Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Weltgeschichte - S. 22

1835 - Mainz : Kupferberg
22 Karthager. ^lassungen? und auf den Inseln des persischen Meerbusens: Tyros, Arados. Araber dienen ihnen als Matrosen. Die Maaren und Produkte der von ihnen besuchten Länder tauschen sie theils gegen einander, theils gegen die Erzeugnisse ihrer eigenen Industrie um , und so gewinnen sie durch ihren S e e h a n d e l in Spanien: Silber, Gold, Eisen, Blei und Südfrüchte; auf den Kassite- riden: Zinn; au den Küsten der Ostsee, der Mündung des Eridanos (Rhenus? Padus?): Bernstein (Elektron); an den Küsten des arabi- schen Meerbusens (Ophir — Südland?): Gold, Elfenbein, Ebenholz, Weihrauch; auf den, persischen Meerbusen von Vorder - Indien und der Insel Taprobane (Ieilon): Gewürze, Zimmt re. Ihr Landhandel durch Karawanen erstreckt sich: nach Palästina: Waizen, Rosinen, Oel, Balsam; nach Aegypten: Getraide, baumwollene und gestickte Zeuge; nach Syrier: Wein und Wolle; nach Babylon über Palmyra: Webereien; Arabien: Gewürze und Ranchwerk; Persien bis ins Innere von Asien: Zimmt, Elfenbein, Ebenholz; und über Armenien nach Vorder- und Nord-Asien: Kupfer, Pferde, Sklaven rc. * Ihre zahlreichen Fabriken und Mannfacturen bestehen in Purpnrfärbereien (aus dem Safte der Seemnscheln), Webereien (die beste Leinwand von Sidon), Glas (Sand, nitrum, im kleinen Flusse Belos), Spielsachen, Bearbeitung des Bernsteins, Elfenbeins, Goldes und anderer Metalle. Ihre Haupterfindungen sind: Schiffbau, Buchstabenschrift (durch Taaut? Kadmos bringt sie nach Vöotien?), Rechenkunst, Astronomie rc. Religion: Vielgötterei nnt Menschenopfern, — Vergötterung der Heroen und Naturkräfte: Herakles (sein Tempel in Alttyros, seine Wanderungen), Baal (Sonne oder Himmel, Kronos), Kabircn und Patäkcn, (Schutzgötter der Schiffe, Laren), Dagon und Derketo (Fischgottheiten) rc. Priester der einzelnen Götter. §. 9. Karthager (Karchedonier). I. Von der Entstehung des Staates bis zum An- fänge des fyrakufanifchen Krieges, von 888 bis 480 v. Eh. G. ^ Unsicherheit der wenigen Nachrichten. Schnelles Aufblühen des jugendlichen Staates. Kolonien führen zu Eroberungen.

2. Die Weltgeschichte - S. 28

1835 - Mainz : Kupferberg
» ' 28 Di e d e r. v.c.g. Nabonedos (^abynetos) weigert sich, den Bezwinger 536. Mediens, Kyros von Persien, anzucrkenncn, und wird von ihm bei der Eroberung Babylon's gefangen genommen,— Babylonien persische Provinz. Die Religion der Babylonier ist vorzüglich Verehrung der Himmelskörper: Bel (Sonne), Mylikta (Venns) rc.; vergötterte Heroen; Opfer mit Weihrauch, auch Menschenopfer (dem glühenden Moloch); Tempel. — Die chaldäischen Priester (Magier) allein im Besitze der Weisheit: Sternkunde, Traumdeutung, Mathematik rc. Von Künsten werden gerühmt ihre Gold - und Silber-Stickereien, Webereien (Gewänder) und Purpurfärbereien rc. Daher das V o l k in der letzteren Zeit unkriegerisch, verweichlicht, prachtliebend und üppig. Der Handel geht über Medien, Baktrien, Persien durch Karawanen bis Indien, zur See über den persischen Dnsen nach Arabien (von hier Räucherwerk, Gewürze rc.), Indien, Taprobane (Elfenbein, Zimmt, Perlen rc.); eben sö auf dem Euphrat westwärts nach Vorder - Asien. -1 - • ■ ^ §. 12. Meder. * Medien steht, gleichwie Babylonien, frühe unter assyrischen Satrapen, bis es sich unter Kyarares mit der Zerstörung Ninive'6 606 v. Ch. G. unabhängig macht, und 550 v. Ch. G. durch Kyros an Persien übergeht. 821. Arbakes unabhängig, König von Medien und Assyrien; aber seine Nachfolger schnell wieder Assyrien unterworfen, bis gegen 711 v. Ch. 700. Desokes vereint und beherrscht die sechs medischen Stamme, — seine Burg mit sieben Mauern in Ekbatana, Gerechtigkeitspflege rc. 647. Phraortes fällt in der Schlacht bei Ragau gegen den assyrischen Nabuchodonosor. 625. Kyarares erobert Vorder-Asien bis zum Halys, schlägt die Assyrier; muß aber vor den einbrechenden Scythen zurück- 606. weichen; darauf erobert und zerstört er, verbunden mit Nabo- polasar Ninive und unterwirft sich Assyrien; er vertreibt die Scythen aus Vorder-Asien, bezwingt die Pariher, kämpft

