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und nun erst darf die Sennerin an ihr Mittagsmahl denken, das
aus Brot, Milch, „Topfen", Butter oder dem beliebten „Schmarren"
besteht, selten einmal auch aus Fleisch, das man ihr „von unten"
heraufbringt; denn in Zwischenräumen erscheint ein Hausgenosse,
um die von der Sennerin bereitete Butter abzuholen. Abends findet
sich die Schar der Rinder zur Nachtruhe ein. Zum drittenmal
wird gemolken; Grünfutter bildet die Abendkost. Bald herrscht tiefe
Ruhe in der Hütte und auf der Alm; nur die Bergamfel flötet
im Busche.
Wohl ist es schön auf der Alm, „wenn's klare Tag hat und
's Vieh g'sund ist"; aber ängstlich wird es der einsamen Bewohnerin
der Hütte, weun die Sommerschwüle donnernde Gewitter erzeugt
und zuckende Blitze die Herde bedrohen. Und wenn erst die Nebel
hereingezogen kommen! Schwer und fröstelnd lagern sie tagelang
über der Alm und wollen gar nicht weichen, bis sie sich endlich in
kalten Regen auflösen, während dann auf den Berggipfeln Schnee
fällt und der Sturm Flocken und Wolken vor sich her treibt.
Dann läßt das Vieh den Kopf hängen, und die Sennerin ist
„völlig zag". Sie möchte lieber unten im Thale sein. Nur Ge-
duld! Der Michaelistag rückt immer näher heran, und mit ihm
geht die Almzeit zu Ende. Man denkt ans „Absödeln" und an
den Heimtrieb; geht es dann endlich thalein, so trägt jede Kuh
Blumenkränze auf den Hörnern. Allgemach breitet sich der Winter
ins Thal, und die Sennerin sitzt an den langen Abenden am Spinn-
rocken, oft in Gesellschaft befreundeter Almerinnen aus der Nachbar-
schast. Sie singen Almlieder und erzählen einander, was sie in der
Sommerzeit erlebten. (Nach Daniel.)
Die ungarischen Wußten.
In Deutschlaud hat man von den ungarischen Pußten oft eine
Vorstellung, die ganz unrichtig ist. Man denkt sich unabsehbare
grüne Flächen, bedeckt mit prächtigen Viehherden, die im üppigen
Grase halb verschwinden. Und doch giebt es in der ganzen West-
Hälfte Europas keine Gegend, die den größten Teil des Jahres mehr
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
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Gäste dient. Ein großer Ofen und ein Wandschrank mit Heiligen-
bildern sind die Zierde des letztern. Einige Fenster, d. h. Löcher in
der Wand, welche mit geöltem Papier verklebt sind, erhellen den
Ranm notdürftig. Für alle Bequemlichkeiten zum Schlafen muß der
Reisende selbst sorgen, da das Bett fehlt.
Uber Nahrung und Kleiduug der christlichen Bosniaken schreibt
der ehemalige Trappisten-Prior P. Franz aus Baujaluka folgendes:
„Was essen die Rajas (das sind die Christen)? Ein- oder
zweimal des Tages warmes Kukuruzbrot, das ohne Sauerteig und
Salz gebacken und klotzig schwer ist. Die Wohlhabenderen verspeisen
zum Brot Krautköpfe, welche sie in einem Bottich sauer gemacht
haben. Geschnitten ist das Kraut nicht, da es an Hobeln fehlt.
Diejenigen, welche sich recht gütlich thun wollen, essen zum Mais-
brot Bohnen. Große Seltenheit ist ein Pilaw, d. i. Reisbrei mit
Hammel- oder Hühnerfleisch. Milch, Butter und Schmalz sind sehr
rar. Eier und Schweine müssen veräußert werden, damit nur
die notwendigsten Dinge eingekauft und vor allem die hohen For-
derungen der türkischen Grundherren befriedigt werden können. Das
ungegorene Kukuruzbrot ist also die Hauptnahrung, welche wohl
dickbauchig macht, aber wenig Kraft giebt. Wahrscheinlich von diesem
Brote entstehen die unzähligen Spulwürmer, an denen hier sast alle
Kinder leiden und dahinsiechen. Unser Kloster hat oft das Aus-
sehen einer Kleinkinderbewahraustalt, da viele wurmleidende Kinder
hierher getragen werden, um durch Arznei, meistens Chinin, vom
Fieber und von den Würmern befreit zu werden.
