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1. Alte Geschichte - S. 147

1869 - Mainz : Kunze
147 1) In Vollbürgergemeinden. Die Vollbürgergemeinden ziem- lich zusammenhängend zwischen Formiü in Latium und dem süd- lichen Etrurien und zwischen Meer und Apennin; die übrigen Bollbürgergenieinden zerstreut. 2) In Gemeinden, die ini Verhältniß der Unterthänigkeit standen. Die letzten zerfielen wieder in drei Klassen: a) die Gemeinden latinischen Rechtes, die nur privatrechtlich (in Handel und Verkehr, Erbschaftsangelegenheiten re.) den Ge- meinden der Vollbürger gleichgestellt waren und ihre eigene Ver- waltung durch Diktatoren oder sogenannte Aedilen hatten. Die Inhaber von Gemeindeämtern waren römische Vollbürger. b) Die Gemeinden ohne eigene Verwaltung, denen ein von Rom bestellter Präfekt Recht sprach. e) Die Soeii oder die Gemeinden nicht latinischen Rechts, die bald mehr bald weniger politische Rechte ausübten, nach be- sonderen mit Rom abgeschlossenen Verträgen. Zweite Abteilung. Das Zeitalter der außer italischen Kriege und Erobe- rungen 264—133 v. Ehr. Erster Abschnitt. Kriege im Westen. Rom inrd Carthago. (264—201.) 1. Der erste pmüsche Krieg (264—241). Carthago's günstige Lage. Die Carthager semitischen Stam- mes, mehr ein Handels- als ein politisches und militärisches Volk, Söldnerwesen. Sie standen damals auf der Höhe ihrer Machff bildeten den größten imb reichsten Seestaat der damaligen Welt, beherrschten die Nordküste Afrika's, Sardinien und Corsika und theilweise Sieilien. Ihre zwei zwar gewählten aber wahrschein- lich lebenslänglichen Suffeten, ihnen zur Seite zwei Senate, wo- von der eine ans den Geschlechtern, der andere aus den reichsten Bürgern genommen war. Waren Suffeten und die beiden Se- nate uneinig, so wurde die Volksversammlung befragt. Kampf der Syraknsaner und Carthager um Sieilien. Während die Ur- sache des ersten punischen Krieges in der Eifersucht und in dem

2. Erdkunde - S. 142

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 142 — der berühmte, meist unter dem englischen Namen Sherry bekannte Wein gebaut. — Malaga (134000 E.), Hauptausfuhrhafen des feurigen Malagaweins. — Granada (73 000 E.) in reich bewässer- ter, üppig fruchtbarer Lage. Über der Stadt erhebt sich die Al- hambra, der großartige, nunmehr verfallende maurische Köuigspalast (Bild 45, S. 140). 14. Die Balearen und Pityusen, zwei Inselgruppen östlich des Golfes von Valencia. Hauptorte sind die befestigten Hafen- Plätze Palma (61000 E.) und Mahon. Unweit der Südspitze Spaniens erhebt sich der seit 1704 den Engländern gehörende, stark befestigte Felsen von Gibraltar, „der Schlüssel des Mittelmeeres" (Bild 46, S. 141). In einem wilden Hochthal der östlichen Pyrenäen hat sich seit mehr als 1000 Jahren die kleine Bauernrepublik Andorra erhalten, 452 qkm groß mit etwa 6000 E. Spanische Kolonien. Spanien hat von seinem frühern Ungeheuern Kolonialbesitz nur noch in Afrika mehrere befestigte Plätze an der Nordküste, darunter Ceuta, Gibraltar gegenüber, ferner die Canarischen Inseln und zwei Inseln im Golf von Guinea. Das Königreich Portugal. a) Portugal hat 92 000 qkm und 5 Millionen Einwohner, demnach durchschnittlich 55 aus 1 qkm. Das Land hat nur zwei bedeutende Städte. b) Die Portugiesen sind ein romanisches Misch Volk und ausschließlich katholisch. Wie in Spanien ist auch in Portugal die Landwirtschaft Hanpterwerbsquelle der Bewohner; doch wird Getreidebau nicht aus- reichend betrieben. Von desto größerer Bedeutung ist die Gewinnuug von Wein, Öl und Südfrüchten. Die Viehzucht ist gering, ebenso der Bergbau. Die meisten Jndnstrieerzengnisse werden aus andern Ländern (besonders aus Großbritannien) eingeführt. Auch der Handel ist zumeist in den Händen der Ausländer.

