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1. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 355

1855 - Mainz : Kirchheim
355 45. Meere: Das asow'sche, schwarze, marmor-, mittellän- dische und adriatische Meer im Süden, das atlantische Meer und die Nordsee im Westen, die Ostsee und das Eismeer im Norden. Seen: Ladoga-, Onega- und Peipussee in Rußland; Mälar-, Wener- und Wettersee in Schweden; Neusiedler- und Plattensee in Ungarn; der Comersee in Italien; der Genfer-, Neuenburger-, Zürcher- und Vierwaldstättersee in der Schweiz. Hauptflüsse: Don, Dniepr und Wolga in Rußland; Donau, Rhein und Elbe in Deutsch- land; die Seine (Sän'), Loire (Loar'), Garonne und Rhone in Frankreich. Der Tajo (Tacho) und Ebro in Spanien und Por- tugal; die Themse in England; der Po in Italien; die Weichsel in Polen. 46. Europa wird von romanischen, germanischen und slavi- schen Völkern bewohnt, welche unstreitig die gebildetsten der ganzen Erde sind. Fast alle Europäer bekennen sich zur christlichen Reli- gion, ausgenommen die Juden, die Muhamedaner in der Türkei und die heidnischen Lappländer im Norden. Europäische Staaten. 47. Das Königreichportugal (1660 Q. M. und 3,450,000 kath. E.) hat heißes Klima und fruchtbaren Boden. Es gibt hier Pomeranzen, Citronen und Feigen in Menge. Die Hauptstadt Lissabon (280,000 E.) liegt am Tajo und hat eine sehr schöne Lage. Noch sind zu bemerken die Handelsstadt Oporto und die Universitätsstadt C o i m b r a. 48. Das Königreich Spanien (8600 Q.m. und 12,100,000 kath. E.) nimmt den größten Theil der pyrenäischen Halbinsel ein, ist überaus fruchtbar, aber nicht genug angebaut. Es hat sehr gute Pferde, Schafe, Maulesel, Seide, Wein,Oel und Südfrüchte. Madrid (200,000 E.) ist die Hauptstadt des Reiches. Andere berühmte Städte sind: Toledo, Barcelona, Malaga und Cadir. 49. Das Kaiserthum Fran kretch (9620q.m., 35,500,000 kath. E.) ist ein großes, schönes Land, das Getreide, Wein, Obst, Oel und edle Früchte hervorbringt, starken Handel treibt und bedeu- tende Fabriken hat. Paris an der Seine (1,000,000 E.) ist die Hauptstadt des Reiches und der Größe nach die zweite Stadt in Europa. Lyon, große Stadt an der Rhone, mit bedeutendem Seidenhandel. Marseille(Marselj'), Toulon und Bordeaux (Bordo) sind berühmte Handelsstädte. Straßburg mit herrli- chem Münster. 50. Das Königreich Großbritannien (5700 Q. M., 29,128,000 E., worunter 8,770,000 Katholiken, 20,115.400 Pro- testanten) besteht aus den drei Königreichen England, Schottland und Irland. Großbritannien hat feuchtes Klima, gute Viehzucht, ' ^ 23 *

2. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 497

1855 - Mainz : Kirchheim
Anhang. Gcschichte und Gcogrnphic des Grosthnzomums Hesstn. 1. Das Gebiet des Großherzogthums Hessen wurde in uralter Zeit von verschiedenen deutschen Volksstämmen bewohnt. In Rhein- hessen wohnten Gallier und Vangionen, in Starkenburg Aleman- nen, in Oberhessen Chatten. Kurz vor Christi Geburt lernten die Römer, im Kampfe mit den Galliern begriffen, die Chatten oder Hessen kennen und schilderten sie als einen mächtigen, tapferen Volksstamm. Zweihundert Jahre nach Christi Geburt schloffen sich die Chatten dem mächtigen Frankenbund an, und ihr Land bildete lange Zeit einen Theil des Frankenreichs. Im achten Jahrhundert wur- den sie durch den heil. Bonifacius, den Apostel der Deutschen, zum Christenthum bekehrt. Bis in's zwölfte Jahrhundert gehorchten sie vielen Grafen und Rittern. 2. Vom Jahre 1130—1247 stand der größte Theil von Hessen unter der Botmäßigkeit der Landgrafen von Thüringen. In diese Zeit fällt das Leben der heil. Elisabeth, Landgräfin von Thüringen und Hessen. Rach dem Tode ihres Gemahls entsagte sie der Welt und brachte ihr Leben in Gebet, Bußübungen und in Werken der Barmherzigkeit zu. Sie starb zu Marburg, 1231. 3. Als 1247 der Mannsstamm der Thüringischen Landgrafen ausgestorben war, kam Hessen an Heinrich 1. von Brabant, genannt das Kind. Er war der Sohn eines Herzogs von Brabant und Sophiens, einer Tochter der heil. Elisabeth. Heinrich ist der erste Landgraf von Hessen und der Stammvater der hessischen Für- sten. — Der Landgraf Heinrich Iii. heirathete die Erbgräfin Anna von Katzenellenbogen und vermehrte durch die Erwerbung dieser mächtigen Grafschaft, wozu auch Darmstadt gehörre, die Macht der hessischen Landgrafen. 4. Philipp der Großmüthige, welcher 1567 starb, theilte die Landgrafschaft unter seine vier Söhne, von denen Wilhelm Iv. der Stifter von Hessen-Kassel, Georg !. aber Stammherr der Heffen-Darmstädtischen Landgrafen ist. Die beiden andern Brüder starben ohne Nachkommen und ihre Besitzungen kamen an Hessen- Kassel und Hessen-Darmstadt. 5. Die Landgrafen von Hessen-Darmstadt zeichneten sich durch Sparsamkeit im Staatshaushalt, durch Aufführung nützlicher Bau- ten , durch Gelehrsamkeit und Treue gegen das kaiserliche Haus Oesterreich aus. Georg I. verwandelte eine große Strecke öden Hepp. Vollständiges Lehr- und Lesebuch. 32

3. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 48

1855 - Mainz : Kirchheim
48 Mit Milch sängst du dein Leben an, Mit Wein kannst du es wohl beschließen; Doch fängst du mit dem Ende an, So wird das Ende dich verdrießen. Die Luft, Mensch, ist dein Element, Du lebest nicht von ihr getrennt; Drum täglich in das Freie geh’, Und besser noch auf Berges Höh’! Das zweite ist das Wasserreich, Es reinigt dich und stärkt zugleich; Drum wasche täglich deinen Leib Und bade oft zum Zeitvertreib! Dein Tisch sei stets einfacher Art, Sei Kraft mit Wohlgeschmack gepaart; Mischst du zusammen vielerlei, So wird’s für dich ein Hexenbrei. iss massig stets und ohne Hast, Dass du nie fühlst des Magens Last; Geniess es auch mit frohem Muth, So g'bt’s dir ein gesundes Blut. Fleisch nähret, stärket und macht warm, Die Pflanzenkost erschlafft den Darm; Sie kühlet und eröffnet gut Und macht dabei ein leichtes Blut. Das Obst ist wahre Gottesgab’, Es labt, erfrischt und kühlet ab; Doch über Allem steht das Brod, Zu jeder Nahrung thut es Noth. Das Fett verschleimt, verdaut sich schwer Salz macht scharf Blut und reizet sehr; Gewürze ganz dem Feuer gleicht, Es wärmet, aber zündet leicht. Willst du gedeihlich Fisch gemessen, Musst du ihn stets mit Wein begiessen. Den Käs iss nie zum Uebermaß; Mit Brod zu Nachtisch taucht er was.

4. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 385

1855 - Mainz : Kirchheim
385 Legionen zum römischen Kaiser ausgerufen. Doch mußte er noch lange blutige Kriege mit seinen fünf Mitregenten führen, bis er im Jahre 324 Alleinherrscher des großen Reiches wurde. Seine christ- liche, fromme Mutter Helena und sein dem Christenthum nicht ab- geneigter Vater Konstantius bewirkten auch in Konstantins Herzen eine Hinneigung zum Christenthum. Obschon noch Heide, gestattete er doch bei seinem Regierungsantritte den Christen freie Ausübung ihrer Religion. Sein völliger Uebertritt zum Christenthum wurde herbeigeführt durch eine außerordentliche Erscheinung am Himmel, als Konstantin wider seinen Gegenkaiser zu Felde zog. An einem Nachmittage sahen er und seine Soldaten am Himmel das Zeichen des Kreuzes mit der Umschrift: „Durch dieses wirst du siegen!" Dasselbe Kreuzzeichen und Christus erschienen in der darauf folgen- den Nacht dem Kaiser im Traume. Nun ließ Konstantin eine Fahne mit dem Kreuzzeichen verfertigen und dieselbe in den Schlachten vorantragen. Er wurde jetzt Christ, ließ sich im Christenthume unterrichten, aber erst kurz vor seinem Tode taufen, weil er fürch- tete, die Gnade zu verlieren, welche Gott in der Taufe mittheilt. 313 erließ Konstantin ein Gesetz, wonach ein jeder Unterthan seine Religion frei und ungehindert ausüben durfte. Viele andere Ge- setze ergingen, die das Christenthum zu heben und zu verbreiten suchten. Dahin gehören die Gesetze über eine würdige Sonntags- feier, das Verbot der Kreuzigung — aus Ehrfurcht gegen den Er- löser — und die Abschaffung der blutigen Fechterspiele. Die Geist- lichen wurden von den Steuern befreit, mit Geld unterstützt, ihnen die Freiheitserklärung der Sklaven und richterliche Gewalt bei Strei- tigkeiten übertragen; überall entstanden Kirchen, wie die prächtige Kirche des heiligen Grabes zu Jerusalem, die Apostelkirche zu Kon- stantinopel; auch gestattete er, Vermächtnisse und Schenkungen an Kirchen zu machen. Anders sah es im Morgenlande aus, wo der heidnische Kaiser Licinius herrschte. Seine Feindschaft gegen Konstantin verwandelte sich bald in eine heftige Abneigung gegen die Christen. Die Waffen sollten nun entscheiden, ob das Heidenthum oder das Christenthum untergehen sollte. Konstantin zog gegen Licinius zu Felde und besiegte ihn. Nun ließ er die zerstörten Kirchen im Morgenlande wieder aufbauen und begünstigte die Christen auf alle Weise. Mit seiner Alleinherrschaft im Morgen- und Abendlande hören die blutigen Verfolgungen der Christen auf. Im Jahre 325 erschien er selbst auf der ersten allgemeinen Kirchenver- sammlung zu Nicäa, welche er zusammenberufen hatte, um kirchliche Unruhen zu unterdrücken. Von dem immer n.och heidnisch gesinnten Rom verlegte er seine Residenz nach Byzanz, welches nach ihm Konstant in opel genannt wurde. Durch die Entfernung des kaiserlichen Hofes konnten nun die Bischöfe zu Rom freier und selbstständiger handeln. Konstantin starb gleich nach Empfang der Hepp. Vollständiger Lehr- und Lesebuch. £5

5. Theil 2 - S. 119

1864 - Mainz : Kirchheim
119 ab. Schwarz, seines Blätterschmuckes beraubt, stand er da, als ob er mit den Griechen traure über das Unglück der Stadt. Im nächsten Jahre jedoch trieb er von Neuem wieder Blätter, und ein Reis nach dem andern wurde wieder grün. Da war Freude und Jubel unter den Athenern; denn, sagten sie, uns ist ein Zeichen geworden, daß die Göttin uns noch gewogen ist. Wie ihre Olive wieder grünt und blüht, so wird auch unsere Stadt wieder grünen und blühen. In welch' einem Ansehen jener B«um auch über Athen hinaus stand, beweist die Geschichte des Fremdlings von Kreta. Dieser hatte den Athenern wichtige Dienste geleistet. Dankbar bot ihm die Stadt eine Belohnung; aber statt der Schütze, welche man ihm zugedacht hatte, erbat er sich nur einen Zweig von dem heiligen Oelbaume, und mit dieser schlichten Gabe schied er, hoch gefeiert und ver- ehrt von den Athenern. Ein Kranz von den Olivenzweigen war es, mit dem die Sieger in den olympischen Spielen gekrönt wurden, und dieser einfache, silber- farbene Kranz mit seinen goldgelben Blüthen war ihnen mehr werth, als einer aus Silber; denn er verberrlichte nicht bloß den, der ihn trug, sondern auckx seine Familie und seine Vaterstadt. Der Oelzweig wurde jedoch nicht allein von Siegerhänden getragen; auch Schutz- und Hülseflehende grissen nach ihm. In den Peiserkriegen sandten die Griechen wiederholt Bolen mit Oelzweigeu nach Delphi, um von dem Orakel einen günstigeren Spruch für ihr Vaterland zu erflehen. Mit Oelzweigeu in den Händen kamen auch die unglücklichen Kar- thager zu dem römischen Feldherrn, nachdem sie gegen denselben sechs Tage und sechs Nächte mit der größten Tapferkeit gekämpft hatten, und baten um ihr Leben. Sogar aus einer Münze hat der Oelzweig geprangt. Ein durch seine Weisheit berühmter König in Roni, der den Frieden dem Kriege vorzog, ließ nämlich einen Oelzweig auf die Münzen prägen, und im Mittelalter baute man mitten im Heidenlande bei Danzig ein Kloster, welches heute noch steht, und nannte es Oliva, damit andeutend, daß es den wilden Heiden den Frie- den des Himmels bringen sollte. .Das Weihwasser sprengte der Priester am liebsten mit Olivenzweigen, und Sterbende salbt er noch jetzt bei der letzten Oelung mit Olivenöl. \ • 6. Der Theestrauch. Ter Theestrauch hat seine ursprüngliche Heimath in C h i n a und Japan, wird aber jetzt mit Erfolg auch auf Java und der indischen Landschaft Assam angebaut. Seine Blätter liefern den allgemein bekannten Thee, dessen Gebrauch man in China schon im 9. Jahrhundert kannte. Im Jahre 1066 führten die Holländer ihn nach Europa, wo der Verbrauch jetzt so ungeheuer ist, daß Eng- land allein an 30 Millionen Pfund Thee jährlich verbraucht. Aller Thee, der in den Handel kommt, gehört zu einer und derselben Art; nur die Zubereitung und die Verschiedenheit der Blätter geben theils den grünen, theils den schwar- zen Thee, wovon man jedoch 7—10 verschiedene Sorten mit besonderen Be- nennungen unterscheidet. Die Theepflanze ist ein Strauch, oder wenn man will, /

