— 169 —
Wie im Klima, so zeigen sich auch in der Pflanzen- und
Tierwelt Asiens große Gegensätze. Während die öde Tundra im
Norden notdürftig von Moosen und Flechten bedeckt ist, so daß nur
wenige Arten von Pelztieren und Vögeln dort fortzukommen vermögen,
erreicht die Pflanzen- und Tierwelt im Südeu des Erdteiles üppige
Mannigfaltigkeit und riesenhafte Formen. Palmen, Reis, Thee, Zucker-
rohr, Kaffee, Baumwolle, Pfeffer und andere Gewürze, mancherlei
Arznei- und Färbekräuter haben hier zumeist ihre Heimat. Zahlreiche
Tierarten beleben diese tropischen Länder Asiens. In den mächtigen
Wäldern hausen Elefanten, Nashörner, Büffel, Affen und Schlangen;
Papageien und andere farbenreiche Vögel fchaukeln sich auf den
Zweigen der Bäume; im Dickicht des Schilfes lauert der Königstiger;
Sümpfe und Ströme sind von Krokodilen, Salamandern und Schild-
kröten bewohnt; der Indische Ocean birgt die kostbare Perle.
V. Bevölkerung.
a) Zahl. Asien hat 840 Millionen Einwohner, also mehr
als die Hälfte aller Menschen. Auf 1 qkm treffen durchschnittlich
19 Seelen. Die Bevölkerung ist naturgemäß sehr ungleichmäßig verteilt.
In Sibirien rechnet man auf 2 qkm kaum 1 Bewohner; in Britisch-
Jndien hingegen kommen auf 1 qkm 60, in Japan sogar 108 Menschen.
b) Abstammung. Die Bewohner Asiens gehören drei ver-
schiedenen Rassen an: der mongolischen, der kaukasischen und
der malayischen.
1. Die mongolische Rasse — in der Mitte, im Osten und
Norden des Erdteiles •— umfaßt etwa 3/5 der Gesamtbevölkerung.
Die hervorragendsten Völker dieser Rasse sind die Chinesen, Japaner,
Tataren und die sibirischen Völker.
2. Die kaukasische Rasse — im Süden und Westen ■— zählt
nicht ganz 2/5 der Bewohner. Hierher gehören: die Inder, Perser, Ära-
der, Armenier. Europäer sind in Asien verhältnismäßig wenig ansässig.
3. Die malayische Rasse — im Südosten—, ungefähr
30 Millionen, wohnt im südlichen Hinterindien und auf den benach-
barten Inseln. Die Urbewohner von Dekhan und Ceylon gehören
einer eigenen Rasse, den Dravidas, an.
Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. F
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide]]
Extrahierte Ortsnamen: Asiens Asiens Sibirien Britisch-
Jndien Japan Asiens Asien Hinterindien Ceylon
241 —
der wilden Indianer zur
katholischen Religion.
Bolivia ist durch seinen
M i n e r a l r e i ch t u m,
besonders an Silber,
Kupfer und Zinn, be-
kannt. Infolge eines
unverständigen Betrie-
des sowie fortwährender
Kriege und der Herr-
schenden Unsicherheit ist
aber der Bergbau stark
zurückgegangen. Auch
Industrie und H a n-
del sind gering.
Der größte Ort ist
La Paz (40000 E.),
____ unfern des Titicaca-
Bild 89. Indianer von Bolivia. 'ee*- ^ ° 10 f t mit
16 000 E. war einst-
>nals seiner reichen Silberminen wegen weltberühmt. Jetzt sind die
leisten derselben verlassen. — Cochabamba (25 000 E.) ist nun-
mehr die gewerbreichste Stadt.
Die Argentinische Nepublik
hat 2 790 000 qkm und 4 Millionen zumeist katholische Einwohner,
Unter denen fast 1 Million eingewanderte Europäer sind. Der größte
5eil des Gebietes ist eine ungeheure grasreiche Ebene (die
Pampas), auf welcher große Herden halbwilder Pferde (nach der
Zählung von 1895 fast 5 Mill.), Rinder (22 Mill.), Schafe
(75 Mill.) weiden. Die Viehzucht liefert auch für den Handel
b>e wichtigsten Ausfuhrartikel, vor allem Schafwolle, außerdem
fleisch und andere tierische Produkte.
Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. 11
.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
266
sehr mild. Nur in sumpfigen Gegenden herrscht ungesunde Lust, und hier wü-
thet zuweilen das furchtbare gelbe Fieber. Man baut alle europäischen Obst-
arten, Baumwolle, Reiß, Getreide, Zucker und vorzüglich Tabak. In den
ungeheuren Wäldern leben viele Pclzthiere und viel Wild. Von den schädlichen
und lästigen Thieren erwähnen wir die Klapperschlange und die Muskitos.
In Carolina und vorzüglich in Californien findet man eine ungeheure Menge
Gold, in den Gegenden des Misfisippi viel Eisen, Kupfer und Blei. Die See-
küsten sind reich an großen, natürlichen Häfen.
Die südlichen Staaten haben Sklaven; es sind dies Neger oder Schwarze,
welche durch den schändlichen Menschenhandel aus Afrika zu Arbeitern in den
Plantagen eingeführt wurden. Zur Ebre der Menschheit wird dieser abscheu-
liche Handel jetzt immer mehr beschränkt. Handel, Fabriken und Gewerbe be-
schäftigen den britischen Kolonisten; der Deutsche ist der tüchtigste Landbauer
und Handwerker. Er zeichnet sich durch Fleiß, Ordnungsliebe und Genügsam-
keit aus. Die Regierungsverfassung verbindet jetzt,einunddreißig verschiedene,
von einander völlig unabhängige Staaten und mehrere Distrikte zu einem
Ganzen, und zwar durch den Congreß, welcher sich aus Abgeordneten der
sämmtlichen Staaten bildet. An der Spitze steht der auf vier Jahre erwählte
Präsident, welcher die vollziehende Gewalt hat. Die Union zählt jetzt über 25
Millionen Einwohner auf 140,000 Quadratmeilen. Ihre Landessprache ist
die englische.
32. E i n P r a i r i e b r a n b.»
Der lieblichste Spätherbst hatte eine Anzahl Reisender eingeladen, in der
Prairie von den Pferden zu steigen und bei einem Mittagsmahle, aus einem
köstlichen Büffelrücken bestehend, einige Stunden behaglicher Ruhe zu pflegen.
Die Natur selbst scheint eine Feierstunde zu halten. Ueber das unermeßliche
goldene Meer der gelb gewordenen Prairiegräser und Blumen streift ein kaum
merklicher Westwind, und das gegenseitige Neigen der Stengel scheint ein ver-
trauliches Getose derselben zu bewirken. Die ganze unermeßliche Prairie liegt
schweigend, als ob sie raste oder Mittagsruhe halte, während das majestätische
Gestirn des Himmels, bereits den Scheitelpunkt seines Laufes hinter sich,
nach dem Westen sich neigt. Gemüthlich plaudern die Jäger oder Reisenden
von der Jagd auf den Prairien und den Gefahren, die sie bestanden; sieh',
da werden ihre Pferde auf einmal unruhig, toll und suchen mit aller Gewalt
sich loszureißen von dem Lasso und zu entfliehen. „Auf, auf!" ruft der erfah-
rene Gabriel, „auf, ihr Freunde! Schnell die Pferde gesattelt! Retteteuer
Leben! Die Prairie steht in Flammen, und die Büffel jagen gegen uns
heran !"
Da waren keine Worte zu verlieren; Alle sprangen auf; es galt das
Leben! Nur die schnellste Eile kann reiten. In einer Minute sind die Pferde
gesattelt; in der zweiten jagen die Reiter schon über die Prairie hin. Es be-
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Extrahierte Personennamen: rene_Gabriel
Extrahierte Ortsnamen: Carolina Californien Afrika Congreß
258
zen, Citronen, Datteln, Oes, Kaffee, Zuckerrohr, Gummi, Tabak, Indigo,
Banniwolle, Kameele, Pferde, Schafe, Ziegen, Rindvieh, Büffel, Elephanten,
Löwen, Tiger, Panther, Leoparden, Hyänen, Schakals, Antilopen, Zebras,
Giraffen, Affen, Krokodile, Strauße, Pfauen, Papageien und vieles andere
Geflügel; Kupfer, Gold u. s. w. Auf der Nordküste von Afrika, die reich an
Städten ist, blühen auch städtische Gewerbe und Manufakturen in Seidenwaa-
ren, Leinwand, Leder u. s. f. Im Innern aber beschränkt sich der ganze
Kunstfleiß der Einwohner auf einige Bautnwvlleuzeuge, die sie zu ihrer Be-
deckung weben, und dazu gehört nicht viel; denn ihr ganzes Gewand ist ein
Schurz,Khre Wohnung ein Zelt oder eine Hütte. Mit Allem, was sie sonst
bedürfen zu ihrem Unterhalte, sind sie von der Natur reichlich beschenkt wor-
den. Vieles von dein, was sie haben, können sie zum Handel mit den Euro-
päern und Kaufleuten anderer Erdtheile benutzen, wie z. B. Baumwolle,
Gummi, Indigo, Kupfer, Gold, Elfenbein, auf der Nordküste auch Getreide.