3. Alte Geschichte - S. 9

1869 - Mainz : Kunze
9 c. Der Peloponnes, Griechenlands Mropolis', ein ifo- liertes, fast inselartiges Bergland, das durch eine Quermaner uber den Jsthmos von Hellas abgefperrt werden tonate. So besah die Halbiistel die Vortheile insularer Lage ohne deren Nachtheile. Das Gebirgsfystem des Peloponnes ohne Verbindung mil den Stamnigebirgen Mittel- und Nord-Griechenlands. Dasselbe geht von dem mittleren Hochland Arkadien, der ,peloponnesischen Schweiz' aus. Dies Land ganz von Gebirgen eingefchlosfe.n, nur im Westrand von dem Fluhthal des Alpheios durchbrochen. Die hochsten Erhebungen (uber 7000') dieser Randgebirge im Norden: Kyllene, Aroania und Erymanthos, niedriger die Ketten der ubrigen Seiten. Um das Arkadische Binnenland lagern stch die Kiistenlànder, theils nnr Abdachungen jener Randgebirge, theils durch eigne Gebirge felbstandig gegliedert; dies namentlich durch den fast 6000' hohenparnon, derimcap Ma le a, und den Tay gelo s, den hochsten Gipfel des Peloponnes (7416'), der im Cap Tànaron anslauft, von zwei Flussen, Enrotas und Pamisos begleitet. So bildet der Peloponnes wieder vier Halbinfeln, die meffenifche, die zwei lakonischen, die argolische, daher schon im Alterthum mit einem Platanen- oder Weinrebenblatt verglichen. Iii. Mima, Vegetation. Ungewohnlicher Wechfel der klimalischen Verhàltniffe auf kleinem Raum. Uebergang von der Alpennatur des Pindos bis zum Palmenklima Mesfeniens und der Kykladen. Herod. Ili, 106: t] Exxùg rag coqug noxxóv ri y.dwiota y.ey.q(/uuèvag hxu/e. Einfluh des Reichlhums der Naturformen, der Vegetation, der sndlichen Klarheit der Luft und der Lichteinwirkung auf die geistige Entwicklung, die religiosen Vorstellungen und den Kurstt- sinlì der Bewvhner. Der Boden im Ganzen mager, die Bewàsferung nicht aus- reichend, ìoeil die Mehrzahl der griechischdn Flusse entweder quellenlose, im Sonnner versiegende Giestbàche sind oder nur ge- ringen Wasferschatz in ihren Quellen haben. Auch die zahlreichen Landseen nur in der Regenzeit wafferreich. — Bei dichter Be- volkerung kein ausreichender Ertrag. Fruchtbarste Strecken: die thesfalische, bootifche, meffenifche Tiefebene. Grohe Mannigfaltigkeit der Lebensweisen fé nach der wechselnden Natur: Jagd und Vieh- zucht, Weinbau und Ackerbau, Schifffahrt und Fischfang.

