22
Karthager.
^lassungen? und auf den Inseln des persischen Meerbusens: Tyros,
Arados. Araber dienen ihnen als Matrosen.
Die Maaren und Produkte der von ihnen besuchten Länder tauschen
sie theils gegen einander, theils gegen die Erzeugnisse ihrer eigenen
Industrie um , und so gewinnen sie durch ihren S e e h a n d e l in
Spanien: Silber, Gold, Eisen, Blei und Südfrüchte; auf den Kassite-
riden: Zinn; au den Küsten der Ostsee, der Mündung des Eridanos
(Rhenus? Padus?): Bernstein (Elektron); an den Küsten des arabi-
schen Meerbusens (Ophir — Südland?): Gold, Elfenbein, Ebenholz,
Weihrauch; auf den, persischen Meerbusen von Vorder - Indien und der
Insel Taprobane (Ieilon): Gewürze, Zimmt re.
Ihr Landhandel durch Karawanen erstreckt sich: nach Palästina:
Waizen, Rosinen, Oel, Balsam; nach Aegypten: Getraide, baumwollene
und gestickte Zeuge; nach Syrier: Wein und Wolle; nach Babylon
über Palmyra: Webereien; Arabien: Gewürze und Ranchwerk; Persien
bis ins Innere von Asien: Zimmt, Elfenbein, Ebenholz; und über
Armenien nach Vorder- und Nord-Asien: Kupfer, Pferde, Sklaven rc.
* Ihre zahlreichen Fabriken und Mannfacturen bestehen in
Purpnrfärbereien (aus dem Safte der Seemnscheln), Webereien (die
beste Leinwand von Sidon), Glas (Sand, nitrum, im kleinen Flusse
Belos), Spielsachen, Bearbeitung des Bernsteins, Elfenbeins, Goldes
und anderer Metalle.
Ihre Haupterfindungen sind: Schiffbau, Buchstabenschrift
(durch Taaut? Kadmos bringt sie nach Vöotien?), Rechenkunst,
Astronomie rc.
Religion: Vielgötterei nnt Menschenopfern, — Vergötterung
der Heroen und Naturkräfte: Herakles (sein Tempel in Alttyros, seine
Wanderungen), Baal (Sonne oder Himmel, Kronos), Kabircn und
Patäkcn, (Schutzgötter der Schiffe, Laren), Dagon und Derketo
(Fischgottheiten) rc. Priester der einzelnen Götter.
§. 9.
Karthager (Karchedonier).
I. Von der Entstehung des Staates bis zum An-
fänge des fyrakufanifchen Krieges, von 888 bis
480 v. Eh. G.
^ Unsicherheit der wenigen Nachrichten. Schnelles
Aufblühen des jugendlichen Staates. Kolonien führen
zu Eroberungen.
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24
Karthager.
Ii. Von dem Syrakusanischen Kriege bis zum ersten
Punischen Kriege, von 480 v. Ch. G. (Ol. 75,1.)
bis 264 v. Ch. G. (490 n. R. E.).
* Die falsche Politik ehrgeiziger und eroberungs-
süchtiger Könige und Feldherrn führt in der Unterneh-
mung gegen Sicilien den ersten Schritt zu Karthago's
Verderben herbei.
Die Karthager, im Besitze von Sardinien und Korsika
(durch Hasdrubel und Hamilkar, Magon's Söhne) suchen
sich auch Sicilien zu unterwerfen.
480. Nach ihrer Niederlage bei Himera durch Gelon, den
Tyrannen von Syrakus (gleichzeitig mit der Schlacht bei
Salamis) sind sie, als Verbündete von Egestä, im Kriege
gegen Dionysios I. von Syrakus unter Hannibal und Himilkon
glücklicher, erobern Selinus, Himera, Agrigentum rc. (409—
405), und gewinnen nach ihrem Siege bei Kronion unter
- Magon dem jüngeren den Halykos zu ihrer Gränze (383),
welche sie auch gegen Dionysios Ii-, sowie gegen Timoleon,
den heldcnmüthigen Korinthier, selbst nach ihrer Niederlage
am Krimessos (340), behaupten.
