22
Karthager.
^lassungen? und auf den Inseln des persischen Meerbusens: Tyros,
Arados. Araber dienen ihnen als Matrosen.
Die Maaren und Produkte der von ihnen besuchten Länder tauschen
sie theils gegen einander, theils gegen die Erzeugnisse ihrer eigenen
Industrie um , und so gewinnen sie durch ihren S e e h a n d e l in
Spanien: Silber, Gold, Eisen, Blei und Südfrüchte; auf den Kassite-
riden: Zinn; au den Küsten der Ostsee, der Mündung des Eridanos
(Rhenus? Padus?): Bernstein (Elektron); an den Küsten des arabi-
schen Meerbusens (Ophir — Südland?): Gold, Elfenbein, Ebenholz,
Weihrauch; auf den, persischen Meerbusen von Vorder - Indien und der
Insel Taprobane (Ieilon): Gewürze, Zimmt re.
Ihr Landhandel durch Karawanen erstreckt sich: nach Palästina:
Waizen, Rosinen, Oel, Balsam; nach Aegypten: Getraide, baumwollene
und gestickte Zeuge; nach Syrier: Wein und Wolle; nach Babylon
über Palmyra: Webereien; Arabien: Gewürze und Ranchwerk; Persien
bis ins Innere von Asien: Zimmt, Elfenbein, Ebenholz; und über
Armenien nach Vorder- und Nord-Asien: Kupfer, Pferde, Sklaven rc.
* Ihre zahlreichen Fabriken und Mannfacturen bestehen in
Purpnrfärbereien (aus dem Safte der Seemnscheln), Webereien (die
beste Leinwand von Sidon), Glas (Sand, nitrum, im kleinen Flusse
Belos), Spielsachen, Bearbeitung des Bernsteins, Elfenbeins, Goldes
und anderer Metalle.
Ihre Haupterfindungen sind: Schiffbau, Buchstabenschrift
(durch Taaut? Kadmos bringt sie nach Vöotien?), Rechenkunst,
Astronomie rc.
Religion: Vielgötterei nnt Menschenopfern, — Vergötterung
der Heroen und Naturkräfte: Herakles (sein Tempel in Alttyros, seine
Wanderungen), Baal (Sonne oder Himmel, Kronos), Kabircn und
Patäkcn, (Schutzgötter der Schiffe, Laren), Dagon und Derketo
(Fischgottheiten) rc. Priester der einzelnen Götter.
§. 9.
Karthager (Karchedonier).
I. Von der Entstehung des Staates bis zum An-
fänge des fyrakufanifchen Krieges, von 888 bis
480 v. Eh. G.
^ Unsicherheit der wenigen Nachrichten. Schnelles
Aufblühen des jugendlichen Staates. Kolonien führen
zu Eroberungen.
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r
I5í Metzen zu Utrecht, zu Rastadt und Baden.
n.c.t.
1709. Niederlage bei Malplaquet zieht er die Fortsetzung des Kriegs
einem schimpflichen Nachgeben vor.
1711. Plötzliche Ministerial-Veränderung in England:
die Partei der Torys siegt gegen die der Whigs; Marlborough
sinkt in seinem Ansehen. Joseph stirbt, und sein Bruder folgt
als
1711. 13) Karl Vi. ; daher Friedensunterhandlungen zu
1713. Utrecht. Marlborough seiner Würde entsetzt. Frieden
zwischen England und Frankreich, zugleich mit Savoyen,
Portugal, Prcussen und Holland. Der Kaiser beleidigt, setzt
den Krieg allein fort; aber Eugen muß der französischen Ueber-
1714. macht weichen; daher durch ihn und Villar« der Frieden zu
Rasta dt und im Namen des Reichs zu Baden, dem auch
Spanien sich anschließt*).
Gleichzeitig mit dem spanischen Erbfolgekrieg wurde ge-
führt :
b) Der nordische Krieg, von 1700 bis 1721, Frie-
den zu Nystadt.
