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1. Alte Geschichte - S. 108

1869 - Mainz : Kunze
Die Ostseite ist schmal, von dürftiger Strombildung (der Aufidus, j. Ofanto, der bedeutendste Fluß), dazu ziemlich gerad- linig abgeschnitten, ohne Küstenentwicklung; die östliche Küste des nördlichen Italiens bildet eine Reihe von Sümpfen und Lagunen. Die Westseite dagegen ist reicher und mannichfaltiger aus- gestattet. Sie bat mehr Küstenentwicklung, ist von Inseln um- geben und bildet ein breiteres Gebiet, das durch größere Ströme (Arnus, Tiber, Vulturnus) und durch frühere vulkanische Thätig- keit zu der mannichfacksten Thal- und Hügelbildung entwickelt ist. Die Westseite war daher zu größerer historischer Be- deutung bestimmt als die Ostseite, die auch das adriatische Meer ohne nahe Inseln und die gegenüber liegenden unfruchtbaren Küftenlandschasten «licht zur Thätigkeit und zum Verkehr anregten. Die westlichen Laudschastell Etrurien, Latillni und Campanien waren zu einer Rolle berufen, welche die Natur Apulien und Messapien versagt hat. Italien war auf den Westen hingewiesen wie Griechenland auf kn Osten. Italien hat stark ausgeprägte Natur grenzen; die eigentliche Halbinsel ist auf drei Seiten vom Meere umgeben; um das nörd- liche Italien legt sich im Halbkreise eine ungeheure Scheidewand, die Alpen. Die Westalpen, am ligustischen Meerbusen aufsteigend, nach Westen gegen das Thal der Rhone (Rhvdanus), nach Osten gegeli die Poebene abfallend, trennen es von Gallien. Mit dem Mont blaue begimit der höchste und mächtigste Theil der Alpen, die Centralalpen, die Italien gegen Helvetien und Germanien abschließen; die dritte und östliche Abtheilnng, mit dem Groß- glockner beginnend, ist niedriger, legt sich aber breiter durchs Land und zieht sich bis znm adriatischen Meere. Italien hat uatrlrgenläß vier Theile: 1) Oberitalien; L) Mittelitatiell,. den eigentlichen Stanrm der Halbinsel; 3) Unter- italieu, aus dell beiden Halbinseln bestehend und 4) die. Inseln. 1) O b e r i t a l i e n oder der evntineutacke Theil Italiens von den Alpen bis zum Macra und Rubieon reichend; dazu gehört vor Allem die lombardische Tiefebene, von dem Po (Padus) der ganzen Länge nach durchzogen, in Dreiecksgestalt zwischen den Alpen und den Apenninen sich ausdehnend; eine Linie zwischen Parma, Mutina, Bononia und Arüninum bezeichnet die südliche Grenze. Oberitalien umfaßt : a. Gailia cisalpiua, togata (im Gegensatz zu Gailia braccata), durch den Po in Gailia trau>.-

2. Erdkunde - S. 169

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 169 — Wie im Klima, so zeigen sich auch in der Pflanzen- und Tierwelt Asiens große Gegensätze. Während die öde Tundra im Norden notdürftig von Moosen und Flechten bedeckt ist, so daß nur wenige Arten von Pelztieren und Vögeln dort fortzukommen vermögen, erreicht die Pflanzen- und Tierwelt im Südeu des Erdteiles üppige Mannigfaltigkeit und riesenhafte Formen. Palmen, Reis, Thee, Zucker- rohr, Kaffee, Baumwolle, Pfeffer und andere Gewürze, mancherlei Arznei- und Färbekräuter haben hier zumeist ihre Heimat. Zahlreiche Tierarten beleben diese tropischen Länder Asiens. In den mächtigen Wäldern hausen Elefanten, Nashörner, Büffel, Affen und Schlangen; Papageien und andere farbenreiche Vögel fchaukeln sich auf den Zweigen der Bäume; im Dickicht des Schilfes lauert der Königstiger; Sümpfe und Ströme sind von Krokodilen, Salamandern und Schild- kröten bewohnt; der Indische Ocean birgt die kostbare Perle. V. Bevölkerung. a) Zahl. Asien hat 840 Millionen Einwohner, also mehr als die Hälfte aller Menschen. Auf 1 qkm treffen durchschnittlich 19 Seelen. Die Bevölkerung ist naturgemäß sehr ungleichmäßig verteilt. In Sibirien rechnet man auf 2 qkm kaum 1 Bewohner; in Britisch- Jndien hingegen kommen auf 1 qkm 60, in Japan sogar 108 Menschen. b) Abstammung. Die Bewohner Asiens gehören drei ver- schiedenen Rassen an: der mongolischen, der kaukasischen und der malayischen. 1. Die mongolische Rasse — in der Mitte, im Osten und Norden des Erdteiles •— umfaßt etwa 3/5 der Gesamtbevölkerung. Die hervorragendsten Völker dieser Rasse sind die Chinesen, Japaner, Tataren und die sibirischen Völker. 2. Die kaukasische Rasse — im Süden und Westen ■— zählt nicht ganz 2/5 der Bewohner. Hierher gehören: die Inder, Perser, Ära- der, Armenier. Europäer sind in Asien verhältnismäßig wenig ansässig. 3. Die malayische Rasse — im Südosten—, ungefähr 30 Millionen, wohnt im südlichen Hinterindien und auf den benach- barten Inseln. Die Urbewohner von Dekhan und Ceylon gehören einer eigenen Rasse, den Dravidas, an. Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. F

