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1. Erdkunde - S. 298

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 298 — Nach einigen Minuten kam Herr Dent mit einer Liste, rief fünf der Eingeladenen zu sich und verließ mit ihnen den Saal; dann kam er noch zweimal, um die übrigen Gäste — immer je fünf — abzuholen. In kurzer Zeit waren wir alle im Speisesaal versammelt, wo uns die Gastgeber erwarteten. Der Speisesaal war reich geschmückt und ebenfalls mit Laternen erleuchtet, die voll glänzender Zeichnungen und mit seidenen Quasten behängt waren. Ungeheure Rahmen mit farbigen Gläsern bildeten den Hintergrund des Zimmers, das auf der andern Seite mit Papierrollen behängt war, auf denen Sinn- und Lehrsprüche geschrieben standen. Ein prächtiger Teppich bedeckte den Boden. Die aus grün gefirnißten! Holze gefertigten Stühle waren mit Decken von blauem Tuche über- zogen, in welches mit Seide feine Blumen eingestickt waren. In der Mitte des Saales waren Tische in Dreieckform — jedoch von- einander getrennt — aufgestellt. An jedem derselben sollten fünf Gäste mit einem der Herren des Hauses Platz nehmen. Hierbei blieb die eine Seite der Tische leer. Ein Freund der Minqua machte den Wirt an dem Tische, wo ich saß. Jeder von uns hatte eine Untertasse von Porzellan und zwei kleine Stäbchen aus Ebenholz vor sich, welche unten mit Silber verziert waren; ferner lag vor jedem in einem dreieckigen, roten und weißen Papier ein Zahnstocher ans dem Flügelglied einer Fledermaus, endlich eine ganz kleine Tasse zum Trinken des Kamschu. Ein großer Teil des Tisches war von einem Dutzend blau geblümter Schüsseln bedeckt, welche die delikat zubereiteten, uns aber ganz unbekannten Speisen enthielten. Auf dem noch übrigen Platze des Tisches standen eine Menge von Schüs- seln, welche mit Blnmen, Früchten und Kuchen gefüllt, aber nur zur Augeuweide bestimmt waren. — Nuu begann das Mahl. Anfangs hatte ich meine liebe Not mit den Stäbchen; endlich gelang es mir aber doch, aus einem wunderlichen Gemische, worin ich Gurken- schnitte, Würste u. dgl. erkannte, einige Brocken herauszufischen. Das Gericht, in dem sich anch geräucherte Haifischflossen befanden, war gerade nicht schlecht. Hierauf kostete ich etwas Gebratenes, das aus Schwalben bereitet war. Auch dieses Gericht war gut, nur fand

2. Das Mittelalter - S. 257

1884 - Mainz : Kirchheim
Zunftwesen. 257 Stadtherr oder dessen Vogt von ihnen wie von Leibeigenen und Hörigen auf dem Lande das beste Stück des Nachlasses von Hausrat, Vieh oder Kleidung aus der Erbmasse entnehmen durfte. Doch schon im 11. Jarhnndert werden kaiserliche Städte von diesen Lasten durch kaiserliche Gu ade abriefe befreit, da sie als Verteidiger bedrängter Kaiser, wie z.b. die Worrn-f e r unter Heinrich Iv., die Erkenntlichkeit derselben gewinnen. So erhält auch Spei er von Heinrich Y. einen Gnadenbrief, der die gegenwärtigen oder zukünftigen hörigen Stadtbewohner, mögen sie kommen, woher sie wollen, von dem Rechte des Best-hanptes befreit, und einen andern, der die Stadt in Anerkennung standhafter Treu von Zöllen (z. B. Pfeffer, den die Handelsschiffe abgeben mußten), Baunpfennig (Strafgeld), Schatzpfennig (Vermögenssteuer) von Naturalverpflegnngs - und Transportpflicht frei macht und der Stadt Gerichts- und Münzrecht verbürgt. Diesem Beispiel folgten viele andere nicht bloß von Seiten der Kaiser, sondern auch von geistlichen und weltlichen Stadtherren, und wo dies nicht freiwillig geschah, wurde es von den erstarkenden Städten ertrotzt. 2. Zunftwesen der Handwerker. An Stelle der vielen kleinen Verkaufsbuden, die feit dem 9. und 10. Jahrhundert cm die Kirchen, besonders an Wallfahrtsorten, sowie an Hofburgen sich anschlössen und der zuströmeudeu Menge nicht nur Reliquien und Heiligenbilder, sondern auch Gegenstände der Leibesnahrung und Bekleidung feil boten, traten zunächst leicht aus Holz errichtete Hallen, bald aber in reichen Städten solide, mit Geschmack aus festen Steinen erbaute, meist gewölbte Kauf- oder Gilde hallen, Legehäuser, Lauben; sie waren um so mehr Bedürfnis, weil in den älteren Städten die Zahl namentlich der geräumigen Häuser gering war. In den einzelnen Abschlägen derselben schlug der kleine Gewerbtrei-bende seine „Bänke" auf, so daß die Läden oder Bänke der gleichartigen^Waaren neben einander in einer gemeinschaftlichen Halle ihre Stelle fanden; es entstanden Brotbänke, Fleischbänke, Wein ^ und Bierbänke, Leder - und Schuhbäuke. Diese Sänke wurden bald in den Familien der Inhaber erblich, sowohl nach dem Herkommen, das zum Erbrecht führte, als auch gegen Geldzahlung der Gewerbsgenoffeu an die Obrigkeit, welche diesen das Recht durch Verbriefung sicherte; so in Köln am Ende des 12., in Breslau am Anfange des 14. Jahrhunderts. Früh-Zeitig hatten die Fleischer einen V e r e in i g nn g s p u n k t in §o ff mann, Weltgeschichte Ii. 17