4. Alte Geschichte - S. 33

1869 - Mainz : Kunze
33 2) An Stelle dieses Königthums tritt vom nennten Jahr- hundert an, namentlich aber im achten eine Aristokratie, die, durch die Eroberungszüge der letzten Jahrhunderte mächtig geworden, statt der früher nur berathenden Stellung zum Fürstenhaus die Theilnahme am Regiment erhält, endlich das Königthum ganz verdrängt und allein die Regierung an sich zieht. In den Händen des hellenischen Adels (der Geschlechter) liegt der größte Grundbesitz, eine höhere Bildung, Kriegserfahrung, die Rechtskunde, die Priesterämter, dabei steht derselbe mit dem delphischen Orakel in engster Verbindung. 3) Besonders die Kolonien, in denen die politische Entwicklung schneller geht und wo statt der eigentlichen Geburtsaristokratie immer Timokratie erscheint, bereiten den Uebergang zur De- mokratie vor. Seewesen, Handel, beweglicher Besitz, geistige Bildung entwickelten das Städteleben und den Bürgerstand. Seit der Mitte des siebenten Jahrhunderts auch im Mutter- lande, besonders in beit Küstenstaaten, erbitterte Parteikämpfe zwischen Adel und Volk um schriftliche Gesetze, rechtliche und politische Gleichstellung. Den Sieg erkämpft die Demokratie in. der Regel durch die Uebergangszeit der Tyrannis. Im siebenten und sechsten Jahr- hundert treten meist geistig bedeutende Führer des Volks, selbst von Adel, au die Spitze des Volks gegen die Alleinmacht ihrer Standesgenossen. Aus den Volksführern werden Alleinherrscher, neue ,demokratische Könige'. Durch sie glänzende Entwicklung des bürgerlichen Lebens, Kunst- und Prachtliebe, Begünstigung der Poesie und der Anfänge der Wissenschaft, materielle Hebung des Mittelstandes und der ärmeren Volksklassen. Enge Ver- bindung der hellenischen Tyrannen unter einander, an barbarische Fürsten angelehnt. Doch ist die Tyrannis nur eine vorüber- gehende Erscheinung, ohne tiefere Wurzeln im Volksleben, nur ausnahmsweise zur Gründung von Dynastien führend; endlich durch die Geschlechter, ohne Widerstand des Demos, gestürzt. Aber die bürgerliche Gleichheit war durch sie festgestellt; die Adels- herrschaft kehrt nicht wieder. Herbst, historisches Hütsrbuch I. (Ausg. f. Ähmn.) 3

5. Alte Geschichte - S. 11

1869 - Mainz : Kunze
Vorgeschichte — 1104 I. Die Volksrelimii. Die griechische Mythologie wechselt nach Zeit und Ort viel- fach. Hier werden die verschiedenen geschichtlichen Stufen nicht unterschieden, sondern als ein fertiges Ganzes zusammengefaßt. Seinem Grundcharakter nach und in seiner ursprünglichen Einfalt ist der griechische Volksglaube Naturreligion, verwandt mit den Religionen andrer Arischer Völker und unter dem Einstuß anderer orientalischer Vorstellungen gebildet. A. Theogonie und Losmogonie. a. Die Genealogie der erdgeborenen Götter: Uranos (mit Gäa), Kronos (mit Rhea), Zeus (mit Hera). Kampf des Kroniden Zeus mit Kronos um die Weltherrschaft. Die Tita- nomachie, deren Schlachtfeld Thessalien, eine wilde Empörung gegen die bessere Weltordnung. Diesem Bilde von Götterkämpfen liegen außerordentliche Naturrevolutioneu, besonders vulkanische (Erdbeben) zu Grunde. Die Titanen (Söhne des Uranos und der Gäa) später oft vermischt, zuletzt identifiziert mit den Gi- ganten*) (unfern Hünen und Riesen), Vertreter zerstörender Naturmächte, Urheber des Hasses und Streites in der Welt; der Tartaros das Gefängniß der Besiegten. Der Weltanfang wird in der griechischen Mythologie nicht als Weltschöpfung, als Act göttlichen Willens gedacht. Verschiedene Vorstellungen: «. Entstehung der Welt aus dem Okeanos (so Homer), mit im Hinblick auf die Ogygischefluth; *) Bei Hvmer ein riesiges Urvolk des Westens.

