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1. Alte Geschichte - S. 91

1872 - Mainz : Kunze
I. 3ue£(Utiiers öea ©rolktt Uneinige. 336—323 t». 1. 2tle>*anber3 Regierungsantritt. Vorbereitungen gum 3u9e 9e9en ^erferi Bereite Gruppen auf afiatifd)em23oben; auc§ in ©riecfjenlanb aufgeregte (Srraartung: plo^Ii^e ^atfjridjt t>on der (Srmorbung ^3l)itippä burd) einen ©ffoier feiner Seibroacfje bei einer £odpgeitfeier §u 2iega (336). Sofort aufftänbifc£)e Regungen in ©riedejenlanb. Sder „^nabe Sileyanbroä", fein Radf)folger, erft 20 3alre a^i 1301:1 ^em erf*en njiffenfd(jaftlid)en Talent feiner 3e^/ meueid^t aller 3e^en/ ^ern ©tagiriten Slriftoteleä erlogen, burd^aug fjeßenifd) gebilbet, früfj= reif, fiat fdjon bei (Sljaroneia mit 2iu3$eicf)nung befehligt; corüber= gebeub mit feinem Sbater oerfeinbet. Rafcf) der inneren ©d)tt)ierig= feiten .Sperr geraorben, fteljt er 2 -äftonate nad§ ^p^itippö 5tobe bieö-feits> der Shjermopglen; rafcfje Unterwerfung: ein neuer ^ongre^ gu j^orintf) erfenntifin al§ (Srben der 3ttad§tftellung feine§ 23ater3 an. Allein raafjrenb er gegen die nörblicfjen ^Barbaren jie^t, die Sdonau überfdjreitet: neuer Slufftanb in ©riecfjenlanb, burcf) ein ©erüc§t oon feinem S£obe und perftfdfje £>ülfs>gelber er= mutljigt, an der ©pi^e Streben. 2hej:anber3 rafcf)e£> (Srfcfjeinen, (Sinnaljme und 3erf*orun9 £ lj e b e,n 3 (335). ©cfirecf en in ^ ©riecfyenlanb, in $ttfjen die antimafebonifdfjen Rebner geftüqt, im Uebrigen auc(j biefjmal die ©tabt glimpflich Beljanbelt. Sllejranbers Ijegemonifdfje Stellung §ur ©riedjentdelt burd§ ein ausführliches) 3tt; ftrument, die (Sonoention uon ^orintf), feftgefteut, der fiel) alle griecf)ifc§en Staaten, mit Slusnafjme con ©parta, fügen; 3sor= Bereitungen $um 3u9e 9e9en ^ ^ßerferreide) toieber aufgenommen. Sden inneren Verfall biefeä 3fteicf)§ feit Slrta^eryes Ii. (f 362) te^rt uns der 3ug ^ jüngeren (Sgrus und der Rücfjug der