Und was verkaufen sie noch? — Zsch, kaum sollte man es glauben —Fürsten
verkaufen ihre Unterthanen, Väter ihre Kinder oder die Kinder ihrer Nach-
barn , der Freund oft seinen Freund. — Und an wen? — An die Europäer,
damit sie von diesen als Sklaven nach Amerika geführt werden. In manchen
Jahren wurden ehedem über 200,000 Neger auf solche Art verkauft, sowohl
Männer, als Weiber und Kinder. Man bezahlte 30 bis 40 Gulden für den
Kopf; aber auch mancher schöne Jüngling wurde mit allen seinen Ansprüchen
auf Lebensglück für ein Füßchen Branntwein und oft noch wohlfeiler hinge-
geben. Hundert Kriege wurden muthwillig angefangen, nur um Sklaven zu
machen, und oft ganze, friedliche Familien von den Soldaten des Fürsten aus
ihren Hütten geholt und auf die Schiffe gebracht. Doch dieser abscheuliche
Menschenhandel hat in den neuesten Zeiten sehr abgenommen, und es ist von
den Engländern, Holländern, Franzosen und Amerikanern beschlossen worden,
ihn ganz abzuschaffen. Im Innern von Afrika wird er aber leider! fortdauern.
Der innere Verkehr wird durch Karavanen geführt, die mit Salz, Dat-
teln, Goldstaub und andern Waaren, auch vorzüglich mit Sklaven handeln.
Die Ostküste von Afrika besuchen vorzüglich Araber und Indianer, die West-
küste aber nur Europäer.
Von Gelehrsamkeit ist in Südafrika nicht die Rede; doch hat sich im
Norden, wo sich die Araber festgesetzt haben, noch Manches von ihren ehema-
ligen Kenntnissen erhalten. Es war eine Zeit, wo Aegypten berühmt war
durch seine Weisen, und auch noch in der Folge zeichneten sich manche ara-
bische Gelehrten durch Scharfsinn und großes Wissen aus; jetzt aber sind nur
noch geringe Spuren in Aegypten, Abyssinien, Fetz und Marokko davon übrig.
— Unter den schönen Künsten ist bloß Musik und Tanz bei den Afrikanern
beliebt; im nördlichen Theile des Landes auch die 'Bau- und Gartenkunst.
In ganz Afrika findet sich aber kein so gebildetes Volk, als in Asien die Chi-
nesen und Japanesen, und viel weniger kann eines den Europäern an die
Seite gesetzt werden.
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TM Hauptwörter (200): [T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Ortsnamen: Schakals Afrika Amerika Afrika Afrika Südafrika Marokko Afrika Asien Japanesen
Die sog. Colonialbest'tzungen der Chinesen. Japan. 39
lichen Tribut in Pferden, Kameelen, Schafen und andern Thieren
oder deren Häuten entrichten, wogegen sie aber Geschenke erhalten,
damit sie in Unterwürfigkeit bleiben. Das Land ist eine Hochebene,
der es fast ganz an Holz und Wasser fehlt, die Mitte derselben
nimmt die Wüste Gobi (s. S. 36) ein.
Iv. Das westliche Centralasien (Jli).
Sowohl am Nord- als unmittelbar am Südfuße des Himmels-
gebirges (Thian-Schau) liegt eine Reihe von Handelsstädten,
die um die Mitte des vorigen Jahrhunderts als Grenzprovinzen
dem chinesischen Reiche einverleibt wurden.
