22
Karthager.
^lassungen? und auf den Inseln des persischen Meerbusens: Tyros,
Arados. Araber dienen ihnen als Matrosen.
Die Maaren und Produkte der von ihnen besuchten Länder tauschen
sie theils gegen einander, theils gegen die Erzeugnisse ihrer eigenen
Industrie um , und so gewinnen sie durch ihren S e e h a n d e l in
Spanien: Silber, Gold, Eisen, Blei und Südfrüchte; auf den Kassite-
riden: Zinn; au den Küsten der Ostsee, der Mündung des Eridanos
(Rhenus? Padus?): Bernstein (Elektron); an den Küsten des arabi-
schen Meerbusens (Ophir — Südland?): Gold, Elfenbein, Ebenholz,
Weihrauch; auf den, persischen Meerbusen von Vorder - Indien und der
Insel Taprobane (Ieilon): Gewürze, Zimmt re.
Ihr Landhandel durch Karawanen erstreckt sich: nach Palästina:
Waizen, Rosinen, Oel, Balsam; nach Aegypten: Getraide, baumwollene
und gestickte Zeuge; nach Syrier: Wein und Wolle; nach Babylon
über Palmyra: Webereien; Arabien: Gewürze und Ranchwerk; Persien
bis ins Innere von Asien: Zimmt, Elfenbein, Ebenholz; und über
Armenien nach Vorder- und Nord-Asien: Kupfer, Pferde, Sklaven rc.
* Ihre zahlreichen Fabriken und Mannfacturen bestehen in
Purpnrfärbereien (aus dem Safte der Seemnscheln), Webereien (die
beste Leinwand von Sidon), Glas (Sand, nitrum, im kleinen Flusse
Belos), Spielsachen, Bearbeitung des Bernsteins, Elfenbeins, Goldes
und anderer Metalle.
Ihre Haupterfindungen sind: Schiffbau, Buchstabenschrift
(durch Taaut? Kadmos bringt sie nach Vöotien?), Rechenkunst,
Astronomie rc.
Religion: Vielgötterei nnt Menschenopfern, — Vergötterung
der Heroen und Naturkräfte: Herakles (sein Tempel in Alttyros, seine
Wanderungen), Baal (Sonne oder Himmel, Kronos), Kabircn und
Patäkcn, (Schutzgötter der Schiffe, Laren), Dagon und Derketo
(Fischgottheiten) rc. Priester der einzelnen Götter.
§. 9.
Karthager (Karchedonier).
I. Von der Entstehung des Staates bis zum An-
fänge des fyrakufanifchen Krieges, von 888 bis
480 v. Eh. G.
^ Unsicherheit der wenigen Nachrichten. Schnelles
Aufblühen des jugendlichen Staates. Kolonien führen
zu Eroberungen.
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» '
28 Di e d e r.
v.c.g. Nabonedos (^abynetos) weigert sich, den Bezwinger
536. Mediens, Kyros von Persien, anzucrkenncn, und wird
von ihm bei der Eroberung Babylon's gefangen genommen,—
Babylonien persische Provinz.
Die Religion der Babylonier ist vorzüglich Verehrung der
Himmelskörper: Bel (Sonne), Mylikta (Venns) rc.; vergötterte
Heroen; Opfer mit Weihrauch, auch Menschenopfer (dem glühenden
Moloch); Tempel. — Die chaldäischen Priester (Magier) allein im
Besitze der Weisheit: Sternkunde, Traumdeutung, Mathematik rc.
Von Künsten werden gerühmt ihre Gold - und Silber-Stickereien,
Webereien (Gewänder) und Purpurfärbereien rc. Daher das V o l k in
der letzteren Zeit unkriegerisch, verweichlicht, prachtliebend und üppig.
Der Handel geht über Medien, Baktrien, Persien durch Karawanen
bis Indien, zur See über den persischen Dnsen nach Arabien (von hier
Räucherwerk, Gewürze rc.), Indien, Taprobane (Elfenbein, Zimmt,
Perlen rc.); eben sö auf dem Euphrat westwärts nach Vorder - Asien.
