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1. Alte Geschichte - S. 166

1869 - Mainz : Kunze
166 88 er (88) das Consulat und den Oberbefehl gegen Mithridates er- hielt, machte er sich den Marius zum unerbittlichen Feind. Nach- dem er die Diktatur niedergelegt hatte, lebte er bei Puteoli, wo er seine (verlorenen) vno^ivrjf-iaxa schrieb. Seine zügellosen Leiden- schaften und Ausschweifungen. Sulla war Aristokrat, Marius Demokrat; diese Männer, hinter denen die beiden Parteien des Staates standen, traten im Kampfe einander gegenüber. Sulla tritt dem Sulpicius entgegen und feiubet das Gesetz desselben hinsichtlich der Vertheilung der Bundesgenossen über alle Tribns an, aber Sulpicius läßt ihn durch einen Volksbeschluß ab- setzen und den Oberbefehl dem Marius übertragen. Sulla, der mit seinem Heere in Campanien stand, gehorcht nicht dem Volksbeschluß, sondern kehrt, nachdem er die Soldaten auf seine Seite gezogen, zurück und erstürmt Rom; Marius und seine Anhänger fliehen. Sulpicius wird in den Sümpfen von Laurentum ergriffen und enthauptet. Marius besteigt zu Ostia ein Schiff, wird nach Minturnä verschlagen und in den Sümpfen gefangen; er wird entlassen, gehtauf ein Schiff und landet beiden Trümmern Carthago's. Ausgewiesen bringt er den Winter auf den Inseln und auf seinem Schiffe zu. Sulla war nun, nachdem er gewaltsam die Verfassung gestürzt, faktisch Herr des Staates; er schwächte die Volksmacht durch folgende Maßregeln: er stellte 1) die alte Stimmordnung der Centnrien wieder her, 2) verstärkte er den Senat aus seinen Anhängern, der nun den Marius mtb die Häupter der Gegenpartei ächtete, und setzte 3) durch Volks- beschluß fest, daß in Zukunft nur in den Centuriateomitien Ge- setze gegeben werden könnten und zwar nie ohne einen Vorbe- schluß des Senates. 87 Sulla hatte es geschehen lassen, daß für das Jahr 87 neben seinem Anhänger Octavius der Marianer L. Cornelius Cinna zum Consul erwählt wurde. Dieser erneuert das Gesetz des Sul- pieius und beantragt die Znrückberufung der Verbannten, auch des Marius. Heftiger Widerstand des Senates. Straßenkampf. Cinna wird geschlagen und flüchtet mit seinen Anhängern Carbo, Sertorius u. a., und wird durch den Senat abgesetzt. Er wiegelt Italien auf und gewinnt das gegen die Bundesgenossen stehende Heer. Zu ihm gesellt sich Q. Sertorius und der von ihm zurück- gerufene, in Etrurien landende Marius mit 6000 Etruskern.

