Xii
A e g y p t i e r.
v.c.g.von Serres gedämpft, das Land eine eigne persische Salrapie;
460. unter Artarerres Longímanos, wo Amyrtäos und
Jnaros, Anfangs mit Hilfe der Athenaer glücklich, spater
dem Megabazos und Artabanos unterliegen (451); unter
414. Dareio s Ii. (Nothos), wo der bisher verborgene Amyrtäos
sich wieder der Herrschaft bemächtigt, so wie nach ihm sein
Sohn Psammetichos (408) und einige Nachfolger desselben;
374. aber Tachos vermag sich ohne Agesilaos von Sparta gegen
Artarerres Mnemon nicht zu behaupten, und sein Nach-
folger Nektanebos U. muß vor Artarerres Ochos,
350. nachdem Sidon durch Verrath eingenommen worden, die Flucht
ergreifen. Artarerres wüthet gegen Tempel und Menschen:
Aegypten bleibt Persien zinsbar, bis es an Alexander und
nach dessen Tod an die Ptolemäer übergeht.
Die Bevölkerung Aegyptens geht von Süden ans. Kasten, geschlossene
Vereine, bilden sich ans der Verschiedenheit der eingewanderten Völker-
stamme ; die geistig Ueberlegenen gewinnen die Herrschaft über die andern,
— Priester-Aristokratie. Die Haupttempel (zu Memphis re.), als
Mittelpunkte der verschiedenen Nomen, unterhalten die Gemeinschaft des
Cultus. Ackerbau und Verkehr stehen mit der Religion in engster Ver-
bindung; daher Sabäismus und Astro latrie, Verehrung ver-
schiedener Gewächse, Thiere und Himmelskörper (Meerzwiebel, Agis,
Krokodil, Ibis, Ammon, Phtha, Osiris, Isis rc. ), daher frühe Kennt-
niß der Geometrie, Astronomie rc.
Die kolossale Baukunst erzeugt, ausser den Tempeln und andern
Monumenten, vorzüglich viele Obelisken, viereckige, spitz znlaufende
Säulen, ans einem einzigen Granitsteine, und Pyramiden, vergrößerte
Obelisken, aus Kalksteinen, mit Granit oder Marmor belegt, in ihrem
Innern Gänge oder Kammern (Königsgräber), — die grüßte hatte 728
Fuß Basis und 447 Fuß Höhe.
Die Leichen wurden einbalsamirt, Mumien; über die Bestattung
entschied ein Todtengericht.
Hieroglyphen, später Buchstabenschrift.
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TM Hauptwörter (200): [T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T37: [Athen Athener Flotte Perser Stadt Spartaner Schiff Heer Schlacht Sparta]]
Extrahierte Personennamen: Artarerres_Longímanos Dareio Artarerres_Mnemon Alexander Alexander Ammon
Griechenland.
So
gemeinsamen Berathungen über das Wohl ihres Landes Versammlungen
hielten, z. B. die Amarynthia auf Euböa, die Delia für die Bewohner
der Kykladen, die Kalauria rc., vorzüglich aber der Rath der Amphik-
tyonen, das Aniphiktyonen-Gericht, ursprünglich für die
Umwohner von Delphi, zunächst zu religiösem Zwecke gegründet, später
mir denen des Oeta (Tempel der Demeter) verbunden; daher auch der
doppelte jährliche Versammlungsort zu Delphi und bei Thermopylä, im
Frühjahre und Herbste, wo die Repräsentanten D Bundesstaaten, die
Pylagoren und Hieromnemvnen (letztere mit demvorsitze) erschienen,—
Verwaltung des delphischen Orakels und seiner Schätze. Erst später
bilden sie ein allgemeines hellenisches Nationalgericht, und immer nur
auf das Völkerrechtliche beschränkt.
Außer den Kampfspielen der einzelnen Stämme und Städte gab es
auch Fe stv ersa mmlungeu für das gesammte hellenische Volk, dahin
gehören:
n) Die olympischen Spiele am Alpheios im Bezirke von
Olympia, ursprünglich für den Wettlauf bestimmt, von Jphitos und
Lykurgos gegen 888 v. Ch. G. erneut. Feier: in jedem fünften Jahre
fünf Tage lang; Preis: ein Olivenkrauz. Die Kampfrichter aus den
Eleiern. Die Aufzeichnung geschah erst seit dem Siege des Eleiers
Koröbos 777 v. Ch. G., so daß die zweite Hälfte des Jahres 777 ,
d. h. von Juli bis December, verbunden mit der ersten Hälfte, d. h,
Januar bis Ende Juli, des Jahres 776 v. Ch. das erste Olympiaden-
Jahr ausmachte.
