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1. Alte Geschichte - S. 166

1869 - Mainz : Kunze
166 88 er (88) das Consulat und den Oberbefehl gegen Mithridates er- hielt, machte er sich den Marius zum unerbittlichen Feind. Nach- dem er die Diktatur niedergelegt hatte, lebte er bei Puteoli, wo er seine (verlorenen) vno^ivrjf-iaxa schrieb. Seine zügellosen Leiden- schaften und Ausschweifungen. Sulla war Aristokrat, Marius Demokrat; diese Männer, hinter denen die beiden Parteien des Staates standen, traten im Kampfe einander gegenüber. Sulla tritt dem Sulpicius entgegen und feiubet das Gesetz desselben hinsichtlich der Vertheilung der Bundesgenossen über alle Tribns an, aber Sulpicius läßt ihn durch einen Volksbeschluß ab- setzen und den Oberbefehl dem Marius übertragen. Sulla, der mit seinem Heere in Campanien stand, gehorcht nicht dem Volksbeschluß, sondern kehrt, nachdem er die Soldaten auf seine Seite gezogen, zurück und erstürmt Rom; Marius und seine Anhänger fliehen. Sulpicius wird in den Sümpfen von Laurentum ergriffen und enthauptet. Marius besteigt zu Ostia ein Schiff, wird nach Minturnä verschlagen und in den Sümpfen gefangen; er wird entlassen, gehtauf ein Schiff und landet beiden Trümmern Carthago's. Ausgewiesen bringt er den Winter auf den Inseln und auf seinem Schiffe zu. Sulla war nun, nachdem er gewaltsam die Verfassung gestürzt, faktisch Herr des Staates; er schwächte die Volksmacht durch folgende Maßregeln: er stellte 1) die alte Stimmordnung der Centnrien wieder her, 2) verstärkte er den Senat aus seinen Anhängern, der nun den Marius mtb die Häupter der Gegenpartei ächtete, und setzte 3) durch Volks- beschluß fest, daß in Zukunft nur in den Centuriateomitien Ge- setze gegeben werden könnten und zwar nie ohne einen Vorbe- schluß des Senates. 87 Sulla hatte es geschehen lassen, daß für das Jahr 87 neben seinem Anhänger Octavius der Marianer L. Cornelius Cinna zum Consul erwählt wurde. Dieser erneuert das Gesetz des Sul- pieius und beantragt die Znrückberufung der Verbannten, auch des Marius. Heftiger Widerstand des Senates. Straßenkampf. Cinna wird geschlagen und flüchtet mit seinen Anhängern Carbo, Sertorius u. a., und wird durch den Senat abgesetzt. Er wiegelt Italien auf und gewinnt das gegen die Bundesgenossen stehende Heer. Zu ihm gesellt sich Q. Sertorius und der von ihm zurück- gerufene, in Etrurien landende Marius mit 6000 Etruskern.

