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1. Alte Geschichte - S. 1

1872 - Mainz : Kunze
-Bur (Einleitung. begriff wtb bet? Sciten (^efrfjidjte* a. 2tug Slfien, der Urheimat beg Menfd[jengefd(jleci)teg, Be= wegen fidfj die Golfer und i|re ©efcfjidljte toeftraättg. £)ag geo= grap^ifd^e Zentrum der Stlten @efcf)td)te ist bag Mittelmeer, bag Ssermittlungg^eer der brei Sfjeite der alten Söelt. 2)ie 2llte ©efdf)icf)te gerfäüt gleid^fam in brei Stete: in die ©efcf)icf)te der orientalifcfjen Ssölfer, der ittenen, der Sr o m e r.! Sdie feui ^eilna^me an der allgemeinen ©efcfjicejte Be* rufenen Mturoölfer beg Ortentg ftreben alle aug dem Ämtern Sifieng nad^ den ©eftaben beg Totelmeereg; — die Stegpptier und ^ßfjontf er die äußerlichen ißinbeglieber groifd^en borgen? und Slbenblanb. Sßier große S©eltrei<^e — bagaff^rifd^e, fj a f) 91 o n i f dej e, mebifd^e, perft|>e — umfaffen Sbeftafien und folgen jenem 3uge. ®er Mangel an innerer (Sntraicflung brängt fte §u ©rofierungen nadej außen. Sder Sberfudp beg lebten biefer freid^e, die oon der 9latur gefteeften ©rennen bauemb ju üfcerfd§reiten, fc^eitert an den ©rieef) en, den Ssorfämpfern der europaifc^en Kultur. Sdurdf) ^lleyanber den ©roßen toirb der Orient mit den Kräften beg Occibentg überrtmnben; guletjt münbet die ©efd^id^te aller Jtulturlänber in bag r o mi f dj e 2öelt= reide) ein. $ erbfl, Wiorifdjes §ülf§bu$ I. (8u«8. f. ©tjurn.) 3. Stuft. 1

2. Alte Geschichte - S. 5

1872 - Mainz : Kunze
I. 9zrwte, fiage, ©rietfienlanb Qe\ld<;} Graecia) der ffibltcfjfte Xfyil der ilfyrifcfjen ober £>ämo3= (23alfan=) ^palbtnfel, der oftlidfjften unter den bret jüb= europdifcfjen ^mlbinfeln, oom 40. bi3 36. ©rab nörbltcfjer Ssreite fidfj erftrecfenb. 'Sdte ©eftalt be§ Sanbeg ein mit der ©pi^e fübltch gefe^rteg gteidjfeitige§ Sdreied „Sdie g an § e ipatbtnfel ^at ihre (150 geographifc§e teilen) breite Bap in der Spämostette, rcelc^e Tüie eine ©dfjeibetdanb alleä füblidje ßanb t>om korben, den Sdonau= länbern abfdjtiefjt, nach ©üben, auf die ©ee ^inraeift. Mgemeiner (S^arafter des> fianbes: 1) Stuflöfung in ^albinfeln, Unfein, Satzungen, ungen)0^n= li<$e Ä'üftenentraicfelmtg mit gahtlofen ^afenbuditen, je mehr nach ©üben, befto reifer und mannigfaltiger, Sßeloporates auf 3 □ 1 Pleite itüfte. 2) Leitung des> Sauber in eine Menge Keiner (Santone burdej die gasreichen ©ebirg^üge. Sdie Sb eftfeite geographifch geringer au^geftattet, für die ■©efctjidote bafjer ohne p^ere Bebeutung: mit 2htgnaf)me jmeier Sbud^ten und be3 Jl'orintf)ifd)en ©oifs> burcfj Mippenfüften ober Sagunen entfteltt, einförmig, flach, ^afenlo^, ungefunb. Sdie Oft? feite, nach dem 2legäifc£)en Meer und Ssorberafien Ijingemjrt, die beoorgugte: regelmäßige ©ebirg§glieberung -Spanb in £>anb mit der reicfjen Äüftenbtlbung, anbaufähige §luf$thäler, ©benen, jur ©täbte? grünbung und ©eefahrt gefcfjaffen. 2tüe griedfjifd()en ^auptftaaten liegen auf biefer ©eite, dem ©djauplafc'ber ©efchicfjte; Berührungen mit den roeftafiatifd^en Äüftentänbern, der anberen ©eite des> Stegäijcfjen Meere§. Sdie ^nfeln biefes> Meeres ftnb nur §ortfe£ungen der orientatifd^en ©ebirgggüge, die 33rücfe non und nach 3sorberafien; — ^gftaben, ©poraben. Äreta fd^ließt ba3 bunte ^ttfelmeer nrie ein Duerrieget nach ©üben ab.