1») Die Pythischeu, auf den kryssäischen Feldern, in der Nähe
von Delphi von den Aniphiktyonen zu Ehren Apollon's gegründet;
ursprünglich für den musikalischen Wettkampf, später für den Fünfkampf
(Springen, Diskos-Werfen, Laufen, Ringen und Faustkampf). Feier:
mit jedem fünften Jahre. Preis: ein Lorbeerkranz. Richter: die
Aniphiktyonen.
c) Die Jsthmisch e n, auf dem korinthischen Jsthmos bei dem Tempel
Poseidon's für alle Arten von Kampffpielen gestiftet. Feier: Anfangs
alle drei, später alle fünf Jahre. Preis: ein Fichtenkranz. Richter:
aus Korinth, später Sikyou; nur die Eleier nahmen keinen Theil au
der Feier.
rl) Die Nemeischen, bei Nemea in Argolis für den Fünfkampf
gegründet. Feier: alle drei Jahre. Preis: ein grüner Epheukranz.
Richter: ans Argos, Kleonä und Korinth.
Das delphische Orakel verliert als religiös politisches Institut
immer mehr seine Geschlossenheit für das blos Hellenische, und beachtet
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22
Karthager.
^lassungen? und auf den Inseln des persischen Meerbusens: Tyros,
Arados. Araber dienen ihnen als Matrosen.
Die Maaren und Produkte der von ihnen besuchten Länder tauschen
sie theils gegen einander, theils gegen die Erzeugnisse ihrer eigenen
Industrie um , und so gewinnen sie durch ihren S e e h a n d e l in
Spanien: Silber, Gold, Eisen, Blei und Südfrüchte; auf den Kassite-
riden: Zinn; au den Küsten der Ostsee, der Mündung des Eridanos
(Rhenus? Padus?): Bernstein (Elektron); an den Küsten des arabi-
schen Meerbusens (Ophir — Südland?): Gold, Elfenbein, Ebenholz,
Weihrauch; auf den, persischen Meerbusen von Vorder - Indien und der
Insel Taprobane (Ieilon): Gewürze, Zimmt re.
Ihr Landhandel durch Karawanen erstreckt sich: nach Palästina:
Waizen, Rosinen, Oel, Balsam; nach Aegypten: Getraide, baumwollene
und gestickte Zeuge; nach Syrier: Wein und Wolle; nach Babylon
über Palmyra: Webereien; Arabien: Gewürze und Ranchwerk; Persien
bis ins Innere von Asien: Zimmt, Elfenbein, Ebenholz; und über
Armenien nach Vorder- und Nord-Asien: Kupfer, Pferde, Sklaven rc.
* Ihre zahlreichen Fabriken und Mannfacturen bestehen in
Purpnrfärbereien (aus dem Safte der Seemnscheln), Webereien (die
beste Leinwand von Sidon), Glas (Sand, nitrum, im kleinen Flusse
Belos), Spielsachen, Bearbeitung des Bernsteins, Elfenbeins, Goldes
und anderer Metalle.
Ihre Haupterfindungen sind: Schiffbau, Buchstabenschrift
(durch Taaut? Kadmos bringt sie nach Vöotien?), Rechenkunst,
Astronomie rc.
Religion: Vielgötterei nnt Menschenopfern, — Vergötterung
der Heroen und Naturkräfte: Herakles (sein Tempel in Alttyros, seine
Wanderungen), Baal (Sonne oder Himmel, Kronos), Kabircn und
Patäkcn, (Schutzgötter der Schiffe, Laren), Dagon und Derketo
(Fischgottheiten) rc. Priester der einzelnen Götter.
§. 9.
Karthager (Karchedonier).
I. Von der Entstehung des Staates bis zum An-
fänge des fyrakufanifchen Krieges, von 888 bis
480 v. Eh. G.
^ Unsicherheit der wenigen Nachrichten. Schnelles
Aufblühen des jugendlichen Staates. Kolonien führen
zu Eroberungen.
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Vorder-Asien.
29
mit den Sakern und Lydern unter Alyattes (Frieden) undv.c.g
stirbt, nachdem er Medien zur höchsten Blüthe emporgehoben.