6. Alte Geschichte - S. 13

1869 - Mainz : Kunze
13 Der O l y in pos (s. S. 8) der himmlische Götterthron und insofern mit dem Himmel gleichbedeutend; die Wolken die Him- melsthore. Erst nach Homer fixiert sich aus den oberen Göttern das Zw ölfgöttersy st em (wahrscheinlich auf Grund der Jahres- eintheilung in 12 Monde); je paarweise 6 männliche und 6 weib- liche: Zeus und Hera, Poseidon und Demeter, Apollon und Artemis, Ares und Aphrodite, Hermes und Athena, Hephaestos und Hestia. — Außer ihnen eine große Zahl von Neben- göttern in allen drei Reichen. I. Götter des Himmels. 1) Zeus (Ztvg — Himmel, Aether) als Naturgottheit der segnende und schreckliche Himmelsgott; vt(ptxr¡ytq¿Ta, y.egavnog. Auf den höchsten Bergen des Landes (z. B. dem Olympos, Kyllene, Jthome, Taygetos u. s. w.) verehrt, wo er im Lichte des Aethers thronend gedacht wird, ^— auxtgi vahov, Dodona eilte der Hauptcultusstätten: di. Eiche sein heiliger Baum. Als ethische Gottheit berührt er fast alle menschlichen Verhältnisse als dxitt^Qiog, aktííyuxog, ¡y.soiog, ¡xtixíyiog, tqxttog oder scpianog, ßovxatog, oqyiog, '¿.¿vtog. Attribute in der bildenden Kunst: Blitz, Adler, Scepter, Aegis (der funkelnde Sturmschild der von Blitzen umleuchteten Donnerwolke). Das sitzende, mit dem dreistufigen Sockel 40 Fuß hohe Zeusbild des Phidias in Olympia nach Jl. I, 528 ; — auf der rechten Hand die schwebende Sieges- göttin, in der linken das Seepter mit dem goldnen Adler. 2) Hera nhou*), nicht — hera), Schwester und Gemahlin des Zeus, Himmelskönigin, über Wolken und Sturm gebietend, auch aus Höhen verehrt. Als ethische Göttin Schützerin der Ehen, — ya/.if]Xiu, ^vyia. ' Sonst yj)voó9fjovog, ßownig, nózvia, aló oí i], *vóqr¡. Ihr Symbol der Pfau. — Ihr berühmtester Tempel bei Argos mit der Colossalstatue des Polyklet. 3) Hephaestos ('Hcfatozog), Sohn des Zeus und der Hera, Gemahl der Aphrodite, Gott des Feuers, und zwar so- wohl als vulkanisch wirkendes wie als personificierte Sonnenhitze, endlich durch das Mittel des Feuers als Gott der Kunst. Als /lüxtviov gedacht. Seine Wohnstätten und Hauptpunkte seiner Verehrung besonders der Aetna und die (vulkanischen) liparischen Inseln; umgeben von Zyklopen, s. Horat. carm. I. 4. *) Auch nicht von f'orc (Erde); vielleicht von skt. svav — Himmel.

