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Wie im Klima, so zeigen sich auch in der Pflanzen- und
Tierwelt Asiens große Gegensätze. Während die öde Tundra im
Norden notdürftig von Moosen und Flechten bedeckt ist, so daß nur
wenige Arten von Pelztieren und Vögeln dort fortzukommen vermögen,
erreicht die Pflanzen- und Tierwelt im Südeu des Erdteiles üppige
Mannigfaltigkeit und riesenhafte Formen. Palmen, Reis, Thee, Zucker-
rohr, Kaffee, Baumwolle, Pfeffer und andere Gewürze, mancherlei
Arznei- und Färbekräuter haben hier zumeist ihre Heimat. Zahlreiche
Tierarten beleben diese tropischen Länder Asiens. In den mächtigen
Wäldern hausen Elefanten, Nashörner, Büffel, Affen und Schlangen;
Papageien und andere farbenreiche Vögel fchaukeln sich auf den
Zweigen der Bäume; im Dickicht des Schilfes lauert der Königstiger;
Sümpfe und Ströme sind von Krokodilen, Salamandern und Schild-
kröten bewohnt; der Indische Ocean birgt die kostbare Perle.
V. Bevölkerung.
a) Zahl. Asien hat 840 Millionen Einwohner, also mehr
als die Hälfte aller Menschen. Auf 1 qkm treffen durchschnittlich
19 Seelen. Die Bevölkerung ist naturgemäß sehr ungleichmäßig verteilt.
In Sibirien rechnet man auf 2 qkm kaum 1 Bewohner; in Britisch-
Jndien hingegen kommen auf 1 qkm 60, in Japan sogar 108 Menschen.
b) Abstammung. Die Bewohner Asiens gehören drei ver-
schiedenen Rassen an: der mongolischen, der kaukasischen und
der malayischen.
1. Die mongolische Rasse — in der Mitte, im Osten und
Norden des Erdteiles •— umfaßt etwa 3/5 der Gesamtbevölkerung.
Die hervorragendsten Völker dieser Rasse sind die Chinesen, Japaner,
Tataren und die sibirischen Völker.
2. Die kaukasische Rasse — im Süden und Westen ■— zählt
nicht ganz 2/5 der Bewohner. Hierher gehören: die Inder, Perser, Ära-
der, Armenier. Europäer sind in Asien verhältnismäßig wenig ansässig.
3. Die malayische Rasse — im Südosten—, ungefähr
30 Millionen, wohnt im südlichen Hinterindien und auf den benach-
barten Inseln. Die Urbewohner von Dekhan und Ceylon gehören
einer eigenen Rasse, den Dravidas, an.
Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. F
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
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TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide]]
Extrahierte Ortsnamen: Asiens Asiens Sibirien Britisch-
Jndien Japan Asiens Asien Hinterindien Ceylon
291
Widerhaken versehenen Wurfspieß, dem Fische in den Leib. Ein langes
Seil, das am Wurfspieße befestigt und an der Spitze der Schaluppe um
eine Rolle gewunden ist, können die, wahrhaft jetzt nicht säumenden
Schiffer kaum so geschwind nachgehen lassen, als das Thier nun in den
Grund eilt. Ist das Seil, das indeß meist über 600 Ellen mißt, nicht
lang genug, so befestigen sie daran noch ein anderes mit einem ausge-
höhlten und wohlverstopften Kürbis, den sie in's Wasser fallen lassen, und
geben nun genau auf dessen Bewegung acht, damit sie wissen, wo das
Ende des Seiles und der Walfisch sich befinden. Noch vor Verlauf einer
Viertelstunde kommt der Fisch wieder in die Höhe, um Luft zu schöpfen,
und er wird dann weiter durch Harpunen und Spieße so lange verfolgt,
bis er sich verblutet hat. Darnach ragt er wie eine kleine Insel hoch über
die Wasserfläche, und seine Jäger suchen eben deßhalb nun zunächst seinen
Luftschlauch zu durchstechen, damit er wieder um ein Beträchtliches sinke
und sie ihn bequemer besteigen können. Zu diesem Behufe werden Taue
um den Schweif geschlagen und es spannen alle Schaluppen sich vor, um
das Thier an die Seite des Hauptschiffes zu ziehen. Hier beginnt zuerst
die Zertheilung. Matrosen, die den Fisch besteigen, hauen mittelst eigens
dazu gefertigter scharfer Metzgerbeile vor Allem den Speck und die Oberkiefer
oder Barten ab, auch wohl noch den Unterkiefer, aus denen gewöhnlich
von selbst ein ganzes Faß des feinsten Thranes rinnt, der auch viel
theurer bezahlt wird als der, welcher erst durch Aussieben des Speckes ge-
wonnen wird.
