TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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TM Hauptwörter (200): [T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T63: [Kaiser Macht Rom Zeit Volk Jahr Mann Staat Augustus Name]]
148
Erwerbszweige an sich geriffen. Mit zwölfhundert Fahrzeugen hat man dort
binnen 2 Jahren jedesmal 50,000 Tonnen, also 50 Millionen Häringe, er-
beutet. Oft kommen so große Quantitäten an, daß sie nicht alle genossen wer-
den können und zu Dünger verbraucht werden müssen. Man schätzt gegen-
wärtig die Menge aller Häringe, welche jährlich gefangen werden, auf tausend
Millionen.
Die Fahrzeuge, welche die Holländer Buysen nennen, und deren sich
auch die andern Völker bedienen, sind sehr lang. Sie werden von zwei
Kriegsschiffen begleitet, zum Schutze und zur Aufnahme der Kranken. Sobald
die Häringe ankommen, deren Menge nicht selten so dicht ist, daß man sie mit
Krügen und Händen schöpfen kann, werden große Netze, oft 1200 Fuß lang,
ausgespannt, welche oben durch leere Tonnen gehalten, unten mit Steinen be-
schwert sind, so daß sie durch das eingesogene Wasser steif, wie eine feste Wand,
stehen. Die von Hanf gefertigten dauern nur ein Jahr; man macht sie daher
jetzt von gelber, persischer Seide, wodurch sie doch wenigstens dreimal so lang
halten. Sie werden zuvor geräuchert, damit ihre helle Farbe die Häringe nicht
scheu mache. Die Weite der Maschen ist gesetzlich vorgeschrieben und darf nicht
enger, als ein Zoll, sein, damit man nicht zu viel Junge und Brut fange. Die
anströmenden Häringe gehen oft augenblicklich in diese Netze hinein, in d-nen
sie mit den breiten Kiemendeckeln hangen bleiben, und wenn das Glück gut
ist, kann man schon nach zwei Stunden das Netz aufwinden. Man thut dies
gern des Nachts. Jetzt werden die schnell sterbenden Fische herausgeworfen:
es wird ihnen die Kehle aufgeschnitten, und die Kiemen und Därme werden
herausgenommen. Dann wirft man die Häringe vorläufig in Fäffer mit See-
wasser. Darauf wäscht man sie aus, legt sie in Salzlake und verpackt sie
schließlich ordentlich in Tonnen mit Schichten Seesalz dazwischen. Dieses Ver-
fahren erfand im 14. Jahrhundert der berühmte Wilhelm Beukel (gestor-
den 1397) und machte dadurch erst den großen Verbrauch möglich. Kaiser
Karl V. schätzte dessen Erfindung so sehr, daß er sein Grab besuchte. Die Hol-
länder, welche sich gegenwärtig noch genau an das von Beukel vorgeschriebene
Verfahren halten, liefern immer noch die besten Häringe, wenigstens sind
ihnen die Engländer darin noch nicht gleich gekommen. Die Erfindung des
Räucherns jedoch, wodurch die Bücklinge entstehen, indem man die Häringe,
nachdem sie vierundzwanzig Stunden in Salz gelegen, mit den Köpfen an
hölzerne Spieße reiht und über rauchendes Reisig hängt, gebührt den Fran-
zosen und stammt aus Dieppe.
Der Häring ist eine sehr gesunde Speise: ja, man benutzt ihn häufig als
ein das Wohlbefinden herstellendes, überhaupt wohlthätiges Nahrungsmittel
und hat ihn wegen des Reizes, den er verursacht, selbst als eine Art Heilmittel
benutzt, namentlich die Häringsmilch gegen Luftröhren-Schwindsucht. Wo der
Häring in zu großer Menge gefangen wird und nicht eingesalzen werden
kann, benutzt man seinen Thran; ja, man braucht wohl auch, wie schon er-
wähnt, den ganzen Fisch als Dünger.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Karl_V. Karl_V.
223
Durch den Riß nur der Wolken
Erblickt er die Welt,
Ties unter den Wassern
Das grünende Feld. H ch i l l e r.