Karl Xii. folgt, fünfzehn Jahre alt, seinem Vater
Karl Xi. 1697 auf dem schwedischen Throne; bedroht von
den Verbündeten: August Ii., König von Polen, Christian V.
von Dänemark und dessen Nachfolger Friedrich I V., und
Zar Peter I. von Rußland**), schließt er sich an England
»') Der Kaiser erkennt Philipp von Spanien, der auf die fran-
zösische Krone Verzicht leistet, an, und erhalt die spanischen Niederlande,
Neapel, Mailand, Mantua und Sardinien; das Reich erhält Breisach,
Kehl und Freiburg zurück, Baiern und Köln werden restituirt. Eng-
land gewinnt: Anerkennung der protestantischen Erbfolge, die Hudsons-
länder, Neufundland, Neuschottland, Gibraltar, Minorka rc. Hol-
land: das Besatzuugsrechc in acht niederländischen Plätzen — Barrieren.
Savoyen: Sicilien als Königreich und die Zusicherung der einstigen
Nachfolge in Spanien rc. Preussen: Geldern und Beutel,»tel rc.
Rußland war frühe voü Scythen und Sarmaten, alsdann
von Slaven, Finnen, Tschnden, Chazaren, Petschenegen, Polowzern
und andern Nomadenvölkern bewohnt; vorherrschend wurden vorzüglich
int nördlichen (Kiew) gegen 862 die Waräger unter ihrem Fürsten
Rurik, und Wladimir, einer von seinen Nachfolgern, dehnt sein
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Extrahierte Personennamen: Marlborough Joseph Karl_Vi Karl Marlborough Eugen Karl_Xii Karl Karl_Xi Karl August Christian_V.
von_Dänemark Friedrich_I_V. Friedrich Peter_I._von_Rußland** Philipp_von_Spanien Philipp Gibraltar
Extrahierte Ortsnamen: Baden England Utrecht England Frankreich Portugal Holland Baden Spanien Polen England Neapel Mailand Mantua Sardinien Breisach Kehl Freiburg Baiern Neufundland Neuschottland Sicilien Spanien Kiew
» '
28 Di e d e r.
v.c.g. Nabonedos (^abynetos) weigert sich, den Bezwinger
536. Mediens, Kyros von Persien, anzucrkenncn, und wird
von ihm bei der Eroberung Babylon's gefangen genommen,—
Babylonien persische Provinz.
Die Religion der Babylonier ist vorzüglich Verehrung der
Himmelskörper: Bel (Sonne), Mylikta (Venns) rc.; vergötterte
Heroen; Opfer mit Weihrauch, auch Menschenopfer (dem glühenden
Moloch); Tempel. — Die chaldäischen Priester (Magier) allein im
Besitze der Weisheit: Sternkunde, Traumdeutung, Mathematik rc.
Von Künsten werden gerühmt ihre Gold - und Silber-Stickereien,
Webereien (Gewänder) und Purpurfärbereien rc. Daher das V o l k in
der letzteren Zeit unkriegerisch, verweichlicht, prachtliebend und üppig.
Der Handel geht über Medien, Baktrien, Persien durch Karawanen
bis Indien, zur See über den persischen Dnsen nach Arabien (von hier
Räucherwerk, Gewürze rc.), Indien, Taprobane (Elfenbein, Zimmt,
Perlen rc.); eben sö auf dem Euphrat westwärts nach Vorder - Asien.
-1 - • ■ ^
§. 12.
Meder.
* Medien steht, gleichwie Babylonien, frühe unter
assyrischen Satrapen, bis es sich unter Kyarares mit der
Zerstörung Ninive'6 606 v. Ch. G. unabhängig macht,
und 550 v. Ch. G. durch Kyros an Persien übergeht.
821. Arbakes unabhängig, König von Medien und Assyrien;
aber seine Nachfolger schnell wieder Assyrien unterworfen, bis
gegen 711 v. Ch.
700. Desokes vereint und beherrscht die sechs medischen
Stamme, — seine Burg mit sieben Mauern in Ekbatana,
Gerechtigkeitspflege rc.
647. Phraortes fällt in der Schlacht bei Ragau gegen den
assyrischen Nabuchodonosor.
625. Kyarares erobert Vorder-Asien bis zum Halys, schlägt
die Assyrier; muß aber vor den einbrechenden Scythen zurück-
606. weichen; darauf erobert und zerstört er, verbunden mit Nabo-
polasar Ninive und unterwirft sich Assyrien; er vertreibt
die Scythen aus Vorder-Asien, bezwingt die Pariher, kämpft
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Karl Xu. Peter X Pultawa.
1l3
und Holland. Der König von Dänemark greift vergebens »-C.g.
