Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Weltgeschichte - S. 47

1835 - Mainz : Kupferberg
S o l o n. 47 das Gcgonthcil durch ibre blutige Strenge. Kylon bemäch-v.c.t. tigt sich als Tyrann der Akropolis (Ol. 42,1.), muß jedoch vor den Alkmaoniden die Flucht ergreifen, — seine Anhänger gemordet. Pest in Athen. Reinigung der Stadt durch Epi- menides. Parteiungen dauere fort. Das empörte Salamis vergebens angegriffen; erneute Versuche mit Todesstrafe ver- boten. Dessenungeachtet der Krieg durch Solon's Einfluß be- schlossen; die Insel erobert, sowie auch Kirrha und Krissa bezwungen. Die Unzufriedenheit der gedrückten Aermeren steigt immer höher. Drei Parteien: die eine für die Aristokratie, die andere für eine gemischte Verfassung und die dritte für die Demokratie, drohen mit Aufruhr. Solon, als Archon Eponymos allgemein geachtet, soll 592. durch Vermittlung den Staat retten, und gibt seine weisen Gesetze, wodurch die bisherige Willkührhcrrschaft beschränkt, und der niedere Stand aus seiner Entwürdigung zu einem Bürgerthum cmporgehoben wird, in welchem er an der Gesetz- gebung, der Erwählung und Prüfung der Magistrate, wie an den Gerichten selbst Thcil erhält: 1. Die Seisachtheia, Ermäßigung der Schuldfordernngen und ihr entsprechende Erhöhung des Geldwerthes bei Zins - und Capital- zahlungen; Aufhebung des alten Schuldrechtes, Verbot auf die Person zu borgen. 2. Eintheilung des Volkes nach dem Stande: ») Freie Bürger, von Bürgern abstammend, mit allen Rechten des Bürgerthums. 1>) Die Metöken (Beifassen), Ausländer unter dem Schutze der Gesetze, aber ohne unmittelbares Rechtsverhältniß, ein Bürger ihr Ver- treter, — Kopfsteuer und andere Leistungen. «) Sklaven, gekaufte Fremdlinge und deren Nachkommen, der Willkühr ihrer Herrn preisgegeben; mit dem Rechte, gegen Mißhandlung zu klagen; die freigelassenen treten in die Rechte der Metöken. 3. Eintheilung der Bürger nach dem als Steuerkapital gescbätzten Vermögen in vier Klassen: Pentakosiomcdimnoi, Hippeis, Zeugitai, Thetes; nur die erste Klaffe besetzt die hohen Aemter, namentlich das Archontat; die beiden mittleren bilden das Heer zu Roß und zu Fuß, und nehmen Theil an dem Rathe der Vierhundert; die vierte ist in der