3. Erdkunde - S. 242

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 242 Die Hauptstadt Buenos Aires (d. i. gute Lüfte) am La Plata hat 745 000 E. und ist die erste Handelsstadt der Republik. Stromabwärts liegt La Plata (45 000 E.), ein neu angelegter, besserer Hafenplatz. — Wichtige Handelsstädte im Innern sind: Rosario (94000 E.) und Cordoba (48000 E.). Tie Republik Paraguay (253000 qkrii und 1:2 Million durchweg katholische Einwohner, Weiße, Mischlinge und Indianer) ist neben Bolivia der einzige Binnenstaat Südamerikas. Den wichtigsten Ausfuhrartikel des geringen Handels bildet der Paraguay-Thee (getrocknete Blatter einer Stechpalmenart), der in Südamerika statt des chinesischen Thees ge- braucht wird. — Hauptort ist Asuncion am Paraguay (24 000 F.). Tie Republik Uruguay (179 000 qkm, 840000 katholische Einwohner, durchweg Weiße und Mischlinge) umfaßt das Gebiet vom Urnguay-Strom bis zum Atlantischen Ocean, größtenteils Grasland, mit ansgedehnter Vieh- zucht. Die Produkte der Rind Viehzucht bilden fast ausschließlich den Gegenstand des Ausfuhrhandels. Besonders bekannt ist der hauptsächlich hier erzeugte Liebigsche Fleischextrakt, d. i. verdichteter Rindfleischsaft. Außerdem werden noch Straußenfedern und Getreide ausgeführt. Die Hauptstadt Montevideo an der La Plata-Mündung (250 000 E.) ist anch der wichtigste Handelsplatz. Die Republik Chile (776 000 qkm, 3 300 000 fast durchweg katholische Einwohner, del Abstammung nach zumeist Kreolen und Mischlinge) erstreckt sich als ein über 4000 km langer Küstenstreifen von der Südspitze Amerikas bis Peru. Der Bodengestalt nach besteht Chile aus einen1 schmalen Küstensa um und dem Gebiete der Kordilleren, die in Chil^ ihren höchsten Gipfel haben. — Die Vegetation ist im mittlere» und südlichen Teil des Landes sehr reich. Außer deu einheimisches

4. Erdkunde - S. 13

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 13 — Nur erwähnen wollen wir endlich noch der elektrischen und optischen Erscheinungen in der Luft. Zu jeuen zählen: die Ge- Wittererscheinungen, das Wetterleuchten, das Nordlicht, das St. Elms- feuer. Die prächtigsten optischen Erscheinungen aber sind: der Regen- bogen, die „Höfe" um Sonne und Mond, die Nebensonnen und Nebenmonde, die Morgen- und Abendröte, das Dämmerlicht, die Luftspiegelungen u. s. w. Die Höhe der irdischen Lufthülle läßt sich begreiflicherweise nicht genau mit Ziffern ausdrücken. D^ die Luft nach oben all- mählich dünner und dünner wird, so muß mau eben annehmen, daß sie sich gauz unmerklich im Welträume verliere. Verteilimg von Festland und Wasser ans der Erdoberfläche. „Auf der Oberfläche unseres Planeten ist das Meer die Regel, das Land die Ausnahme." Auf letzteres treffen nämlich nur 27/ioo der Gesamtoberfläche. Es nimmt also das Festland fast dreimal weniger Flächenraum ein als das Meer. Bemerkenswert ist, daß die nördliche Halbkugel an Land dreimal reicher ist als die südliche, die östliche 2^ mal reicher als die westliche. Diese ungleichmäßige Verteilung des Festlandes auf der Erdoberfläche hat zur Einteilung in eine Land- (Bild 4) und in eine Wasserhalbkugel (Bild 5) ge- Bild 4. Landhalbkugel. Bild S. Wasserhalbkugel. führt. (Ungefähr in der Mitte der letztern finden wir Neu-Seeland, in der Mitte der Landhalbkugel aber liegt Süd-England.)

