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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde - S. 179

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 179 — das Königreich Siam (630 000 qkm, 5 Millionen E.). Die Hauptstadt Bangkok am Menam (200 000 E.) ist zum Teil auf Pfählen im Flusse erbaut. Großartige Buddhatempel. Lebhafter Handel. Europäische Besitzungen. 1. Britische: a) Birma (Barma), der westliche Teil Hinter- iudiens, ein überaus fruchtbares Reislaud (415 000 qkm und 8 Millionen E.) — Rangun (180 000 E.) an der Jrawadi- münduug ist der Haupthandelsplatz. b) Niederlassungen an den Meerengen (Malakka und Singa- pur). Von besonderer Bedeutung ist der Freihafen Singapur (184 000 E.) auf einer kleinen Küsteninsel, infolge der glücklichen Lage Mittelpunkt des Handels zwischen Indien, Ostasien und Australien. 2. Französische: Jndochina (705 000 qkm, 25 Millionen E.), Gesamtname für die im Osten und Südosten der Halbinsel liegenden Gebiete: a) Schutzstaat Kambodscha, b) Cochinchina mit der Haupt- stadt Saigon (65000 E.), e) Schutzstaat Anuam mit Hnü (30 000 E.) und d) Tongking, eine sehr fruchtbare Landschaft, auch als Durchgaugslaud nach Südchina wichtig. Hauptort Hanoi (Kescho) 150 000 E. Vorderindien. Es umfaßt das Hochland Dekhan sowie die vorgelagerte hindo- stanische Tiefebene, welche sich nordwärts bis zum Himalaja erstreckt und aus zwei sehr verschiedenen Teilen besteht: a) der vorwiegend dürren Ebene des Indus, b) dem reich bewässerten und außerordent- lich fruchtbaren Tieflande des Ganges, welcher in seinem Unterlaufe sich mit dem Brahmaputra vereinigt. Vorderindien bringt fast alle Produkte der heißen Zone in größter Fülle hervor, besonders Reis, Weizen, Baumwolle, Ba- nanen (Banianen, eine Feigenart), Thee, Kaffee, Zuckerrohr, Gewürze, feine Farbstoffe, Tabak, Mohn (zur Opiumbereitung), Jute (zu Ge- weben), Seide, viele Arten von Palmen. — Die Tierwelt zeigt die größten und kräftigsten Formen im Elefanten, Nashorn, Tiger u. f. w.—>

2. Erdkunde - S. 190

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 190 — Kaukasien liegt zu beiden Seiten des Kaukasus, der als ein wildes, schwer überschreitbares Gebirge sich vom Schwarzen bis zum Kaspischen Meere erstreckt. Der Elbrns ragt 5600 m hoch empor. Nordkaukasien ist vorherrschend Steppenland, Süd kau- kasien hat mildes Klima und reiche Vegetation. — Die 9 Mil- lionen Einwohner gehören verschiedenen Stämmen an, unter denen die Tscherkessen und Georgier durch Körperschöuheit hervorragen. Tiflis (161000 ($.) ist eine wichtige Handelsstadt. — Eine Eisenbahn verbindet es einerseits mit Baku (112 000 E.) am Kaspischeu Meere, in dessen Nähe sehr ergiebige Petroleumquelleu sind, andererseits mit dem Hafen Batum am Schwarzen Meere. Westturkestau (Turan) ist teils öde Sandwüste, teils Steppen- land, dessen Bevölkeruug zum Nomadeuleben gezwuugen ist; nur einige Oasen und Gebirgsthäler zeichnen sich durch Fruchtbarkeit aus und liefern hauptsächlich Seide und Baumwolle. Rußland beherrscht den größten Teil. Sitz der Regierung ist die Stadt Taschkent (156 000 E.) am Fuße des Tienschan. Wichtige Handelsplätze sind: Samarkand (55 000 E.) und Kokaud (82 000 E.). Die Chauate Chiwa und Buchara mit den gleichnamigen Hauptstädten steheu unter russischer Schutzherrschaft. Nordasien. Ganz Nordasien wird von der russischen Provinz Sibirien ein- genommen, welche sich vom Ural bis zum Großen Ocean erstreckt. An Größe (12^ Millionen qkm) übertrifft Sibirien ganz Europa; dagegen zählt es kaum 6 Millionen Einwohner. — Der west- liche Teil ist Tiefebene, der östliche Gebirgsland. Mehr als die Hälfte der uugeheueru Bodenfläche ist nicht anbaufähig. — Die einheimische Bevölkerung sind mongolische Nomaden. Die europäischeu Einwohner sind russische Ansiedler oder verbannte Verbrecher und dereu Nachkommen. Die Hauptprodukte Sibiriens sind: wertvolle Pelze, Holz und Getreide, an Mineralien besonders Gold und Graphit, außerdem

3. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 78

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
^ Das Altertum. mif Tr' rrie ägyptischen Ärzte, die ihn nicht heilen konnten, auf Pfahle spießen lassen wollte. Nur die Fürbitte des griechischen Arrtes der thn geheilt hatte, hielt ihn davon ab. 5 ' 8 30. Griechenland. 76) Während die riesigen Staaten Asiens in Trümmer zer-stueit, halten sich Bildung und Gesittung nach Europa verpflanzt. Die ersten Träger waren die Bewohner des jetzigen Griechenlands. Ms das südöstlichste Land Europas und in der Mitte dreier Weltteile gelegen, war es vorzüglich geeignet, die Kultur der Alten Welt in sich aufzunehmen und veredelt den europäischen Völkern zu übermachen. Die Griechen waren es vorzüglich, die das Schöue m Kunst und Wissenschaft pflegten und es in einer solch vollendeten Form darzustellen wußten, daß ihre Kunstwerke noch heute für uns klassische, d. H. mustergültige sind. Sie nehmen unter den Völkern des Altertums die erste Stelle ein. Ihre ^schichte nimmt deshalb unsere Aufmerksamkeit vorzüglich in Anspruch. 77) Im allgemeinen bestand Griechenland ans drei großen Landschaften. Im Norden lagen Thessalien und Epirus. An dieses grenzte Mittelgriechenland oder Hellas an, welches durch die Landenge (Isthmus) von Korinth mit dem südlichen '^eile, dem Peloponnes, zusammenhing. Bewohnt wurde es von einer Menge kleinerer Völkerstämme. Die ersten Einwohner kamen vom Kaukasus her. Es waren die Pelasger, welche in Thessalien und Epirus einwanderten. Nach ihnen kamen aber bald die Hellenen, welche die Oberhand gewannen, während von den Pelasgern viele nach Italien und den Inseln auswanderten.^ Bald nannte man.alle die vielen Völkerstämme mit dem gemeinschaftlichen Namen die Hellenen. Unter den Hellenen traten bald die Dorier in Thessalien und die Ionier in Attika hervor. Anmerkungen. 1. Griechenland ist auf drei Seiten vom Meere umgeben, im Süden vom Mittelländischen, im Osten vom Ägäischen und int Westen vom Jonischen Meere. Im Norden ist Griechenland durch hohe Gebirgsketten gedeckt. Im Osten ist es beiläufig ebenso weit von Kleinasien entfernt, als im Westen von Italien. Den Namen Griechenland erhielt Hellas von den Römern, und zwar sollen sie das Land nach dem kleinen thessalischen Volksstamme der Grajen so genannt haben. Thessalien wird von dem größten Flusse Griechenlands, dem Penens, durchströmt. Die vorzüglichsten Gebirge sind: der Olymp, wohin die Phantasie den Wohnsitz der Götter verlegte; der Ossa, von

4. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 42

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
42 Die Tiefländer Asiens. §. 15. d. Zwei contineutale Ströme der westlichen Richtung: Gi- hon oder Amu (Orus) und Syr (Jarartes), welche aus gleichem Q-uellgebiete dem Aralsee zufließen. 4. Das Tiefland, welches mehr als ein Drittheil des Erd- theils (284,000 □ M.) ausfüllt und den untern Lauf der großen Wassersysteme enthält, zerfällt, wie das Hochland, in zwei an Aus- dehnung noch ungleichartigere, an absoluter Höhe natürlich weit gleichartigere Theile: a. Das innere, der continentalen Seite des Planeten zuge- wandte Tiefland (240,000 lum.) umfaßt Sibirien und Turan, beide von sehr ungleichem Umfang, denn Sibirien erstreckt sich in der ganzen Breite des Erdtheiles, wovon es Vs ausmacht. Das Tiefland von Turan (mit dem Aralsee) bildet den Ucbergang von Asien nach Europa. d. Das äußere, der oceanischen Seite zugekehrte oder pela- gische Tiefland (54,000 lum.) zerfällt wieder in mehrere einzelne Tiefländer, die alle von anderen Meeren bespült, anderen Erd- theilen zugekdhrt sind und in ihrer natürlichen Beschaffenheit eine außerordentliche Verschiedenheit aufzuweisen haben, auch unter ein- ander in fast gar keiner Verbindung stehen und daher sehr mannich- faltig zwischen den andern Bodenformen gruppirt sind. aa. Das chinesische, am stillen Ocean, Amerika zugewendet, reichlich bewässert und trefflich angebaut. bb. Das indo-chinesische, der südlichen Inselwelt zugekehrt, ebenfalls wasserreich, aber sumpfig und daher bei der Lage in der heißen Zone ungesund, größtentheis noch unbekannt. ee.' Das indische (Hindostan) zwischen zwei Meeren oder viel- mehr Meerbusen, wird von drei Stromsystemen reichlich bewässert und von drei Plateaulandschaften begrenzt. Durch seine Lage aus der Grenze der heißen Zone hat es deren Vortheile ohne ihre Nachthetle, ist daher trefflich angebaut (außer im äußersten W., wo zuerst der Steppencha- rakter erscheint) und dicht bevölkert. 66. Das syrisch-arabische, nicht vom Ocean, sondern nur vom persischen Meerbusen bespült, daher nur mittelbar eine oceanische oder pelagische Niederung. Während es in seiner nordöstlichen Hälfte bewäs- sert ist, bildet das klebrige größtentheils eine Sandwüste und daher den Uebergang zu Afrika.

5. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 1029

1874 - Mainz : Kunze
Nordamerika — Vereinigte Staaten. 1029 waldreichem Hochlande westlich des Obersees herkommend, macht er den letzten Fall, ehe er den 44.0 berührt, wird dann schiffbar und strömt zwischen Flachufern, die er oft übersteigt, oft durch weggeflößte Baumstämme und Eisschollen zerwühlt, ziemlich rasch zum Meere hiuab. Ein breiter, oft sumpfiger Landstrich begleitet ihn an beiden Seiten, und in seinen Mündungen häuft sich der Schlamm auf. Von der Abdachung der Alleghanies über den Mississippi hinaus, weit nach Nordwesten, ist fast alles eine uuer- meßliche Ebene, nur im Norden noch waldig, sonst mehrentheils baumlos, theils Prairie, theils auch saudige Einöde, die sich besonders zwischen dem Platte und South Red River hinter dem Niedern, Blei und Kupfer enthaltenden Ozarkgebirge auödehut und am Fuße des Hochgebirgs, in Colorado, Neumexico und Nordwe>>Texas zur wirklichen großen amerikanischen Wüste wird. Das Ozarkgeb. aber, vom Arkansas durchschnitten und in die Berge von Texas übergehend, scheidet die höhere Sandebene von dem ange- schwemmten heißen Küstenlande des Golfs. Die ganze Ebene des Misfifsippi-Stromgebiets steigt aber nach Westen allmählich aufwärts, so daß sie vor den Schwarzbergm 1400 und am Fuße des Wiudrivergebirgs 16cd m. überm Meeresspiegel liegt. Windriver ist das Stück der Rocky Mountains, wo nördlich des Südpasses der Fremonts-Pic und nordwestlich davon, am Missouriquell, die beeisten Trois tetons aufragen. Jenseit setzt sich das Hochland bis zu den Cas- caden- und Nevada-Ketten fort und ist offenbar die nördliche Verlängerung des Anähuac. Unter all diesen Räumen ist es bis jetzt nur die kleinere Hälfte, nur der Osten, vom atlaut. Meere landeinwärts bis etwas jenseit des Mississippi, wo sich uns die Union in ihrer Grundlage, Kultur und innern Größe darstellt. Doch hat die Hälfte schon allein eine solche Ausdehnung und so große Unterschiede des Bodens, Klimas und der Produktion, daß die einzelnen Staaten bloß durch gegenseitigen Austausch der eignen Produkte und Arbeiten im stände wären, ihre Lebensbedürfnisse zu befriedigen; sie könnten eine Welt für sich darstellen. Allein die See fordert sie noch zum Verkehr mit andern Ländern und Erdtheilen auf. Die Beschaffenheit der Küsten darf man deshalb nicht übersehen, wenn man wissen will, was die Natur für die Vereinigten Staaten gethan hat. Die Küstenerstrecknng ist sehr groß, von der Nähe der Fundybai bis zum Ende der Halbinsel Florida 378, und von da ani nnxicanischen Golf bis zum Rio Grande del Norte 340, zusammen also 718 Mln. Nicht überall sind indeö diese Küsten zur Betätigung der Bewohner und zum Handel Vortheilhaft; die flachen, heiß- feuchten des Südens haben Maugel an sichern Buchten. Am mexic. Golf sind nur die Häfen von Peusacola, Mobile und New-Orleans brauchbar, und deu letzteren würde man der fieberhaften Luft halber uicht einmal besuchen, wäre die Lage am Ausfluß des Mississippi nicht so wichtig für den Handel. Ebenso finden sich am atlantischen Meere von Florida bis zur Chesapeakbai nur wenige Hafeuplätze von Belang, wie Savanuah und Charleston. Allein von jener Bai bis znr Grenze von Nen-Braunschweig bietet die ausgezackte Küste, vor alleu da, wo das Bergland nahe heran tritt, also im Nord- osteu, eine Menge der besten Häsen, wie Baltimore, Philadelphia, New-Aork, Neu- Hafen, Providence, New-Bedford, Boston, Portland, Belfast :c. Ueberhanpt ist der Norden des Landes am meisten dazu geeignet, die Menschen vielseitig zu bethätigen; sie sehen sich dort anf Land- und Bergbau, auf Viehzucht, Gewerb und Handel hingewiesen, während das warme Klima im Süden schlaff macht und verweich-

6. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 1077

1874 - Mainz : Kunze
Süd amerika — Peru und Bolivia. 1077 vor den Hafen, ließ sich aber durch andre immer frisch mit Waaren versorgen und kam selten zum Ausverkauf. Es kostete der Krone Spanien viel Mühe, ehe der Afsiento endlich 1750 aufgehoben wurde. — Der Staat Panama oder El Jstmo steht unter dem Schutze Nordamerikas und in sehr loser Verbindung mit Neu-Granada. c) Ecuador (11700 Q-M., 1,300000 E.). Auch hier ungefähr die Hälfte der Bevölkerung Weiße und Mischlinge; ferner Altpernaner, Neger, Zambos und 200000 Wilde. Theils hohes Gebirgsland mit schmalem Küstenstrich, theils weite Flächen bis zur brasilischen Grenze, in welchen hauptsächlich die wilden Indianer Hausen (Provinz. Oriente). Der Hanpwrt ist das 2855 m. hoch gelegene Quito, der Erdbeben halber aus lauter einstöckigen Häusern bestehend und also von großem Umfang; Einwohner 80000. Bei Tacuuga finden sich Reste eines Jnkapalastes. Cuenca. Guayaquil, ein Haupthafen an der Südsee, mit 13000 E. Die Bai Guayaquils nmfaßt die Insel Pnna, die vor Pizarros Ankunft 20000 Bewohner hatte, jetzt nicht den vierten Theil. Südlich von Cuenca liegt Loxa, bekannt durch die besten Sorten Fieberrinde (Quina. oder Kihua — Cascarilla fina de Loxa); denn gerade im dortigen milden Klima, 1800 bis 2400 m. Seehöhe, werden die Cinchonawälder mit besonderer Sorgfalt ge- pflanzt. Die Heilkraft der Cinchona wurde in Europa durch die peruanische Vicekönigin Gräfin von Cinchon bekannt, die zu Lima 1638 dadurch vom Fieber geheilt wurde p sie brachte zuerst die kostbare Rinde nach Madrid. — Der Republik Ecuador gehört noch die Gruppe der öden (und unbewohnten), 139 Q.-Mln. großen Galapagos oder Schildkröten-Inseln im Austral-Oceau; nach einer derselben sendet Quito seine: Verbrecher. Peru und Bolivia. Von Ecuador durch den Ostlauf des Marannon getrennt, erstrecken sie sich an. beiden Seiten der Andes bis südwärts der Steinbockswende, östlich aber bis zum Ma- deira und in die Nähe des obern Paraguay. Am Meere weht frischere Lust, indem eine kältere Strömung von Süden kommt und fast dauernde Nebel die Sonne um- schleieru. Doch ist die Küste dürr, streckenweise wüste, aus Mangel an Regen; nur wo Quellen, Flüsse und künstliche Wasserleitungen sind, gedeihen auch die Pflanzen. Im Innern östlich der Berge ist regelmäßige Regenzeit von Januar bis Juni, wo alsdann die weiten Tiefflächen seeartig werden und die Wälder zu schwimmen scheinen. Da es an der Ostseite der Andes viel regnet, so ist die schluchtenreiche Abdachung des Gebirgs in die Ebene mit ewig grüner Vegetation bedeckt, welche unten in dem mit dickem Humus überzogenen Alluvialboden am Amazonas die höchste Ueppigkeit erreicht. Am gesündesten und gut angebaut sind die Hochebenen und Thäler zwischen der Ost- und Westcordillera, so wie auf der weiten bolivischen Abstufung der Gebirgsverzweiguug im Osten. Die Vegetation ist dort überaus reich. Aus der Thierwelt sind 4 Kamelziegen, d. h. die zahmen lasttragenden Lamas, die leicht zu zähmenden Alpacas, die mit einem Höcker versehenen Gannacos, und die gemsartigen auf Höhen von 4200 bis 5000 m. Fuß lebenden Vicuuuas, hiureichend bekannt. — Die Indianer, nicht so roh um Gefangene zu tobten und zu fressen, und meistars so mild, daß sie nur gegen Thiere ihre Giftpfeile gebrauchen, leben unter eignen Kaziken. Arzt- und Priesterdienst ver- richten die Zauberer. Die am Ucayali glauben an Seelenwanderung in Thierkörper.

7. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 40

1874 - Mainz : Kunze
40 Vorbegriffe und Planzeichnen. Bäche nöthigen, in das Stromgebiet hineinzulaufen, während die Gewässer an der anderen Abdachung einem andern Flußgebiete zugehören. Auf jedem Höhenzuge, auf jeder noch so unmerklichen Erhebung eines Flachlandes, läßt sich eine Linie ausfindig machen, wodurch zwei verschiedene Abdachungen mit ihren Gewässern getrennt werden. Jene Linie nennt man die Wasser- scheide. Sie bildet also die Grenze zwischen zwei verschiedenen Fluß- gebieten. Manche Kartenzeichner haben sich die Wasserscheiden als Landrücken gedacht, und sie überall bis ans Meer wie Gebirgsfortsetzungen gezeichnet. Das ist irrig. Nur wo Gebirg und wirkliche erhebliche Landrücken sind, darf die Karte sie angeben. Ans spe- ciellen Plänen kleiner Gegenden ist es ein anderes; da kann auch die leise Absenkung einer Ebene von der Wasserscheide an den Bächen hinab angedeutet werden. Man thut deshalb besser, wenn eine Wasserscheide auf keiner erheblichen Höhe fortläuft und doch soll augedeutet werden, sie nnr mit Pünktchen oder leisen Strichen zu bezeichnen. §. 15. Inseln, Halbinseln n. s. w. Zu den Gegenständen!, die auf Landkarten vorkommen, gehören noch folgende: Insel, Halbinsel, Erdenge, Meereuge, Meerbusen, Erdzunge und Vorgebirg. Insel oder Eiland ist ein Land, das aus dem Wasser hervorragt, rings davon umflossen; Halbinseln sind nur größteutheils von Wasser umgeben und hängen mit dem sesten Lande zusammen. Ist die Verbin- dung zwischen festem Land und Halbinsel (oder zwischen zwei Ländern) schmal, so nennt man sie eineland- oder Erdenge oder Isthmus. Eben- so ist Meerenge die schmale Wasserverbindung zwischen zwei Meeren. Die Einschnitte des Meers tief ins Küstenland hinein heißen, wenn sie klein sind, Buchten, Baien; und Meerbusen oder Golfe, wenn sie besonders groß sind. Streckt sich ein schmales Stück Land gleichsam leckend in die See hinein, so heißt es Erdzunge. Alle Spitzen derküsten aber, die ins Meer ragen, werden Vorgebirge (Caps, Promontorien) genannt; oft sind sie auch Ausläufer oder Eudeu von Gebirgsästen und Landrücken. §♦ 16. Zur Berfinnlichung und Wiederholung. An der Wandkarte können Fluß syst eme, Flußgebiete undwasser- scheiden gezeigt werden. Irgend eins der Stromsysteme als Beispiel mag der Lehrer mit Weglassung kleiner Nebenwasser aus der Tafel skizziren und, um Zeit zu sparen, die Gebirgszüge an der Grenze und im Innern durch Zickzacke oder (mit eingekerbter Kreide) durch Doppellinien kurzweg andeuten. Da wo keine wirklichen Berge oder Hochrücken sind, macht er Punkte.

8. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 433

1874 - Mainz : Kunze
Asien — das Land. 433 nach Nord ansgebreitet, liegen als abgeschlossene Steppen und Weideflächen da, zwar nicht mit Wüsteneien, wie hie und da in Iran, doch voll salziger kleiner Seen und leicht austrocknender Flüsse. 5. Die Hochfläche Arabiens ist an 3 Seiten von einem dürren Küstensaume umgeben. Hinter diesem steigen die oben erwähnten Randge- birge empor, die, atmosphärische Feuchtigkeit auzieheud, reichliche Bewässe- ruug ermöglichen und so in den dazwischen liegenden zahlreichen Thälern und kleinen Ebenen jene reichen Landschaften entstehen lassen, in denen fast alle Kulturgewächse der Erde gedeihen. Namentlich ist dies der Fall in den Strichen, die innerhalb der Zone der während der Sommerszeit regel- mäßig eintretenden Gewitterregen liegen (bis 17° N. Br.). Die Südwestecke Arabiens, Arabia Felix, war schon im Alterthum durch ihre Palmengärten und ihren Weihrauch berühmt, und obwohl die künstlichen Bewässernngsan- stalten theilweise zerfallen find, ist Jemen noch immer ein reiches Land mit vielen Städten, durch Palmen- und Kaffeereichthum bekannt; Sana, der Centralplatz Jemens, liegt ca. 1600 m. über dem Meere. Einen ähnlichen Reichthum au Produkten findet man im Lande Oman au der Ostseite. Die Hochlage des iuueru Landes läßt sich daraus ermessen, daß man aus dem glückliche» Arabien nur wenig abwärtssteigen muß, ehe man die Wüste berührt. Der mittlere Theil der großen Wüste ist von zahlreichen Bergreihen durchzogen, voll Oasen (Plätze, wo es Wasser, Gras, Strauch- werk und oft Dattelpalmen gibt) und Wadis id. h. Flußvertiefuugeu, großeutheils trocken« und Aufenthalt der herumziehenden Beduinen oder Kinder der Wüste. 6. Das Tafelland Dekan (d. h. Südland) ist im allgemeinen nach O. geneigt und besteht aus 6—800 m. hohen Flächen, die, vielfach trocken und kahl, bei hinreichender Bewässerung recht fruchtbar und mit angenehmem Klima ausgestattet sind. Von den Tiefebenen Hindustüus durch die Bin- dhyakette getrennt, Wirdes nach W. hin durch die Westghats abgeschlossen, ein steiles, waldreiches Kettengebirg mit beschwerlichen Pässen. Die Ostghats sind zwar niedriger und haben breitere Thalöffuuugeu, aber hier erschwert die stäche, haseulose Küste die Annäherung; namentlich zur Zeit des No.- Monsun ist es den Schiffern unmöglich, hier zu landen. Wegen dieser eigenthümlichen Abgeschlossenheit ist die Bevölkerung des Dekans von jeher von der indischen Kultur wenig berührt worden. Tiefländer. Einige Gebirge senken sich entweder mit Terrassen und Stnsenthälern, oder mit schnellere«: Abfall zur Küste, audre siud durch tiefliegende Strom- länder vom Meere entfernt. Die wichtigsten und größten solcher Tief- länder sind:

9. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 438

1874 - Mainz : Kunze
438 Asien — das Land. warme Persien nach Syrien, Kleiu-Asieu, oder südlich zur heißen arabischen Wüste zu inachen. Leicht läßt sich daraus auf die Produktion schließen; doch sind einige Notizen in dieser Hinsicht nöthig, um bloße Vermuthungen durch wirkliche Angaben zu unterstützen. Nördlicher kommt der Wein stock nicht vor, als am Südhange des Thian-Schan, und wo nördlich von Peking der Südrand der Mongolei nach China abfällt. Die Palme findet sich nordwärts uoch auf deu südlichsten Inseln Japans, im südlichsten China, am mittleren Ganges, am Südrande Irans, am Euphrat und ans der Süd- küste Kleiu-Asieus. — Die ungeheuren Wälder Nordasieus sind reich an Pelzwild, z. B. an Zobeln, Schwarzfüchsen, Fischottern und Hermelinen. — Vom Nordostrande der hohen Mongolei dacht sich das Land der Maudschu ab, das iu seiuem südlichen Theile noch zum Getreide-, Obst- und Tabaksbau tauglich, am Amur jedoch so rauh ist, daß sich die Temperatur nur wenige Grad über Null erhebt. Doch welch ein Unter- schied zwischen diesem und dem mittleren Oxusthal, wo Südfrüchte wachsen und be- reits Baumwolle und Seide gewonnen wird! — Dem Lande Tibet ist eine Gattung Schafe eigen, die ganz vorzügliche Wolle hat; das Pamirschaf weidet anf den Hoch- plateanx von „Pamir" bis zum Tengri-Chan. In Tibet gibt es ferner eine Art von Büffeln (Jak, Grnnz ochse) mit lang- und seidenhaarigen Pferdeschweifen, die Herden- weise die öden Regionen bis unmittelbar unter die Schneegrenze (5200 m.) beleben, anch allgeinein als Lastthiere gebraucht werden und die höher gelegenen Striche des Landes eigentlich bewohnbar machen; desgleichen findet man hier eilte Ziegenart, deren Haar von den Bewohnern Kaschmirs gekauft und zu den feinsten Shawls gebraucht wird. Nicht minder merkwürdig ist, daß in Hochasien nnfre europäischen Hansthiere im freien Zustande leben. Das wilde Pferd ist klein, mil dickem Kopf, feurigem Ange und kurzer Mähne; es rennt, wie auch der wilde Esel, mit großer Behendigkeit au deu steilsten Pfaden der Gebirge herum. Flüchtiger uoch ist dort der Dschiggetai oder wilde Maul- efel mit hirschartigem Hals und im übrigen einem feingebauten isabellfarbenen Maul- thiere ähnlich. — Wo Perfien bewässert ist, erzeugt es Datteln, Gummi, Salep, Teufelsdreck (assa foetida), Mastix, Baumwolle und Seide, und erfreut sich unter den Thieren der leichten schönäugigen Gazelle, wie unter deu Blumen der glänzenden, stark- duftenden Rose vou Schiras. — Arabiens Kamel (das Schiff der Wüste) ist bekannt genng; doch zeigt der Strauß schon die Verwandtschaft dieser Halbinsel mit dem heiße« Afrika. Uebrigeus ist der glückliche Theil Arabiens das Vaterland des Kaffees und liefert Weihrauch und köstlichen Balsam. — Im Süden des Kaukasus, am Haug der a rm eui scheu Berge und in Kl eiuasieu, ist großer Reichthnm an Baumwolle, Manna, edlen Südfrüchten und balsamischen Harzen. Von den Küsten des schwarzen Meers sollen Kirschen und andre treffliche Obstarlen nach Europa gekommen sein; ja der griechische Geograph Strabo hielt die südwestlichen Vorlande des Kaukasus für das Vaterland des Weinstocks. Dieselbe üppige Fruchtbarkeit zeigt sich auch am Süd- rande des Kaspisees. — Der chinesisch e Boden ist unter andern mit der (nun auch mit glänzendem Erfolge nach Indien :c. verpflanzten) Theestande gesegnet, die so reichen Ertrag gibt, daß der Chinese trotz seines eignen übermäßigen Theetrinkens noch über l1/» Millionen Centner davon an Europäer und Amerikaner verkaufen kann. Vor- zügliche Porcellanerde hat früh in China und Japan die Erfindung des Porcellaus

10. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 541

1874 - Mainz : Kunze
Afrika — das Land. 541 Kaffern bewohnten Länder, nämlich die Küste Sofala, nach einer ver- fallenen portugiesischen Kolonie so genannt, und die Küste Natal, die jetzt einen Theil des brittischen Caplandes ausmacht. Baien auf dieser 280 Mln. langen Strecke: außer der weiten Bucht von Sofala die kleinere von Jnhambane, nahe der Steinbockswende, und die größere Delagoa, d. h. Sumpfland, ein Name, derauf viele Stellen der Sofala- küste passen könnte, die überdies der Sandbänke, Riffs und Jnselchen halber wenig zugänglich ist. Gehen wir nun von verschiedenen Punkten dieses Meergestades land- einwärts. Kaum eiuen Grad südlich der Dschnbmünduug und etwa 50 Meilen vom Meere erhebt sich aus mäßig ansteigendem Plateau eiue Ge- birgsgrnppe, die an Höhe die abessinische überbietet. Unter deren Gipfeln wird uns besonders der ca. 5500 m. hohe Kenia oder Kignea genannt und beschrieben als eine ungeheure Mauer mit schneebedeckten Hörnern. Zwei Grade südl. davou steigt aus eiuer 500 m. hohen Wildnis eine andre Gruppe empor mit dem ebensalls beschneiten Kil im a Nd sch a ro, 6115 m. (18827'). Die deutschen Missionäre Rebmann und Krapf fiud ihre Entdecker, und ein dritter Deutscher, vou der Decken, hat bereits eine Besteigung des Kilima Ndscharo versucht. Dieser Berg hat 2 Kuppen mit 2v2 Mln. langem Sattel dazwischen, die eine mit dem Dome des Ararat zu vergleichen. Auf der Südseite, aus einem tiefen Thale betrachtet, er- fcheint er besonders majestätisch. Etwa 10 Mln. süd-westl. von ihm steigt der Kegel M ero 4480 m. auf. Da sich Lava und Schlacken in der Gegend finden, so müssen hier vulkanische Kräfte thätig gewesen sein — eine Ver- mnthnng, die durch die Umstände noch bekräftigt wird, daß im W. des Kenia ein noch dampfender Berg liegen soll und daß westl. vom Kilima Ndscharo große Sodasümpfe und näher den Ukerewe, auf dem etwa 1800 m. hohen Plateau von Burgen ei, heiße Quellen gefunden wurden. Südl. des Mwutan und durch die in Mfumbiro bis zu 3000 m. Höhe aufsteigenden Gebirge (z.b. das Kitwara-Geb.) von ihm getrennt, liegt der jüngst von Liviugstone und Stanley näher erforschte Tang an- jika (auch nach der an seinem Ostufer liegenden Stadt Udschidschi ge- nannt). Er ist zwischen breite Erhebungsmassen, Gebirge und Plateanx, eingesenkt, die an der Westseite (z. B. die Kab og 0-Berge) und Nordseite (z. B. die Tschamati-Berge, wo der Sumburisi 2286 m) die Höhe von 2000 m., im nördl. Theile der Ostseite von 1800 m. erreichen, um die südl. Theile des Sees jedoch niedriger (12—1500 hoch) sind; er steht weder mit dem Nil-, noch mit dem Congosystem, noch mit einem zum in- dischen Oeean laufenden Flusse in einer sichtbaren Verbindung, bildet also ein geschlossenes Becken, hat aber dessenungeachtet vollkommen süßes Wasser.
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