Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 355

1855 - Mainz : Kirchheim
355 45. Meere: Das asow'sche, schwarze, marmor-, mittellän- dische und adriatische Meer im Süden, das atlantische Meer und die Nordsee im Westen, die Ostsee und das Eismeer im Norden. Seen: Ladoga-, Onega- und Peipussee in Rußland; Mälar-, Wener- und Wettersee in Schweden; Neusiedler- und Plattensee in Ungarn; der Comersee in Italien; der Genfer-, Neuenburger-, Zürcher- und Vierwaldstättersee in der Schweiz. Hauptflüsse: Don, Dniepr und Wolga in Rußland; Donau, Rhein und Elbe in Deutsch- land; die Seine (Sän'), Loire (Loar'), Garonne und Rhone in Frankreich. Der Tajo (Tacho) und Ebro in Spanien und Por- tugal; die Themse in England; der Po in Italien; die Weichsel in Polen. 46. Europa wird von romanischen, germanischen und slavi- schen Völkern bewohnt, welche unstreitig die gebildetsten der ganzen Erde sind. Fast alle Europäer bekennen sich zur christlichen Reli- gion, ausgenommen die Juden, die Muhamedaner in der Türkei und die heidnischen Lappländer im Norden. Europäische Staaten. 47. Das Königreichportugal (1660 Q. M. und 3,450,000 kath. E.) hat heißes Klima und fruchtbaren Boden. Es gibt hier Pomeranzen, Citronen und Feigen in Menge. Die Hauptstadt Lissabon (280,000 E.) liegt am Tajo und hat eine sehr schöne Lage. Noch sind zu bemerken die Handelsstadt Oporto und die Universitätsstadt C o i m b r a. 48. Das Königreich Spanien (8600 Q.m. und 12,100,000 kath. E.) nimmt den größten Theil der pyrenäischen Halbinsel ein, ist überaus fruchtbar, aber nicht genug angebaut. Es hat sehr gute Pferde, Schafe, Maulesel, Seide, Wein,Oel und Südfrüchte. Madrid (200,000 E.) ist die Hauptstadt des Reiches. Andere berühmte Städte sind: Toledo, Barcelona, Malaga und Cadir. 49. Das Kaiserthum Fran kretch (9620q.m., 35,500,000 kath. E.) ist ein großes, schönes Land, das Getreide, Wein, Obst, Oel und edle Früchte hervorbringt, starken Handel treibt und bedeu- tende Fabriken hat. Paris an der Seine (1,000,000 E.) ist die Hauptstadt des Reiches und der Größe nach die zweite Stadt in Europa. Lyon, große Stadt an der Rhone, mit bedeutendem Seidenhandel. Marseille(Marselj'), Toulon und Bordeaux (Bordo) sind berühmte Handelsstädte. Straßburg mit herrli- chem Münster. 50. Das Königreich Großbritannien (5700 Q. M., 29,128,000 E., worunter 8,770,000 Katholiken, 20,115.400 Pro- testanten) besteht aus den drei Königreichen England, Schottland und Irland. Großbritannien hat feuchtes Klima, gute Viehzucht, ' ^ 23 *

2. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 497

1855 - Mainz : Kirchheim
Anhang. Gcschichte und Gcogrnphic des Grosthnzomums Hesstn. 1. Das Gebiet des Großherzogthums Hessen wurde in uralter Zeit von verschiedenen deutschen Volksstämmen bewohnt. In Rhein- hessen wohnten Gallier und Vangionen, in Starkenburg Aleman- nen, in Oberhessen Chatten. Kurz vor Christi Geburt lernten die Römer, im Kampfe mit den Galliern begriffen, die Chatten oder Hessen kennen und schilderten sie als einen mächtigen, tapferen Volksstamm. Zweihundert Jahre nach Christi Geburt schloffen sich die Chatten dem mächtigen Frankenbund an, und ihr Land bildete lange Zeit einen Theil des Frankenreichs. Im achten Jahrhundert wur- den sie durch den heil. Bonifacius, den Apostel der Deutschen, zum Christenthum bekehrt. Bis in's zwölfte Jahrhundert gehorchten sie vielen Grafen und Rittern. 2. Vom Jahre 1130—1247 stand der größte Theil von Hessen unter der Botmäßigkeit der Landgrafen von Thüringen. In diese Zeit fällt das Leben der heil. Elisabeth, Landgräfin von Thüringen und Hessen. Rach dem Tode ihres Gemahls entsagte sie der Welt und brachte ihr Leben in Gebet, Bußübungen und in Werken der Barmherzigkeit zu. Sie starb zu Marburg, 1231. 3. Als 1247 der Mannsstamm der Thüringischen Landgrafen ausgestorben war, kam Hessen an Heinrich 1. von Brabant, genannt das Kind. Er war der Sohn eines Herzogs von Brabant und Sophiens, einer Tochter der heil. Elisabeth. Heinrich ist der erste Landgraf von Hessen und der Stammvater der hessischen Für- sten. — Der Landgraf Heinrich Iii. heirathete die Erbgräfin Anna von Katzenellenbogen und vermehrte durch die Erwerbung dieser mächtigen Grafschaft, wozu auch Darmstadt gehörre, die Macht der hessischen Landgrafen. 4. Philipp der Großmüthige, welcher 1567 starb, theilte die Landgrafschaft unter seine vier Söhne, von denen Wilhelm Iv. der Stifter von Hessen-Kassel, Georg !. aber Stammherr der Heffen-Darmstädtischen Landgrafen ist. Die beiden andern Brüder starben ohne Nachkommen und ihre Besitzungen kamen an Hessen- Kassel und Hessen-Darmstadt. 5. Die Landgrafen von Hessen-Darmstadt zeichneten sich durch Sparsamkeit im Staatshaushalt, durch Aufführung nützlicher Bau- ten , durch Gelehrsamkeit und Treue gegen das kaiserliche Haus Oesterreich aus. Georg I. verwandelte eine große Strecke öden Hepp. Vollständiges Lehr- und Lesebuch. 32

3. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 48

1855 - Mainz : Kirchheim
48 Mit Milch sängst du dein Leben an, Mit Wein kannst du es wohl beschließen; Doch fängst du mit dem Ende an, So wird das Ende dich verdrießen. Die Luft, Mensch, ist dein Element, Du lebest nicht von ihr getrennt; Drum täglich in das Freie geh’, Und besser noch auf Berges Höh’! Das zweite ist das Wasserreich, Es reinigt dich und stärkt zugleich; Drum wasche täglich deinen Leib Und bade oft zum Zeitvertreib! Dein Tisch sei stets einfacher Art, Sei Kraft mit Wohlgeschmack gepaart; Mischst du zusammen vielerlei, So wird’s für dich ein Hexenbrei. iss massig stets und ohne Hast, Dass du nie fühlst des Magens Last; Geniess es auch mit frohem Muth, So g'bt’s dir ein gesundes Blut. Fleisch nähret, stärket und macht warm, Die Pflanzenkost erschlafft den Darm; Sie kühlet und eröffnet gut Und macht dabei ein leichtes Blut. Das Obst ist wahre Gottesgab’, Es labt, erfrischt und kühlet ab; Doch über Allem steht das Brod, Zu jeder Nahrung thut es Noth. Das Fett verschleimt, verdaut sich schwer Salz macht scharf Blut und reizet sehr; Gewürze ganz dem Feuer gleicht, Es wärmet, aber zündet leicht. Willst du gedeihlich Fisch gemessen, Musst du ihn stets mit Wein begiessen. Den Käs iss nie zum Uebermaß; Mit Brod zu Nachtisch taucht er was.

4. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 385

1855 - Mainz : Kirchheim
385 Legionen zum römischen Kaiser ausgerufen. Doch mußte er noch lange blutige Kriege mit seinen fünf Mitregenten führen, bis er im Jahre 324 Alleinherrscher des großen Reiches wurde. Seine christ- liche, fromme Mutter Helena und sein dem Christenthum nicht ab- geneigter Vater Konstantius bewirkten auch in Konstantins Herzen eine Hinneigung zum Christenthum. Obschon noch Heide, gestattete er doch bei seinem Regierungsantritte den Christen freie Ausübung ihrer Religion. Sein völliger Uebertritt zum Christenthum wurde herbeigeführt durch eine außerordentliche Erscheinung am Himmel, als Konstantin wider seinen Gegenkaiser zu Felde zog. An einem Nachmittage sahen er und seine Soldaten am Himmel das Zeichen des Kreuzes mit der Umschrift: „Durch dieses wirst du siegen!" Dasselbe Kreuzzeichen und Christus erschienen in der darauf folgen- den Nacht dem Kaiser im Traume. Nun ließ Konstantin eine Fahne mit dem Kreuzzeichen verfertigen und dieselbe in den Schlachten vorantragen. Er wurde jetzt Christ, ließ sich im Christenthume unterrichten, aber erst kurz vor seinem Tode taufen, weil er fürch- tete, die Gnade zu verlieren, welche Gott in der Taufe mittheilt. 313 erließ Konstantin ein Gesetz, wonach ein jeder Unterthan seine Religion frei und ungehindert ausüben durfte. Viele andere Ge- setze ergingen, die das Christenthum zu heben und zu verbreiten suchten. Dahin gehören die Gesetze über eine würdige Sonntags- feier, das Verbot der Kreuzigung — aus Ehrfurcht gegen den Er- löser — und die Abschaffung der blutigen Fechterspiele. Die Geist- lichen wurden von den Steuern befreit, mit Geld unterstützt, ihnen die Freiheitserklärung der Sklaven und richterliche Gewalt bei Strei- tigkeiten übertragen; überall entstanden Kirchen, wie die prächtige Kirche des heiligen Grabes zu Jerusalem, die Apostelkirche zu Kon- stantinopel; auch gestattete er, Vermächtnisse und Schenkungen an Kirchen zu machen. Anders sah es im Morgenlande aus, wo der heidnische Kaiser Licinius herrschte. Seine Feindschaft gegen Konstantin verwandelte sich bald in eine heftige Abneigung gegen die Christen. Die Waffen sollten nun entscheiden, ob das Heidenthum oder das Christenthum untergehen sollte. Konstantin zog gegen Licinius zu Felde und besiegte ihn. Nun ließ er die zerstörten Kirchen im Morgenlande wieder aufbauen und begünstigte die Christen auf alle Weise. Mit seiner Alleinherrschaft im Morgen- und Abendlande hören die blutigen Verfolgungen der Christen auf. Im Jahre 325 erschien er selbst auf der ersten allgemeinen Kirchenver- sammlung zu Nicäa, welche er zusammenberufen hatte, um kirchliche Unruhen zu unterdrücken. Von dem immer n.och heidnisch gesinnten Rom verlegte er seine Residenz nach Byzanz, welches nach ihm Konstant in opel genannt wurde. Durch die Entfernung des kaiserlichen Hofes konnten nun die Bischöfe zu Rom freier und selbstständiger handeln. Konstantin starb gleich nach Empfang der Hepp. Vollständiger Lehr- und Lesebuch. £5

