— 179 —
das Königreich Siam (630 000 qkm, 5 Millionen E.). Die
Hauptstadt Bangkok am Menam (200 000 E.) ist zum Teil auf
Pfählen im Flusse erbaut. Großartige Buddhatempel. Lebhafter Handel.
Europäische Besitzungen.
1. Britische: a) Birma (Barma), der westliche Teil Hinter-
iudiens, ein überaus fruchtbares Reislaud (415 000 qkm und
8 Millionen E.) — Rangun (180 000 E.) an der Jrawadi-
münduug ist der Haupthandelsplatz.
b) Niederlassungen an den Meerengen (Malakka und Singa-
pur). Von besonderer Bedeutung ist der Freihafen Singapur
(184 000 E.) auf einer kleinen Küsteninsel, infolge der glücklichen Lage
Mittelpunkt des Handels zwischen Indien, Ostasien und Australien.
2. Französische: Jndochina (705 000 qkm, 25 Millionen E.),
Gesamtname für die im Osten und Südosten der Halbinsel liegenden
Gebiete: a) Schutzstaat Kambodscha, b) Cochinchina mit der Haupt-
stadt Saigon (65000 E.), e) Schutzstaat Anuam mit Hnü
(30 000 E.) und d) Tongking, eine sehr fruchtbare Landschaft, auch
als Durchgaugslaud nach Südchina wichtig. Hauptort Hanoi
(Kescho) 150 000 E.
Vorderindien.
Es umfaßt das Hochland Dekhan sowie die vorgelagerte hindo-
stanische Tiefebene, welche sich nordwärts bis zum Himalaja erstreckt
und aus zwei sehr verschiedenen Teilen besteht: a) der vorwiegend
dürren Ebene des Indus, b) dem reich bewässerten und außerordent-
lich fruchtbaren Tieflande des Ganges, welcher in seinem Unterlaufe
sich mit dem Brahmaputra vereinigt.
Vorderindien bringt fast alle Produkte der heißen Zone
in größter Fülle hervor, besonders Reis, Weizen, Baumwolle, Ba-
nanen (Banianen, eine Feigenart), Thee, Kaffee, Zuckerrohr, Gewürze,
feine Farbstoffe, Tabak, Mohn (zur Opiumbereitung), Jute (zu Ge-
weben), Seide, viele Arten von Palmen. — Die Tierwelt zeigt die
größten und kräftigsten Formen im Elefanten, Nashorn, Tiger u. f. w.—>
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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— 242
Die Hauptstadt Buenos Aires (d. i. gute Lüfte) am La
Plata hat 745 000 E. und ist die erste Handelsstadt der Republik.
Stromabwärts liegt La Plata (45 000 E.), ein neu angelegter,
besserer Hafenplatz. — Wichtige Handelsstädte im Innern sind:
Rosario (94000 E.) und Cordoba (48000 E.).
Tie Republik Paraguay
(253000 qkrii und 1:2 Million durchweg katholische Einwohner,
Weiße, Mischlinge und Indianer) ist neben Bolivia der einzige
Binnenstaat Südamerikas. Den wichtigsten Ausfuhrartikel des
geringen Handels bildet der Paraguay-Thee (getrocknete Blatter einer
Stechpalmenart), der in Südamerika statt des chinesischen Thees ge-
braucht wird. — Hauptort ist Asuncion am Paraguay (24 000 F.).
Tie Republik Uruguay
(179 000 qkm, 840000 katholische Einwohner, durchweg Weiße
und Mischlinge) umfaßt das Gebiet vom Urnguay-Strom bis zum
Atlantischen Ocean, größtenteils Grasland, mit ansgedehnter Vieh-
zucht. Die Produkte der Rind Viehzucht bilden fast ausschließlich
den Gegenstand des Ausfuhrhandels. Besonders bekannt ist
der hauptsächlich hier erzeugte Liebigsche Fleischextrakt, d. i.
verdichteter Rindfleischsaft. Außerdem werden noch Straußenfedern
und Getreide ausgeführt.
Die Hauptstadt Montevideo an der La Plata-Mündung
(250 000 E.) ist anch der wichtigste Handelsplatz.