7. Erdkunde - S. 9

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 9 — fläche. Sie erhalten also die geringste Wärmemenge und heißen darum „kalte Zonen". Hier giebt es nur zwei Jahreszeiten: einen langen, strengen Winter und einen kurzen Sommer. Der letztere wird trotz des so schrägen Einfalls der Sonnenstrahlen infolge des lange ununterbrochenen Sonnenscheins wärmer, als man glauben möchte, doch bezwingt er nur in günstig gelegenen Thälern die un- geheuern Schnee- und Eismassen, welche der lange Winter anhäufte. Zwischen dem nördlichen Polar- und dem nördlichen Wende- kreise („des Krebses") liegt die „nördliche gemäßigte Zone". Sie nimmt die Sonnenstrahlen schiefer auf als die heiße und weniger schief als die kalte Zone. Daher empfängt sie auch eine geringere, „gemäßigtere" Wärme als die heiße Zone. Hier macht sich der Unterschied mehrerer Jahreszeiten bemerkbar. In der Mitte dieser Zone kommen die vier Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter deutlich zur Geltung. Der nördlichen gemäßigten Zone ent- spricht die „südliche gemäßigte" — zwischen dem südlichen Wende- kreise („des Steinbocks") und dem südlichen Polarkreise. Jede gemäßigte Zone beträgt 0,65stel, jede kalte 0,1tel vom Flächeninhalte der heißen Zone. Allgemeines über das Manzen- und Tierleben der verschiedenen klimatischen Ionen. Das Gedeihen der Pflanzen und Tiere ist bekanntlich im höchsten Grade bedingt durch den Einfluß der Sonnenwürme und des Sonnen- lichtes. Es ist daher klar, daß die verschiedenen Klimagürtel ihre eigenartige Pflanzen- und Tierwelt besitzen. Die heiße Zone erzeugt den größten Reichtum und die bunteste Mannigfaltigkeit der Pflanzen- und Tierformen. Sie ist die Region der Palmen und Bananen, der undurchdringlichen Ur- Wälder mit baumartigen Gräsern und riesigen Schlingpflanzen, der wunderbarsten Blatt- und Stammformen, der strahlendsten Blüten, der köstlichsten und wohlriechendsten Früchte und Gewürze, der rie- sigsten und der grimmigsten Säugetierarten (z. B. Elesanten, Ras- Horn, Löwen, Tiger :c.), der größten und giftigsten Schlangen.

8. Erdkunde - S. 11

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 11 — Parallelkreise 72) Bäume und Kulturpflanzen überhaupt verschwinden. Geradezu reich hingegen sind die kalten Zonen an Wasser- und Pelz- tieren. Haustier aber und Hauptreichtum ist in vielen Gegenden des Nordens das Renntier. Im allgemeinen gelten folgende Grundregeln: 1. Die Tierwelt ist in ihrem Fortkommen und in ihrer Verbreituug viel weniger vom Klima abhängig als die Pflanzenwelt. 2. Vom Äquator nach den Polen hin vermindert s i ch d i e Fülle und K r a f t d e s Pflanzen- n n d T i e r l e b e n s. Man sieht gegen die Pole hin nicht nur die Zahl der Arten, sondern auch die Größe und Entwicklung der einzelnen Lebewesen abnehmen. Aie Lufthülle der Erde und ihre wichtigsten Eigenschaften. Atmofphänfche Erscheinungen. An der Erdoberflüche wechseln Wasser und Festland mitein- ander ab — beide umflossen von einer Gas- und Dampfhohlkugel, die wir Luft nennen. Die Lufthohlkugel oder Atmosphäre besteht aus einem Gemenge von Sauerstoff, Stickstoff und Kohlensäure. In geringer Menge ist diesen Bestandteilen auch Wasserdampf beigemischt und zwar durchschnittlich in wärmeren Gegenden mehr als in kälteren, im Sommer mehr als im Winter, auf Ebenen mehr als auf Bergen, bei Tag mehr als bei Nacht. Indem die Sonne ihre erwärmenden Strahlen über die Erd- oberfläche ausgießt, veranlaßt sie die Verdunstung von Wasser. Unendlich feine Duuftbläschen erheben sich in die Luft, steigen darin höher und höher, werden von ihr fortgeführt, bis sie infolge der Berührung mit kälteren Luftregionen eine Abkühlung erfahren. Hat die letztere einen gewissen Grad erreicht, so verdichtet sich der Wasser- dunst und wird unserem Auge als Nebel, Wolke u. s. w. sichtbar, bis er unter gewissen Umständen als Tan, Regen, Schnee, Hagel:c. wieder zur Erde gelangt. Die Eigenschaft der Luft, das zumal