Holstein an; Karl erscheint mit der brittisch - holländischen
Flotte vor Kopenhagen/ erzwingt den Frieden zntravendal,1700.
schlägt, nachdem August von Riga abgezogen, den Zar Peter
bei Narw a 1701, verfolgt die Sachsen durch Curland, dringt
in Polen ein, und schlägt den August bei C lissow und bei Pul-1702.
tusk 1703, — Graf Stanislaus Lesczinsky König
von Polen, zu Warschau 1705 gekrönt. Nach seinem aber-
maligen Siege bei Frau stad t 1706 gegen die Sachsen, dringt
Karl durch Schlesien in Sachsen ein und erzwingt den Frieden
zu Altranstädt unter harten Bedingungen; erst 1707 eilt er 1706.
wieder nach Polen, vertreibt den Zar Peter, der indessen
1703, nach der Eroberung von Ingermannland, Peters-
burg, und 1704 Kronstadt gegründet, dringt bis vor Smo-
lensk 1708, und von hier gegen alle Vorstellungen, mit dem
Kosacken-Hcttmann Mazcppa vereint, durch die Ukraine 1709.
gegen Moskau, muß aber, bei Pultawa von Peter gänzlich
geschlagen, zu den Türken nach Bender flüchten. Darauf
Reich gegen 980 vom Dniepr bis zur Düna aus, und führt das Christenlhum
ein; aber seit 1015 zerfallt es in kleine Fürstenthümer bis 1238, wo die ein»
gedrungenen Mongolen unter wechselnden Kriegen herrschen bis 1477,
indem Iwan Wasiliewicz ans dem Stamme Rurik's die Mongolen
wieder verdrängt und die kleinen Fürstenthümer zu einem großen Reiche
vereint. Seine Nachkommen erobern Kasan, Astrachan, Sibirien re. und
erlöschen 1598 , wo dann nach manchen Verwirrungen das Haus Ro-
manow 1613 auf den Thron gelangt; unter dessen drei ersten Herr-
schern gegen Schweden nachtheilige, gegen Polen und Türken aber glück-
liche Kriege geführt werden. Feodor Hi. stirbt 1682, und sein viel-
versprechender Stiefbruder Zar Peter, den er zu seinem Nachfolger
bestimmt, behauptet sich gegen seine Schwester Sophia und übernimmt
1689 selbst die Regierung ( Sophia ins Kloster ) ; durch den Genfer
Isfort gebildet, beginnt er rasch die Cultivirung seines Reiches: euro-
päi,che Kleidung, Reisen ins Ausland, Beschränkung des Mönchswesens,
julianischer Kalender, Seearsenal zu Archangel, Schulen rc. ; er entreißt
den Türken 1696 Asow (Handel auf dem schwarzen Meere); bestraft eine
Strelitzen-Verschwörung, reist nach Holland 1697 ( Saardamm ) und
England, und rottet 1698, nach Moskau zurückgekehrt, die abermals
empörten Strelitzen aus.
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Extrahierte Personennamen: Karl_Xu Karl Peter_X_Pultawa Dänemark Karl Karl August Peter
bei_Narw August Stanislaus_Lesczinsky_König
von_Polen Karl Karl Peter Kosacken-Hcttmann_Mazcppa Pultawa_von_Peter Bender Iwan_Wasiliewicz Feodor_Hi Peter Sophia Sophia
Extrahierte Ortsnamen: Holland Holstein Riga Sachsen Polen Sachsen Sachsen Polen Kronstadt Moskau Christenlhum Kasan Astrachan Sibirien Haus_Ro- Holland England Moskau
s
Friedrich H Kreuzzug. Mongolen. 121
N.c.t.
5) Otto Iv. allgemein anerkannt, alsbald mit dem 1208.
Pabste entzweit, erkommunicirt, wird von Friedrich von
Sicilien, den die Hohenstaufen heranrufen, und der sich mit
Philipp August von Frankreich verbindet, bei Tournai ge-1214.
schlagen, stirbt auf der Harzburg 1218.
6) Friedrich H. zu Aachen von dem Erzbischof von 1215.
Mainz und zu Rom von dem Pabste Honorius Iii. gekrönt,
— seine Versprechungen, Kreuzzug (Damiette den Christen
entrissen); Vermählung mit Jolantha, der Tochter Johann's
von Brienne, des Titularkönigs von Jerusalem, — König
von Jerusalem 1225.