5. Fr an kr e i ch *). — P ari s.
Wandern wir aus der Mitte Deutschlands gegen Südwest immer weiter
und weiter, so werden wir endlich vor den blauen Fluthen des mächtigen
Rheins stehen. Ueberschreiten wir diesen Strom, so treten wir in das herr-
liche Fr a n k r e ich ein. 37^ Mill. Menschen bewohnen dieses schöne und frucht-
bare, meist ebene Land, das von hundert Flüssen bewässert tvird. Ja wohl iß
Frankreich ein herrliches, gesegnetes Land; den» im Norden findet sich Alles,
wie in Deutschland: reichlich tragende Getreideäcker, lachende Obst- und Ge-
müsegärten, würzigdufteude Wiesen. Noch freundlicher gestaltet sich aber das
Bild im Süden. Hier wachsen Citronen, Orangen, Mandeln, Kastanien, Fei-
gen, Oliven und noch viele andere Früchte und Kräuter in Hülle und Fülle;
besonders gedeiht aber hier guter, feuriger Wein, mit welchem auch die mitt-
lern Provinzen überreichlich gesegnet sind. Und wo in Frankreich die Traube
spendende Rebe nicht fortkommen will, da macht man Obstwein, wie z. B. in
der Normandie; denn der lebenslustige, fast etwas leichtfertige Franzose hält
es mit dem Sprüchlein: „Der Wein erfreut des Menschen Herz." Deßhalb
wird in Frankreich auch nur wenig Bier gebraut. Doch trinkt der Franzose den
Wein nur höchst selten ganz rein. In der Regel mischt er ihn im Glase zur
Hälfte niit Wasser. — Wo das Land des Anbaues fähig ist, blühen Ackerbau
und Viehzucht. Namentlich herrscht aber in den vielen und mitunter sehr groß-
ßen Fabriken sehr reges Leben und eine seltene, musterhafte Thätigkeit; denn
die Franzosen sind ein fleißiges, erfinderisches und betriebsames Volk. Die
schönen, geschmackvollen Seidenzeuge, die buntfarbigen, prächtigen, seidnen
Tücher und Bänder, die ihr in den Gewölben unsrer Kaufleute erblickt, werden
größtentheils in Frankreich gewebt. Wegen ihrer feurigen Farben, ihrer Festig-
keit und Reinheit, zieht man sie den deutschen und englischen seidnen Fabrikaten
vor. Pariser Umschlagetücher machen die Reise durch die ganze Welt. Die
Franzosen wirken aber auch Gold- und Silberstoffe, Tressen, prächtige und
kunstreiche Tapeten, eine große Menge Wollen - und Baumwollenzeuge u. s. f.
Und wie viele andere Galanterie - und Modewaaren verfertigen und verkaufen
nicht die Franzosen! Die Pariser Modewaaren sind auf den Sandwichinseln
eben so gut zu finden, wie in den Kaufläden Calcutta's und Batavia's.
Der Bergbau will aber in Frankreich weit weniger besagen, als bei
uns in Deutschland. Während die gesammten deutschen Silbergruben jährl.
200,000 Mark Silber liefern, geben die 33 Blei- und Silberbergwerke
*) Mit Savoyen und Nizza 10,000 ^Meilen.
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Rheins Frankreich Deutschland Frankreich Frankreich Frankreich Kaufläden_Calcutta's Frankreich Deutschland Nizza
m
wird, wenn es reif ist, abgeschnitten und auf den Zuckermühlen zwischen
Walzen zerquetscht und ausgepreßt. Das aber ist eine gar beschwerliche Arbeit
und gefährlich zugleich. Denn da sich das Zuckerrohr nicht aufbewahren läßt,
sondern schon nach vierundzwanzig Stunden verdirbt, so müsien die Neger
in der Zeit der Zuckerrohr-Aernte oftmals Tag und Nacht vor den Walzen
stehen und das Zuckerrohr hinhalten; da werden sie denn öfters schläfrig und
kommen, ohne es zu merken, mit einem Finger zwischen die Walzen, die dann
sogleich den Finger und darauf auch die Hand zwischen sich hineinrädern und
ganz zerquetschen. Darum steht immer Einer mit einem scharfen Beile dabei,
der sogleich den Finger oder die Hand abhaut, wenn sie hineingekommen ist,
damit nicht der ganze Mensch gerädert wird. Wir Alle lasten uns den Zucker
gut schmecken und wissen nicht, wie sauer es bei seiner Zubereitung unsern
armen, schwarzen Brüdern geworden ist. „Wenn man," sagte vor ungefähr fünf-
zig Jähren der berühmte Benjamin Franklin, „alle mit den Zucker-
pflanzungen verbundenen Gräuel bedenkt, so kann man sich beim Anblick eines
Stückes Zucker kaum der Vorstellung erwehren, daß es mit Menschenblut ge-
färbt sei." Der ausgepreßte Saft heißt Rohrwein und gibt durch Destil-
lation den Rum. Von den Zuckermühlcn wird der Saft sogleich in die
Siedehäuser gebracht, wo er sich durch Kochen verdickt; die Unreinig-
keiten werden abgeschäumt. Bei verstärktem Feuer wird dieses Sieden, Ab-
schäumen und Reinigen wiederholt, auch Kälkwaster hinzugeschüttet, damit der
Saft körnig werde. Ist der Säst dick genug, so wird er abgekühlt und gerinnt.