-1 - • ■ ^
§. 12.
Meder.
* Medien steht, gleichwie Babylonien, frühe unter
assyrischen Satrapen, bis es sich unter Kyarares mit der
Zerstörung Ninive'6 606 v. Ch. G. unabhängig macht,
und 550 v. Ch. G. durch Kyros an Persien übergeht.
821. Arbakes unabhängig, König von Medien und Assyrien;
aber seine Nachfolger schnell wieder Assyrien unterworfen, bis
gegen 711 v. Ch.
700. Desokes vereint und beherrscht die sechs medischen
Stamme, — seine Burg mit sieben Mauern in Ekbatana,
Gerechtigkeitspflege rc.
647. Phraortes fällt in der Schlacht bei Ragau gegen den
assyrischen Nabuchodonosor.
625. Kyarares erobert Vorder-Asien bis zum Halys, schlägt
die Assyrier; muß aber vor den einbrechenden Scythen zurück-
606. weichen; darauf erobert und zerstört er, verbunden mit Nabo-
polasar Ninive und unterwirft sich Assyrien; er vertreibt
die Scythen aus Vorder-Asien, bezwingt die Pariher, kämpft
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170 Auflösung des deutschen Kaiserrstchs.
v.c.t. Franz schließt, nach seiner Unterredung zu Saroschütz
mit Napoleon, Waffenstillstand, und der von allen Seiten
sich zeigenden Hilfe ungeachtet, nachdem Preussen (Haugwitz)
zu Wien einen Vergleich eingegangen, den Frieden zu
1805.Preßburg: Oesterreich verliert Tyrol an Baiern; schwä-
bische Besitzungen an Würtemberg und Baden, Venedig rc.
an Italien; erhalt Salzburg rc. Der Churfürst von Baiern
und Würtemberg — Könige, Baden — Churfürst mit völliger
Souveränetät.
2806. Ioseph Napoleon erblicher König von Neapel und
Sicilien. Ferdinand flüchtet nach Sicilien.
Ludwig Napoleon — König von Holland. Prinz
iliurai — Herzog von Cleve/und Berg. Berliner — Fürst
von Iveufchatcl. Prinz Eugen Beauhamois mit der Prinzessin
Auguste von Baiern vermahlt rc.
Rheinbund unter Napoleon's Protectorat zwi-
schen Baiern, Würtemberg und vierzehn kleineren Fürsten; der
Churerzkanzler — Fürst-Primas des Bundes, sämmtlich sou-
verän; die anderen Reichsstände mediatisirt. Frankfurt, Sitz
der Bundesversammlung, dem Fürsten - Primas.
Franz H. legt seine deutsche Krone nieder, erklärt sich
zum erblichen Kaiser der österreichischen Monarchie, — völ-
Ang. lige Auflösung der deutschen Reichsverfassuug.
Die Reichsverfassung ist bis zum Lüneviller Frieden ohne bedeutende
Veränderung; durch ihn die Kreisrintlmung aufgehoben. Der Reichs-
tag seit 1663 beständig, wurde durch Bevollmächtigte des Kaisers und
der Reichsstände beschickt; bei reichstägigen Berathungen drei Collegien:
das Churcollegium, der Fürstenrath und das reichsstädtische Collegium.
Das Reichsk-mmergericht hatte, mehrer Beschlüsse ungeachtet,
seit 1782 doch nur einen Kammerrichter, zwei Präsidenten und fünf und
zwanzig Beisitzer. Der Reichshofrath hatte seinen Sitz am kaiser-
lichen Hof, seit dem westphälischcn Frieden von gleicher Gerichtsbarkeit
mit dem Kammergerichte, ausschließlich für Erkenntnisse über ganze
Fürstenthümer rc.; er bestand aus achtzehn Mitgliedern, sämmtlich vom
Kaiser ernannt und besoldet.