5. Theil 2 - S. 119

1864 - Mainz : Kirchheim
119 ab. Schwarz, seines Blätterschmuckes beraubt, stand er da, als ob er mit den Griechen traure über das Unglück der Stadt. Im nächsten Jahre jedoch trieb er von Neuem wieder Blätter, und ein Reis nach dem andern wurde wieder grün. Da war Freude und Jubel unter den Athenern; denn, sagten sie, uns ist ein Zeichen geworden, daß die Göttin uns noch gewogen ist. Wie ihre Olive wieder grünt und blüht, so wird auch unsere Stadt wieder grünen und blühen. In welch' einem Ansehen jener B«um auch über Athen hinaus stand, beweist die Geschichte des Fremdlings von Kreta. Dieser hatte den Athenern wichtige Dienste geleistet. Dankbar bot ihm die Stadt eine Belohnung; aber statt der Schütze, welche man ihm zugedacht hatte, erbat er sich nur einen Zweig von dem heiligen Oelbaume, und mit dieser schlichten Gabe schied er, hoch gefeiert und ver- ehrt von den Athenern. Ein Kranz von den Olivenzweigen war es, mit dem die Sieger in den olympischen Spielen gekrönt wurden, und dieser einfache, silber- farbene Kranz mit seinen goldgelben Blüthen war ihnen mehr werth, als einer aus Silber; denn er verberrlichte nicht bloß den, der ihn trug, sondern auckx seine Familie und seine Vaterstadt. Der Oelzweig wurde jedoch nicht allein von Siegerhänden getragen; auch Schutz- und Hülseflehende grissen nach ihm. In den Peiserkriegen sandten die Griechen wiederholt Bolen mit Oelzweigeu nach Delphi, um von dem Orakel einen günstigeren Spruch für ihr Vaterland zu erflehen. Mit Oelzweigeu in den Händen kamen auch die unglücklichen Kar- thager zu dem römischen Feldherrn, nachdem sie gegen denselben sechs Tage und sechs Nächte mit der größten Tapferkeit gekämpft hatten, und baten um ihr Leben. Sogar aus einer Münze hat der Oelzweig geprangt. Ein durch seine Weisheit berühmter König in Roni, der den Frieden dem Kriege vorzog, ließ nämlich einen Oelzweig auf die Münzen prägen, und im Mittelalter baute man mitten im Heidenlande bei Danzig ein Kloster, welches heute noch steht, und nannte es Oliva, damit andeutend, daß es den wilden Heiden den Frie- den des Himmels bringen sollte. .Das Weihwasser sprengte der Priester am liebsten mit Olivenzweigen, und Sterbende salbt er noch jetzt bei der letzten Oelung mit Olivenöl. \ • 6. Der Theestrauch. Ter Theestrauch hat seine ursprüngliche Heimath in C h i n a und Japan, wird aber jetzt mit Erfolg auch auf Java und der indischen Landschaft Assam angebaut. Seine Blätter liefern den allgemein bekannten Thee, dessen Gebrauch man in China schon im 9. Jahrhundert kannte. Im Jahre 1066 führten die Holländer ihn nach Europa, wo der Verbrauch jetzt so ungeheuer ist, daß Eng- land allein an 30 Millionen Pfund Thee jährlich verbraucht. Aller Thee, der in den Handel kommt, gehört zu einer und derselben Art; nur die Zubereitung und die Verschiedenheit der Blätter geben theils den grünen, theils den schwar- zen Thee, wovon man jedoch 7—10 verschiedene Sorten mit besonderen Be- nennungen unterscheidet. Die Theepflanze ist ein Strauch, oder wenn man will, /

6. Theil 2 - S. 343

1864 - Mainz : Kirchheim
343 Den Edelstein in seine Mitte nahm Uyd schöner ihn verklärte, bis ergrimmt Am eirje sreche Land das Herz durchstieß. Er sank; es floß sein Blut; die Flamm' exlosch^ Und seine Seele stieg zu Gott empor. ' Herder. 18. Konstantin der Gross e. (306-337 n. Chr) Diokletian war der letzte römische Kaiser, der als Heide die Christen grausam verfolgte. Sein Nachfolger, Konstantin, ward seihst ein Christ, und die schrecklichen C h r i st e n v e r f ol gu n g e n hörten aus. Schon in seines Vaters Haute hatte Konstantin viel Löb- liches von den Christen gehört und war ihnen desshalb im Herzen zugethan. Als er Herrscher eines Theils des römischen Reichs ge- worden war, — denn damals war das römische Reich unter sechs Kaiser vertheilt, die neben einander regierten — gerieth er in Streit und Krieg mit seinem Mitkaiser, Maxe nt ins, einem schlimmen Christenfeinde. Und als er nun den Tag vor der entscheidenden Schlacht zur Mittagszeit sinnend und nachdenkend vor seinem Heere hin und her ging und überlegte, ob er auch wohl siegen könnte, und wie er das anzufangen habe, sah er am hellen Mittage am Himmel efh Kreuz mit der Inschrift: „Hiermi t wi rst du siegen!“ (312 n. Chr.) Staunen ergriff ihn und das ganze Heer, welches Zeuge die- ser Erscheinung war. In der folgenden Nacht wurde er in einem Traumgesichte aus’» Neue an die Erscheinung gemahnt. Mit Anbruch fles Tages stand Konstantin aus und liess statt der Hauptfahne, die vorher mit Bildein der Götter geschmückt gewesen, eine K reuze s- sa h ne fertigen. Es war ein langer vergoldeter Lanzenschaft, durch dessen obern Theil eine mit einem kostbaren, purpurnen Tuche behangene One rst a n " e ging, die ihm die Gestalt eines K re uz e s gab. So entstand die Fahne des Kreuzes, „Lnbarum“ genannt. An der Spitze war ein Kranz von Gold und Edelsteinen befestigt, wel- cher die beiden in einander geschlungenen, griechischen Anfangs- buchstaben des Namens C h rit t u s — X (Ch) und P (R) — in sich schloss. Diese Fahne gebrauchte Konstantin von nun an in allen sei- nen Kriegen als ein Mittel des Schutzes und des Sieges. Nachdem er mit dem Heere des Maxentius zusammengetroffen und einen voll- ständigen Sieg erfochten hatte, liess er sich das Evangelium verkün- digen und erklären, warum der Sohn Gottes Mensch geworden wäre. Auch verordnete er, dass alle feine Staatsdiener und Unterthanen im Chriftenthume unterrichtet werden sollten. Er ei theilte den Christen im ganzen römischen Reiche vollkommene Religionsfreiheit (313 n. y

