22
Karthager.
^lassungen? und auf den Inseln des persischen Meerbusens: Tyros,
Arados. Araber dienen ihnen als Matrosen.
Die Maaren und Produkte der von ihnen besuchten Länder tauschen
sie theils gegen einander, theils gegen die Erzeugnisse ihrer eigenen
Industrie um , und so gewinnen sie durch ihren S e e h a n d e l in
Spanien: Silber, Gold, Eisen, Blei und Südfrüchte; auf den Kassite-
riden: Zinn; au den Küsten der Ostsee, der Mündung des Eridanos
(Rhenus? Padus?): Bernstein (Elektron); an den Küsten des arabi-
schen Meerbusens (Ophir — Südland?): Gold, Elfenbein, Ebenholz,
Weihrauch; auf den, persischen Meerbusen von Vorder - Indien und der
Insel Taprobane (Ieilon): Gewürze, Zimmt re.
Ihr Landhandel durch Karawanen erstreckt sich: nach Palästina:
Waizen, Rosinen, Oel, Balsam; nach Aegypten: Getraide, baumwollene
und gestickte Zeuge; nach Syrier: Wein und Wolle; nach Babylon
über Palmyra: Webereien; Arabien: Gewürze und Ranchwerk; Persien
bis ins Innere von Asien: Zimmt, Elfenbein, Ebenholz; und über
Armenien nach Vorder- und Nord-Asien: Kupfer, Pferde, Sklaven rc.
* Ihre zahlreichen Fabriken und Mannfacturen bestehen in
Purpnrfärbereien (aus dem Safte der Seemnscheln), Webereien (die
beste Leinwand von Sidon), Glas (Sand, nitrum, im kleinen Flusse
Belos), Spielsachen, Bearbeitung des Bernsteins, Elfenbeins, Goldes
und anderer Metalle.
Ihre Haupterfindungen sind: Schiffbau, Buchstabenschrift
(durch Taaut? Kadmos bringt sie nach Vöotien?), Rechenkunst,
Astronomie rc.
Religion: Vielgötterei nnt Menschenopfern, — Vergötterung
der Heroen und Naturkräfte: Herakles (sein Tempel in Alttyros, seine
Wanderungen), Baal (Sonne oder Himmel, Kronos), Kabircn und
Patäkcn, (Schutzgötter der Schiffe, Laren), Dagon und Derketo
(Fischgottheiten) rc. Priester der einzelnen Götter.
§. 9.
Karthager (Karchedonier).
I. Von der Entstehung des Staates bis zum An-
fänge des fyrakufanifchen Krieges, von 888 bis
480 v. Eh. G.
^ Unsicherheit der wenigen Nachrichten. Schnelles
Aufblühen des jugendlichen Staates. Kolonien führen
zu Eroberungen.
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» '
28 Di e d e r.
v.c.g. Nabonedos (^abynetos) weigert sich, den Bezwinger
536. Mediens, Kyros von Persien, anzucrkenncn, und wird
von ihm bei der Eroberung Babylon's gefangen genommen,—
Babylonien persische Provinz.
Die Religion der Babylonier ist vorzüglich Verehrung der
Himmelskörper: Bel (Sonne), Mylikta (Venns) rc.; vergötterte
Heroen; Opfer mit Weihrauch, auch Menschenopfer (dem glühenden
Moloch); Tempel. — Die chaldäischen Priester (Magier) allein im
Besitze der Weisheit: Sternkunde, Traumdeutung, Mathematik rc.
Von Künsten werden gerühmt ihre Gold - und Silber-Stickereien,
Webereien (Gewänder) und Purpurfärbereien rc. Daher das V o l k in
der letzteren Zeit unkriegerisch, verweichlicht, prachtliebend und üppig.
Der Handel geht über Medien, Baktrien, Persien durch Karawanen
bis Indien, zur See über den persischen Dnsen nach Arabien (von hier
Räucherwerk, Gewürze rc.), Indien, Taprobane (Elfenbein, Zimmt,
Perlen rc.); eben sö auf dem Euphrat westwärts nach Vorder - Asien.
-1 - • ■ ^
§. 12.
Meder.
* Medien steht, gleichwie Babylonien, frühe unter
assyrischen Satrapen, bis es sich unter Kyarares mit der
Zerstörung Ninive'6 606 v. Ch. G. unabhängig macht,
und 550 v. Ch. G. durch Kyros an Persien übergeht.
