Philopö m e n. K o v t n t h zerstört. 6 9
v.ñ.n,
ihn Quincdus Flamininus t>ci Kyuoskephalä schlägt (.Frieden), 15)8.
und darauf die Griechen bei den isthmischen Spielen für frei
erklärt; auch Rabis, Tyrann von Sparta, wird bezwungen,
und die Aetolier, die sich an Antiochos von Syrien anschließen,
u'.üssen, nach harter Behandlung (ihre Vornehmsten nach Rom)
und wiederholten Verlusten, die Römer um Frieden bitten,-— 189.
Ende des ätolischen Bundes.
Philopömen sucht den achäischen Bund wieder zu heben,
züchtigt das in sich selbst zerrüttete Sparta, und fällt, während 168.
die Römer absichtlich zögern, gegen den messenischcn Tyrannen
Deinokrates, als der letzte der Griechen. Lykortas rächt ihn
(Polybws). 3nncrcr Zwiespalt im Bunde. Erneuter Streit
mit Sparta. Die Römer, welche indessen Maccdonien tribut-
bar gemacht ( Perseus bei P y d n a geschlagen ), erregen i«. 3.
durch ihre Tyranneien gegen Achäer und Aetolier von neuem
Empörungen. Die Achäer bedrängen die Spartaner, beachten
nicht die römischen Vermittlungen, und so werden sie von
Metellus unter ihrem Strategos Kritolaos in Phokis ge-
schlagen, und unter Dia ob auf dem korinthischen Isthwos
von Mummius zerstreut, — Korinth erobert, zerstört. 146
Griechenland als Achara römische Provinz, — Oligar-
chien.
In der Philosophie bilden sich, von Aristoteles angeregt,
verschiedene Schulen: die periparctische, die epikurische, stoische :c. Die
Mathematik ivird durch Enkleides, und die Geographie durch Er«:
r o st h e n e s, später durch Klandios P r o l e in a o s zum Systeme einer
Wissenschaft erhoben. Die Geschichte gewinnt durch Alexander'-
Feldzüge an Umfang, und erhält an Polybios einen kritischen Bear-
beiter; sowie in den bildenden Künsten Lysippos als Erzgießer und
Apelles als Maler sich auszeichnen--').
*) Die Fortsetzung der griechischen Geschichte bildet, bis zum
Erscheinen der Türken 0453), zunächst einen unbedeutenden Zweig der
römischen Geschichte, und schließt sich dann, seit Theodosins dem Großen
an die des lateinischen und griechischen Kaiserthums an; sie findet daher
wohl am zweckmäßigsten dort ihre Entwickelung. — Für die aus
Alexanders Monarchie hervorgegangencn Reiche legen wir eine synchro-
nistische Uebersi'cht bei (denn das Nähere derselben gehört nicht hierher).
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal]]
TM Hauptwörter (100): [T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T15: [Athen Theben Sparta Griechenland Krieg Philipp Stadt Spartaner Athener König], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Quincdus_Flamininus_t>ci_Kyuoskephalä Deinokrates Metellus Kritolaos Aristoteles Polybios Alexanders
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König]]
TM Hauptwörter (100): [T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat]]
TM Hauptwörter (200): [T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T15: [Athen Theben Sparta Griechenland Krieg Philipp Stadt Spartaner Athener König], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
188
4. Literatur.
Wie die Kunst, so ist auch die Literatur der Römer nicht
selbständig und originell, sie lehnt sich vielmehr an die der
Griechen als ihr Vorbild an. Rom wurde eher durch Thaten
als durch Schriften berühmt; oder wiesallust sich ausdrückt, die
besten Römer wollten lieber Thaten verrichten, als sie beschreiben*).
Bis zu dem Ende des ersten punischen Krieges- verlegten sich die
Römer auf Krieg, Ackerbau und praktischen Staatsdienst und
suchten und fanden darin die höchste Ehre. Ja noch lange nach-
her galt die Ansicht, daß die Beschäftigung mit den Wissenschaften
dem Staate keinen Nutzen bringe, und selbst noch Cicero glaubte
sich wegen seines Studiums der griechischen Sprache rechtfertigen
zu müssen.
ft« Poesie.
