Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

11. Erdkunde - S. 15

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 15 — / Arten und Benennungen der Glieder von Erdteilen und von Meeren. — Äie knstengliedernng der Länder. Man unterscheidet an jedem Erdteil die geschlossene, zusammen- hängende Hauptmasse und die Glieder. Jene nennt man den Rumpf des Erdteils. Die Glieder sind entweder ganz vom Erdteil getrennt, also rings vom Ocean umgeben, oder sie sind nur im größten Teile ihres Umsanges vom Meere umflossen, während sie auf einer Seite mit dem festen Lande zusammenhängen. Im erstem Falle heißen sie Inseln, im letztern Halbinsel». Sehr schmale, lang- gestreckte Halbinseln nennt man Landzungen. Ein kleiner, aber steiler Landesvorsprung heißt Vorgebirge oder Kap. Schmale, zwi- schen zwei Meerflächen eingezwängte Landstriche, welche zwei größere Ländermassen verbinden, heißen Landeugeu. Die Ränder der Fest- länder, welche vom Meere begrenzt werden, nennt man Ufer, Küsten oder Gestade (Steilküsten, Klippenküsten und Flachküsten). ^ Die Inseln werden — je nach ihrer Lage in Beziehung auf die Kontinente — in koutiueutale oder oeeauische unterschieden. Die ersteren sind entweder als losgetrennte Teile des benachbarten Kontinentes zu betrachten, oder sie sind (in der Nähe der Fest- länder) durch Anschwemmungen entstanden. Vom Kontinente ab- gelöste Inseln sind z. B. die britischen. Zu den „Anschwemmungs- inseln" hat man z. B. Usedom und Wollin zu rechnen. Die „oceanischen" Inseln liegen fern von Kontinenten. Sie sind ent- weder vulkanischen Ursprungs oder von Korallentierchen (aus Kalk- ablagerungen) aufgebaut. Die Zahl der Jnfeln beläuft sich auf mehrere Tausende. An Größe sind sie weit mehr voneinander verschieden als die Erdteile. Als Teile des Meeres erscheinen z. B.: Binnenmeere, die fast ringsum vom Lande umschlossen sind, Buchten oder.baien, das sind kleinere Einschnitte des Meeres ins Festland, Meerbusen oder Golfe, größere Meereseinschnitte, Fjorde, d. h. schmale und lange Meereseinschnitte mit steilen Ufern.

12. Erdkunde - S. 190

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 190 — Kaukasien liegt zu beiden Seiten des Kaukasus, der als ein wildes, schwer überschreitbares Gebirge sich vom Schwarzen bis zum Kaspischen Meere erstreckt. Der Elbrns ragt 5600 m hoch empor. Nordkaukasien ist vorherrschend Steppenland, Süd kau- kasien hat mildes Klima und reiche Vegetation. — Die 9 Mil- lionen Einwohner gehören verschiedenen Stämmen an, unter denen die Tscherkessen und Georgier durch Körperschöuheit hervorragen. Tiflis (161000 ($.) ist eine wichtige Handelsstadt. — Eine Eisenbahn verbindet es einerseits mit Baku (112 000 E.) am Kaspischeu Meere, in dessen Nähe sehr ergiebige Petroleumquelleu sind, andererseits mit dem Hafen Batum am Schwarzen Meere. Westturkestau (Turan) ist teils öde Sandwüste, teils Steppen- land, dessen Bevölkeruug zum Nomadeuleben gezwuugen ist; nur einige Oasen und Gebirgsthäler zeichnen sich durch Fruchtbarkeit aus und liefern hauptsächlich Seide und Baumwolle. Rußland beherrscht den größten Teil. Sitz der Regierung ist die Stadt Taschkent (156 000 E.) am Fuße des Tienschan. Wichtige Handelsplätze sind: Samarkand (55 000 E.) und Kokaud (82 000 E.). Die Chauate Chiwa und Buchara mit den gleichnamigen Hauptstädten steheu unter russischer Schutzherrschaft. Nordasien. Ganz Nordasien wird von der russischen Provinz Sibirien ein- genommen, welche sich vom Ural bis zum Großen Ocean erstreckt. An Größe (12^ Millionen qkm) übertrifft Sibirien ganz Europa; dagegen zählt es kaum 6 Millionen Einwohner. — Der west- liche Teil ist Tiefebene, der östliche Gebirgsland. Mehr als die Hälfte der uugeheueru Bodenfläche ist nicht anbaufähig. — Die einheimische Bevölkerung sind mongolische Nomaden. Die europäischeu Einwohner sind russische Ansiedler oder verbannte Verbrecher und dereu Nachkommen. Die Hauptprodukte Sibiriens sind: wertvolle Pelze, Holz und Getreide, an Mineralien besonders Gold und Graphit, außerdem