2. Geschichte des Mittelalters - S. 9

1878 - Mainz : Kunze
Aus der deutschen Vorzeit. 9 oder einem Dorn zusammengehalten wurde. Die Reichen trugen eng anschließende Kleider und Felle milder Thiere, welche sie mit seltenem Pelzwerk verbrämten. Männer und Frauen hatten häufig die gleiche Kleidung und Kleidung, außer daß die Frauen öfter leinene Umwürfe trugen, welche Nahrung, mit Purpur besetzt waren und keine Aermel hatten. Speise und Trank waren sehr einfach. Wildes Obst, frisches Wild und geronnene Milch stillten in der Regel ohne besondere Zurichtung und ohne weitere Leckerbissen den Hunger; ihr gewöhnlicher Trank war ein Saft aus Gerste oder Korn, welcher zu einer Art von Wein bereitet war. Nur die Stämme, welche an den Ufern der Flüsse oder am Meere wohnten, erhandelten auch guten Wein. Aus der Vorliebe der alten Deutschen zum freien unstäten Um- Abneigung herziehen erklärt sich ihre Abneigung gegen die Städte. Sie verglichen Xtnptt^e. dieselben mit Gefängnissen und bauten sich deshalb lieber einzeln und abgesondert an, da wo eine Quelle, ein Bach, ein Feld oder Hain ihnen gefiel. Die Hütte stand häufig in der Mitte der Mark, welche zu derselben gehörte und mit einem Zaun eingehegt war. Eine Anzahl solcher Gehöfte bildete eine Gemeinde, mehrere Gemeinden einen Gau. Zum Bauen bedienten sich die alten Germanen weder der Bruchsteine, noch der Ziegel. Ihr ganzes Baumaterial war unförmlich und ungefällig. Sie wohnten auch in Höhlen unter der Erde, welche sie mit Stroh und Baumzweigen belegten, um ihre Vorräthe gegen die Strenge des Winters zu schützen. Die alten Deutschen zeichneten sich durch ihre Liebe zur Freiheit Sittenrem-sowie durch Treue und Redlichkeit aus. Nicht minder rühmten die Römer ^eit der atten die Reinheit ihrer Sitten und ihre unbegrenzte Gastfreundschaft. Sie 2)eiit^en' hielten es für Unrecht, einem Fremden ein Obdach zu verweigern und Gastfreund-bewirtheten jeden nach Vermögen. Besaß ein Hauseigentümer selbst nichts, was er seinem Gaste hätte vorsetzen können, so geleitete er den Fremden dahin, wo er mit gleicher Freundlichkeit, wie ein alter lieber Bekannter des Hauses, gastlich aufgenommen wurde. Verließ der Gastfreund das Haus, so gaben sie ihm mit, was er verlangte. Doch waren die alten Deutschen nicht frei von Fehlern. Mit Recht warf man ihnen Liebe zum Trunke und zum Spiele vor. Borliebe zum Sie hielten es für keine Schande, Tag und Nacht bei Trinkgelagen Trunke und hinzubringen, wobei häufig Zank und Streit entstand und blutige )Um Äfneli Raufereien die derbsten Schmähreden unterdrückten. Man benutzte aber auch solche Gelage zur Aussöhnung oder berieth bei ihnen die wichtigsten Angelegenheiten der Familie und der Gemeinde, selbst Krieg und Frieden; doch wurde ein bindender Entschluß immer erst am

3. Geschichte - S. 84

1871 - Freiburg im Breisgau : Herder
84 Hier starb er bald nachher plötzlich. Die Hunnen legten ihn in einen goldenen Sarg, diesen in einen silbernen und beide in einen eisernen. Dann wurde er unter kriegerischen Gesängen mit Pferdezeug und Waffen begraben, und alle, welche am Grabe gearbeitet hatten, um gebracht, damit niemand erfahre, wo der große Hunnenkönig ruhe. Mohamed und seine Mettgion. Gleich dem Westen wurde auch der Osten bald der Schauplatz einer großen Umwälzung, die von Arabien ihren Ausgang nahm. Dieses ist eine große Halbinsel Asiens, welche brennende Sandwüsten, steile Gebirge und wasserlose Steppen und nur wenige ganz fruchtbare Landschaften enthält. Ihre Bewohner sind ein uraltes Volk, welches selbst den Jsmael seinen Stammvater nennt. Sie sind in Stämme getheilt und ziehen mit ihren Heerden umher, sind vortreffliche Reiter, und wohnen in Zelten, welche die Weiber aus Kameelhaareu verfertigen; wegen dieser Lebensweise werden sie Beduinen (d. i. Wüstenbewohner) genannt. Ihr Körper ist stark und geschmeidig, ihr Ansehen offen und heiter und außerordentlich die Lebhaftigkeit ihres Geistes. Sie sind bei ihrer Armuth sehr genügsam und gastfreundlich, halten jedoch den Straßenraub und die Blutrache für erlaubt und sind der Sinnlichkeit sehr ergeben. Unter diesem Volke ward 569 Mohamed in der Stadt Mekka geboren. Da seine Eltern frühzeitig starben, nahm ihn sein Oheim zu sich, der ihn zum Haudelsstand erziehen ließ und mit seinen Karawanen in ferne Länder schickte. Des Lesens und Schreibens unkundig, aber von hervorragenden Geistesgabeu und sehr einnehmender Gestalt, dabei wohlgeübt im Waffenwerke, trieb Mohamed, als er herangewachsen war, das einträgliche Geschäft des Handels für eine reiche Wittwe, welche ihn später heira-thete. Bis in sein 40. Jahr lebte er zurückgezogen, zeigte aber schon von Jugend auf eine große Neigung zur Schwärmerei und brachte oft ganze Nächte in einer Höhle zu. In dem genannten Jahre theilte er seinen Verwandten mit, es sei ihm der Engel Gabriel erschienen und habe ihm geoffenbart, daß er zum Propheten Gottes bestimmt sei. Nachdem er sich in der Stille nach und nach einigen

4. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 518

1874 - Mainz : Kunze
518 Asien — Russische Länder. in Ostsibirien noch zu erwähnen: Jakutsk an der Lena mit 5000 E., nur der Kälte halber, die man dort aufzeichnet, bemerkenswerth, und Krasnojarsk mit 11000 E. am Jenissöi, weil neben schönem Wiesengrün dort noch etwas Korn und Tabak gebaut wird, — Die Juseln Karafto und die größere Zahl der Kurilen (wichtige Fischerei- stationen) werden gleichfalls von Ruhland beansprucht. b. Westsibirien. Es hat auch seinen Bergwerksdistrikt, nicht den uralischen, der jetzt zum europäischen Rußland gerechnet wird, sondern den altaischen in den Quellgebieten des Ob und Jrtisch. Auch dort mehren sich die Hütteuwerke, und von den Bauern im Altai wird immer mehr Thalland urbar gemacht. Orte von Belang in Westsibirieu sind: Tomsk an der sibirischen Verkehrsstraße, 24000 E., und Haupt- sitz der Goldwäscher; Tobolsk mit 20000 E. als die frühere Hauptstadt von West- sibirien-, der Tobol ist ein Nebenfluß des Jrtisch; Tjnmen, 13000 E., Handelsplatz am Anfang des sibirischen Trakts; weit nordwärts am Ob der besonders harte Ver- bannungöort Beresow, wo nuter andern der bekannte Fürst Menschikoff. der unter Peter dem Großen vom Bäckerjungen zur höchsten Würde aufgestiegen war, im Exil in einer hölzernen Hütte starb. In Beresow hält man keine anderen Hansthiere als Hnnde und Renthiere; die von Ostjaken und Samojeden eingebrachten Pelze und Mammuthknochen werden von hier nach Tobolsk geschickt. Barnaul am oberu Ob, wichtige Bergstadt mit 13000 E. 2) Die Ce ntralasiatischen Provinzen mit 27/iu Mill. Bewohner auf 49700 Q. M. umfassen die Länder der Kirgisen, die früher theils von Orenbnrg, theils von Westsibirien aus verwaltet wurden, nun aber 4 selbständige Provinzen (Akmollinsk, Semipalatinsk, Turgai, Ur- alsk) bilden, denen Theile von Westsibirien zugelegt wurden, und das Generalgouvernement Turkistän. Was zunächst die Steppen- flächen vom Alaknl bis an die Nordseite des Kaspisees betrifft, so ziehen dort Kasaks oder Kirgis-Kaisaken umher mit ihren Jurten (Filz- Hütten), Schafherden und Rossen. Meist gehören sie zur türkisch-tatarischen Rasse, mit Ausnahme der schwarzen oder Kara-Kirgisen (Buruten),die auf den Vorbergen des Thianschän Hausen und aus der Mongolei stammen. Ihr Glaube ist muhammedanisch, außer daß einige Tausend im Westen am untern Ural das griechisch-christliche Bekenntnis angenommen haben. Ihre Nahrung ist Hammel- und Pferdefleisch, geronnene Milch und Käs, wobei sie als Getränk den Kumys (gegohrene Stutenmilch) und Thee lieben. In ihren weiten Revieren — über 30000 Q. M. — haben sie in 3 Ordas (Horden oder Stämme) sich zertheilt. Die sogenannte kleine Horde, an Köpfen die zahlreichste, hat den Westen inne und steht nebst der mittleren, der reichsten und mächtigsten, schon lange unter russischer Oberhoheit. Die große Horde, ostl. des Balkaschsees, steht zum Theil noch in sehr lockerem Unterthanen-Verhältnis zu Rußland und ihr Gebiet bildet die Prov. Semi- retschensk des Gen.-Gouv. Turkistän. Dieses, durch kaiserlichen Ukas

5. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für hessische Schulen - S. 12