9. Erdkunde - S. 20

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 20 — Wir haben aber (S. 7 u. 8) bereits vernommen, daß die Ver- teilnng der Wärme in erster Linie durch den Neigungswinkel bedingt sei, unter welchem die Sonnenstrahlen die ver- schiedenen Gürtel der Erde treffen. Mit Rücksicht hierauf hat man die Erdoberfläche in die bekannten klimatischen Zonen ein- geteilt. Das Klima eines Gebietes ist jedoch nicht nur von der Sonneneinwirkung abhängig und deshalb nicht schon durch die geo- graphische (oder Zonen-) Lage bestimmt, sondern es hängt noch von einer Reihe anderer Umstände ab. Von bedeutendem Einflüsse auf das Klima sind namentlich die Verhältnisse der vertikalen und horizontalen Gliederung. Überall auf der Erdoberfläche nimmt mit zunehmender Erhebung über den Meeresspiegel die Wärme ab. Infolgedessen gewahrt man beim Besteigen hoher Gebirge die gleiche Abnahme der Luftwärme, die sich beim Vordringen nach den polarischen Regionen geltend macht. Höher gelegene Gebirgslandschaften der gemäßigten, ja selbst wärmerer Zonen können daher ein Klima haben, welches demjenigen polarischer Tiefländer gleichkommt. Schon in unsern geographischen Breiten finden wir bereits in einer Höhe von durchschnittlich ca. 2600 m („Schneegrenze") eine so niedrige Temperatur, daß da oben die Niederschläge mir in fester Form (Schnee, Firn :c.) erfolgen. Die oft weithin mit Schnee und Eis bedeckten Höhen aus- gedehnter Gebirge und Hochländer sind aber nicht nur für sich kalte Regionen, sondern sie beeinflussen auch das Klima an- grenzender Länder, indem sie deren Temperatur herabdrücken. Auch die Niederschlags- und Bewässerungsverhältnisse sind in hohem Grade abhängig von den Gebirgs- :c. Erhebungen. Diese wirken nämlich abkühlend auf die Wolken und veranlassen dadurch die reichlichsten Niederschläge. So sammeln die Gebirge in ihren Quellen und Schneefeldern reiche Wasservorräte, um sie allmählich und in zweckmäßiger Verteilung den Ebenen zuzusenden. Groß ist auch der Einfluß der horizontalen Gliederung und der Meere auf die klimatischen Verhältnisse der Länder. Erfahrung

10. Erdkunde - S. 42

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 42 — gebirge so reich ist wie die Alpen. Saumpfade (Gemmi), Kunst- straßen (Stilfser Joch, 2760 m) und Eisenbahnen (über den Semmering seit 1853, Brennerbahn seit 1867), wahre Wunder- werke der Baukunst, verbinden die westlich und nördlich des Gebirges gelegenen Länder mit Italien. Dem Bedürfnis des beschleunigten, auch im Winter gesicherten Verkehrs dienen die Tunnel-Eisen- bahnen: der Mont Cenis-Tunnel seit 1870, 13 km lang, der Gotthard-Tunnel seit 1882, 15 km, der Arlberg-Tunnel seit 1884, über 10 km, und der im Vau befindliche Simplon-Tuunel. c) Mehr als jedes andere Gebirge bieten die Alpen eine große M a n n i g f a l t i g k e i t der e r h a b e n st e n N a t u r s ch ö n h e i t e n und sind deshalb auch alljährlich das Reiseziel vieler Tausende. Die entzückende Fernsicht, die sich dem Wanderer von den luftigen Höhen eröffnet, die lieblichen Seenspiegel in der Frische, Klarheit und wunder- vollen Farbe ihres Wassers, die schäumenden Wildbäche und tosenden Wasserfälle, die lichtgrünen Matten über den dunklen Wäldern, die zer- rissenen Felswände und jäh emporragenden Zackenkämme, die glitzern- den Schneefelder und großartigen Gletscher — das alles ergreift den Fremden und zieht ihn immer wieder zurück in diesen Tempel der Natur. Vi. Ihrer Längenausdehnung uach werden die Alpen in die West-, Schweizer- und Ostalpen eingeteilt. A. Die Westalpen. Sie bestehen hauptsächlich aus Kalk und verlaufen im Zickzack in nördlicher Richtung vom Mittelmeere bis zum Paß des Großen St. Bernhard. Der Hauptzug füllt uach Italien steil ab, während sich nach Westen niedrige Seiten- zweige bis an die Rhone hin verbreiten. Man unterscheidet drei Gruppen dieses Hochgebirges: 1. Die Meer- oder Seealpen vom Apennin in einem nach Nordosten offenen Bogen bis zum Thal der Stura. 2. Die Co ttifchen Alpen über den Monte Biso (3800 m), wo der Po entspringt, bis zum Thal der Dora Riparia, in das der Mont Cenis-Tuunel (Lyon—turin) mündet. Westwärts erstreckt sich weit nach Frankreich hinein die ausgedehnte, wilde Berggrnppe des Mont Pelvonx.
   bis 10 von 1053 weiter»  »»
1053 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1053 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 72
1 10
2 1
3 16
4 15
5 81
6 67
7 387
8 11
9 25
10 49
11 37
12 3
13 5
14 6
15 113
16 38
17 144
18 98
19 64
20 1
21 38
22 73
23 12
24 65
25 2
26 7
27 1
28 13
29 62
30 69
31 3
32 12
33 15
34 7
35 2
36 12
37 167
38 312
39 19
40 15
41 100
42 3
43 12
44 69
45 75
46 5
47 0
48 10
49 204