Die nach Timoleon's Tode (337) in Syrakus durch die
Parteien der Demokraten und Aristokraten entstehenden Ver-
wirrungen suchen die Karthager mit abwechselndem Glücke
gegen Agathokles :c. zu benutzen, und dringen, wahrend sich
dessen Micthtruppcn (Mamertiner) Messana's bemächtigen,
bis vor Syrakus. Hier, von Pyrrhos, den die Syrakusier
aus Italien rufen (277), zurück geschlagen, schließen sie, nach
dessen Abzüge, mit Hieron, dem Könige von Syrakus,
eine Verbindung gegen die Mamertiner und die von diesen zu
Hilfe gerufenen Römer.
\;— , . . ' ' %
Iii. Vom ersten Punischen Kriege bis zum Unter-
gänge Karthago's, von 264 v. Ch. G. (490 n. R. E.)
bis 146 v. Ch. G. (608 n. R. C.).
* Gegenseitige Eroberungssucht führt zwischen Rö-
mern und Karthagern einen Vernichtungskrieg herbei.
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70 Römer.
§. 17.
Römer.
Ursprüngliche Bevölkerung Italiens.
Mehre Völkerstämme bewohnten in der Urzeit unabhängig
von einander die italische Halbinsel; sie waren theilö Einge-
borne, therls Eingewanderte. Oenotrer und Peucetier
(Pelasger) mit Griechen nahmen den Süden, Tyrrhener,
die bald Pelasger, bald Sikuler und Aborigener genannt
werden, sowie Ausoner und Opiker (Osker) nahmen die
mittlere Westseite, Umbrer und Samniter die mittlere
Ostseite, Latiner mit Si kn lern die südliche Tibergegend,
Ligurer den Nordwesten, Veneter und Liburner den
Nordosten, und Etrusker (Rasena) allmälig den Norden in
Besitz. Keltische oder germanische Stämme drängen darauf
die Etrusker aus dem Norden südwärts; diese beengen die
Umbrer, unterwerfen sich die Tyrrhener, und gehen in den
Namen derselben über. Sakraner oder Kasker (vielleicht
Umbrer?) erscheinen am südlichen Tiber, bezwingen oder ver-
drängen die Sikuler (die zum Theil auf die Insel zu den
Sikauern übersetzen), und verlieren sich in dem ursprünglichen
Namen der hier sitzenden gemischten Völker, der Latiner.
Die Samniter ziehen nun in der allgemeinen Völkerbewegung
weiter südwärts, und ihrem Andrange müssen die südlichen
pelasgischcn Stämme unterliegen, bis endlich die unterdessen
aus den Latinern mächtig sich emporhebenden Römer (Pelas-
ger?) das Ganze unterwerfen.
Mythe über den Ursprung Roms.
Aeneas landet nach Trosa's Zerstörung in Latium,
vermählt sich mit Lavinia, der Tochter des Königs Latinus,
und fällt im Kampfe gegen die Etrusker; sein Sohn Asca-
nius gründet Alba longa. Albanische Könige; Numitor
und Amulius entzweit. Romulus und Remus, die
Söhne der Vestalin Rhea Sylvia, durch Faustulus gerettet
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76
S a m n i l e r » K r i e g e.
* Die Plebejer gewinnen endlich gleiche Rechte mit
den Patriciern an allen Staatsgewalten, und so gelingt
es den Römern, in ihrem Innern durch Eintracht gestärkt,
die italischen Völker sämmtlich zu bezwingen.
Die Pr a tur bleibt noch ansschließcnd den Patriciern,
welche wiederholt versuchen, den Plebejern ihre gewonnenen
Rechte wieder zu entreißen.
Kriege gegen Herniker, Gallier und Etrusker. Sieg des
jungen Mani. Torquatus gegen einen Gallier; des ersten
335. plebejischen Dictators Martius Rutilus gegen die Etrus-
. ker, und des juitgen Valerius Corvus gegen einen Gallier.
Die Zinsen des Schuldkapitals erniedrigt.
343. Erster S am ni ter-Krieg : Sidicincr und Eampaner,
von Samnitern gedrängt, sinden Hilfe bei den Römern.
Theuere Siege derselben unter ihren Consnln Valerius Corvus
und Cornelius. Cossus a In Berge Gaurns und bei Suessula,—
Rettung des Heeres durch den Tribunen 1*. Decius ut den
Engpässen. Darauf bald Frieden; denn die Latiner forderten
Gleichstellung mit den Römern.