2. Die Weltgeschichte - S. 44

1835 - Mainz : Kupferberg
u L y k u r g o s. 2. Eine Volksversammlung unter freiem Himmel, um die Vorschläge des Senats zu genehmigen oder zu verwerfen, namentlich über Krieg und Frieden, Gesetze und Beamtenwahl rc. 3. Zwei Könige aus dem heraklidischen Geschlechtc nach Erbrecht und Erstgeburt, zugleich Oberpriester, Feldherrn (von dreihundert erlese- nen Spartiaten umgeben), Obervormünder und Richter; nach einem Feldzuge verantwortlich den Geronten und Ephoren rc. 4. Ephoren, fünf Männer aus dem Volke, wohl ursprünglich Gemeindevorsteher zum Rechtsprechen in Civilsachen; während der messe- nischen Kriege richtende Stellvertreter der Könige , bald darauf Volks- vertreter mit der Aufsicht über sämmtliche Magistrate und Bürger, mit der Leitung öffentlicher Verhandlungen, besonders in auswärtigen Ver- hältnissen rc. 5. Eintheilung des Volkes: «) Die Spartiaten, als die herrschenden Familien mit dem acht aristokratischen Verdienst- und Erbadel, mit dem Besitze von neuntausend gleich großen Grundstücken; vor dem dreißigsten Jahre kein Antheil an den Volksversammlungen. Ii) Die achäischen Lakedämonier oder Periöken, mit dem Besitze von dreißigtausend Grundstücken, persönlich frei, ungehindert im Gewerbe; aber des vollen Bürgerrechtes nicht theilhaftig, zins - und Kriegsdienstpflichtig dem Staate. c) Die Heilsten, persönlich unfrei, als Gemeingut verwendbar; — Krypteia, Heilotenjagd. Ausserdem noch verschiedene Verordnungen über die Erziehung der Kinder, das gemeinsame Essen, die Kleidung, den Handel rc., welche alle dahin zielten, den kriegerischen Muth der bevorrechteten Spartiaten zu steigern, und ihre Privatrücksichten im Interesse des Staates zu untergraben. Lykurgos läßt seine ungeschriebenen Gesetze vom Senate, den Königen und dem Volke beschwören und verschwindet. Erster messenischer Krieg, von 743—724 v. Ch. G. Ol. 9,2 —Ol. 14,1. Reibungen zwischen Messeniern und Spartanern bei dem gemeinsamen Tempel zu Limnä rc. veranlassen den Krieg der verwandten Stämme. Bis zum fünften Iahte wechselnde Siege; darauf müssen sich die Mcssenier geschlagen auf die Feste I t h o m c zurückziehen, ihr Gebiet wird verwüstet.

3. Die Weltgeschichte - S. 54

1835 - Mainz : Kupferberg
Griechenland. Perikles. 34 v.c.e. Sinn für Kunst und Wissenschaft auf ihre höchste Stnfe. Die Spannung in i t Sparta nimmt indessen beim Ueber- gewichte des demokratischen Princips immer mehr eine feindliche Richtung. Pcriklcs, des Xanthippos Sohn, weiß sich durch Be- günstigung des Volkes an die Spitze der demokratischen Partei in Athen empor zu heben; der Einfluß des aristokratischen Areiopagos wird geschmälert; die Bundeskasse von Delos nach Athen verlegt; der Richtersold eingeführt; die Hafen- maucrn vollendet, Bundesgenossen gedrückt rc. Vergeblicher Zug nach Aegypten. Wiederholte Kämpfe gegen die mit Sparta verbundenen Korinthier und Aegineten. Niederlage 457. der Athenäer.bei Tanagra; aber Siege des Myronides und Tolmidas im Peloponnes wie in Böotien. 450. Kimon bewirkt einen fünfjährigen Waffenstillstand, stirbt auf seinem Zuge gegen Cypern., — Kimonischer Frieden. 449. Ende des persischen Krieges. Allgemeine Rich- tung auf den inneren Zwiespalt der um die Hege- monie streitenden Machte. Delphier von Sparta, Phokeer von Athen im heiligen Kriege unterstützt. Tolmidas fällt gegen die böotischen Ari- stokraten. Perikles sucht vergebens den Frieden zu erhalten, ge- 445. winnt Euböa, und nachdem auch der neue Waffenstillstand ohne Erfolg bleibt, zeigt er sich als unumschränkter Gebieter des athenäischen Staates (höchste Blüthe der Künste und Wissenschaften, — Propyläen, Parthenon rc.), bezwingt Samos und Byzantion, unterstützt Korkyra im Kampfe gegen Korinth und läßt das empörte Potidäa belagern. Die Spartaner beschließen in einer Versammlung ihrer Ver- bündeten den Krieg gegen die ihnen verhaßten Athcnäer, und ihre drei Gesandtschaften werden in Athen mit ihren Forde- rungen durch die Rede des Perikles abgewiesen. So rüsten sich beide Theile zum unvermeidlichen Vertilgungskampfe. Mit den vielfach vermehrten Gottheiten wächst auch die Zahl der Tempel, der Feste und Opfer, und der äussere Glanz der Religions-