5. Erdkunde - S. 15

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 15 — / Arten und Benennungen der Glieder von Erdteilen und von Meeren. — Äie knstengliedernng der Länder. Man unterscheidet an jedem Erdteil die geschlossene, zusammen- hängende Hauptmasse und die Glieder. Jene nennt man den Rumpf des Erdteils. Die Glieder sind entweder ganz vom Erdteil getrennt, also rings vom Ocean umgeben, oder sie sind nur im größten Teile ihres Umsanges vom Meere umflossen, während sie auf einer Seite mit dem festen Lande zusammenhängen. Im erstem Falle heißen sie Inseln, im letztern Halbinsel». Sehr schmale, lang- gestreckte Halbinseln nennt man Landzungen. Ein kleiner, aber steiler Landesvorsprung heißt Vorgebirge oder Kap. Schmale, zwi- schen zwei Meerflächen eingezwängte Landstriche, welche zwei größere Ländermassen verbinden, heißen Landeugeu. Die Ränder der Fest- länder, welche vom Meere begrenzt werden, nennt man Ufer, Küsten oder Gestade (Steilküsten, Klippenküsten und Flachküsten). ^ Die Inseln werden — je nach ihrer Lage in Beziehung auf die Kontinente — in koutiueutale oder oeeauische unterschieden. Die ersteren sind entweder als losgetrennte Teile des benachbarten Kontinentes zu betrachten, oder sie sind (in der Nähe der Fest- länder) durch Anschwemmungen entstanden. Vom Kontinente ab- gelöste Inseln sind z. B. die britischen. Zu den „Anschwemmungs- inseln" hat man z. B. Usedom und Wollin zu rechnen. Die „oceanischen" Inseln liegen fern von Kontinenten. Sie sind ent- weder vulkanischen Ursprungs oder von Korallentierchen (aus Kalk- ablagerungen) aufgebaut. Die Zahl der Jnfeln beläuft sich auf mehrere Tausende. An Größe sind sie weit mehr voneinander verschieden als die Erdteile. Als Teile des Meeres erscheinen z. B.: Binnenmeere, die fast ringsum vom Lande umschlossen sind, Buchten oder.baien, das sind kleinere Einschnitte des Meeres ins Festland, Meerbusen oder Golfe, größere Meereseinschnitte, Fjorde, d. h. schmale und lange Meereseinschnitte mit steilen Ufern.

6. Erdkunde - S. 190

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 190 — Kaukasien liegt zu beiden Seiten des Kaukasus, der als ein wildes, schwer überschreitbares Gebirge sich vom Schwarzen bis zum Kaspischen Meere erstreckt. Der Elbrns ragt 5600 m hoch empor. Nordkaukasien ist vorherrschend Steppenland, Süd kau- kasien hat mildes Klima und reiche Vegetation. — Die 9 Mil- lionen Einwohner gehören verschiedenen Stämmen an, unter denen die Tscherkessen und Georgier durch Körperschöuheit hervorragen. Tiflis (161000 ($.) ist eine wichtige Handelsstadt. — Eine Eisenbahn verbindet es einerseits mit Baku (112 000 E.) am Kaspischeu Meere, in dessen Nähe sehr ergiebige Petroleumquelleu sind, andererseits mit dem Hafen Batum am Schwarzen Meere. Westturkestau (Turan) ist teils öde Sandwüste, teils Steppen- land, dessen Bevölkeruug zum Nomadeuleben gezwuugen ist; nur einige Oasen und Gebirgsthäler zeichnen sich durch Fruchtbarkeit aus und liefern hauptsächlich Seide und Baumwolle. Rußland beherrscht den größten Teil. Sitz der Regierung ist die Stadt Taschkent (156 000 E.) am Fuße des Tienschan. Wichtige Handelsplätze sind: Samarkand (55 000 E.) und Kokaud (82 000 E.). Die Chauate Chiwa und Buchara mit den gleichnamigen Hauptstädten steheu unter russischer Schutzherrschaft. Nordasien. Ganz Nordasien wird von der russischen Provinz Sibirien ein- genommen, welche sich vom Ural bis zum Großen Ocean erstreckt. An Größe (12^ Millionen qkm) übertrifft Sibirien ganz Europa; dagegen zählt es kaum 6 Millionen Einwohner. — Der west- liche Teil ist Tiefebene, der östliche Gebirgsland. Mehr als die Hälfte der uugeheueru Bodenfläche ist nicht anbaufähig. — Die einheimische Bevölkerung sind mongolische Nomaden. Die europäischeu Einwohner sind russische Ansiedler oder verbannte Verbrecher und dereu Nachkommen. Die Hauptprodukte Sibiriens sind: wertvolle Pelze, Holz und Getreide, an Mineralien besonders Gold und Graphit, außerdem

7. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 134

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
134 Die ostafrikanischen Inseln. §. 40. 7. Die Inselgruppe Tristan da Cunha im südatlantischen Océan, beinahe auf einer geraden Linie zwischen Cap Horn und dem Cap der guten Hoffnung, benannt nach dem portugiesischen Entdecker (im I. 1506), ein, freilich schwer zugänglicher, Punkt zum Wassereinnehmen und Einkäufen von Lebensmitteln (gegen Kleider und eiserne Geräthschaften), dessen Besuch die Fahrt nach Indien oder Australien weniger verlängert, als das Anlaufen beim Vorgebirge der guten Hoffnung. Nur die Hauptinsel, ein etwa 8300' hoher vulkanischer Kegel, ist von einigen vom Cap ausgewanderten englischen Familien augesiedelt und steht unter dem Schutz des Capgouvernements. Sie bildet vermöge ihrer Lage einen wich- tigen Punkt für hydrographische und meteorologische Untersuchungen. *) B. Im indisch en Océan oder die ostafrikanischen Inseln: 1. Madagascar, von der parallel laufenden Ostküste Afrikas durch den breiten Canal von Mozambique getrennt, eine der größten Inseln der Erde (10,500 □ M.). Die Bildung ihrer Oberfläche ist sehr verschieden von der der vulkanischen westafrikanischen Inseln und ähnlich der des gegenüberliegenden Continents (im Innern weite Hochebenen, aus denen sich ein Gebirge erhebt; terrassenförmiger Abfall des Plateaus nach der Westküste, deren nördlicher Theil viele treffliche Häfen hat), wogegen in Folge einer außerordentlich reichen Bewässerung die Pflanzen- und Thierwelt wesentlich von der des benachbarten Continents abweicht, natürlich zu ihrem Vortheile. Ein Kriegerstamm (die Howas) beherrscht jetzt die (4vr Mill. E.? der) Insel. — Die Insel St. M arie am Ostrande besitzen die Franzosen^ 2. Die (18) Comoren, im nördlichen Eingänge des Canals von Mozambique, sind meistens von arabischen Sultanen beherrscht; Mayotta haben die Franzosen besetzt. 3. Zu den (3) Mascarenischen Inseln (nach dem Ent- decker, dem Portugiesen Mascarenhas, benannt) gehört: das eng- lische Mauritius (170,000 E.), früher (als französische Besitzung) Ile äs Branes, mit der Hauptstadt Port Louis (28,000 E.), und die französische Insel La Réunion (bis 1848 Bourbon). 4. Die beiden benachbarten englischen Inselgruppen der (17) Am iranien (Admiralitätsinseln) und der (29) Seychellen oder Mahe-Jnseln. 5. Sokotra, 2) am Eingang des arabischen Busens, unter der Herrschaft eines Sultans an der Südküste von Arabien (in Geschen). 0 Näheres in Petermann's Mittheilungen, 1855, S. 79 ff. l) Daselbst, 1861, S. 149 ff.

8. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 42

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
42 Die Tiefländer Asiens. §. 15. d. Zwei contineutale Ströme der westlichen Richtung: Gi- hon oder Amu (Orus) und Syr (Jarartes), welche aus gleichem Q-uellgebiete dem Aralsee zufließen. 4. Das Tiefland, welches mehr als ein Drittheil des Erd- theils (284,000 □ M.) ausfüllt und den untern Lauf der großen Wassersysteme enthält, zerfällt, wie das Hochland, in zwei an Aus- dehnung noch ungleichartigere, an absoluter Höhe natürlich weit gleichartigere Theile: a. Das innere, der continentalen Seite des Planeten zuge- wandte Tiefland (240,000 lum.) umfaßt Sibirien und Turan, beide von sehr ungleichem Umfang, denn Sibirien erstreckt sich in der ganzen Breite des Erdtheiles, wovon es Vs ausmacht. Das Tiefland von Turan (mit dem Aralsee) bildet den Ucbergang von Asien nach Europa. d. Das äußere, der oceanischen Seite zugekehrte oder pela- gische Tiefland (54,000 lum.) zerfällt wieder in mehrere einzelne Tiefländer, die alle von anderen Meeren bespült, anderen Erd- theilen zugekdhrt sind und in ihrer natürlichen Beschaffenheit eine außerordentliche Verschiedenheit aufzuweisen haben, auch unter ein- ander in fast gar keiner Verbindung stehen und daher sehr mannich- faltig zwischen den andern Bodenformen gruppirt sind. aa. Das chinesische, am stillen Ocean, Amerika zugewendet, reichlich bewässert und trefflich angebaut. bb. Das indo-chinesische, der südlichen Inselwelt zugekehrt, ebenfalls wasserreich, aber sumpfig und daher bei der Lage in der heißen Zone ungesund, größtentheis noch unbekannt. ee.' Das indische (Hindostan) zwischen zwei Meeren oder viel- mehr Meerbusen, wird von drei Stromsystemen reichlich bewässert und von drei Plateaulandschaften begrenzt. Durch seine Lage aus der Grenze der heißen Zone hat es deren Vortheile ohne ihre Nachthetle, ist daher trefflich angebaut (außer im äußersten W., wo zuerst der Steppencha- rakter erscheint) und dicht bevölkert. 66. Das syrisch-arabische, nicht vom Ocean, sondern nur vom persischen Meerbusen bespült, daher nur mittelbar eine oceanische oder pelagische Niederung. Während es in seiner nordöstlichen Hälfte bewäs- sert ist, bildet das klebrige größtentheils eine Sandwüste und daher den Uebergang zu Afrika.

9. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 72

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
72 Das Dekhan. §. 22. Gebirges, bildet in der Mitte ein von dem übrigen Hochlande Hinter- asiens vollständig isolirtes Tafelland (3000—5000' hoch), welches im O. und W. von den Ghatta-Gebirgen (noch 1000—2000' höher) be- grenzt und eingeschlossen wird. а. Die Westküste des Dekhan ist wegen ihrer günstigen Lage für den Seehandel von den ältesten Zeiten ein Hauptziel der Schifffahrt gewesen und in neueren Zeiten zunächst von den Portugiesen angesiedelt worden, von deren ehemals bedeutenden Besitzungen an der Küste das verfallene Goa der einzige Ueberrest ist. Die britische Hauptstadt des westlichen Dekhan ist Bomb ay (566,000 (§.?) mit trefflichem Kriegshafen. In der Nähe liegen die berühmten unterirdischen Felsentcmpel Indiens; namentlich ist zu Ellora der (1 M. lange) sagenannte Götterberg van oben bis unten in stackwerkartig übereinander befindlichen Grotten ausgehöhlt und in un- zählige Tempel (von denen allein 20 dem Gotte Siwa angchören) zu einem wahren Pantheon der Inder umgeschaffen. Das südwestliche Küstenland oder Malabar gleicht einem großen terrassenförmigen Garten, in welchem vorzüglich die Pfeffer- und Betel- Ranke, die Palme, Zucker u. s. w. gedeihen, höher folgen die Tekwälder mit ihrem fast unverweslichen Holze und, wo diese aufhören, beginnen die Waldungen des kostbaren Sandelholzes. Daher ward dieser Küsten- strich einer der frühesten Centralpunkte des Welthandels mit zahlreichen Emporien. б. Das Tafelland, welches sich in progressiver Steigung von N. gegen S. erhebt, nimmt den bei weitem größten Theil des Dekhan ein. Es wird nur von wenigen Hügelreihen durchzogen und senkt sich allmählich gegen O., weshalb die Flüsse einen trägen Lauf haben. Das Land hat einzelne sehr fruchtbare Theile, andere von mittlerer Frucht- barkeit, viele Striche liegen unangebaut da, namentlich seit der Herr- schaft der Mahratten. Die wichtigste Stadt im Innern ist ein zweites Haid arabad (200,000 E.). c. Die Ostküste oder die sandige Küste Koromandel, eine der gefährlichsten und hafenlosesten (vgl. §. 7, 3), konnte bei ihrem heißen, ungesunden Klima und wegen des Mangels an eigenthümlichen Erzeug- nissen nicht die Bedeutung gewinnen, welche der Küste Malabar durch ihre tropische Begetatiou zu Theil ward. Doch war sie durch ihre Lage und die Natur des bengalischen Meerbusens auf Handelsverkehr nllt Hinterindien, dem indischen Archipel, Ceylon und dem Gangeslande angewiesen. Daher entstanden die Handelsplätze Mansaltpatam, Madras (720,000 E. ?), der Hauptsitz des indischen Perlen- und Edelstein-Handels, und die französische Niederlassung P o n d i ch e rr y (25—30,000 E.). D. Die Insel Ceylon (1154 sz M.) wird vom Festlande ge- trennt durch eine gefährliche Meerenge, voll Felsenriffe und Sandbänke, an denen sich die von den Monsoous hergetriebeuen Meeresströmungen in heftigen Brandungen brechen und welche (namentlich die sogenannte Adamsbrücke) die Durchfahrt für größere Schiffe unmöglich machen.

10. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 340

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
340 Vertikale Gliederung Großbritanniens. §. 66. gemeinen eine bedeutende Küstenentwickelung, eine Menge von sichern Buchten und guten Häfen, eine reiche Jnselbil- dung, ins Besondere aber eine mehrmalige isthmische Ver- engung durch von beiden Seiten tief einschneidende Meerbusen und zwar eine zweimalige in England und eine zweimalige, weit stärkere, in Schottland. Die Einschnitte des Meeres sind am bedeutendsten an der dem Ocean zugekehrten Westseite, wo die Gebirge keine so gleichmäßige Aus- spülung gestatteten, wie an der flachen Ostküste. Durch solche eindrin- gende Meerbusen und vorspringende Halbinseln ist die Westseite Eng- lands in drei Gebiete gesondert. Dieselbe Gliederung wiederholt sich auf der Ostküste durch erweiterte Flußmündungen und zwei, jedoch kleinere und weniger schroff vorspringende Halbinseln (Kent, Ostangeln), welche in starken Bogen abgerundet sind. Im nördlichen Schottland, wo die Gebirge von Meer zu Meer reichen, finden sich auch an der Oftseite gleich tiefe Einschnitte des Meeres. Durch ein zweimaliges Eindringen desselben von beiden Seiten (durch welche Busen?) hat Schott- land ebenfalls eine natürliche Gliederung in drei peninsulare Abschnitte erhalten, die hier, wie in Griechenland die ähnliche zweimalige isthmische Verengung, die Grundlage der politischen Eintheilung in Süd-, Mittel- und Nordschottland geworden ist. Auch Irland hat an der dem Ocean zugekehrten Westseite die Fjordenbildung, nicht aber an der einem Binnen- meere (der irischen See) zugewendeten Ostseite. Inseln finden sich hier, wie an den Küsten Griechenlands, in Menge und zum Theil in Gruppen, jedoch — mit Ausnahme der Insel Wight an der Südküste — nur auf der Nord- und Westseite Schottlands und zwischen England und Irland (Benen- nung der wichtigsten nach der Karte!); dagegen hat die Ostseite Großbritanniens und die Ostseite Irlands keine Insel von Be- deutung. Die normannischen Inseln, die Ueberreste der ehemaligen englischen Besitzungen in Frankreich, sind durch England von dem Continente, dem sie natürlich angehören, in politischer Beziehung abgelöst worden. Vertikale Gliederung. Während die horizontale Gliederung vielfach an Griechenland erinnert, ist der vertikale Bau in beiden Ländern ein ganz verschie- dener. Hier ist es nicht ein Gebirgsknoten in dem Innern des Landes, von welchem Parallelketten ausgehen, um hochgelegene Thalkessel und kleine Tafelländer einzuschließen, wie in Griechen- land, sondern die Gebirge liegen vorzugsweise im W. und nehmen in der Richtung gegen N.-O. an Breite zu, weshalb in England die Ebene, in Schottland das Gebirge die überwiegende Boden- form ist.
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