2. Alte Geschichte - S. 179

1869 - Mainz : Kunze
179 Niederlage bei Carrhä umkam, das Baud zwischen beiden ge- lockert worden war. Pompejus stärkt die Senatspartei, sucht Recht und Ordnung zu heben (lex de vi et ambitu) und läßt den Milo verurtheilen, der nach Massilia in die Verbannung geht. Am 1. Januar 49 49 beschließt der Senat, daß Cäsar aus seiner Provinz zurückkehren, seinen Oberbefehl niederlegen und sein Heer entlassen solle. Aber der von Cäsar bestochene Tribun Curio (feine ungeheuren Schul- den von Cäsar bezahlt) setzte es durch, daß der Senat auch an den Pompejus die Forderung stellte, seine Provinzen abzugeben. Pompejus wies dieselbe jedoch zurück. Cäsar, dessen gemäßigte Anträge vom Senate nicht angenommen wurden, rückte jetzt mit seinen Legionen gegen Italien vor und er öffnete, indem er denrubikon, die Grenze seiner Provinz, überschritt, den zweiten Bürgerkrieg (49). Pompejus, nicht vorbereitet auf diesen unerwarteten kühnen Schritt, verläßt mit Zurücklassung der reichen Staatskasse Italien und geht nach Griechenland. Cäsar zieht in Rom ein und macht sich mit seinen gutgeschulten Legionen und durch wohlüberlegte Mäßigung in zwei Monaten zum Herrn von ganz Italien. Bevor er den Pompejus verfolgte, ging er nach Spanien und zwang die Legaten desselben, Asranius und Petrejus, bei Jlerda (49) 49 zur Ergebung. Sardinien und Corsita werden durch Cäsars Le- gaten besetzt. Der Legat Curio aber, der das pvmpejanische Afrika erobern wollte, ward von: Könige Juba non Numidien geschlagen und fiel; der Rest der Truppen ergab sich. Auch in Jllyrien wurde die Sache Cäsars unglücklich geführt. Aus Spanien kehrt Cäsar, der inzwischen zum Diktator er- nannt worden war, nach Rom zurück und ordnet dort mit Milde die Angelegenheiten. Pompejus hatte in Thessalonice aus seinem Anhänge eine Regierung eonstituirt und ein Heer von 11 Legio- nen, sowie eine Flotte von 500 Schiffen aufgebracht. Cäsar zieht dem Pompejus nach, landet am acroceraunischen Vorgebirge und schließt den Feind bei Dyrrhachium ein, zieht aber nach einer daselbst erlittenen Niederlage nach Thessalien. Ponlpejus, den jetzt ein kluges Ermessen der Verhältnisse nach Italien hätte führen müssen, folgte ihm dahin nach; es kam bei Pharsalus 48 zur Schlacht, worin Cäsar den weit überlegenen 45 Feind vollständig besiegte. Pompejus flieht, der ganze Osten fällt dem Sieger zu. Er begibt sich zunächst nach Lesbos, wo er seine 12*

3. Alte Geschichte - S. 171

1869 - Mainz : Kunze
171 3. Verfassungsänderungen des Pompejus. Pompejus wandte sich, wie auch Crassus, dem Volke zu, um durch dieses die Senatspartei, die ihn beneidete und haßte, zu beugen. Nachdem schon durch das Gesetz des Consuls C. Aure- lius Cotta 75, (lex Aurelia tribunicia: ut tribunis plebis liceret 75 postea alios magistratus capere), den Tribunen die höheren Aem- ter wieder eröffnet worden waren, stellte Pompejus, der ün Jahre 70 mit M. Licinius Crassus das Consulat bekleidete, die tribuni-70 eische Gewalt in ihrem früheren Umfange wieder her (Pompejus tribuniciam potestatem restituit, cuius Sulla imaginem sine re reliquerat). Auch steuerte er den ungeheueren Erpressungen, welche sich die Senatspartei als Statthalter in den Provinzen zu Schulden kommen ließ, indem auf seinen Antrieb der Prätor L. Aurelius Cotta den Gesetzvorschlag durchbrachte, daß die durch Sulla dem Senate zurückgegebenen Gerichte zwischen diesem, den Rittern und Schatztribunen getheilt würden (L. Cotta lege sua iuclicia inter tres ordines communicavit, senatum, equites, tribnnos aerarius). Die letzteru waren durch ihr Vermögen und ihre Interessen dem Ritterstande sehr nahestehende Plebejer, so daß in den Gerichten der Ritterstaud vorherrschend war. Auch die von Sulla beseitigte Censur wurde erneuert und ihr auch wahr- scheinlich die fünfjährige Dauer wieder gegeben; Pompejus be- zweckte damit, den Senat von seinen faulen und schädlichen Ele- menten zu reinigen. Wie sehr Pompejus mit der Senatspartei zerfallen war, zeigte sich bei der Frage über den Oberbefehl in dem Seeräuberkriege. Er nahm nach seinem'consulate keine Pro- vinz an, sondern lebte (69—67) als Privatmann in Rom, bis ihm der Oberbefehl gegen die Seeräuber übertragen wurde. 4. Der Sceräuberkrieg (67). Die Mangelhaftigkeit der römischen Seemacht und die Bür- gerkriege hatten der Seeräuberei, der auch von Mithridates Vor- schub geleistet wurde, einen ungeheuren Umfang gegeben; die See- räuber (verarmte Bewohner Kleinasiens, Flüchtlinge re.), hatten 1000 Schiffe und 400 feste Plätze und führten förmliche Kriege; Cäsar, Clodius sowie zwei Prätoren mit ihren Insignien von ihnen gefangen, Misenum, Cajeta, selbst Ostia überrumpelt. Ihre Sitze hauptsächlich Cilicien und Creta. Nach vielen vereinzelten im Ganzen resultatlosen Angriffen