Wenn in irgend einem Zweige der Literatur, so war in der
Poesie der praktische Römer am allerwenigsten schöpferisch. In
der Auffassung des Schönen blieb überdies ein gewisses sinnliches
Element vorherrschend; der Römer liebte besonders diejenige
Poesie, welche Vergnügen und Unterhaltung gewährte. So war
cs das Schauspiel, welches zuerst Eingang bei ihm fand.
Das Drama. Die b u c o l i s ch e Poesie.
Das erste Drama führte in Rom nach einem griechischen
Muster ein Grieche auf, Namens Andronikus. Er wurde nach
der Einnahme seiner Vaterstadt Tarent (im Jahre 272) noch
sehr jung als Sklave nach Rom gebracht, wo er von seinem
Herrn, Livius Salinator freigelassen wurde und den Namen
Livius Andronikus annahm. Er schrieb Tragödien und Comödien
und erösinete damit die sich schnell entwickelnde römische dramatische
Literatur.
Sein Nachfolger war Nävius (nimmt Theil am ersten
punischen Krieg), aus Companien gebürtig. Seine Hauptthätig-
keit war dramatischen Gedichten zugewendet, die er nach griechi-
schen Mustern schrieb; bemerkenswerth ist es, daß er schon
römische Stoffe seinen Stücken zu Grunde legte**). Als Ple-
*) Sallust. bell, catilin. Viii.: optumus quisque facere quam dicere,
Bua ab aliis benefacta laudari quam ipse aliorum narrarj malebat.
**) Stücke, deren Gegenstand dem römischen Nationalleben cnrnommen
war, nannte man fabulae logatae oder praetextatae.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal]]
TM Hauptwörter (100): [T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T146: [Rom Römer Stadt Krieg Gallier Rmer Italien Heer Jahr Schlacht], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
— 25 -
dem spartanischen Unterhändler Antalkidas den Namen führt. Durch denselben wurden alle griechischen Städte in Kleinasien den Persern auss neue überliefert; alle Staateu Griechenlands sollten selbständig sein; Persien aber und Sparta hatten für die Ausführung des Friedens Sorge zu tragen, fo daß dem letzteren Staate wieder ein Aufsichtsrecht über die übrigen Griechen eingeräumt war.
§ 16. Sokrates.
Der Athener Sokrates war der Sohn des Bildhauers Sophroniskos und der Hebamme Phänarete. In seiner Jugend betrieb er das väterliche Gewerbe, und eine seiner Statuen soll für würdig befunden worden sein, auf der Burg von Athen (der Akropolis) aufgestellt zu werden. Aber die Beschäftigung mit seiner Kunst füllte des Mannes Seele nicht aus. Schon früh suchte er sich durch das Studium philosophischer Schriften z. B. des Anaxagoras, eines Zeitgenossen und Freundes des Perikles, sowie durch den Umgang mit andern für weise gehaltenen Männern zu belehren, gelangte aber zu dem traurigen Schlüsse, daß sie trotz ihrer Gelehrsamkeit von dem wahren Grunde der Weisheit weit entfernt seien. Als solcher erschien ihm die vom delphischen Gotte geforderte Selbsterkenntnis. Sie also zu erlangen und Andere dahin zu führen war sein Hauptbestreben, und da aus ihr sich von selbst der Trieb, besser zu werden, entwickelt, so behauptete er, daß die Tugend lehrbar, ja daß sie die Krone alles Wissens sei. Obwohl er nun die Unterweisung in dem was gut und recht ist als seinen Lebenszweck erkannte und übte, gründete er doch keine Schule im eigentlichen Sinne des Wortes, wo er wie die Sophisten für Geld lehrte, sondern gelegentlich auf Markt und Straße, in der Ringschule und beim Gastmahl theilte er jedem, der ihn anhören wollte, seine Grundsätze mit und suchte ihn für dieselben zu gewinnen.