Unter den Handelsstädten am Südfuße, welche nicht durch Ort-
schaften und Dörfer mit einander verbunden sind, ist die prächtigste ganz
im W. Kaschghar (80,000 E.).
Die nordwestliche Grenzmark des chinesischen Reiches ist das
Dsungaren-Land (Songarei).
V. Tibet oder das südliche Centralasien.
Die Nordseite des Himalapa nimmt die erhabenste (13,000
bis 1-4,000' hohe) Plateaulandschaft der Erde, Tibet, ein, mit
L'hassa, der Residenz des Dalai-Lama, des geistlichen Oberhauptes
der Tibetaner.
Die Thierwelt des Hochlandes wird gegen die Kälte des Klimas
durch ein ungewöhnlich dichtes Haar geschützt, namentlich liefert die Be-
kleidung des tibetanischen Schafes den Stoff zu den berühmten Geweben,
die von Kaschmir aus in den Handel kommen.
Außer den genannten Ländern rechnen die Chinesen noch zu ihrem
Reiche im Osten das Königreich Korea und im Westen das Königreich
Ladakh am obern Indus; beide Reiche zahlen einen Tribut an den
chinesischen Kaiser, find aber durch ihre Lage zugleich einem zweiten
Herrn tributpflichtig, nämlich Korea den Japanern, Ladakh den Afghanen.
Auch die Beherrscher Cochin-Chinas erhalten vom Hofe zu
Peking ihre Belehnung.
§. 29. '
Das Jnselreich Japan.
Das Kaiserthum Japan, welches zum Osten Asiens eine
ähnliche Stellung einnimmt, wie Großbritannien zum europäischen
Festlande, besteht aus drei großen Inseln: Nipon, Kiu-siu und
Sikok, und aus einer Menge (3500?) kleiner Inseln. Auch rech-
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TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier]]
Extrahierte Ortsnamen: Japan W._Kaschghar_( Tibet Tibet Kaschmir Korea Ladakh Korea Ladakh Peking Japan Japan Asiens
438
Asien
— das Land.
warme Persien nach Syrien, Kleiu-Asieu, oder südlich zur heißen arabischen Wüste
zu inachen.
Leicht läßt sich daraus auf die Produktion schließen; doch sind einige Notizen in
dieser Hinsicht nöthig, um bloße Vermuthungen durch wirkliche Angaben zu unterstützen.
Nördlicher kommt der Wein stock nicht vor, als am Südhange des Thian-Schan,
und wo nördlich von Peking der Südrand der Mongolei nach China abfällt. Die
Palme findet sich nordwärts uoch auf deu südlichsten Inseln Japans, im südlichsten
China, am mittleren Ganges, am Südrande Irans, am Euphrat und ans der Süd-
küste Kleiu-Asieus. — Die ungeheuren Wälder Nordasieus sind reich an Pelzwild, z. B.
an Zobeln, Schwarzfüchsen, Fischottern und Hermelinen. — Vom Nordostrande der
hohen Mongolei dacht sich das Land der Maudschu ab, das iu seiuem südlichen
Theile noch zum Getreide-, Obst- und Tabaksbau tauglich, am Amur jedoch so rauh ist,
daß sich die Temperatur nur wenige Grad über Null erhebt. Doch welch ein Unter-
schied zwischen diesem und dem mittleren Oxusthal, wo Südfrüchte wachsen und be-
reits Baumwolle und Seide gewonnen wird! — Dem Lande Tibet ist eine Gattung
Schafe eigen, die ganz vorzügliche Wolle hat; das Pamirschaf weidet anf den Hoch-
plateanx von „Pamir" bis zum Tengri-Chan. In Tibet gibt es ferner eine Art von
Büffeln (Jak, Grnnz ochse) mit lang- und seidenhaarigen Pferdeschweifen, die Herden-
weise die öden Regionen bis unmittelbar unter die Schneegrenze (5200 m.) beleben, anch
allgeinein als Lastthiere gebraucht werden und die höher gelegenen Striche des Landes
eigentlich bewohnbar machen; desgleichen findet man hier eilte Ziegenart, deren Haar
von den Bewohnern Kaschmirs gekauft und zu den feinsten Shawls gebraucht wird.