Astyages unterwirft sich durch seinen Enkel Kyros 585.
Armenien und Babylonien (554); wird aber bald darauf selbst
von demselben mit Hilfe des Harpagos bei Pasargadä 550.
geschlagen und mit Medien den Persern unterworfen.
Die Religion der Meder ist die magische, durch Zoroaster
gereinigte Verehrung der Elemente (Feuer, Licht); die Priester
(Magier) sind im alleinigen Besitze der Weisheit: Sternkunde; Opfer
auf freien Anhöhen; Unterhaltung des heiligen Feuers. Die Könige
herrschen despotisch; die Satrapen in den Provinzen haben Richter
neben sich re. Das Volk ist im höchsten Grade roh (Behandlung der
Kranken; Vergiftung der Pfeile durch Naphtha re.).
§. 13.
Vorder-Asien.
# In der Urzeit breitet sich hier vorzüglich der pelas-
gische Stamm allmälig aus. Unter den vielen Völker-
schaften erhebt sich dke lydische als vorherrschend, bis
auch sie mit den übrigen durch Kyros ihren Untergang
findet.
1. Phrygien ist bekannt durch seinen Metallreichthum,
seine Götterdienste: Vergötterung der Heroen, der Natur-
krafte und Himmelskörper, Verehrung der Kybele durch ihre
Priester, die Kybelen (Kureten), Kabiren; ferner durch den
Reichthum seiner Könige, unter welchen fünf Midas und
zwei Gordios genannt werden. Pflugwagen, dem Zeus
geweiht, mit dem gordischen Knoten zu Gordion. Gegen
600 v. Eh/Lydien und 546 Persien unterworfen.
Die Phrygen werden als feig, knechtisch, üppig und dumm geschildert;
Ackerbau, Bergbau und Viehzucht war frühe ihnen eigen.
2. T r o a s hat nur mythische Geschichte: Teukros und
Dardanos werden als Stammväter der Teukrer und Dar-
daner genannt, ein Enkel des letzteren ist Tros, der Erbauer
Troja's. Ein Rachekrieg der Troer unter Ilos, gegen Tánta-
los , den Herrscher von Sipylos, veranlaßt die Flucht der
Pelopiden nach Griechenland und spater den Ausbruch des
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Griechenland. 39
V.c.g.
3) Dauaos kommt ans Aegypten über Rhodos zu den 1474.
Pelasgcrn nach Argos — Danaer. Unter seinen Nachkommen
spaltet sich die argeiischc Herrschaft in Argos, Tiryns und
Mykcna. Perseus, der Gründer des letzteren, hinterläßt
zwei Söhne: Sthenclos und Alkäos, wovon dieser der
Stammvater der Herakliden ist, welche durch Sthenelos und
seinen Sohn Enrysthcus ans ihrer tirynthischen Herrschaft
vertrieben, in Trachis in Thessalien und dann in Athen bei
Thcseus Aufnahme finden. Enrystheus wird geschlagen, und
die Pclopiden bemächtigen sich seiner Herrschaft. In Argos
herrscht indessen Adrastos, der mit Polyneikes gegen Theben
zieht, und nach seinem Nachfolger Diomedes gehen die drei
Reiche an den Pclopiden Orestes über, unter dessen Söhnen
die Herakliden mit Doriern einbrcchen.
4) Pelops aus Phrygien von Jlos vertrieben, kommt 1350.
über Thessalien in den Peloponnes, und gründet sich in Elis
und Arkadien eine Herrschaft. Seine Nachkommen breiten sich
im ganzen Peloponnes ans, vorzüglich bemächtigen sie sich der
Herrschaft von Mykenä und Tiryns unter Atrens und Thye-
stes, und durch Vermählungen auch Lakedamon's: Agamem-
non mit Klytämnestra, Menelaos mit Helena; sie erzeugen
den trojanischen,Krieg, und unterliegen endlich unter den
Söhnen des Orestes den Einfällen der Herakliden.
Während dieser Wanderungen und neuen Gründungen
der verschiedenen Stämme beginnt allmälig die Schifffahrt,
indem zunächst Minos, der Herrscher von Kreta, sich eine
geordnete Seemacht erbaut und dem Unwesen der Seeräuber
steuert; aber es entwickelt sich auch die Blüthe der Heroen-
zeit, in welcher kühne Helden, ausgezeichnet durch Mnth und
Körperkraft, im Kampfe erscheinen gegen alles Gefahr Dro-
hende, und mit verwandten Gemüthern und Stämmen zu
gemeinsamen, großartigen Unternehmungen sich vereinigen.