4. Alte Geschichte - S. 41

1869 - Mainz : Kunze
41 Eleusis, aber auch die erstere nur dürrer und steiniger Kalk- . boden, nur durch Kunst und Fleiß ergiebig. Der Getreideertrag nicht ausreichend, bedeutender Oel- und Feigenbau. Mangel an größeren Flüssen, der Kephissos und Jlissos wasserarm. Herrliches Klima, reine Luft, mildernder Einsluß der Meeres- nähe. — Lage, Gestalt und Natur des Landes weist die Be- wohner auf die See hin, das Element des ionischen Stammes und die Wiege von Athens Größe. A. Bis Zolon. 1) Die Königszeit: Die Zeit vor Theseus, die pelas- gische Periode, gehört ganz der Mythologie an. Der Landes- heros Kekrops, s. S. 20. Die Bewohner glaubten an ihre Autochthonie. Theseus galt als Gründer des ionischen Staates, der die einheimische Bevölkerung zugleich frei machte von den Einflüssen und dem Druck der meerbeherrschenden Phöniker. Einigung der 12 Gemeinden des Landes um die Kekropia und das Prytaneivn von Athen (ovvonuo/uog, övvouict, llava&/jvaia). Aus uralter Zeit stammen die vier ionischen Phylen (Geleontes, Hopletes, Aigikoreis, Argadeis), ä 3 Phratrien, ä 30 ysvrj. Von der Zugehörigkeit zu diesen Abtheilungen war das Bürgerrecht abhängig. Innerhalb der Phylen drej Stände (ß&vij), auf Theseus zurückgeführt: Eupatriden (Adelstand), Geomoren (Bauern- stand), Demiurgen (Handarbeiter und Gewerbtreibende). Bon den Stürmen der Völkerwandrung blieb Attika ver- schont. Der letzte Theside Thymötas wurde um diese Zeit wegen Feigheit gegen eindringende Böotier unter Aanthos entsetzt, auf einer Stelle wird der aus Pylos durch die Dorier vertriebene Nelide Melanthos König von Attika. Mit seinem Sohne Kodros (vgl. S. 26), der sich im Kampf gegen die aus Argos und Korinth vordringendeu Dorier auf Grund eines Orakel- spruchs geopfert, eudigt das Königthum 1066. Megaris aber mss von Attika losgerisfeu. 2) Die Adels Herrschaft: 'Schritt für Schritt zerstört der Adel die Königsgewalt, zuerst den Namen und die Unver- antwortlichkeit, das eigentliche Wesen des Königthums. Der jüngere Kodride Ne lens führt die ionischen Kolonien nach Klein- asien (s. S. 28), ¡jeüt älterer Bruder Medon erster Archont. Dies Amt lebenslänglich, erblich, aber den Eupatriden verant-