Das Zeitalter der klassischen Litteratur hat vorzüglich durch Fried-
richs U. Einfluß begonnen. Die Dichtkunst, durch Lessing und
/
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Extrahierte Personennamen: Franz Franz Napoleon Haugwitz Ioseph Napoleon Ferdinand Ludwig_Napoleon_— Ludwig Napoleon Iveufchatcl Eugen_Beauhamois Eugen Auguste_von_Baiern Franz_H. Franz Reichshofrath
Zweiter Pariser Frieden.
\ 77
Lebensgefahr, Graf Nostitz); auch bei tzualrcbra« gewinnt 1815.
Xev gegen die Engländer rc. einige Vortheile (Herzog von
Braunschwcig fällt). Aber Wellington, von Blücher zur
rechten Zeit unterstützt, siegt bei Waterloo an den Höhen
von Genappe* unfern von La belle Alliance. Die Franzosen
auf der verworrensten Flucht» Napoleon kaum entkommen,
wird, nachdem die Verbündeten, nach noch einigen Gefechten,
schon am 10. Zuli in Paris cingezogen, von Rochefort nach
St. Helena gebracht (stirbt den 5. Mai 1821). Ludwig
wieder eingesetzt.
Der zweite Pariser Frieden unter härteren Bedin-
gungen abgeschlossen am 20 Nov. *). — Heiliger Bund
der drei sieggekrönten Herrscher. Fortdauernde Bun-
desversammlung für die gemeinsamen Angelegenheiten Deutsch- „
lands zu Frankfurt a. M. den 5. Nov. eröffnet, der deutsche 1816.
Bund für eine selbstständige Macht erklärt.
A n h a n g.
Allgemein wichtige Ereignisse der netteren Zeit.
1) Oesterreich bewahrte, sowie Preussen, in seinem
Innern ungestörten Frieden, aber Kaiser Franz stirbt 1835 d.
2. März, und sein ältester Sohn folgt ihm als Ferdinand I.
2) Frankreich: seit 1818 nach dem Congresse zu Aachen,
von der Besatzungparmee befreit - und unter die Hauptmächte
Europa's wieder ausgenommen. Parteien in der Deputirten-
kammer. Der Herzog von Berry durch Louvel 1820 ermor-
det; in demselben Jahre der Herzog von Bordeaux geboren.
*) Die geraubten Kunstschätze weggeführt. Frankreich auf die Grän-
zen von 1790 beschränkt, muß Marienburg, Philippeville und
Bouillon an die Niederlande, Saarbrück und Saarlouis an Preussen,
und Landau au Daiern (zur deutschen Bundesfestung) abtreten,
700 Mill. Franken Kriegskosten zahlen, und ein Heer von 150000
Mann verbündeter Truppen (darunter 30000 Mann Preussen unter
Ziethen) unter dem Herzoge von Wellington drei bis fünf Jahre
lang auf seiner Nordostgränze unterhalten.
* für international»
Schut'oia. ‘ j-rschunfl
Brauns; 9weig
6cbuu>ochbit>li0tl «k
j.
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Extrahierte Personennamen: Graf_Nostitz Napoleon Helena Ludwig Ludwig Franz Franz März Ferdinand_I. Berry
Extrahierte Ortsnamen: Wellington Paris Frankfurt Oesterreich Frankreich Aachen Bordeaux Frankreich Marienburg Niederlande Saarbrück Preussen Landau Wellington
8
1477 er die Habsburgsche Hausmacht aufs neue durch feine Vermählung
mit Maria, der Tochter Karls des Kühnen, Erbin von Burgund
(S. Ii, 97) später durch die seines Sohnes Philipp des Schönen
"oe mit Johanna, der Erbin von Spanien (nach dem Tod des Jn-
fanten).
Maximilian — Maria -— Ferdinand v. Aragon — Jsabella v. Castilicn
t 1519 f 1482 f 1516 f 1504
Philipp der Schöne --- Johanna die Wahnsinnige
ch 1506 p 1555
Karl I und V
gcb. 1500 ch 1558.