Fünfter Kreuz zu g : Friedrich, vom Pabste Gregor Ix. 1228.
gedrängt, und selbst erkommunicirt, ist glücklich im Morgen-
lande, gewinnt die deutschen Ordensritter, und schließt mit
dem ägyptischen Sultan Al-Kamel einen zehnjährigen Waffen-
stillstand, seine Krönung zu Jerusalem. Nach seiner Rückkehr
alsbald Frieden mit dem Pabste 1230; aber die Lombarden
widerstreben. Die Empörung seines Sohnes Heinrich dämpft
schnell Friedrich, vermählt sich mit Jsabella von England,
gleicht sich aus mit Otto dem Kinde 1235, und ist seit 1236
fortwährend in Italien gegen die trotzigen Lombarden und
den Pabst beschäftigt. Deutschland wird durch den Sieg der
Mongolen unter Batu, einem Enkel Dschingiö-Chan's, 1241.
bei Liegnitz in Schrecken gesetzt* *).
Andreas von Ungarn 1217 mit mehren deutschen Fürsten (Damiette
können sie nicht behaupten). — Der Kreuzzug gegen die Albigenser
im südlichen Frankreich, von Innocenz I!l. schon 1218 geboten, zeichnet
sich bis 1229 nur durch Grausamkeiten aus.
*) Unter den mongolischen nomadisirenden Horden der jetzigen Ta-
tarei erhob sich im Anfang des dreizehnten Jahrhunderts Dschingis-
Chan zum Oberhaupte empor, er erobert Peking 1215, vernichtet das
chowaresmische Reich rc., unterwirft durch seinen Sohn Dschudschi 1224
das südliche Rußland, starb 1227. Sein Sohn Oktai, der ihm nach-
folgt, bezwingt durch Dschudschi's Sohn, Batu, das nördliche Ruß-
land (1238 Moskau und 1240 Kiew zerstört). Ein mongolisches Heer
dringt durch Polen, siegt bei Liegnitz, während Batu Ungarn verwüstet;
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Otto Friedrich_von
Sicilien Friedrich Philipp_August_von_Frankreich Philipp August Friedrich_H. Friedrich Honorius_Iii Honorius Johann's
von_Brienne Friedrich Friedrich Gregor_Ix Gregor Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich Jsabella_von_England Otto Andreas_von_Ungarn Innocenz_I!l Innocenz
Extrahierte Ortsnamen: Tournai Harzburg Mainz Jerusalem Jerusalem Jerusalem Italien Deutschland Liegnitz Frankreich Peking Moskau Kiew Polen Liegnitz Ungarn
166 Französische Re volutions kriege. Kosziu Sko.
n.c.g.mit Belgien frei werden, zu den Oesterreichern. Uebcrall die
Verbündeten im Vortheile, und im Innern Frankreichs die
Vendee, Bretagne (Wimpfen), Toulon, Marseille und Lyon
gegen den Convent im Aufruhr. Daher durch die Jakobiner
die Sch recken s regi e run g ; allgemeines Aufgebot in Masse;
ganz Frankreich ein Feld - und Waffenlagcr unter Carnot.
Darauf Siege der Franzosen gegen die im Innern Empörten
unter gräßlicher Rache; eben so in Belgien durch Iiouchard
und Jourdan, am Oberrhein durch Pickegru und Iiocle j
indessen sättigt sich die Revolution durch ihre Blntgerichte
1794. überall in Frankreich; ihre Häupter stürzen sich selbst; Ende
des Terrorismus.
In den Niederlanden siegt Pickegru bei Tournal, und
1795. ^onrdan bei Fleums; Holland wird erobert — batavische
Republik, verbunden mit Frankreich. Am Oberrhein müssen
die Preussen, nach ihrem Siege bei Kaiserslautern, weichen,—
Frieden zu Basel zwischen Preussen und Frank-
reich (das nördliche Deutschland neutral), etwas später mit
Spanien ( St. Domingo an Frankreich ) *).