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 598
1 1366
2 558
3 926
4 526
5 370
6 241
7 490
8 1064
9 1136
10 150
11 332
12 318
13 432
14 755
15 465
16 1483
17 4502
18 278
19 300
20 978
21 861
22 337
23 1047
24 203
25 629
26 575
27 430
28 474
29 399
30 177
31 553
32 151
33 385
34 387
35 902
36 360
37 310
38 232
39 714
40 197
41 1045
42 364
43 1323
44 238
45 1140
46 314
47 542
48 588
49 522
50 780
51 250
52 951
53 322
54 261
55 858
56 823
57 138
58 405
59 368
60 447
61 447
62 365
63 551
64 651
65 705
66 232
67 570
68 840
69 439
70 633
71 814
72 393
73 357
74 706
75 323
76 655
77 1678
78 392
79 207
80 327
81 387
82 585
83 721
84 265
85 369
86 564
87 392
88 435
89 553
90 399
91 290
92 4499
93 457
94 846
95 803
96 712
97 576
98 2736
99 284

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 27
1 17
2 28
3 2
4 0
5 2
6 272
7 1
8 0
9 1
10 3
11 16
12 36
13 87
14 40
15 1
16 3
17 3
18 0
19 2
20 18
21 3
22 3
23 1
24 139
25 35
26 3
27 6
28 64
29 3
30 1
31 9
32 163
33 28
34 114
35 0
36 16
37 1
38 3
39 13
40 3
41 4
42 23
43 22
44 1
45 8
46 10
47 45
48 19
49 2
50 14
51 96
52 10
53 9
54 6
55 1
56 7
57 1
58 1
59 38
60 0
61 1
62 1
63 2
64 3
65 0
66 1
67 4
68 4
69 0
70 6
71 4
72 3
73 5
74 6
75 21
76 37
77 2
78 53
79 1
80 4
81 248
82 4
83 183
84 20
85 2
86 23
87 23
88 1
89 98
90 70
91 4
92 6
93 1
94 5
95 65
96 14
97 6
98 5
99 1
100 30
101 55
102 30
103 5
104 88
105 3
106 2
107 29
108 6
109 56
110 35
111 3
112 8
113 91
114 46
115 11
116 7
117 1
118 0
119 72
120 12
121 29
122 18
123 20
124 36
125 27
126 17
127 35
128 4
129 23
130 4
131 108
132 3
133 72
134 39
135 2
136 62
137 41
138 9
139 20
140 11
141 0
142 22
143 25
144 0
145 10
146 7
147 2
148 2
149 12
150 1
151 2
152 46
153 15
154 3
155 8
156 11
157 0
158 0
159 44
160 33
161 0
162 3
163 0
164 21
165 6
166 10
167 7
168 15
169 3
170 1
171 3
172 10
173 23
174 0
175 159
176 3
177 24
178 62
179 13
180 39
181 2
182 17
183 42
184 50
185 19
186 19
187 8
188 52
189 16
190 0
191 2
192 4
193 91
194 4
195 62
196 23
197 13
198 0
199 3