 6. Alaska.
B. Inseln.
1. Die Inseln des Nördlichen Eismeeres (arktische Inselwelt)
nebst Grönland, 2. Neufundland, 3. die Bermudainseln, 4. die West-
indischen Inseln, 5. die Falklandinseln, 6. die Feuerland- und
patagonischen Inseln, 7. die Inseln an der Nordwestküste Nordamerikas.
Während Südamerika eine außerordentlich einförmige
Küstenbildung hat, ist Nordamerika ziemlich reich gegliedert,
und zwar besonders an der Europa zugekehrten Ostseite.
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Extrahierte Personennamen: Mkatan Alaska
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Amerika Panama Asien Amerika Panama Kalifornien Amerikas Schottland Florida Kalifornien Neufundland Nordamerikas Nordamerika Europa
— 242
Die Hauptstadt Buenos Aires (d. i. gute Lüfte) am La
Plata hat 745 000 E. und ist die erste Handelsstadt der Republik.
Stromabwärts liegt La Plata (45 000 E.), ein neu angelegter,
besserer Hafenplatz. — Wichtige Handelsstädte im Innern sind:
Rosario (94000 E.) und Cordoba (48000 E.).
Tie Republik Paraguay
(253000 qkrii und 1:2 Million durchweg katholische Einwohner,
Weiße, Mischlinge und Indianer) ist neben Bolivia der einzige
Binnenstaat Südamerikas. Den wichtigsten Ausfuhrartikel des
geringen Handels bildet der Paraguay-Thee (getrocknete Blatter einer
Stechpalmenart), der in Südamerika statt des chinesischen Thees ge-
braucht wird. — Hauptort ist Asuncion am Paraguay (24 000 F.).
Tie Republik Uruguay
(179 000 qkm, 840000 katholische Einwohner, durchweg Weiße
und Mischlinge) umfaßt das Gebiet vom Urnguay-Strom bis zum
Atlantischen Ocean, größtenteils Grasland, mit ansgedehnter Vieh-
zucht. Die Produkte der Rind Viehzucht bilden fast ausschließlich
den Gegenstand des Ausfuhrhandels. Besonders bekannt ist
der hauptsächlich hier erzeugte Liebigsche Fleischextrakt, d. i.
verdichteter Rindfleischsaft. Außerdem werden noch Straußenfedern
und Getreide ausgeführt.
Die Hauptstadt Montevideo an der La Plata-Mündung
(250 000 E.) ist anch der wichtigste Handelsplatz.
Die Republik Chile
(776 000 qkm, 3 300 000 fast durchweg katholische Einwohner, del
Abstammung nach zumeist Kreolen und Mischlinge) erstreckt sich als
ein über 4000 km langer Küstenstreifen von der Südspitze Amerikas
bis Peru. Der Bodengestalt nach besteht Chile aus einen1
schmalen Küstensa um und dem Gebiete der Kordilleren, die in Chil^
ihren höchsten Gipfel haben. — Die Vegetation ist im mittlere»
und südlichen Teil des Landes sehr reich. Außer deu einheimisches
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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Extrahierte Ortsnamen: La
Plata Rosario Cordoba Paraguay Südamerika Asuncion Paraguay Uruguay Atlantischen_Ocean Montevideo Chile Amerikas Peru