3. Erdkunde - S. 297

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
297 Die City oder Altstadt bildet den ursprünglichen Kern von London. Sie ist der Stapelplatz des Handels und Hauptsitz des Geschäftslebens. Hier sieht man nichts als Läden, Lagerhäuser, Gewerbslokale u. s. w., deren Besitzer größtenteils ihre Wohnungen außerhalb der Stadt haben, jeden Morgen auf der Eisenbahn herein- kommen und abends wieder in die vorstädtische Wohnung zurück- kehren. Die City genießt gegenüber den anderen Teilen Londons große Vorrechte; sie hat eine besondere Verfassung und Verwaltung, an deren Spitze der Lord-Mayor steht, welcher alljährlich am Michaels- tage von den Bürgern der City ans ihrer Mitte gewählt wird. Unter den Gebäuden der City sind folgende am bemerkenswertesten: die Paulskirche, die größte und schönste Londons — der Tower, eine alte, aus vielen Gebäuden bestehende Burg, früher Residenz der englischen Könige, später Gefängnis, nunmehr ein großartiges Arsenal für die Land- und Seemacht, wie auch Aufbewahrungsort der Neichskleinodien — die Börse, die Bank von England, das Rathaus (Guildhall) u. a. In Westminster, wo der Hof residiert, liegt das große Parlamentshans, sowie die ehrwürdige Westminster-Abtei mit den Grabmälern vieler englischer Könige und berühmter Gelehrter, Künstler und Kriegshelden. In Westminster sind auch die größten der dreizehn öffentlichen Parks, „der Lungen Londons". Das West ende ist der eleganteste Stadtteil, der Wohnsitz des Adels und der ganzen vornehmen Welt. Im Ostende sind die bewundernswerten Anlagen für die Marine. Hier liegen die großartigen Docks, in welche die Schiffe aus der Themse geleitet und wo sie aus- und eingeladen werden. 300 große Seeschiffe haben hier gleichzeitig Platz. Eingefaßt find die Docks von einer ununterbrochenen Reihe 5—7 Stockwerke hoher Warenhäuser, in welchen Produkte aus allen Ländern der Erde in unglaublicher Menge aufgestapelt sind. Welch ungeheuern Wert haben die großartigen Lager von Tabak, Thee, Kaffee, Zucker, In- digo, Gewürzen, Häuten, Baumwolle, Holz, Seide, Wein, Brannt- wein u. dgl.! Und welch unvergleichliche Thätigkeit herrscht in und vor den Warenhäusern! Hunderte von eisernen Kränen ächzen 13**

4. Erdkunde - S. 309

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
309 glänzender Zeichnungen und mit seidenen Quasten behängt waren. Ungeheure Rahmen mit farbigen Gläsern bildeten den Hintergrund des Zimmers, das auf der andern Seite mit Papierrollen behängt war, auf denen eine Menge moralischer Sprüche geschrieben standen. Ein prächtiger Teppich bedeckte den Boden. Die aus grün ge- firnißtem Holze gefertigten Stühle waren mit Decken von blauem Tuche überzogen, in welches mit Seide feine Blumen eingestickt waren. In der Mitte des Saales waren Tische in Dreieckform — jedoch voneinander getrennt — aufgestellt. An jedem derselben sollten fünf Gäste mit einem der Herren des Hauses Platz nehmen. Hierbei blieb die eine Seite der Tische leer. Ein Freund der Min- qua machte die Honneurs an dem Tische, wo ich saß. Jeder von uns hatte eine Untertasse von Porzellan und zwei kleine Stäbchen aus Ebenholz vor sich, welche unten mit Silber verziert waren; ferner lag vor jedem in einem dreieckigen, roten und weißen Papier ein Zahnstocher aus dem Flügelglied einer Fledermaus, endlich eine ganz kleine Tasse zum Trinken des Kamschu. Ein großer Teil des Tisches war von einem Dutzend blau geblümter Schüsseln bedeckt, welche die delikat zubereiteten, uns aber ganz unbekannten Speisen enthielten. Auf dem noch übrigen Platze des Tisches standen eine Menge von Schüsseln, welche mit Blumen, Früchten und Kuchen gefüllt, aber nur zur Augenweide bestimmt waren. — Nun begann das Mahl. Anfangs hatte ich meine liebe Not mit den Stäbchen; endlich gelang es mir aber doch, aus einem wunderlichen Gemische, worin ich Gurkenschnitten, Würste u. dgl. erkannte, einige Brocken herauszufischen. Das Ragout, in dem sich auch geräucherte Haifisch- flossen befanden, war gerade nicht schlecht. Hierauf kostete ich etwas Gebratenes, das aus Schwalben bereitet war. Auch dieses Gericht war gut, nur fand ich einen starken, ekelerregenden Geschmack wieder, den ich schon bei der ersten Schüssel bemerkt hatte. Später kamen die berühmten Vogelnester an die Reihe; sie schmeckten aber fad. In allen Speisen, so vortrefflich sie bereitet waren, fand sich jene unbekannte Zuthat, welche mir den Magen umdrehte und meinen Widerwillen gegen das Essen fortwährend steigerte. Auf meine Frage erhielt ich die Antwort, es sei — Ricinusöl.
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