4. Alte Geschichte - S. 182

1869 - Mainz : Kunze
182 Staates war. Nachdem er schon gleich nach der Schlacht bei 46 Pharsalus Diktator geworden war, erhielt er 46 diese Würde auf 10 Jahre, ebenso die Censur unter dem Namen praekeetura mo- 45 rum (sein recensus populi) auf 3 Jahre, 45 das Consulat auf 10 Jahre, sowie die früher genannten Aemter auf Lebenszeit. Die Zahl der Senatoren wurde aus seinen Anhängern auf 900 vermehrt; mit dem Namen des Imperators erhielt er den In- begriff aller militärifchen Gewalt. Aeußere Ehrenbezeugungen: 46 Triumph über Gallien, Aegypten, Pontus, Afrika, 45 über Spanien, fein Triumphwagen von weißen Rosien gezogen, worin sich göttliche Ehre aussprach (Eamillus), er durfte das Triumphalkleid und den Lorbeerkranz immer tragen, seine Statue wurde neben die der Könige gestellt, eine andere Statue stand im Tempel des Quirinus mit der Auf- schrift „dem unüberwindlichen Gotte", eine Tribus und der Monat Quintilis nach ihm (Julius) benannt, er faß im Senat, vor Gericht und bei den Volksspielen auf goldenem Stuhle, durfte Münzen mit feinem Bilde schlagen re. Cäsar machte von diesen Befugnissen einen unumschränkten Gebrauch, um seine großartigen Ziele zu erreichen. Diese gingen dahin, den durch ungeheure Mißverhältnisse im Vermögen (Mil- lionäre und Bettler), durch beispiellosen Luxus der Großen, durch Gesetz- und Zuchtlosigkeit verkommenen römischen Staat wieder zu beleben und zu kräftigen. Um bent Luxus zu steuern, gab er die lex sumptuaria; er reinigte die Stadt durch Ausführung von Colonien von einer großen Masse brodlofen Proletariats, dem zurückbleibenden gab er Beschäftigung, erließ ein milderes die persönliche Freiheit aufs neue garantirendes Schuldrecht, schritt strenge gegen Amtsverkauf, Ehebruch und Ehescheidung, gegen Ge- waltthätigkeit und Unruhestiftung ein (leges de vi et maiestate, qnae iubent ei, qui de vi itemque ei, qui maiestatis damna- tus sit, aqua et igni interdici). Vorzüglich sorgte er für die Provinzen, indeni er sie gegen das empörende Raubsystem der Statt- halter, gegen die Hartherzigkeit römischer Kapitalisten und Wuche- rer schützte; ferner war er bemüht, dieselben durch Gründung von Colonien nüt latinisch-hellenischem Wesen zu durchdringen und da- durch mit Italien zu einem einheitlichen Ganzen zu verschmelzen (Mittelmeermonarchie). Er ordnete unter Zuziehung des alexan- drinischen Gelehrten Sosigenes die in Verwirrung gerathene rö- mische Zeitrechnung: julianischer Kalender.