Die Republik Chile
(776 000 qkm, 3 300 000 fast durchweg katholische Einwohner, del
Abstammung nach zumeist Kreolen und Mischlinge) erstreckt sich als
ein über 4000 km langer Küstenstreifen von der Südspitze Amerikas
bis Peru. Der Bodengestalt nach besteht Chile aus einen1
schmalen Küstensa um und dem Gebiete der Kordilleren, die in Chil^
ihren höchsten Gipfel haben. — Die Vegetation ist im mittlere»
und südlichen Teil des Landes sehr reich. Außer deu einheimisches
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Extrahierte Ortsnamen: La
Plata Rosario Cordoba Paraguay Südamerika Asuncion Paraguay Uruguay Atlantischen_Ocean Montevideo Chile Amerikas Peru
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72
Das Dekhan. §. 22.
Gebirges, bildet in der Mitte ein von dem übrigen Hochlande Hinter-
asiens vollständig isolirtes Tafelland (3000—5000' hoch), welches im
O. und W. von den Ghatta-Gebirgen (noch 1000—2000' höher) be-
grenzt und eingeschlossen wird.
а. Die Westküste des Dekhan ist wegen ihrer günstigen Lage für
den Seehandel von den ältesten Zeiten ein Hauptziel der Schifffahrt
gewesen und in neueren Zeiten zunächst von den Portugiesen angesiedelt
worden, von deren ehemals bedeutenden Besitzungen an der Küste das
verfallene Goa der einzige Ueberrest ist. Die britische Hauptstadt des
westlichen Dekhan ist Bomb ay (566,000 (§.?) mit trefflichem Kriegshafen.
In der Nähe liegen die berühmten unterirdischen Felsentcmpel Indiens;
namentlich ist zu Ellora der (1 M. lange) sagenannte Götterberg van oben bis
unten in stackwerkartig übereinander befindlichen Grotten ausgehöhlt und in un-
zählige Tempel (von denen allein 20 dem Gotte Siwa angchören) zu einem
wahren Pantheon der Inder umgeschaffen.
Das südwestliche Küstenland oder Malabar gleicht einem großen
terrassenförmigen Garten, in welchem vorzüglich die Pfeffer- und Betel-
Ranke, die Palme, Zucker u. s. w. gedeihen, höher folgen die Tekwälder
mit ihrem fast unverweslichen Holze und, wo diese aufhören, beginnen
die Waldungen des kostbaren Sandelholzes. Daher ward dieser Küsten-
strich einer der frühesten Centralpunkte des Welthandels mit zahlreichen
Emporien.
б. Das Tafelland, welches sich in progressiver Steigung von
N. gegen S. erhebt, nimmt den bei weitem größten Theil des Dekhan
ein. Es wird nur von wenigen Hügelreihen durchzogen und senkt sich
allmählich gegen O., weshalb die Flüsse einen trägen Lauf haben. Das
Land hat einzelne sehr fruchtbare Theile, andere von mittlerer Frucht-
barkeit, viele Striche liegen unangebaut da, namentlich seit der Herr-
schaft der Mahratten. Die wichtigste Stadt im Innern ist ein zweites
Haid arabad (200,000 E.).
c. Die Ostküste oder die sandige Küste Koromandel, eine der
gefährlichsten und hafenlosesten (vgl. §. 7, 3), konnte bei ihrem heißen,
ungesunden Klima und wegen des Mangels an eigenthümlichen Erzeug-
nissen nicht die Bedeutung gewinnen, welche der Küste Malabar durch
ihre tropische Begetatiou zu Theil ward. Doch war sie durch ihre Lage
und die Natur des bengalischen Meerbusens auf Handelsverkehr nllt
Hinterindien, dem indischen Archipel, Ceylon und dem Gangeslande
angewiesen. Daher entstanden die Handelsplätze Mansaltpatam,
Madras (720,000 E. ?), der Hauptsitz des indischen Perlen- und
Edelstein-Handels, und die französische Niederlassung P o n d i ch e rr y
(25—30,000 E.).
D. Die Insel Ceylon (1154 sz M.) wird vom Festlande ge-
trennt durch eine gefährliche Meerenge, voll Felsenriffe und Sandbänke,
an denen sich die von den Monsoous hergetriebeuen Meeresströmungen
in heftigen Brandungen brechen und welche (namentlich die sogenannte
Adamsbrücke) die Durchfahrt für größere Schiffe unmöglich machen.