3. Alte Geschichte - S. 5

1872 - Mainz : Kunze
I. 9zrwte, fiage, ©rietfienlanb Qe\ld<;} Graecia) der ffibltcfjfte Xfyil der ilfyrifcfjen ober £>ämo3= (23alfan=) ^palbtnfel, der oftlidfjften unter den bret jüb= europdifcfjen ^mlbinfeln, oom 40. bi3 36. ©rab nörbltcfjer Ssreite fidfj erftrecfenb. 'Sdte ©eftalt be§ Sanbeg ein mit der ©pi^e fübltch gefe^rteg gteidjfeitige§ Sdreied „Sdie g an § e ipatbtnfel ^at ihre (150 geographifc§e teilen) breite Bap in der Spämostette, rcelc^e Tüie eine ©dfjeibetdanb alleä füblidje ßanb t>om korben, den Sdonau= länbern abfdjtiefjt, nach ©üben, auf die ©ee ^inraeift. Mgemeiner (S^arafter des> fianbes: 1) Stuflöfung in ^albinfeln, Unfein, Satzungen, ungen)0^n= li<$e Ä'üftenentraicfelmtg mit gahtlofen ^afenbuditen, je mehr nach ©üben, befto reifer und mannigfaltiger, Sßeloporates auf 3 □ 1 Pleite itüfte. 2) Leitung des> Sauber in eine Menge Keiner (Santone burdej die gasreichen ©ebirg^üge. Sdie Sb eftfeite geographifch geringer au^geftattet, für die ■©efctjidote bafjer ohne p^ere Bebeutung: mit 2htgnaf)me jmeier Sbud^ten und be3 Jl'orintf)ifd)en ©oifs> burcfj Mippenfüften ober Sagunen entfteltt, einförmig, flach, ^afenlo^, ungefunb. Sdie Oft? feite, nach dem 2legäifc£)en Meer und Ssorberafien Ijingemjrt, die beoorgugte: regelmäßige ©ebirg§glieberung -Spanb in £>anb mit der reicfjen Äüftenbtlbung, anbaufähige §luf$thäler, ©benen, jur ©täbte? grünbung und ©eefahrt gefcfjaffen. 2tüe griedfjifd()en ^auptftaaten liegen auf biefer ©eite, dem ©djauplafc'ber ©efchicfjte; Berührungen mit den roeftafiatifd^en Äüftentänbern, der anberen ©eite des> Stegäijcfjen Meere§. Sdie ^nfeln biefes> Meeres ftnb nur §ortfe£ungen der orientatifd^en ©ebirgggüge, die 33rücfe non und nach 3sorberafien; — ^gftaben, ©poraben. Äreta fd^ließt ba3 bunte ^ttfelmeer nrie ein Duerrieget nach ©üben ab.

4. Geschichte des Mittelalters - S. 8

1870 - Mainz : Kunze
8 Heereszug mit 1000 Schiffen und 1000(0 Mann über die Weser, trotz seines Sieges bei Vdisiaviso 16 n. Cbr. über Arminius und den norddeutschen Kriegsbund ohne dauernden Erfolg. Zer- streuung der Flotte, Verluste des Heeres, Abberufung des Ger- is manicus (ß l9 im Orient). 5) Arminius und Marbod. Unentschiedener Kampf bei- der Fürsten in Folge des Abfalls der Semnonen und Langobarden zum Cheruskerbunde. Sturz Marbods durch den Gothonenhäupt- ling Catualda; sein Lebensende unter den Römern, Auflösung des Markomannenreiches 19. 22 Tod des A^mouiu^ durch Meuchelmord 22^ liberator haud dubie Germaniae et qui non primordia populi Romani, sicut alii reges ducesque, sed florentissimum imperium laces- sierit, proeliis ambiguus, bello non victus. — -------caniturque adhuc barbaras apud gentes, Graecorum annalibus ignotus, qui sua tantum mirantur, Romanis haud perinde celebris, dum vetera extollimus recentium incuriosi. Tac. -annal. Ii, 88. — 6. Friedliche B eziehungen zwischen Römern und Deutschen. Rhein und Donau bleiben in: allgemeinen die Grenze. Die Nachbarschaft beider Völker rief vielfache Einwir- kungen hervor; an den Grenzen römisches Leben, Handel, Sitten, Landstraßen; Eintritt vieler Germanen in die Legionen. Das östliche Gallien wegen der zahlreichen germanischen Bevölkerung Germania superior (s. prima) vom Elsaß bis zur Nahemündung, interior (s. secunda) rheinab bis zur Mündung. Vogesen, Ar- dennen, Schelde bilden die Westgrenze. In diesem Gebiete die ältesten Städte, zum Theil aus Castellen des Drusus entstanden: Argentoratum,^Augusta Nemetum^, 3magontiacum, Bingium,.* A Rigomagus,/Colonia Agrippinensis, s. Agrippina (früher ara Ubiorum, 50 n. Ehr. colonisiert),A'ca8tra vetera, (Alanten/Neo- magusvlugdunum Batavorum; in den Donangegenden Augusta Vindelicorum', Regina castra, Iuvavum, Vindobona U. a. Ja die Römerherrschaft überschreitet im Südwesten den Rhein und die Donau durch Gründung der Zohn t l a n dqq (agri dccu- rnates), die der Mahlgraben, (limes) gegen das innere Germanien sichert. Hier bildet sich ans germanischen, gallischen und römischen Elementen eme Mischbevölkerung. 7) Der Markorna^nenkrie^ 162 — 18r Nach dem schließlich resultatlosen Ausgang des batavischen Befreiungs- krieges unter Claudius Civilis 70, der Eroberung Britanniens 6< mt* , 2 Y^y'>'r 2> ff *^*vi j.. / , . .// 4% ./<? ^ ^ - • > rlt.

