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1. Die Weltgeschichte - S. 7

1835 - Mainz : Kupferberg
\ Gesellschaftlicher Zustand. 7 3. Der Aethiopische Stamm nimmt vom Fuße der Mondgebirge, von den Quellen des Nils aus allmälig das nördliche und südliche Afrika in Besitz und mischt sich in Nubien und Aegypten mit dem aus Asien übergesetzten semitisch-kaukasischen Stamme. §. 3. Entwickelung des gesellschaftlichen Zustandes der Menschen. Die Natur mit ihren Geschöpfen an der Hand der gött- lichen Vorsehung war die Erzieherin der ersten Menschen. Roh als Hölenbewohner, jedoch begabt mir der geistigen Fähigkeit sich äußerlicher Wahrnehmungen bewußt zu werden, und durch Sprache artikulirte Töne hervorzubringen, lernen sie bald die sie umgebenden Thiere kennen und für sich benutzen. Das Leben des Hirten beginnt, und wird durch die Noth zu jenem des Nomaden geleitet. Da geht der Geist rasch in seiner Entwickelung vorwärts; mancherlei Erfindungen und Entdeckungen werden gemacht, und liebgewonncne Gegenden führen allmälig zum Ackerbau, zu festen Ansiedelungen. Mehre Familien schließen sich an einander, vermehren sich, es ent- stehen Stämme, Dörfer, Städte, Genossenschaften. Die Familienväter sind die Berather und Führer, — Patriar- chalische Verfassung. Doch auch Zwiespalt erhebt sich unter ihnen, oder mit benachbarten Stämmen; der Stärkere zeichnet sich aus im Kampfe; die Schwächeren bewundern ihn, oder unterliegen seiner Gewalt; sein Ansehen dauert auch im Frieden fort; er ist der Erste, ein Fürst unter ihnen. So bilden sich die Herrscher an der Spitze der einzelnen Stämme, bald mit größerer, bald mit geringerer Macht ausgerüstet, je nachdem der Umfang ihrer Herrschaft eine größere oder geringere Ausdehnung bat, oder je nachdem sie mehr oder weniger durch andere Häupter ihrer Stämme, oder durch die gesammtcn Glieder derselben in ihrer Herrscher-Gewalt ein- geschränkt sind; cs entstehen allmälig monarchische, aristo- kratische, republikanische, demokratische Versas-

2. Die Weltgeschichte - S. 9

1835 - Mainz : Kupferberg
Inder. 9 Beschäftigungen nur von fest stehenden, unabänderlichen Regeln abhängig. Die Gelehrten, die alten Traditionen und hergebrachten Gewohnheiten in ihrem Gedächtnisse bewahrend, beaufsichtigen das Bücherwesen und leiten neben dem Kaiser die oberste Reichsverwaltung. Confu-tse (Confucius), der eigentliche Gründer der chinesischen Litteratur, gegen 500 v. Ch. G. sammelte und ordnete die litterarischen Ueberlieferungen seiner Vorzeit; seine Hauptwerke: der Tschu-king erläutert in einer Menge von Reden und Denksprüchen, aus alten Werken zusammen getragen, die Grundsätze des chinesischen Staats- rechts; und der Tschu-king ist eine Sammlung von dreihundert Gedichten. Nach den Lehren des Confu-tse bestand die Religion der Chinesen nur in der Ausübung äußerer moralischer Pflichten, und berücksichtigte lediglich den materiellen Zustand der menschlichen Gesellschaft. Uebrigens hatten die Chinesen schon in der Urzeit Bauwerke von Backsteinen und Ziegel, die sie auf eigne Weise zu brennen und zu glasiren verstanden; schon frühe Arbeiten in Wolle und Baumwolle, Stoffe, gewirkt von Seide und Gold; auch eine Art Silben- oder Bilderschrift auf Täfelchen von Bambu; — Erfindung des Papiers gegen 150 v. Ch. G. §. 8. Inder. Eine eigentliche Geschichte der Inder ist wegen unserer noch unzureichenden Bekanntschaft mit ihrer Litteratur und deren verschiedenartigen chronologischen Systemen unmöglich. Deut- liche Spuren einer sehr frühen Cultur offenbaren sich indessen in dem, was wir kennen, sowie die Mythen von den Zügen des Herakles, Bakchos, Sesostris und der Semiramis auf fremde Einfälle in das indische Land schon in der Urzeit Hin- weisen ; und später machen die Perser unter Kyros und Kambyses, besonders aber Alexander und Seleukos Nikator, glückliche Eroberungen auf indischem Gebiete. Das Land der Inder zerfiel in viele kleine Staaten, deren Fürsten mehr oder weniger von einander abhängig waren. Den weltlichen Ober» Häuptern zur Seite standen die Priester oder Bramanen, welche ihnen ihre Weihe gaben, und so die Vergötterung derselben bewirkten. Ein- zelne Beamte standen den Städten und ihren Gewerben, den Flüssen,