340. Latinischer Krieg: Furchtbarer Kampf am Vesuv;
Zweikampf und Tod des jungen T. Manlius; Todesweihe des
Consuls Decius Mus; Sieg des strengen Manlius Torquatus;
eben so bei Minturna. Latium allmalig bezwungen.
337. Die römische Republik erhalt durch die Gesetze des plebe-
jischen Dictators Publilius Philo ihre Vollendung. Censoren
und Prätoren aus den Plebejern.
324. Zweiter Samniter-Krieg: Anfangs siegen die
Römer unter ihrem Dictator Papirius Cursor und dessen
Magister equitum Q. Fabius max. , aber in den caudinischen
Engpässen erleiden sie unter ihren Consuln Veturius Calvinus
und Posthumius Albinus die schmachvollste Demüthigung
durch den Samniter Pontius (sein Vater Herennius). Dar-
auf noch wiederholt wechselnde Kämpfe mit Etruskern, Um-
brern, Aequcrn, Galliern, Marsern und Samnitern, bis sie
endlich vorzüglich durch Fabius max. (des Decius Todes--
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn]]
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TM Hauptwörter (200): [T146: [Rom Römer Stadt Krieg Gallier Rmer Italien Heer Jahr Schlacht], T162: [Jahr Rom Senat Plebejer Volk Gracchus Cicero Gesetz Konsul Marius]]
Extrahierte Personennamen: Martius_Rutilus Valerius_Corvus Valerius_Corvus Cornelius Decius Veturius_Calvinus Posthumius_Albinus
Kampf gegen P y r r h u s.
77
weihe) und Onriu« Ventatns besiegt, nach der Einrichtungv.ñ.g.
des gefangenen Pontius sich unterwerfen müssen. 290.
Kampf gegen Pyrrhns. Die üppigen Tarentiner,
von den Römern bedroht, rufen Pyrrhus, den König von
Epirus zu Hilfe; er kommt mit Elephanten, siegt gegen den
Cónsul Valerius Lüvinus,am Siris (Kiueas in Rom abge- 280.
wiesen), und gegen den unbestechlichen Fabricius bei Asculum
in Apulien mit großem Verluste; darauf bringt er den Syra-
kusieru Hilfe gegen die Karthager, und wird, nach Italien
zurückgekehrt, von dem Cónsul Mauius Curius Denta-
tus bei Beucventnm geschlagen (sein Lager). Tarent ciuge- 276.
nommen; die noch übrigen italischen Völker bis 266 v. Ch.
allcsammt unterworfen.
Colonien römischer und latinischer Bürger, sowie die Muni-
tipien mit und ohne Stimm - und Würderecht in Rom, trugen dazu
bei, daß die bezwungenen Völker dem römischen Joche sich fügten; auch
wurden die meisten zu Bundesgenossen erhoben. — Die fortwährenden
Kriege entwickelten immer mehr den kriegerischen Geist der Römer,
und führten ihr Kriegswesen zu immer größerer Vollendung. Einthei-
lung der Legionen in Cohorten und Manipeln mir drei verschieden be-
wassneten Treffen, der Ilastati, Principes und Triarii Ic. —Landbau,
Staats - und Kriegsdienst waren die Hauptbeschäftigungen der Römer.
Die Religion eine Götterverehrung, die sie theils in Latinm einheimisch
fanden, theils von den Etruskern und später von den Griechen auf-
nahmen, — blinder Glaube an Vorbedeutungen und Anzeigen (Auguren),
heilige Orte, Tempel und Opfer.
Hi. Vom ersten Panischen Kriege bis zur Zerstörung
Karthago's und Korinth's, von 264 bis 146 v. Ch. G.
oder 490 bis 608 n. R. E.
* Die Eroberungssucht der Römer kennt keine Sch ran«
ken mehr, und führt sie über die Gränzen Italiens hin,
aus; sowie sie die Herrschaft zu Lande weithin durch
ihre siegreichen Waffen sich gewonnen, so suchen sie
dieselbe auch auf dem Meere fest zu begründen. Kar-
thago konnte ferner neben ihnen nicht bestehen. Aber
so groß auch die Heldentugenden erscheinen, die sie jetzt,
wie schon früher, in ihren Kämpfen entwickeln, so ver-
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal]]
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84
P o ni p e j „ s.