Ist der Fisch genug zerhauen, so wird das Uebrige, der Rest, in
Stücken auf's Schiff gezogen. Ein Fisch ist genug Ladung für das ganze
Schiff. Sofort geht es daher nach einer der Küsten Spitzbergens, Grön-
lands, Islands oder Norwegens. Hier find Siedereien, wo man den
Speck sogleich ausläßt, den Thran in Fässer füllt und sogleich durch parat
liegende blose Transportschiffe, sammt den ungeheueren Gräten, Rippen
und Kiefern, die zu allerhand Geräthschaften verarbeitet werden, nach
Hause schickt. Der Jäger, so heißt das zum Fange bestimmte Schiff,
zieht, ist Alles gut gegangen und noch Zeit genug übrig, abermals zum
Kampfe aus und treibt sein großartiges, aber gefahrvolles Geschäft fort,
bis Kälte eintritt, das Eis mehr herunter in's Nordmeer dringt und er
nun ebenfalls, meist zuletzt noch mit einer Menge von Seehunden und»
Stockfischen beladen, den Weg nach der Heimath antreten muß, um
dort bis zum nächsten Frühjahrp voller Ruhe zu pflegen, sowie seinem
Herrn Rechnung von dem oft unglaublichen Gewinne abzulegen, den
er durch seinen kühnen Zug mqchre. Die kleineren Fische, gewöhnlich
aus der Stockfischgattung, sind gleich nach dem Fange ordnungsmäßig
entweder eingesalzen oder getrocknet und in Fässer oder Kisten gepackt
worden.
Mehr als sie aber wird von den Ausrüstern eines Walfischjägers ge-
schätzt, wenn letzterer das Glück hatte, und das fehlt selten, nebenbei auch
den einen oder anderen Potfisch zu sangen. Dieser Fisch, obschon bei-
läufig 40 Fuß lang, hat doch im Ganzen wenig Speck, aber in seinem
großen Hirnkasten, der fast die Hälfte des ganzen Körpers einnimmt, das
Walrath, ein helles öliges Mark, dessen aus einem einzigen Kopfe oft
mehr als zwanzig Tonnen gewonnen werden, und das präparirt, viel von
den Apothekern als erweichendes Mittel zu Salben und Pflastern, auch bef
Brustkrankhciten, Durchfall und Ruhr, sowie zur Verbesserung des Brenn-
stoffes der Wachskerzen gebraucht wird. Auch der noch kleinere Cachelot
macht viele Freude wegen des Ambra, der von ihm gewonnen swird, über
dessen Ursprung man aber bis jetzt noch nicht im Reinen ist. Gewöhnlich
19 *
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
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151
31. Die Cochenille.
Mit der Eroberung von Mexiko lernte man ein Thierchen kennen, das
einen rothen Farbestoff liefert, welcher eben so berühmt geworden ist, wie vor-
mals der Purpur, den man von der Purpurschnecke an der Küste von Phöni-
zien gewann. Dieses Thierchen ist die Cochenilleschildlaus. Das Weibchen hat
einen leichenförmig zusammengedrückten Körper ohne Flügel, an welchem sich
sechs Gliederstücke und ein kurzer Säugrüssel befinden. Das Männchen besitzt
dagegen einen langgestreckten, in Kopf, Bruststück und Hinterleib deutlich ge-
sonderten Körper mit zwei häutigen Flügeln, der aber so klein ist, das; er mit
bloßem Auge kaum wahrgenommen werden kann. Diese Cochenilleschildlaus
lebt von den Säften einer in Mexiko einheimischen Kaktusart, der Opuntia
roccionellifera. Als sich die Mexikaner, von welchen die Spanier diesen kost-
baren Färbestoff kennen gelernt hatten, der spanischen Herrschaft entrissen,
gelang es diesen, jene Kaktusart in die südlichsten Gegenden der pyrenäischen
Halbinsel zu verpflanzen und hier die Cochenillezucht einzuführen. Hier hat
sie in der Gegend von Malaga und überhaupt an der Küste von Granada
einen solchen Aufschwung genommen, daß im Jahre 1850 mehr, als 800,000
Pfund roher Cochenille nach England verkauft wurden und dieselben weit über
sieben Millionen Gulden dem spanischen Handel einbrachten.