Wo er Leute traf, die von sich eingenommen die Lehren Anderer verachteten, gieng er scheinbar auf ihre vermeintliche Ueberlegenheit ein, lobte auch wohl in gutmüthigem Spotte, den die Betreffenden nur zu oft für baren Ernst nahmen, ihre staunenswerten Kenntnisse, um sie nach und nach durch unverfängliche Fragen und Einwürfe in Verlegenheit zu bringen und die Hohl-
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König]]
TM Hauptwörter (100): [T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T31: [Athen Athener Spartaner Flotte Perser Stadt Sparta Krieg Schlacht Griechenland], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
TM Hauptwörter (200): [T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T37: [Athen Athener Flotte Perser Stadt Spartaner Schiff Heer Schlacht Sparta], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
— 135 —
Abrathens gieng er mit kaiserlichem Geleite dorthin, weil er sich nicht scheute, dem Behemoth zwischen die Zähne zu treten. Er wäre gegangen, und wenn so viele Teufel in Worms gewesen, als Ziegel auf den Dächern. Gleich nach seiner Ankunft verlangte man von ihm den Widerruf; er aber bat sich Bedenkzeit ans und erklärte am folgenden Tage (18. April 1521) in wohlgesetzter Rede, warum ihm derselbe unmöglich sei. Da er dem Papste und den Concilien allein keinen Glauben schenke, wollte er sich nur durch Zeugnisse der heiligen Schrift widerlegen lafsen; weil dies aber nicht geschah, so blieb er seinen ausgesprochenen Grundsätzen treu und schloß seine mannhafte Rechtfertigung mit den Worten: „Gott helfe mir! Amen". Vergebens suchte man nach seinem öffentlichen Auftreten ihn durch Privatbesprechungen umzustimmen; er forderte für seine Sache mit Hinweis auf Gamaliel Zeit sich zu bewähren. Da ließ der Kaiser ihn fallen, hielt aber dem von der Kirche Gebannten dennoch sein Wort. Sein Herold geleitete ihn eine Strecke zurück; ehe indes Luther die Heimat erreichte, wurde er von befreundeter Seite auf die Wartburg in Sicherheit gebracht, da nachträglich doch des Reiches Acht Über ihn verhängt und durch ein Edikt die Verbreitung der neuen Lehre verboten worden war. In der Waldeinsamkeit jenes Schlosses Übersetzte er das Neue Testament ins Teutsche; allein nicht lange ertrug er'die unfreiwillige Muße. Ueberfiürzte Neuerungen in Wittenberg brachten ihn dahin zurück, und nachdem er durch mutiges Predigen die Ordnung wieder hergestellt hatte, fuhr er ruhig und unbelästigt fort zu reformieren. Er selbst harrte bis zum December 1524 in seinem öde gewordenen Auguftinerklofter aus; im folgenden ^ahre trat auch er, vom Vater gedrängt, in die Ehe mit Katharine von Bora, nachdem fchon viele Priester den Eölibat gebrochen. Sein häusliches Leben ist ein wahres Muster von Familienfrieden und Familiensegen. Hier entfaltete sich sein reiches deutsches Gemüt, während im Kampfe nach außen fein Geist oft versengende Blitze sprühte. Die vielen Arbeiten, z. B. die fortgesetzte Bibelübersetzung, bei welcher seine Freunde Melanchthon, Bugenhagen, Jonav und Amsdorf ihn treulich unterstützten, versüßte, und die mancherlei
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
498 Die neue Zeit.
Anmerkungen.