v.c.e. Sylla zwingt sehr schnell den Mithridatcs zum Frieden
84. (Bithynieu und Kappadocieu zurück rc.), schlägt den ^Iuul>ria,
und nachdem er sich an den Kleinasiaten gerächt, geht er über
Griechenland nach Italien zurück. Nach seiner Landung mit
Metellus und Po mp ejus verbunden, schlägt er die ihm
entgegen ziehenden Consuln (Sertorius nach Spanien), bela-
gert den jungen Marius in Präneste, siegt nach blutigem
82. Kampfe gegen die Samniter vor den Tyoren Roms, und
nachdem Präneste sich ergeben (des Marius Tod), übt er in
Rom sowie in Italien durch seine Legionen die empörendste
81. Rache (Ermordungen und Verbannungen aller Art; Casar
entflieht); als Dictator ordnet er darauf die Verfassung durch
neue Gesetze gegen die Demokratie, legt seine Würde nieder
(79) und stirbt 78 v. Ch.
8. Cu. Pomp ejus der G r. beginnt seine Laufbahn
als Haupt der aristokratischen Partei, indem er
zunächst mit dem Consul Catnlns die Gesetze Sylla's zu
erhalten sucht.
a) Den spanischen Krieg beendigt er nach der Ermor-
72. öung des Sertorius mit der Hinrichtung Perperna's.
h) Den Sklavenkrieg, in welchem Spartacus mit
empörten Sklaven Rom bedroht, rühmt er sich, ungeachtet
der Siege des L. Crassus, beendet zu haben.
o) Den Se-erauberkrieg führt er, nach den Siegen
(37. des Metcllus mit unumschränkter Vollmacht über alle Meere
versehen, in drei' Monaten zu Ende.
ck) In dem erneuten Mithridatischen Kriege, wo
73. schon Licinius Lucullus, aus seiner Provinz Cilicien heran
eilend, den Mithridates am Granicus geschlagen, ihn zur
Flucht nach Armenien zum Könige Tigranes gcnöthigt, auch
69. die Armenier besiegt und Tigranocerta eingenommen, selbst bis
Artarata gegen die Parthcr vorgcdrungen war, aber wegen
des Ungehorsams seiner Soldaten (wuchernde Ritter, Umtriebe
des Pompejnc ) zurückkehren mußte, wird Ponipejus durch
C6. die lex Manilia (von Cicero und Caesar unterstützt) zum
Feldherrn crnanttt, schlägt den wieder vorgedrungcnen Mithri-
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Extrahierte Personennamen: Sylla Marius Marius Marius Marius Cicero Caesar
88
Ä tt g u st H 5.
t.e.o.v. Monarchie der Kaiser. Von der Schlacht bei
Actinm bis znr Theilung des Kaiserreichs, oder von
Augustus bis ¿um Tode Theodosius des Gr., von
31 v. Ch. G. bis 395 n. Ch. G.
* Das r ö >ii t sch e R e i ch hat seinen Höhepunkt e r r e i ch t.
Kunst und Wissenschaft st e h e n der ä il ß cren At acht zur
Seite; aber sowie diese ohne moralische Grundlage ihren
weiten Umfang nicht zu fassen vermag, und alsbald, von
sinnlich verblendeter Selbstsucht geleitet, immer mehr
auf verderbliche Ab w ege geräth, so haben auch jene schnell
ihre B l u t h e überlebt, und gehen zum Gewöhnlichen über.
Die Völkerwanderung bedroht i in Osten d a S morsche, i u
si ch selbst zerrüttete Staatsgebäude.
1. Dynastie des octavianisch-claubischen Ge-
schlechtes und der Flavier, von 30 v. C h. G. bis 96
n. C h G.
* Sowie der Senat, das Volk und die Ritter, so sind
auch die meisten Kaiser nur von ihren sinnlichen Einge-
bungen abhängig, Despoten, die m i t b l i n d e r W i l l k ü h r
alle Menschenrechte zu Boden treten; daher denn gewöhn-
lich ihr unnatürlicher Tod.
30. 1) Caesar Oclavianus — Augustus beschenkt, Nach sei-
nem dreifachen Triumphe, Soldaten und Bürger, vermindert
die Zahl der Senatoren, laßt sich das Imperium aufdringcn,
theilt die Provinzen mit dem Senate (^ollortes praetorianae),
und gibt, indem er nach und nach alle republikanische Würden
in seiner Person vereint, von Macenas und Agrippa unter-
stützt, dem Staate Ruhe und Sicherheit.