2. Alte Geschichte - S. 179

1869 - Mainz : Kunze
179 Niederlage bei Carrhä umkam, das Baud zwischen beiden ge- lockert worden war. Pompejus stärkt die Senatspartei, sucht Recht und Ordnung zu heben (lex de vi et ambitu) und läßt den Milo verurtheilen, der nach Massilia in die Verbannung geht. Am 1. Januar 49 49 beschließt der Senat, daß Cäsar aus seiner Provinz zurückkehren, seinen Oberbefehl niederlegen und sein Heer entlassen solle. Aber der von Cäsar bestochene Tribun Curio (feine ungeheuren Schul- den von Cäsar bezahlt) setzte es durch, daß der Senat auch an den Pompejus die Forderung stellte, seine Provinzen abzugeben. Pompejus wies dieselbe jedoch zurück. Cäsar, dessen gemäßigte Anträge vom Senate nicht angenommen wurden, rückte jetzt mit seinen Legionen gegen Italien vor und er öffnete, indem er denrubikon, die Grenze seiner Provinz, überschritt, den zweiten Bürgerkrieg (49). Pompejus, nicht vorbereitet auf diesen unerwarteten kühnen Schritt, verläßt mit Zurücklassung der reichen Staatskasse Italien und geht nach Griechenland. Cäsar zieht in Rom ein und macht sich mit seinen gutgeschulten Legionen und durch wohlüberlegte Mäßigung in zwei Monaten zum Herrn von ganz Italien. Bevor er den Pompejus verfolgte, ging er nach Spanien und zwang die Legaten desselben, Asranius und Petrejus, bei Jlerda (49) 49 zur Ergebung. Sardinien und Corsita werden durch Cäsars Le- gaten besetzt. Der Legat Curio aber, der das pvmpejanische Afrika erobern wollte, ward von: Könige Juba non Numidien geschlagen und fiel; der Rest der Truppen ergab sich. Auch in Jllyrien wurde die Sache Cäsars unglücklich geführt. Aus Spanien kehrt Cäsar, der inzwischen zum Diktator er- nannt worden war, nach Rom zurück und ordnet dort mit Milde die Angelegenheiten. Pompejus hatte in Thessalonice aus seinem Anhänge eine Regierung eonstituirt und ein Heer von 11 Legio- nen, sowie eine Flotte von 500 Schiffen aufgebracht. Cäsar zieht dem Pompejus nach, landet am acroceraunischen Vorgebirge und schließt den Feind bei Dyrrhachium ein, zieht aber nach einer daselbst erlittenen Niederlage nach Thessalien. Ponlpejus, den jetzt ein kluges Ermessen der Verhältnisse nach Italien hätte führen müssen, folgte ihm dahin nach; es kam bei Pharsalus 48 zur Schlacht, worin Cäsar den weit überlegenen 45 Feind vollständig besiegte. Pompejus flieht, der ganze Osten fällt dem Sieger zu. Er begibt sich zunächst nach Lesbos, wo er seine 12*

3. Alte Geschichte - S. 33

1869 - Mainz : Kunze
33 2) An Stelle dieses Königthums tritt vom nennten Jahr- hundert an, namentlich aber im achten eine Aristokratie, die, durch die Eroberungszüge der letzten Jahrhunderte mächtig geworden, statt der früher nur berathenden Stellung zum Fürstenhaus die Theilnahme am Regiment erhält, endlich das Königthum ganz verdrängt und allein die Regierung an sich zieht. In den Händen des hellenischen Adels (der Geschlechter) liegt der größte Grundbesitz, eine höhere Bildung, Kriegserfahrung, die Rechtskunde, die Priesterämter, dabei steht derselbe mit dem delphischen Orakel in engster Verbindung. 3) Besonders die Kolonien, in denen die politische Entwicklung schneller geht und wo statt der eigentlichen Geburtsaristokratie immer Timokratie erscheint, bereiten den Uebergang zur De- mokratie vor. Seewesen, Handel, beweglicher Besitz, geistige Bildung entwickelten das Städteleben und den Bürgerstand. Seit der Mitte des siebenten Jahrhunderts auch im Mutter- lande, besonders in beit Küstenstaaten, erbitterte Parteikämpfe zwischen Adel und Volk um schriftliche Gesetze, rechtliche und politische Gleichstellung. Den Sieg erkämpft die Demokratie in. der Regel durch die Uebergangszeit der Tyrannis. Im siebenten und sechsten Jahr- hundert treten meist geistig bedeutende Führer des Volks, selbst von Adel, au die Spitze des Volks gegen die Alleinmacht ihrer Standesgenossen. Aus den Volksführern werden Alleinherrscher, neue ,demokratische Könige'. Durch sie glänzende Entwicklung des bürgerlichen Lebens, Kunst- und Prachtliebe, Begünstigung der Poesie und der Anfänge der Wissenschaft, materielle Hebung des Mittelstandes und der ärmeren Volksklassen. Enge Ver- bindung der hellenischen Tyrannen unter einander, an barbarische Fürsten angelehnt. Doch ist die Tyrannis nur eine vorüber- gehende Erscheinung, ohne tiefere Wurzeln im Volksleben, nur ausnahmsweise zur Gründung von Dynastien führend; endlich durch die Geschlechter, ohne Widerstand des Demos, gestürzt. Aber die bürgerliche Gleichheit war durch sie festgestellt; die Adels- herrschaft kehrt nicht wieder. Herbst, historisches Hütsrbuch I. (Ausg. f. Ähmn.) 3