821. Arbakes unabhängig, König von Medien und Assyrien;
aber seine Nachfolger schnell wieder Assyrien unterworfen, bis
gegen 711 v. Ch.
700. Desokes vereint und beherrscht die sechs medischen
Stamme, — seine Burg mit sieben Mauern in Ekbatana,
Gerechtigkeitspflege rc.
647. Phraortes fällt in der Schlacht bei Ragau gegen den
assyrischen Nabuchodonosor.
625. Kyarares erobert Vorder-Asien bis zum Halys, schlägt
die Assyrier; muß aber vor den einbrechenden Scythen zurück-
606. weichen; darauf erobert und zerstört er, verbunden mit Nabo-
polasar Ninive und unterwirft sich Assyrien; er vertreibt
die Scythen aus Vorder-Asien, bezwingt die Pariher, kämpft
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127
Alexanders, 18.11; Erlaubniß der Einfuhr englischer, Verbal der
französischen Waareit in Rußland.
Rüstungen: Napoleons Heer das größte der neueren Ge-
schichte, ein Aufgebot fast ganz Westeuropas, — circa 440000
Mann für den Angriffskrieg, 80000 Mann zur Bewachung
Deutschlands, ebenso viel zur Deckung der französischen und
italienischen Küsten, neben den in Spanien kämpfenden fast
200000 Mann.
Unter den gegen Rußland operierenden Truppen circa 100000
Rheinbündner, 40000 Oesterreicher auf dem rechten (unter
Schwarzenberg), 20000 Preußen *) (später unter Jork, aber unter
Macdonalds Oberkommando) auf dem linken Flügel.
Der wirkliche Umfang der russischen Rüstungen unbe-
stimmbar, aber weit unter' der Stärke der französischen. Anfangs
der Kriegsnnnister Barclay de Tolly an der Spitze des Ganzen.
Schweden (Bernadotte) mit Rußland im Bunde. Russischer
Kriegsplan vom General Phull**) ausgegangen, von Scharn-
horst gebilligt: Vertheidigungskrieg und Rückzugstaktik; an der
großen Ausdehnung des russischen Reiches sollte Napoleon zu
Grunde gehen. Mit der geregelten Kriegführung verbindet sich
mehr und mehr die Volkserhebung.
Uebergang des Napoleonischen Heeres über Niemen und
Bug, Juni 1812; sein Sieg bei Smolensk über Barclay und
Bagration; Wechsel des russischen Oberbefehls, Kutnsow an
Barclays Stelle. Seine Niederlage bei Borodino an der
Moskwa. Ein Seitenangriff auf St. Petersburg durch Wittgen-
stein verhindert. —
Räumung und Brand M oskaus chdurch Rostopschin), der
erste große Wendepunkt in Napoleons Geschicken und der neueren
Geschichte.
Antritt des Rückzugs 18. October; Uebergang über die
Beresina unter Ney und Oudinot am 28. November. Flucht
und fast völlige Vernichtung des Heeres durch Frost, Hunger,
Seuchen und die Verfolgung der Russen. Trennung Napoleons
von den Trümmern seines Heeres, Murat Oberbefehlshaber.
*) Nach anfänglichem Schwanken, ob gegen oder mit Napoleon. Nach
dem Abschluß des Kriegsbündnisses mit Frankreich legte L>charnhorst das Kriegs-
ministerinm nieder, nahmen circa 300 Offiziere (darunter Gneisenau) den Ab-
schied, um zum Theil in spanische, englische, russische Dienste zu treten.
**) Ein Würtemberger, früher (noch unter Friedrich dem Großen) in preu-
ßischen, seit 1807 in russischen Diensten, Alexanders Lehrer in der Kriegskunst.
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Extrahierte Personennamen: Alexanders Napoleons Schwarzenberg Barclay_de_Tolly Bernadotte Napoleon Barclay Borodino Napoleons Napoleons Murat_Oberbefehlshaber Napoleon Friedrich Friedrich Alexanders
Extrahierte Ortsnamen: Alexanders Rußland Napoleons Westeuropas Deutschlands Spanien Rheinbündner Schweden Smolensk Moskwa Petersburg Napoleons Frankreich Alexanders
133
Berg, das 'Herzogthum Westfalen u. s. w., im Osten erhall es
Laueuburg von Hannover (an Dänemark gegen Schwedisch-Pommern
abgetreten), den Netzdistrict, Thorn, Westpreußen, einen Theil von
Großpolen. Seine deutschen Verluste: namentlich Ostfriesland
(die Verbindung mit der Nordsee) und die fränkischen Lande.