1885 - Mainz : Frey
12 Im folgenden Jahre unternahm Germaniens seinen vierten Zug nach Deutschland. Es gelang ihm anfangs, einen Sieg über die Cherusker zu erfechten. Die Schlacht war furchtbar; selbst Hermann wurde verwundet. Als aber die Deutschen sahen, daß die Römer Siegeszeichen aufrichteten, da griff alles zu den Waffen, und die Römer unterlagen (Steinhnder See). Die Züge des Germaniens nach Deutschland konnten die Herrschaft der Römer nicht mehr herstellen. Der mißtrauische Tiberins schickte ihn bald nach Asien, wo er wahrscheinlich an Gift starb. 11. Deutschlands frühere Beschaffenheit. Wir haben schon gehört, daß wir unsere Kenntnis von Deutschland den Römern verdanken. Cornelius Tacitus, ein großer römischer Geschichtsschreiber, schrieb ums Jahr 98 n. Chr. über Deutschland und schilderte es als ein rauhes, unwirtbares Land, das mit Sumpf und Morast bedeckt sei und spricht von einem Hercynischen Walde, der sechszig Tagereisen in der Länge und neun Tagereisen in der Breite betrage. Im Dickicht der Wälder hausten wilde Tiere, der Auerochs, das Eleu, Wölfe, Bären und Raubvögel in großer Anzahl. Das Klima war rauh, und der Winter kalt. Roggen und Gerste, riesige Spargel und Rettige wuchsen, aber die edleren Obstsorten fehlten noch. Der Reichtum des Landes bestand vorzüglich aus Hornvieh, das aber klein und ungestaltet war. Die Gebirge lieferten noch wenig Gold und Silber, dagegen reichliches Eisen zu Waffen. Lebensweise der Deutschen. a) Rauh und wild, der Jagd und dem Kriege ergeben, lebte der Deutsche in seinen undurchdringlichen Wäldern, frei und unabhängig. Städte und Dörfer gab es nicht. Ein jeder schlug nach Wohlgefallen an einem Bache oder an einer sprudelnden Quelle seine Wohnung auf. Die Wohnuugen waren Blockhäuser, von Baumstämmen fest und stark erbaut, am Giebel mit Kalk getüncht. In der Küche und in der Stube brannten grobe Feuer, und der Rauch davon drang in das ganze Haus. Um dasselbe wurde ein großer Graben oder Wall gezogen, oft auch nur eine Hecke gepflanzt, welche das Eigentum des Besitzers abgrenzte. Schon von Jugend auf wurden die Kinder an Mäßigkeit gewöhnt und abgehärtet. Sie liefen fast nackt und babeten und schwammen auch im Winter. Kranke und khippelhafte Kinder würden oft getötet, ja, sogar ältere Leute, die schwach und gebrechlich geworben, brachten sich selbst um, weil ein Leben ohne Kraft und Schönheit ihnen für nichts galt. lb) Der Deutsche liebte ein munteres Gastmahl und bewirtete dann