4. Alte Geschichte - S. 108

1869 - Mainz : Kunze
Die Ostseite ist schmal, von dürftiger Strombildung (der Aufidus, j. Ofanto, der bedeutendste Fluß), dazu ziemlich gerad- linig abgeschnitten, ohne Küstenentwicklung; die östliche Küste des nördlichen Italiens bildet eine Reihe von Sümpfen und Lagunen. Die Westseite dagegen ist reicher und mannichfaltiger aus- gestattet. Sie bat mehr Küstenentwicklung, ist von Inseln um- geben und bildet ein breiteres Gebiet, das durch größere Ströme (Arnus, Tiber, Vulturnus) und durch frühere vulkanische Thätig- keit zu der mannichfacksten Thal- und Hügelbildung entwickelt ist. Die Westseite war daher zu größerer historischer Be- deutung bestimmt als die Ostseite, die auch das adriatische Meer ohne nahe Inseln und die gegenüber liegenden unfruchtbaren Küftenlandschasten «licht zur Thätigkeit und zum Verkehr anregten. Die westlichen Laudschastell Etrurien, Latillni und Campanien waren zu einer Rolle berufen, welche die Natur Apulien und Messapien versagt hat. Italien war auf den Westen hingewiesen wie Griechenland auf kn Osten. Italien hat stark ausgeprägte Natur grenzen; die eigentliche Halbinsel ist auf drei Seiten vom Meere umgeben; um das nörd- liche Italien legt sich im Halbkreise eine ungeheure Scheidewand, die Alpen. Die Westalpen, am ligustischen Meerbusen aufsteigend, nach Westen gegen das Thal der Rhone (Rhvdanus), nach Osten gegeli die Poebene abfallend, trennen es von Gallien. Mit dem Mont blaue begimit der höchste und mächtigste Theil der Alpen, die Centralalpen, die Italien gegen Helvetien und Germanien abschließen; die dritte und östliche Abtheilnng, mit dem Groß- glockner beginnend, ist niedriger, legt sich aber breiter durchs Land und zieht sich bis znm adriatischen Meere. Italien hat uatrlrgenläß vier Theile: 1) Oberitalien; L) Mittelitatiell,. den eigentlichen Stanrm der Halbinsel; 3) Unter- italieu, aus dell beiden Halbinseln bestehend und 4) die. Inseln. 1) O b e r i t a l i e n oder der evntineutacke Theil Italiens von den Alpen bis zum Macra und Rubieon reichend; dazu gehört vor Allem die lombardische Tiefebene, von dem Po (Padus) der ganzen Länge nach durchzogen, in Dreiecksgestalt zwischen den Alpen und den Apenninen sich ausdehnend; eine Linie zwischen Parma, Mutina, Bononia und Arüninum bezeichnet die südliche Grenze. Oberitalien umfaßt : a. Gailia cisalpiua, togata (im Gegensatz zu Gailia braccata), durch den Po in Gailia trau>.-