Kriege: Die Cantabrer werden in Spanien nach wieder-
holten Kämpfen, sowie die Salasser in den Alpen bezwungen,
verschiedene Colonie» : Caesar Augusta je. Die Unruhen in
Gallien durch Agrippa gedampft; aber Niederlage des Legaten
16, Lollius durch germanische Völker. Eintheilung des römischen
Germanien in das obere und niedere. Die pannonischen Völker
von Agrippa, die Rhäter, Vindelikcr und Noriker von Tibe-
15. rius und Drusus, den Stiefsöhnen des Augustus, bekämpft.
Darauf die Feldzüge des Drusus nach dem Innern Germa-
!
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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Extrahierte Personennamen: Augustus Theodosius Caesar_Oclavianus_—_Augustus Augustus Macenas Agrippa Caesar_Augusta Agrippa Agrippa Drusus Augustus
Karthager.
25
Tyrier unter Dido bauen sich auf einer Anhöhe an der
Nordküste Afrika's an — Karthago (Karchedon). Alsbald
von ihrem Tribute an die Eingcbornen befreit, unterjochen sie
diese, und gründen Kolonien unter ihnen. An der Spitze
eines Bundes mit den übrigen phönikischcn Küstenftadten
Afrika's, suchen sie sich allmälig die Inseln des Mittelmccres
zu unterwerfen; Führer sind ihnen vorzüglich Magon und
seine Söhne Hamilkar und Hasdrubal. Sardinien
(Kornland), die Pityusa, die balearischen Inseln, Korsika,
der westliche Theil Siciliens, Malta rc. wie auch die kanari-
schen Inseln werden ihnen tributbar. Auf dem festen Lande
legen sie an den Nord - und Westküsten Afrika's, wie auch in
dem südwestlichen Spanien kleine Kolonien an, hier vorzüglich
durch Himilkon, dort durch Han non, die Enkel Magon's.
Erster Handelstractat mit Rom (?). Die Verfassung ist aristo-
kratisch mit Volksherrschaft gemischt: Zwei Suffeten (Könige oder
Konsuln, Prätoren oder Dictatoren); ein Senat mit einem engern
Ausschüsse, dem Rathe der Alten; das Volk mit der Wahl der
Magistraten und der höchsten gerichtlichen Instanz; die Feldherrn an der
Spitze der bewaffneten Macht mit einem Theile des Senates an ihrer
Seite; außerdem zur Aufrechthaltnng der Verfassung, besonders gegen
die Eingriffe der Imperatoren, ein Sicherheitsausschuß von hundert
Männern (Ephoren), die alsbald die ganze Staatsgewalt an sich
reissen.
Sitten: ursprünglich roh, - Menschenopfer, niedriger Handelsgeist.
Religion: ähnlich der phönicischeu, Stern - und Feuerdienst;
Baal oder Moloch; Kinderopfer; prachtvolle Tempel.
Der .Handel gewinnt l ,-rch die vielen Niederlagen und Kolonien
schnell einen bedeutenden Umfang: zur See durch das Mittelmeer in die
westlichen Meere; zu Lande durch Caravanen ostwärts nach Ammonium,
Ober - Aegypten, Phönicien, und südwärts durch das Gebiet der Gara-
manten bis in das Innere von Afrika. Der Umtausch geschieht wie bei
den Phöniciern, auch die Maaren und Producte sind dieselben wie dort.
Karthago in kurzer Zeit der Vereinigungspunkt unermeßlicher Reich-
thümer, der Sitz des glänzendsten Wohlstandes und mannichfaltiger
Kunstwerke.
Die Hauptmacht besteht in Miethtruppen und Kriegsschiffen
(Quadriremeu); — Sklaven, Ruderknechce; abgerichtete Kriegselephanten.
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Extrahierte Ortsnamen: Karthago Magon Sardinien Korsika Malta Nord Spanien Rom Afrika Karthago
Assyrier.
25
der unter den mannichfaltigsten Wechseln und furchtbar-
sten Anstrengungen von beiden Seiten das in Parteien
zerrissene Karthago, so hoch es auch durch Hannibal's
Heldenthaten emporgestiegen, ins Verderben stürzt.