Der Cochenillekaktus verlangt, wie alle Kaktusarten, viel Wärme und
eine feuchte Luft und kann daher nur in warmen Küstenländern gedeihen. In
Spanien pflanzt man ihn in Reihen, jede Pflanze etwa sechs Fuß von der
andern entfernt. Zum Zwecke der Cochenillezucht müssen nun die Kaktuspflan-
zen sorgfältigst vor Spinnen, Ameisen und andern Insekten gehütet, so wie
auch von Staub und schmarotzenden Pilzen stets gereinigt werden. Um die
Kaktuspflanzungen zu bevölkern, besetzt man sie mit Cochenillenweibchen,
welche bald Eier legen wollen, von schon bevölkerten Pflanzen. Damit ihnen
dabei kein Schaden zugefügt werde, berührt man ihren Säugrüssel mit einem
fein zugeschnitzten Holzstäbchen. Sobald man das thut, fallen sie ab, und man
fängt sie in einer Papierdüte auf. Darauf werden sie auf die frischen Kaktus-
pflanzen, auf jede etwa 6 — 8 Stück, vertheilt, indem nian sie in kleine Säck-
chen von Palmblattfasern oder grober Leinwand thut und diese an den Aest-
chen der Kaktuspflanze aufhängt. Hier legen die Weibchen nun ihre Eier, aus
denen die Larven auf die Kaktusäste kriechen. Die Weibchen findet man dann
todt in den Säckchen. — Wenn die jungen Cochenillen so weit herangewach-
sen sind, daß sie bald selbst wieder Eier legen wollen, so beginnt die Aernte,
d. h. das Einsammeln der Cochenille. Solche Aernten kann man jährlich we-
nigstens zwei halten. Weil die lebenden Weibchen so fest sitzen, daß sie beim
Schütteln nicht abfallen, so müssen sie abgebürstet werden, was wegen der
zahlreichen Stachelbüschel des Kaktus eine sehr mühsame Arbeit ist. Nur einige
wenige Thierchen läßt man auf jeder Pflanze sitzen. Die abgebürsteten und in
einem Gesäße aufgefangenen Schildläuse werden getödtet, indem man sie in
153
die sich im Innern beendet, Zeit, sich in einen Schmetterling zu verwandeln,
wozu sie 14—20 Tage gebraucht, so durchbricht der Schmetterling seine
Hülle, und der durchlöcherte Kokon kann dann nicht mehr abgewunden und
benutzt werden. Um diesen Schaden zu verhüten, schiebt man die Kokon in
einen mäßig heißen Backofen, wo die Puppen ersticken, oder man wirft sie in
siedendes Wasser.
Das Vaterland der Seidenraupe ist China und Ostinvien. Dort leben
sie auch wild auf den Maulbeerbäumen, die ganz mit Kokons behängen sind.
Im Jahre 551 n. Chr. brachten zwei Mönche den Seidenspinner mit nach
Europa, indem sie die Eier desselben in ihren hohlen Stöcken aufbewahrten.
Gegenwärtig breitet sich selbst der Seidenbau in Deutschland immer mehr
aus. Allein bei uns kann er nur in Zimmern betrieben werden und erfordert
große Mühe und Sorgfalt.
33. Die Purpurschnecke.
Der ehrliche Hund eines Hirten, sagt man, hat in der stacheligen Pur-
purschnecke, die in großer Menge an den Küstengegenden des adriatischen und
Mittel-Meeres vorkommt, den Purpur entdeckt, der bei den alten Völkern eine
so gar hochgeachtete Farbe war. Der Hund hatte eine solche Schnecke zerbissen
und war auf einmal an der Schnauze schön roth gefärbt. Der Hirt dachte, es
wäre Blut, wischte es mit Wolle ab, und die Wolle wurde so dauerhaft pur-
purroth gefärbt und jeden Tag immer schöner, daß der Hirt ganz aufmerksam
wurde und die Entdeckung des Purpurs in der Stachelschnecke machte. Die-
ser färbende Saft findet sich fast bei allen Schneckenarten in einem kleinen
Beutelchen am Halse; nur hat er bei der einen eine schönere Farbe, als bei der
andern, sieht öfters anfangs, wenn er herausfließt, grünlich aus und wird
dann erst roth. Da auch in jeder Purpurschnecke nur etwa ein Tröpflein ist,
so gehörte eine ungeheuere Menge dazu, um ein Kleid damit zu färben, und
die Purpurfarbe war höchst theuer. Die Leute bezahlten das aber doch gern;
denn Viele haben die rothe Farbe ganz besonders lieb, obgleich man bemerkt
hat, daß sie für Menschen und Thiere etwas Feindliches und Erschreckendes
hat, und z. B. ein Regiment rothgekleideter Soldaten auf Indianer einen viel
furchtbarern Eindruck mache, als ein Regiment grün gekleideter. Aber die
Menschen, und besonders die schwächlichsten, wollen am liebsten ein Ansehen
über Andere haben und gefürchtet sein.
34. Die Perlenfischerei.
Die Perlen werden hauptsächlich an den Küsten Arabiens auf folgende
Weise aus der Tiefe des Meeres geholt:
„Der Perlenfischer verwahrt seinen Kopf mit einer luftdichten Kappe,
von der eine lange Röhre über das Wafler hinaufgeht, durch welche er Lust
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sehr mild. Nur in sumpfigen Gegenden herrscht ungesunde Lust, und hier wü-
thet zuweilen das furchtbare gelbe Fieber. Man baut alle europäischen Obst-
arten, Baumwolle, Reiß, Getreide, Zucker und vorzüglich Tabak. In den
ungeheuren Wäldern leben viele Pclzthiere und viel Wild. Von den schädlichen
und lästigen Thieren erwähnen wir die Klapperschlange und die Muskitos.