Nicht minder merkwürdig ist, daß in Hochasien nnfre europäischen Hansthiere im freien
Zustande leben. Das wilde Pferd ist klein, mil dickem Kopf, feurigem Ange und kurzer
Mähne; es rennt, wie auch der wilde Esel, mit großer Behendigkeit au deu steilsten
Pfaden der Gebirge herum. Flüchtiger uoch ist dort der Dschiggetai oder wilde Maul-
efel mit hirschartigem Hals und im übrigen einem feingebauten isabellfarbenen Maul-
thiere ähnlich. — Wo Perfien bewässert ist, erzeugt es Datteln, Gummi, Salep,
Teufelsdreck (assa foetida), Mastix, Baumwolle und Seide, und erfreut sich unter den
Thieren der leichten schönäugigen Gazelle, wie unter deu Blumen der glänzenden, stark-
duftenden Rose vou Schiras. — Arabiens Kamel (das Schiff der Wüste) ist bekannt
genng; doch zeigt der Strauß schon die Verwandtschaft dieser Halbinsel mit dem heiße«
Afrika. Uebrigeus ist der glückliche Theil Arabiens das Vaterland des Kaffees und
liefert Weihrauch und köstlichen Balsam. — Im Süden des Kaukasus, am Haug der
a rm eui scheu Berge und in Kl eiuasieu, ist großer Reichthnm an Baumwolle,
Manna, edlen Südfrüchten und balsamischen Harzen. Von den Küsten des schwarzen
Meers sollen Kirschen und andre treffliche Obstarlen nach Europa gekommen sein; ja
der griechische Geograph Strabo hielt die südwestlichen Vorlande des Kaukasus für das
Vaterland des Weinstocks. Dieselbe üppige Fruchtbarkeit zeigt sich auch am Süd-
rande des Kaspisees. — Der chinesisch e Boden ist unter andern mit der (nun auch
mit glänzendem Erfolge nach Indien :c. verpflanzten) Theestande gesegnet, die so reichen
Ertrag gibt, daß der Chinese trotz seines eignen übermäßigen Theetrinkens noch über
l1/» Millionen Centner davon an Europäer und Amerikaner verkaufen kann. Vor-
zügliche Porcellanerde hat früh in China und Japan die Erfindung des Porcellaus
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
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Extrahierte Personennamen: Strabo
Extrahierte Ortsnamen: Syrien Peking Mongolei China Japans China Südrande_Irans Mongolei Oxusthal Tibet Hochasien Arabiens Afrika Arabiens Kaukasus Europa Indien China Japan
556
Afrika —
das Land.
dieses Handels hält die Verminderung des Sklavenhandels gleichen Schritt. — In den
Gewürzhandel liefert Afrika den Pfeffer, weshalb ein Theil Guineas den Namen
Pfeffer- oder Körnerküste führt; auch sind indische Gewürze herüber gepflanzt, nament-
lich die Gewürznelke nach Zanzibar. — Baumwolle, in Tunis kultivirt und in
Aegypten gegenwärtig der Hauptexportartikel des Landes, wächst in vielen Landstrichen,
z. B. am Zambesi nud Schire, wild, desgleichen Zuckerrohr und Indigo. — Aus
den Urwäldern feuchter Landstriche kann man treffliche Holzarten zur Färberei
und Tischlerei beziehen, und die Akazien trockener Länder liefern das Kautschuk
Senegambiens und den arabischen Gummi Aegytens; desgleichen ist das Copal-
harz namentlich Südafrikas ein wichtiger Handelsartikel, der auch aus dem Junern
an die Küsten gebracht wird. — Wie der kolossale Baobab oder Affenbrotbaum ein
acht afrikanisches Gewächs ist, so anch der Kaffeebaum, der wahrscheiulich über die
Straße Bab^el-Man^b nach Arabien verpflanzt worden; deun im südlichen Habesch,
im Quanzagebiet und in Guinea ist er Wälderweis zu sehen. — Ausfallend ist, daß die
üppige Vegetation der großen, gebirgigen und wohlbewässerten Insel Madagaskar
weit mehr auf die der hinterindischen Inseln, als auf die Afrikas hinweist.