Diese Quelle von Habsburgs Aufschwung ist aber zugleich
der Anfang des jahrhundertelangen Gegensatzes der Habsburgischen
und der französischen Macht, der Grund zu Deutschlands Schwäch-
ung, auch zur Hemmung der Kirchenreformation.
b. Reformen der Reichsverfassung unter ihm. Des
Königs Interesse ist vorwiegend nach Außen gerichtet: auf Er-
weiterung seiner Hausmacht, Herstellung der europäischen Bedeu-
tung des deutschen Kaiserthums, auf den Schutz der Reichsgrenzen,
daher auf Erhöhung der Streitkräfte des Reichs. Tie Stände
suchen die Schäden im Innern, doch mit Wahrung ihrer In-
teressen, zu heilen. In diesem Gegensatz der Königsgewalt und
der ständischen Ansprüche zersplittern sich die Kräfte des Reichs,
die Maximilian nicht zu organisieren verstand.
Erster Versuch, dem Reich eine Verfassung zu geben, auf dem
1495reichstag zu Worms 1495; — Verdienste des patriotischen
Kurfürsten - Erzkanzlers Berthold von Mainz. 1. Allgemeine
Reichssteuer, der s. g. gemeine Pfennig nach der Kopfzahl;
2. Allgemeiner ewiger Landfriede und Reichskammergericht, das
in des Kaisers Namen Recht sprach, mit festem Sitz (zuerst
in Frankfurt a. M., zuletzt in Wetzlar), Abbild der Reichsver-
fassung, der Kammerrichter vom Kaiser, die 16 Beisitzer von
den Stünden ernannt; 3. Ein Reichsrath als Centralgewalt und
immerwährende Regierungsbehörde aus Mitgliedern der Stände
i5oo (ausgeführt erst auf dem Augsburger Reichstag 1500); 4. (in
1512 dieser Form erst auf dem Kölner Reichstag 1512). Die Ein-
theilung des Reiches in 10 Kreise, besonders zur Exemtion der
reichskammergerichtlichen Urtheile, mit Kreishauptleuten an der
Spitze: Oesterreich, Baiern, Franken, Schwaben, Oberrhein,
Niederrhein, Burgund, Westfalen, Niedersachsen, Obersachsen —
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Extrahierte Personennamen: Maria Maria Karls Karls Philipp Philipp Johanna Maximilian_—_Maria_-— Maximilian Maria Ferdinand Jsabella Philipp_der_Schöne Philipp Johanna Karl_I Karl Maximilian Maximilian Berthold_von_Mainz Allgemeine
Reichssteuer
98
Karl Theodor von Baiern unter anfänglicher Gutheißung Ruß-
lands und Frankreichs für den Plan, Baiern gegen feine Nieder-
lande (außer Luxemburg und Namur) mit dem Titel eines Königs
von Burgund einzutauschen.
Karl August von Zweibrücken sucht gegen diesen Plan wieder
an Friedrich Rückhalt, der die Ausführung hindert. Der deutsche
Fürstenbund zur Aufrechthaltung der Reichsverfasfung von den
angesehensten Reichsfürsten unter Preußens Leitung geschloffen.
Friedrich der Große f am 17. August 17sb.
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Extrahierte Personennamen: Karl_Theodor_von_Baiern Karl Karl August Friedrich_Rückhalt Friedrich Friedrich August
14
Philipp Melanch th o n (Schwarzerd oder Schwarzert? von Neuchlin
gräcisiert, seit 153 l Melanthon geschrieben) 1497 — 1560, Sohn eines Waffen-
schmieds zu Breiten in der Rheinpfalz, Großneffe Renchlins, nach den ersten
Studien in Pforzheini und Heidelberg, von 1512 — 1518 in Tübingen, gab
16 jährig eine griechische Grammatik heraus und hielt 1514 als Magister philo-
logische und philosophische (Aristoteles) Vorlesungen, 1518 zunächst als Lehrer
des Griechischen nach Wittenberg berufen, Verbindung humanistischer und theo-
logischer Arbeiten; „praeceptor dennaniae"; Luthers Freund und reformatorifcher
Geh nlfe.