In Carolina und vorzüglich in Californien findet man eine ungeheure Menge
Gold, in den Gegenden des Misfisippi viel Eisen, Kupfer und Blei. Die See-
küsten sind reich an großen, natürlichen Häfen.
Die südlichen Staaten haben Sklaven; es sind dies Neger oder Schwarze,
welche durch den schändlichen Menschenhandel aus Afrika zu Arbeitern in den
Plantagen eingeführt wurden. Zur Ebre der Menschheit wird dieser abscheu-
liche Handel jetzt immer mehr beschränkt. Handel, Fabriken und Gewerbe be-
schäftigen den britischen Kolonisten; der Deutsche ist der tüchtigste Landbauer
und Handwerker. Er zeichnet sich durch Fleiß, Ordnungsliebe und Genügsam-
keit aus. Die Regierungsverfassung verbindet jetzt,einunddreißig verschiedene,
von einander völlig unabhängige Staaten und mehrere Distrikte zu einem
Ganzen, und zwar durch den Congreß, welcher sich aus Abgeordneten der
sämmtlichen Staaten bildet. An der Spitze steht der auf vier Jahre erwählte
Präsident, welcher die vollziehende Gewalt hat. Die Union zählt jetzt über 25
Millionen Einwohner auf 140,000 Quadratmeilen. Ihre Landessprache ist
die englische.
32. E i n P r a i r i e b r a n b.»
Der lieblichste Spätherbst hatte eine Anzahl Reisender eingeladen, in der
Prairie von den Pferden zu steigen und bei einem Mittagsmahle, aus einem
köstlichen Büffelrücken bestehend, einige Stunden behaglicher Ruhe zu pflegen.
Die Natur selbst scheint eine Feierstunde zu halten. Ueber das unermeßliche
goldene Meer der gelb gewordenen Prairiegräser und Blumen streift ein kaum
merklicher Westwind, und das gegenseitige Neigen der Stengel scheint ein ver-
trauliches Getose derselben zu bewirken. Die ganze unermeßliche Prairie liegt
schweigend, als ob sie raste oder Mittagsruhe halte, während das majestätische
Gestirn des Himmels, bereits den Scheitelpunkt seines Laufes hinter sich,
nach dem Westen sich neigt. Gemüthlich plaudern die Jäger oder Reisenden
von der Jagd auf den Prairien und den Gefahren, die sie bestanden; sieh',
da werden ihre Pferde auf einmal unruhig, toll und suchen mit aller Gewalt
sich loszureißen von dem Lasso und zu entfliehen. „Auf, auf!" ruft der erfah-
rene Gabriel, „auf, ihr Freunde! Schnell die Pferde gesattelt! Retteteuer
Leben! Die Prairie steht in Flammen, und die Büffel jagen gegen uns
heran !"
Da waren keine Worte zu verlieren; Alle sprangen auf; es galt das
Leben! Nur die schnellste Eile kann reiten. In einer Minute sind die Pferde
gesattelt; in der zweiten jagen die Reiter schon über die Prairie hin. Es be-
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Extrahierte Personennamen: rene_Gabriel
Extrahierte Ortsnamen: Carolina Californien Afrika Congreß
299
höchste Aufmerksamkeit für seinen Tisch geschenkt hätte. Die niederen Bauch-
thiere hat er eben so, wie die so wunderbar mannigfach gestalteten Glieder-
thiere und die muskelreichen Rückgratthiere gewählt. Die widerlichsten Flesich-
speisen liefern ohne Zweifel die schlüpfrigen, gallertartigen Schnecken.. In
Frankreich, Belgien, Schlesien, Bayern, der Schweiz und Italien wird die
Weinbergsschnecke zu Tausenddn gemästet und gespeist; allein es geschieht
mehr von Lungenkranken, als von Gesunden. Noch unbegreiflicher, wie der
Geschmack der Austernesser, ist der Geschmack des Chinesen, der sogar die
seltsam runde, wurniförmige, mit schildförmigen Fühlsä den besetzte Gestalt
des Trepang, einer Helothurie des indischen Meeres, genießt. — Ungleich
zahlreicher sind die Nahrungsmittel aus dem Reiche der Gliederthiere, aber der
Geuuß solcher Nahrung kann unmöglich eine hohe Stufe der Civilisation ver-
rathen. Die Indianer Peru's, welche Kopfläuse mit Appetit verspeisen, die
Hottentotten und andere Stänime Afrika's, welche dieselbe Neigung thei-
len, gehören zu den niedrigsten Schichten der Menschheit; nicht minder jene
Stämme Afrika's, welche ausschließlich von Heuschrecken leben, wie die Busch-
männer. Der Genuß der Ameisen unter den Völkern Brasiliens und Ost-
indiens verdankt seinen Ursprung wahrscheinlich dem Gewürze der Ameisen-
säure. In der That verspeisen in Ostindien besonders schwache und alte Män-
ner zur Stärkung ihres Rückens Ameisenköniginnen, ein Genuß, der uns an
den des Maikäfers auch hier zu Laude erinnert. Doch dienen sie auch im Gro-
ßen, wie die weißen Ameisen Java's, zur Speise. Ihnen zur Seite gehen,
wahrscheinlich gleichfalls als Gewürz, die Bienen Ceylons. Zolllange Spin-
nen verzehrt der Bewohner Neu-Caledoniens, Motten der von Neu^Süd-Wa-
les, nachdem er ihren Puder durch Nöstüng und Umrühren entfernt. Seiden-
würmer zieren den Tisch von Madagaskar, der Grugru-Wurm der Kohlpalme
den des Japanesen. Sein chinesischer Nachbar zieht sich Larven einer Schmeiß-
fliege am Strande des Meeres auf faulenden Fischen. Achtzehn Zoll lange
und einen halben Zoll breite Tausendfüße sah Humboldt von indianischen
Kindern verzehren. Aehnlickes beobachtete man mit Insektenlarven, welche die
Indianer am Orinoko gierig aus der Erde zogen.