Je mehr Gebirge man entdeckt, desto höher sollte nnsre Vorstellung von dem Reich-
t hnm Afrikas an Mineralien steigen; es ist aber nicht der Fall. Manches Laud hat
Mangel an Salz, manches an Eisen; in andern scheint Erz in Fülle zu sein, so daß
Eingeborne das Eisen auszuscheiden und zu verarbeiten wissen. Daß kupferreiche
Stellen vorhanden sind, wissen wir seit langer Zeit und haben die jüngsten Eutdeckungs-
fahrten Livingstones aufs neue bestätigt (Kupferminen zu Katanga in Lualabagebiet!);
Afrikas Goldstaub war schon im Alterthum ein gesuchter Handelsartikel, und die erst
jüngst entdeckten reichen Gold- und Diamantenfelder Südafrikas haben bereits eine
große Menge Menschen, anch aus Europa, dorthin gelockt. —
An Zahl der Thier arten, wenigstens der Vierfüßler, soll Afrika selbst über
Asien stehen. Unter den eigenthümlicheu ragen Zebra, Gnn und Giraffe hervor.
Wie der Affenbrotbaum unter den Bäumen, so kaun die Giraffe unter den Th'.eren
als Wappen des Erdtheils dienen, eher als der Löwe, der freilich hier in seiner Größe
und Schönheit und überall zu finden ist, außer in der Wüste, wo es an Nahrung für
ihn fehlt. Bei der Menge reißender Thiere ist es auffallend, daß kein Tiger da ist;
die arabische Wüste wird ihn verhindert haben, aus seiner asiatischen Heimat sich auch
hieher zu verbreiten, obwohl das Kamel aus Asien stammt, und erst während nnsrer
Zeitrechnung nach Afrika gelangt ist; wenigstens kommt es noch nicht auf den alten
Monumenten Aegyptens vor. Kamel und Dattelpalme machen die Wüste bewohnbar.
Der Stranß ist afrikanisch, rechnet aber, als Frennd trockner Hochebenen, Arabien
mit zu seinem Reiche. Hochafrika und Habesch können besonders als Reich der Dick-
häuter und Wiederkäuer gelten; höchst zahlreich sind hier Elephanten und Anti-
lopen; jene in feuchten und waldigen Landstrichen, z. B. am Limpopo, diese auf den
Savannen und so manchfaltig in Gestalt, daß man glanbt, 5/e aller Antilopenarten
der Erde seien hier zu Hause. Uebrigens zeigt sich der afrikanische Elephant minder
klug als der ostindische, hat aber gewaltigere Zähne, von 3—3^2 m. Länge, deren jeder
über 80 bis 100 ff. wiegt, weshalb besonders die Elephantenjagd so manche Europäer
an den weißen Nil, und seit der Entdeckung des Ngamisees nach Südafrika lockt; auch
das werthvolle Horn des Rhinoceros reizt jene Jäger. Khartüm und Zanzibar
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Extrahierte Personennamen: Hochafrika
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Afrika Tunis Guinea Madagaskar Afrikas Katanga Europa Afrika Asien Afrika Limpopo Südafrika
1086 Südamerika — Argentina.
dm Dulce verschlucken, aber den Herden willkommen sind. Dagegen am untern Pa-
ranü, ist das Tiefland zugleich Fruchtland mit guter Vegetation, und was die Gebirgs-
striche des Nordwestens betrifft, so sind große Stücke der Provinzen Mendoza, Cor-
dova und Tucuman mit Südfrüchten, Wein, Pfirsichen und Oliven, mit Indigo,.
Tabak und Baumwolle gesegnet, während es in Rioja und Catam a rca, neben dem
metallreichen Nordchile, Silber- und Goldgruben gibt. Ueberhaupt ist das Land reich
an Produkten der heißen und gemäßigten Zone, nur hat es Mangel an Arbeitskräften,
und der Maugel an Verkehrsmitteln trug Schuld, daß bisher die Produkte des Westens
(so namentlich eine Menge Erze) nicht in den Handel kamen, sondern nur die aller-
rohesten Produkte, die durch massenhafte Ausfuhr im Stande wareu, den Import zu
decken, z. V. Wolle, Rinder- und Pferdehäute, Schaffelle, Pferdehaare, Talg, Hörner,
gesalzene Ochsenzungen :c. In den letzten Jahren hat allerdings der Bau von Eisen-
bahnen, die bereits bis an des Fnß der Andes sich erstrecken, große Fortschritte ge-
macht, so daß der Werth der Produkte im Steigen begriffen ist; es wird nicht mehr
lange dauern, so werden die argentinischen Bahnen eine Vereinigung mit denen von
Chile, wohin der Telegraph bereits reicht, aufsuchen; bis jetzt allerdings spottete die
die kolossale Höhe der Pässe innerhalb des bewohnten Theils von Chile noch jedes
derartigen Versuches.