2>n ersten punischen Kriege büßt Karthago mit dem Ver-
luste Siciliens und Sardiniens seine Herrschaft über das
Mittelmeer; im zweiten punischen'kriege rächt zwar Hannibal
die Schmach seines Vaterlandes durch die herrlichsten Siege,
muß aber, den Parteien unterliegend, nach seiner Niederlage
bei Zama einen Frieden eingehen, der Karthago, seiner Flotte
beraubt, unter Rom's Vormundschaft stellt, — Masiniffa;
und im dritten punischen Kriege muß es, aller Demüthigungen
ungeachtet, den verzweiflungsvollen Kampf für seine Vernich-
tung kämpfen*).
§. 10.
Assyrier.
* Die Könige sind entweder despotische Eroberer,
oder unwürdige Weichlinge; daher geschieht weder von
ihnen, noch von ihren sklavischen Völkern irgend etwas
für die allgemeine C u l t u r.
Dunkle Sagenzeit. Unsichere Nachrichten bis
gegen 770 v. Ch. G. Nimrod soll Babylon, Assur soll
Ninive erbaut haben. Als der eigentliche Gründer des großen
assyrischen Reiches wird Niños genannt, der Babylo-
nien, Medien, Armenien und überhaupt alles Land zwischen
Nil und Tanais unterjocht. Bei seiner Belagerung Baktra's
vermählt er sich mit Sem ira mis, die ihm in der Herrschaft
nachfolgt; sie erweitert und verschönert Babylon (Mauern,
Thore, Thürme, Kanäle rc.), dringt erobernd durch Aegypten
bis Aethiopien, nach Lybien, und von da gegen Indien
(Stabrobates mit seinen Elephanten); sie siegt in der ersten
Schlacht am Indos, eilt aber, in der zweiten geschlagen,
nach Baktrien zurück und verschwindet. Ihr Sohn
*) Das Nähere aus den punischen Kriegen gehört in die römische
Geschichte. t
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal]]
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TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T27: [Krieg Römer Rom Hannibal Karthager Karthago Jahr Scipio Spanien Rmer], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
» '
28 Di e d e r.
v.c.g. Nabonedos (^abynetos) weigert sich, den Bezwinger
536. Mediens, Kyros von Persien, anzucrkenncn, und wird
von ihm bei der Eroberung Babylon's gefangen genommen,—
Babylonien persische Provinz.
Die Religion der Babylonier ist vorzüglich Verehrung der
Himmelskörper: Bel (Sonne), Mylikta (Venns) rc.; vergötterte
Heroen; Opfer mit Weihrauch, auch Menschenopfer (dem glühenden
Moloch); Tempel. — Die chaldäischen Priester (Magier) allein im
Besitze der Weisheit: Sternkunde, Traumdeutung, Mathematik rc.
Von Künsten werden gerühmt ihre Gold - und Silber-Stickereien,
Webereien (Gewänder) und Purpurfärbereien rc. Daher das V o l k in
der letzteren Zeit unkriegerisch, verweichlicht, prachtliebend und üppig.
Der Handel geht über Medien, Baktrien, Persien durch Karawanen
bis Indien, zur See über den persischen Dnsen nach Arabien (von hier
Räucherwerk, Gewürze rc.), Indien, Taprobane (Elfenbein, Zimmt,
Perlen rc.); eben sö auf dem Euphrat westwärts nach Vorder - Asien.
-1 - • ■ ^
§. 12.
Meder.
* Medien steht, gleichwie Babylonien, frühe unter
assyrischen Satrapen, bis es sich unter Kyarares mit der
Zerstörung Ninive'6 606 v. Ch. G. unabhängig macht,
und 550 v. Ch. G. durch Kyros an Persien übergeht.
821. Arbakes unabhängig, König von Medien und Assyrien;
aber seine Nachfolger schnell wieder Assyrien unterworfen, bis
gegen 711 v. Ch.
700. Desokes vereint und beherrscht die sechs medischen
Stamme, — seine Burg mit sieben Mauern in Ekbatana,
Gerechtigkeitspflege rc.
647. Phraortes fällt in der Schlacht bei Ragau gegen den
assyrischen Nabuchodonosor.
625. Kyarares erobert Vorder-Asien bis zum Halys, schlägt
die Assyrier; muß aber vor den einbrechenden Scythen zurück-
606. weichen; darauf erobert und zerstört er, verbunden mit Nabo-
polasar Ninive und unterwirft sich Assyrien; er vertreibt
die Scythen aus Vorder-Asien, bezwingt die Pariher, kämpft
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