1. Joseph Ii. ward geboren zu Wien am 13. März 1741. Er erhielt einen trefflichen religiösen Unterricht durch den Jesuiten Parhamer^ welcher soviel bewirkte, daß er doch nicht dem Unglauben in die Hände fiel, wie Friedrich Ii., der sein Ideal war und den er nachzuahmen strebte. Wie bei Friedrich, so sollte auch bei ihm alles seinem Willen sich beugen, aber Joseph vergaß, daß er wohl nehmen, aber den Völkern die Siege und den Ruhm nicht darbieten konnte, die Friedrich errungen. In kirchlichen Dingen legte er die schalsten Grundsätze als Maßstab an und beurteilte alles nur nach dem Staatszwecke, wie wenn der Staat in der Welt alles zu regieren hätte und die Kirche nur dessen Dienerin wäre. Er hob nicht nur 700 Klöster, sondern auch eine Menge Bruderschaften und religiöse Vereine auf und zog deren Vermögen ein, weil nach feiner Ansicht ein Gebetsverein für den Staat feinen Zweck hatte. Er verbot den Geistlichen und Laien, mit Rom in Verbindung zu treten, beschränkte den Verkehr der Ordensgeistlichen mit ihren auswärtigen Obern, erklärte die päpstlichen Dispensen für unnötig, entzog den Bischöfen die Erziehung des Klerus, errichtete für die Bildung desselben Generalseminarien und ließ sogar einen eigenen Katechismus bearbeiten, weil nicht nur der Katechismus von Canisius, sondern auch der von Abt Felbiger von Sagau verfaßte ihm zu katholisch war. Er kümmerte sich darum, wieviel Lichter bei der heiligen Messe brennen durften, und wollte, um Holz zu sparen, die Toten in Säcken begraben lassen. Friedrich Ii. nannte ihn deshalb spottweise: „Mein Bruder, der Sakri-ft an." Dagegen duldete er, daß eine gewisse Klasse von Schriftstellern allen Schmutz und Unflat in ihren Schriften anhäuften und die Kirche öffentlich damit besudelten. All dies machte ihn beim Volke so unbeliebt, daß er, als er hörte, es seien für feine Genesung öffentliche Gebete angeordnet worden, selbst sagte: „Ich weiß, daß mich der größte Teil meiner Unterthanen nicht liebt. Wozu können Gebete nützen, die das Herz nicht fühlt?" Und doch meinte Joseph es gut, aber er hatte den unglücklichen Wahn, daß alles, was er für gut hielt, auch gut sei, und daß man den Menschen das Gute, auch gegen ihren Willen, mit Gewalt aufdrängen dürfe. Als er feine Bestrebungen vereitelt sah, bereute er seinen unerleuchteten Eifer, und es war ein Trost für ihn, in der letzten Krankheit beten zu können: „Herr, der du allein mein Herz kennst, du weißt, daß ich mit allem, was ich gethan, das Wohl meiner Unterthanen bezweckt habe." Er ließ sich auch, um manches Ärgernis gut zu machen, öffentlich mit den heiligen Sterbsakramenten versehen und starb als ein gläubiger katholischer Christ. Ans zwei Ehen erhielt er keine Kinder, die ihn überlebten. Er "starb als Witwer und kinderlos.
2. Der hauptsächlichste politische Fehler, den Joseph in den Niederlanden machte, war die Aufhebung der niederländischen Verfassung, welche Aufstände hervorrief. Als Joseph überdies den Erzbischof von M e-cheln aller seiner Würden verlustig erklären und ihm die Orden abnehmen ließ, womit ihn Maria Theresia geschmückt hatte, und als der Bischof von Antwerpen Hausarrest erhielt, brach die Geduld des belgischen Volkes.