„Die vermöglicheren christlichen Bosniaken tragen in der kälteren
Jahreszeit weißwollene Kleider, gegen die selbst die groben weißen
Kutten der Trappisten noch fein erscheinen. Die ganz Armen gehen
Sommer und Winter in leinenen Fetzen. Strümpfe und Schuhe
sind dem Bosniaken unbekannte Dinge. Er kennt nur seine Opanken,
d. i. ein rundes Stück Schweinsleder mit durchlöchertem Rand, das
durch einen Riemen wie ein Tabaksbeutel zusammengeschnürt werden
kann. Natürlich ist ein solcher Schweinslederschuh in kurzer Zeit
durchgelaufen und kann auch nicht mehr ausgebessert werden; aber
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Extrahierte Personennamen: P._Franz_aus_Baujaluka Franz
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Siidamerika. — Peru u. Bolivia.
c) Ecuador oder Aequator mit 650000 Bew., theils, hohes Gebirgslaud mit
schmalem Küstenstrich, theils weite Flächen bis zur brasilischen Gränze. Der
Hauptort ist das 8500' hoch gelegene Quito, der Erdbeben halber aus lauter
einstöckigen Häusern bestehend und also von großem Umfang; Einwohner 70000.
Bei Tacunga finden sich Reste eines Jnkapalastes. Cuenca mit 30000 und
Guayaquil mit 24000. Die Bai Guayaquils umfaßt die Insel Puna,
die vor Pizarros Ankunft 20000 Bewohner hatte, jetzt nicht den vierten Theil.
Südlich von Cuenca liegt Loxa, bekannt durch die besten Sorten Fieberrinde,
(tzuina oder Kihna — Cascarilla link, de Loxa) denn grade im dortigen milden
Klima, 5400 bis 7200' Seehöhe, werden die Cinchonawälder mit besonderer
Sorgfalt gepflanzt. Man läßt die Bäume nicht alt werden, benutzt sie vielmebr,
wenn sie kaum 6 Zoll dick, doch schon 50 bis 60' hoch sind; die Blätter haben
5 Zoll Länge und 2 Breite. Die Heilkraft der Cinchona wurde in Europa durch
die peruanische Vicekönigin Gräfin von Chinchon bekannt, die zu Lima 1638
dadurch vom Fieber geheilt wurde; sie brachte zuerst die kostbare Rinde nach
Madrid. — Der Republik Ecuador gehört noch die Gruppe der öden Gal-
lopagos oder Schildkröten-Inseln im Austral-Ocean; nach einer derselben
sendet Quito seine Verbrecher.
2) Peru und Bolivia, 42000 Qm. mit 3%, Mill. Bewohner.
Von Ecuador durch den Ostlanf des Marannon getrennt, erstrecken sie sich
an beiden Seiten der Andes bis südwärts der Steinbockswende, östlich aber bis
zum Madeira und in die Nähe des obern Paraguay. Am Meere wehr frischere
Luft, indem eine kältere Strömung von Süden kommt und fast dauernde Nebel
die Sonne umschleiern. Doch ist die Küste dürr aus Mangel an Regen; nur
wo Quellen, Flüsse und künstliche Wasserleitungen sind, gedeihen auch die Pflan-
zen. Im Innern östlich der Berge ist regelmäßige Regenzeit von Januar bis
Juni, wo alsdann (wie am Orinoko) die weiten Tiesflächen seeartig werden und
die Wälder zu schwimmen scheinen. Am gesundesten und gut angebaut sind die
Hochebenen und Thäler zwischen der Ost- und Westcordillera, so wie auf der
Abstufung des Gebirgs nach Osten. Die Vegetation ist dort überaus reich. Aus
der Thierwelt sind 4 Kameelziegen, d. h. die zahmen lasttragenden Lamas, die
leicht zu zähmenden Alpacas, die mit einem Höcker versehenen Guanakos, und
die gemsartigen auf Höhen von 13 bis 16000 Fuß lebenden Dicunnas, hin-
reichend bekannt; vielleicht ist aber der Papiermacher das merkwürdigste, ein
kleines Jnsect, deren viele in Gemeinschaft ein großes Gewebe in die Länge und
Breite zum Dach ihrer Verpuppung arbeiten. Ein solches Dach ist dünn und
Gouverneur der belgischen Grafschaft Mons geschickt hatte, nach Belgien aber
war sie durch den päpstlichen Nuntius gebracht worden. Für die Einführung aus
Italien spricht der Name Kartoffel, von tartufo oder taitufolo, indem man sie
für eine Art Trüffel hielt, auch wohl zum Unterschied von der wirklichen Trüffel
taitukolo bianco nannte. In Deutschland hieß damals die Trüffel gewöhnlich
Griebel, darum auch bei manchen Schriftstellern die Kartoffel Griebelnbusch.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung]]
Extrahierte Ortsnamen: Bolivia Ecuador Quito Cuenca Guayaquil Puna Cuenca Europa Lima Madrid Ecuador Quito Peru Bolivia Ecuador Paraguay Orinoko Westcordillera Belgien Italien Deutschland