Dahin gehören: a) Der Argonautenzug, geführt von1260.
Jason aus Jolkos in Thessalien mit vier und fünfzig Helden,
um das goldene Vließ aus dem fernen Kolchis am Pontos zu
gewinnen. b) Der schon erwähnte unglückliche Zug der
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40
Griechenland.
v.c.t.
12ö0.sieben Helden gegen Theben, geführt von Polyneikes
gegen seinen Bruder Eteokles. Vorzüglich aber
1194. c) der trojanische Krieg, in welchem der achäisch-
pelopidische Stamm gegen die verhaßten Trojaner in den
Kampf tritt.
Veranlassung: Raub der Helena, der Gemalin des
Menelaos von Sparta, durch Paris, den Sohn des troi-
schcn Königs Priamos.
Anführer der Griechen: Agamemnon, Herrscher von
Korinth, Mykeua rc., der allgemein anerkannte Hauptführer,
und Menelaos, sein Bruder; Achilleus, des Pelcus und
der Thetis Sohn, Beherrscher der Myrmidonen in Thessalien,
der gewaltigste von allen; Nestor von Pylos, hochbejahrt;
Odysseus von Ithaka, durch Listen ausgezeichnet; Dio-
medes, der tapfere Tydide aus Kalydon, Herrscher von
Argos; die beiden Ajar u. s. w.
Anführer der Trojaner: Hektor, des Priamos und der
Hekuba Sohn, der tapferste, und sein Bruder Paris (Alex-
andres), der schönste; Aeneas, Sohn des Anchises;
Akamas, Archilochos, Sarpedon u. s. w.
Versammlung der Griechen im Hafen von Aulis in
Böotien; ihre Noth; Opfer — Jphigeneia. Abfahrt. Bela-
gerung Troja's. Entzweiung zwischen Agamemnon und Achil-
leus. Bedrangniß der Griechen durch Hektor, bis Achilleus
h nach dem Tode des Patroklos, seines Waffengefahrten, wieder
Theil nimmt am Kampfe. Hektor's Tod. Einnahme Troja's
1184.durch das hölzerne Pferd — Sinon's List. Priamos mit
seinen männlichen Nachkommen vertilgt; die Frauen gefangen
weggeführt. Schicksale der zurückkehrenden Griechen, —
Agamemnon, Odysseus rc.
Durch die mannichfaltigeu Wanderungen wird allmälig Cultnr
geweckt und verbreitet; vorzüglich legen die Hellenen nach und nach ihre
Wildheit ab, während die Pelasger, als die Unterdrückten, noch lange
die Spuren ihrer Rohheit bewahren. Ackerbau und Oelbau blüht
frühe schon in Attika, Weinbau in Böotien, in Attika und Aetolien.
Die Bearbeitung der Metalle, sowie die Webekunst vervollkommnen
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Extrahierte Personennamen: Helena Agamemnon
Extrahierte Ortsnamen: Griechenland Theben Sparta Paris Korinth Mykeua Thessalien Ithaka Argos Paris Aulis Böotien Attika Böotien Attika
X
A e g y p t i e r.
v- C.t. Verschiedene Auswanderungen: Kekrops nach Griechen-
land — Attika; Dañaos nach Argos, die Israeliten nach
Kanaan.
H. Don den Sesostriden bis zur Alleinherrschaft des
Psam metiches, von 1500 — 656 v. Ch. G.
* Dtythen bauern noch fort. Tyrannische Könige
suchen mit Hilfe der Krieger käste den Einfluß der Priester
zu untergraben, und drücken das Volk dnrch ungeheuere
Bauwerke.
1500. Sesostris, der große König, theilt das Land in sechs
und dreißig Nomen (nach den Haupttempeln?), dringt in
seinen Eroberungen nach Aethiopien, Norderasien, Thrakien,
mit seiner Flotte nach dem glücklichen Arabien bis über den
Ganges, kehrt nach neun Jahren zurück. Von ihm Bauwerke
und Kanäle in Menge, Obelisken, Statuen, Mauer voll
Pelusion bis Heliopolis rc., sein Tod. Fortdauernde Priester-
Aristokratie.