*) Um dieselbe Zeit blutige Auftritte in Pvlen: »ach dem russisch»
türkischen Kriege ( 1787—1792) suchte Katharina Ii. ihren Einfluß in
Polen durch eine Conföderatiou der unzufriedenen Polen zu Targowih
geltend zu machen; eine russische Armee dringt ein; die Polen unter
Thaddäus Kosziusko müssen weichen. Auch eine preussische Armee,
mit Katharina einverstanden, rückt unter Möllendorf 1793 in Polen
ein, und bald darauf erfolgt die zweite Theilung Polens. Aber
die Erbitterung der Polen bricht schon 1794 aus. Kosziusko Ober-
feldherr. Die Russen aus Warschau vertrieben, vereinen sich mit den
unter ihrem König eindringenden Preussen. Sieg der Verbündeten bei
Raffka. Warschau vergebens belagert. Auch Oesterreich schickt eine
Armee. Kosziusko bei Maciejowiee von den Russen unter Fersen
geschlagen und gefangen. Suwarvv erstürmt Prag a; Warschau kapi-
tulirt, — dritte Theilung Polens 1795; der König Poniatowsky
legt seine Würde nieder (Rußland gewinnt 2000 Quadratmeilen, Preus-
fen 990 Quadratmeilen und Oesterreich 834 Quadratmeilen). Katharina
stirbt im folgenden Jahre; ihr folgt ihr Sohn Paul I (1796—1801).
Auch Friedrich Wilhelm Ii. von Preussen stirbt im November 1797, und
ihm folgt sein Sohn Friedrich Wilhelm Hl
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Extrahierte Personennamen: Kosziu_Sko Katharina_Ii Katharina Kosziusko Raffka Kosziusko Poniatowsky Katharina Friedrich_Wilhelm_Ii Friedrich Wilhelm Friedrich Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Bretagne Toulon Marseille Lyon Frankreich Belgien Jourdan Frankreich Niederlanden Holland Frankreich Preussen Kaiserslautern Basel Preussen Frank- Deutschland Spanien Frankreich Polen Polen Polens Warschau Preussen Oesterreich Warschau Polens Oesterreich Preussen
21 n 0 fl ii g.
171)
6) Portugal: Auch hier bricht 1820 eine Revolution
vorzüglich gegen die Engländer (Feldmarschall Beresford)
aus. Der König Johann Vi. aus seinem Königreich Brasilien
znrückgerufen, muß 1821 die spanische Verfassung beschwören;
aber sein zweiter Sohn Miguel stürzt dieselbe schon 1823; er
kann sich jedoch nicht behaupten, und nach dem Tode seines
Vaters 1826 gibt sein älterer Bruder, Don Pedro, der
seit 1822 Brasilien als Kaiser beherrscht, Portugal eine neue
Verfassung und die Krone seiner Tochter Maria. Miguel
indessen reißt die Regierung an sich, herrscht tyrannisch seit
1828, bis Pedro, der 1831 zu Gunsten seines Sohnes Bra-
silien verlassen mußte, wieder erscheint, und seinen Bruder
nach blutigen Kämpfen verdrängt. Pedro stirbt, nachdem er
Lissabon glücklich wieder eingenommen, den 24. Sept. 1834.
Seine Tochter Maria vermählt sich als Königin am 26. Jan.
1835 mit dem Herzog August von Leuchtenbcrg (einem
Sohne von Eugen Bcauharnois), welcher aber schon am 28.
März 1835 stirbt.
7) In Schweden besteigt 1818 Karl Xiv. Johann
den Thron, und verbindet Norwegen enger mit Schweden.
8) In Rußland starb Alexander 1825, und sein jünge-
rer Bruder, Nikolaus, der ihm nachfolgt, dämpft schnell
eine in Petersburg ausgebrochcne Verschwörung, beendigt glück-
lich einen Krieg gegen die Perser durch General Paskewitsch
Erivanski 1828, und von Sultan Mahmud Ii., der 1826
seine Janitscharcn ausgerottet, wiederholt beleidigt, erkämpfte
er durch Paskewitsch, der von Asien her vordringt, und durch
Diebitsch, der den Balkan überschreitet, den Frieden zu
Adrianopel 1829 (gewinnt die Inseln an der Mündung der
Donau, die Stadt Achalzik und Kriegskosten-Entschädigung rc.).
