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Lechfeld. — Lindau, in
lieblichster Lage auf einer
Insel im Bodensee, treibt
lebhaften Handel mit der
Schweiz. — Kempten
(18 000 E.) an der Jller
vermittelt die Ausfuhr von
Käse und Butter des dnrch
treffliche Rindviehzucht be-
kauuteu Algäues.
Das Königreich Sachsen
(15000 qkm, 3 788000 E.)
breitet sich vom Nord-
abhange des Erz- und Lan-
sitzer-Gebirges bis in die
norddeutsche Tiefebeue aus
und gehört fast ganz zum
Stromgebiete der Elbe.
Die Bewohner sind größten-
teils protestantisch.
Sachsen wird in vier Kreishauptmannschaften eingeteilt.
1. Die Dresdener Kreishauptmaunschaft. Dresden,
in schöner Lage an der Elbe (390 000 E.), ist Haupt- und Resi-
denzstadt. Seiner prächtigen Bauten wie auch der reicheu Kunst-
sammlungen (weltberühmte Gemäldegalerie) wegen wird es „Elb-
Florenz" genannt. Technische Hochschule. — Meißen an der
Elbe (19 000 E.) hat die älteste Porzellanfabrik Europas. — Frei-
berg an der Mulde (30 000 E.), inmitten des großen Bergwerk-
bezirkes gelegen, hat eine Bergakademie.
2. Die Leipziger Kreishauptmaunschaft. Die Univer-
fitätsstadt Leipzig am Zusammenfluß der Pleiße und Weißen
Elster (430 000 E.) liegt in einer Ebene, auf welcher schon wieder-
holt entscheidende Schlachten geschlagen wurdeu (Völkerschlacht iiu
Bild 26. Nürnberg: Dürerhaus.
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Extrahierte Ortsnamen: Schweiz Sachsen Sachsen Dresden Europas Leipzig Nürnberg
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Konrad_Iii Konrad Friedrich Barbarossa Barbarossa Friedrich_Heinrich_dem_Löwen_Bayern Friedrich Heinrich Bernhard_von_Anhalt Otto Heinrichs Heinrichs Friedrich Friedrich
Der Bauernkrieg. Die zwölf Artikel.
17
Ingolstadt, Königshofen, Würzburg; der Herzog Anton von
Lothringen vernichtete die rebellischen elsässischen Bauern; wo man
die Bauern traf, wurden sie wie wilde Thiere gejagt und niederge-
metzelt. Luther ermunterte die Fürsten in seiner Schrift „wider die
mordischen und raubischen Rotten der Bauern" zu solchem Verfahren;
„man solle die Bauern zerschmeißen, würgen, stechen, heimlich und
öffentlich, wer da kann, und bedenken, daß nichts giftigeres, schäd-
licheres und teuflischeres sein mag als ein aufrührerischer Mensch;
er glaube, daß kein Teufel mehr in der Hölle, sondern alle in die
Bauern gefahren seien; ein Fürst könne jetzt den Himmel mit Blut-
vergießen besser verdienen, denn andere mit Beten" u. s. w. Diese
Kreuzzugspredigt eigener Art nahm man ihm um so übler auf, weil er
gerade zu derselben Zeit eine aus dem Kloster entwichene Nonne, Ka-
tharina von Bora, heirathete. Auch nach dem Kriege dauerten Rache
und Strafe fort; der Markgraf Kasimir von Brandenburg, der den
fränkischen Bauernaufstand geschürt hatte, ließ nach der Schlacht von
Königshofen 47 Bürgern von Kitzingen die Augen ausstechen, vielen die
Finger abhauen; der Profos des schwäbischen Bundes, Peter Aichelin,
knüpfte bis Ende 1526 nicht weniger als 1200 Personen auf, im gan-
zen Bundesgebiet wurden 10,000 Menschen hingerichtet, und der Pro-