5. Alte Geschichte - S. 105

1872 - Mainz : Kunze
£ ant). 1. 9kme, Sage, ©rcnjeit, gint&eiluno- ^jtalien (^tatia, 3ftinbertanb) Begetdjnete urfprünglidj nur einen Sdjeil der füblidfjen §albinfe(, fpäter die gan§e eigentliche §albinfel big gum 5ftacra nnb Rubicon, nadf)dem biefe burc^ die remise £>errfct)aft aucf) politifdfj gufammen gefaxt roar, gutei^t unter 2ut= guftug auc§ nocf) bag oberitalifdje £ieflanb big ju den Stlpen. Italien, die mittlere unter den brei fübeuropäifdfjen ^albinfeln, liegt graifdjen dem 36. und 46. ©rabe nörblidjer Breite. £)er nörb= lid^e üer^dltni^mä^ig Breite 5tfieil fdjiefct fic^ in den europäifdfjen (Kontinent ein, roäljrenb fid) die eigentliche §albinfel lang $itt mitten iu8 mittellanbifdfje ‘Screer augftrecft; burc§ den tarentini)d)en S3ufen im ©üben in graei kleinere £>albinfeln gefpalten, tüoüou fid) die eine nade) ©D., die anbere längere nadj ©. gie^t, nimmt sie eine ■©eftalt an, die man tdoiji mit einem ©tiefel üerglicfjen l)at. Sdie italifc§e ^albinfel gewinnt if)re ©eftalt burcfj den Sipennin, der sie der Sänge nacfj burd^ielit und in eine roeftiid&e und öftüdfje Jpälfte t|ei(t. Sderfelbe fcfjlief# im Ouellgebiet beg Hanaro mit dem (Sol bi £enba an die äßeftalpen an, ftrei<$t bidjt an der ligurifcfjen jtüfte vorbei big an bag abriatifd^e ^Xreer und an beffen ^ufte fjinab, erreicht in den die roilbe 21bru^enlanbf$aft um= fc^lie^enben betten (©ran ©affo c. 9000' ^od^) feine Ijödjfte @r= ^ebung, jie^t fiel) im Quellgebiet beg 3su(turnug ron der Öftfüjte meljr ing £anb ^urücf und nimmt, die apulifcfje ©bene freilaffenb, die füblid^e ßanbjunge ein.

6. Alte Geschichte - S. 180

1872 - Mainz : Kunze
180 Optimalen Sttjeil nahmen und bte t)on den Sßompetanern 23rutu& und @afftu§ geleitet rourbe. 23nttuä, den @äfar liebte und dem er 44 die ftäbtifdfje $ßrätur gab, hatte den ehrlichen ©tauben, daß die Sftepubli! roieber ^ergeftellt roerben fönne. (Safftus, der unter 3ßom= pefuä einflußreich geroefen roar, glaubte ftdj jurücfgefelt itnb roar oon Srad^fud^t geleitet. 2)ersbunb befdf)toß, am 15. Torj 44 Gäfar ju ermorben. £ro^ aller Sbarnungen begab er fid) an biefent Sage im ©efüljle der Sicherheit in die Senatsfitsung und fiel üon 23 ©oldejftichen getroffen neben der 33ilbfäule des> ^ompejuä nieber. Vierter 3u)fdjnitt. 2son dem £obe ßäfarä big jur Schladfjt bei Slctium (44—31). 1. 2>a8 jtoeitc Sviiimtjirat (43). Sder &ob (Safari braute eine allgemeine 23erroirrung mit fiel),, um fo meljr, als die Torber Sfticfjts §ur Orbnung der 3ser^ält= niffe oorbereitet hatten; e3 [teilte ftd^ aber heraus?, daß die 3af)l der Senatoren ($äfar3 (Srmorbung nicht mifebieigten. ©er bebeutenb[te Srann, der ftcfj der Situation bemächtigte, mar intoning, geb. 83; er fämpfte unter (Säfar im gaeifcfjen .ffriege^ roar 50 Ssolf§tribun, führte, roä^renb (Säfar in Spanien gegen die ^ompejaner fämpfte, in Italien den Oberbefehl, fodpt mit bei Sßljarfalus. @r raar ^r ergebende Slnpnger (Säfarä, dem er audfj ba3 £)iabem auffe^en rooete und leiftete aeen [einen planen 2sor* fdjub; Sorglofigfeit und ©enußfucht [eine Hauptfehler. @r fefcte ftd^ nadh (£äfar§ £ob in den 23eft^ oon beffen S<fja£ und papieren» Stuf feinen Eintrag befdpeßt der Senat, daß ©äfarä 2lnorb-nungen, auch die in den papieren auggefprod^enen, ©ültigfeit haben, den Ssetfd^roorenen aber Slmneftie geroährt roerben foee. üftacfj t)er= [d^iebenen Sberfudjen, [ich an die Senatsspartei ansufdfjließen, ger= faet er mit biefer gang. 2som $olfe, bag er für fiel) geroinnt, (Seid^enrebe des> ßäfar) läßt er fiejj ba§ ciäalpinifd^e ©aeien über? tragen, das> Sd. 23rutus> abtreten foe. Sdeffen Steigerung fuhrt gum Sftutinif c(j en förieg 44—43. 23rutus fefct ftdfj in^ftutina fe[tr roirb oon 5lntonius> belagert. Stuf (Sicero’ä betreiben erhält gegen den festem neben den (Sonfuln be§ ^a^reg 43 den Oberbefehl ©afar Octaoianu^. (5afar Octaüianuä, Sohn des> ß. Octaoiug und der Sltia, Sdxijter einer jüngern Sdproefter be3 ß. Julius ßäfar, geb. 63^