2. Einmischung politischer Verhältnisse und Bewegungen.
a. Das Reichs oberhaupt und die Reformation:
tsi9 Tod Maximilians 12. Januar 1519. Wahlbewegung und Gähr-
ung. Heinrich Viii von England war nur vorübergehend Thron-
bewerber. Eine mächtige Partei im Reiche mit dem Pabst für
Franz I von Frankreich (1515 — 1547). Ulrich von Würtem-
berg, auch mit dem Schwäbischen Bund und seinen eignen Stän-
den in Zwiespalt, überfällt die Reichsstadt Reutlingen; Franz von
Sickingen, im kaiserlichen Dienst/ vertreibt den Landesfriedens-
brecher unter Mithülfe Baierns und des Schwäbischen Bundes
von Land und Leuten, wirkt llach Kräften für Karls Wahl und,
durch Hutten angeregt, für die Reformation (Druckerei auf der Ebern-
burg, wo auch Hutten feit 1520). Friedrich der Weise, den die
antihabsburgische Partei zuletzt selbst für die deiltsche Krone auser-
sehen, lehnt ab und stellt sich endlich auf Karls Seite. Dessen ein-
stimmige Wahl zu Frankfurt im Juni 1519 auf Grund einer Wahl-
capitulation. Adel, Städte und Bauernstand fetzen für die
Verwirklichung ihrer politisch-socialen sowie ihrer kirchlichen Re-
formplane ihre Hoffnung auf den jungen König. Mit Luther
und der Reformation knüpft eine Partei des Adels, deren Wort-
führer Hutten, deren Schwert Sickingen war, Verbindung an.
Ihre Idee: eine deutsche Nationalkirche mit Karls Hülfe oder
nüt revolutionären Mitteln. Im Geiste dieser Bewegung Luthers
1520 gleichzeitige Schriften,An den christlichen Adel deutscher Nation:
von des christlichen Standes Besserung' und ,6s captivitate
Babylonica ecclesiae praeludium1 — die eigentliche Lossagung
von Rom. Verbrennung der Bannbulle in Wittenberg.
Karl V, im Oktober in Aachen gekrönt, erscheint in Deutsch-
land, wenn auch keineswegs für die Plane der Reichsritterfchaft
oder die Reformation, so doch durch Erasmus' Einfluß irnd aus
Rücksicht gegen Friedrich den Weifen gegen Luther milde gestimmt.
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Extrahierte Personennamen: Philipp_Melanch Philipp Melanthon Großneffe_Renchlins Aristoteles Maximilians Heinrich_Viii_von_England Heinrich Franz_I_von_Frankreich Franz Ulrich_von_Würtem- Franz_von
Sickingen Franz Baierns Karls Friedrich Karls Karls Karl_V Karl Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Schwarzerd Rheinpfalz Pforzheini Heidelberg Tübingen Wittenberg Maximilians Karls Ebern- Karls Frankfurt Karls Luthers Rom Wittenberg Aachen Deutsch-
40
von allen unter Spartas Leitung stehenden Unternehmungen.
Durch seine demokratische Staatsform wird der Gegensatz
gegen das aristokratische Sparta noch verschärft.
Alle übrigen Staaten der Halbinsel bilden unter Sparta
den peloponnesischen Bund: Sparta leitender Vorort in
der auswärtigen Politik und im Kriege*); Verpflichtung der
Bundesgenossen zu bestimmten Geld- (¿Qyvqiov qijtov) und Trup-
penleistungen; ein Bundesrath mit Stimmengleichheit aller Theil-
nehmer, der nach Mehrheit der Stimmen Beschlüsse faßte.
Korinth nach Sparta die einflußreichste Stadt im Bunde, die
erste Seemacht.