3. Joseph Ii. leitete sein Anrecht auf Bayern daher ab, weil Kaiser Sigismund den Herzog Albrecht von Österreich (1426) damit belehnt habe. Das war genau ebensoviel Anrecht auf Bayern, als Friedrich ans Schlesien hatte. Zum Glück hatte Maria Theresia,
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Joseph_Ii Friedrich_Ii Friedrich Friedrich Friedrich Joseph Friedrich Friedrich Canisius Friedrich_Ii Friedrich Joseph Joseph Joseph Maria_Theresia Maria Theresia Joseph_Ii Sigismund Albrecht_von_Österreich Albrecht Friedrich Friedrich Maria_Theresia Maria Theresia
Extrahierte Ortsnamen: Wien Rom Niederlanden Antwerpen
^ Das Altertum.
mif Tr' rrie ägyptischen Ärzte, die ihn nicht heilen konnten,
auf Pfahle spießen lassen wollte. Nur die Fürbitte des griechischen Arrtes der thn geheilt hatte, hielt ihn davon ab. 5 '
8 30.
Griechenland.
76) Während die riesigen Staaten Asiens in Trümmer zer-stueit, halten sich Bildung und Gesittung nach Europa verpflanzt. Die ersten Träger waren die Bewohner des jetzigen Griechenlands. Ms das südöstlichste Land Europas und in der Mitte dreier Weltteile gelegen, war es vorzüglich geeignet, die Kultur der Alten Welt in sich aufzunehmen und veredelt den europäischen Völkern zu übermachen. Die Griechen waren es vorzüglich, die das Schöue m Kunst und Wissenschaft pflegten und es in einer solch vollendeten Form darzustellen wußten, daß ihre Kunstwerke noch heute für uns klassische, d. H. mustergültige sind. Sie nehmen unter den Völkern des Altertums die erste Stelle ein. Ihre ^schichte nimmt deshalb unsere Aufmerksamkeit vorzüglich in Anspruch.
77) Im allgemeinen bestand Griechenland ans drei großen Landschaften. Im Norden lagen Thessalien und Epirus. An dieses grenzte Mittelgriechenland oder Hellas an, welches durch die Landenge (Isthmus) von Korinth mit dem südlichen '^eile, dem Peloponnes, zusammenhing. Bewohnt wurde es von einer Menge kleinerer Völkerstämme. Die ersten Einwohner kamen vom Kaukasus her. Es waren die Pelasger, welche in Thessalien und Epirus einwanderten. Nach ihnen kamen aber bald die Hellenen, welche die Oberhand gewannen, während von den Pelasgern viele nach Italien und den Inseln auswanderten.^ Bald nannte man.alle die vielen Völkerstämme mit dem gemeinschaftlichen Namen die Hellenen. Unter den Hellenen traten bald die Dorier in Thessalien und die Ionier in Attika hervor.
Anmerkungen.
1. Griechenland ist auf drei Seiten vom Meere umgeben, im Süden vom Mittelländischen, im Osten vom Ägäischen und int Westen vom Jonischen Meere. Im Norden ist Griechenland durch hohe Gebirgsketten gedeckt. Im Osten ist es beiläufig ebenso weit von Kleinasien entfernt, als im Westen von Italien. Den Namen Griechenland erhielt Hellas von den Römern, und zwar sollen sie das Land nach dem kleinen thessalischen Volksstamme der Grajen so genannt haben.
Thessalien wird von dem größten Flusse Griechenlands, dem Penens, durchströmt. Die vorzüglichsten Gebirge sind: der Olymp, wohin die Phantasie den Wohnsitz der Götter verlegte; der Ossa, von
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T108: [Stadt Korinth Griechenland Peloponnes Insel Landschaft Name Athen Sparta Argos], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
299
jedem Basaltgestein vor, jedoch in so kleinen Gaben, daß sie obige
Wirkung kaum wahrnehmen lassen. Nebft der Anziehung von Eisen
ist der Magnetstein noch merkwürdig dadurch, daß er diese Eigenschaft
blanken, eisernen, besonders stählernen Stäbchen, wie Stricknadeln
mittheilt, wenn solche in geeigneter Weise damit bestrichen werden;
dabei verliert er nichts von seiner ursprünglichen Kraft und e6 lassen
sich sonach mit einem Magneten beliebig viele andere erzeugen. Diese
künstlichen Magnete sind am meisten im Gebrauch; so dienen sie zur
Unterhaltung der Kinder; denn einem solchen Stäbchen folgen auf
Wasser schwimmende Fischchen und Schwäne von lackirtem Eisenblech,
die ein Stückchen magnetischen Eiseudraht im Munde haben. Da die
Anziehungskraft eines Magneten durch Papier, Glas und Holz wirkt,
so dient er Taschenspielern zur Ausführung von Kunststückchen, wohl
auch zu Täuschung und Betrug Unwissender. Eine wichtigere Anwen-
dung dieser Kraft machte man in Nadelfabriken, wo die Gesundheit
der Arbeiter durch das Einathmen der staubartigen Eisenfeilspäne sehr
angegriffen wird; daselbst angebrachte Magnete ziehen dieselben an
und der Nachtheil ist beseitigt. Am folgereichsten aber wurden die
Magnetstäbcheu durch die auffallende Eigenschaft, unter allen Him-
melsstrichen, in der Luft, wie in den Gruben der Bergwerke und zu
jeder Tageszeit mit dem einen Ende oder Pole stets nach Norden, mit
' dem anderen nach Süden zu zeigen, sobald sie sich frei drehen können.