7. Alte Geschichte - S. 158

1870 - Mainz : Kunze
158 er (88) das Consulat und den Oberbefehl gegen Mithridates er- hielt, machte er sich den Marius zum unerbittlichen Feind. Nach- dem er die Diktatur niedergelegt hatte, lebte er bei Puteoli, wo er feine (verlorenen) „Denkwürdigkeiten" schrieb. Seine zügellosen Leidenschaften und Ausschweifungen. Sulla war Aristokrat, Marius Demokrat; diese Männer, hinter denen die beiden Parteien des Staates standen, traten im Kampfe einander gegenüber. Sulla tritt dein Sulpieius entgegen und feindet das Gesetz desselben hinsichtlich der Vertheilung der Bundesgenossen über alle Tribus an, aber Sulpieius läßt ihn durch einen Volksbeschlnß ab- setzen und den Oberbefehl dem Marius übertragen. Sulla, der mit seinem Heere in Caurpanien stand, gehorcht nicht dem Volksbeschluß, sondern kehrt, nachdem er die Soldaten auf seine Seite gezogen, zurück und erstürmt Rom; Marius und seine Anhänger fliehen. Sulpieius wird in den Süinpfen von Laurentum ergriffen und enthauptet. Marius besteigt zu Ostia ein Schiss, wird nach Minturnä verschlagen und in den Sümpfen gefangen; er wird entlassen, gehtauf ein Schiff und landet beiden Trümmern Carthago's. Ausgewiesen bringt er den Winter auf den Inseln und auf seinen! Schiffe zu. Sulla war nun, nachdem er gewaltsam die Verfassung gestürzt, faktisch Herr des Staates; er schwächte die Volksmacht durch folgende Maßregeln: er stellte 1) die alte Stimmordnung der Centurien wieder her, 2) verstärkte er den Senat aus seinen Anhängern, der nun den Marius und die Häupter der Gegenpartei ächtete, und setzte 3) durch Volks- beschluß fest, daß in Zukunft nur in den Centuriateomitien Ge- setze gegeben werden könnten und zwar nie ohne einen Vorbe- schluß des Senates. Sulla hatte es geschehen lassen, daß für das Jahr 87 neben seinem Anhänger Octavius der Marianer L. Cornelius Cinna zum Consul erwählt wurde. Dieser erneuert das Gesetz des Sul- pieius und beantragt die Zurückberufung der Verbannten, auch des Marius. Heftiger Widerstand des Senates. Straßenkampf. Cinna wird geschlagen und flüchtet mit seinen Anhängern Carbo, Sertorius u. a., und wird durch den Senat abgesetzt. Er wiegelt Italien auf und gewinnt das gegen die Bundesgenossen stehende Heer. Zu ihm gesellt sich Q. Sertorius und der von ihm zurück- gerufene, in Etrurien landende Marius mit 6000 Etruskern.