7. Leitfaden der Weltgeschichte zum Gebrauche für Schulen - S. 42

1882 - Mainz : Kirchheim
schüttelt. Die germanischen Volksstämme zeigten sich drohend an den Grenzen, als Diocletian den Kaiserthron bestieg. Diocletian 284—305. Vom gemeinen Soldaten hatte er sich durch seine Tapferkeit bis zur Kaiserwürde emporgeschwungen. Da er einsah, daß er allein das übergroße Reich gegen die äußern Feinde nicht verteidigen könnte, teilte er die Herrschaft mit verschiedenen Mitkaisern. Maximian verwaltete Italien, Afrika und die Inseln-er führte wie Diocletian den Titel „Augustns." Galerius „Cäsar" genannt, unterstützte Diocletian in Der Regierung des Morgenlandes und verwaltete besonders Thracien und Jllyrien, Maximian ernannte seinen Schwiegersohn Constan-tius Chlorus zum „Cäsar" über Spanien, Gallien, und B ritannien. _ Anfangs war Diocletian, der nicht allein Talent zum Kriegführeu, sondern auch zum Herrschen besaß, den Christen nicht ungünstig, da dieselben einen großen Teil der Bevölkerung ausmachten. Allein Galerius, ein leidenschaftlicher Mann, haßte tue Christen und verleumdete sie beim töatser. Er ließ die Stadt Nicomedia anzünden, in welcher Diocletian gewöhnlich residierte, und beschuldigte dann die Christen dieses Verbrechens. Der Kaiser erließ nun das Edikt Zu einer Verfolgung, (17. Sept. 303) die an Grausamkeit alle vorhergegangenen übertraf. Selbst der christliche Name Wllte vom Erdboden vertilgt werden. Wäre das Christentum^ eine menschliche Einrichtung gewesen, so hätten die Maßregeln des Kaisers wohl ihren Zweck erreichen müssen. Doch Gott zeigte gerade in dieser Verfolgung seine Allmacht und seinen Schutz: die Zahl der Christen nahm täglich zu, währenb Diocletian und Maximian zur Abbankung gezwungen würden. Der Eine starb im Wahnsinn, der Anbere würde erdrosselt. Galerius, von einer entsetzlichen Krankheit befallen, starb nach furchtbaren Schmerzen in Verzweiflung. Konstantins Chlorus zeigte sich den Christen günstig. Seine Gemahlin Helena war eine Christin. Nach seinem im Jahre 306 erfolgten Tode nahm sein Sohn Con -stantiu seine Stelle ein. Maxentins, ein Sohn Maximians, machte ihm das Reich streitig und ließ sich in Rom krönen. Konstantin zog gegen ihn. Er war damals noch nicht Christ. Da erschien ihm ant Himmel ein Kreuz mit der Inschrift: „Tn hoc signo vinces. In diesem Zeichen