5. Alte Geschichte - S. 171

1869 - Mainz : Kunze
171 3. Verfassungsänderungen des Pompejus. Pompejus wandte sich, wie auch Crassus, dem Volke zu, um durch dieses die Senatspartei, die ihn beneidete und haßte, zu beugen. Nachdem schon durch das Gesetz des Consuls C. Aure- lius Cotta 75, (lex Aurelia tribunicia: ut tribunis plebis liceret 75 postea alios magistratus capere), den Tribunen die höheren Aem- ter wieder eröffnet worden waren, stellte Pompejus, der ün Jahre 70 mit M. Licinius Crassus das Consulat bekleidete, die tribuni-70 eische Gewalt in ihrem früheren Umfange wieder her (Pompejus tribuniciam potestatem restituit, cuius Sulla imaginem sine re reliquerat). Auch steuerte er den ungeheueren Erpressungen, welche sich die Senatspartei als Statthalter in den Provinzen zu Schulden kommen ließ, indem auf seinen Antrieb der Prätor L. Aurelius Cotta den Gesetzvorschlag durchbrachte, daß die durch Sulla dem Senate zurückgegebenen Gerichte zwischen diesem, den Rittern und Schatztribunen getheilt würden (L. Cotta lege sua iuclicia inter tres ordines communicavit, senatum, equites, tribnnos aerarius). Die letzteru waren durch ihr Vermögen und ihre Interessen dem Ritterstande sehr nahestehende Plebejer, so daß in den Gerichten der Ritterstaud vorherrschend war. Auch die von Sulla beseitigte Censur wurde erneuert und ihr auch wahr- scheinlich die fünfjährige Dauer wieder gegeben; Pompejus be- zweckte damit, den Senat von seinen faulen und schädlichen Ele- menten zu reinigen. Wie sehr Pompejus mit der Senatspartei zerfallen war, zeigte sich bei der Frage über den Oberbefehl in dem Seeräuberkriege. Er nahm nach seinem'consulate keine Pro- vinz an, sondern lebte (69—67) als Privatmann in Rom, bis ihm der Oberbefehl gegen die Seeräuber übertragen wurde. 4. Der Sceräuberkrieg (67). Die Mangelhaftigkeit der römischen Seemacht und die Bür- gerkriege hatten der Seeräuberei, der auch von Mithridates Vor- schub geleistet wurde, einen ungeheuren Umfang gegeben; die See- räuber (verarmte Bewohner Kleinasiens, Flüchtlinge re.), hatten 1000 Schiffe und 400 feste Plätze und führten förmliche Kriege; Cäsar, Clodius sowie zwei Prätoren mit ihren Insignien von ihnen gefangen, Misenum, Cajeta, selbst Ostia überrumpelt. Ihre Sitze hauptsächlich Cilicien und Creta. Nach vielen vereinzelten im Ganzen resultatlosen Angriffen