5. Alte Geschichte - S. 43

1869 - Mainz : Kunze
43 der Schuldgesetze und Festsetzung eines Maximums von Grund- besitz die drückendste Noth des Volkes beseitigt hatte, begann er, der Versuchung zur Tyrannis widerstehend, das Versassungswerk, das die rechte Mitte zu halten suchte zwischen den Bedürfnissen des Volks und der hergebrachten Stellung des Adels; — eine Timokratie mit demokratischer Grundlage, deren Grundgedanke: jedem Bürger so viele Rechte zu gewähren, als seinen Leistungen an den Staat entspräche. Der Anfang eines neuen politischen Lebens für Athen. 1. Bestandtheile und Eintheilung des Volks. a. Die Bürger (in der Blüthezeit des Staates e. 20000 erwachsene). Das Bürgerrecht bedingt durch die Abstammung aus der rechtmäßigen Ehe eines Bürgers mit einer Bürgerin. Nur ausnahmsweise erhielten Söhne eines Bürgers mit einer Nichtbürgerin (vo&oi) durch Volksbeschluß das Bürgerrecht. Die Verleihung an einen Fremden war sehr erschwert; in zwei Volks- versammlungen mindestens 600 Stimmen waren erforderlich (ätjflotcoltjtot). Die Erziehung war wesentlich eine häusliche und'private. Der Staat sorgte für öffentliche Ringschulen (yvfivdaid), die Privatturnplätze irraxuïatoou) standen unter Staatsaufsicht. Mün- digkeit mit dem 18. Lebensjahre (scpyßog) ; Aufnahme in die Phratrie, Eintragung in das bfèiaçyiyov yqufifiavuov, Ep Heben- eid, als tuqîttoxoç in den Besatzungen der Greuzflsten dienend. Mit 20 Jahren zu der Volksversammlung, mit 30 zu freit Aemtern zugelassen. Theilweise oder völlige Entziehung des Bürgerrechtes (dxifda) konnte wegen Unterlassung der pflichtmäßigen Zahlungen an beit Staat eintreteu. Eintheilung der Bürgerschaft in 4 Klassen nach deujahres- einküufteu des Grundbesitzes, zur Regelung der Besteuerung und des Kriegsdienstes: ntvruyoaiofièâifivol (die großen enpatridischen Grundbesitzer), imiuç (der minder begüterte Adel mit 3—500 Scheffel Ertrag), Çtvyîrcu (die kleinen Grundbesitzer, mit 300— 150 Scheffel Jahresertrag), iffjxtg.*) Die letzteren steuerfrei. Den ersten Klaffen liege:: noch baovoylai (yogyyia, rmyouq/Ja, yvfivaauxq/Ju) ob. Zum regelmäßigen Kriegsdienst waren die drei ersten Klassen verpflichtet; nur die beiden ersten zum Reiterdienst. *) D. h. Arbeiter, von der Wurzel (rc-d-q-fu) setzen, t h u n; doch vgl. Curtius Gr. Etym. 229.

6. Alte Geschichte - S. 33

1869 - Mainz : Kunze
33 2) An Stelle dieses Königthums tritt vom nennten Jahr- hundert an, namentlich aber im achten eine Aristokratie, die, durch die Eroberungszüge der letzten Jahrhunderte mächtig geworden, statt der früher nur berathenden Stellung zum Fürstenhaus die Theilnahme am Regiment erhält, endlich das Königthum ganz verdrängt und allein die Regierung an sich zieht. In den Händen des hellenischen Adels (der Geschlechter) liegt der größte Grundbesitz, eine höhere Bildung, Kriegserfahrung, die Rechtskunde, die Priesterämter, dabei steht derselbe mit dem delphischen Orakel in engster Verbindung. 3) Besonders die Kolonien, in denen die politische Entwicklung schneller geht und wo statt der eigentlichen Geburtsaristokratie immer Timokratie erscheint, bereiten den Uebergang zur De- mokratie vor. Seewesen, Handel, beweglicher Besitz, geistige Bildung entwickelten das Städteleben und den Bürgerstand. Seit der Mitte des siebenten Jahrhunderts auch im Mutter- lande, besonders in beit Küstenstaaten, erbitterte Parteikämpfe zwischen Adel und Volk um schriftliche Gesetze, rechtliche und politische Gleichstellung. Den Sieg erkämpft die Demokratie in. der Regel durch die Uebergangszeit der Tyrannis. Im siebenten und sechsten Jahr- hundert treten meist geistig bedeutende Führer des Volks, selbst von Adel, au die Spitze des Volks gegen die Alleinmacht ihrer Standesgenossen. Aus den Volksführern werden Alleinherrscher, neue ,demokratische Könige'. Durch sie glänzende Entwicklung des bürgerlichen Lebens, Kunst- und Prachtliebe, Begünstigung der Poesie und der Anfänge der Wissenschaft, materielle Hebung des Mittelstandes und der ärmeren Volksklassen. Enge Ver- bindung der hellenischen Tyrannen unter einander, an barbarische Fürsten angelehnt. Doch ist die Tyrannis nur eine vorüber- gehende Erscheinung, ohne tiefere Wurzeln im Volksleben, nur ausnahmsweise zur Gründung von Dynastien führend; endlich durch die Geschlechter, ohne Widerstand des Demos, gestürzt. Aber die bürgerliche Gleichheit war durch sie festgestellt; die Adels- herrschaft kehrt nicht wieder. Herbst, historisches Hütsrbuch I. (Ausg. f. Ähmn.) 3