3. Alte Geschichte - S. 31

1872 - Mainz : Kunze
31 2) 2tn ©teile biefeä $önigtf)um§ tritt oom neunten = ljunbert an, namentlich aber im achten eine Slriftofratie, die burcf) die (Sroberung^üge der lebten ^afjrfjunberte mastig geraor= den, ftatt der früher nur berat^enben ©tellung jurn $ürftenf)au§ die Stljeilnaljme am Regiment erhalt, enblic^ baä Äönigtfjum gan§ oerbrängt und allein die Regierung an ftdj gieljt. $n den Rauben des> fjeeenifdfjen 2tbet§ (der ©efd^le^ter) liegt der größte ©runbbefi^, eine p^ere 23ilbmtg, Ärieg^erfa^rung, die Ölecfjtgfunbe, die ^ßriefterämter, babei fte|t berfelbe mit dem belpfjtfcfjen Orafet in engfter Sberbinbung« 3) 23efonbers> die Kolonien, in benen die politifd)e (Sntraicllung f crueller gel)t und rao ftatt der eigentlichen ©eburtäariftofratie immer 5£imofratie erfdfjeint, bereiten den Uebergang jur Sdemofratie üor. ©eeroefen, § anbet, beraeglidjer 33e[i^, ;gei[tige Ssilbung ent= roicfelten das> ©täbteteben und den 23ürgerftanb. ©eit der Glitte beä fiebenten $af)rf)unbert3 aucij im*3jhitterlanbe, befonberä in den Äüftenftaaten, erbitterte ^arteifämpfe groifc^en Stbel und Sboß um ftfirifttid)e ©efe|e, recf)tlice)e und potitifd^e ©leid^ftehung. Sden ©ieg erfämpft die Sdemofratie in der Siegel burc| die Uebergang^eit der grannig. ^m fiebenten und fecijften 3a^r= Jjunbert treten meift geiftrg bebeutenbe $üf)rer be§ $olf3, felbft t)on Slbel, an die ©piise des> 2$olfs> gegen die Steeinmadfjt i^rer ©tanbe§= genoffen. 2lu§ den 2sotf3fül)rern raerben Mein^err^er, neue ,be= mofratii^e Könige'. Sdurcfj sie gldngenbe ©ntraictlung be§ bürger= liefen Seben§, fömft und ^ßracf)ttiebe, 33egünftigung der ^ßoefte und der Anfänge der Sffiiffenjcfjaft, materielle Hebung des> ‘üjlittelftanbeä und der ärmeren Ssolmlaffen. (Snge Sserbinbung der ^ettenifd^en Scannen unter einanber, an barbarifc§e dürften angelernt ®ocf) ist die grannig nur eine norübergefienbe (Srfd^einung, o|ne tiefere Söurjeln im 2mmeben, nur augnafim§roeije jur ©rünbung non Sdpnaftien füfjrettb; enblido burcf) die ©efcfjtechter, of)ne 2öiber= ftanb be§ Sdemoä, geftürgt. 'Jtber die bürgerliche ©leidjljett mar burd) sie feftgefteut; die 31bels^err|c^aft fe^rt nictjt roieber.