6. Alte Geschichte - S. 182

1869 - Mainz : Kunze
182 Staates war. Nachdem er schon gleich nach der Schlacht bei 46 Pharsalus Diktator geworden war, erhielt er 46 diese Würde auf 10 Jahre, ebenso die Censur unter dem Namen praekeetura mo- 45 rum (sein recensus populi) auf 3 Jahre, 45 das Consulat auf 10 Jahre, sowie die früher genannten Aemter auf Lebenszeit. Die Zahl der Senatoren wurde aus seinen Anhängern auf 900 vermehrt; mit dem Namen des Imperators erhielt er den In- begriff aller militärifchen Gewalt. Aeußere Ehrenbezeugungen: 46 Triumph über Gallien, Aegypten, Pontus, Afrika, 45 über Spanien, fein Triumphwagen von weißen Rosien gezogen, worin sich göttliche Ehre aussprach (Eamillus), er durfte das Triumphalkleid und den Lorbeerkranz immer tragen, seine Statue wurde neben die der Könige gestellt, eine andere Statue stand im Tempel des Quirinus mit der Auf- schrift „dem unüberwindlichen Gotte", eine Tribus und der Monat Quintilis nach ihm (Julius) benannt, er faß im Senat, vor Gericht und bei den Volksspielen auf goldenem Stuhle, durfte Münzen mit feinem Bilde schlagen re. Cäsar machte von diesen Befugnissen einen unumschränkten Gebrauch, um seine großartigen Ziele zu erreichen. Diese gingen dahin, den durch ungeheure Mißverhältnisse im Vermögen (Mil- lionäre und Bettler), durch beispiellosen Luxus der Großen, durch Gesetz- und Zuchtlosigkeit verkommenen römischen Staat wieder zu beleben und zu kräftigen. Um bent Luxus zu steuern, gab er die lex sumptuaria; er reinigte die Stadt durch Ausführung von Colonien von einer großen Masse brodlofen Proletariats, dem zurückbleibenden gab er Beschäftigung, erließ ein milderes die persönliche Freiheit aufs neue garantirendes Schuldrecht, schritt strenge gegen Amtsverkauf, Ehebruch und Ehescheidung, gegen Ge- waltthätigkeit und Unruhestiftung ein (leges de vi et maiestate, qnae iubent ei, qui de vi itemque ei, qui maiestatis damna- tus sit, aqua et igni interdici). Vorzüglich sorgte er für die Provinzen, indeni er sie gegen das empörende Raubsystem der Statt- halter, gegen die Hartherzigkeit römischer Kapitalisten und Wuche- rer schützte; ferner war er bemüht, dieselben durch Gründung von Colonien nüt latinisch-hellenischem Wesen zu durchdringen und da- durch mit Italien zu einem einheitlichen Ganzen zu verschmelzen (Mittelmeermonarchie). Er ordnete unter Zuziehung des alexan- drinischen Gelehrten Sosigenes die in Verwirrung gerathene rö- mische Zeitrechnung: julianischer Kalender.

7. Erdkunde - S. 18

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 18 — Länder it. s. w. in hohem Grade von den Oberflächengestaltungen der Festländer ab. — Erklärungen!) Je nach der größern oder geringem Erhebung eines Landes über den Meeresspiegel kann man drei Hauptformen der vertikalen Gliederuug unterscheiden: Tiefland, Hochland, Gebirge. Die zwei ersten dieser Formen bieten in der Hauptsache gewöhnlich flach oder doch einförmig gestaltete Oberflächen dar. Sie unterscheiden sich nur durch ihre Verschiedeue Höhe. Was im Durch- schnitt über 300 in Meereshöhe hat, kann man zum Hochlande rechnen. Besonders einförmige und flache Tief- und Hochländer heißen Tief- bezw. Hoch-Ebenen (Plateaus, Tafelländer). Sanfte Bodenerhebungen bilden je nach Umständen Landrücken (z. B. uralifch-baltifcher Landrücken), welliges Hoch- bezw. Tiefland, Hügellaudschafteu u. f. w. Bedeutendere, oft auch steilere Eiuzelerhebuugen heißen Berge. Man unterscheidet an denselben den Fuß, die Abhänge und den Gipfel. Weit ausgedehnte, stark gegliederte und zerklüftete Er- Hebungsmassen von bedeutender Meereshöhe heißt man Gebirge. Dieselben erscheinen oft als eine Summe znsannnengruppierter Berge, die durch größere oder geringere Einsenkungen, durch Thäler und Schluchten aller Art voneinander getrennt sind. Nach ihrer Höhe zerfallen die Gebirge in Hoch-, Mittel- und Vorgebirge. Die Hochgebirge tragen auf ihrem Rücken mehr oder weniger ausgedehnte Schnee- und Eisfelder (Gletscher). Je nachdem die einzelnen Teile des Gebirges linienartig an- geordnet oder gruppen- und massenartig umeinander gelagert siud, unterscheidet mau Ketten- oder Gruppen-(Massen-)Gebirge. (Die Alpen, Pyrenäen, Karpaten, Kordilleren z. B. sind Kettengebirge.) Diejenige Linie, welche über die höchsten Erhebungen eines Ketten- gebirges hinführt, heißt der Kamm. Derselbe zeigt auf- und nieder- steigende Krümmungen, welche durch Gipfel und durch Eiusatteluugen hervorgerufen werden. Mit dem Kamm fällt in der Regel anch die Wasserscheide zusammen. Ist der Kamm schmal und scharf, so heißt er Grat, ist er breit und flach gerundet, so nennt man ihn Nucken.