Mit den Fischen beginnt ein edlerer Tisch. Dagegen ist im Reiche der
Amphibien eine zwischen Wasser und Land getheilte Lebensweise etwas Hal-
des. Nur die Schildkröten mit ihrem zarten Fleische und ihren ölreichen Eiern
sind Lieblinge des Tisches geworden. Die freien Bewohner der Lüste haben
schon seit den frühesten Zeiten die meisten Opfer für die Küche geliefert, aber
fast ausschließlich die Pflanzen fressenden Vögel. Die Fische fressenden schützt
ihr thraniges Fleisch vor einer gleichen Begünstigung, obwohl einige Völker
ihr Leben vorzugsweise dem Thrangenusse verdanken. Ein Jeder weiß, wie
bei diesen Völkern Ausdünstung und Unreinlichkeit Hand in Hand gehen. Wie
der Stoff, so überall der Mensch. Der civilisirte Kaukasier verabscheut dio
das Licht des Tages meidenden Nager, Ratten und Mäuse, während die mon-
golische Rasse sie auf den Tisch brachte. So spielen bei den chinesischen
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TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
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152
Blechnäpfen oder irdenen Töpfen in einen heißen Ofen stellt. Auch dadurch
tödtet man sie, daß man ihnen die Luft entzieht. Die getödteten Thiere wer-
den dann auf Matten ausgebreitet und so lang der Sonne ausgesetzt, bis sie
völlig trocken sind. Nachdem sie dann noch gesiebt worden sind, um sie von
Unreinigkeiten zu befreien und um das Weibchen von den kleineren Larven
zu sondern, verpackt man sie in Schachteln. In diesem Zustande sind sie nun
eben der unter dem Namen Cochenille bekannte Farbestoff. Man sieht, daß die
Cochenillezucht zwar ein einträgliches, aber auch ein sehr mühevolles Ge-
schäft ist.
32. Der Seidenspinner
Ihr habt doch gewiß schon von dem Seidenwurme gehört, von dem un-
sere Seide kommt. Nun, das ist eben die Raupe, aus welcher der Seidenspin-
ner, eines der nützlichsten Insekten, entsteht. — Glaubt ja nicht, daß der Sei-
denspinner schön aussieht. Er ist ein Nachtvogel, ungefähr einen Zoll lang
und mit ausgespannten Flügeln zwei Zoll breit. Er hat gelblich-weiße Flügel
mit drei blaßbraunen Streifen und kammartige Fühlhörner. Das Weibchen
legt in einigen Tagen 300—500 Eier, die so groß sind, wie Hirsekörner.
Durch eine Wärme von 18—20 Grad werden diese Eier in 6—8 Tagen
ausgebrütet. Die kleinen Räupchen, die erst weiß sind, dann braun werden
und zuletzt einen schwarzen Kopf bekommen, wachsen schnell. Sie sind sehr
gefräßig, wie alle anderen Ihresgleichen, rühren aber Nichts an, als die Blät-
ter des weißen Maulbeerbaums, wenigstens will ihnen nichts Anderes recht
schmecken und zusagen. Sie häuten sich vier- bis fünfmal, und zwar beinahe
jede Woche einmal. So lebt und frißt nun diese Raupe 6—7 Wochen lang.