8. Leitfaden der Weltgeschichte zum Gebrauche für Schulen - S. 181

1882 - Mainz : Kirchheim
181 — tonen (so genannt von dem Herzoge Jagello von Lithauen) machte es dnrch den Frieden von T h o r n (1466) den Deutsch-Herrn-Orden tributpflichtig. Als aber diese Herrscherfamilie 1572 durch den Tod Sigismund Ii. erlosch, und Polen ein Wahlreich wurde, konnte selbst die kräftige Regierung eines Sobiesky dem Parteigetriebe nicht steuern. Dasselbe nahm zu, als August Ii., Kurfürst von Sachsen, den polnischen Thron bestieg, und wir haben gesehen, wie es zu dem Untergänge der großen Nation führte. Alle Aufstände der neuern Zeit haben Polens Unglück nur vermehrt. Katharina wandte sich auch gegen die Türken und entriß ihnen die schöne Halbinsel Krim; ebenso gewann sie noch ein bedeutendes Gebiet ant ® nie st er durch den Frieden von Jassy 1792. Ihre kluge Staatsverwaltung und Hebung der allgemeinen Bildung verschafften ihr den Namen „tue Große." Paul 1. 1796—1801, Katharinas Sohn, war ein unbeständiger Charakter. Er schenkte Kosciusko die Freiheit und bot ihm sein Schwert au, das der edle Pole mit den Worten zurückwies: „Ich danke Sire, ich bedarf keines Schwertes mehr , da ich kein Vaterland mehr habe!" Kosciusko starb durch einen Sturz vom Pferde 1817 in der Nähe von Solothurn in der Schweiz. Paul I. wurde bei der s. g. Palastrevolution 1801 ermordet. Sein Sohu, Alexander I. 1801—1825, ist uns durch die Kriege mit Napoleon I. schon bekannt. _©r war ein gerechter, edeldenkender Fürst, der unerwartet starb ant 1. December 1825. Auf ihn folgte sein Bruder Nikolaus 1825—1855, dessen General Paskewitsch gegen Persien siegreich war und durch den Frieden von Tauris 1827 Abbas Mirza h zwang, Erivan und Nachitschewan und 80 Millionen Rubel an Rußland abzugeben. Im Krimkriege 1854 zog Rußland den Kürzeren, war aber gegen die Ts cherk essen siegreich. Nikolaus war während der Belagerung von Sebastopol gestorben; auf ihn folgte sein Sohn Alexander Ii. 1855—1881, der in Polen harte Maßregeln gegen die Katholiken traf. Er hob die Leibeigen-