7. Alte Geschichte - S. 44

1869 - Mainz : Kunze
44 b. Schutzverwandte (justomoi , c, 10000 erwachsene in der Blüthezeit), Handel- und gewerbtreibende Fremde, ohne das Recht, Grundbesitz zu erwerben. Abgabe {[¿trouiov), Gewerbe- und Kriegssteuer, kriegsdienstpflichtig. Vor Gericht vertrat sie ein nqootarrjg. Verdiente Metöken konnten privatrechtlich gleich- gestellt (loottlrjq) oder sogar Vollbürger werden. e. Sclaven (c. 400000 Köpfe) entweder Söhne von Selaven oder gekauft, für Acker- und Bergbau, Gewerbe und häusliche Dienste; im Privatbesitz der einzelnen Bürger, doch unter dem Schutz der Gesetze. Mord und Mißhandlung bestraft. Zuflucht im Thefeion; das Recht, den Verkauf an einen andern Herrn zu verlangen. ^Politische Rechte und Staatsämter. a. Zur Volksversammlung bei welcher sich die höchste Gewalt befand, hatten alle 4 Klassen Zutritt. Im Jahr 4 regelmäßige Versammlungen unter Leitung des ersten Archonten und dem Vorsitz der jedesmaligen Prytanen. Geschäfts- kreis : Wahlen, Rechenschaftsabnahme der Beamten (to rag up/cig aiqtio&ui aal iv&vvnv Arist. Pol.), die wichtigsten politischen Ent- scheidungen. Abstimmung meist burcf) /ugoroviu. b. Der Rath (ßovxrj) aus 400 über 30 Jahre alten Bür- gern der 3 obersten Klassen (100 aus jeder Phyle) zusammen- gesetzt. Vorbereitung aller vor die Ekklesia gehörigen Angelegen- heiten {nqoßovltvi-ia). Ein Viertheil des Rathes, die Prytanen, permanent im Prytaneion, phylenweise von Vierteljahr zu Viertel- jahr wechselnd. c. Das Archont enamt blieb bestehen, doch war es nur der ersten Klasse zugänglich. 4. Der Areopag (r) h> \4otm nayw ßovxfj), uraltes Blut- gericht, feit Solon aus gewesenen Archonten nach tadelloser Amts- führung auf Lebenszeit gebildet. Neben seiner Gerichtsbarkeit erhält es eine censorische Gewalt als Wächter über Gesetz und Sitte, ein Veto gegen staatsgefährliche Beschlüsse des Rathes und der Volksversammlung; — ein Gegengewicht gegen die Demokratie. Die Solonischen Gesetze wurden auf hölzerne Tafeln (a^ovtg, xvpßeig) geschrieben. Schwur des Volks, sie 10 Jahre laug un- verändert zu lassen. Solon verläßt bald daraus Athen und, nach längeren Reisen im Orient, soll er achtzigjährig (wahrscheinlich auf Kypros, nach andern in Athen) um 559 gestorben sein.