Was noch nicht geronnen ist, wird durch Fässer mit durchlöchertem Boden ab-
gelassen und kann auch noch zu einer Art gröberen Zuckers gemacht werden.
Der geronnene Theil heißt nun roher Zucker, Maskovade, Puder-
zucker. Man gießt ihn auch in Formen und nennt ihn dann gewöhnlich
Lumpenzucker. In dieser Gestalt wird er nach Europa gebracht, um in
den Zucker-Raffinerien den höhern Grad von Festigkeit und Reinigkeit
zu erlangen. Er wird von Neuem aufgelös't, gekocht, mit Kälkwaster, Ochsen-
blut, auch wohl Eiweiß versetzt, fleißig abgeschäumt, filtrirt und zuletzt in
kegelförmige Gesäße gegossen, deren nach unten gekehrte Spitze eine Oeffnung
hat. Der obere breite Theil des Zuckerhutes wird mit nasser Thonerde bedeckt,
welche den Zucker durchdringt, die letzte Unreinigkeit wegnimmt und ihm die
gehörige Weiße gibt. Dieser gelüutertehutzucker kommt unter verschie-
denen Namen seiner Güte, Melis, Raffinade, Canarienzucker, in
den Handel. Durch die untere Spitze fließt der Theil, welcher nicht in festen
Krystallen angeschossen ist, und heißt Syrup. Der Candiszucker wird
aus dem geläuterten, stark eingekochten Zucker gemacht, den man in kupferne,
mit Fäden durchzogene Gefäße füllt, wo er sich in großen Krystallen ansetzt.
Die Töpfe werden zuerst an einen kühlen Ort und dann, wie der Hutzucker, in
die Trockenstube gesetzt.'
Außer dem Zuckerrohre kann man noch aus manchen andern Veget^-
bilien Zucker oder wenigstens einen sehr brauchbaren Syrup erhalten. Der-
Der nordamerikanische Freiheitskrieg. Die englischen Kolonieen. 279
dies wurden in die südlicheren Kolonieen auch Negersklaven eingeführt,
nachdem die englische Negierung aufgehört hatte, die Deportierten zur
Sklavenarbeit in den Kolonieen verwenden zu lassen.
Die englischen Kolonieen in Nordamerika waren von dreierlei Art:
rein demokratische, wie namentlich die in Neuengland; dann von der Krone
angelegte, in welche das in England herrschende aristokratische Element
verpflanzt und daher auch die Kolonialverfassung der englischen nachgebil-
det wurde (Virginien, New-Iork, beide Karolina, New-Jersey, Georgia);
endlich Grundherrenkolonieen, d. h. solche, welche ursprünglich einzelnen
Familien angehörten (Maryland, Pennsylvanien; ursprünglich auch beide
Karolina und New-Jersey). Allen Kolonieen war aber das englische
Recht, die englische freie Gemeinde- und Bezirksverfassung gemein, und
als 1719 die Whigregierung unter Georg I. die Grundherrenverhältnisse
aufhob, beruhte die staatsbürgerliche Gesellschaft in Nordamerika auf
demokratischer Grundlage. Die Verfassung der einzelnen Kolonieen war
nicht bei allen die gleiche, indem die einen mehr Freiheiten als die an-
dern besaßen, wie schon von denen in Neuengland bemerkt wurde; an
der Spitze der Regierung stand ein Gouverneur, die Person des Königs
vertretend, das Oberhaus vertrat ein Rath, das Unterhaus eine von
den Bürgern erwählte Versammlung von Repräsentanten. Die könig-
lichen Aemter in den Kolonieen wurden indessen fast durchschnittlich mit
eigentlichen Engländern besetzt; auch befolgte England gegen Nordamerika
die Grundsätze der alten Kolonialpolitik, nach welcher den Kolonieen nur
der Verkehr mit dem Mutterlande unbedingt frei war, die Ausfuhr von
Rohprodukten nach fremden Ländern großen Beschränkungen, die Einfuhr
aus fremden Ländern einem unbedingten Verbote unterlag; selbst die
Fabrikation für den einheimischen Bedarf war den Kolonieen nur in ein-
zelnen Artikeln (z. B. grobes Tuch, Leder, Leinen) gestattet, in anderen,
namentlich in Metallwaaren, gänzlich untersagt. Dem Alter nach be-
standen vor dem Unabhängigkeitskriege folgende englische Kolonieen in
Nordamerika: Virginien (1607); New-Iork (1614 von den Holländern