5—7 Tage nach der letzten Häutung fängt sie endlich an, sich einzuspinnen,
was sie vorher dadurch zu erkennen gibt, daß sie nicht mehr frißt, sondern mit
Fäden im Maule und mit aufgerichtetem Halse unruhig umherläuft, um einen
Ort zu suchen, an den sie die Fäden befestigen kann. Hat die Raupe endlich
diesen Ort, nämlich dürre Ruthen von Birken- oder andern Reisern, gefun-
den, so klebt sie zwei sehr feine Tröpfchen eines klebrigen Saftes an die Ru-
then an, bewegt den Kopf hin und her und bringt so zwei sehr dünne Fäden
aus den Oesfnungen heraus, die sie geschickt mit den beiden Vorderfüßen zu
einem Faden zu verbinden weiß. Zuerst spinnt sie ein weitläufiges, verwor-
renes und durchsichtiges Gewebe, aus welchem die Floretseide kardätscht wird.
Den zweiten Tag zieht sie die Fäden um sich herum und bildet den eigentlichen
Kokon (Seidenhäuschen), in dessen Mitte sie sich befindet. Ein solcher Kokon,
der ziemlich die Größe und Gestalt eines kleinen Taubeneies hat, besteht aus
einem einzigen Doppelfaden, der 900 —1200 Fuß lang ist. Dies ist nun
unsere Seide, die man nicht erst zu spinnen braucht, wie den Flachs oder die
Baumwolle; denn das hat ja die Raupe schon gethan. Man darf nur 10—12
Kokons mit einander abhaspeln und sie zwirnen. Läßt man aber der Puppe,
258
zen, Citronen, Datteln, Oes, Kaffee, Zuckerrohr, Gummi, Tabak, Indigo,
Banniwolle, Kameele, Pferde, Schafe, Ziegen, Rindvieh, Büffel, Elephanten,
Löwen, Tiger, Panther, Leoparden, Hyänen, Schakals, Antilopen, Zebras,
Giraffen, Affen, Krokodile, Strauße, Pfauen, Papageien und vieles andere
Geflügel; Kupfer, Gold u. s. w. Auf der Nordküste von Afrika, die reich an
Städten ist, blühen auch städtische Gewerbe und Manufakturen in Seidenwaa-
ren, Leinwand, Leder u. s. f. Im Innern aber beschränkt sich der ganze
Kunstfleiß der Einwohner auf einige Bautnwvlleuzeuge, die sie zu ihrer Be-
deckung weben, und dazu gehört nicht viel; denn ihr ganzes Gewand ist ein
Schurz,Khre Wohnung ein Zelt oder eine Hütte. Mit Allem, was sie sonst
bedürfen zu ihrem Unterhalte, sind sie von der Natur reichlich beschenkt wor-
den. Vieles von dein, was sie haben, können sie zum Handel mit den Euro-
päern und Kaufleuten anderer Erdtheile benutzen, wie z. B. Baumwolle,
Gummi, Indigo, Kupfer, Gold, Elfenbein, auf der Nordküste auch Getreide.
Und was verkaufen sie noch? — Zsch, kaum sollte man es glauben —Fürsten
verkaufen ihre Unterthanen, Väter ihre Kinder oder die Kinder ihrer Nach-
barn , der Freund oft seinen Freund. — Und an wen? — An die Europäer,
damit sie von diesen als Sklaven nach Amerika geführt werden. In manchen
Jahren wurden ehedem über 200,000 Neger auf solche Art verkauft, sowohl
Männer, als Weiber und Kinder. Man bezahlte 30 bis 40 Gulden für den
Kopf; aber auch mancher schöne Jüngling wurde mit allen seinen Ansprüchen
auf Lebensglück für ein Füßchen Branntwein und oft noch wohlfeiler hinge-
geben. Hundert Kriege wurden muthwillig angefangen, nur um Sklaven zu
machen, und oft ganze, friedliche Familien von den Soldaten des Fürsten aus
ihren Hütten geholt und auf die Schiffe gebracht. Doch dieser abscheuliche
Menschenhandel hat in den neuesten Zeiten sehr abgenommen, und es ist von
den Engländern, Holländern, Franzosen und Amerikanern beschlossen worden,
ihn ganz abzuschaffen. Im Innern von Afrika wird er aber leider! fortdauern.
Der innere Verkehr wird durch Karavanen geführt, die mit Salz, Dat-
teln, Goldstaub und andern Waaren, auch vorzüglich mit Sklaven handeln.
Die Ostküste von Afrika besuchen vorzüglich Araber und Indianer, die West-
küste aber nur Europäer.
Von Gelehrsamkeit ist in Südafrika nicht die Rede; doch hat sich im
Norden, wo sich die Araber festgesetzt haben, noch Manches von ihren ehema-
ligen Kenntnissen erhalten. Es war eine Zeit, wo Aegypten berühmt war
durch seine Weisen, und auch noch in der Folge zeichneten sich manche ara-
bische Gelehrten durch Scharfsinn und großes Wissen aus; jetzt aber sind nur
noch geringe Spuren in Aegypten, Abyssinien, Fetz und Marokko davon übrig.
— Unter den schönen Künsten ist bloß Musik und Tanz bei den Afrikanern
beliebt; im nördlichen Theile des Landes auch die 'Bau- und Gartenkunst.