13. Erdkunde - S. 178

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 178 — Herrschende Religion ist zur Zeit noch eine Art Bnddhis- mns. Das Christentum war schon um die Mitte des 16. Jahr- Hunderts vom hl. Franziskus Xaverius eingeführt worden und hatte sich weit ausgebreitet. Im 17. Jahrhundert wurde es aber durch heftige Verfolgungen ganz ausgerottet. Nunmehr dringt es wieder mit unaufhaltsamer Kraft vor. Japan ist seit 1889 eine konstitutionelle Monarchie. Der Kaiser (Mikado) ist weltliches und geistliches Oberhaupt. Die wichtigsten Städte sind: Tokio (Mddo) auf der Jusel Nippon mit 1300 000 ©., die Hauptstadt Japans. Da bis Tokio größere Seeschiffe nicht ge- langen können, entstand der Vorhafen Iokohama (180 000 (£.), der wichtigste Handelsplatz Japans. — Kioto (340000 E.) ist Hauptsitz der japanischen Industrie. — Osaka (510000 E.), die Seehandelsstadt für Kioto. —- Ein wichtiger Ausfuhrhafen ist Kobe (Hiogo), 185 000 E. — Nagasaki (72 000 E.) auf Kiuschiu ver- mittelt hauptsächlich deu Verkehr mit Chiua. Z ü d a s i e n. Hinterindien. Die reich gegliederte Halbinsel wird von mehrereu parallelen Gebirgen in nordsüdlicher Richtuug durchzogen, zwischen denen tief eingeschnittene Längsthäler liegen, die von mächtigen Strömen bewässert sind: dem Mekong, Menam, Saluen und Jrawadi. Das Klima der ganz in der heißen Zone liegenden Halbinsel ist feuchtwarm. Tier- und Pflanzenwelt sind im allgemeinen wie in Vorder- indien (siehe S. 179). Von besonderer Wichtigkeit ist der Teak(tik)- bäum, der das beste Schiffsbauholz giebt, und der Guttaperchabaum. Das Mineralreich liefert gutes Zinn und herrliche Edelsteine. Der größte Teil der Bevölkerung, die sogen. Jndochinesen, ist mongolischer Rasse. Von sämtlichen Ländern der Halbinsel ist gegenwärtig nur noch unabhängig