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Extrahierte Ortsnamen: Indiens Götterberg Hinterindien Ceylon Madras Ceylon
Süd amerika —
Peru und Bolivia.
1077
vor den Hafen, ließ sich aber durch andre immer frisch mit Waaren versorgen und kam
selten zum Ausverkauf. Es kostete der Krone Spanien viel Mühe, ehe der Afsiento
endlich 1750 aufgehoben wurde. — Der Staat Panama oder El Jstmo steht unter
dem Schutze Nordamerikas und in sehr loser Verbindung mit Neu-Granada.
c) Ecuador (11700 Q-M., 1,300000 E.). Auch hier ungefähr die Hälfte der
Bevölkerung Weiße und Mischlinge; ferner Altpernaner, Neger, Zambos und 200000
Wilde. Theils hohes Gebirgsland mit schmalem Küstenstrich, theils weite Flächen bis
zur brasilischen Grenze, in welchen hauptsächlich die wilden Indianer Hausen (Provinz.
Oriente). Der Hanpwrt ist das 2855 m. hoch gelegene Quito, der Erdbeben halber
aus lauter einstöckigen Häusern bestehend und also von großem Umfang; Einwohner
80000. Bei Tacuuga finden sich Reste eines Jnkapalastes. Cuenca. Guayaquil,
ein Haupthafen an der Südsee, mit 13000 E. Die Bai Guayaquils nmfaßt die Insel
Pnna, die vor Pizarros Ankunft 20000 Bewohner hatte, jetzt nicht den vierten Theil.
Südlich von Cuenca liegt Loxa, bekannt durch die besten Sorten Fieberrinde (Quina.
oder Kihua — Cascarilla fina de Loxa); denn gerade im dortigen milden Klima,
1800 bis 2400 m. Seehöhe, werden die Cinchonawälder mit besonderer Sorgfalt ge-
pflanzt. Die Heilkraft der Cinchona wurde in Europa durch die peruanische Vicekönigin
Gräfin von Cinchon bekannt, die zu Lima 1638 dadurch vom Fieber geheilt wurde p
sie brachte zuerst die kostbare Rinde nach Madrid. — Der Republik Ecuador gehört
noch die Gruppe der öden (und unbewohnten), 139 Q.-Mln. großen Galapagos
oder Schildkröten-Inseln im Austral-Oceau; nach einer derselben sendet Quito seine:
Verbrecher.
Peru und Bolivia.
Von Ecuador durch den Ostlauf des Marannon getrennt, erstrecken sie sich an.
beiden Seiten der Andes bis südwärts der Steinbockswende, östlich aber bis zum Ma-
deira und in die Nähe des obern Paraguay. Am Meere weht frischere Lust, indem
eine kältere Strömung von Süden kommt und fast dauernde Nebel die Sonne um-
schleieru. Doch ist die Küste dürr, streckenweise wüste, aus Mangel an Regen; nur
wo Quellen, Flüsse und künstliche Wasserleitungen sind, gedeihen auch die Pflanzen.
Im Innern östlich der Berge ist regelmäßige Regenzeit von Januar bis Juni, wo
alsdann die weiten Tiefflächen seeartig werden und die Wälder zu schwimmen scheinen.
Da es an der Ostseite der Andes viel regnet, so ist die schluchtenreiche Abdachung des
Gebirgs in die Ebene mit ewig grüner Vegetation bedeckt, welche unten in dem mit dickem
Humus überzogenen Alluvialboden am Amazonas die höchste Ueppigkeit erreicht. Am
gesündesten und gut angebaut sind die Hochebenen und Thäler zwischen der Ost- und
Westcordillera, so wie auf der weiten bolivischen Abstufung der Gebirgsverzweiguug im
Osten. Die Vegetation ist dort überaus reich. Aus der Thierwelt sind 4 Kamelziegen,
d. h. die zahmen lasttragenden Lamas, die leicht zu zähmenden Alpacas, die mit einem
Höcker versehenen Gannacos, und die gemsartigen auf Höhen von 4200 bis 5000 m.
Fuß lebenden Vicuuuas, hiureichend bekannt. — Die Indianer, nicht so roh um
Gefangene zu tobten und zu fressen, und meistars so mild, daß sie nur gegen Thiere
ihre Giftpfeile gebrauchen, leben unter eignen Kaziken. Arzt- und Priesterdienst ver-
richten die Zauberer. Die am Ucayali glauben an Seelenwanderung in Thierkörper.