fos erhielt ein Verzeichniß von denjenigen, die übergangen waren. Der
Landgraf Philipp von Hessen, der eifrigste Anhänger Luthers, ließ
gefangene Bauern in seinen Zwingern verhungern, und er und seine
Gesinnungsgenossen schärften den Predigern ein, „auf den Kanzeln wohl
zu lehren, daß die christliche Freiheit ein innerliches und kein äußerliches
Ding sei, und mit Rent, Zins, Steuer, Gilt und Dienst und dergleichen
äußerlichen Bürden und Beschwerden, wie es der Unterthan nenne, nichts
zu schaffen habe". Diesen Herren war aber die christliche Freiheit doch
etwas sehr äußerliches, denn sie griffen immer hastiger nach den Gütern
der Stifte, und Luther konnte nicht aufhören, sie dazu zu ermuntern;
mit dem Siege über die Bauern war die letzte Furcht verschwunden,
denn um den abwesenden Kaiser kümmerten sie sich nicht und eben
so wenig um das Reichsregiment. Indessen waren die Fürsten selbst
während des Bauernkriegs nicht einig; Kasimir von Branden-
burg schürte, wie oben gesagt, bei den fränkischen Bauern, der ver-
triebene und verzweifelte Herzog Ulrich von Wirtenberg wollte
durch die Bauern wieder in den Besitz seines Landes kommen (er
hatte 1519 die Reichsstadt Reutlingen weggenommen; dafür ver-
trieb ihn der schwäbische Bund, und wiederholte es, als Ulrich
mit Hilfe von dienstlosen Landsknechten zurückgekehrt war, und Oester-
reich erhielt das Herzogthum von dem Bunde gegen Ersatz der Kriegs-
kosten (220,000 Gulden), obwohl Ulrich einen Sohn hatte). Der
Bumüller, Neue Zeit. O
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452
den Süden ragen Alpenäste herein, die Mitte durchströmt die Donau , den Nor-
den der Main; abgesondert liegt die Nheinprovinz Zn 8 nach Flüssen benannte
Kreise ist das Reich abgetheilt, mit den Hauptorten: München, Passau,
Regensburg, Augsburg, Ansbach it. Nürnberg, Baireuth
Würzburg, Speier. — Als Heinrich der Löwe 1180 das Herzogthum
einbüßte, belehnte Friedrich Rothbart das Haus Wittelsbach damit, das
nachher auch die Rheinpfalz erhielt. Oft in einzelne Linien getheilt, kamen die
verschiedenen Stücke doch wieder zusammen, ja in der neuesten Zeit fügte es
Baierns günstiges Geschick, daß es zu bedeutender Größe stieg, worauf der
Kurfürst Map Joses 1806 den Königstitel annahm. Zezt regiert Ludwig I.
geboren 1786.
6. Die zwei großen.
37. Königr. Preußen. Im Ganzen 5028 Qm. mit 12,400000 Bew. ;
da die Provinzen West - und Ostpreußen nebst Posen nicht in den Bund ein-
geschlossen stnd, so enthalt das Bundesland des Königreichs 3307 Qm. mit
9 Miss. Bew. — Oestreich gehört mit etwas mehr als 10 Miss, zum Bunde;
da aber im ganzen östreichischen Lande nicht soviel wirkliche Deutsche stnd,
als nur allein in dem preußischen Bundeslands, so gilt Preußen als
größter echt de ut scher Staat. Daß der Name desselben ursprünglich
einem lettischen, von Ordensrittern im 13. Jahrh, bezwungenen Volke zukam,
ist schon oben (im Kap. Weichselgebiet) erwähnt worden ; seit 1701 umfaßt er
die sämtlichen Besitzungen des Hauses Brandenburg, od. Hohenzo llern.