In der Bevölkerung überwiegt noch die Zahl der Indianer, deren mehrere
Stämme ^Charrnas, Poyuches, Pampe ras, Mamuelches :c.) frei umherstrei-
feu, unter gewählten Häuptlingen (Kazikeu), die sie indes mehr als ihre Väter und
Leiter, denn als ihre Herrn und Gebieter betrachten und bei denen sie bleiben oder
die sie verlassen, ganz nach Lust und Gutdünken; der übrige Theil der Bevölkerung,
besteht aus Weißen, Mestizen, Mulatten :c. Westlich des Rio la Plata ist aus der
Vermischung Weißer (namentlich okkupirender spanischer Soldaten) mit Indianern ein
eigenes Nomadenvolk, die Gauchos (spr. Ga-utschos) entstanden, das gewöhnlich zu
Pferde erscheint, sehr geschickt mit dem Lasso (einer Jagdschlinge) und den Bolas oder
Schleuderkugeln umzugehen versteht, nud von der Hut und dem Fange des zahllosen
wildgewordenen Rindviehes lebt *). Auch der Reichthum der dortigen weißen Grund-
bescher besteht hauptsächlich in Herden. Es gibt Estanzieros (Grundeigentum«), die
50000 Stück haben; man läßt sie stets unter freiem Himmel. — Die Estanzien im
Campo gehen jetzt immer mehr in die Hände von Fremden über, wie auch in den
Städten der Großhandel. Der Eingeborne, von übertriebenem Stolze, ist ohne wirk*
liche Arbeitskraft und ausdauernden Unternehmungsgeist, und so vollzieht sich dort ge-
genwärtig ein Volks-Nenbilduugsprozeß, bei welchem die Deutscheu am meisten inte-
ressirt sind. Denn obgleich gering an Zahl, gegenüber den in großer Masse einwan-
dernden Italienern, Basken, Südfranzosen :c., die dem Lande für immer den romanischen
Charakter wahren werden, haben die Deutschen doch festen Boden gefaßt und infolge
*) „Der Gaucho führt ein Leben voll Entbehrungen, aber sein Luxus ist die
Freiheit. Er ist stolz auf seine Unabhängigkeit, die keine Schranke kennt; seine Gefühle
sind wild wie sein ganzes Leben, aber im Grunde gut und edel" (Head). Und Sar-
miento, selbst ein Argentiner, schildert deu Gaucho als einen Menschen, der wenig Be-
dürfnisse kennt, von Unterordnung gar keinen Begriff hat, ebensowenig von einer Re-
gieruug; jede regelrechte systematische Ordnung ist bei ihm ein Ding der Unmöglichkeit..
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rungspflanzen. Die europäischen Ansiedler haben aber Getreide-,
Obst- und Weinbau mit dem günstigsten Erfolge eingeführt. Seit
neuerer Zeit werden noch Zuckerrohr und Baumwollstaude gepflanzt.
— Auch die Tierwelt ist einförmig und arm an Arten. Die
wenigen einheimischen Säugetiere gehören zumeist den Beuteltieren
an, von denen das Känguruh am bekanntesten ist. Mannig-
faltiger ist die Vogelwelt (verschiedene Papageien, der schwarze
Schwan, der Emu, „australischer Strauß" genannt, u. s. w.).
Im ganzen zeigen die einheimische Tier- und Pflanzenwelt Australiens
einen eigenartigen, von dem der andern Kontinente abweichenden
Charakter. — Nunmehr sind sämtliche europäischen Haustiere (wie
auch viele Singvögel) eingebürgert und haben sich außerordentlich
schnell vermehrt, so daß jetzt schon Viehzucht die Haupt-
beschäftigung der Eingewanderten bildet. Von größter Bedeutung
ist die Schafzucht. 1885 wurde um mehr als 400 Millionen
Mark Wolle nach Europa ausgeführt. Außerdem ist besonders
die Rindviehzucht von Wichtigkeit. Das Fleisch wird gesalzen
und konserviert in den Handel gebracht, in neuester Zeit auch
mit günstigem Erfolge in gefrorenem Zustande. — Die Land-
wirtschaft ist auf ein verhältnismäßig kleines Gebiet beschränkt.