In ganz Afrika findet sich aber kein so gebildetes Volk, als in Asien die Chi-
nesen und Japanesen, und viel weniger kann eines den Europäern an die
Seite gesetzt werden.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Ortsnamen: Schakals Afrika Amerika Afrika Afrika Südafrika Marokko Afrika Asien Japanesen
438
Asien
— das Land.
warme Persien nach Syrien, Kleiu-Asieu, oder südlich zur heißen arabischen Wüste
zu inachen.
Leicht läßt sich daraus auf die Produktion schließen; doch sind einige Notizen in
dieser Hinsicht nöthig, um bloße Vermuthungen durch wirkliche Angaben zu unterstützen.
Nördlicher kommt der Wein stock nicht vor, als am Südhange des Thian-Schan,
und wo nördlich von Peking der Südrand der Mongolei nach China abfällt. Die
Palme findet sich nordwärts uoch auf deu südlichsten Inseln Japans, im südlichsten
China, am mittleren Ganges, am Südrande Irans, am Euphrat und ans der Süd-
küste Kleiu-Asieus. — Die ungeheuren Wälder Nordasieus sind reich an Pelzwild, z. B.
an Zobeln, Schwarzfüchsen, Fischottern und Hermelinen. — Vom Nordostrande der
hohen Mongolei dacht sich das Land der Maudschu ab, das iu seiuem südlichen
Theile noch zum Getreide-, Obst- und Tabaksbau tauglich, am Amur jedoch so rauh ist,
daß sich die Temperatur nur wenige Grad über Null erhebt. Doch welch ein Unter-
schied zwischen diesem und dem mittleren Oxusthal, wo Südfrüchte wachsen und be-
reits Baumwolle und Seide gewonnen wird! — Dem Lande Tibet ist eine Gattung
Schafe eigen, die ganz vorzügliche Wolle hat; das Pamirschaf weidet anf den Hoch-
plateanx von „Pamir" bis zum Tengri-Chan. In Tibet gibt es ferner eine Art von
Büffeln (Jak, Grnnz ochse) mit lang- und seidenhaarigen Pferdeschweifen, die Herden-
weise die öden Regionen bis unmittelbar unter die Schneegrenze (5200 m.) beleben, anch
allgeinein als Lastthiere gebraucht werden und die höher gelegenen Striche des Landes
eigentlich bewohnbar machen; desgleichen findet man hier eilte Ziegenart, deren Haar
von den Bewohnern Kaschmirs gekauft und zu den feinsten Shawls gebraucht wird.
Nicht minder merkwürdig ist, daß in Hochasien nnfre europäischen Hansthiere im freien
Zustande leben. Das wilde Pferd ist klein, mil dickem Kopf, feurigem Ange und kurzer
Mähne; es rennt, wie auch der wilde Esel, mit großer Behendigkeit au deu steilsten
Pfaden der Gebirge herum. Flüchtiger uoch ist dort der Dschiggetai oder wilde Maul-
efel mit hirschartigem Hals und im übrigen einem feingebauten isabellfarbenen Maul-
thiere ähnlich. — Wo Perfien bewässert ist, erzeugt es Datteln, Gummi, Salep,
Teufelsdreck (assa foetida), Mastix, Baumwolle und Seide, und erfreut sich unter den
Thieren der leichten schönäugigen Gazelle, wie unter deu Blumen der glänzenden, stark-
duftenden Rose vou Schiras. — Arabiens Kamel (das Schiff der Wüste) ist bekannt
genng; doch zeigt der Strauß schon die Verwandtschaft dieser Halbinsel mit dem heiße«
Afrika. Uebrigeus ist der glückliche Theil Arabiens das Vaterland des Kaffees und
liefert Weihrauch und köstlichen Balsam. — Im Süden des Kaukasus, am Haug der
a rm eui scheu Berge und in Kl eiuasieu, ist großer Reichthnm an Baumwolle,
Manna, edlen Südfrüchten und balsamischen Harzen. Von den Küsten des schwarzen
Meers sollen Kirschen und andre treffliche Obstarlen nach Europa gekommen sein; ja
der griechische Geograph Strabo hielt die südwestlichen Vorlande des Kaukasus für das
Vaterland des Weinstocks. Dieselbe üppige Fruchtbarkeit zeigt sich auch am Süd-
rande des Kaspisees. — Der chinesisch e Boden ist unter andern mit der (nun auch
mit glänzendem Erfolge nach Indien :c. verpflanzten) Theestande gesegnet, die so reichen
Ertrag gibt, daß der Chinese trotz seines eignen übermäßigen Theetrinkens noch über
l1/» Millionen Centner davon an Europäer und Amerikaner verkaufen kann. Vor-
zügliche Porcellanerde hat früh in China und Japan die Erfindung des Porcellaus
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Extrahierte Personennamen: Strabo
Extrahierte Ortsnamen: Syrien Peking Mongolei China Japans China Südrande_Irans Mongolei Oxusthal Tibet Hochasien Arabiens Afrika Arabiens Kaukasus Europa Indien China Japan
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Afrika —
das Land.