3. Alte Geschichte - S. 166

1869 - Mainz : Kunze
166 88 er (88) das Consulat und den Oberbefehl gegen Mithridates er- hielt, machte er sich den Marius zum unerbittlichen Feind. Nach- dem er die Diktatur niedergelegt hatte, lebte er bei Puteoli, wo er seine (verlorenen) vno^ivrjf-iaxa schrieb. Seine zügellosen Leiden- schaften und Ausschweifungen. Sulla war Aristokrat, Marius Demokrat; diese Männer, hinter denen die beiden Parteien des Staates standen, traten im Kampfe einander gegenüber. Sulla tritt dem Sulpicius entgegen und feiubet das Gesetz desselben hinsichtlich der Vertheilung der Bundesgenossen über alle Tribns an, aber Sulpicius läßt ihn durch einen Volksbeschluß ab- setzen und den Oberbefehl dem Marius übertragen. Sulla, der mit seinem Heere in Campanien stand, gehorcht nicht dem Volksbeschluß, sondern kehrt, nachdem er die Soldaten auf seine Seite gezogen, zurück und erstürmt Rom; Marius und seine Anhänger fliehen. Sulpicius wird in den Sümpfen von Laurentum ergriffen und enthauptet. Marius besteigt zu Ostia ein Schiff, wird nach Minturnä verschlagen und in den Sümpfen gefangen; er wird entlassen, gehtauf ein Schiff und landet beiden Trümmern Carthago's. Ausgewiesen bringt er den Winter auf den Inseln und auf seinem Schiffe zu. Sulla war nun, nachdem er gewaltsam die Verfassung gestürzt, faktisch Herr des Staates; er schwächte die Volksmacht durch folgende Maßregeln: er stellte 1) die alte Stimmordnung der Centnrien wieder her, 2) verstärkte er den Senat aus seinen Anhängern, der nun den Marius mtb die Häupter der Gegenpartei ächtete, und setzte 3) durch Volks- beschluß fest, daß in Zukunft nur in den Centuriateomitien Ge- setze gegeben werden könnten und zwar nie ohne einen Vorbe- schluß des Senates. 87 Sulla hatte es geschehen lassen, daß für das Jahr 87 neben seinem Anhänger Octavius der Marianer L. Cornelius Cinna zum Consul erwählt wurde. Dieser erneuert das Gesetz des Sul- pieius und beantragt die Znrückberufung der Verbannten, auch des Marius. Heftiger Widerstand des Senates. Straßenkampf. Cinna wird geschlagen und flüchtet mit seinen Anhängern Carbo, Sertorius u. a., und wird durch den Senat abgesetzt. Er wiegelt Italien auf und gewinnt das gegen die Bundesgenossen stehende Heer. Zu ihm gesellt sich Q. Sertorius und der von ihm zurück- gerufene, in Etrurien landende Marius mit 6000 Etruskern.