— Auch der in Warschau gegen den Großfürsten Constantin
im November 1830 ausgebrochene Ausstand der Polen
wird, nach dem hartnäckigsten Widerstande bei Grochow und
Praga (Dwernicky, Skrynecky), nach der blutigen Schlacht
bei Ostrolenka (März 1831), nachdem Diebitsch plötzlich
gestorben, durch den Uebergang Paökewitsch'ö über die Weichsel
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Extrahierte Personennamen: Johann Pedro Maria Maria Pedro Pedro Maria Maria August Eugen_Bcauharnois Eugen Karl_Xiv Karl Johann Johann Alexander Alexander Nikolaus Paskewitsch
Erivanski Sultan_Mahmud_Ii Constantin Grochow
Extrahierte Ortsnamen: Portugal Brasilien Portugal Lissabon Leuchtenbcrg Schweden Norwegen Schweden Nikolaus Petersburg Asien Balkan Donau Warschau Großfürsten_Constantin Ostrolenka
ns
Rücktritt Preußens vom Coalitiouskrieg im Frieden
zu Basel 1795, veranlaßt durch die Entziehung der eng-
lischen Subsidien und durch die seindselige Haltung der
beiden,Kaiserhöfe in der polnischen Theilungsfrage. Die
Frage über den Besitz der linksrheinischen Lande wird dem
späteren allgemeinen Frieden Vorbehalten.
In den beiden letzten, den Revolutionskrieg so sehr hem-
menden Theilungen Polens, der zweiten 1793 (durch
Preußen und Rußland) und der dritten 1795 (durch die
drei Mächte), die den Staat völlig vernichtete, erhielt Preußen
1896 Q. M. mit circa 2j/5 Millionen Einwohnern *).
Wie Preußen sagen sich Toskana und Spanien von
der Koalition los.
Am Mittel- und Oberrhein jagen die Oesterreicher unter
Clerfait und Wurmser 1795 die Franzosen überall mber
den Fluß zurück, ebenso 1796 unter denr Erzherzog Car!
nach den Siegen bei Amberg und Würzburg (über
Jourdan) und nach dem berühmten Rückzug Moreaus aus
Baiern. So wurde die beabsichtigte Bereinigung des letzteren
mit Bonaparte in Italien zum gemeinsamen Angriff auf
die deutsch-österreichischen Länder zu nichte.
d. Der italienische Feldzug.
Bonapartes Oberbefehl 1796 brachte hier in die Krieg-
führung, die schon in vier Händen gelegen hatte, erst Leben
und Erfolg; Italien der Schauplatz seines Feldherrnruhms,
die Wiege seiner Größe.
Napoleon Bonaparte geboren zu Ajaccio auf Corsica den
15. August 1769 als zweiter Sohn einer kinderreichen Familie. Seine
Eltern: der ans italienischer Adelsfamilie stammende Advocat Carl
Bonapartc, Theilnchmer am Freiheitskampfe der Corsen gegen die
Genuesen (Paoli), und Letizia Ramolini. 1768 Corsica von Genua an
Frankreich verkauft. Der achtjährige Napoleon auf der Kriegsschule zu
Brienne, Pichegru fein Lehrer, Mathematik und Geschichte seine Lieb-
lingsfächer; lljährig auf der höheren Kriegsschule zu Paris; 1785, dem
Todesjahr feines Vaters, Artillerie-Unterlieutnant, 1789 sogleich der Re-
volution zugethan, Republikaner, aber nicht Jacobiner, dann Capitain in
dem revolutionierten Corsica, macht 1793 den Zug der Conventsarmce
gegen die Royalisten und Girondisten in Südfrankreich mit (Toulon).
*) Danzig und Thorn und die neuen Provinzen Süd-Preußen, Neu-Oft-
vrensien, Neu-Schlesien. —
Herbst, historisches Hiufsbuch Iii.
8
TM Hauptwörter (50): [T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
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Extrahierte Personennamen: Jourdan Bonapartes Napoleon_Bonaparte Napoleon Corsica August Carl
Bonapartc Letizia_Ramolini Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Basel Polens Spanien Amberg Moreaus Baiern Italien Ajaccio Genua Frankreich Paris Artillerie-Unterlieutnant Südfrankreich Toulon Danzig Thorn
Ii. Zeitalter Peters -es Großen non
Rußland.
1680 — 1725.
Geographisches Bild von Rußland.
Aus der Vorgeschichte.
Am Ende des Mittelalters schüttelte der Fürst von Moskau
Iwan I Wasiljewitsch, aus dem Hause Rurik, das seit dem
13. Jahrhundert von seinem Lande getragene Mongolische Joch ab.
Erste Versuche, die europäische Kultur nach Rußland zu ver-
pflanzen unter Iwan Ii Wasiljewitsch, dem Schrecklichen
(1534 — 1584). Künstler und Handwerker aus Deutschlands-
Handelsverbindungen der Holländer und Engländer mit Archangel;
Errichtung des mit Feuergewehren bewaffneten Corps der Stre-
litzen; vergebliche Versuche, erobernd die Ostsee zu erreichen —
in seinen Planen und Reformen Peters des Großen Vorgänger.