Mendes oder Maros, Erbauer des Labyrinthes (?).
1200. Ketes (Proteus), bei welchem Alerandros (Paris) mir
Helena sich aufhält.
Rhemphis (Rhamsinitos), sein Obelisk seit 1588 n. Ch.
vor dem Lateran in Rom.
1180. Cheops, Erbauer der größten von den drei Pyramiden
in der Nähe von Memphis. Druck des Volkes; Tempel ver-
schlossen.
1130. Chephres (Chephren), Pyramiden-Bau.
Mykerinos stellt die Götterverehrung wieder her.
Asychis (Bochoris), Gesetzgeber.
Sabakos aus Aethiopien, befestigt mehre Städte durch
Dämme, — Bubastos.
Sethos, Priester des Phtha von Theben, veranlaßt die
712. Auswanderung der Kriegerkaste; Sieg gegen Sanherib von
Assyrien. Bei der inneren Zerrüttung erfolgt eine Theilung
des Reichs in zwölf kleine Staaten, — Dodekarchie 671—
656. Labyrinth am See Möris.
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Extrahierte Personennamen: Helena Rhemphis Sethos Sethos
Extrahierte Ortsnamen: Attika Argos Kanaan Norderasien Thrakien Heliopolis Paris Rom Memphis Theben Assyrien
8
Chinesen.
fungen. Aber mit der weiteren Entwickelung des menschlichen
Geistes wurden auch höhere Kräfte in der Natur anerkannt,
die sich theils feindlich und zerstörend, theils freundlich und
wohlthuend offenbarten. Diese für sich zu gewinnen durch
Geschenke und Pflege lag dem rohen Menschen all zu nahe.
Aeussere Formen knüpften sich an die Götterverehrung, und
machten in ihrer Ausbildung von dem niederen Fetischismus
gleiche Fortschritte mit der Cultivirnng des gesellschaftlichen
Zustandes der Menschen. Die stetige Pflege der Götter und
ihrer Verehrung erzeugte den Götterdienst und mit ihm auch
bestimmte Diener oder Priester desselben, abgeschlossen von
allen weltlichen Beziehungen. Je größer und allgemeiner die
Achtung vor den Göttern sich offenbarte, um so größer war
auch der Einfluß ihrer Priester. Der weltliche Herrscher suchte
durch ihre Weihe seine Würde zu erheben, und unterlag oft
der priesterlichen Gewalt; — daher die Theokratischen
Verfassungen und Priester-Herrschaften.
§. 4.
Chinesen.
* Der Stamm der Mongolen, von welchen die Chinesen
ein Nebenzweig sind, ist aus dem Stande der Rohheit
und Knechtschaft eigentlich nie in den Stand der freien
Entwickelung übergegangen, und hat die Eigenthümlich-
keilen seiner Urzeit mit wenigen Abänderungen stets bei-
behalten.
Die Chinesen hatten eine Menge zum Theil fabelhafte
Herrscher-Dynastien, und nahmen in ihrer Vorzeit zwei große
Ueberschwemmungen an, die erste gegen 3000 v. Ch. G.,
worin Fouhi, gleich dem biblischen Noah, und die zweite,
gegen 2300 v. Ch. G., worin Pao, gleich dem griechischen
Deukalion, gerettet wurde.
Durch die reichen Produkte ihres Landes befriedigt, blieben die
Chinesen ohne alle Verbindung mit den übrigen Völkern des Alterthums;
ihre Cultur daher sehr einseitig und beschränkt; ihre Verfassung patriar-
chalisch , despotisch; ihre bürgerlichen Einrichtungen und industriellen
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10
Inder.
Heerstraßen, dem Kriegswesen rc. vor. Die ganze Nation theilte sich in
vier abgeschlossene Hauptkasten mit vielen Unterabtheilungen: die der
Bramanen (Priester), der Tschetris oder Ketri (Krieger), der
Wayshyas (Acker- und Handelsleute) und der Sudras (Hand-
werker, Dienende). Die Priester wußten die Lehre des dunkeln Pan-
theismus zum National-Götterdienste zu erheben, und sich als Diener
der Götzen mit dem unverletzlichen Scheine der Heiligkeit zu umhüllen.
Auf diese Weise gingen nicht allein Künste und Litteratur von ihnen
aus, sondern sie hatten auch die Gewalt der Gesetzgebung in Händen,
und leiteten somit den ganzen Mechanismus des indischen Staatsgebändes.