Oesterreich erhielt für Belgien, den Breisgau, die schwäbi-
schen Besitzungen Ersatz in der Lombardei mit Venedig, in Ge-
bietstheilen am Inn und in Salzburg; Jllyrien und Tyrol
zurück; über eine Million Bewohner mehr als vor 1805.
Entschädigung und Abrundung der anderen deutschen Staaten,
namentlich Baierns, Hannovers (das die Königswürde annimmt),
der beiden Hessen, Sachsen-Weimars. — Die vier freien Städte.
Bildung des deutschen Bundes durch die Bundesacte
vom 8. Juni 1815.
Das Haus Oranien erhält aus Holland und Belgien das
Königreich der vereinigten Niederlande.
Rußland erhält das Großherzogthum Warschau (außerdem
preußisch gewordenen Posen ltnb dem zur Freistadt erklärten
Krakau) als Königreich Polen.
Großbritannien behielt in Europa Malta und Helgoland,
in Afrika das Cap; die Republik der jonischen Inseln unter
britischer Protection.
Norwegen als besonderes Königreich mit Schweden vereinigt.
Die ewige Neutralität der durch drei Cantone (Genf, Wallis,
Neufchatel) vergrößerten Schweiz anerkannt.
Wiederausbruch des Krieges; die Zeit der hundert Tage.
Napoleons Rückkehr nach Frankreich, sein Einzug in Paris
nach 30 Tagen; Flucht der Bourbonen; Erhaltung der Constitu-
tion; Manifest des Congresses gegen Napoleon als Feind und
Störer der Ruhe der Welt. Erneuerung der großen europäischen
Allianz.
Napoleons Rüstungen etwa 317000 M., davon circa
130000 M. gegen die Niederlande concentriert. Die Alliierten, int
ganzen etwa 600600 Mann stark, rückten in vier Armeen*) gegen
Frankreich: die Oesterreicher unter Schwarzenberg als linker Flügel
am Oberrhein, die Russen unter Barclay im Centrum, am Mittel-
°) Außerdem uoch 60000 Oesterreicher und Sardinier im Piemontestschen.
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Extrahierte Personennamen: Napoleons Napoleon Napoleons Schwarzenberg Barclay
Extrahierte Ortsnamen: Westfalen Hannover Thorn Westpreußen Ostfriesland Nordsee Oesterreich Belgien Venedig Salzburg Tyrol Hannovers Hessen Sachsen-Weimars Holland Belgien Niederlande Warschau Freistadt Krakau Polen Europa_Malta Helgoland Afrika Genf Napoleons Frankreich Paris Napoleons Niederlande Frankreich
— 14 —
Die „große Salzflut", der Weltocean, ist ein Ganzes, um-
schließt aber in den unregelmäßigsten Grenzen die zahlreichen großen
und kleinen Teile des Festlandes.
Man unterscheidet zunächst drei große zusammenhängende Land-
massen oder Kontinente, nämlich:
I. Ostfeste der „Alten Welt" •— fast ganz auf der östlichen
Halbkugel gelegen,
Ii. Kontinent der „Neuen Welt" — auf der westlichen Halbkugel,
Iii. Kontinent der „Neuesten Welt" (oder Neuhollaud) im
Süden der Osthemisphäre.
Hauptsächlich durch diese Erdfesten wird das Weltmeer in fünf
große Becken geschieden, die folgende Namen tragen:
1. Großer oder „Stiller" Oeean (zwischen Ostküste der „Alten"
und Westküste der „Neuen Welt") — ca. 176 Millionen qkm groß.
2. Atlantischer Oceau (zwischen Westküste der „Alten" und Ost-
küste der „Neuen Welt") — ca. 90 Millionen qkm groß.
3. Indischer Oeean (zwischen Südasien, Ostafrika und Nen-
Holland) — mit ca. 74 Millionen qkm.
4. Nördliches Eismeer (umschlossen vom nördlichen Polarkreis
und dem Norden der „Neuen" und der „Alten Welt") — mit fast
13 Millionen qkm.
5. Südliches Eismeer (innerhalb des südlichen Polarkreises :c.)
mit ungefähr 14 Millionen qkm.
Der Flächenraum aller Meere zusammengenommen beläuft sich
auf ca. 374 000 000 qkm — etwa 6 790 000 j J Meilen.