Ein Mitglied der schwäbischen Grafenfamilie Hohenzollern erhielt im 13. Jahrh,
eine kaiserl. Burggrafschaft in der Umgegend Nürnbergs. Einer
von dessen Nachkommen erkaufte zur Zeit des costnitzer Concils 1415 vom
Kaiser Siegmund die Mark u. Kur Brandenburg. Da nun ein Prinz
des Hauses, der in Ostpreußen (denn die Westhälfte war zuvor an Polen ge-
fallen) das fürstliche Amt des Ordensmeisters bekleidete, der Reformation bei-
pflichtend sein Amt in ein weltliches und zwar in ein erbliches Herzogthum
verwandelte, so war es leicht, dieses Herzogthum Preußen einmal mit
Kurbrandenburg zu vereinigen, was auch 1618 erfolgte. Hiedurch
gekräftigt konnte der Kurfürst Friedrich Wilhelm d. Große (1640 —
1688) den Ausgang des 30jähr. Kriegs und die folgenden Ereignisse benutzen,
um H i n t e r p o m m e r n, Magdeburg, H a l b e r st a d t u. M i n d e n,
nebst Cleve, Mark u. Ravensburg in Westfalen zu erwerben, so
bedeutende Landstriche, daß sein Nachfolger Friedrich 1. sich zu Königsberg
1701 die Preußische Königskrone aufsetzte. Unter ihm kamen hinzu:
Teklenburg u. Lingen in Westfalen nebst Neuschatel in der Schweiz,
und unter Friedrich W i l h. I. Stücke von Vorpommern und Gel-
dern. 1740 hinterließ dieser Fürst seinem berühmten Sohne Friedrich Ii.
2047 Qm., welche durch Erwerbung Schlesiens, Oftfrieslands und West-
Preußens auf 3350 Qm. mit 5,800000 Bew. vergrößert wurden. Er starb
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
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Extrahierte Personennamen: Baireuth
Würzburg Heinrich_der_Löwe Heinrich Friedrich_Rothbart Friedrich Ludwig_I. Oestreich Siegmund Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich Friedrich Friedrich_W Friedrich Friedrich_Ii Friedrich
105
Berge; während im Schwarzwalde selbst die Kirsche erst im Sep-
tember zeitigt, und auf mancher Strecke kaum Hafer, Kartoffeln
und Wicken gedeihen. Der trefflichste Wein wachst am Abhange
des südwcstl. Bergstrichs, und heißt Markgräfler, weil ehemals
der Laudesfürst nicht wie setzt Großhcrzog, sondern Markgraf von
Baden hieß. Der Bewohner des Schwarzwaldes selbst zählt man
an 300000. Sie fällen Holz zum Verkauf, das die Bäche hinab
zum Rhein und weiter nach Holland geflözt wird. Sie treiben
Viehzucht, bauen Hafer und Kartoffeln, auch Sommerroggen, wo's
geht. Sie machen Strohhüte und Holzwaaren, vorzüglich Uhren,
jährlich an 100000 Stück 1 fl. 30 kr. bis Io fl. Auch treffliches
Kirschwasser wird bereitet, das mit dem schweizerischen wetteifert.
Man findet überdem im Schwarzwalde Hammerwerke, Glashütten,
Potasche-, Pech-, Terpentin- und Theerfledereien, wie überhaupt
in Gebirgsländern.
Die rauhe Alp
hängt zwischen Rotweil am obern Neckar und Tuttlingen an der
Donau mit dem Schwarzwalde zusammen, und breitet sich von da
nach No. 22 M. weit gegen die Quellen der Iart hin. Sie ist
eine 4 — 5 M. breite Bergflache, worin man keinen Hauptrücken
und oft kaum die Wasserscheide eutdecken kann, die mehr am nord-
westlichen hohem Rande hinzieht, so daß die größte Hälfte der
Oberdonan zugehört. Ins Neckarland fällt die Bergfläche kurz und
steil ab; gegen die Donau mit unebner schiefer Fläche. Deshalb
erscheint die Alp im Donaugebiete nicht sonderlich hoch, stattlicher
aber im Neckargebiet, wo man eine langgestreckte gebuckelte Höhe
erblickt, vor welcher einereihe Berge, wie Kegel aufragen, denen
die Spitzen abgeschnitten sind. Rauh heißt die Alp in Vergleich
mit dem umliegenden sehr fruchtbaren Gelände, besonders mit dem
herrlichen Neckarthale, wo der Obstbaum blühet, denn das hohe
Thal der Oberdouau ist minder schön. Auf den breiten Hochrücken
ists nackt und steinig, und der Kalkstein gar wasserarm. Wo es
Wälder gibt, herrscht das Laubholz vor, während im Schwarz-
walde das Nadelholz. Höhen: Schafberg, 3120' Sw. über
Roßwangen. — Heiligenberg, 3/4 M. südl. von Hechingen. —
Hohenzollern, 2620', ein Kegelberg mit dem Stammschloß des
Fürstenhauses, das im Königreich Preußen regiert. — Roßberg,
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Zz4 Das römisch-deutsche Reich im Zeitalter der Kreuzzüge.