6. Theil 2 - S. 343

1864 - Mainz : Kirchheim
343 Den Edelstein in seine Mitte nahm Uyd schöner ihn verklärte, bis ergrimmt Am eirje sreche Land das Herz durchstieß. Er sank; es floß sein Blut; die Flamm' exlosch^ Und seine Seele stieg zu Gott empor. ' Herder. 18. Konstantin der Gross e. (306-337 n. Chr) Diokletian war der letzte römische Kaiser, der als Heide die Christen grausam verfolgte. Sein Nachfolger, Konstantin, ward seihst ein Christ, und die schrecklichen C h r i st e n v e r f ol gu n g e n hörten aus. Schon in seines Vaters Haute hatte Konstantin viel Löb- liches von den Christen gehört und war ihnen desshalb im Herzen zugethan. Als er Herrscher eines Theils des römischen Reichs ge- worden war, — denn damals war das römische Reich unter sechs Kaiser vertheilt, die neben einander regierten — gerieth er in Streit und Krieg mit seinem Mitkaiser, Maxe nt ins, einem schlimmen Christenfeinde. Und als er nun den Tag vor der entscheidenden Schlacht zur Mittagszeit sinnend und nachdenkend vor seinem Heere hin und her ging und überlegte, ob er auch wohl siegen könnte, und wie er das anzufangen habe, sah er am hellen Mittage am Himmel efh Kreuz mit der Inschrift: „Hiermi t wi rst du siegen!“ (312 n. Chr.) Staunen ergriff ihn und das ganze Heer, welches Zeuge die- ser Erscheinung war. In der folgenden Nacht wurde er in einem Traumgesichte aus’» Neue an die Erscheinung gemahnt. Mit Anbruch fles Tages stand Konstantin aus und liess statt der Hauptfahne, die vorher mit Bildein der Götter geschmückt gewesen, eine K reuze s- sa h ne fertigen. Es war ein langer vergoldeter Lanzenschaft, durch dessen obern Theil eine mit einem kostbaren, purpurnen Tuche behangene One rst a n " e ging, die ihm die Gestalt eines K re uz e s gab. So entstand die Fahne des Kreuzes, „Lnbarum“ genannt. An der Spitze war ein Kranz von Gold und Edelsteinen befestigt, wel- cher die beiden in einander geschlungenen, griechischen Anfangs- buchstaben des Namens C h rit t u s — X (Ch) und P (R) — in sich schloss. Diese Fahne gebrauchte Konstantin von nun an in allen sei- nen Kriegen als ein Mittel des Schutzes und des Sieges. Nachdem er mit dem Heere des Maxentius zusammengetroffen und einen voll- ständigen Sieg erfochten hatte, liess er sich das Evangelium verkün- digen und erklären, warum der Sohn Gottes Mensch geworden wäre. Auch verordnete er, dass alle feine Staatsdiener und Unterthanen im Chriftenthume unterrichtet werden sollten. Er ei theilte den Christen im ganzen römischen Reiche vollkommene Religionsfreiheit (313 n. y