Im Innern der Bundesstaaten wachte Sparta über der
Beibehaltung der altdorisch-aristokratischen Verfassung. Sein
Kampf gegen die während des 7. und 6. Jahrhunderts auch
theilweise im Peloponnes (Sikyon, Korinth) auftauchende Tyrannis.
Um die Mitte des sechsten Jahrhunderts steht Sparta un-
bestritten an der Spitze der Halbinsel, deren eigentliche Haupt-
stadt es ist. Dadurch aber auch die erste hellenische Macht
überhaupt.
Vi. Athen.
Geographisches (vgl. S. 8).
Attika (Artixrf — 'Axrixrj oder *Axxala von axtij?**) die
südlichste Landschaft Mittelgriechenlands, eine Halbinsel von der
Form eines mit der Spitze südostwärts gekehrten Dreiecks, gegen
40 □ M. mit einer Küstenstrecke von c. 24 Meilen. Von
Böotien ist das Land durch den Kithäron geschieden. Sein
Hauptgebirge ist der meist Wald- und wildreiche Parnes
(Ilc/.Qvtjg), südöstlich davon der marmorreiche Brilettos (Bqi-
Xrjrroq, auch to Tlivxtxixdv ogog), dessen Südfuß durch ein breites
Thal von dem honigreichen Hymettos (Y^rrov) geschieden ist.
Das einst silberhaltige Lauriongebirge mit Cap Sunion.
Das Land hat zwei anbaufähige Ebenen, die von Athen und
*) Wo es den Oberfeldherrn und (neben deren eignen Führern) die Führer •
der verbündeten Contingente (fevayol) stellte.
**) S. Bursian, (Äriech. Geogr. I, 251, Note 2. Dagegen denkt Curtius
Griech. Etym. 598 an aarae^ ,Stadtgebiets
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Das „Historische Hülssbuch" für die oberen Klassen von Gym-
nasien und Realschulen von Prof. Dr. W. Herbst besteht
aus 3 Theilen:
I. Theil: Alte Geschichte, in zwei Ausgaben:
Ausgabe für Gymnasien, gr. 8. 13'/» Bogen. 18 Sgr.
Ausgabe für Realschulen, gr. 8. 13 Bogen. 18 Sgr.
Ii. Theil: Geschichte des Mittelalters, gr. 8. 7 Bogen.
15 Sgr.
Iii. Theil: Neuere Geschichte, gr. 8. 8 Bogen. 16 Sgr.
Als Vor- und Fürwort zu dem „Hülfsbuch" erschien
in unserem Verlage: Zur Frage über den Geschichtsunterricht
auf höheren Schulen. Von Prof. Dr. W. Herbst. 1869.
58 Seiten. 7 Sgr.
Der Vers, sagt auf S. 9: Jetzt, wo sich das „Hülfsbuch" durch die ersteu
und schwersten Anfänge glücklich durchgearbeitet hat, ist es meine Absicht, auf
Grund neuer, an und mit dem Buche selbst gemachter Erfahrungen von Ziel,
Plan und Methode etwas eingehender zu handeln, als dies in den Vorworten
zur ersten Auflage möglich war.
Das Koni gl. Preuß. Ministerium der geistlichen, Unterrichts-
und M c d i c i n a l - A u g e l e g e n h e i t e n, dem wir das „Hülfsbuch" zur Prüfung
und event. Empfehlung vargelegt haben, hat uns darauf nachstehendes Schreiben
zugehcn lassen.
„Auf die Eingabe vom 10. v. M., mit welcher die Verlagshandluug mir
das historische Hülfsbuch von Dr. Herbst vorgelegt hat, erwiedere ich, daß ich
die Trefflichkeit dieses Lehrmittels anerkenne. Der Gegenstand ist darin, wie es
von dem sachkundigen und in bewährter Praxis stehenden Verfasser zu erwarten,
sehr zweckmäßig behandelt. Gleichwohl kann ich nach den in dieser Beziehung
maßgebenden Grundsätzen die gewünschte allgemeine Empfehlung des Buches
nicht eintreten lasser:, werde aber, wie es bereits in der Rheinprovinz und in
Westfalen geschehen ist, die auf Einführung desselben gerichteten Anträge der
Königlichen Proviuzial-Schul-Collegicu gern genehmigen."