8. Alte Geschichte - S. 163

1870 - Mainz : Kunze
163 3. Verfafsnngsiinderungcn des Pompejus. i Pompejus wandte sich, wie auch Crassus, dem Volke zu, um durch dieses die Senatspartei, die ihn beneidete und haßte, zu beugen. Nachdem schon durch das Gesetz des Consuls C. Aure- lius Cotta 75, (lex Aurelia tribunicia, i ut tribunis plebis liceret postea alios magistratus capere), den Tribunen die höheren Aem- ter wieder eröffnet worden waren, stellte Pompejus, der im Jahre 70 mit M. Licinius Crassus das Consulat bekleidete, die tribuni- cische Gewalt in ihrem früheren Umfange wieder her (kornpesns tribuniciam potestatem restituit, cuius Sulla imaginem sine re reliquerat). Auch steuerte er den ungeheueren Erpressungen, welche sich die Senatspartei als Statthalter in den Provinzen zu Schulden kommen ließ, indem auf seinen Antriebs der Prätor L. Aurelius Cotta den Gesetzvorschlag durchbrachte, daß die durch Sulla dem Senate zurückgegebenen Gerichte zwischen diesem, den Rittern und Schatztribunen getheilt würden (L. Cotta lege sua iudicia inter tres ordines communicavit, senatum, equites, "tribunos aerarios). Die letztern waren durch ihr Vermögen und ihre Interessen dem Ritterstande sehr nahestehende Plebejer, so daß in den Gerichten der Ritterstand vorherrschend war. Auch die von Sulla beseitigte Censur wurde erneuert und ihr auch wahr- scheinlich die fünfjährige Dauer wieder gegeben; Pompejus be- zweckte damit, den Senat von seinen faulen und schädlichen Ele- menten zu reinigen. Wie sehr Pompejus mit der Senatspartei zerfallen war, zeigte sich bei der Frage über den Oberbefehl in dem Seeräuberkriege. Er nahm nach seinem Consulate keine Pro- vinz an, sondern lebte (69—67) als Privatmann in Rom, bis ihm der Oberbefehl gegen die Seeräuber übertragen wurde. 4. Der Seeräuberkrieg (67). Die Mangelhaftigkeit der römischen Seemacht und die Bür- gerkriege hatten der Seeräuberei, der auch von Mithridates Vor- schub geleistet wurde, einen ungeheuren Umfang gegeben; die See- räuber (verarmte Bewohner Kleinasiens, Flüchtlinge re.), hatten 1000 Schiffe und 400 feste Plätze und führten förmliche Kriege; Cäsar, Clodius sowie zwei Prätoren mit ihren Insignien von ihnen gefangen, Misenum, Cajeta, selbst Ostia überrumpelt. Ihre Sitze hauptsächlich Cilieien und Creta. Nach vielen vereinzelten, im Ganzen resultatlosen Angriffen 11*

9. Alte Geschichte - S. 168

1870 - Mainz : Kunze
168 er sich mit einer Verwandten des Pompejus. 62 Prätor, 61 Statt- halter in Spanien. Hohe poliüsche Einsicht und seltenes Feldherrn- talent verbunden mit unerschöpflicher Willenskraft und Energie; dabei leichte Lebensart und liebenswürdiges Wesen. Charakteri- stisch ist die Behandlung der Seeräuber, von welchen er aus der Reise zum Rhetor Molo von Rhodus gefangen wurde. Gegen die Macht der drei Verbündeten war jeglicher Wider- stand eitel. 59 wurde Cäsar mit Bibulus Consul. Die Ritter gewann er durch das Gesetz, daß den Zollpächtern in der Provinz Asien ein Theil des Pachtzinses erlassen werden sollte. Die Ein- richtungen (acta) des Pompejus wurden bestätigt; seinen Solda- ten Aecker angewiesen (lex Julia de agro Campano, nt ager Cam- panus plebi divideretur). Cäsar erhielt durch Volksbeschluß das cisalpiuische Gallien als Provinz aus 5 Jahre, wozu der Se- nat, um das Volk von ferneren Gewaltmaßregeln abzuhalten, das jenseitige (die Provinz Narbo) hinzufügt. Ehe er in i^ie Provinz abging, wurde (58) Cicero, der Anhänger der Senatspartei, aus Rom entfernt, in Folge der lex Clodia (ut qui civem Romanum indemnatum interemisset, ei aqua et igni interdiceretur), welche auf die durch Cicero ohne vorausgegangenes richterliches Unheil vollzogene Hinrichtung der Anhänger Catilina's zielte. Cicero's Verzweiflung und Verbannung in Thessalonice 58. Vorher hatte Clodius den M. Portius Cato aus Rom entfernt, indem er ihm durch Volksbeschluß den Auftrag geben ließ, Cypern, dessen Kö- nig für die angebliche Unterstützung der Seeräuber bestraft werden sollte, zur römischen Provinz zu machen, was 57 geschah. 8. Eroberung Galliens durch Cäsar (58—51). Die Eroberung Galliens hatte für Cäsar persönlich den Zweck, ein kriegsgeübtes Heer zu gewinnen und für das römische Reich die Bedeutung, daß die beweglichen mit einer Invasion drohenden cel- tischen Völkerschaften beruhigt und unschädlich gemacht wurden und daß in ihrem eroberten Laude eine Schntzwehr gewonnen wurde gegen die nicht minder gefährlichen germanischen Völkerschaften. Gallien stark bevölkert, aber bereits gealtert und über die Blüthezeit hinaus: die vielen Völkerschaften unter sich uneinig und nur durch das lockere Band der Eidgenossenschaften zusammenge- halten; die Gallier dem Luxus und Wohlleben ergeben, für Be- stechung zugänglich, tapfer, aber ohne Ausdauer.