Diese Neigung in dem leblosen Metalle entging schon in sehr früher
Zeit den Chinesen nicht, aber sie hatten keine Ahnung davon, welches
unschätzbare Mittel durch diesen Fingerzeig der Natur der Menschheit
geboten war. Dem Seefahrer wurde die Magnetnadel später der un-
trügliche Z iger, sich zu allen Tageszeiten und bei jedem Wetter in
der rechten Richtung nach seinem Ziele zu halten. Kühn steuerte er
mit dieser sicheren Führerin auf die hohe See, entdeckte Länder und
Inseln, von deren Dasein man vorher weder Kunde, noch Ahnung
hatte. Columbus, Basco de Gama, Magellan und Cook würden ge-
wöhnliche Küstenfahrer geblieben sein, hätten sie des leitenden Com-
passes entbehit. Die eben so häufigen Auswanderungen, welche man-
chen übervölkerten europäischen Ländern so gut zu Statten kommen,
die Möglichkeit, Produkte ferner Erdtheile auf Schiffen nach Europa
zu bringen und einheimischen Erzeugnissen neue Märkte zu suchen, wo-
durch unzähligen M^v chen Verdienst und Fortkommen zu Theil wird,
sind an die unscheinbare Nadel geknüpft. Sie ist gewissermaßen die
Brücke geworden über Meeresstrecken, welche der schnellste Dampfer
oft in Monaten erst durcheilt. In welchem Zustande von Rohheit
und geistiger Armuth traf man die meisten Bewohner der entdeckten
Länder an! Der Bildung dahin, besonders durch das Christenthum,
mußte die kleine Nadel Wegweiser werden und muß es noch sein, auf
daß das Wort des Herrn vom Aufgang bis zum Niedergang, nach
Süden und Norden hin verkündigt werden kann. Die Vorsehung
wählte als Hülfsmittel dazu eine Naturkrast, deren eigenthümliches
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
486
Umfang eines Gebiets. — Dokument, s. Urkunde, Beleg. — Dogma s.
Lehrsatz, Glaubenslehre. — Dollar, m. (Dollar) Thaler in England und
Nordamerika — 2 fl. 30 Kr. — Dolmetscher m. übersetzender Gesprächs-
Vermittler. — Dom, m. Stiftskirche, Hauptkirche eines Bischofs. — Do-
mänen, Krön- und Staatsgüter. — Domestik, m. Hausdiener, Dienst-
bote. — Douceur, 8. (Dusöhr) Geschenk, Erkenntlichkeit, Süßigkeit. —
Drachme, w. Viertelloth, Quentchen, alte Münze — 5 Groschen. — Dres-
firen, abrichten, einüben. — Ducaten, m. Goldmünze — 5 fl. 30 Kr. —
Duell, 8. Zweikampf. — Duett, 8. Zweigesang. — Duodez, Zwölftel-
form, zwölf Blätter von einem Vogen. — Dubliren, verdoppeln.