Unter den Erzeugnissen bildet Weizen einen wichtigen Ausfuhr-
artikel. — Von großer Bedeutung ist der Bergbau. Australien
hat sehr ergiebige Goldlager, welche 1851 entdeckt wurden und seit-
her mit abwechselndem Erfolge ausgebeutet werden. (Im Jahre 1885
über 400 Millionen Mark Ertrag.) Von anderen Mineralien sind
zu nennen: Silber, Kupfer, Eisen, Zinn, Blei und Steinkohlen. —
Die Industrie hebt sich zwar allmählich, doch muß zur Zeit noch
der größte Teil des Bedarfes aus Europa eingeführt werden. —
Der Handel hat in den letzten Jahrzehnten einen ganz erstaun-
lichen Aufschwung genommen. Die jährliche Ausfuhr hatte in den
letzten Jahren einen Durchschnittswert von 1000 Millionen Mark,
die Einfuhr von 1300 Millionen Mark. — Der Binnenverkehr
hingegen ist durch die Bodeuverhältnisse wie auch durch den Mangel
schiffbarer Flüsse sehr erschwert. Als großartiges Unternehmen darf
die Errichtung eines Telegraphen gelten, welcher von Adelaide quer
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der Aralsee, in den die Doppelflüsse Amu-Darja (Opus) und Sir-
Darja (Jaxartes) münden; der Balchaschsee mit dem Jli, der
Lop-Nor mit dem Tarim und das Tote Meer mit dem Jordan.
Iv. Klima und Produkte. Asien hat an der heißen, der
gemäßigten und der kalten Zone Anteil; doch gehören der
Gesamtfläche zur gemäßigten Zone.
In der Polarzone herrscht außerordentlich strenge und anhal-
tende Kälte, welche nicht nur durch die nördliche Lage, sondern auch
dadurch verursacht wird, daß das Gebiet in weiter Ausdehnung
offen am Eismeere liegt, dessen rauhen Winden es preisgegeben ist. —
Die gemäßigte Zone zeigt fast durchweg kontinentales Klima. Auf
den kurzen, glühend heißen Sommer folgt fast unvermittelt ein
langer, sehr strenger Winter. Im Durchschnitte ist diese Zone
kälter wie in Europa. — In der heißen Zone haben die westlichen
Länder sehr trockenes, die östlichen hingegen feuchtes Klima. Die
größte Hitze herrscht in Arabien.
Wie im Klima, so zeigen sich auch in der Pflanzen- und
Tierwelt Asiens große Gegensätze. Während die öden Tun-
dras im Norden kaum von Moosen und Flechten bedeckt sind, und
nur noch wenige Arten von Pelztieren und Vögeln dort fortzukommen
vermögen, erreicht die Pflanzen- und Tierwelt im Süden des Erd-
teiles üppige Mannigfaltigkeit und riesenhafte Formen. Palmen,
Reis, Thee, Zuckerrohr, Kaffee, Baumwolle, Pfeffer und andere
Gewürze, mancherlei Arznei- und Färbekräuter haben hier ihre
Heimat. Zahlreiche Tierarten beleben diese tropischen Länder Asiens.
In den mächtigen Wäldern hausen Elefanten, Nashörner, Büffel,
Affen und Schlangen; kreischende Papageien und andere farben-
reiche Vögel schaukeln sich auf den Zweigen der Bäume; im Dickicht
des Schilfes lauert der Königstiger; Sümpfe und Ströme sind
von häßlichen Krokodilen, Salamandern und Schildkröten bewohnt;
der Indische Ocean birgt die kostbare Perle.
V. Bevölkerung.
a- Zahl. Asien hat auf einem Flächenraum von 45 Mil-
lionen qkm über 830 Millionen Einwohner, also mehr als
die Hälfte aller Menschen. Auf 1 qkm treffen durchschnittlich
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Extrahierte Ortsnamen: Amu-Darja Jordan Europa Asiens Asiens Indische_Ocean