6. Leitfaden bei dem Unterricht in der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 48

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
48 Die Halbinsel Sinai. beiden ist der Westabfall steil und läßt nur einen schmalen Küsten- grund übrig, eignet sich aber am meisten zum Anbau und zu Hafen- plätzen; der breite Südrand Arabiens ist fast eben so unbekannt als der Ostabfall. Am wenigsten jedoch ist der Nordrand erforscht, ja es scheint noch zweifelhaft, ob ein solcher überhaupt vorhanden ist und nicht vielmehr der Abfall zur syrischen Wüste mit sanfter Nei- gung erfolgt. Das Innere dieses weiten, mit keinem einzigen Stromsysteme ausgestatteten Länderraumes ist größtentheils eine dürre, wasserarme, heiße Plateanfläche, die von räuberischen Nomaden durchzogen wird; nur der nördliche Theil des Binnenlandes (Ned- sched) ist reich an Weiden und Viehtriften — daher die Heimat des Pferdes und des Kameels. Die arabische Bevölkerung besteht theils aus herumstreifen- den Beduinen (Kinder der Wüste), theils aus ansäßigen Städte- und Oasenbewohnern. Die ersteren stehen unter einzelnen Sheiks, sind zum Theil ohne alle Bildung (sie leben in Hütten, die mit Palm- blättern oder Ziegenhaar überdeckt sind, hauptsächlich von Milch und Datteln) und beschäftigen sich vorzugsweise mit kriegerischen Raubzügen, weshalb sie mit andern „Tribus" in beständiger Fehde leben und von den Karawanen gefürchtet sind. Der wichtigste Küstenstrich, Hedschas und Jemen, steht jetzt unter türkischer Herrschaft. Jene nordwestliche Landschaft ist das Ge- biet der heilig gehaltenen Städte Mekka und Medina. Die Stadt Mekka (30,000 E.), der religiöse Mittelpunkt der ganzen mohammedanischen Völkerwelt, enthält die Hauptmoschee mit einem offenen Hofraum, in dessen Mitte die aus grauen Werkstücken aufgeführte (40" hohe) Kaaba steht mit dem berühmten, angeblich aus dem Paradiese stammenden schwarzen Steine, dessen Berührung Vergebung der Sünden und den Ein- tritt in das Paradies des Propheten gewähren soll. Hierhin wallfahrten jähr- lich in (3—4) bestimmten, geheiligten Monaten Hunderttausende von Pilgern aus den verschiedensten Weltgegenden (von Marokko bis zum indischen Archipel Knd vom Niger bis zur chinesischen Grenze) nicht blos, um dem Gebot des Korans zu genügen, sondern auch um Handelsgeschäfte zu treiben (und da- durch die Reisekosten zu decken), denn die Pilgcrkarawanen genießen als ge- heiligt in allen mohammedanischen Ländern vollkommene Sicherheit. So hat sich an die Wallfahrtszeit zugleich die größte Messe im Orient geknüpft. Etwa 50 M. nördlich von Mekka liegt die zweite Hauptstadt des Hed- schas, Medina (Medinet el Neby d. h. die Grabesstadt des Propheten) am Rande der großen arabischen Wüste. Sie ist eine der schönsten Städte des Orients und ebenfalls ein Ziel der Wallfahrten, weil die Hauptmoschee Mohammed's Grab enthält. Ii. Die Halbinsel Sinai. Das Verbindungsglied zwischen Asien und Afrika, zunächst zwischen Arabien und Aegypten, bildet eine Halbinsel, die vom Meerbusen von Aila im O., dem von Suez im W. und von Pa-

7. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 731

1855 - Mainz : Kunze
729 Südamerika. — Patagonien n. Südpolarland. befestigter Berbannungsort für chilefische und peruanische Verbrecher, die (denn die Stadt ist befestigt und der ebenfalls feste Hafen mehrere Stunden davon entfernt) an Besteigung eines Schiffes leicht zu hindern waren, zu Land aber keinen Aus- weg hatten als zu benachbarten Wilden. Um Valdivia her ist nemlich der von Spaniern bewohnte Bezirk nicht groß, alles übrige Land seitwärts und bis an die südlichste Gränze haben die Araucaner, ferner die C uncos, Hu etliches, und die nach Patagonien überstreifenden Pehuenches inne. Die Araucaner, am Gebirg moluches, an der Küste costinos genannt, sind meist an feste Sitze und etwas Feldban gewöhnt, lieben jedoch als ein kräftiger Menschenschlag die Aufrechthaltung ihrer Unabhängigkeit. Die 200 Qm. große Insel Chiloe, dicht vor der zerrissenen klippichten Küste der Araucaner liegend, wird hingegen nur von Weißen bewohnt, ihrer etwa 45000, und ist ein sehr werthvolles Besitzthnm der Republik, voll Quellen, Wälder und fruchtbarer Felder, mit Perlbänken an der Ostseite. Der beste Hafen der Insel heißt Chacao und der Hanptort Castro. Außerdem gehören der Republik noch einige Jnselchen im Ocean, namentlich Juan Fernandez, die im Anfang des vorigen Jahrhunderts noch menschen- leer war. Diese Insel ist es, wo Alex. Selkirk, von der Mannschaft eines Schiffes ausgesetzt, Jahre lang als Einsiedler zubrachte. Seine Schicksale benutzte der Engländer Defoe zur Abfassung der „Abentheuer Robinson Crusoe's," die unser Campe in das bekannte treffliche Lesebuch für die Jugend umgewandelt hat. Jener Selkirk nun hatte auf der Insel eine Pflanzung begonnen, die nachmals von Ansiedlern benutzt wurde. Jetzt findet man Hütten und Häuser im Schalten von Feigen- und Weinlanb, während auf dem Gebirg Cedern zu Bau- und Schiffholz gefällt werden. 4) Patagonien nebst Feuerland n. s. w. Der zerrissenen felsichten Westküste des südlichsten Amerika ist schon Er- wähnung geschehen. Die Gebirgskette endet dort im Cap Froward an der 80 M. langen Magelhaensstraße, doch nur um sich jenseits mit Schneekuppen von 5 bis 6000' auf den Fenerlandsinseln fortzusetzen, und macht mit der weiten Steppe, die sich ostwärts zum atlantischen Meere hinbreitet, das 22000 Qm. große Dreieck aus, das Patagonien heißt. Das Klima ist, aus Ursachen, die oben schon erwähnt wurden, kühler als man am 38sten und 50sten Grad erwar- ten sollte. Doch ist die Westküste nicht arm an Waldung (stämmige Buchen, nußtragende Araucarien und würzhafte Winteren), und auch die von Flüssen durch- strömte Steppe, als Anfang der Pampas, die bis zum 10. Breitegrad sich erstrecken, ist nicht unbrauchbar; hat sich doch von La Plata her verwildertes Rindvieh nach Patagonien hinein verbreitet. Es finden sich, mit Ausnahme des Südens, wo der Boden nackt und steinig ist, Stellen, die bebaut werden könnten, zu Nieder- lassungen hat aber das Land bis jetzt nicht einladend geschienen, Nebel und stürme schreckten ab. An den Puelches und andern Bewohnern der östlichen Ebenen, die mit Bogen und Schlendern bewehrt sind und Zelte ans Thierfellen als Häuser gebrauchen, hat man ziemlich hohen Wuchs bemerkt, und deshalb die

8. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 493

1831 - Mainz : Kunze
495 boldt 53 Stunden von da. bei Guayaquil, es Will gehört haben. Oer Chim- boraßo ist wahrscheinlich auch einmal ein Vulkan gewesen. Die aus ihrem Ruin wieder erstandene Stadt Quito hat 76000 Cr. und einige Kunstgewerbe. — Die Republik Columbia mag 5mal größer sein als Spanien, also 472mstf größer als Deutschland. Bewohner nur 2,600000, nebst 200000 noch wilden Indianern. Man zählt 95 Städte, )890 Dörfer und Flecken. Die Verfassung ist noch sehr schwankend. Peru und Bolivia, Theile des ehmal. Inkareiches, erstrecken sich von Guayaquilbay an beiden Sei- ten der Andes bis südwärts der Steinbockswende. Im Innern berühren sie den Madera und die Nähe des obern Paraguay. Es weht hier auf Perus Küste frischere Luft, indem eine kältere Meerströmung von Süden kommt und fast dauernde Nebel die Sonne umschleiern. Doch ist's dürr aus Mangel an Regen; nur wo Quellen, Flüsse und künstliche Wasserleitungen sind, gedeihen auch die Psianzen. Zm Innern östlich der Berge ist regelmäßige Regenzeit von Januar bis Juni, wo alsdann (wie am Marannon und Orinoco) die weiten Tiefflächeu seeartig werden und die Wälder zu schwimmen scheinen. — Unter den ^hie- ren ist vielleicht der Papicrmacher das merkwürdigste, ein kleines Znsect, deren viele in Gemeinschaft ein großes Gewebe in die Länge und Breite zum Dach ihrer Verpuppung arbeiten. Ein solches Dach ist dünn u. leicht und kann als Schreibpapier benutzt werden. — Die Indianer, nicht so roh, um Ge- fangene zu todten und zu fressen, ja so mild, daß sie nur gegen Thiere ihre Giftpfeile gebrauchen, leben unter eignen Cazikcn. Arzt - u. Priesterdienst ver- richten die Zauberer. Die am Ucayale glauben an Seelenwanderung in Thier- körper. Die Roa Maynas graben die Leichen, wenn sie verwest sind, wie- der aus, wickeln sie gereinigt in eine Hülle von Thon, bezeichnet mit Hierogly- fen, und stellen sie zur Verehrung aus, indem ein zweites Leichenbegängniß ge- halten wird. Die civilisirten Abkömmlinge der alten Peruaner sind sehr unterwürfig, und eben deshalb träg, unreinlich, heimtückisch, doch den Kir- chenceremonien sehr zugethan. Sie treiben Ackerbau und Handwerke, aber gleich den Spaniern mit geringem Fleiß. Ihre Sprache (Quichua) ist sehr beliebt, sie wird sogar von den Creolen in Lima und Quito gern gesprochen, und soll wegen ihrer Lieblichkeit in Idyllen und Elegien gar reizend klingen. Vielleicht ver- drängt sie dereinst die spanische Sprache und bildet eine eigne Literatur. — Es fehlt dem Lande noch an Handelsstraßen. Der große Bergweg der Inkas ist vernachläßigt. Wahrscheinlich, wenn erst der Ackerbau sich an den Strömen ausbreitet und die Schiffahrt gesichert ist, wird der Marannon die große Ver» bindungstraße mit der Ostseite Amerikas werden, so wie man bereits durch den Pilcomayo mit dem Paraguay und La Plata in Verbindung steht. Was der Marannon hinunter führen könnte, wären: die Zeuge von Quito, die China von Loro, der Zucker von Cuzko, die Leinwand von Moro, die Oele von Lima, Baumwolle und feine lange Seide von Mojobamba, Cakao u. s. w. aus den