8. Alte Geschichte - S. 46

1869 - Mainz : Kunze
46 nischen Verfassung in demokratischem Sinn. Seine Reformen: 1) An die Stelle der vier ionischen Phylen, die aus ihren reli- giösen Zweck beschränkt werden, treten als politische Einteilung 10 geographische Phylen, nach Heroen benannt, jede wieder in 5 Naukrarien, jede von diesen wieder in 2 Demen ge- theilt. Also zuerst 100, später 174 Demen. Er bricht mit dieser Aenderung die Macht der Geschlechter, welche dieselben vermöge der alten ^Eintheilung ausübten. Auch nimmt er in die neuen Phylen Fremde und Metöken auf. 2) In Folge hiervon besteht nun die ßovh-] aus 500 Mitgliedern (je 50 aus jeder Phyle), durch das Loos gewählt und einer Prüfung (¿oy.i/zwoia) wie Rechenschaftsablage -(tvd-vvr)) unterworfen. Jede Phyle führte jetzt nur während eines Zehntheils des Jahres die Prytanie unter einem smaxüxrjg. Unter jeder Prytanie, also lomal im Jahre, regelmäßige Volksversammlungen. 3) Auch die, Volks- gerichte (^Xiaia) wohl von Kleisthenes eingeführt, doch erst unter Perikles völlig ausgebildet. 4) Das Scherbengericht (ootoayuo/Lioq) zur Verhütung persönlicher Uebergriffe einzelner Bürger gegen die Wiederkehr der Tyrannis und zum Schutz gegen die Gefahren, die von dem Kampfe zweier Parteihäupter drohten. Zur Verbaunung (gewöhnlich auf 10 Jahre) ohne Verlust an bürgerlicher Ehre oder Vermögen waren 6000 Stimmen erforderlich. Ü08 Jsagoras, der Führer der Eupatriden, 508 erster Archont, ries die Sparianer zur Vernichtung der Demokratie nach Attika. König Kleomenes fordert und erlangj die Entfernung des Kleisthenes. Aber seine Gewaltmaßregeln rufen einen Aufstand in Athen her- vor. Kleomenes übergibt die Burg. Rückkehr des Kleisthenes und seines Anhangs. Die weiteren Versuche der Spartaner, Böoter und Chalkidier gegen Athen scheitern an dem Widerspruch der Korinthier und dem Zwiespalt der beiden Könige (Kleomenes und Demaratos). Einnahme von Chalkis auf Euböa durch die Athener,, Vertheilung der Grundstücke des dortigen Adels an 4000 attische Bürger (y.fojqov/oi). Ein langjähriger Seekrieg gegen Aegina, die Bundesgenossin der Böoter, diente zur Ent- wicklung der attischen Seemacht und wurde s o eine Vorschule für die nahenden Perser kriege. So war der Athenische Staat gerüstet, in den drohenden Stürmen Vorkämpfer von Hellas, von Europa gegen die asiatischen Barbaren zu werden.

9. Alte Geschichte - S. 78

1869 - Mainz : Kunze
78 Satze ausgehend, daß er nichts wisse, wo andre Alles zu wissen nieinten, unterhält er sich mit Jeden,, zieht Freunde an sich und sucht nüt ihnen •— selbst bedürfnißlos, und ohne Lohn — ein wahres begriffsmäßiges Wissen aufzuerbauen im Gegen- satz gegen die nur von der Oberfläche der Dinge geschöpften Vor- stellungen: seine Gespräche vorzugsweise auf das Ethische (das yv(Z&i aavtov des delphischen Tempels), die Charakterbildung des Menschen, nicht auf Naturphilosophie gerichtet; sein Satz, daß die Tugend -ein Wissen sei. Ohne sich mit dem Volksglauben in Widerspruch zu setzen (vgl. 3ien. Anab. 3, 1, 4 ff.) entfaltet er so eine heilsam-anregende Thätigreit, leistet dem Staat seine Pflichten pünktlich, kämpft bei Potidäa, Delion, Amphipolis, wider- steht allein dem Unrecht beim Arginusenprozeß, ebenso den 30, ohne weitere Anfechtung (außer den „Wolken" des Aristophanes 424), bis er in seinem 70. Jahr angeklagt wird (Anytos, Meletos, Lykon), weil er die Jugend verderbe, an die Götter des Staats nicht glaube, andre neue Gottheiten (öcu/uovia) einführe. Ver- teidigungsrede vor dem Heliastengericht, welche in der Form, die ihr sein Schüler Platon gegeben, das erhabenste Denkmal eines reinen Gottesbewußtseins, das wir aus dem Alterthum be- sitzen, ebendeßwegen seinen Richtern unverständlich bleibt. Den- noch nur mit sehr geringer Mehrheit schuldig gesprochen, reizt er das Gericht durch seinen Gegenstrafantrag, „ihm als Staatswohl- thäter einen Platz im Prytaneion zu geben"; wird zum Tode verurtheilt. Kurzer Aufschub, während der Festgesandtschaft nach Delos; Zurückweisung eines Fluchtantrags (Kriton), weil man den Gesetzen auch wo sie Unrecht haben gehorchen müsse: nach Gesprächen mit seinen Freunden über die Unsterblichkeit der Seele trinkt er den Giftbecher und leidet so den Tod, den er mit seinen letzten Worten („dem Asklepios schulden wir einen Hahn, vergeht nicht ihn zu opfern") als eine Genesung bezeichnet. ?jde f¡ 399 xexívt'tj toií Ixaiqov r¡(.uv syévtxo, uvöqoq - Xcüv Xoxi ü)V inuqu- d-rj/utv uqlcstov xui axxwg cpqovi/uoxúxov xui dixaioxáxov (Plato, Schluß des Phädou). 3. Der Zug des jüngeren Cyrus, der Rückzug der Zehn- tausend und die Verwicklungen mit den Persern (401—394). a. Auf Darms Ii. folgt im Jahr 404 Artaxerxes Ii. Mnemon, dessen jüngerer Bruder Cyrus mit Lysander im Bunde den Spartanern zum Sieg im pelopvnnesischen Kriege verholfen hat. Ehrgeizige Plane des Fürsten, unterstützt von seiner Mutter Parysatis; mit Hülfe seiner Verbindungen in Griechenland, mittelbar (durch