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Extrahierte Personennamen: Loxa
Extrahierte Ortsnamen: amerika Peru Bolivia Spanien Panama Nordamerikas Ecuador Quito Cuenca Guayaquil Cuenca Europa Lima Madrid Ecuador Bolivia Paraguay Westcordillera Thierkörper
Asien — Japan.
467
zichtet und wurde so das Feudalsystem, welches Jahrhunderte lang fest eingewurzelt
war, rasch abgeschafft.
Der Charakter des Volkes hat viel angenehmere Seiten als der der Chinesen;
sie haben nicht deren dünkelhaften, alles Fremde verachtenden Stolz, sie stehen ans höherer
Stufe der Gesittung als die meisten andern Asiaten, sie sind muthig und tapfer, haben
viel Sinn für Ordnung, Reinlichkeit und Nettigkeit, besitzen große Gerechtigkeitsliebe,
und von ihrem entwickelten Ehrgefühl zeugt die allerdings grausame Sitte des Hara-
Km (Bauchaufschlitzens). Wer die Industriearbeiten der Japaner, ihre literarischen
Schätze, Schulbücher z. B, mit naturgetreuen Zeichnungen und Malereien ausgestattet,
ihre den europäischen nachgeahmten Thermometer, Barometer und andre physikalische
und mechanische Instrumente, Kupferstiche n. f. w. gesehen hat, ist geneigt, sie an In-
telligenz über die Chinesen zu stellen. Volksuuterricht ist verbreiteter, als in gewissen
europäischen Ländern, z. B. Spanien, Süditalien :c.
Daß sich Japan vor 1854 noch mehr als China gegen das Ausland verschlossen
hatte, ist nicht dem Einflüsse der Religion zuzuschreiben; vielmehr war es die weltliche
Politik, die jeden fremden Einfluß und zwar erst in neuerer Zeit abzuhalten gesucht
hatte. Bor dem 17. Jahrhundert war es nicht so; Japanesen konnten früher unge-
hindert ins Ausland, man hatte die Portugiesen gastfrei aufgenommen; doch das nnbe-
sonnene Benehmen dieser Europäer, vor allen der Uebermu t h, womit die Jesuiten,
nachdem sie höchst geschickt sich in Japan festgesetzt und viele Proseliten gemacht, sich
in die iuueru politischen Händel mischten, brachte die damals neu entstandene weltliche
Oberregierung des Sioguu gegen sie in Harnisch. Im Jahr 1638 wurden Portu-
giesen und Jesuiten vertrieben, das römische Kirchenthnm, wo es irgend Wurzel ge-
faßt, mit Gewalt wieder ausgerottet, und nur (neben Chinesen und Koreanern) den seit
1611 am Handel teilnehmenden Holländern, deren Glaube weit friedlicher schien als
der jesuitische, Zutritt an der Küste gestattet; jedoch auch den Holländern nur in dem
einzigen Hafen Nangafaki anf Kinsin, und zwar unter sorgsamster Aufsicht. So
stand es bis iu die neueste Zeit, und wenn anch gelehrte Japaner,' namentlich kaiser-
liche Astronomen und Leibärzte, gern ein wissenschaftliches Gespräch führten, selbst
Werke wie Hnselands Makrobiotik und Laplaces Mechanik des Himmels in ihre Sprache
übersetzen halfen, so durfte dies doch zu keiner besondern Annäherung führen; und nur
mit Lebensgefahr brachte der Deutsche P. F. Siebold, Arzt in holländischen
Diensten, seine Sammlungen, die jetzt in Leyden aufgestellt sind, zu Schiffe, Daß sich
nun dies Verhältnis geändert, ist bereits erwähnt.