E.
Ecce Homo! (Ekze Homo!) Sieh' welch' ein Mensch! Bild des lei-
denden Heilandes. — Echo, 8. Wiedcrhall. — Eden, 8. Paradies, Lust-
gefilde. — Edict, 8. landesherrliche Verordnung. — Effect, m. Wirkung,
Erfolg. — Egal, gleich, eben, gleichgültig, einerlei. — Elasticität, w.
Spannkraft, Federkraft. — Element, 8. Urstoff, Grundstoff. — Emballage, w.
(Angballahsch) Packhülle um Waaren. — Energie, w. Kraft, Thatkraft. —
Engagiren, (anggahschiren), anwerben, in Dienst nehmen. — En Gros,
(ang Groh) im Großen, Ganzen. — Enorm, übermäßig, ungeheuer, un-
erhört. — Entree, w. (Angtreh) Eintritt, Eingang, Zutritt. — Epide-
mie, w. Seuche, herrschende, ansteckende Krankheit. — Epistel, rv. Send-
schreiben. — Epoche, w. Zeitrechnungsanfang, merkwürdiger Zeitpunkt. —
Equipage, w. (Ekipahsch) Reiscgeräthschaft (Wagen, Pferde u. s. w.) —
Equipiren, kleiden, ausrüsten. — Etabliren, sich häuslich niederlassen, ein-
richten. — Etui, 8. (Etwih) Taschengestcck, Futteral für allerlei Kleinig-
keiten. — Eucharistie, w. heiliges Abendmahl. — Evident, augenscheinlich,
sonnenklar, offenbar. — Eract, genau, pünktlich. — Eramen, 8. Prüfung.
— Erceß, m. Ueberschreitung, Ausschweifung, Frevel gegen Gesetz und
Ordnung. — Ercommuniciren, aus der Kirchengemeinschaft ausschließen. —
Ercusiren, entschuldigen. — Exempel, 3. Muster, Beispiel, Vorbild. —
Eremplar, «. Abdruck; ein Stück derselben Art. — Ercquien, Seelenämter
für Verstorbene. — Ererciren, üben. — Existenz, w. das Bestehen, Dasein,
Wirklichsein, Fortdauer. — Expediren, absenden, abfertigen. — Erpliciren,
entwickeln, erklären. — Extra, außerhalb, außerdem, außerordentlich.
$♦
Fabel, w. erdichtete Erzählung, worin Thiere, auch andere leblose
Dinge sprechend und handelnd dargestellt werden, um sittliche Wahrheiten
anschaulich zu machen. — Fabricant, m. Herr und Werkmeister einer
Fabrik. — Fabrik, w. Gewerkhaus, wo Waaren, Roh- und Kunststoffe, im
Großen verfertigt werden. — Facon, w. (Fassong) Art und Weise, Gestalt,
Kunstform, Anstand. — Factisch, thatsächlich. — Factum, 8. Thatsache,
Handlung, Ereigniß. — Falliment, 8. Zahlungseinstellung, Kaffenbruch. —
Falsum) 8. Betrug, Urkundenverfälschung. — Farm, w. Pachtgut, Land-
gut. — Faience, w. (Fajangß) Halbporzellan. — Fecit, (fehzitt) er hat's
gemacht. — Ferien, Ruhetage, Ruhezeit — Fibel, w. ein A B C-Buch.