Mit seinem Sohn Feod or I erlischt (1598) derrurik'-
sche Mann es stamm. In der Folgezeit Anarchie im Innern,
(der falsche Demetrius), feindliche Angriffe von Außen. Erst
mit der Thronbesteigung des H au s e s Romanow, eines Zweiges
der Ruriks, kehrt Friede und Ordnung zurück. Ans diesem Hause
stammt Zar Peter I, dessen Regentenziel die Annäherung seines
halbbarbarischen Landes an westeuropäische Kultur und die Aus-
dehnung der Grenzen seines Reiches bis zur Ostsee und dem
schwarzen Meere war, — beide Ziele nur erreichbar durch Kamps
mit Schweden, bis dahin der nordischen Großmacht, und der
Türkei.
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet]]
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Aus Peters Jugendgeschichte bis zu seiner Alleinherrschaft.
Peter Alexejewitsch d. i. Sohn des Zaren Alexei Michailowitsch, von dessen
zweiter Gemahlin Natalia Narischkin, geb. 1672, beim Tode seines Vaters vier-
jährig, wurde nach dem Ableben seines Halbbruders, des Zaren Feodor Iii 1682
mit Uebergehung des älteren, aber schwachsinnigen Halbbruders Iwan (-h 1696)
in Moskan zum Zaren unter Vormundschaft seiner Mutter ausgerufen. Ein
Aufruhr der Strelitzen, durch Peters Halbschwester Sophia angeregt, führte
zum Mord der Verwandten Peters von der Mutterseite, zur Theilung der Herr-
schaft unter die beiden Brüder und zu Sophias Regentschaft.
In seinem Lieblingsaufenthalt Prcobraschenskoi zeigte der junge Zar schon
in seinen Spielen und der Richtung seines Lcrntriebs (auch neuere Sprachen)
den künftigen Reformator des Landes. Sein militairischer Lehrer, der Genfer
Le Fort, früher in französischen und niederländischen Diensten, später russischer
General und Admiral; bedeutender der General Gordon, ein Schotte. Das
Soldatenspiel, nach deutschem Vorbild, der Ursprung der Garde Peters und der
Umbildung des russischen Heeres.
Der Versuch Sophias, mit Hülfe der Strelitzen Peter vom Throne zu ver-
drängen, führte 1689 unter Zustimmung des Patriarchen und des Volkes zu
seiner Alleinherrschaft, zu Sophias Verstoßung ins Kloster.
A. Peters Keifen und innere Keformen.
Sein Streben, neben einer Landuiacht auf europäischem Fuß
auch eine Seemacht in Rußland zu schaffen, führte zur kräftigeren
Theilnahme am österreichffch-venetianifch-polnifchen Krieg gegen
die Pforte, zur Eroberung von Afow 1696, (nebst freiem Handel
auf dem schwarzen Meere in den Waffensüllständen von 1699
und 1700), zu den Anfängen einer Kriegsmarine, zu dein Plan,
auf einer westeuropäischen Reife vor allem holländische und eng-
lische Schiffsbaukunst näher kennen zu lernen.
Erste Reife 1697—1698 an der Spitze einer Gefandffchaft
durch Livland, über Berlin nach Holland (Aufenthalt in Zaandam
und Amsterdam, in Utrecht und im Haag, Bekanntschaft mit Wil-
helm Iii von Oranien) und England; Rückkehr durch's Oester-
reichische und Polen; Anwerbung ausländischer Künstler, Officiere
und Handwerker für Rußland, Aussendung von Russen zur An-
eignung ausländischer Bildung.
Zweite Reise 1716—1717 über Dänemark nach Holland
und Frankreich in gleicher Absicht, mit gleichen Erfolgen, vor-
wiegend in Bezug auf Kunst und Wissenschaft. Peters Versuche
zur inneren Umbildung seines Landes, die sich neben den Re-
formen im Kriegswesen, in der Rechtspflege, den Finanzen, der
Landeseintheilung, dem Ackerbau, dem Fabrikwesen, der Schul-
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Extrahierte Ortsnamen: Moskan Prcobraschenskoi Livland Berlin Holland Zaandam Amsterdam Utrecht England Polen Holland Frankreich