Berlin, den 2. Mürz 1867.
Der Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medicinal-Angelcaenheiten.
In Vertretung: Lehnert.
Viele andere Zuschriften an die Verlagshandlung von deutschen Schulmännern
nah und fem sprachen sich höchst günstig und wohlwollend über das „Hülfs-
buch" aus, welche Urtheile denn auch durch die Stimme der allgemeinen Kritik
sich öffentlich kund gaben. Wir neunen hier: Allgemeine deutsche Lehrer-
zeitnng 1864 Nr. 34. 1863 Nr. 5)2. Allgemeine Schulzeitung 1866
Nr. 11, 1867 Nr. 38. Blätter für häusliche Erziehung und prak-
tischen Unterricht 1867 Nr. 17. Historische Zeitschrift 1867 Xi. Bd.
Literarisches Centralblatt 1864 Nr. 21. Unterrichtszeitung für
Oesterreich 1864 Nr. 10 u. m. a.
Eine neue Bestätigung über den Werth des „Hülfsbuches" darf die Ver-
lagshandlung wohl darin erblicken, daß von demselben bereits eine holländische
Uebersetzung erschienen ist.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung]]
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Extrahierte Personennamen: Mürz
Extrahierte Ortsnamen: Rheinprovinz Westfalen Berlin Oesterreich
68
Technische Hochschulen sind in Aachen. Berlin, Danzig,
Hannover, München, Dresden, Stuttgart, Karlsruhe, Darmstadt und
Braunschweig.
e) Das im Jahre 1871 gegründete Deutsche Reich ist ein Bund
von 2 5 Staaten, zu denen noch ein Reichsland kommt. An
der Spitze steht der jeweilige König von Preußeu, der den Titel
„Deutscher Kaiser" führt. Er vertritt das Reich völkerrechtlich,
hat im Namen des Reiches Krieg zu erklären und Frieden zu
schließen und führt den Oberbefehl über das Landheer und die
Kriegsflotte.
Die Gesetzgebung wird ausgeübt durch den Bundesrat und
den Reichstag. Der Bundesrat besteht aus den Bevollmächtigten
der einzelnen Regierungen, die im ganzen 58 Stimmen führen; der
Vorsitz steht Prenßen zu. das ihn durch den Reichskanzler ausübt.
Den Reichstag bilden 397 Vertreter des Volkes, die in direkter
Wahl auf fünf Jahre gewählt werden. Die Gesetze des Reiches
gehen denen der Einzelstaaten vor.
Jeder Bundesstaat hat selbständige V e r f a s s u u g und eigene
Regierung; doch unterliegen alle wichtigen gemeinsamen Angelegen-
heiten der Reichsgewalt — vor allem das Heerwesen und die
Kriegsmarine, die Vertretung des Reiches nach außen, die Zölle,
die Rechtspflege und das Post- und Telegraphenwesen (außer in
Bayern und Württemberg).
f) Kolonien. Seit dem Jahre 1884 besitzt das Deutsche
Reich in Afrika: 1. Togo, 2. Kamerun, 3. Deutsch-Südwestafrika
(siehe S. 203) und 4. Dentsch-Ostafrika (S. 206); in der Süd-
see: 5. Kaiser-Wilhelms-Land mit dem Bismarck-Archipel und den
deutschen Salomonsinseln und 6. die Marschallinseln (S. 249).
Dazu kamen 1898 in China 7. die Bucht von Kiautschou (S. 175)
und 1899 durch Kauf von Spanien in der Süd see 8. die
Marianen, Karolinen und Palau-Jnseln (S. 250).
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