dieses Handels hält die Verminderung des Sklavenhandels gleichen Schritt. — In den
Gewürzhandel liefert Afrika den Pfeffer, weshalb ein Theil Guineas den Namen
Pfeffer- oder Körnerküste führt; auch sind indische Gewürze herüber gepflanzt, nament-
lich die Gewürznelke nach Zanzibar. — Baumwolle, in Tunis kultivirt und in
Aegypten gegenwärtig der Hauptexportartikel des Landes, wächst in vielen Landstrichen,
z. B. am Zambesi nud Schire, wild, desgleichen Zuckerrohr und Indigo. — Aus
den Urwäldern feuchter Landstriche kann man treffliche Holzarten zur Färberei
und Tischlerei beziehen, und die Akazien trockener Länder liefern das Kautschuk
Senegambiens und den arabischen Gummi Aegytens; desgleichen ist das Copal-
harz namentlich Südafrikas ein wichtiger Handelsartikel, der auch aus dem Junern
an die Küsten gebracht wird. — Wie der kolossale Baobab oder Affenbrotbaum ein
acht afrikanisches Gewächs ist, so anch der Kaffeebaum, der wahrscheiulich über die
Straße Bab^el-Man^b nach Arabien verpflanzt worden; deun im südlichen Habesch,
im Quanzagebiet und in Guinea ist er Wälderweis zu sehen. — Ausfallend ist, daß die
üppige Vegetation der großen, gebirgigen und wohlbewässerten Insel Madagaskar
weit mehr auf die der hinterindischen Inseln, als auf die Afrikas hinweist.
Je mehr Gebirge man entdeckt, desto höher sollte nnsre Vorstellung von dem Reich-
t hnm Afrikas an Mineralien steigen; es ist aber nicht der Fall. Manches Laud hat
Mangel an Salz, manches an Eisen; in andern scheint Erz in Fülle zu sein, so daß
Eingeborne das Eisen auszuscheiden und zu verarbeiten wissen. Daß kupferreiche
Stellen vorhanden sind, wissen wir seit langer Zeit und haben die jüngsten Eutdeckungs-
fahrten Livingstones aufs neue bestätigt (Kupferminen zu Katanga in Lualabagebiet!);
Afrikas Goldstaub war schon im Alterthum ein gesuchter Handelsartikel, und die erst
jüngst entdeckten reichen Gold- und Diamantenfelder Südafrikas haben bereits eine
große Menge Menschen, anch aus Europa, dorthin gelockt. —
An Zahl der Thier arten, wenigstens der Vierfüßler, soll Afrika selbst über
Asien stehen. Unter den eigenthümlicheu ragen Zebra, Gnn und Giraffe hervor.
Wie der Affenbrotbaum unter den Bäumen, so kaun die Giraffe unter den Th'.eren
als Wappen des Erdtheils dienen, eher als der Löwe, der freilich hier in seiner Größe
und Schönheit und überall zu finden ist, außer in der Wüste, wo es an Nahrung für
ihn fehlt. Bei der Menge reißender Thiere ist es auffallend, daß kein Tiger da ist;
die arabische Wüste wird ihn verhindert haben, aus seiner asiatischen Heimat sich auch
hieher zu verbreiten, obwohl das Kamel aus Asien stammt, und erst während nnsrer
Zeitrechnung nach Afrika gelangt ist; wenigstens kommt es noch nicht auf den alten
Monumenten Aegyptens vor. Kamel und Dattelpalme machen die Wüste bewohnbar.
Der Stranß ist afrikanisch, rechnet aber, als Frennd trockner Hochebenen, Arabien
mit zu seinem Reiche. Hochafrika und Habesch können besonders als Reich der Dick-
häuter und Wiederkäuer gelten; höchst zahlreich sind hier Elephanten und Anti-
lopen; jene in feuchten und waldigen Landstrichen, z. B. am Limpopo, diese auf den
Savannen und so manchfaltig in Gestalt, daß man glanbt, 5/e aller Antilopenarten
der Erde seien hier zu Hause. Uebrigens zeigt sich der afrikanische Elephant minder
klug als der ostindische, hat aber gewaltigere Zähne, von 3—3^2 m. Länge, deren jeder
über 80 bis 100 ff. wiegt, weshalb besonders die Elephantenjagd so manche Europäer
an den weißen Nil, und seit der Entdeckung des Ngamisees nach Südafrika lockt; auch
das werthvolle Horn des Rhinoceros reizt jene Jäger. Khartüm und Zanzibar
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Extrahierte Personennamen: Hochafrika
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Afrika Tunis Guinea Madagaskar Afrikas Katanga Europa Afrika Asien Afrika Limpopo Südafrika