gegründet, 1664 von den Engländern erobert); Plymouth (1620 ge-
gründet, 1692 mit Massachusetts vereinigt); Massachusetts (1628);
New-Hampshire (1623 kolonisiert und zuerst Lakana genannt, Theil von
Massachusetts, 1679 selbstständige Kolonie); Maine (1630); Maryland
(1633); Konnektikut (1635 von Massachusetts aus kolonisiert); New-
Haven (1637, mit Konnektikut 1662 vereinigt); Providence (1635),
Rhode-Jsland (1638), beide vereinigt 1638; Nordkarolina (1650);
Südkarolina (1670); Pennsylvanien (1682); Delaware (1638 von den
Schweden und Holländern kolonisiert, 1662 von den Engländern er-
obert und 1683 mit Pennsylvanien vereinigt, wieder selbstständig 1703);
New-Jersey (1623 von den Holländern kolonisiert, 1664 englisch, 1688
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
602
Afrika —
Nigritien.
10) Schließlich haben wir noch das Reich Bambarra zu erwähnen, das an
Massena grenzt und am oberen Dscholiba bis in die senegambischen Gebirge sich aus-
dehut. Das Volk, ein Zweig der Mandingos oder Wangerawas, muhammedauisch und
unbezwnngen von den Fellatahs, lebt in einer staatlichen Ordnung, die höher steht
als die der Aschantis und Dahomeher, — ein Beweis, wessen auch Neger sähig
sein können. Die Bambarrauer sind in mancherlei Arbeiten geschickt, namentlich in
edeln Metallen; sie fertigen brauchbare Waffen, auch Pulver, obwohl sie die Gewehre
dazu durch den Handel beziehen. Nur Sklaven sieht man fast nackt-, freie Leute aber
gehen bekleidet einher. Ihre Frauen sind mit Baumwollspinnen und -färben beschäftigt,
während den Sklaven die Besorgung von Haus und Feld obliegt. Der König, der
seinen Sitz zu Sego (30000 E.) hat, übt keiue Willkürjustiz, da die Rechtsprechung
einem Rathe der Alten zusteht; er schützt Handel und Gewerbe, und vertheidigt sein
Land mit einem geregelten Heere, hält aber außerdem eine Leibgarde aus berittenen
Sklaven. —
Bemerkungen. 1) Mau macht gewöhnlich der Negerrasse deu Vorwurf der
Trägheit. Nun ists natürlich, daß den Bewohnern der Tropenländer das Leben leichter
wird als uns. Dennoch hat man bei mehreren Negervölkern, wie aus dem oben Ge*
sagten hervorgeht, eine Arbeitsamkeit gefunden, die freilich nicht englisch und deutsch,
allein bei einer mittleren Jahrestemperatur von 18° anerkennenswerther ist als die
der heutigen Sicilianer bei nur 14. Der Ackerbau wird nicht ohne Sorgfalt betrieben,
die Felder stehen voll Durrah, Reis und Mais, in Hauffa mitunter voll Weizen, und
mehrere andre Produkte, Baumwolle, Indigo u. f. w. werden kultivirt. Rinder« und
Pferdezucht beschäftigt eine Menge Männer; und was die städtischen Gewerbe betrifft^
so ließe sich keine schlechte Ausstellung einheimischer Sudsnwaaren veranstalten, als da
sind: manchsaltige Sachen aus Holz, Leder, Thon, Eisen, Ringe und sonstige feine
Goldgebilde, Liunen- und Baumwollzeuge in schönen Farben, glänzende Matten und
Sandalen, buntfarbige Seidenwaaren, wozu das Material vom Mittelmeere her be-
zogen wird, und sogar Pulver aus eignen Fabriken. Stellen wir dem Markte Tim-
buktus noch deu von Kano zur Seite, so wird unsre Vorstellung von ihrem Hau-
delsverkehr hinreichend deutlich werden. Auf den Markt Kanos kommen jährlich 600
Eselladungen Guruuüsse, 300 Kamelladnngen Salz, 400 solcher Lasten Seide aus Tri-
poli, 100 Lasten Zucker, 50000 Solinger Schwertkliugen, 5000 Sklaven, rothes Tuch
und Nadeln aus Livorno, arabische Anzüge, Kupfer, Rosenöl, Perlen u. s. w. 300
Kamellasten gehen jährlich nach Timbuktu ab. Die zu Gando gehörende Landschaft
Nyffe, worin der gewerbreiche große Ort Rabba, liefert besonders gesuchte Toben oder
Hemden, und Kano selbst zeichnet sich durch seine Sandalen, gestickten Reisetaschen :c.