4. Alte Geschichte - S. 42

1872 - Mainz : Kunze
42 ©runbbefi^ ju erroerben. 2lbgabe (/lmtoixiov), ©eroerbe= und ^rieg§= fteuer, ¥rieggbienftpflid[jtig. 33or ©ericfjt oertrat fte ein nqoaxatrjg, Sserbienie 9ftetöfen fonnten prioatredjtlidfj gleid&gefteht (iaortxtjg) ober fogar 93ollbürger roerben. c. ©clauen (fp.äter c. 400000 Äöpfe in Stttifa) entroeber ©öljne t)on ©claoen ober gefauft, für 2lfc uitb 23ergbau, ©eroerbe und f)äuslicf)e Sdienfte; im *ßriöatßefi£ der einzelnen Bürger, bocf) unter (dem ©dju£ der ©efe^e. 9ftorb und $tij$anblung Beftraft 3uflu(^t imj Stljefeion; bag Otecfjt, den Sserfauf an einen andern £errn $u oerlangen. 2. ^ßolitifdeje 9^ed^te und ©taatgämter. a. 3ur 33 olfg oerfammlu ng (ewa^a/a), Bei roeldfjer fidlj die pdjfte ©eroalt Befanb, Ratten alle 4 Staffen Zutritt, ^m 3aj)r 4 regelmäßige Sserfammlungen unter Seitung beg erften 2lrcl)onten und dem^orftis der jebegmaligen ^rptanen. ©efcfiäftgfreig: 2m;len, ^edoenfdejaftgabna^me der Beamten (to tdg dq/dg aiqttod'ui xai tv&vvuv Arist. Pol.), die roicfjtigften politifc^en ©ntf^eibungen» Slbftimmung meift burclj xtiqoxoviu. b. £)er $tatlj {ßovxfy aug 400 über 303af)re alten Bürgern der 3 oberften klaffen (100 aug jeber $f)ple) jufammengefe^t. 23or= Bereitung aller oor die (Sfflefta gehörigen Slngelegenljeiten (ngoßov-Xfv/na). (Sin Ssiertfjeil beg 9ftatf)eg, die ^ßrptanen, permanent im Sprgtaneion, pfjplenroeife oon 23ierteljal)r gu 3sierteljal)r roed[)felnb. c. 2)ag 2lrc£)ontenamt Blieb befielen, bod) roar eg nur der erften klaffe gugänglicfj. d. Sder Slreopag (ij sv 3aq(lm nuyw ßovxrj), uralteg 33lut? geriet, feit ©olon aug geroefenen 2lrcf)onten nad) tabetlojer 2lmtg? füljrung auf 8ebeng§eit gebilbet. S^leben feiner ©eridfjtgbarmt erhält eg eine cenforifc^e ©eroalt alg 2bäd)ter über ©efe£ und ©itte, ein Sseto gegen ftaatggefäfjrlidfje 23efcf)lüffe beg 3ftatfjeg und der &olfg= oerfammlung; — ein ©egengeroicfjt gegen die Sdemofratie. £)ie ©olonifd^en ©efe^e rourben auf fjöljerne tafeln (ue,ovtg, xvqßtig) gefdfjrieben. ©cljrour beg $ol?g, fte 10 3a^re ^ans unoers änbert gu laffen. ©olon oerläßt Bald barauf Sitten und nadej längeren Reifen im Orient foil er acl)tjigja|rig (roaljrfcfieinticf) auf Äpprog, nacf) andern in 2ltf>en) um 559 geftorben fein.