Auch die Festländer der Erde hat man in fünf große Teile,
sogenannte „Erdteile", unterschieden. Sie heißen:
1. Asien — mit fast 45 Millionen qkm, ]
2. Afrika — mit fast 30 Millionen qkm, j
3. Europa — mit über 9v2 Millionen qkm, J " e e
4. Amerika — mit 39 Millionen qkm,
5. Australien und Polynesien — mit ca. 9 Millionen qkm.
Alle Festländer zusammengenommen bedecken einen Raum von
ungefähr 135^/z Millionen qkm — etwa 2 460 000 □ Meilen.
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Extrahierte Ortsnamen: Weltocean Ostafrika Holland Asien Afrika Europa Amerika Polynesien
— 34 —
— Mit Ausnahme der Polarländer bilden in ganz Europa Rind,
Pferd und Schaf die Haustiere. Im Süden werden Esel und
Maultiere als geschickte Bergsteiger zum Reiteu und Tragen benutzt;
dem Norden ist das Renntier eigentümlich.
Von reißenden Tieren hat Europa nur noch Bären und
Wölfe. Beide sind in Großbritannien, die Büren anch in Deutsch-
land ausgerottet; sonst kommen sie am hänsigsten in Rußland vor.
Der Mineralreichtum Europas besteht in Kohlen, Eisen und Salz,
außerdem in Quecksilber, Kupfer, Zinn, Zink und Blei. Von edlen
Metallen gewinnt man Gold in ergiebiger Menge nur im siebenbür-
gischen Erzgebirge und im Ural, wo sich auch Platina findet. Silber
kommt zwar an vielen Orten vor, aber die Ausbeute ist durchweg gering.
V. Bevölkerung. (Übersicht der Staaten siehe S. 37.)
a) Zahl. Europa ist mit 380 Millionen Einwohnern
unter allen Erdteilen weitaus am dichtesten bevölkert. Auf 1 qkm
kommen 38 (in Asien 19, in Afrika 6, in Amerika 3) Menschen.
Doch ist die Bevölkerung sehr ungleichmäßig verteilt. Am gering-
sten ist die Volksdichtigkeit im Osten und Norden: in Norwegen
wohnen 6, in Rnßland 20, in Belgien 221 und im Königreich
Sachsen sogar 253 Menschen auf 1 qkm.
b) Abstammung. Die Bevölkerung Europas verteilt sich
auf zwei Rassen: die kaukasische und die mongolische.
Zur mongolischen Rasse rechnet man etwa 17 Millionen,
nämlich:
1. Die Renntier weidenden Lappen und Samojeden West-
lich und östlich vom Weißen Meere, die Finnen, Liven und
Esthen in den russischen Ostseeprovinzen, die Wolgafinnen an
der Wolga und Kama — zusammen etwa 5 Millionen.
2. Die Magyaren oder Ungarn in der ungarischen Tief-
ebene, 7^ Millionen.
3. Türkische Völker: die Osmatten der Balkanhalbinsel
und tatarische Stämme im südlichen und östlichen Rußland,
au 5 Millionen.
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Europa Deutsch- Rußland Europas Europa Asien Afrika Amerika Norwegen Rnßland Belgien Königreich
Sachsen Europas Ungarn
— 65 —
völkerung bildet. Es werden alle Arten von Getreide gebaut; doch
deckt der Ertrag den Bedarf nicht, weshalb viel Getreide (1896 für
406 Mill. Mark) aus Rußland, Österreich-Ungarn und Nordamerika
eingeführt wird. Ausgedehnt ist der Anbau der Kartoffel, vor-
nehmlich auf dem Sandboden des Nordostens, und der Zuckerrübe,
besonders zwischen der Mittlern Weser und Elbe. Der Gemüsebau
ist über ganz Deutschland verbreitet, Hopfen wird namentlich in
Süddeutschland und Posen gepflanzt, Flachs und Hanf in hervor-
ragender Weise in Schlesien und Westfalen. In Südwestdeutsch-
Bild 19. Der Kaiser-Wilhelm-Kanal mit der Hochbrücke bei Grünthal.
land fördern die milden Winter und heißen Sommer den Tabak-,
Obst- und Weinban. Letzterer liefert im Rhein-, Neckar-, Main-
und Moselgebiet einzelne vorzügliche Arten, steht aber an Menge des
Ertrages (2,3 Mill. Iii) weit hinter den vier Weinländern Frank-
reich, Italien, Spanien und Österreich-Ungarn (zusammen 72 Mill. dl)
zurück. Ein Viertel des Bodens ist mit Wald bedeckt, der zu zwei
Dritteln aus Nadelholz besteht. Das letzte Viertel dient als Wiese
und Weide vornehmlich der Viehzucht, die iu hoher Blüte steht.