4. Alte Geschichte - S. 179

1869 - Mainz : Kunze
179 Niederlage bei Carrhä umkam, das Baud zwischen beiden ge- lockert worden war. Pompejus stärkt die Senatspartei, sucht Recht und Ordnung zu heben (lex de vi et ambitu) und läßt den Milo verurtheilen, der nach Massilia in die Verbannung geht. Am 1. Januar 49 49 beschließt der Senat, daß Cäsar aus seiner Provinz zurückkehren, seinen Oberbefehl niederlegen und sein Heer entlassen solle. Aber der von Cäsar bestochene Tribun Curio (feine ungeheuren Schul- den von Cäsar bezahlt) setzte es durch, daß der Senat auch an den Pompejus die Forderung stellte, seine Provinzen abzugeben. Pompejus wies dieselbe jedoch zurück. Cäsar, dessen gemäßigte Anträge vom Senate nicht angenommen wurden, rückte jetzt mit seinen Legionen gegen Italien vor und er öffnete, indem er denrubikon, die Grenze seiner Provinz, überschritt, den zweiten Bürgerkrieg (49). Pompejus, nicht vorbereitet auf diesen unerwarteten kühnen Schritt, verläßt mit Zurücklassung der reichen Staatskasse Italien und geht nach Griechenland. Cäsar zieht in Rom ein und macht sich mit seinen gutgeschulten Legionen und durch wohlüberlegte Mäßigung in zwei Monaten zum Herrn von ganz Italien. Bevor er den Pompejus verfolgte, ging er nach Spanien und zwang die Legaten desselben, Asranius und Petrejus, bei Jlerda (49) 49 zur Ergebung. Sardinien und Corsita werden durch Cäsars Le- gaten besetzt. Der Legat Curio aber, der das pvmpejanische Afrika erobern wollte, ward von: Könige Juba non Numidien geschlagen und fiel; der Rest der Truppen ergab sich. Auch in Jllyrien wurde die Sache Cäsars unglücklich geführt. Aus Spanien kehrt Cäsar, der inzwischen zum Diktator er- nannt worden war, nach Rom zurück und ordnet dort mit Milde die Angelegenheiten. Pompejus hatte in Thessalonice aus seinem Anhänge eine Regierung eonstituirt und ein Heer von 11 Legio- nen, sowie eine Flotte von 500 Schiffen aufgebracht. Cäsar zieht dem Pompejus nach, landet am acroceraunischen Vorgebirge und schließt den Feind bei Dyrrhachium ein, zieht aber nach einer daselbst erlittenen Niederlage nach Thessalien. Ponlpejus, den jetzt ein kluges Ermessen der Verhältnisse nach Italien hätte führen müssen, folgte ihm dahin nach; es kam bei Pharsalus 48 zur Schlacht, worin Cäsar den weit überlegenen 45 Feind vollständig besiegte. Pompejus flieht, der ganze Osten fällt dem Sieger zu. Er begibt sich zunächst nach Lesbos, wo er seine 12*