Städte: Miako oder Kioto mit 500000 23ew. sonst schön gelegene prachtvolle Resi-
denz des Mikado, wo er trotz der äußern Ehren, die er selbst beim buddhistischen Volke genoß,
vor der neuesten Umgestaltung der Verhältnisse ohne Machtbefugnisse sammt seinem
geistlichen Hofstaate gleichsam eingesperrt leben mußte. Die Stadt, der geistige Mittel-
Punkt des Reiches, hat eine hohe Schule, blühende Fabriken, viele Tempel, Klöster und
Idole; ein Kolossalbild Buddhas soll 25 in. hoch seiu. Unfern davon die volkreichen
Hafenstädte Osaka und Fiogo. Größer noch ist Jeddo, sonst Residenz des Sio-
gun, dessen Paläste einen besonderen Stadttheil bildeten; es soll l1^ Mill. Einw.
haben. Nun hat der Mikado seinen Sitz nach Jeddo verlegt. Haupthandelsstadt des
Landes; mehrere Schulen mit nur deutschen Lehrern, eine deutsche Buchhandlung,
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Extrahierte Personennamen: Jeddo
Extrahierte Ortsnamen: Japan Spanien Japan China Japan Nangafaki Kioto Buddhas Osaka
Europa —
Skandina vien.
943
versuchte, ein Telegraphentau von dort durchs atlantische Meer nach der 389 geogr.
Mln. entfernten Küste von Neufundland zu legen, und den Versuch in den Jahren
1865/66 und 1869 mit günstigem Erfolg wiederholte. Die beiden letzteren Kabel haben
eine Länge von 436 und 454 Mln., die Tiefe, in welcher sie liegen, schwankt zwischen
400 und 4400 m. Eine zusammenhängende Telegraphenlinie durchzieht ganz Nord-
amerika und setzt Brittisch Columbia am Pacific mit Neufundland in Verbindung; von
London-Berlin aus durchziehen 2 andere Linien die östliche Halbkugel: die eine über
Wien, Konstantinopel und Persien bis nach Hinterindien, die andere quer durchs russische
Reich nach Kiachta, Nikolajewsk und Wladiwostok, ferner nach Osaka und Jakohama in
Japan, so daß also, wenn das Projekt einer unterseeischen Verbindung zwischen Asiatisch
Rußland und Nordamerika zur Ausführung gelangt, um die ganze Erde ein Ring von
Telegraphenleitungen gelegt sein wird.
Auswärtige Besitzungen und Kolonien Großbritanniens.
Sie umfassen mit Einschluß der europäischen sogenannten Nebenländer 407000
Q.-M. mit 249 Mill. Einw. und erstrecken sich über alle Erdtheile.
a) In Enropa: Das von friesischen Fischern und tüchtigen Lotsen bewohnte
Helgoland vor der Elbemündung, mit Leuchtthurm, Gibraltar in Südspanien
und Malt« mit Nachbarinseln im Mittelmeer — zusammen 7 Q.-M. mit 175000 Bew.
b) In Asien: Brittisch Indien mit Ceylon u. a. Inseln, Sing apore,
Malakka u. a. Punkte in Hinterindien, Hongkong in China, Aden, Perim und
einige andere Orte in Südwest-Acabien — zusammen 46900 Q.-M. mit 193 Mill.
Bew., oder mit Einschluß der indischen Vasallenstaaten 77300 Q.-M. mit 240 Mill.
Menscheu.
c) In Afrika: Die C a p k o l o n i e und Natal, Lagos, Goldküste, Sierra
Leone n. a. in Oberguinea, Bat hur st u.a. Punkte iu Senegambien, St. Helena,
Ascension und Tristan da Cnnha im äthiopischen, sowie Mauritius, die
Sechellen n. a. im indischen Meere — zusammen 12000 Q.-M. mit 2 Mill. Bew.
ä) In Amerika: Brittisch Nordamerika mit Canada und Neufund-
land, die Bermudas- und Bahamasinseln, Jamaika und andere Antillen,
Honduras an der gleichnamigen Bai, Britnsch Guayana, die Falklands-
inseln:c. — zusammen an 173000 Q.-M. mit 5 Mill. Bew.
e) In Australien und Polynesien: Die gesammten kolonisirten Gebiete
Neuhollands, ferner Tasmania, Nen-Seeland, die Norfolk-, Fidschi-
Fanning- u. a. Inseln im großen Ocean — zusammen an 145000 Q.-M. mit
2 Mill. Menschen.
§. 13. Dänemark, Schweden und Norwegen.
Der Name Skandinavien (Scandia), schon den Römern bekannt, bezog
sich ursprünglich nur auf die Südspitze Schwedens, die jetzt noch Skane
(Schonen) genannt wird, ist dann später auf die ganze Halbinsel, und
schließlich auch auf das von demselben Volksstamme bewohnte Dänemark
und das so lange mit Schweden verbunden gewesene Finnland übergegangen.