Die älteste Religion war der Brahmaismus, die Verehrung
Drahma's (Erde?), des höchsten Wesens, welches aus sich selbst die
Welt erschaffen; später zuerst im nördlichen Indien die Verehrung
Schiwa's (Feuer), und im südlichen die des Wischnu (Luft und
Wasser), welche drei Gottheiten allmälig als Ausflüsse eines einigen
höchsten Wesens gedacht wurden; — außerdem zahllose Untergötter.
Aus dem Wischnu - Dienste ging der Buddhaismus hervor, welcher
ein höchstes, unveränderliches Wesen, sowie eine Vergeltung nach dem
Tode verkündete, und allen Kasten die Priesterwürde zugänglich machte.
Von den Künsten vorzüglich frühe schon Baukunst und Webe-
kunst. Handel durch den Reichthum der Landesproducte blühend und
allgemein.
Die Litteratur ist reich an Schriften. Die vier Hauptklassen
sind: die Vedas (Religions-Urkunden), Upa vedas (Erläuterungen
der Vedas re.), Puranas (Theogonien rc.) und die Gesetze des
M eint (des ersten Sterblichen).
Die alte klassische Sprache der Inder war das seit dem fünften
Jahrhundert nach Chr. Geb. ausgestorbene Sanscrit, eine Schwester
der Zendsprache.
§. 6.
Biblische und im Besonderen Israelitische
Geschichte.
I. Von Adam bis Noah, von 4000 bis 2300 I. v. Ch. G.
* Der Mensch, ge leitet von der unsichtbaren Hand
der Gottheit, tritt allmälig aus dem rohen Naturzu-
stände über zum freien Gebrauche seiner Vernunft. Die
Bekanntschaft mit den ihn u m g e b e n d e n T h i e r e n führt
ihn zum Hirten- und N o m a d e n - L e b e n.
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» '
28 Di e d e r.
v.c.g. Nabonedos (^abynetos) weigert sich, den Bezwinger
536. Mediens, Kyros von Persien, anzucrkenncn, und wird
von ihm bei der Eroberung Babylon's gefangen genommen,—
Babylonien persische Provinz.
Die Religion der Babylonier ist vorzüglich Verehrung der
Himmelskörper: Bel (Sonne), Mylikta (Venns) rc.; vergötterte
Heroen; Opfer mit Weihrauch, auch Menschenopfer (dem glühenden
Moloch); Tempel. — Die chaldäischen Priester (Magier) allein im
Besitze der Weisheit: Sternkunde, Traumdeutung, Mathematik rc.
Von Künsten werden gerühmt ihre Gold - und Silber-Stickereien,
Webereien (Gewänder) und Purpurfärbereien rc. Daher das V o l k in
der letzteren Zeit unkriegerisch, verweichlicht, prachtliebend und üppig.
Der Handel geht über Medien, Baktrien, Persien durch Karawanen
bis Indien, zur See über den persischen Dnsen nach Arabien (von hier
Räucherwerk, Gewürze rc.), Indien, Taprobane (Elfenbein, Zimmt,
Perlen rc.); eben sö auf dem Euphrat westwärts nach Vorder - Asien.
-1 - • ■ ^
§. 12.
Meder.
* Medien steht, gleichwie Babylonien, frühe unter
assyrischen Satrapen, bis es sich unter Kyarares mit der
Zerstörung Ninive'6 606 v. Ch. G. unabhängig macht,
und 550 v. Ch. G. durch Kyros an Persien übergeht.
821. Arbakes unabhängig, König von Medien und Assyrien;
aber seine Nachfolger schnell wieder Assyrien unterworfen, bis
gegen 711 v. Ch.
700. Desokes vereint und beherrscht die sechs medischen
Stamme, — seine Burg mit sieben Mauern in Ekbatana,
Gerechtigkeitspflege rc.
647. Phraortes fällt in der Schlacht bei Ragau gegen den
assyrischen Nabuchodonosor.
625. Kyarares erobert Vorder-Asien bis zum Halys, schlägt
die Assyrier; muß aber vor den einbrechenden Scythen zurück-
606. weichen; darauf erobert und zerstört er, verbunden mit Nabo-
polasar Ninive und unterwirft sich Assyrien; er vertreibt
die Scythen aus Vorder-Asien, bezwingt die Pariher, kämpft
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
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