5. Alte Geschichte - S. 139

1870 - Mainz : Kunze
139 1) In Vollbürgergemeinden. Die Vollbürgergemeinden ziem- lich zusammenhängend zwischen Formiü in Latium und dem süd- lichen Etrurien und zwischen Meer und Apennin; die übrigen Vollbürgergemeinden zerstreut. 2) In Gemeinden, die im Verhältniß der Unterthänigkeit standen. Die letzten zerfielen wieder in drei Klassen: a.) die Gemeinden latinischen Rechtes, die nur privatrechtlich (in Handel und Verkehr, Erbschaftsangelegenheiten re.) den Ge- meinden der Vollbürger gleichgestellt waren und ihre eigene Ver- waltung durch Diktatoren oder sogenannte Aedilen hatten. Die Inhaber von Gemeindeämtern waren römische Vollbürger. d) Die Gemeinden ohne eigene Verwaltung, denen ein von Rom bestellter Präfekt Recht sprach. e) Die Socii oder die Gemeinden nicht latinischen Rechts, die bald mehr bald weniger politische Rechte ausübten, nach be- sonderen mit Rom abgeschlossenen Vertrügen. Zweite Abtheilung. Das Zeitalter der außeritalischen Kriege und Erobe- rungen 264 -133 v. Ehr. Erster Abschnitt. Kriege im Westen. Rom und Carthago. (264—201.) t. Der erste punische Krieg (264—241). Carthagv's günstige Lage. Die Carthager semitischen Stam- mes, mehr ein Handels- als ein politisches und militärisches Volk, Söldnerwesen. Sie standen damals auf der Höhe ihrer Machff bildeten den größten und reichsten Seestaat der damaligen Welt, beherrschter: die Nordküste Afrika's, Sardinien und Corsika und theilweise Sieilien. Ihre zwei zwar gewählten aber wahrschein- lich lebenslänglichen Suffeten, ihnen zur Seite zwei Senate, wo- von der eine aus den Geschlechtern, der andere aus den reichsten Bürgern genommen war. Waren Suffeten und die beiden Se- nate uneinig, so wurde die Volksversammlung befragt. Kampf der Syrakusaner und Carthager um Sieilien. Während die Ur- sache des ersten punischen Krieges in der Eifersucht und in dem