14. Alte Geschichte - S. uncounted

1870 - Mainz : Kunze
_< • froc.t. Hü'ndre-ult bcni Peñ/air "A ¿ ; Aür den acoarapíjiídieji Unlerrichl • ' / . Pl / i Lehrbuch der Geographie alter Md neuer Zeit mit besonderer Riicksicht auf politische und Kulturgeschichte. Vcm l)r. 'Ilitzmoe Seliucllt Cbevjlut atvati) in Daru'.stad!-). Achte . Auslage« voll- ständig neu bearbeitet von Dr. Wilhelm Rohmeder '!> München I. 9)lil vi.e Karten, >rci Figúrenla-^ und :: X r?' " z:. ■ 7/} ' , c Dal selbe er,checnt im Jahr 1872 in 12 Lieferungen, ch'ie in Zeiträumen von .3—! Wochen aufeinander folgen. Jede Lieferung enthält 5—6 Bogen nebst den dazu gehörigen harten und' Tafeln. Das letzte He/k"briygt das Portrait des Beriafsers. ' Prech einer jeden Lieferung 7'/- Lgr. — 27 k\. rheim ; • '—7i &?:: £ lchacht's Lehrbuch Vet Geoli^schie umufu den Lanzen alter und neuer Zeit An-Dtzeichtim^ndueberffhttuhkeit dä:Misteñch^wird es ebensowenig von eiueru ähnliches Haubh<kch^«rreicht,> als ne Ansehung 'der Füllemnd Zuverlässigkeit feines Inhalts. A i e^gviprrlch'burch gefährte Verbindung des geographischen Elementes mit Per politischen und Äultnrgcfchrchtc beseelt gleichsam den Stoff und muffchlmert nicht lveniger das Studium, als sie dessen Früchte vervielfältigt. Gurk und et in Anlage und .Aussührung ebensaseb'- de» er» abrenen ochuiinunn h>k Le., scha c fli mi ige^Gelch^, e>>. Und wenn dies Werk sch u durch Kurl Stitier umälexaudrr dou Hulndoldi oto ein Ereignis in der g ogro.mischen Lttrarur bezeichnet wurde, so ist dasselbe inkwischen auch'durch den Beifall und d.e Liebe des' Vaterlag:dewñisgezeichi:ch und über die Grenzen Besselbeu--hinaus"-.als mn tnchtches Wert deutschen Fhs.,;es und deutscher Gediegenheit geehrt worden. In H lsicht.auf Einzelheiteil veralten 'geographische Bücher rasch uu' nmchen deshalb mit, dein erweiterten Horizonte dess-Wissens und-Schaffens ichpmr Tage, mit dem «Wechsel politischer und anderer hier einschlagender Bemlchngen und Verhältnisse immer wieder Ilingestaltniigen nothmcndig. Da aber der Hauplwerth i, dieses Werkes in der Durchführung bestimmter Grundgedanke^ und in der m e th o- - ischen Behandlung des Gegenstandes liegt, ein llmstand, der das L-.'ch na- mentlich für Gc»gram?!chrer jeder Schule z» einem unentbehrlichen l-änfter-- und Handbuche gemacht.hat: so können bei jeder Neubearbeitung die Grundlagen des- selben stets nnverrückt beibehazen werden, und die Aenderungen können sich auf Eintragung der Resultate der rastlos fortschreitenden Forschung und die Unigestal- tttngen, welche.die Zetiereigl'.isse selbst nothwendig gemacht haben, beschränke::. Die vorliegel.d 8. Anhlnge, mit großer Sorgfalt und, Pietät ansgefichrt, eine Frnchc inchrjnlwig n Flhch nffdzm^Hriger Beschäligtrng rr \ : , : jelbft, erscheint n.pl >'swa al-: ?ibe Uepprarberrnng der jäheren, so-tdebn alsllr. arbcitniig derschben, ivelche man gröaeutheils eine ganz neue %r müßte, wenn nicht nberaü de: nrssirüngliche Plan konsequent sestgehalten Le. So dürfen, wir'hasten, wird das Werk auch fernerhin den Anjpr '.chen von Schule, Haus nffd Leben oollstcnidig genügen und seinen hervorragenden P atz unter den.geographischen Lehrbüchern zu behaupten sorffahren. , .. Verlag von Ls. G. ,Kiuyr> Nachfolgkr in Main). K Mch * ? ' V\ ■ „yht ;

15. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. II

1878 - Mainz : Kunze
pädagogischer Kahresöericht von Air. A. Lüöen: „Unter den speciell für das weibliche Geschlecht bestimmten Darstellungen der Weltgeschichte ist die vorliegende eine der bebeutenbsten. Während einzelne solcher Darstellungen die Bezeichnung „für Töchterschulen" ober „für das weibliche Geschlecht" rein umsonst tragen, und ihre besondere Berechtigung dazu auch dem schärfsten Blick nicht verrathen, während umgekehrt andere die ganze Geschichte in Geschichtchen und Anekdötchen auslösen und bieselben in gemüthlicher Breite erzählen, hält das vorliegenbe Lehrbuch den gaben bcr wirklichen Geschichte ernstlich fest, und behält feine besondere Bestimmung doch stets im Auge, indem es überall das Persönliche sehr hervortreten läßt, der Anekdote, wenn anders sie eine Persönlichkeit gut charaftcrifirt, vor allem aber der Sage einen breiten Platz einräumt, und sich eines, wenn auch ernsten, doch leichten und angenehmen Tones der Erzählung befleißigt" Allgemeiner literarischer Anzeiger für das ev. Deutschland: „Die in weiteren Kreisen bekannte und beliebte Weltgeschichte Cassian's hat an dem neuen Bearbeiter einen tüchtigen, feiner Aufgabe gewachsenen Herausgeber gefunden. Es galt hier, wie der Titel anzeigt, keineswegs eine quellenmäßige Darstellung der Geschichte zu liefern,' fonbern eine kurze, angenehm zu lefenbe und die Hauptsachen hervor-ljebenbe Erzählung. Diese Aufgabe ist hier in durchaus anziehender Weise gelöst, so daß das Buch seinem Zwecke in vollem Maße entspricht und besonders sehr geeignet ist zur anregenden Privatlectüre für heran-wachfenbe Mäbchen. Auch als Sehrbuch in der Hand der vielen Gouvernanten, bereu unsere allgemeinerer und besserer Bilbung zustrebenbe Zeit bedarf, kann das vorliegende Buch in vorzüglicher Weise dienen. Wer den Unterricht in der neueren Geschichte ertheilt hat, der weiß, wie ungemein schwierig für den noch nicht genügend erfahrenen Lehrer die richtige Auswahl des überreichen Stoffes ist. Das hier angezeigte Ibcif bietet hierzu eilte treffliche Handhabe, inbem es geschickt sichtet und das Wesentliche anfprechenb erzählt." Verlag von C. G. Knnze's Nachfolger in Mainz.

16. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 33

1878 - Mainz : Kunze
- 33 — aristokratischen Grundsätze, wie sie in der Einrichtung des Areio-pag sich aussprechen. Zarter wie sein Vorgänger hat er es meisterhaft verstanden, Frauencharaktere zu malen. Euripides endlich ist schon ganz ein Kind der Demokratie und der irreligiösen Sophistik. Der Komiker Aristo ph an es kämpft mit scharfen Waffen gegen das Demagogentum und die Prozeßsucht der Athener; ihm ist das Wirrsal des peloponnesischen Krieges in tiefster Seele zuwider; auch möchte er gern die wahre Götterfurcht zurückführen, aber indem er als Beförderer des Atheismus den Sokrates zur Zielscheibe seines Witzes macht, begeht er einen schweren Mis-griff. Von seinen Nachfolgern in der Komödie, die seit dem Untergang der athenischen Macht aufhört politisch zu sein und sich auf Straße und Haus beschränkt, ist uns wenig hinterlassen. Geschichte schrieb zuerst der Kleinasiate Herodot, den man deshalb den Vater der Geschichte nennt. Gegenstand seines anmutigen Werkes sind die Perserkriege, doch werden in umfangreichen Episoden die Völker des Orients hineingezogen. Ein tiefer sittlicher Ernst geht durch seine ganze Schilderung, wenn auch seine Ansicht vom Neide der Götter der christlichen Anschauung widerstrebt. Der Athener Thukydides beschrieb den größeren Theil des peloponnesischen Krieges, in welchem er als Feldherr mitgekämpft hatte. Von seinen Landsleuten wegen eines erlittenen Mißgeschicks verbannt, benutzte er die unfreiwillige Muße zur Abfassung seines Werkes, das er mit Recht einen „Besitz für immer" nennt. Ihm folgte sein Mitbürger Xenophort, der nicht nur den von ihm geleiteten Rückzug der Zehntausend der Vergessenheit entriß sondern auch den peloponnesischen Krieg seines Vorgängers fortsetzte und die griechische Geschichte bis zur Schlacht bei Mantineia weiterführte. Als Freund spartanischer Politik und Sitte hat er den Agesilaos verherrlicht. Unter den Rednern ist zuerst der Löwe P e r i k l e s zu nennen, hochgefeiert von Thukydides, deffen Ideal er war. Nach der Zeit der Dreißig that sich der Metöke Lysias als Sach- Eben, Geschichtsabriß. 3

17. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 65

1878 - Mainz : Kunze
— 65 — mit Sertorius Verbindungen angeknüpft und 74 einen neuen Krieg begonnen hatte. Gegen ihn befehligte Lucullus zuerst mit großem Glück. Nach der Eroberung von Kyzikos war er in das pontische Reich eingedrungen, hatte Mithradat zur Flucht nach Armenien genötigt und darauf den armenischen König Tigranes in zwei Schlachten bei Tigranocerta (69) und Artaxata (68) besiegt. Aber nun brach Meuterei im römischen Heere aus, die den Sieger zum Rückzug zwang und den Besiegten alle ihre Verluste ersetzte. Da war es wieder ein Volkstribun, Manilius, der dem Pompejus den Oberbefehl im Osten verschaffte. Dieser besiegte den Mithradat in einer nächtlichen Schlacht bei Nikopolis und trieb ihn vor sich her nach Norden. Von seinem eigenen Sohn Pharnakes verrathen gab sich der alte Römerfeind auf der Halbinsel Krim selbst den Tod (63‘). Nun ordnete Pompejus die Verhältnisse Asiens, richtete nach seinem Gutdünken Provinzen ein, gründete Städte, setzte Könige ab und ließ andere in Schutzstaaten z. B. in Judäa ein beschränktes Regiment führen. Er stand auf dem Gipfel seines Glücks, das er weniger den Gaben seines Geistes als der Macht der Verhältnisse verdankte. Im Jahre 61 kehrte er zu einem prächtigen Triumphe nach Rom zurück. § 4l Marcus Lullius Cicero. Im Geburtsjahre des Pompejus, in der Geburtsstadt des Marius geboren, von ritterlichem Geschlecht aber geringem Vermögen, verdankte Cicero seine spätere Stellung im Staate einzig seinem Talente und seiner Beredsamkeit. Wie darf man sich da wundern, wenn er voll Selbstgefühl seine Verdienste überschätzte und so bei Mit- und Nachwelt in den Ruf der Eitelkeit kam? Jedenfalls kann ihm der Ruhm wahrer Vaterlandsliebe und, was bei der fast allgemeinen Corrnption um so höher anzuschlagen ist, der Ehrlichkeit und Uneigennützigkeit nicht bestritten werden. Schon im Jahre 80 wagte er als Vertheidiger des Ro- scius aus Ameria einen Freigelassenen und Günstling Sullas wegen seiner Gewaltthätigkeit öffentlich zu brandmarken, mit einer Kühnheit, die ihm leicht den Zorn des Diktators hätte zuziehen Eben, Geschichtsabriß. 5

18. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 38

1878 - Mainz : Kunze
— 38 — sie zunächst im Po-, dann im Arnothale und südlich bis zum Tiber hin Niederlassungen gründeten, sich zu Städtebünden zusammen-thaten, Land- und Seehandel trieben und eine Zeitlang mit den Karthagern das westliche Becken des mittelländischen Meeres beherrschten. Sie standen auf einer ziemlich hohen Kulturstufe, waren in manchen Fertigkeiten erfahren und besaßen ein ausgebildetes Religions- und Ceremonienwesen. Nach und nach giengen sie ganz im Römertum auf. Länger dauerte dies mit den Kelten (Galliern), dem arischen Stamm, welcher nachweislich zuerst die große Wanderung von Ost nach West antrat und auch an den Gestaden des atlantischen Oceans noch keine Ruhe fand. Das Pothal wurde ganz von ihnen besetzt und erhielt daher auch seinen Namen „Gallien diesseits der Alpen." Erst zu Augustus Zeiten war dort ihre geographische und politische Vereinigung mit dem übrigen Italien vollzogen. An sie schließen sich im Westen die Ligurer an, von denen es zweifelhaft ist, ob sie den Iberern zugehörten oder ein selbständiger Volksstamm waren. Venetien und Istrien scheinen illyrische Bevölkerung aufgenommen zu haben. Zu diesem Bunten Völkergemische kamen in ©teilten Phönizier (Palermo', ebendaselbst und in Süditalien Griechen; im letzteren Lande waren sie so überwiegend, daß es von ihnen den Namen Großgriechenland erhielt. Weil in Italien besonders Viehzucht und Ackerbau betrieben wurde, nahmen auch die ländlichen Gottheiten darunter die Göttinnen Pal es und Lps eine hervorragende Stellung ein. Ein altitalischer Gott von hoher Bedeutung war Janus, dem der Monat Januar, besonders der erste Tag desselben, heilig war. Seine Thorhalle in Rom stand in Kriegszeiten offen, im Frieden war sie geschlossen. Auch die meisten griechischen Götter finden wir in Italien wieder, doch mit andern zum ~tf)eil stammlich verschiedenen Namen, woraus der Schluß gezogen werden muß, daß sie auch begrifflich verschieden waren. Für Zeus hatten die Römer den Jupiter, für Hera die Inno, für Athene die Minerva, für Ares den Mars (Monat März), für Poseidon den Neptun, für Demeter die Ceres, für Hestia, die Göttin des häuslichen Herdes, die hochverehrte Vesta u. s. w. Apollo hat seinen Namen auch im Lateinischen beibehalten; daraus scheint seine spätere Einführung hervor-zugehen, sowie auch, daß die italischen Arier sich von den griechischen getrennt hatten, ehe dort Apollo Gegenstand der Verehrung geworden war.

19. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 149

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 55. Der Kampf der Plebejer gegen die Patrizier rc. 149 in dessen Mitte, wo Porsena dnrch seinen Geheimschreiber gerade den Soldaten den Sold auszahlen ließ. Beide waren fast gleich gekleidet. Mn eins, der den König nicht kannte und, ohne sich als Fremdling zu verraten, nicht fragen konnte, welcher von ihnen Porsena sei, stach auf Geratewohl einen nieder und zwar den Schreiber. Alsdann wollte er sich mit dem Dolche in der Hand den Weg durch das feindliche Lager bahnen, wnrde aber gefangengenommen und vor den König geführt. Porsena befahl, den Mucius in das Feuer zu werfen. Um dem Könige zu zeigen, wie wenig er den Feuertod fürchte, hielt Mucius die Hand über ein Kohlenbecken, bis sie verbrannt war. Porsena, erstaunt, schenkte ihm sofort Lebeu und Freiheit. Scheinbar aus Dankbarkeit, in Wahrheit aber, um den König zu ängstigen, gab nun Mucius au, daß 300 junge Römer sich eidlich zu dessen Ermordung verbunden hätten, und daß das Los ihn zuerst getroffen. Porsena habe also jetzt noch 299 zu fürchten. Das soll den König bewogen haben, mit den Römern Frieden zu schließen. Wahrscheinlich aber blieb den Römern, die ans das äußerste gekommen waren, nichts übrig, als sich zu unterwerfen. Mucius hieß fortan Scävola (Linkhand). Auch er erhielt ein Stück Land als Geschenk. 5. Die Römer mußten alle Waffen an Porsena ausliefern, durften in Zukunft keine eisernen Gerätschaften verfertigen, außer zum Ackerbau, mußten von ihren Feldern den Zehnten geben und zehn patrizische Jünglinge und zehn Jungfrauen als Bürgen ihres Wohlverhaltens stellen. Die Jungfrauen, Clölia an der Spitze, wagten es, unter einem Regen von feindlichen Pfeilen durch die Tiber zu schwimmen und nach Rom zu entkommen. Als aber Porsena die Clölia wieder verlangte, gab der Senat sie zurück. Doch der edelmütige Porsena schenkte ihr nicht nur die Freiheit, sondern erlaubte ihr auch noch, einige männliche Geiseln mitzunehmen. Clölia wählte die jüngsten, welche der Verführung am meisten ausgesetzt waren. Das römische Volk setzte der Clölia ein Denkmal. Das Benehmen des Porsena machte übrigens auf die Römer einen guten Eindruck. Als die Etrusker bei Aricia geschlagen wurden, flüchteten sich viele vou ihren Verwundeten nach Rom und wurden gut verpflegt. Ein Teil blieb ganz in Rom, die anderen konnten in ihrer Heimat die römische Gastfreundschaft nur loben. Porsena gab deshalb auch den Tarqninius ans und befahl ihm, Klusium zu verlassen. 8 55. Der Kampf der Plebejer gegen die Patrizier um bürgerliche liechte. 152) Die fortwährenden Kriege hatten die Plebejer in eine üble Lage gebracht. Sie waren meistens aus Lohnarbeit oder auf den Ertrag ihrer wenigen Grundstücke angewiesen. Diese konnten sie im Kriege nicht anbauen, und wenn sie dieselben schon angebaut hatten, wurden sie ihnen oft vom Feinde verwüstet. Die großen^Staatsgüter waren in den Händen des Adels, der davon keine Steuern zahlte und während des Krieges sie von seinen Klienten bebauen ließ. Die Plebejer dagegen mußten Steuern

20. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 303

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
$ 111. Die Ottone. Heinrich Ii. der Heilige. 303 die sehr oft alle Gewalt in den Städten an sich rissen und dadurch reichlich den Samen der Zwietracht im Schoße des Bürgertums ausstreuten, freilich auch nicht selten in blutigen Kämpfen untergingen. 3. Ans der Reiterei en-lstand das Ritt er wesen des Mittelalters, da die vornehmen Adeligen den Dienst zu Pferd vorzüglich für sich in Anspruch nahmen und ihrer allein für würdig hielten. Jhuen folgte der niedere Adel, so daß die Ritter mit ihrem persönlichen Gefolge die Reiterei bald allein ausmachten. 4. Ungarn war von jeher der Tummelplatz europäischer und asiatischer Wandervölker, von denen eines das andere verdrängte. Die letzten Einwanderer waren die Magyaren (Maddjahren), die zunächst aus Rußland kamen. Die Slaven nannten sie Ungri, weshalb die Deutschen sie ebenso hießen. Sie standen unter Herzoge», die aber von den Stammeshäuptern sich beraten lassen mußten. Ihre Religion war Götzendienst. Als das Kriegsglück ihnen hold war und sie jedes Jahr mit reicher Bente zurückkehrten, wanderten auch andere Stämme ein und schlossen sich ihren Raubzügen an; daher ihre ungeheure Anzahl. Als Heinrich I. sich hinreichend stark glaubte und die Ungarn dnrch ihre Gesandten 932 den bestimmten Tribut fordern ließen, soll er ihnen einen räudigen Hund haben vorwerfen lassen als das einzige, was sie erhalten sollten. § 111. Die Ottone (936—1002). Heinrich Ii. der Heilige (1002—1024). 312) Otto I., der Sohn und Nachfolger Heinrichs, mit betitle— wohlverdienten Beinamen: der Große, hatte viel gegen die 97:1 Lothringer und Franken zu kämpfen. Diese verdroß es nämlich, daß die königliche Würde beim sächsischen Stamme verblieb. Selbst die eigenen Brüder lehnten sich gegen ihn ans, doch wnßte Otto mit kräftiger Hand alle Empörungen niederzuschlagen. Er ließ sich die Ausbreitung des Christentums im Norden vorzüglich augelegen sein, stiftete mehrere Bistümer und gründete deutsche Kolonien au deu Grenzen zur Sicherung des Friedens. Von Adelheid, der Wittwe Lothars Ii., zu Hilfe gerufen, zog er nach Italien und nahm dem Markgrafen Berengar von Jvrea die Lombardei ab, gab sie aber demselben wieder zu 951. F Lehen. Nach seiner Rückkehr bot er den Heerbann dnrch ganz Deutschland gegen die Ungarn auf, die in ungeheurer Anzahl wiedergekommen waren und bis nach Augsburg alles verheerten. Auf dem Lechfelde bei Augsburg schlug er das Raubvolk so vollständig, daß von 60000 nur einige wenige in ihre Heimat entkamen und ihre Einfälle für immer aufhörten. Alsdann W. zog er abermals nach Italien gegen Berengar, der den Papst Johann Xii. bedrängte, entsetzte denselben und zog nach Rom, wo er als römisch-deutscher Kaiser gekrönt wurde. Auch Unter- 962. Jt Italien eroberte er und vermählte seinen Sohn mit Theophäno,
   «zurück bis 20 von 257 weiter»  »»
257 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 257 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 4
1 13
2 4
3 2
4 18
5 13
6 11
7 8
8 0
9 1
10 98
11 1
12 10
13 0
14 8
15 19
16 9
17 22
18 6
19 3
20 6
21 7
22 15
23 10
24 7
25 6
26 35
27 10
28 2
29 3
30 5
31 16
32 0
33 40
34 5
35 2
36 0
37 34
38 7
39 7
40 5
41 22
42 7
43 3
44 7
45 93
46 9
47 3
48 5
49 42