aus. Der ganze Umsatz daselbst wird auf 1000 Millionen Kauries, soviel als
600000 Dollars, berechnet. Wo man, wie in den Städten Sudans, europäische
Waaren dreimal höher bezahlt als am Mittelmeere, da ist sicher kein geringer Wohlstand
zu Hause.*) Dies zeigt sich selbst an ihren Kriegsheeren, die gut ausgerüstet und ge-
ordnet sind.
*) „Die Wohnungen der muhammedanischen wie die der christlichen Abessinier"
— sagt G. Rohlfs — „sind bei weitem roher und schmutziger, als die der Neger in
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Rohlfs
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Hauffa Kano Livorno Timbuktu Kano Sudans
904
Europa
— Brittisch e s Reich.
vermag die durch lauge glänzende Wolle ausgezeichnete brittische Schafzucht
der riesenhaft angewachsenen Eigenindustrie (112000 Webstühle, 4,353000
Spindeln) kaum noch ' » des Bedarfes zu liefern und bezog man i. 1.1870
von Australien 189, vom Caplande 39, von Indien 13 Mill. Pfund Wolle.
Das Centrum für die Wollindustrie ist Leeds, der Gesammtwerth aller
Wollfabrikate beläuft sich jährlich auf 230 Mill. Thlr., wovon für 100 Mill.
ausgeführt werden. Die Ausfuhr der Leinwand hat den Werth von 44 Mill.,.
die des Flachsgarns zu 7 Mill. Thlr. eingerechnet, der aller Leinenwaaren von
102 Mill. Nur der kleinste Theil des hiezu nöthigen Rohmaterials wird
im Lande selbst erzeugt, dagegen 3v-- Mill. Ctr. Rohstoff von Rußland zc.
eingeführt, um einem großen Theil der Welt das Fabrikat zu liefern. In
Dundee (in Schottland) allein beschäftigt diese Industrie 35000 Arbeiter;
im ganzen sind damit 40000 Webstühle mit 1,685000 Spindeln belegt. Mit
Verarbeitung von Seide hauptsächlich zu eignem Bedarf beschäftigt (Ge-
fammt-Werth 82 Mill.), versendet man doch für 14 Mill. Thlr. seidene
Waaren. Riesig ist die jährliche Einfuhr von Rohbaumwolle, nämlich 1260
Mill. Pfuud, wovon, nach Abzug der Wiederausfuhr, zur Verarbeitung
1000 Mill. Pfd. im Lande verbleiben. Der Werth aller Baumwollen-
fabrikate, mit deren Herstellung 600000 Menschen, sowie 35 Mill. Spindeln
und 440000 Webstühle beschäftigt sind, beläuft sich aber auch auf 540 Mill.
pr. Thaler, wovon für 350 Mill. in fremde Länder verschickt werden,
während der ganze europäische Continent bloß für 400 Mill. Thlr. Baum-
wollenwaaren produzirt. Um dieselbe Menge Baumwollgarn durch Hand-
arbeit zu fertigen, wie sie die brittischen Maschinen in einem Jahre liefern,
bedürfte es 91 Mill. Arbeiter. Die Grafschaften Lancafhire und Chefhire
sind die Hauptsitze der Baumwollenindustrie. — Mit der Fabrikation in
Baumwolle wetteifert die in Metallen, woran der einheimische Boden so
reich ist, daß jährlich 100000 Ctr. Zinn, Va Mill. Ctr. Blei, 4 Mill. Ctr.