5. Alte Geschichte - S. 33

1869 - Mainz : Kunze
33 2) An Stelle dieses Königthums tritt vom nennten Jahr- hundert an, namentlich aber im achten eine Aristokratie, die, durch die Eroberungszüge der letzten Jahrhunderte mächtig geworden, statt der früher nur berathenden Stellung zum Fürstenhaus die Theilnahme am Regiment erhält, endlich das Königthum ganz verdrängt und allein die Regierung an sich zieht. In den Händen des hellenischen Adels (der Geschlechter) liegt der größte Grundbesitz, eine höhere Bildung, Kriegserfahrung, die Rechtskunde, die Priesterämter, dabei steht derselbe mit dem delphischen Orakel in engster Verbindung. 3) Besonders die Kolonien, in denen die politische Entwicklung schneller geht und wo statt der eigentlichen Geburtsaristokratie immer Timokratie erscheint, bereiten den Uebergang zur De- mokratie vor. Seewesen, Handel, beweglicher Besitz, geistige Bildung entwickelten das Städteleben und den Bürgerstand. Seit der Mitte des siebenten Jahrhunderts auch im Mutter- lande, besonders in beit Küstenstaaten, erbitterte Parteikämpfe zwischen Adel und Volk um schriftliche Gesetze, rechtliche und politische Gleichstellung. Den Sieg erkämpft die Demokratie in. der Regel durch die Uebergangszeit der Tyrannis. Im siebenten und sechsten Jahr- hundert treten meist geistig bedeutende Führer des Volks, selbst von Adel, au die Spitze des Volks gegen die Alleinmacht ihrer Standesgenossen. Aus den Volksführern werden Alleinherrscher, neue ,demokratische Könige'. Durch sie glänzende Entwicklung des bürgerlichen Lebens, Kunst- und Prachtliebe, Begünstigung der Poesie und der Anfänge der Wissenschaft, materielle Hebung des Mittelstandes und der ärmeren Volksklassen. Enge Ver- bindung der hellenischen Tyrannen unter einander, an barbarische Fürsten angelehnt. Doch ist die Tyrannis nur eine vorüber- gehende Erscheinung, ohne tiefere Wurzeln im Volksleben, nur ausnahmsweise zur Gründung von Dynastien führend; endlich durch die Geschlechter, ohne Widerstand des Demos, gestürzt. Aber die bürgerliche Gleichheit war durch sie festgestellt; die Adels- herrschaft kehrt nicht wieder. Herbst, historisches Hütsrbuch I. (Ausg. f. Ähmn.) 3

6. Alte Geschichte - S. 108

1869 - Mainz : Kunze
Die Ostseite ist schmal, von dürftiger Strombildung (der Aufidus, j. Ofanto, der bedeutendste Fluß), dazu ziemlich gerad- linig abgeschnitten, ohne Küstenentwicklung; die östliche Küste des nördlichen Italiens bildet eine Reihe von Sümpfen und Lagunen. Die Westseite dagegen ist reicher und mannichfaltiger aus- gestattet. Sie bat mehr Küstenentwicklung, ist von Inseln um- geben und bildet ein breiteres Gebiet, das durch größere Ströme (Arnus, Tiber, Vulturnus) und durch frühere vulkanische Thätig- keit zu der mannichfacksten Thal- und Hügelbildung entwickelt ist. Die Westseite war daher zu größerer historischer Be- deutung bestimmt als die Ostseite, die auch das adriatische Meer ohne nahe Inseln und die gegenüber liegenden unfruchtbaren Küftenlandschasten «licht zur Thätigkeit und zum Verkehr anregten. Die westlichen Laudschastell Etrurien, Latillni und Campanien waren zu einer Rolle berufen, welche die Natur Apulien und Messapien versagt hat. Italien war auf den Westen hingewiesen wie Griechenland auf kn Osten. Italien hat stark ausgeprägte Natur grenzen; die eigentliche Halbinsel ist auf drei Seiten vom Meere umgeben; um das nörd- liche Italien legt sich im Halbkreise eine ungeheure Scheidewand, die Alpen. Die Westalpen, am ligustischen Meerbusen aufsteigend, nach Westen gegen das Thal der Rhone (Rhvdanus), nach Osten gegeli die Poebene abfallend, trennen es von Gallien. Mit dem Mont blaue begimit der höchste und mächtigste Theil der Alpen, die Centralalpen, die Italien gegen Helvetien und Germanien abschließen; die dritte und östliche Abtheilnng, mit dem Groß- glockner beginnend, ist niedriger, legt sich aber breiter durchs Land und zieht sich bis znm adriatischen Meere. Italien hat uatrlrgenläß vier Theile: 1) Oberitalien; L) Mittelitatiell,. den eigentlichen Stanrm der Halbinsel; 3) Unter- italieu, aus dell beiden Halbinseln bestehend und 4) die. Inseln. 1) O b e r i t a l i e n oder der evntineutacke Theil Italiens von den Alpen bis zum Macra und Rubieon reichend; dazu gehört vor Allem die lombardische Tiefebene, von dem Po (Padus) der ganzen Länge nach durchzogen, in Dreiecksgestalt zwischen den Alpen und den Apenninen sich ausdehnend; eine Linie zwischen Parma, Mutina, Bononia und Arüninum bezeichnet die südliche Grenze. Oberitalien umfaßt : a. Gailia cisalpiua, togata (im Gegensatz zu Gailia braccata), durch den Po in Gailia trau>.-