In der Pferdezucht zeichnen sich besonders Ost- und Westpreußen,
die beiden Mecklenburg, Schleswig-Holstein und Ostfriesland aus, in
der Rindviehzucht (1897: 18,5 Mill. gegen 13 Mill. Stück
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Extrahierte Ortsnamen: Nordamerika Deutschland Posen Schlesien Westfalen Rhein- Main- Italien Spanien Schleswig-Holstein Ostfriesland
— 66
in Frankreich) die Küstenländer der Nordsee und Bayern. Schaf-
und Schweinezucht wird allenthalben betrieben. Verhältnismäßig
gering ist der Ertrag der Binnenfischerei, den man neuerdings
durch künstliche Fischzucht zu heben sucht.
Der Mineralreichtum Deutschlands ist beträchtlich. In
den meisten Staaten treibt man Bergbau, der Silber, Kupfer, Ziun,
Blei, vor allem aber Salz, Eisen und Steinkohlen liefert. In der
Förderung von Zinkerzen übertrifft Deutschland alle Länder der
Erde, in der Silbergewinnung nimmt es die erste Stelle in
Europa ein; Kupfer und Blei erzeugt es nächst Spanien in
größter Menge, in der Eisen- und Kohlenproduktion steht es
nur Großbritannien nach. Endlich besitzt Deutschland noch zahlreiche,
vielbesuchte Heilquellen.
Die deutsche Industrie ist hoch entwickelt und arbeitet stark
für die Ausfuhr. Ihre Hauptsitze siud Westdeutschland,
Thüringen, Sachsen und Schlesien, ihre wichtigsten Zweige:
die Webeindustrie, die Verarbeitung von Eisen, Erden und
Steinen, die Holzwaren- und Papiererzeugung.
Eine erfreuliche Blüte zeigtauch der deutsche Haudel. Im
Innern wird derselbe durch deu Zollverein und durch ein weit-
verzweigtes Strom-, Telegraphen- und Eisenbahnnetz (1898:
48 645 km Eisenbahnen) mächtig gefördert. Auch der auswärtige
Haudel Deutschlands gewinnt immer größere Bedeutung. Die deutsche
Kauffahrteiflotte wird nur von der Großbritanniens und der
Vereinigten Staaten Nordamerikas übertroffen. Zum Schutze des
Seehandels, der Küsten und der Kolonien dient die neugeschaffene
Kriegsmarine, die schon 190 Schiffe (darnnter etwa 100 Torpedo-
boote) zählt. Reichskriegshäfen sind Kiel und Wilhelmshaven
am Jadebusen.
V. a) Das Deutsche Reich ist seiner Größe nach der dritte,
nach seiner Bevölkerungszahl der zweite Staat in Enropa und
zählt auf eiuem Flächenraum von 540 600 qkm 52 x/4 Mi Ii. Ein-
wohner. Die Dichte der Bevölkerung (durchschnittlich 97 auf
1 qkm) ist am größten in den Jndustriebezirkeu Mittel- und
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Nordsee Bayern Deutschlands Deutschland Europa Spanien Deutschland Westdeutschland Sachsen Schlesien Deutschlands Vereinigten_Staaten_Nordamerikas Wilhelmshaven Enropa Jndustriebezirkeu_Mittel-
70 —
Das Königreich Wreußen
(348 600 qkm und 31 855 Millionen Einwohner)
umschließt fast die ganze norddeutsche Tiefebene und einen
Teil der Mittelgebirge. (Welche?) Da Preußen die von
der Donau durchströmten hohenzollerischen Länder besitzt, so hat es
an allen deutschen Stromgebieten Anteil.
Von der Bevölkerung ist ungefähr 3/10 nichtdeutscher Ab-
kunft, namentlich Polen (fast 3 Millionen) und Litauer (120 000)
im Osten und Dänen (140 000) im Norden. Der Konfession
nach sind an 2/3 (vorwiegend im Norden und in der Mitte) prote-
st a n t i s ch , über 1/8 (vorherrschend im Westen und Osten) ist
katholisch. Die Zahl der Inden beträgt an 400 000.