10. Alte Geschichte - S. 171

1870 - Mainz : Kunze
171 Niederlage bei Carrhä umkam, das Band zwischen beiden ge- lockert worden war. Pompejus stärkt die Senatspartei, sucht Recht und Ordnung zu heben (lex de vi et ambitu) und läßt den Milo verurtheilen, der nach Massilia in die Verbannung geht. Am 1. Januar 49 beschließt der Senat, daß Cäsar aus seiner Provinz zurückkehren, seinen Oberbefehl niederlegen und sein Heer entlassen solle. Aber der von Cäsar bestochene Tribun Curio (seine ungeheuren Schul- den von Cäsar bezahlt) setzte es durch, daß der Senat auch an den Pompejus die Forderung stellte, seine Provinzen abzugeben. Pompejus wies dieselbe jedoch zurück. Cäsar, dessen gemäßigte Anträge vom Senate nicht angenonnnen wurden, rückte jetzt mit seinen Legionen gegen Italien vor und erössnete, indem er denrubikon, die Grenze seiner Provinz, überschritt, den zw eiten Bürgerkrieg (49). Pompejus, nicht vorbereitet auf diesen unerwarteten, kühnen Schritt, verläßt mit Zurücklassung der reichen Staatskasse Italien und geht nach Griechenland. Cäsar zieht in Rom ein und macht sich mit seinen gutgeschulten Legionen und durch wohlüberlegte Mäßigung in zwei Monaten zum Herrn von ganz Italien. Bevor er den Pompejus verfolgte, giug er nach Spauien und zwang die Legaten desselben, Afranius und Petrejus, bei Jlerda (49) zur Ergebung. Sardinien und Corsika werden durch Cäsars Le- gaten besetzt. Der Legat Curio aber, der das pompejanische Afrika erobern wollte, ward vom Könige Juba von Numidien geschlagen und fiel; der Rest der Truppen ergab sich. Auch in Jllyrien wurde die Sache Cäsars unglücklich geführt. Aus Spauien kehrt Cäsar, der inzwischen zum Diktator er- nannt worden war, nach Rom zurück und ordnet dort mit Milde die Angelegenheiten. Pompejus hatte in Thessalonice aus seinem Anhänge eine Regierung constituirt und ein Heer von 11 Legio- nen, sowie eine Flotte von 500 Schiffen aufgebracht. Cäsar zieht dem Pompejus nach, landet am aeroceraunischen Vorgebirge inib schließt den Feind bei Dyrrhachium ein, zieht aber nach einer daselbst erlittenen Niederlage nach Thessalien. Pompejus, den jetzt ein kluges Ermessen der Verhältnisse nach Italien hätte führen müssen, folgte ihm dahin nach; es kam bei Pharsalus 48 zur Schlacht, worin Cäsar den weit überlegenen Feind vollständig besiegte. Pompejus stieht, der ganze Osten fällt dem Sieger zu. Er begibt sich zunächst nach Lesbos, wo er seine
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