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1. Alte Geschichte - S. 74

1872 - Mainz : Kunze
iv. Sjmrtitö Kekrgeundjt 404—387 ö. eut. £)er peloponnefifd£)e ßtieg ^atte jo, nadfjbem audf) ©amos doi= leitbs üon ßpfanber bedungen war, mit einem oollftänbigen ©iege der f par tan if d)en 2b affen und der non den ©partanern oer= tretenen oligardljif dfjen ©taatäorbnung geenbigt. den ifjrer 23unbe3genoffenjcf)aft neu gewonnenen, befonbers den oormab-atljenifcfjen©täbten überall ©efarc^ien ein gefegt, Regierungen oon je 10 oligardfjifd) gefinnten Männern, mit benen ßpfanber längft Sserbinbungen unterhalten f>at; neben und über if»nen fpartanifdfje §armoften, rao nötljig mit einem jt'ommanbo lafebämonifcfjer Gruppen, £)ie jpartanifcfje^errfd^aft brücfenb und unbebingt; tt>a§ ein ©partiate, auclj ofine amtlichen (Sfjarafter, in einer ©tabt an= orbnete, rear unroeigerltcfjeio ©efe£; den (Efjarafter biefer £>errfd£)aft mag man fidfj an Männern rcie jileard£)0§ (Xen. 2ln. 2, 6, 1—15) oeranfcf)aulict)en. ©er erfte 0ftücf]cf)lag gegen biefelbe gefyt oon 2ltf»en au3. 1. £)ie £errf$aft der breifcig Scannen gu Sitten und tf)r ©tur§ burd) £f)raftybulo§ 404. 3. ©dejleifung der dauern 2ltljenä unter ^lötenfdfjall, „er|ter £ag der greifjeit oon £ella3"; (Sinje^ung einer Regierung oon breißigmännern der lafonifcfyen Partei, meiftrütffef)ren= den ©eäd^teten, unter benen ^ritiaä und eram eneä die bebe u= tenbften. ®ie ^ranniä der 30, anfangs gemäßigt, oon £ag gu Sag gewalttätiger (Äritias): fpartanifdjes Xruppenfommanbo auf der 23urg; Einrichtungen naef) jummarifdjem ©ericfytstoerfaljren, ©ütereingiefyungen; bei dem oergeblicfjen Sberfude), der neuen Regie= rung eine einigermaßen gefet3lid)e $orm gu geben, erliegt Stfyeramenes. angefidfjtg be3 oon £>olc§trägern bebrojjten Rat^S oom Slltar weg= gefdejleppt, muß er den ©iftbedejer trinfen: die terroriftifdje ^>ars tei unter Jlritiaä fiegt. Einrichtungen und ©utereinjie^ungen •nur nodf) uon gemeiner ^abfud^t, nidjt einmal oon und ^ßarteis

2. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 569

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
$ 206. Die Konsulate. 569 vorhandenen revolutionären Elemente. Diese unschätzbaren Wohlthaten und die Siege nach anßen ließen die Franzosen die Willkür und die Gewaltthätigkeiten Bonapartes übersehen. Der Senat ernannte ihn deshalb zum lebenslänglichen Konsul, und E. nachdem er auch die gerichtliche und die Handelsgesetzgebung durch die Einführung eines eigenen Gesetzbuches (Code Napoleon seit 24. 24. März 1804) verbessert hatte, zum Kaiser vou Frank-Xi reich. Ein halbes Jahr darauf sprach der Seuat auch die Erb- 18. lichkeit der Kaiserwürde in der Familie Bonaparte aus,S. und am 2. Dezember 1804 wurde Napoleon I. von Pins Vii.2.Dein Notre-Dame zu Paris feierlich gesalbt. Die Krone setzte der neue Kaiser sich selbst auf. Das nächste Jahr krönte er sich ebenfalls selbst in Mailand mit der eisernen Krone der Loin- 26. Barben zum König von Italien. S. Anmerkungen. , 1. Mit der neuen konsularischen Verfassung war das Königtum wiederhergestellt, ohne daß der Name dazu hergegeben wurde. Das französische Volk war unter einer Alleinherrschaft, ohne daß es nur darum wußte. Es waren allerdings drei Konsuln, allein zwei davon hatten nur eine beratende Stimme. Neben den Konsuln bestand ein Erhaltung ssenat, der über die Aufrechterhaltung der Konstitution wachen sollte, der aber gar nichts zu thun hatte. Er bestand aus 80 Senatoren, die reich besoldet waren und sich sorgfältig in acht nahmen, zu widersprechen. Der Erhaltuugssenat ernannte ein Tribuuat von 100 und einen Gesetzgebenden Körper von 300 Mitgliedern. Es durften aber nur die Konsuln ein Gesetz vorschlagen. War dies geschehen, so wurde es vorn Tribunate beraten. Das Tribuuat durfte sagen, was es wollte, aber beschließen durste es nicht. War das Gesetz besprochen, so kam es vor den Gesetzgebenden Körper, der mit „Ja" oder „Nein" darüber abstimmte, aber das Gesetz nicht besprechen durfte. Wenn die Konsuln keine Gesetze vorschlugen, so hatte weder das Tribunal noch der Gesetzgebende Körper etwas zu thun. Der erste, Konsnl ernannte einen Staatsrat und die Minister, welche sämtliche Ämter besetzten. Die Konsuln waren auf zehn Jahre gewählt. Zweiter Konsul wurde Eamb a-eerös, ein gemäßigter Republikaner, dritter Konsul Set) tun, ein Royalist. Durch diese Wahl hoffte Bonaparte versöhnend auf die Parteien einzuwirken. 2. Die Schlacht vou Marengo, welche 14 Stunden währte, ist schon deswegen merkwürdig, weil die Österreicher den ganzen Tag im Vorteil waren. Viele französische Kolonnen zogen sich bereits zurück, und Bonaparte hatte schon einen Kurier abgefertigt, der den Verlust der Schlacht nach Paris melden mußte. Der achtzigjährige General Melas hatte das Schlachtfeld verlassen und den Oberbefehl dem Generalquartiermeister Zach übergeben. Da rückte der kaum aus Ägypten zurückgekehrte General Desaix mit zwei frischen Divisionen in die Schlachtlinie ein, und obwohl er von der ersten Kugel getroffen siel, löste sich doch die österreichische Heersäule auf. Zach und 6000 Österreicher wurden gefangen. 24 **

3. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 500

1855 - Mainz : Kirchheim
500 lichen Verein jetzt außerordentlich blüben, treiben vorzugsweise die Provinzen Starkenburg und Oberbessen. Rheinhessen und de Berg- straße im Starkeuburgischen beschäftigen sich mehr mit Weinbau, dessen Erzeugnisse eine große Berühmtheit erlangt haben. Dahin gehören die weißen Weine von Benshim und Heppenheim in der Provinz Starkenburg, von Bechtheim, Bingen, Büdesheim (Schar- lachberger), Alsheim, Ost- und Westhofen, Bodenheim , Gau- bischofsheim, Laubenheim , Nackenheim (Rothenberger) , Nierstein (Glocke und Kranzberg), Oppenheim, Worms (Liebfrauenmilch und Luginsland), sowie die rothen Weine von Gundersheim, Heides- heim, Nieder- und Oberingelheim in der Provinz Rheinhessen. Für den Unterricht in allen Kenntnissen wird im Großherzogthum sehr gut gesorgt. Jedes Dorf hat seine Volksschule; in den Städten gibt cs Realschulen.^ Man zählt 8 Gymnasien, 2 Schul- lehrer- und 2 geistliche Seminarien, eine Kriegsschule und eine Universität. 12. Das Land hat eine Verfassung (Constitution), welche Großherzog Làwig l. am 17. Dezember 1820 gegeben hat. Die Stände des Landes theilen sich in zwei Kammern, welche nach der Verordnung vom 9. Oktober 1850 in folgender Weise zusammen- gesetzt sind. Die erste Kammer besteht: 1) aus zehn von den fünfzig höchstbest uerten Grundbesitzern gewählten Abgeordneten; 2) aus neun nach Wahlkreisen gewählten Abgeordneten; 3) aus dem Bi- schöfe der Discese Mainz; 4) aus dem protestantischen Prälaten; 5) aus dem Kanzler der Landes-Universität; -6) aus acht Staats- bürgern, die der Großherzog dazu beruft. Die zweite Kammer be- steht aus fünfzig Abgeordneten, welche nach Wahldiftrikten gewählt werden. Alle drei Jahre kommen die Stände in der Hauptstadt des Landes zusammen, um über Steuern, Gesetze und verschiedene an- dere Gegenstände sich zu berathen und ihre Genehmigung zu geben. — Der Großherzog ist das Oberhaupt des Staates, vereinigt in sich alle Rechte der Staatsgewalt und übt sie unter den von ihm gege- benen, in der Verfassungsurkunde festgesetzten Bestimmungen aus. Die Regierung ist in dem Großherzoglichen Hause erblich nach Erst- geburt. Die höchste Staatsbehörde ist das Staatsmimsterium, wel- ches abgetheilt ist in die Ministerien der auswärtigen Angelegenheiten und des Großherzoglichen Hauses, des. Innern und der Justiz, der Finanzen, des Krieges. Unter ihm stehen die Behörden für Verwaltung (Provinzialcommissäre, Kreisräthe und Bürger- meister) und für Recht (Oberappellationsgericht, Hof-, Stadt- und Landgerichte für die Provinzen Starkenburg und Oberhessen, Ober- gericht, Kreis- und Friedensgerichte für die Provinz Rheinhessen). — Hessen stellt über 6000 Soldaten zum deutschen Bundegeere. Sein Militär besteht aus vier Regimentern Infanterie, einem Re- giment Reiterei, einem Artilleriecorps und einer Sapeurcompagnie. Auch hat der Großherzog eine eigene Leibwache.

4. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 279

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Der nordamerikanische Freiheitskrieg. Die englischen Kolonieen. 279 dies wurden in die südlicheren Kolonieen auch Negersklaven eingeführt, nachdem die englische Negierung aufgehört hatte, die Deportierten zur Sklavenarbeit in den Kolonieen verwenden zu lassen. Die englischen Kolonieen in Nordamerika waren von dreierlei Art: rein demokratische, wie namentlich die in Neuengland; dann von der Krone angelegte, in welche das in England herrschende aristokratische Element verpflanzt und daher auch die Kolonialverfassung der englischen nachgebil- det wurde (Virginien, New-Iork, beide Karolina, New-Jersey, Georgia); endlich Grundherrenkolonieen, d. h. solche, welche ursprünglich einzelnen Familien angehörten (Maryland, Pennsylvanien; ursprünglich auch beide Karolina und New-Jersey). Allen Kolonieen war aber das englische Recht, die englische freie Gemeinde- und Bezirksverfassung gemein, und als 1719 die Whigregierung unter Georg I. die Grundherrenverhältnisse aufhob, beruhte die staatsbürgerliche Gesellschaft in Nordamerika auf demokratischer Grundlage. Die Verfassung der einzelnen Kolonieen war nicht bei allen die gleiche, indem die einen mehr Freiheiten als die an- dern besaßen, wie schon von denen in Neuengland bemerkt wurde; an der Spitze der Regierung stand ein Gouverneur, die Person des Königs vertretend, das Oberhaus vertrat ein Rath, das Unterhaus eine von den Bürgern erwählte Versammlung von Repräsentanten. Die könig- lichen Aemter in den Kolonieen wurden indessen fast durchschnittlich mit eigentlichen Engländern besetzt; auch befolgte England gegen Nordamerika die Grundsätze der alten Kolonialpolitik, nach welcher den Kolonieen nur der Verkehr mit dem Mutterlande unbedingt frei war, die Ausfuhr von Rohprodukten nach fremden Ländern großen Beschränkungen, die Einfuhr aus fremden Ländern einem unbedingten Verbote unterlag; selbst die Fabrikation für den einheimischen Bedarf war den Kolonieen nur in ein- zelnen Artikeln (z. B. grobes Tuch, Leder, Leinen) gestattet, in anderen, namentlich in Metallwaaren, gänzlich untersagt. Dem Alter nach be- standen vor dem Unabhängigkeitskriege folgende englische Kolonieen in Nordamerika: Virginien (1607); New-Iork (1614 von den Holländern gegründet, 1664 von den Engländern erobert); Plymouth (1620 ge- gründet, 1692 mit Massachusetts vereinigt); Massachusetts (1628); New-Hampshire (1623 kolonisiert und zuerst Lakana genannt, Theil von Massachusetts, 1679 selbstständige Kolonie); Maine (1630); Maryland (1633); Konnektikut (1635 von Massachusetts aus kolonisiert); New- Haven (1637, mit Konnektikut 1662 vereinigt); Providence (1635), Rhode-Jsland (1638), beide vereinigt 1638; Nordkarolina (1650); Südkarolina (1670); Pennsylvanien (1682); Delaware (1638 von den Schweden und Holländern kolonisiert, 1662 von den Engländern er- obert und 1683 mit Pennsylvanien vereinigt, wieder selbstständig 1703); New-Jersey (1623 von den Holländern kolonisiert, 1664 englisch, 1688

5. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 275

1874 - Mainz : Kunze
Po und Etsch. 275 werke Zeugnis geben. Padua, alte und stille Universitätsstadt mit engen Straßen und 66,900 E., Geburtsort des Livius, In den benachbarten Enganeischen Bergen liegt der Flecken Arqnato oder Arqna mit dem Grabmal des 1374 dort gestorbenen Dich- ters Petrarka. Südwestlich von Padua liegt das kleine Städtchen Este, das einem berühmten fürstlichen Hause den Namen gegeben, welches im .10. Jahrhundert mit dem Welfischen in engste Verwandtschaft kam. Aus der einen Linien desselben stammte Heinrich der Löwe, dessen Nachkommen noch jetzt in Braunschweig und Eng- land regieren. Die andere Linie blieb in Italien und regierte nachmals in Ferrara. — Bei Padua geht die Mailänder Eisenbahn vorbei nach dem Meeresufer und vermittelst eines 3690 in. langen Viaducts auf 220 Bogen nach Venedig, der berühmten Jnfelstadt, die als Republik im Mittelalter allen handelnden Seeplätzen Europas geraume Zeit den Vorrang streitig gemacht, und die ein reiches Gebiet sowohl in ihrer Nachbarschaft als auf der gegenüberliegenden dalmatischen Küste, in mehreren Theilen des byzantifchen Kaiserthums und auf der Insel Cypern besessen hat. Der Kriegshafen der Republik war zu Chioggia. Jetzt ist Venedig eine italische Seestadt. Nur der Um- fang, die vielen ansehnlichen Gebäude, die Masse der Bewohner (128,009) und die merk- würdige vom festen Land getrennte Lage erinnern an die ehemalige Macht und Thätig- keit des Freistaats. Leider war die Herrschaft ausschließend aristokratisch. Die Adels- familien, voll Furcht, ihre Vorrechte zu verlieren, und voll Argwohn gegen hochstrebende und ausgezeichnete Köpfe, hatten ihre Regierung so eingerichtet, daß man über Religion, Politik und Staat kaum reden durfte. Das Volk blieb ohne Theilnahme an der Staatsverwaltung, der Adel selbst war in engen Schranken gehalten; man hatte sich vor Verhaftung und geheimster schrecklicher Einkerkerung' zu hüten. Nur lustiges Leben und selbst Sittenlosigkeit waren erlaubt. Da erstarb alles Denken über Verbesserung des bürgerlichen und kriegerischen Lebens, da hörte alles Streben für Ehre und Unab- hängigkeit des Vaterlandes auf. und die mehr als tausendjährige Republik war zuletzt so^wchrlosz, daß sie fast ohne Schwertstreich 1797 den Franzosen sich ergab und nach- mals (bis 1866) an Oesterreich abgetreten wurde. Völker gleichen den Wassern; ist die nöthige Bewegung gehemmt, so werden sie faul und schwach. Venedig liegt aus einer Gruppe von etwa 190 kleinen und 3 größeren Inseln, welche durch schmale -Wasserarme (Lagunen, Kanäle) geschieden und durch 459 Brücken verbunden sind. Ueber die äußern Inseln, also am tieferen Meere, ziehen Sanddünen und alte Riesenmauern oder murazzi hin, um das Ganze zu umgürten und die Einfahrt der Seeschiffe in die 4 größeren Lagunen zu schirmen. Die Häuserreihen, meist auf eingerammten Pfählen gebaut, werden theils unmittelbar von den Kanälen bespült, theils haben sie noch trockene Fußwege zwischen sich und dem Wasser, wo indes nur 2 bis 4 Personen neben einander gehen können. Das sind Straßen in Venedig. Der Verkehr der Be- wohner unter einander kann also der Gondeln nicht entbehren. Man stelle sich aber das straßenarme und häuserreiche Venedig nicht ohne öffentliche Plätze vor; es gibt deren 49, so wie eine Menge Kirchen, Paläste und andere Prachtbauten, besonders glänzend am breitesten Kanäle (Canale grande), den die gepriesene marmorne Rialto- brücke in einem einzigen Bogen von 61 m. Länge überwölbt. Die ehrwürdigste und glanzvollste Kirche ist die des Evangelisten Markus als Schutzpatrons der Stadt. Ueber dem Hauptportale dieses Doms prangen die 4 antiken Rosse aus vergoldeter Bronce, ' 18*

6. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für hessische Schulen - S. 148

1885 - Mainz : Frey
148 68. Österreich verliert 2000 Ouadratmeilen Land und 3 Millionen Einwohner. Schlacht bei Austerlitz. (1805.) a) Napoleon Bonaparte, geboren den 15. August 1769, war der Sohn eines Advokaten zu Ajaccio auf der Insel Korsika. Sein Vater starb im Alter von 30 Jahren. Auf Empfehlung kam der vielversprechende Knabe auf die Kriegsschule zu Brienne, dann nach Paris, um sein Studium zu vollenden. Durch die Guust einer der Hauptmänner der Revolution (Barras) ward Napoleon, der sich mehrmals ausgezeichnet, schnell in die Höhe gehoben. Schon mit 27 Jahren war er General. Schlau und berechnend, brachte er, der Sieger in so vielen Schlachten, es dahin, daß er 1802 zum lebenslänglichen Konsul und auf Pfingsten 1804 zum Kaiser gewählt wurde. Noch in demselben Jahre kam der Gewaltherrscher, der sich im Nachäffen Karls des Großen gefiel, nach Aachen, Köln und Mainz, und überall zeigte sich der knechtische Sinn, der für die erlittene Schmach und Schande kein Verständnis hatte. Am 20. September erschien Napoleon mit seiner Gemahlin in Mainz. Zwölf junge Damen, weiß gekleidet und Blumenkörbchen tragend, empfingen die Kaiserin. Ein Fest jagte das andre, die Straßen wurden beleuchtet, die Stadt gab einen glänzenden Ball, und das Theater Festvorstellung. Zahlreich strömten die kleinen Fürsten nach Mainz und überboten sich förmlich in Unterwürfigkeit. Dabei benahm sich Napoleon mit unbeschreiblichem Hochmut. Zwei Senatoren von Frankfurt, die ebenfalls erschienen waren, fuhr er in harter Weise an. Er drohte, die Frankfurter durchkarbatschen zu lassen und die Stadt einem benachbarten Fürsten zu schenken. Es mußte noch schlimmer kommen. h) Nicht zufrieden mit der Kaiserkrone, hatte sich Napoleon auch zum König von Italien gemacht und sich die eiserne Krone aufgesetzt. Mit der größten Willkür schenkte er das geraubte Land an seine Verwandten und Generale und brachte England, Rußland und Österreich gegen sich auf. Preußen zauderte mit seinem Beitritt, bis es zu spät war. Napoleon eilte aus Italien herbei und schlug mit Hilfe der Bayern, Württembergs und Badenser die Österreicher und Russen am Tage seiner Kaiserkrönung (2. Dezember 1805) bei Austerlitz. Viele tausend Soldaten ertranken in einem leicht zu-gefrornen See, über den sie sich retten wollten. Um seine eigne Kaiserwürde recht laut zu verkünden, nannte Napoleon die Schlacht die Drei-Kaiserschlacht. Kaiser Franz mußte im Frieden zu Preßburg 2000 Quadratmeilen Land und 3 Millionen Menschen abtreten, womit