Das Königreich Preußen besteht aus 12 Provinzen, welche
in Regierungsbezirke eingeteilt werden. Besondere Verwaltungs-
bezirke bilden die Stadt Berlin und die hohenzollerischen Lande.
1. Ostpreußen. Die Hauptstadt der Provinz ist Königs-
berg am Pregel mit 180000 E., ein wichtiger Ausfuhrhafen für
Holz und Getreide. Universität. Festung ersten Ranges. Königsberg
ist die Krönungsstadt der preußischen Könige. — Pillau, am Eingang
zum Frischen Haff ist der befestigte Vorhafen von Königsberg, das
übrigens selbst den größten Seeschiffen erreichbar ist. — An der
Ostseeküste findet sich der Bernstein. Memel (19000 E.) ist
die nördlichste deutsche Seehandelsstadt.
2. Westpreußen. Die Hauptstadt Danzig unfern der Weichsel-
mündung mit 130 000 E. ist eine sehr starke Festung, nach Stettin
die bedeutendste preußische Seehandelsstadt. Der Hafen ist Neu-
fahrwasser und hat großartige Schiffswerfte. — Elbing unweit
der Nogatmündung (48 000 E.) betreibt hervorragenden Maschinen-
bau. — Thoru an der Weichsel (33000 E.) ist eine starke Grenz-
festung gegen Rußland. — Marien bürg mit herrlichem Schlosse
war eine Zeitlang Sitz des Hochmeisters des deutschen Ritterordens,
der im 13. Jahrhundert Preußen eroberte und kolonisierte.
3. Die Stadt Berlin und 4. Brandenburg. Berlin (Bild 20)
an der Spree mit 1800 000 E. (die drittgrößte Stadt Europas),
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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Extrahierte Personennamen: Königsberg
Extrahierte Ortsnamen: Donau Berlin Pillau Königsberg Bernstein Danzig Weichsel- Stettin Elbing Berlin Brandenburg Berlin Europas
— 102 —
die Erzeugnisse des eigenen Gewerbefleißes überwiegend ausgeführt
werden, müssen Lebensmittel (Getreide) und die Rohstoffe der Industrie
eingeführt werden. Durch die Gotthardbahn ist die Schweiz
nunmehr die Vermittlerin des Handels zwischen Deutschland, Italien
und dem Oriente geworden. Schöne Heerstraßen und ein reiches
Netz von Eisenbahnen durchziehen das Land, kühn die vielen Hinder-
nisse des gebirgigen Bodens überwindend.
V. a) Die Schweiz zählt bei einem Flächeninhalte von 41000 qkm
über 3 Mill. Eiuwohner; somit treffen auf 1 qkm durch-
schnittlich 75 Menschen. Naturgemäß siud die Hochalpengebiete sehr
dünn bevölkert; die Jndustriebezirke dagegen gehören zu den stärkst-
bewohnten Gegenden Europas.
b) Der Abstammung nach zeigt die Bevölkerung große Ver-
schiedenheit; doch überwiegen die Deutschen, welche den Norden,
Osten und die Mitte des Landes bewohnen, weit an Zahl, indem
sie mehr als 7/io aller Einwohner ausmachen. Über 2/10 sind
französisch (im Westen). Der Rest verteilt sich auf die Italiener
(im Süden) und etwa 40 000 Rätoromanen (im Kauton Grau-
bünden).
c) Der Religion nach sind fast 3/5 der Schweizer prote-
stantisch, über 2/ö katholisch. Während das Alpenland vorzugsweise
katholisch blieb, verbreitete sich die Reformation besonders auf der
Ebene und im Jura.
ä) Für geistige Bildung ist in der Schweiz durch zahl-
reiche Volks- und viele Mittelschulen trefflich gesorgt. An Hoch-
schulen besitzt das Land sechs Universitäten und eine technische
Hochschule.
e) Die Schweiz ist eiu Bundesstaat — die „Schweize-
rische Eidgenossenschaft" — von 22, richtiger 25 Kan-
tonen, da Basel, Appenzell und Unterwalden je zwei Halbkantone
bilden. Jeder Kanton hat seine eigene Verfassung. Die gemein-
samen Angelegenheiten werden durch die Bundesversammlung und
den Bundesrat besorgt. Die Bundesversammlung, welche ans
dem National rat (den Vertretern des Volkes) und dem Stände-
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Italien Europas Basel Appenzell