5. Alte Geschichte - S. 200

1872 - Mainz : Kunze
200 4) gu§ den fibptlinifchen Südfjern, after nur in beftimmten Raffen und im Aufträge beg ©enateg. ®ie (Sinfefeung der ^ßriefter und ^Srieftercollegien ftehe Bei 9tuma ^ßompiliug. 2* Sitte«, 2)ie römifche Familie, die urfprünglich auf einen gang Keinen Acfer befchränft roar, lebte in be;t älteften 3eüen einfath, Bieber und grab, dem Acferbau und der 2sie|§u^t gugemenbet, unter bent allmächtigen und unbefchränlten 2öiöen beg pater familias; i£)t [trengeg Seben mar ein Abbild beg ganzen ©taateg. Unter den Sfcarquiniern fing aud& der £anbelgoerfe§r an, moburdf) der 2ßohl= [tanb ftteg, Der fidf) auch im Aeuj3ern der ©tabt (Sauten) funb gab und leife Anfänge der fömft gur §olge hatte. 'iblan fann jagen, bafj [ich im Allgemeinen die S£üdfjtigfeit, Einfachheit und ^ütfjterns heit beg römifcfien Sebent mä^renb der kämpfe 9lom§ um die £>err= fdfjaft Italiens erhalten hat. ^Srann^aftigfeit (virtus), in ftren* ger 3ud()t und in der (Sljrfurtfjt nor dem Sitter mürbe die 3usen^ ergogen; die 23ürgerfcf)aft mar befeett dou republifanifdjen Stugens den, und den ©taatggmecfen orbneten fidfj die ^ntereffen der @in= gelnen unter. Sdie römijefjen ©itten erlitten die erften Anfettungen burdf) den regeren 23erfehr der Körner mit ©rofsgriecljentanb, fo baf; man in die 3eit *>er Untermerfung beg [üblichen ^talieng ^en fang beg römifcf)en ©ittenoerberbniffeg fetten fann. 23on ba an iialmt biefelbe [ehr rafd^ gu. £)ie (Eroberung beg üermeictjtichten ©icilieng that bag irrige; dann aber rairfte feljr nac^t^eilig die 33e= fanntfehaft mit der fdejraelgerifcjjen und entneroenben Sebengart beg £)rientg, beffen ungeheure ©d)ä^e nach Italien hoffen. Alg natür= lid^eö ©efolge unermeßlicher 9teidfjthüiner [teilten [ich Ueppigfeit, ©cljmelgerei und Safter jeber Art ein. 2bie tief bag ©ittenuerberb= tti| mar, geigten die nächtlichen §efte der Bacchanalien, die 186 entbeeft mürben. ®ie Ueppigfeit that [ich auch im Aeujjern der ©tabt funb. qsrad^tdotte Eircug, Sweater, Triumphbögen, ©äulen= gange, ©tatuen, fomie reiche ^ßriüatmohnungen mit ©äulenhallen, Sqiofaifböben, $regfogemälben jc. erhoben [ich an atten (Scfen und (Snben. Sdur<$ ©efefee mürbe gegen den Supig eingeritten, die lex Orchia üom ^re 181 fefcte die 3a|l der ©äfte bei $eftlichs feiten feft, die lex Fannia (161) verbot den allgugrofjen Aufmanb bei benfelben. ^ßorciug (Sato, der ßenfor (geb. 234 gu £ug= culum, f 149), Eiferer für alte 3ucht un^ Einfachheit.

6. Alte Geschichte - S. 160

1872 - Mainz : Kunze
160 burdf) Sbeftcd^ung eine günftige 2benbung ju geben, Bi3 bev für 23e= ftecf)ung unzugängliche und tüchtige D. @äciliu§ 3fteteflu§ den 06er= Befehl erhalt nnb ifjn 109 am $Iuffe gftutljut fcf)lägt und §ur §lucf)t nadfj Mauretanien ju feinem ©c^roiegcroater 23ocd)u§ nötigt. 107 erhielt der Segat beö 2fteteüu§, $ftariu3, den Oberbefef)! und fcfjlug den ^ugurtlja nebft 23occf)u3 Bei(5irta 107. Sdemouäftor beä $ftariu£, ©ulla, gelang «8, den 33ocd^u§ §ur Auflieferung 3u= gurt^a’S gu Beroegen (106), der im £riutnpf)e aufgcfufjrt rourbe und in einem unterirbifdfjen Werfer (dem Xullianum) urnfam. (5iferfucf)t gtüifcfjen Marius und ©u£(a, der ficf) die 23eenbigung bc§ Krieges §ufcf)rieb. £)a§ föjnigreicfj 9lumibien mürbe geteilt; ein @tü<J roarb jur römifdfjen ^ßroüin§ gezogen, ein ©tüdi erhielt 23occf)u§ üou Mauretanien, ein brittef roa^rfdfjeintice) ein (Snm bef Maftniffa. 4. $cr Ätieg mit Den (Sitttbcrn und £cutoueit. (113-jlol). (§§ ftopfcn um biefe 3eit 3u£rf* an Pforten bcä römifd^en 3faidf)e3 die germanifdjen Sbölferfdfjaften, biebeftimmtraaren, baffctbe nadf) ungefähr t)iertf)albf)unbert 3a^rcn 5u zertrümmern. ^eimat der (Simbern der cimbrifdfje (5fierfone§ (@dfj(e3raig=.S£>ol= ftein und 3>ütlanb), der Teutonen die £üfte der Oftfee. ©runb der 2lu§raanberung, nadf) einigen eine Ueberfcfjmemmung, nadj an= bern Ueberüölferung. ^ad) uielfadfjen Säuberungen ftojjert die (5im= Bern juerft im 3a^re in Noricum mit den Römern §ufammen, die iljre §errfcf)aft big jenfeitf der 3xtpen auggebefynt Ratten, ©er (Sonful (Sn. $papirius> Sarbo bei Sftoreja (im je^igen .^ärntfjen) 113 gefd)tagcn. Sftacfj üietfad^en ^Säuberungen der ßimbern und Teutonen burd) ©affien, felbft Spanien erhielt 104 Mariuä gegen sie den Dber= Befefjl ©eine Maßregeln gur ^erftellung der Sdifciplin (Dtfjonecanal) und jur ©rmutf)igung der©ofbaten. 23ei Aquae Sextiae (2ii£ in der ^rotjence) fdfjtug er 102 die Teutonen entfcf)eibenb. Sdarauf $og er den (Simbern nadf), meiere nadf) Italien uoraufgeeift raaren und feinen (Sollegen (Satuluf fjart bebrängten und befiegte sie 101 in den Oftaubifdjen Reibern bei Sbercellä. 5- Srcfortnberjuilj be§ Stufus. $cr Sunbcsßenoffcntricg (91-88). 9ftariu3, nadf) der Ofticffeljr auf dem cimbrifdfjen Kriege die Hoffnung be§ 2solfe3, uerbinbet fidf) mit den d entlegenen Sbotfs^

7. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 75

1878 - Mainz : Kunze
— 75 — stehen. Fünf Jahre nach diesem Schlage starb Augustus zu Nola 76 Jahre alt, in dem Bewußtsein seine Rolle gut gespielt zu haben (14 n. Ch.). Unter seiner Regierung wurde zu Bethlehem im jüdischen Lande Jesus Christus geboren, dessen welterlösende Lehre der Ausgangspunkt einer neuen Geschichtsperiode geworden ist, ebenso wie das Jahr seiner Geburt unserer Zeitrechnung (Aera) ihren Namen verliehen hat. § 48. Die Kaiser aus der Familie des Fngnlius. Augustus selbst hinterließ keinen Sohn; auch die Söhne seiner einzigen Tochter Julia, die durch ihren Lebenswandel viel Anstoß erregt hatte, starben vor ihm bis auf einen ausschweifenden Jüngling, den der Großvater von der Regierung ausschließen mußte. Diesem folgte sein objähriger Stiefsohn, der Sohn der Livia, Tiberius (14—37 n. Ch.), ein des Krieges kundiger, nicht ungebildeter Mann, den noch mehr wie die eigene Neigung die Kriecherei des Senats und Volkes zum Tyrannen stempelte. Doch haben ihm die Provinzen manches zu verdanken. Seinen Neffen, des Drusus Sohn, Germaniens, der in Germanien die Varianische Niederlage durch Siege über Armm auswetzte, ries er von seiner Siegesbahn zurück, angeblich weil er das Reich nicht weiter ausdehnen wollte, wahrscheinlich weil ihn seine Beliebtheit beim Heere mit Neid und Furcht erfüllte. Daß er an feinem Tode (19) schuld gewesen, läßt sich nicht beweisen. Bald darauf (21) erfuhren die Römer mit Befriedigung, daß ihr großer deutscher Gegner Armin, nachdem man ihm zuerst heimtückisch seine Gemahlin Thusnelda geraubt, das Opfer eines Familienzwistes geworden war. Ein anderer germanischer Fürst, Marbod, der Markomanne, welcher in Böhmen ein Reich gegründet, sah sich sogar genötigt gegen seine eigenen Landsleute römische Gastfreundschaft in Anspruch zu nehmen. Unter Tiberius kam in Rom ein widerliches Geschlecht, das der Angeber, empor, die jedes Wort gegen den Kaiser als Majestätsverbrechen anzeigten, dem schwere Strafe folgte. Der einfluß-

8. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 97

1878 - Mainz : Kunze
— 97 — die Bekehrung der Friesen aufzunehmen, ward aber von einem heidnischen Schwarm zu Dokkum 755 erschlagen. Seine Leiche ruht in Fulda. Mit Recht betrachten wir ihn als den Apostel der Deutschen, rühmen seine uneigennützige Hingabe an sein Werk, ehren seinen Freimut den geistlichen und weltlichen Großen gegenüber und finden selbst sein Anlehnen an Rom gerechtfertigt, das er als die festeste Stütze der Kirche betrachten mußte. § 7. Karl der Große. Nach Pipins Tode 768 herrschten seine Söhne Karl und Karlmann, und nachdem der letztere 771 gestorben, dem Willen des fränkischen Volkes entsprechend, Karl allein. Den Grundsätzen seines Vaters treu wurde er Schirmvogt der römischen Kirche, vermehrte die pipinische Schenkung und sicherte sie durch den Untergang, welchen er dem Langobardenreich in zwei Feld-zügen bereitete (774 u. 776). Den entthronten König desselben Desiderius schickte er in ein Kloster; sein Land vergrößerte das Frankenreich. Wichtiger war Karls Krieg gegen die Sachsen. Nicht blos der Eifer sie zu bekehren reizte ihn zum Kampfe, sondern auch die beständigen Raubzüge derselben in fränkisches Gebiet. Auf dem ersten Zuge gegen sie 772 zerstörte er die feste Ehresburg und die Jrminfäule, drang bis zur Wefer vor und ließ sich Treue schwören. Der Schwur wurde gehalten, so lange seine Nähe schreckte; war er aber an einer andern Grenze des Reichs beschäftigt, so achteten die Sachsen sein Gebot für nichts. Besonders der Westfalenherzog Widukind reizte sie immer von neuem zum Abfall. 782 glaubte Karl fest auf ihren Gehorsam rechnen zu können und wollte sie sogar an einem Feldzug gegen die slavischen Sorben jenseits der Saale theilnehmen lassen. Allein sie vergalten sein Vertrauen schlecht, indem sie das ganze Frankenheer am Berge Süntel niedermetzelten. Um die Seinen zu rächen und die Feinde von weiterer Empörung abzuschrecken, befahl Karl 4500 derselben zu Verden an der Aller hinzurichten, aber der letztere Zweck wurde nicht erreicht, vielmehr Eben, Geschichtsabriß. n

9. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 60

1878 - Mainz : Kunze
- 60 — den Livius Drusus, bestimmten noch weiter gehende Anträge beim Volk einzubringen. Von der Unausführbarkeit derselben überzeugt, glaubten sie, werde das Volk sich dazu verstehen auch einige bereits rechtskräftig gewordene Gesetze des Gracchus abzuschaffen. Aber es entstand ein Aufruhr, in welchem Cajus zur Flucht genötigt wurde und sich durch einen Sklaven den Tod geben ließ (121). Seine Gesetze blieben zwar bestehen, wurden aber lässig ausgeführt und brachten daher nicht den erwarteten Nutzen. Während jener Unruhen richtete sich die römische Eroberungslust gegen das südliche Gallien (Frankreich). Dort lag eine alte griechische, mit Rom seit lange befreundete Pflanzstadt Massilia (Marseille). Zu ihrem Beistand murbett verschiedene Züge gegen benachbarte keltische Stämme unternommen, Aquä Sextiä (Aix) als Colonie angelegt und 12l das ganze Land zwischen Pyrenäen und Cevennen zur Provinz gemacht. Noch heute trägt daher dasselbe bett Namen Provence. § 38. Marius. Weniger Ruhm erntete Rom in dem jugurthinischen Kriege (112 — 106). Iugurtha der Enkel Massimffas hatte seine Vettern nach einander aus dem Wege geräumt, um sich die Alleinherrschaft in Numidien zu verschaffen. Klagen gegen ihn fruchteten bei dem bestochenen Senate nichts, und als endlich das Volk eine Kriegserklärung erzwang, ließen sich die gegen ihn geschickten Feldherrn für Geld zur Unthätigkeit bestimmen. Jugurtha konnte in seinem Uebermute rühmen, ganz Rom sei käuflich. Erst der Optimat Metellus rettete gegen ihn am Flusse Muth ul die römische Ehre und zwang ihn nach Mauretanien (Marocco) zu seinem Schwiegervater Bacchus zu fliehen. Beide besiegte der Consul des Jahres 107, Marius, aber die Festnahme Jugurthas gelang dem Quästor Cornelius Sulla. Er wurde im Triumphe in Rom aufgeführt und verhungerte im Kerker. Schon vor diesem afrikanischen Kriege waren die Kimbern und Teutonen, germanische Volksstämme, in den Alpen erschienen und hatten den Consul Papirius Carbo bei Noreja(113) geschlagen. Darauf zogen sie nach Südgallien, vernichteten mehrere römische Heere und theilten sich endlich, um zu gleicher

10. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 47

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 19. Die Hebräer. 47 und zum Einkauf von Lebensmitteln darboten. Da bauten sie denn Tempel, die sie dem Amnn (Ammon) weihten, den sie, vorzüglich in der Wüste, als den Spender der Fruchtbarkeit dankbar verehrten. Bald fand man diese Oasen bequem zum Tauschhandel und die Warenzüge gingen nur bis dorthiu, legten ihre Waren aus, kauften andere ein und kehrten dann wieder zurück. So wurde Meroe — selbst eine Oase — einer der vornehmsten Handelsplätze. Die Araber brachten Ebenholz und Weihrauch, die Inder Gold und Elfenbein; Baumwolle, Salz, Straußfedern lieferte das Land selbst. Die Ägypter holten diese Artikel, vorzüglich das Würzwerk, das sie zum Einbalsamieren der vornehmen Toten brauchten, und brachten die Erzeugnisse ihres Landes. So ersparten sie sich den weiten Weg nach Indien. 3. Obwohl die Gottesverehrimg auch in Meroe als Naturdienst auftrat, so war die Sittenlehre doch einfach und erhaben. Die Menschen sollen die Götter ehren, niemanden schaden, sich an Beständigkeit gewöhnen, den Tod verachten. Die Mäßigkeit galt als Grnndtngend, die Unmäßigkeit als Selbsterniedrigung. Hochmut und leere Pracht wurden mißbilligt, der Müßiggang verachtet. Traumdeuter und Zauberer fanden keine Anhänger. Diese schönen Grundsätze bewahrten die Priesterstädte Meroes vor jener abscheulichen Sittenlosigkeit, die uns bei den Babyloniern, Assyriern und Phöniziern im Volksleben sowohl als bei dem Gottesdienste begegnet. § 19. Die Hebräer. 45) Zweitausend Jahre waren vergangen, seitdem Gott den Stammeltern des Menschengeschlechtes einen Erlöser versprochen hatte. Da wählte Gott ans den Nachkommen Sems, den Noah gesegnet hatte, den Mann aus, in dessen Familie die Offenbarung erneuert werden sollte. Es erging der Nnf des Herrn an den neunten Abkömmling von Sem, an Abram, ansznziehen aus seiner Heimat und von seiner Verwandtschaft und in ein fernes Land zu wandern. Abram wurde geboren zu Ur in^6 Chaldäa, war aber mit seinem Vater Thare nach Harnn"' n' (Carrä) in Mesopotamien gezogen. - Er gehorchte dem Nnfe, mit dem zugleich die Verheißung verknüpft war, er werde der Stammvater eines großen Volkes werden, in dem alle Völker gesegnet seien. Er ging demnach über den Enphrat und kam in ^21 das Land, welches inselartig zwischen dem Mittelländischen Meer, " Phönizien, Syrien und dem Steinigen Arabien liegt. Dieses Land war noit den Nachkommen Chanaans, eines Sohnes von Cham, bewohnt. Gott gelobte aber feierlich, daß es Abrams Abkömm-lingen gehören werde (das Gelobte Land), und wandelte den Namen Abram, d. i. hoher Vater, um in Abraham, d. i. Vater der Menge. Er schloß einen Bnnd mit ihm und seinen Nachkommen, dessen Zeichen die Beschneiduug war. Aber diese
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