7. Alte Geschichte - S. 114

1869 - Mainz : Kunze
114 sind sie, ohne daß eine Colonisirung von Griechenland ans statt- fand, völlig hellenisirt, und ans der Leichtigkeit, womit sich diese Hellenisirung vollzog, will man auf eine Verwandtschaft ihrer Sprache mit der griechischen schließen. „ Die Celten. Den Norden von Italien.nahmen die Pracht liebenden, prah- lerischen, beweglichen und zu abenteuerlichen Zügen geneigten Celten oder Gallier ein. Sie setzten den Italikern den hart- näckigsten Widerstand entgegen und wollten mit ihnen nicht zu einer Nation verschmelzen. Die Griechen. Die Italiker waren ein Ackerbau und Viehzucht treibendes Volk, für Seefahrt und Handel hatten sie weniger Sinn. In höherem Maße neigten dazu die beweglichen Griechen. Sie besetzten, um Handelsniederlassungen zu gewinnen, die Küsten des unteren Italiens. Wanderungen dieser Völkerschaften. Blutige Kriege um den Besitz Italiens zwischen den genünnten Völkern, die zu verschiedenen Zeiten einrückten, machen die älteste italische Geschichte aus. Unter der Voraussetzung*), daß sie von Norden her auf dem Landwege eingewandert sind, hält man die Japyger, welche in die südöstliche Ecke hineingeschoben sind, für die älteste Bevölkerung Italiens. Sie saßen allem Anschein nach früher auch in Campanien, Lukanien und Apulien und haben gewiß nur gezwungen gegen diese Sitze die messapische Landzunge eingetauscht. Das mächtige Volk der Umbrer nahm einen großen Theil von Norditalien, Umbrien und Etrurien ein. Sie wurden von den Etruskern, die wahrscheinlich über die Alpen kamen**), großen- theils aus Oberitalien, sowie aus Etrurien vertrieben und auf *) Mommsen bezeichnet die Einwanderung der Italiker in Italien auf dem Landwege geradezu als ausgemacht. I. p. 32. 4. Aufl. **) Daß die Etrusker über die rhätischen Alpen, überhaupt van Norden her eingcwandert sind, schließt man daraus, daß noch spät die Bewohner dieser Berge den rauhen etruskischen Dialekt redeten und daß Mantua etruskische Eigen- thllmlichkeiten bewahrte. Mommsen I. p. 123. 4. Aufl. *