Finnland ist außerdem durch natürliche Verhältnisse (Bodenbeschaffenheit,
Klima, Produkte) dem gegenüberliegenden Schweden verbunden (S. S. 620).
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Extrahierte Personennamen: Malakka Lagos Helena Tristan_da_Cnnha Scandia
Extrahierte Ortsnamen: Europa Neufundland Neufundland Wien Konstantinopel Persien Hinterindien Kiachta Nikolajewsk Wladiwostok Osaka Japan Nordamerika Enropa Helgoland Leuchtthurm Südspanien Asien Indien Ceylon Hinterindien Hongkong China Perim Südwest-Acabien Afrika Sierra
Leone Oberguinea Mauritius Amerika Nordamerika Jamaika Honduras Britnsch_Guayana Australien Polynesien Nen-Seeland Schweden Norwegen Skandinavien Schwedens Finnland Finnland Schweden
Türkei und ionische Inseln.
491
186000 Thaler. Der Landadel (Bojaren) wählt in beiden Fürstenthümern den
Hospodar oder Herrn, unter türkischer und russischer Hoheit; doch hat sich der
russische Einfluß schon über den türkischen Meister gemacht. Die hölzerne, halb
türkisch, halb europäisch gebaute Stadt Bukarest mit 80000 Eiuw. ist Sitz des
walachischen, und Jassy mit 30000 Einwohnern. Sitz des Moldauer Hospodars.
Festungen: Dschurdschwo (Rustschuk gegenüber) und Jbrail oder Braila.
Die Osthälfte der Moldau gehört jetzo zum russischen Reich und ist von der tür-
kischen durch den Pruth getrennt. Galatsch au der Vereinigung des Pruth mit
der Donau, bedeutende Schiffahrt.
Au merk. Die Bewohner des illyrischen Schwarzgebirgs (slawisch Czerna-
gora, italisch Montenegro) wurden seither von einem Vladika oder Bischof
regiert, den sie selbst wählten und vom griechisch-kathol. Patriarchen zu Constan-
tinopel bestätigen ließen. Kurz vor dem jetzigen Kriege hat sich der neue
Vladika Daniel seine Weihe nicht beim Patriarchen sondern in Petersburg ge-
holt und die erbliche Fürsten würde noch dazu. Auch das mußte sich die
Pforte gefallen lassen.
Vereinigter Staat der ionischen Inseln.
Unter diesem Titel bilden die 7 größeren und einige kleinere Inseln westl.
von Griechenland und Epirus seit 1815 einen Staat für sich unter englischer
Oberhoheit. Sie enthalten 46 Qm. mit 250000 größtentheils griechischen Bew.,
unter denen sich während langer venetianischer Herrschaft, die erst mit dem Er-
löschen der Republik Venedig endete, auch italische Sprache verbreitet hat.
Corfu (mit 30000 E.) auf gleichnamiger Insel ist der Hanptsitz der Regierung,
die aus Deputirten und Senat mit einem Präsidenten besteht. Zugleich befindet
sich daselbst der brittische Ober-Commissarius und die von Britten kommandirte
Garnison. Zante auf gleichnamiger Insel ist ein lebhafter Handelsplatz.
§. 2. Italien oder Apenninische Halbinsel.
Ohne die Inseln 4650, mit den Inseln 5760 Om. — Bewohner 24 Mill.
Das Land.
Stiefelgestalt mit hohem Absatz und Sporn. Am letzteren die Ecke Testa-
thurm oder Cap des Bergs Gargano; am Absatz C. Leuca, ehmals Japy-
gium; an der Fußspitze Cap Spartivento, ehm. Zephyrinm. Das Adriameer
bildet die Golfe von Venedig und Manfred onia, das ionische den Golf
von Tarent, das tyrrhenische oder helrurische (so hießen vor Alters die Ge-
wässer westlich der Halbinsel) die Busen von Salerno, Neapel, Gaeta und
von Genua, nebst andern. Die breite Meerstraße Otranto's trennt den
Absatz von Griechenland; der Fuß würde ohne die Enge Messina's mit Si-
zilien verbunden sein. Bei Insel Elba die Enge von Piombino. — Länge
von den Alpen bis Spartivento 150 Meilen.