7. Die neueste Zeit - S. 40

1886 - Mainz : Kirchheim
40 Diebitsch. Otto L, König von Griechenland. in bedingter' Söetfe frei zu lassen. Aber der Sultan verjagte auch jetzt noch feine Einwilligung bis endlich das Schwert der Russen dieselbe erzwang. In dem Feldzuge von 1829 überstieg der russische Ober-seldherr Gras Diebitsch nach einem Siege bei Schumla das Balkangebirge, welches noch kein Feind überschritten Halle, und besetzte A d r i a n o p e l, die zweite Hauptstadt des türkischen Reiches. Da nun um diese Zeit auch die Nachricht ans Asien einlies, daß Paskewitsch Erze rum, die Hauptstadt des türkischen Armeniens, erobert habe, so sandte der Sultan Friedensboten , und unter Vermittelung der andern Mächte wurde der Friede zu Adrianopel am 14. September 1829 abgeschlossen. Die Türkei mußte den Russen 10 Millionen Dukaten Kriegskosten zahlen, ihnen freie Schiffahrt ans dem Bosporus und die Schutzherrlichkeit über die Moldau und Walachei und den Griechen die Unabhängigkeit zugestehen. Bald daraus (Februar 1830) ordnete eine Konferenz der drei Mächte zu London die Verhältnisse Griechenlands und setzte fest, daß die Regierung des neuen Staates monarchisch und erblich sein sollte. Ein Sohn Ludwigs I. von Bayern ward als O t t o I. zum König von Griechenland erhoben (1830 — 1862). Im Februar 1833 erschien der junge Fürst aus dem Boden Griechenlands und fand überall eine begeisterte Aufnahme. So fehr er sich aber auch bemühte, dem zerrütteten Laude Ruhe und Ordnung zu verschaffen; es ist ihm nicht gelungen. Im Jahre 1843 wurde er durch eine Militärverschwörung zur Erteilung einer Verfassung, und im Jahre 1862 durch einen allgemeinen Aufstand sogar zur Niederlegung der Krone und zum Verlassen des Landes gezwungen. 8. England. — Emancipation der Katholiken (1829). _ Großbrittanien hatte im Kampfe gegen die französische Republik und das Kaiserreich eine außerordentliche Ausdauer bewiesen und dabei neben materiellen x) Vorteilen ein großes moralisches Ansehen gewonnen. Dazu galt seine Verfassung mit Druck- und Redefreiheit und genauer Begrenzung der Volksund Königsrechte als ein Musterbild freisinniger Gestaltung und schwebte den übrigen Völkern als ein Ideal vor. Ungeachtet 1) Zu den materiellen Vorteilen sind zu rechnen: die Rückkehr des Königreichs Hannover unter,, die englische Krone, das Schutzrecht über die jonischen Inseln, die Überlassung der Insel Helgoland seitens Dänemarks und anderes.
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