8. Alte Geschichte - S. 119

1869 - Mainz : Kunze
119 3. Die ersten vier Könige. Ron! war Anfangs von Königen regiert. Die uns über- lieferten Nachrichten über dieselben beruhen nicht aus gleichzeitiger Aufzeichnung, sondern auf Sage und Construktion. Die Könige find nämlich vielfach Träger von Mythen und solchen Sagen, in denen die später Vorgefundenen Thatfachen ihre Entstehung und Deutung finden sollen*). Der Könige sind sieben. Romulus (753—716)**). Nomulus ist keine historische Person. In ihm ist das perfonificirt, was sich später im römischen Staate Großes fand und was Rom zur Weltherrschaft geführt hat. 1) Der kriege- rische Geist des römischen Volkes. Die Stadt wird, der Sage nach, durch Eröffnung eines Asyls bevölkert; die benachbarten Städte weisen aber das Gesuch um Conubium zurück. Romulus veranstaltet daher das Fest der Consualien, wozu er die Latiner und Sabiner einladet. Während desselben rauben die römischen jungen Leute die anwesenden Jungfrauen (Raub der Sabinerinnen). Es entspinnt sich ein Krieg mit den drei Städten Caenina, Cru- stumerinm und Antemnä, die einzeln besiegt werden, darauf mit den Sabinern. In dein letzteren Kriege (Titus Tatius) und der späteren Aussöhnung erkennt man einen Versuch, die Entstehung des sabinischen Bestandtheiles im römischen Staate nachzuweisen. In unglaublicher Weise ist der Krieg gegen Fidenä, namentlich aber der gegen Veji ansgeschmückt, in welchem Romulus einmal mehr als die Hälfte von 15000 Etruskern mit eigener Hand er- schlageil haben soll. .2) Der lebendige Glaube an die provi- dentielle Sendung des römischen Volkes. Romulus ist bei jedem Schritt von den Auspicien geleitet, in feinen letzten Worten ver- kündet er, daß Ronl diirch das Schwert die Welt erobern werde. 3) Ist der Senat, die dritte Säule römischer Größe, von Romulus eingesetzt. *) Vielen Erzählungen, die an die Könige geknüpft werden, wird gewiß etwas Thatsächliches zu Grunde liegen; die Grenze aber zwischen diesem und der Fiktion zu sinden und die Reihenfolge der Ereignisse zu bestimmen, ist eine vielfach unlösbare Aufgabe. **) Die Regierungsjahre sind sicher auch unhistorisch; wir geben sie aber doch zur Orientirung, weil nun einmal in dem Rahmen ihrer Chronologie so viel Material zureäp gelegt worden ist.

9. Alte Geschichte - S. 171

1869 - Mainz : Kunze
171 3. Verfassungsänderungen des Pompejus. Pompejus wandte sich, wie auch Crassus, dem Volke zu, um durch dieses die Senatspartei, die ihn beneidete und haßte, zu beugen. Nachdem schon durch das Gesetz des Consuls C. Aure- lius Cotta 75, (lex Aurelia tribunicia: ut tribunis plebis liceret 75 postea alios magistratus capere), den Tribunen die höheren Aem- ter wieder eröffnet worden waren, stellte Pompejus, der ün Jahre 70 mit M. Licinius Crassus das Consulat bekleidete, die tribuni-70 eische Gewalt in ihrem früheren Umfange wieder her (Pompejus tribuniciam potestatem restituit, cuius Sulla imaginem sine re reliquerat). Auch steuerte er den ungeheueren Erpressungen, welche sich die Senatspartei als Statthalter in den Provinzen zu Schulden kommen ließ, indem auf seinen Antrieb der Prätor L. Aurelius Cotta den Gesetzvorschlag durchbrachte, daß die durch Sulla dem Senate zurückgegebenen Gerichte zwischen diesem, den Rittern und Schatztribunen getheilt würden (L. Cotta lege sua iuclicia inter tres ordines communicavit, senatum, equites, tribnnos aerarius). Die letzteru waren durch ihr Vermögen und ihre Interessen dem Ritterstande sehr nahestehende Plebejer, so daß in den Gerichten der Ritterstaud vorherrschend war. Auch die von Sulla beseitigte Censur wurde erneuert und ihr auch wahr- scheinlich die fünfjährige Dauer wieder gegeben; Pompejus be- zweckte damit, den Senat von seinen faulen und schädlichen Ele- menten zu reinigen. Wie sehr Pompejus mit der Senatspartei zerfallen war, zeigte sich bei der Frage über den Oberbefehl in dem Seeräuberkriege. Er nahm nach seinem'consulate keine Pro- vinz an, sondern lebte (69—67) als Privatmann in Rom, bis ihm der Oberbefehl gegen die Seeräuber übertragen wurde. 4. Der Sceräuberkrieg (67). Die Mangelhaftigkeit der römischen Seemacht und die Bür- gerkriege hatten der Seeräuberei, der auch von Mithridates Vor- schub geleistet wurde, einen ungeheuren Umfang gegeben; die See- räuber (verarmte Bewohner Kleinasiens, Flüchtlinge re.), hatten 1000 Schiffe und 400 feste Plätze und führten förmliche Kriege; Cäsar, Clodius sowie zwei Prätoren mit ihren Insignien von ihnen gefangen, Misenum, Cajeta, selbst Ostia überrumpelt. Ihre Sitze hauptsächlich Cilicien und Creta. Nach vielen vereinzelten im Ganzen resultatlosen Angriffen