nicht die Rede. Jeder Anspruch auf Herrschaft an der Küste schien für
ihn erloschen, als der Kaiser den Herzog Boguslaw von Pommern
belehnte, und es blieb nur der Besitz von Rügen, dessen Zins nun nicht
mehr mit dem Sachsenherzog zu theilen war. Aehnlicheö, wie mit
Sachsen, ging mit Baiern vor. Das Herzogthum ward auf einem
Reichstage zu Regensburg an den bisherigen Pfalzgrafen von Baiern,
Otto von Wittelsbach, der sich in den italischen Kriegen ausgezeichnet
hatte, verliehen. Doch hatte es nicht allein von seinem Länderbeftande
Vieles eingebüßt, sondern es wurden auch jetzt noch Gebiete von der
herzoglichen Gewalt befreit. Außerdem, daß Oestreich ausdrücklich davon
abgesondert worden war, hatte sich allmälig die am mittleren Inn und
der oberen Etsch gelegene Grafschaft Tirol davon getrennt. Jetzt aber er-
hielten die Bischöfe des Landes, die von Salzburg, Regensburg, Passau und
Freisingen, ein reichsnnmittelbares Gebiet, Regensburg ward eine freie
Reichsstadt und die im südwestlichen Baiern gegen den Lech hin ansäs-
sigen Grafen von Andechs, deren Gebiet das tirolische Land mit umfaßte,
wurden Herzoge von Meran. Die Annahme des herzoglichen Titels,
die in vielen Gebieten eine Folge der längst vorbereiteten und jetzt fest-
gestellten Reichsunmittelbarkeit war, erfolgte auch von Seiten zweier
ebenfalls abgelösten Theile des Herzogthums Kärnthen, der Markgraf-
schaften Steiermark und Krain, von denen die erstere nur diese Zeit mit
Oestreich verbunden wurde. Indem Kaiser Friedrich selbst zu der Zer-
splitterung der Herzogthümer mitwirkt, erscheint er, den sein Streben
für Erhaltung und Stärkung des kaiserlichen Ansehns neben Otto I.
und Heinrich Iii. stellt, ebenso der Macht der Verhältnisse dienstbar,
wie in dem Ausgange des langen Kampfes mit den Lombarden. Für
den Norden knüpften sich zwei große Ergebnisse an die erfolgte Um-
wälzung. Die Bildung neuer Verhältnisse, die nicht ohne gewaltsame
Zuckungen vor sich gehen konnte, trieb eine Menge von Auswanderern
in die slavischen Länder und vollendete so durch nationale Umwand-
lung die Wiedereroberung der Länder, aus welchen die Deutschen
im fünften Jahrhundert vor dem Andrange der Slaven gewichen waren.
Jetzt entschied sich durch stillen und allmäligen Sieg der seit Jahrhun-
derten gegen die Völker jenseits der Elbe geführte Kampf, und von allen
Ländern diesseits der Oder behielt nur die Lausitz eine bald inselartig
abgeschnittene slavische oder wendische Bevölkerung. Auch das Land
Schlesien, zu beiden Seiten der oberen Oder, das sich unter einer An-
zahl besonderer Fürsten von Polen fast ganz abgesondert hatte, konnte
dem Strome deutscher Colonisation nicht widerstehen. Ja dieselbe erstreckte
sich bis in die fernsten Gegenden Ungarns. Dieses Land hatte schon
um die Mitte des Jahrhunderts auf Geisa's Veranstaltung, vielleicht
unter mitwirkendem Einflüsse des Kreuzzugeö, deutsche Ansiedler, namentlich
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg]]
Extrahierte Personennamen: Boguslaw_von_Pommern Otto_von_Wittelsbach Otto Oestreich Friedrich Friedrich Otto_I. Otto_I. Heinrich_Iii Heinrich