Das hohe Alpeugebirg (vorhin Seite 130 ff.) umfaßt den Norden, als
natürliche Gränze gegen Deutschland, Schweiz und Frankreich. Der Apennin
aber, beim Col Ardente den Seealpen angehängt, durchzieht in Schlangen-
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat]]
Extrahierte Personennamen: Hospodars Montenegro Daniel C._Leuca Manfred_onia
Extrahierte Ortsnamen: Bukarest Rustschuk Donau Petersburg Griechenland Epirus Corfu Italien Venedig Tarent Salerno Neapel Gaeta Genua Griechenland Elba Deutschland Frankreich
491
birg, wohin die Straßen nicht im besten Zustande sind. 3 Tagreisen von
Vera Cruz kommt man aufsteigend nach Xalapa, der neulichen Congreßstadt,
in Leren Gegend Ialappc und Vanille in Fülle wächst. Die dortigen Aussichten
sind prachtvoll; zahllose Papagayen und andre buntgefiederte Vögel erblickt man
auf den üppig grünen Bäumen, und links den Vulkan von Orizaba. Dann reist
man höher an nach Puebla, wo der Vulkan Popocatepetl aufsteigt und ein dichter
Eichen- u. Fichtenwald sich ausbreitet Hierauf über den Hochrand einer Ebene
gelangt man zum Anblick der Hauptstadt. Die Straße dahin ist etwas sumpfig
und zur Regenzeit überschwemmt. Mexiko, eine der schönsten Städte, mit
graden Straßen und 148000 E., liegt zwisch. 2 kl. Seen, an deren Ufer
viele Dörfer und Weiler. Leider hat die üble Gewohnheit der Spanier, Bäume
auszureißen, statt welche zu pflanzen, die Umgegend kahler und schattenloser
gemacht, als sie bei Cortez Ankunft war. Die nächst großen Städte sind:
Puebla in So. und Guadalaxara in Nw , beide mit 70000 E.
Oaxaca, an der Abdachung zum Austral-Occan, mit 40000, die viel Coche-
nille gewinnen. Guanaxuato, nicht weit von Guadalaxara, mit den reichsten
Silberminen. Von da bis über Valladolid hinaus ist das Anahuac be-
sonders schön und flußreich. — Unter den Wilden im N. sind zu merken;
die Apachen, ein kriegerisches Bergvolk an beiden Seiten des Rio del
Norte, und die C u m a n ch e s , vortreffliche Reiter, in deren weitem Ge-
biete die europäischen Pferde sich ins Zahllose vermehrt haben. Die lange
Halbinsel (Kalifornien ist ebenfals noch gar nicht angebaut, einige Missionsplätze
abgerechnet.
Mittel-Ame.rika oder die 5 Staaten von Guatemala.
Auch hier ist die jetzige Verfassung der Union nachgeahmt. So klein die
Republik im Verhältniß zur Union und zu Mexiko ist, so übertrifft sie doch
Deutschland an Quadratmeilenzahl; dagegen beläuft sich die Bevölkerung
nur auf 2 Millionen, worunter viel Indianer, manche noch im wilden Zu-
stande. An den Küsten ungesund. Unter den Producten: Farbhölzer, Balsam,
Arzneipflanzen, Cakao von Sonokuzko, und Indigo. Hptst. Guatemala mit
30000 E., in fruchtbarer Gegend, nahe dem Australmeer. Die nächst großen
Plätze haben nicht über 12000 E. N
8. 4. Die einzelnen Theile Süd - Amerikas.
Die südliche Continentalhälfte Amerikas spitzt sich gleich der nördlichen nach
Süden zu. Ihre größte Ausdehnung ist 1030 Meilen, von Punta de Galinas
am Maracaybo-Golf bis zum Cap Hoorn. Der östlichste Punkt ist Coqueiros
in der Nachbarschaft Fernambuks, 17° 7' 29" Lge. Doch ist im Osten das Cap
San Roque mehr bemerkbar. Von dort bis zum Isthmus Panamas sind 690
M. Das ganze Südamerika wird auf 321000 Qm. geschätzt.
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Extrahierte Ortsnamen: Xalapa Orizaba Puebla Mexiko Puebla Oaxaca Kalifornien Guatemala Mexiko Deutschland Guatemala Amerikas Amerikas Maracaybo-Golf Cap
San_Roque Panamas