10. Alte Geschichte - S. 108

1869 - Mainz : Kunze
Die Ostseite ist schmal, von dürftiger Strombildung (der Aufidus, j. Ofanto, der bedeutendste Fluß), dazu ziemlich gerad- linig abgeschnitten, ohne Küstenentwicklung; die östliche Küste des nördlichen Italiens bildet eine Reihe von Sümpfen und Lagunen. Die Westseite dagegen ist reicher und mannichfaltiger aus- gestattet. Sie bat mehr Küstenentwicklung, ist von Inseln um- geben und bildet ein breiteres Gebiet, das durch größere Ströme (Arnus, Tiber, Vulturnus) und durch frühere vulkanische Thätig- keit zu der mannichfacksten Thal- und Hügelbildung entwickelt ist. Die Westseite war daher zu größerer historischer Be- deutung bestimmt als die Ostseite, die auch das adriatische Meer ohne nahe Inseln und die gegenüber liegenden unfruchtbaren Küftenlandschasten «licht zur Thätigkeit und zum Verkehr anregten. Die westlichen Laudschastell Etrurien, Latillni und Campanien waren zu einer Rolle berufen, welche die Natur Apulien und Messapien versagt hat. Italien war auf den Westen hingewiesen wie Griechenland auf kn Osten. Italien hat stark ausgeprägte Natur grenzen; die eigentliche Halbinsel ist auf drei Seiten vom Meere umgeben; um das nörd- liche Italien legt sich im Halbkreise eine ungeheure Scheidewand, die Alpen. Die Westalpen, am ligustischen Meerbusen aufsteigend, nach Westen gegen das Thal der Rhone (Rhvdanus), nach Osten gegeli die Poebene abfallend, trennen es von Gallien. Mit dem Mont blaue begimit der höchste und mächtigste Theil der Alpen, die Centralalpen, die Italien gegen Helvetien und Germanien abschließen; die dritte und östliche Abtheilnng, mit dem Groß- glockner beginnend, ist niedriger, legt sich aber breiter durchs Land und zieht sich bis znm adriatischen Meere. Italien hat uatrlrgenläß vier Theile: 1) Oberitalien; L) Mittelitatiell,. den eigentlichen Stanrm der Halbinsel; 3) Unter- italieu, aus dell beiden Halbinseln bestehend und 4) die. Inseln. 1) O b e r i t a l i e n oder der evntineutacke Theil Italiens von den Alpen bis zum Macra und Rubieon reichend; dazu gehört vor Allem die lombardische Tiefebene, von dem Po (Padus) der ganzen Länge nach durchzogen, in Dreiecksgestalt zwischen den Alpen und den Apenninen sich ausdehnend; eine Linie zwischen Parma, Mutina, Bononia und Arüninum bezeichnet die südliche Grenze. Oberitalien umfaßt : a. Gailia cisalpiua, togata (im Gegensatz zu Gailia braccata), durch den Po in Gailia trau>.-
   bis 10 von 335 weiter»  »»
335 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 335 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 4
1 10
2 4
3 2
4 31
5 13
6 10
7 11
8 0
9 2
10 90
11 4
12 6
13 0
14 61
15 19
16 8
17 22
18 6
19 3
20 26
21 8
22 14
23 20
24 9
25 10
26 104
27 8
28 3
29 3
30 5
31 7
32 0
33 15
34 5
35 2
36 0
37 36
38 7
39 15
40 5
41 23
42 6
43 4
44 7
45 85
46 9
47 3
48 5
49 44