6. Alte Geschichte - S. 183

1870 - Mainz : Kunze
183 sich mächtige germanische Stämme anschlossen. Untergang des jüdischen Reiches und die Zerstörung Jerusalems durch seinen Sohn Titus 70. Die Rechte des auf 1000 Mitglieder vermehrten Senats hergestellt. Titus (79—81), Vespasians Sohn, der Menschenfreund (amici, diem peiclidi!). Ausbruch des Vesuv und Verschüttung von Herculanuni, Pompeji und Stabiä. Plinius, der ältere stirbt. Domitian (81—96), Bruder des Titus, führte die alte Schreckensherrschaft wieder ein. Aus Mißtrauen rief er den siegreichen Agricola, den Schwiegervater des Geschichtschreibers Tacitus, aus Britannien, wo die römische Herrschaft gefährdet war. zurück. Seine persönlichen fruchtlosen Züge gegen die Chatten und Dacier, die ihm nur den Beinamen Germanicus und einen Triumph eiubringen sollten. Christenversolgung. Er fällt durch eine von seiner Gemahlin gestiftete Verschwörung. M. Co cc eins N erv a (96—98). Mit ihm bricht eine Blüthe- zeit für das römische Reich au. Wohlthätige Reformen: Ver- minderung der Abgaben, Vertheilung von Ländereien an arme Familien re. Von ihm wurde adoptirt Trajan (98—117). Er war ein geborner Spanier und Befehlshaber der niederrheinischen Legionen, ein Mann von ge- bieterischem Aeußcreu und bedeutenden Herrschergaben; er sorgte vorzüglich für die Provinzen durch Anlage von Canälen, Straßen, Brücken re. Sieg über den Dacierkönig Decebalus, der durch die noch vorhandene 115 Fuß hohe Trajanssäule verherrlicht wurde. Dacieu 106 römische Provinz und durch römische Colo- nien gesichert. 114—117 Zug gegen die Parther, auf dem er bis an den persischen Meerbusen vordringt. Armenien, Mesopo- tamien und Assyrien römische Provinzen, so daß mit Trajan das römische Reich die weiteste Ausdehnung hatte. Zu Selinus in Cilieien starb der Kaiser. Ihm folgte sein Verwandter . P. Aelius Hadrianus (117—138). Er gab Armenien, Meso- potamien und Assyrien auf und beschränkte sich daraus, die Grenzen zu schützen. Grenzwälle, Pictenwall (vallum Hadrianum). Um persönlich einzuwirken, bereiste er meist zu Fuß das weite römische Reich seinem ganzen Umfange nach. Bau der Stadt Aelia Capitolina an der Stelle des zerstörten Jerusalem; Aufstand der Juden 131—133; das Verbot der Beschneiduug; Verwüstung von ganz Palästina. Zerstreuung der Juden. Noles Hadriani, die jetzige Engelsburg. Seine Bauten

7. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 75

1878 - Mainz : Kunze
— 75 — stehen. Fünf Jahre nach diesem Schlage starb Augustus zu Nola 76 Jahre alt, in dem Bewußtsein seine Rolle gut gespielt zu haben (14 n. Ch.). Unter seiner Regierung wurde zu Bethlehem im jüdischen Lande Jesus Christus geboren, dessen welterlösende Lehre der Ausgangspunkt einer neuen Geschichtsperiode geworden ist, ebenso wie das Jahr seiner Geburt unserer Zeitrechnung (Aera) ihren Namen verliehen hat. § 48. Die Kaiser aus der Familie des Fngnlius. Augustus selbst hinterließ keinen Sohn; auch die Söhne seiner einzigen Tochter Julia, die durch ihren Lebenswandel viel Anstoß erregt hatte, starben vor ihm bis auf einen ausschweifenden Jüngling, den der Großvater von der Regierung ausschließen mußte. Diesem folgte sein objähriger Stiefsohn, der Sohn der Livia, Tiberius (14—37 n. Ch.), ein des Krieges kundiger, nicht ungebildeter Mann, den noch mehr wie die eigene Neigung die Kriecherei des Senats und Volkes zum Tyrannen stempelte. Doch haben ihm die Provinzen manches zu verdanken. Seinen Neffen, des Drusus Sohn, Germaniens, der in Germanien die Varianische Niederlage durch Siege über Armm auswetzte, ries er von seiner Siegesbahn zurück, angeblich weil er das Reich nicht weiter ausdehnen wollte, wahrscheinlich weil ihn seine Beliebtheit beim Heere mit Neid und Furcht erfüllte. Daß er an feinem Tode (19) schuld gewesen, läßt sich nicht beweisen. Bald darauf (21) erfuhren die Römer mit Befriedigung, daß ihr großer deutscher Gegner Armin, nachdem man ihm zuerst heimtückisch seine Gemahlin Thusnelda geraubt, das Opfer eines Familienzwistes geworden war. Ein anderer germanischer Fürst, Marbod, der Markomanne, welcher in Böhmen ein Reich gegründet, sah sich sogar genötigt gegen seine eigenen Landsleute römische Gastfreundschaft in Anspruch zu nehmen. Unter Tiberius kam in Rom ein widerliches Geschlecht, das der Angeber, empor, die jedes Wort gegen den Kaiser als Majestätsverbrechen anzeigten, dem schwere Strafe folgte. Der einfluß-

8. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 85

1878 - Mainz : Kunze
A. Ais zur Reformation. § 1. Die Deutschen vor der Völkerwanderung. Deutschen Völkerschaften sind wir bisher schon verschiedene Male in der römischen Geschichte begegnet, zuerst den Kimbern und Teutonen (§ 38), dann dem Suevenherzog Ariovist sowie den Usipetern und Tenkterern im Kampfe mit Julius Cäsar (§ 43), darauf den norddeutschen Stämmen, besonders den Cheruskern unter ihrem Führer Armin (§ 47 u. 48), den Markomannen und Gothen (§ 48 u. 50), endlich den Alamannen (§ 51). Von dem deutschen Volke in seiner Gesammtheit dagegen ist erst spät die Rede. Auch es ist ein Zweig der uns schon bekannten arischen Rasse und kam jedenfalls nach den Kelten in den Westen. Die Alten begriffen alle Stämme zwischen Rhein und Elbe, Donau und Nordsee unter dem Namen Germanen, doch führte auch der Landstrich längs des linken Rheinufers den Namen Germanien, und die Gothen, welche im dritten Jahrhundert gefährliche Nachbarn des römischen Reiches wurden, finden sich fern im Osten an den Donaumündungen vor. Im eigentlichen Germanien gab es keine Städte; nur an den Grenzen hatten die Römer Colonien angelegt oder keltische Niederlassungen vergrößert, z. B. am Rhein: Basel, Straßburg, Mainz, Coblenz, Köln, Xanten; an und in der Nähe der Donau: Augsburg, Regensburg, Passau, Linz. In diesen Orten standen ihre Legionen, mehr zur Vertheidigung als zum Angriff bereit.

9. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 60

1878 - Mainz : Kunze
- 60 — den Livius Drusus, bestimmten noch weiter gehende Anträge beim Volk einzubringen. Von der Unausführbarkeit derselben überzeugt, glaubten sie, werde das Volk sich dazu verstehen auch einige bereits rechtskräftig gewordene Gesetze des Gracchus abzuschaffen. Aber es entstand ein Aufruhr, in welchem Cajus zur Flucht genötigt wurde und sich durch einen Sklaven den Tod geben ließ (121). Seine Gesetze blieben zwar bestehen, wurden aber lässig ausgeführt und brachten daher nicht den erwarteten Nutzen. Während jener Unruhen richtete sich die römische Eroberungslust gegen das südliche Gallien (Frankreich). Dort lag eine alte griechische, mit Rom seit lange befreundete Pflanzstadt Massilia (Marseille). Zu ihrem Beistand murbett verschiedene Züge gegen benachbarte keltische Stämme unternommen, Aquä Sextiä (Aix) als Colonie angelegt und 12l das ganze Land zwischen Pyrenäen und Cevennen zur Provinz gemacht. Noch heute trägt daher dasselbe bett Namen Provence. § 38. Marius. Weniger Ruhm erntete Rom in dem jugurthinischen Kriege (112 — 106). Iugurtha der Enkel Massimffas hatte seine Vettern nach einander aus dem Wege geräumt, um sich die Alleinherrschaft in Numidien zu verschaffen. Klagen gegen ihn fruchteten bei dem bestochenen Senate nichts, und als endlich das Volk eine Kriegserklärung erzwang, ließen sich die gegen ihn geschickten Feldherrn für Geld zur Unthätigkeit bestimmen. Jugurtha konnte in seinem Uebermute rühmen, ganz Rom sei käuflich. Erst der Optimat Metellus rettete gegen ihn am Flusse Muth ul die römische Ehre und zwang ihn nach Mauretanien (Marocco) zu seinem Schwiegervater Bacchus zu fliehen. Beide besiegte der Consul des Jahres 107, Marius, aber die Festnahme Jugurthas gelang dem Quästor Cornelius Sulla. Er wurde im Triumphe in Rom aufgeführt und verhungerte im Kerker. Schon vor diesem afrikanischen Kriege waren die Kimbern und Teutonen, germanische Volksstämme, in den Alpen erschienen und hatten den Consul Papirius Carbo bei Noreja(113) geschlagen. Darauf zogen sie nach Südgallien, vernichteten mehrere römische Heere und theilten sich endlich, um zu gleicher

10. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 271

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 98. Die Germanen. 271 Wälder genannt wurden, z. B. der Hercynische Wald, womit man fast alle Gebirge Deutschlands von den Quellen der Donau bis uach (Siebenbürgen hin bezeichnete, also den Schwarzwald, Odenwald, Spessart, Rhöngebirge, Thüringer Wald, Harz, Rauhe Alb, Fichtel-, Erz-, Riesengebirge. Später gab man dem Schwarzwalde den Namen Abnoba und hieß den südlichsten Teil desselben Marciattischer Wald (Swartz- oder Marsch-, Mooswald?), den Thüringer Wald Meli-bocus. Städte gab es nur da, wo die Römer festen Fuß gefaßt hatten. Erwähnung verdienen: Augusta Vincielicorum (Augsburg) , Reginum (Regensburg) , Tridentum (Trient), Laureacum (Lorch), Juvavum (Salzburg), Vindobona (Wien). In den Zehntländern sind zu bemerken: Arnbiatinus vicus (Bad Ems), Ali-su rn (Wesel), Triburiurn (Tribur), Bragodunurn (Biberach oder Pfullendorf?), T ar o d u n um (Zarten bei Freiburg im Breisgau), Aurelia aquensis (Baden-Baden), Porta Hercynia (Pforzheim) k. Die Römer schildern zwar Deutschland als ein rauhes und unwegsames Land, welches mit Wäldern und Sümpfen bedeckt und traurig anzusehen sei. Aber so rauh das Land war, so sind diese Schilderungen doch übertrieben und teils von Angst, teils von Mißmut eingegeben. Von den Produkten waren bekannt aus dem Tierreiche: Auerochsen, Elentiere, Bären, zahme und wilde Schweine, Rinder, Pferde, Jagdhunde, Schafe, Ziegen, Adler, Gänse, Krammetsvögel, Bienen, Fische aller Art. Aus dem Pflanzenreiche kommen vor: Weizen, Gerste, Hafer, Hirse, Flachs, Rüben, Spargeln, Pastinake, Bohnen. Die Produkte des Miueralreichs waren: Silber, Eisen, Kupfer, Galmei, Krystalle, edle Steine (Türkise, Opale, Onyxe), Salz und Bernstein. Man trieb Handel mit Pelzwerk, Bernstein, geräuchertem Fleisch, Gemüse, blonden Haaren, Haarpomaden und Haarseifen und leider auch mit Sklaven; namentlich tauschte man dagegen Wein, Putzsachen und Massen ein. 4. Der Name Germanen soll, wie Tacitus berichtet, dem Stamme zugekommen sein, den inan später Tuugrer nannte. Andere sagen, die Römer hätten die Deutschen Germanen, d. i. leibliche Brüder (der Gallier), geheißen, wegeu der großen Ähnlichkeit beider Völker. Noch andere leiten das Wort ab von den deutschen Worten Heer, Wehr, Gewehr, oder von g uer re, Krieg, oder gair, Geschrei. Auch die Ableitung des Namens „Deutsche" oder besser „Teutsche" ist be-ftritten. Am wahrscheinlichsten bedeutet dieses erst im neunten Jahrhundert aufgekommene Wort die Volkssprache (Thinda — Volk) im Gegensatz zu der lateinischen gelehrten Sprache und der romanischen Sprache der Westfranken. Auch heute heißt deutsch oft uoch soviel wie verständlich, deutlich. 5. Taeitus lobt zwar an den Deutschen eine große Milde, Versöhnlichkeit, Mitleid und selbst Großmut gegen besiegte Feinde. Dem widersprechen aber die blutigen Händel, die in den alten Heldensagen, und die harten Gesetze in betreff der Sklaven, welche in den altdeutschen Rechts-buchen: uns aufbewahrt sind. Die Sklaven konnten wegen einer Kleinigkeit gefoltert und mit Streichen gezüchtigt werden bis zu 300, waren rechtlos und wie eine Ware betrachtet. Wenn man sie schonte, so war es nur „um des Nutzens willen, den man aus ihnen zog. 6. Übereinstimmend nennen die fremden Schriftsteller die Germanen ein ausgezeichnetes Geschlecht mit starken, hohen und schönen Leibern, gemeiniglich 2 m hoch,. mit blauen, feurigen und blitzenden Augen und langen, goldgelben Haaren, die mit großer Sorgfalt gepflegt wurden. 12*
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