8. Erdkunde - S. 24

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 24 — 3. Die Äthiopier (Neger) sind vorzugsweise kenntlich an ihrem (von oben betrachtet!) sehr langen, seitlich zusammengedrückten Schädel, ihren weiten Nasenöffnungen, schräg stehenden Schneide- zahnen, an ihren großen und starken Unterkinnladen, aufgeworfenen Lippen, meist krausen, schwarzen Haaren und ihrer fast schwarzen Hautfarbe. 4. Die Amerikaner stehen in der Mitte zwischen den Kau- kasiern und den Mongolen. Namentlich nähern sie sich den letztern durch ihr stark verbreitertes Gesicht, ihr straffes, schwarzes Haar und ihre gelbliche Hantfarbe. Letztere geht bei den Indianern Nord- amerikas (den „Rothäuten") ins Kupferrote über. 5. Die Malayen gleichen den Äthiopiern vor allem durch ihre Schiefzähnigkeit. Im übrigen sind ihre Schädel (von vorn nach hinten) kurz und ragen die Scheitelbeine seitlich stark hervor. Ihre Nasen sind flach, ihre Backenknochen breit und flach, ihre Oberkiefer etwas hervorragend. Die Hautfarbe der Malayen ist bräuulich, ihre Haare sind meist straff und lang. Die meisten civilisierten Völker gehören der kaukasischen Rasse an. Dieselbe ist über ganz Enropa, das nördliche Afrika und über Vorderasien verbreitet. Durch Auswauderung und Koloni- sation kamen die Kaukasier auch nach Amerika, wo sie längst vor- herrschend geworden sind. Die Mongolen bewohnen die Mitte, den Osten und Norden von Hinterasien. (Mehr oder weniger den Mongolen verwandt sind die Finnen, Magyaren, Osmanen und Eskimos.) Die Neger bewohnen Afrika vom Südrande der Sahara angefangen. Durch den Sklavenhandel wurden sie auch nach außer- afrikanischen Tropenländern verpflanzt, um iu der Plantagenwirt- schaft als Arbeitskräfte benutzt zu werden. Die Amerikaner sind bis auf etwa acht Millionen zusammen- geschmolzen. Sie sind nur in der Neuen Welt zu finden. Die Malayen bewohnen namentlich die ungeheuer ausgedehnte Inselwelt zwischen Madagaskar und der Osterinsel und außerdem Teile der hinterindischen Halbinsel.