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 362
1 78
2 75
3 264
4 85
5 14
6 32
7 24
8 56
9 72
10 11
11 78
12 21
13 25
14 48
15 15
16 81
17 382
18 26
19 5
20 64
21 126
22 34
23 43
24 28
25 67
26 17
27 67
28 45
29 20
30 8
31 59
32 3
33 99
34 42
35 81
36 45
37 16
38 30
39 57
40 13
41 172
42 26
43 195
44 9
45 96
46 15
47 139
48 178
49 134
50 498
51 4
52 160
53 15
54 32
55 76
56 27
57 4
58 30
59 62
60 9
61 117
62 81
63 98
64 187
65 55
66 20
67 20
68 123
69 57
70 203
71 368
72 149
73 21
74 31
75 49
76 45
77 83
78 48
79 32
80 17
81 15
82 41
83 54
84 48
85 13
86 18
87 50
88 26
89 36
90 19
91 11
92 541
93 72
94 51
95 203
96 29
97 59
98 269
99 82

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 81
1 32
2 38
3 59
4 54
5 48
6 75
7 54
8 34
9 109
10 40
11 25
12 67
13 44
14 24
15 74
16 121
17 22
18 9
19 66
20 21
21 36
22 58
23 5
24 61
25 36
26 55
27 59
28 43
29 111
30 83
31 34
32 26
33 375
34 46
35 10
36 13
37 36
38 7
39 85
40 90
41 82
42 47
43 110
44 27
45 25
46 40
47 137
48 44
49 126
50 79
51 132
52 40
53 26
54 64
55 55
56 21
57 16
58 75
59 447
60 24
61 61
62 79
63 30
64 126
65 49
66 3
67 65
68 46
69 3
70 10
71 42
72 46
73 126
74 57
75 212
76 43
77 78
78 62
79 46
80 54
81 567
82 31
83 38
84 32
85 64
86 16
87 42
88 76
89 29
90 16
91 86
92 51
93 26
94 5
95 17
96 23
97 58
98 75
99 10
100 308
101 50
102 99
103 113
104 35
105 13
106 75
107 23
108 21
109 44
110 36
111 132
112 54
113 92
114 44
115 35
116 133
117 20
118 35
119 37
120 24
121 64
122 26
123 52
124 74
125 32
126 33
127 184
128 38
129 60
130 5
131 254
132 53
133 39
134 40
135 7
136 530
137 21
138 22
139 29
140 75
141 18
142 62
143 101
144 23
145 48
146 66
147 61
148 78
149 13
150 57
151 16
152 128
153 32
154 34
155 57
156 80
157 24
158 66
159 67
160 13
161 38
162 56
163 53
164 45
165 43
166 124
167 36
168 28
169 38
170 10
171 95
172 187
173 437
174 18
175 306
176 71
177 296
178 48
179 144
180 61
181 40
182 300
183 743
184 58
185 10
186 43
187 39
188 49
189 64
190 18
191 103
192 39
193 51
194 55
195 28
196 135
197 90
198 47
199 55