Kupfer, 300000 Ctr. Zink u. f. w- gewonnen, nur ein kleinerer Theil des
Materials eingeführt zu werden braucht und der Gefammtgeldwerth der
Bergbauproduktion jährlich auf 260 Mill. Thlr. veranschlagt werden kann.
Man schätzt die Ausfuhr von Metallwaaren, Maschinen und Stahl auf
136 Mill. Thaler, den Werth aller erzeugten Waaren auf 340 Mill. Eine
solche Fabrikation wäre übrigens unmöglich ohne die Masse von Steinkohlen,
woran Großbritannien Ueberfluß hat; denn die Gruben liefern jährlich
2050 Mill. Ctr. (d. i. ca. 60 % der Gefammtförderung auf der Erde) dieses
wichtigen Minerals, wovon etwa der achte Theil ins Ausland geht. — Die
Ausfuhrderfämmtlicheu brittischen Manufakte und Produkte
(also diejenigen Erzeugnisse fremder Länder, die unverändert wieder aus-
geführt werden, nicht mitgerechnet) beläuft sich an Werth auf 880 Mill.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Australien Caplande Indien Leeds Schottland
Sein Privatleben. °'
Hühnern und Tauben, auch hielt man als Ziervögel Pfauen, Enten und Turteltauben. Die Aufsichtsbeamten mußten zu Weihnachten ein genaues Verzeichnis von dem ganzen Bestände an Vieh, Getreide, Wein, Honig, Eiern, Wolle n. s. w. einreichen, am Palmsonntag den Geldertrag abliefern und Rechnung ablegen. Wenn Karl feine Güter bereifte, was fehr oft geschah, fo war er ganz Landwirt und vergaß den König und Staatsmann; er nahm alles selbst in Augenschein, ordnete Verbesserungen an, prüfte die Bauanschläge und sah die Rechnungen nach, in welche alles bis aufs Kleinste, selbst jedes verkaufte Ei, eingetragen sein mußte.
6. Karls Privatleben und Tod.
So groß Karl iu allen Verhülltnissen des öffentlichen Lebens war, fo liebenswürdig erscheint er irrt Privatleben. Wie er seiner Mutter stets die höchste Ehrfurcht erwies, so war er feiner Schwester Gisla ein liebevoller Bruder, feiner (Zweiten) Gemahlin Hildegard ein zärtlicher Gatte, feinen Kindern ein sorgsamer Vater. Seine Söhne ließ er nicht nur in den Waffen üben, sondern er war auch mit der größten Sorgfalt für ihre geistige Bildung bemüht. Eben so sorgte er dafür, daß feine Töchter, an denen er mit ganzer Seele hing, nicht nur in den weiblichen Künsten des Spinnens, Webens und Wirkens, sondern auch iu den Wissenschaften unterrichtet würden. Nie mochte er sie von feiner Seite lassen, und nicht bloß bei Tische mußten sie neben ihm fitzen, sondern sie begleiteten ihn auch auf feinen Reifen, gingen mit ihm auf die Jagd, und selbst auf feinen Kriegszügen trennte er sich nicht von ihnen.
In feiner Lebensweise war er außerordentlich einfach. Niemand konnte müßiger fein in Speise und Trank. An seiner gewöhnlichen Mittagstafel gab es nur 4 Gerichte, außer dem Braten, den er von den Jägern am Bratspieß herbeibringen ließ, und den er fehr gern atz. Gastmähler fanden nur selten und an besonders festlichen Tagen statt; dann fah er aber auch gern recht viele Leute bei sich. Wein trank er wenig, selten mehr als dreimal bei Tische, und nichts verabscheute er mehr, als Trunkenheit; dagegen wurde es ihm fehr schwer, an Fasttagen ohne alle Speise fertig zu werden, und er meinte, das Fasten schade ihm. Zur Unterhaltung ließ er sich bei Tafel etwas von den Thaten der alten Könige, auch wohl aus den Schriften des heiligen Augustin vorlesen; auch liebte er bei Tische Saitenfpiel und Gesang. Nach der Mahlzeit pflegte er 2—3 Stunden zu schlafen;
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
TM Hauptwörter (100): [T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karls Karls Karl Karl Gisla Hildegard