9. Geschichte des Altertums - S. 3

1895 - Freiburg im Breisgau : Herder
Begriff, Stoff und Einteilung der Geschichte. Z Die ganze mosaischeschpfungsgeschichte, vornehmlich die Erzhlung vom Sechstagewerk, von der Erschaffung des Menschen, die Abstammung von einem Paare, schien unvereinbar mit den Entdeckungen und Lehren der Geologie, welche die Entstehung und Entwicklung des Erdkrpers zum Gegenstande der Untersuchung macht, und der Palontologie, welche die ber-reste urweltlicher Organismen erforscht und mit denen der Gegenwart ver-gleicht. Man bertrug die Darwinsche Entwicklungstheorie (Evolutions-, Descendenz-, Transmutationstheorie) auf den Menschen und nahm fr den-selben tierische Abstammung an, sah sich infolgedessen, um den unbegreif-lichen Umgestaltungsproze erklären zu knnen, zur Annahme unermelicher Zeitrume gentigt und hoffte vergeblich auf Untersttzung durch die Er-schlieung von Felsenhhlen. Die entdeckten fossilen Menschengebeine, die berhmten Neanderthal-Schdel (1857 im Neanderthale bei Dsseldorf ge-funden), die Skelette von Cr-Magnon (im Vezerethal, einem Seitenthal der Dordogne) u. a., weit entfernt, auch nur die allermindefte Spur einer Besttigung der Affentheorie oder der Annahme eines wilden Mittelgliedes zwischen Tier und Mensch zu bieten, weit entfernt, ein viel bedeutenderes Alter des Menschen zu ergeben, als man gewhnlich rechnet, lieferten sie Beweise gegen die modernen Hypothesen der Transformisten und Zeitrechnungsmillionre". Die abnorme Bildung des Neanderthal-Schdels ist eine Folge von Gelenk-rheumatismus, an dem dessen einstiger bedauernswerter Trger litt! Bei den Knochen zum Teil ausgestorbener Tiere, wie des Mammut, des Hhlen-bren, der Hhlenhyne, des Urstiers u. a., fand man Waffen und Werkzeuge aus Stein (palolithifche Steinzeit) und Knochen teilweise schon mit bild-lichen Darstellungen. Es ergab sich daraus, da Menschen der Urzeit von der Jagd lebten, Hhlen als Wohnungen benutzten, wie es heute noch Tro-glodyten giebt, z. B. in den zerklfteten Gebirgen Syriens, da diese aber jedenfalls dem Tiere bedeutend berlegen waren; wie htten sie sonst trotz so elender Waffen den Kampf mit den gefhrlichen Raubtieren bestehen knnen? Die Funde beweisen indes keineswegs, da der Mensch berhaupt, da alle Menschen in jener vorgeschichtlichen Periode hhlenbewohnende Jger waren, und da nicht auch gleichzeitig in andern Lndern und Himmelsstrichen Vlkerschaften existierten, welche sich Wohnungen bauten und Nahrung und Kleidung nicht durch die Jagd erwarben. Denn wie viele ausgedehnte Gebiete giebt es, in denen keine Felsenhhle zu finden ist! Und warum sollten die Leute, welche das Bltterdach eines Baumes zum Schutze gegen Unwetter benutzten, nicht bald darauf kommen, sich ein Dach aus den Zweigen und Blttern zu bereiten und gefllte Stmme zu Trgern desselben zu macheu? Andere mgen, wie noch jetzt einzelne Stmme Afrikas, in den Kronen der Bume sichere Zuflucht gefunden haben. Es ergab sich ferner aus den 1*
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