9. Die neueste Zeit - S. 290

1886 - Mainz : Kirchheim
290 Der orientalische Krieg. dasselbe Schicksal. Fürst N i k i t a verlangte eine strenge Untersuchung und Bestrafung der Schuldigen, aber selbst die schien ihm versagt zu werden, bis endlich aus Drängen der Großmächte die fünf am meisten Beschuldigten zum Tode verurteilt wurden. Doch wurde das Urteil nicht vollzogen, da man die Gefährdeten rechtzeitig hatte entkommen lassen. Nikita verschob den Tag der Rache, that aber das Seinige, um die gedrückte Bevölkerung der Herzegowina zur Erhebung gegen die türkische Herrschaft aufzustacheln. Dazu kamen noch russische Einflüsterungen und endlich trieb die materielle Not im Juni 1875 die Bewohner zum wirklichen Ausstande. Den ersten Stoß gab die furchtbare Härte, mit der einige Zolleinnehmer im Januar 1875 den Zehnten von der fehr schlechten Ernte des Vorjahres einsorderten. Die Mißhandlungen trieben die unglücklichen Bauern zu Widersetzlichkeiten und die aufgebotenen Gendarmen waren nicht im stände, die Ruhe herzustellen. Nun suchte der Statthalter von Bosnien die aufgeregte Bevölkerung zu beruhigen und versprach den Ausrührern volle Straflosigkeit. Aber die Einen wurden mißhandelt, den Andern die Häuser über dem Kopse angezündet, Einige sogar ermordet, ohne daß die türkischen Behörden eine Hand rührten. Nun erst breitete sich der Ausstand aus und das Hinschlachten war bald in vollem Gange. Für die Türkei schien die Sache um so bedenklicher , als aus den Nachbarländern viele den kämpfenden Stammesgenossen zu Hilfe eilten. Österreich bewirkte endlich im Verein mit Rußland und Deutschland, daß Abdul Aziz einen Spezialkommissär mit großen Vollmachten an die Aufständischen sandte, und seine Einwilligung gab, daß die Konsuln der sechs Großmächte mit den Häuptern der Rebellen eine Zusammenkunft vereinbarten, um dem türkischen Gesandten die Wege zu ebnen. Da aber die Insurgenten von den Großmächten verlangten, daß sie ihnen die nun mit vollen Händen gemachten Versprechungen garantieren sollten, daß ihnen ein christlicher Fürst unter der Souveränität des Sultans gegeben werde und die Gerichte so lange unter Mitwirkung ausländischer Beisitzer abgehalten würden, bis die Sicherheit für Leben, Eigentum und Ehre der Christen wieder hergestellt sei, wollten diese nicht daraus eingehen und der ganze Vermittelungsversuch zerschlug sich. Die Konsuln kehrten ohne einen Erfolg erzielt zu haben zurück und in Konstantinopel entschloß man sich, nun den Krieg möglichst energisch zu führen. Der Aufstand gewann aber immer größere Ausdehnung , da er nicht nur von Serbien und Montenegro, sondern auch von den österreichischen Slaven und dem slavischen Ko-
   bis 9 von 9
9 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 9 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 2
6 1
7 1
8 0
9 0
10 3
11 0
12 0
13 0
14 0
15 2
16 1
17 0
18 0
19 0
20 3
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 1
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 2
35 0
36 0
37 6
38 0
39 0
40 2
41 0
42 0
43 1
44 0
45 0
46 0
47 1
48 1
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 45
2 2
3 8
4 3
5 2
6 1
7 8
8 27
9 8
10 0
11 1
12 2
13 3
14 4
15 2
16 27
17 254
18 1
19 9
20 15
21 10
22 2
23 30
24 6
25 2
26 41
27 0
28 14
29 2
30 0
31 2
32 5
33 1
34 2
35 6
36 4
37 4
38 5
39 57
40 4
41 18
42 15
43 5
44 5
45 23
46 3
47 0
48 4
49 2
50 0
51 0
52 17
53 1
54 8
55 2
56 13
57 0
58 10
59 5
60 9
61 2
62 3
63 3
64 1
65 4
66 1
67 23
68 38
69 16
70 0
71 15
72 3
73 2
74 6
75 11
76 7
77 117
78 2
79 2
80 0
81 5
82 32
83 8
84 4
85 5
86 10
87 13
88 6
89 2
90 7
91 7
92 71
93 1
94 75
95 3
96 4
97 2
98 36
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 3
1 5
2 2
3 2
4 0
5 1
6 4
7 2
8 0
9 2
10 15
11 1
12 4
13 5
14 1
15 1
16 0
17 1
18 1
19 11
20 4
21 0
22 1
23 0
24 1
25 0
26 3
27 0
28 10
29 0
30 0
31 3
32 1
33 10
34 2
35 1
36 0
37 0
38 0
39 5
40 1
41 4
42 1
43 1
44 0
45 3
46 3
47 0
48 5
49 1
50 1
51 2
52 3
53 0
54 3
55 1
56 13
57 1
58 6
59 19
60 0
61 1
62 1
63 0
64 2
65 0
66 0
67 4
68 0
69 0
70 0
71 4
72 4
73 3
74 1
75 3
76 2
77 2
78 0
79 1
80 0
81 21
82 1
83 1
84 5
85 0
86 0
87 3
88 32
89 2
90 0
91 4
92 0
93 1
94 0
95 0
96 0
97 1
98 2
99 1
100 7
101 2
102 4
103 5
104 2
105 2
106 0
107 2
108 0
109 5
110 2
111 0
112 4
113 18
114 11
115 0
116 2
117 1
118 1
119 1
120 1
121 3
122 2
123 2
124 8
125 0
126 0
127 9
128 13
129 6
130 0
131 7
132 6
133 2
134 3
135 0
136 5
137 10
138 2
139 0
140 6
141 1
142 4
143 12
144 0
145 5
146 2
147 0
148 1
149 0
150 0
151 1
152 10
153 5
154 1
155 1
156 10
157 0
158 1
159 1
160 2
161 0
162 0
163 0
164 0
165 2
166 6
167 5
168 2
169 1
170 0
171 1
172 0
173 7
174 0
175 13
176 8
177 17
178 1
179 1
180 1
181 4
182 16
183 4
184 4
185 2
186 3
187 13
188 1
189 1
190 0
191 1
192 30
193 1
194 1
195 4
196 5
197 7
198 0
199 0