— Fidel, treu. treuherzig, lustig. — Fidibus, m. Holzspänchen oder Papier-
streifen zum Anzünden. — Figur, w. Gestalt, Bild, Umriß mit Linien,
Wortbild. — Filial, 8. Tochterkirche. — Filtriren, durchseien. — Finan-
zen, Staatseinkünfte, auch Vermögensstand einer Privatperson. — Fingiren,
erdichten, ersinnen. — Firma, w. Name, unter welchem ein Handlungs-
geschäft geführt wird. — Firniß, m. ölige Flüssigkeit zu glänzendem An-
strich. — Flagge, w. Schiffsfahne. — Flanke, Seite, Heeresflügel. —
Flattiren, schmeicheln. — Flor, m. Blüthe, Blüthenzeit, Wohlstand. —
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Wiedcrhall
Extrahierte Ortsnamen: England Nordamerika B_C-Buch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Freiburg
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
— 74 —
Denn von hier bis zur Spitze ist der ganze Turm hohl; nicht einmal eiserne Zugstangen verbinden die sich gegenüberliegenden Fensterpseiler mit einander. Wir schauen frei in die sich allmählich verengende Höhlung der Pyramide hinein, ein Anblick von äußerster Kühnheit, annähernd wie bei der Peterskuppel in Rom in ihrer freien, weiten Spannung, fast beklemmend waghalsig und doch zum Jauchzen schön. Man sollte öfter dort hinaufsteigen, um sich dieses erhabenen Anblicks zu erfreuen. Nirgends kommt so wie dort oben die feinberechnete Regelmäßigkeit des Turmaufbaues uus zum Bewußtsein. Mit Genuß verfolgt das Auge die einzelnen Rippen der Pyramide bis hinauf zur einigenden Spitze, oder es erquickt sich an den schönen Füuuugeu, die zwischen den Helmrippen eingespannt sind, in jeder Reihe anders gezeichnet. Wie ein Gezelt aus feinsten Spitzen hebt sich der so durchbrochene Helm in die Lüfte, von des Himmels Luft und Duft durchweht, von des Himmels Bläue erfüllt, von den Vögeln des Himmels frei dnrchstattert wie irgend eine der Edeltannen im nahen Gebirge. Alle Schwere des Steins ist überwunden, das luftige Gebilde fpielt gleichsam mit dem Äther.
Das wichtigste wohl bei einem Werke der Baukunst ist ein glückliches, gefälliges Verhältnis seiner Teile. Der gotische Stil im besonderen hat darauf von Anfang an ein Hauptgewicht gelegt; die gotischen Meister hielten große Stücke von Zirkel und Maßstab, waren groß in der feinsten Berechnuug. Nicht alle Beschauer kommen zum Bewußtsein der vom Baumeister erstrebten mathematischen Vollkommenheit: aber klare, einfache Maßverhältnisse erfüllen jeden mit eigentümlichem Behagen, auch wenn er den Grnnd seines Gefühls nicht zu ermitteln vermag. Wie klar und -einfach sind die Teile und Verhältnisse bei unserm Münsterturm! Vom Boden bis zur Galerie über dem Zifferblatt reicht das unterste Drittel, das zweite bis zum Beginn der Pyramide, das dritte bildet die Pyramide selbst. Der oberste, unserm Auge fernste Absatz ist mit Recht ein wenig höher gehalten als die beiden anderen. So haben wir die Empfindung, als ob die Teile gar nicht anders sein könnten, als sie in Wirklichkeit sind. Und solche Selbstverständlichkeit ist bekanntlich das sicherste Kennzeichen wirklich vollendeter Kunstwerke.
Ganz besondere Schwierigkeiten bereitete bei Turmbauten jederzeit die richtige Verjüngung. Die Ausgabe besteht wie hier meistens darin, aus der gewöhnlich quadratischen Form des Unterbaues allmählich, unmöglich und doch sicher hinaufzuleiten zur feinen Nadel des in eine Spitze zusammenlaufenden Helmes. Der Turm der christlichen Kirche zeigt in den meisten Fällen folgende Anordnung: auf dem quadratischen Sockel folgt meist ein Achteck; ans dem Achteck erhebt sich, wo er überhaupt zur Ausführung kam, der Helm, teils kegelförmig rund, teils wie hier mit acht Dreieckseiten zur Spitze sich zusammenneigend.
Nichts scheint natürlicher als das, nichts liegt näher als ein solcher Übergang vom Viereck durch das Achteck zur Spitze — und doch wie
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]