10. Alte Geschichte - S. 182

1869 - Mainz : Kunze
182 Staates war. Nachdem er schon gleich nach der Schlacht bei 46 Pharsalus Diktator geworden war, erhielt er 46 diese Würde auf 10 Jahre, ebenso die Censur unter dem Namen praekeetura mo- 45 rum (sein recensus populi) auf 3 Jahre, 45 das Consulat auf 10 Jahre, sowie die früher genannten Aemter auf Lebenszeit. Die Zahl der Senatoren wurde aus seinen Anhängern auf 900 vermehrt; mit dem Namen des Imperators erhielt er den In- begriff aller militärifchen Gewalt. Aeußere Ehrenbezeugungen: 46 Triumph über Gallien, Aegypten, Pontus, Afrika, 45 über Spanien, fein Triumphwagen von weißen Rosien gezogen, worin sich göttliche Ehre aussprach (Eamillus), er durfte das Triumphalkleid und den Lorbeerkranz immer tragen, seine Statue wurde neben die der Könige gestellt, eine andere Statue stand im Tempel des Quirinus mit der Auf- schrift „dem unüberwindlichen Gotte", eine Tribus und der Monat Quintilis nach ihm (Julius) benannt, er faß im Senat, vor Gericht und bei den Volksspielen auf goldenem Stuhle, durfte Münzen mit feinem Bilde schlagen re. Cäsar machte von diesen Befugnissen einen unumschränkten Gebrauch, um seine großartigen Ziele zu erreichen. Diese gingen dahin, den durch ungeheure Mißverhältnisse im Vermögen (Mil- lionäre und Bettler), durch beispiellosen Luxus der Großen, durch Gesetz- und Zuchtlosigkeit verkommenen römischen Staat wieder zu beleben und zu kräftigen. Um bent Luxus zu steuern, gab er die lex sumptuaria; er reinigte die Stadt durch Ausführung von Colonien von einer großen Masse brodlofen Proletariats, dem zurückbleibenden gab er Beschäftigung, erließ ein milderes die persönliche Freiheit aufs neue garantirendes Schuldrecht, schritt strenge gegen Amtsverkauf, Ehebruch und Ehescheidung, gegen Ge- waltthätigkeit und Unruhestiftung ein (leges de vi et maiestate, qnae iubent ei, qui de vi itemque ei, qui maiestatis damna- tus sit, aqua et igni interdici). Vorzüglich sorgte er für die Provinzen, indeni er sie gegen das empörende Raubsystem der Statt- halter, gegen die Hartherzigkeit römischer Kapitalisten und Wuche- rer schützte; ferner war er bemüht, dieselben durch Gründung von Colonien nüt latinisch-hellenischem Wesen zu durchdringen und da- durch mit Italien zu einem einheitlichen Ganzen zu verschmelzen (Mittelmeermonarchie). Er ordnete unter Zuziehung des alexan- drinischen Gelehrten Sosigenes die in Verwirrung gerathene rö- mische Zeitrechnung: julianischer Kalender.
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