9. Erdkunde - S. 130

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 130 — vom Meere entfernt liegen. — Die anßerordentlich reiche natürliche Bewässerung der Lombardei wird durch ein teilweise uraltes Netz von Berieselungskanälen den lechzenden Fluren zugeführt und dadurch jene strotzende Üppigkeit hervorgebracht, die Oberitalien zu einem so gesegneten Landstrich macht. Der Boden ist höchst fruchtbar; er liefert zwei Ernten (Weizen und Mais) nacheinander. Wiesen werden jährlich vier- bis fünfmal gemäht. Die sumpfige Küstenniederung eignet sich besonders zum Anbau von Reis. Außerdem bringt der Boden noch Wein, Feigen und Kastanien hervor; auch wird überall der Maulbeerbaum gepflanzt. In den Getreidefeldern find oft Feigen- und Maulbeerbäume reihen- weise angepflanzt, indem sie zngleich die Stütze für die Weinrebe bilden, so daß ein Grundstück neben Getreide noch Feigen und Wein sowie Nahrung für die Seidenraupe liefert. Mit Recht wohl nennt man daher die lombardische Tiefebene den „Garten Europas". B. Die eigenttiche Kalöinset hat ihr Rückgrat im A p e n n i n. Er zieht von den Meeralpen aus in einem steil zum Meere abfallenden Bogen um den Golf von Genua, nimmt dann eine südöstliche Richtung an und teilt sich in zwei Züge, die das wilde Hochland der Abruzzen einschließen; die östliche Kette steigt im schroffen Gran Sasso bis zu 3000 m an. Wieder vereinigt verläuft das Gebirge, der Westseite Italiens sich nähernd, mit abnehmender Höhe bis zur Südspitze der Halbinsel. Die Gebirge Siciliens erscheinen als eine Fortsetzung des Apennin. Hart an der Ostküste erhebt sich der riesige Vulkankegel des Ätna fast 3300 m hoch. Zu beiden Seiten des Apennin breiten sich mehrere kleine Ebenen aus, so die toskanische, die römische, die apulische und die campanische Ebene. Letztere, das „Paradies von Europa", ist auf das sorgfältigste bebaut und mit zahlreichen Städten und Dörfern übersät. In verschwenderischer Fülle hat die Natur ihren Segen über die campagna felice (die glückliche Ebene) ausgegossen. Dichte Kastanienwälder bedecken die Berge, an deren Abhängen die

10. Erdkunde - S. 169

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 169 — Wie im Klima, so zeigen sich auch in der Pflanzen- und Tierwelt Asiens große Gegensätze. Während die öde Tundra im Norden notdürftig von Moosen und Flechten bedeckt ist, so daß nur wenige Arten von Pelztieren und Vögeln dort fortzukommen vermögen, erreicht die Pflanzen- und Tierwelt im Südeu des Erdteiles üppige Mannigfaltigkeit und riesenhafte Formen. Palmen, Reis, Thee, Zucker- rohr, Kaffee, Baumwolle, Pfeffer und andere Gewürze, mancherlei Arznei- und Färbekräuter haben hier zumeist ihre Heimat. Zahlreiche Tierarten beleben diese tropischen Länder Asiens. In den mächtigen Wäldern hausen Elefanten, Nashörner, Büffel, Affen und Schlangen; Papageien und andere farbenreiche Vögel fchaukeln sich auf den Zweigen der Bäume; im Dickicht des Schilfes lauert der Königstiger; Sümpfe und Ströme sind von Krokodilen, Salamandern und Schild- kröten bewohnt; der Indische Ocean birgt die kostbare Perle. V. Bevölkerung. a) Zahl. Asien hat 840 Millionen Einwohner, also mehr als die Hälfte aller Menschen. Auf 1 qkm treffen durchschnittlich 19 Seelen. Die Bevölkerung ist naturgemäß sehr ungleichmäßig verteilt. In Sibirien rechnet man auf 2 qkm kaum 1 Bewohner; in Britisch- Jndien hingegen kommen auf 1 qkm 60, in Japan sogar 108 Menschen. b) Abstammung. Die Bewohner Asiens gehören drei ver- schiedenen Rassen an: der mongolischen, der kaukasischen und der malayischen. 1. Die mongolische Rasse — in der Mitte, im Osten und Norden des Erdteiles •— umfaßt etwa 3/5 der Gesamtbevölkerung. Die hervorragendsten Völker dieser Rasse sind die Chinesen, Japaner, Tataren und die sibirischen Völker. 2. Die kaukasische Rasse — im Süden und Westen ■— zählt nicht ganz 2/5 der Bewohner. Hierher gehören: die Inder, Perser, Ära- der, Armenier. Europäer sind in Asien verhältnismäßig wenig ansässig. 3. Die malayische Rasse — im Südosten—, ungefähr 30 Millionen, wohnt im südlichen Hinterindien und auf den benach- barten Inseln. Die Urbewohner von Dekhan und Ceylon gehören einer eigenen Rasse, den Dravidas, an. Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. F
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