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 362
1 84
2 146
3 271
4 88
5 14
6 32
7 24
8 58
9 88
10 11
11 78
12 24
13 32
14 120
15 24
16 112
17 447
18 26
19 8
20 64
21 127
22 38
23 85
24 30
25 70
26 18
27 67
28 53
29 21
30 10
31 343
32 3
33 99
34 42
35 85
36 51
37 16
38 30
39 59
40 13
41 178
42 28
43 212
44 9
45 100
46 15
47 139
48 180
49 134
50 499
51 4
52 176
53 21
54 32
55 79
56 27
57 5
58 31
59 68
60 12
61 117
62 81
63 104
64 188
65 55
66 20
67 20
68 134
69 57
70 203
71 375
72 155
73 21
74 33
75 50
76 45
77 89
78 49
79 32
80 17
81 16
82 49
83 54
84 48
85 13
86 18
87 51
88 27
89 41
90 19
91 12
92 597
93 72
94 59
95 205
96 30
97 63
98 331
99 83

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 73
1 30
2 22
3 62
4 40
5 111
6 67
7 75
8 34
9 104
10 36
11 22
12 61
13 33
14 24
15 90
16 93
17 23
18 8
19 69
20 22
21 33
22 118
23 3
24 64
25 27
26 45
27 76
28 33
29 106
30 78
31 31
32 26
33 246
34 40
35 7
36 12
37 43
38 9
39 107
40 79
41 48
42 34
43 56
44 26
45 25
46 40
47 139
48 33
49 68
50 42
51 63
52 44
53 24
54 97
55 49
56 27
57 15
58 62
59 289
60 37
61 22
62 311
63 72
64 46
65 27
66 3
67 67
68 43
69 5
70 10
71 40
72 31
73 119
74 51
75 218
76 61
77 70
78 68
79 28
80 54
81 374
82 24
83 37
84 30
85 65
86 18
87 40
88 69
89 27
90 15
91 89
92 73
93 27
94 6
95 17
96 17
97 41
98 131
99 21
100 172
101 50
102 72
103 120
104 35
105 12
106 34
107 23
108 34
109 44
110 31
111 33
112 50
113 91
114 42
115 39
116 35
117 19
118 33
119 38
120 29
121 59
122 25
123 34
124 69
125 23
126 34
127 203
128 34
129 55
130 4
131 256
132 44
133 39
134 39
135 4
136 499
137 20
138 24
139 29
140 72
141 17
142 48
143 73
144 21
145 114
146 143
147 59
148 85
149 19
150 51
151 14
152 92
153 31
154 33
155 57
156 81
157 18
158 57
159 67
160 14
161 20
162 246
163 76
164 44
165 39
166 101
167 31
168 27
169 33
170 10
171 65
172 148
173 417
174 16
175 261
176 69
177 359
178 47
179 127
180 63
181 64
182 321
183 726
184 52
185 8
186 45
187 34
188 53
189 62
190 12
191 61
192 43
193 52
194 53
195 27
196 79
197 87
198 48
199 42