7. Für Oberklassen - S. 272

1870 - Altenburg : Bonde
272 und Forderungen; er verbarg ihre Briefe. Als einst sein Feldherr Antipater sich über sie und ihre Briefe an Alexander beklagte, sagte dieser: -„Antipater muss nicht wissen, dass eine einzige Thräne einer Mutter tausend solcher Briefe auslöschen kann.“ c. D i e Römer. Romulus und Nemus gründen Rom 753; über 200 Jahre von Königen regiert, wird es 509 eine Republik.— Nach den 3 Punischen Kriegen, in deren zweitem es durch Hannibal an den Rand des Untergangs gebracht wird, dehnt es seine Eroberungen über die ganze damals bekannte Welt aus. 60 erobern die Römer Palästina. Der Jdumäer Herodes wird König und vernichtet die Makkabäer; seine' Söhne, Archelaus, Antipas und Philippus, sowie sein Enkel Herodes Agrippa folgen ihm in der Regierung. — Nach der Über- windung des Pompejus macht sich Cäsar zum Alleinherrscher, nach seiner Ermordung, 44, Oktavianus, der als Kaiser Augustus genannt wird. — Jesus wird geboren. Born pejus räumte nicht nur den Seeräubern, die sich zu einer anderen Lebensart verstanden, Städte zur Wohnung ein, son- dern machte auch den König von Armenien, Tigranes, den er im Triumphe hätte aufführen können, zum Bundesgenossen, indem er sagte, an der Ewigkeit sei ihm mehr gelegen, als an einem einzigen Tage. — Cäsar war es, welcher in 14 Jahren das ganze, von streitbaren Völkern stark bewohnte Gallien und zweimal Spanien unterwarf, Deutschland und England betrat, siegreich Italien durch- zog, die Macht Pompejus des Grossen stürzte, Ägypten zum Ge- horsam brachte, den Pharnaces sah und schlug, in Afrika den grossen Kamen Catos und die Waffen Jubas besiegte, 50 Schlachten lieferte, in denen 1 Million, 200,000 Mann geblieben sein sollen, bei dem allen nach Cicero der grösste Redner, für Geschichts- schreiber ein unübertroffenes Muster; an der Ausführung grosser Pläne über Gesetzgebung und Ausbreitung des Reiches hinderte ihn sein Tod. — Als seine Freunde ihm riethen, eine Leibwache zu halten, verwarf er diese geradezu und sagte: „Es ist besser, einmal zu sterben, als den Tod immer zu fürchten!“ Ii. Zeittafel der lvettbegebenheiten nach Christi Geburt. 1. Von Augustus bis zum Untergange des Römi- schen Reichs. — Hermann befreit Deutschland durch den Sieg im Teutoburger Walde, 9. — Unter Vespasianus zerstört Titus im Jahre 70 Jerusalem.— Große Ehristenversolgungen — 323 wird Con- stantia Alleinherrscher; das Christenthum wird Staatsreligion. Erste allgemeine Kirchenversammlung zu Nieäa; Verlegung der Residenz nach Constantinopel. 375 fängt die Völkerwanderung an. Das Römische Reich wird in das Morgenländische und Abendländische getheilt; dieses geht unter durch Odoaeer, 476.

8. Für Oberklassen - S. 273

1870 - Altenburg : Bonde
273 Als Alarich, König der Westgothen, 408 Rom belagerte, wurden 2 angesehene Römer in sein Lager geschickt. Sie ver- kündigten dem Könige, die Römer seien entschlossen, ihre Würde zu behaupten; wenn Alarich einen anständigen Vergleich ausschlage, so möge er nur das Zeichen zur Schlacht geben und sich gefasst machen, ein zahlloses, in den Waffen geübtes und durch Ver- zweiflung furchtbares Volk zu bekämpfen. „Desto besser,“ ant- wortete Alarich, „je dichter das Gras, desto leichter das Mähen.“ Dieser Antwort gemäss waren seine Bedingungen. Alles Gold und Silber, alle bewegliche Habe von Werth und alle Sklaven, die nicht römischer Abkunft seien, müsse man ihm geben. „Wenn aber dies deine Forderungen, sind, o König,“ fragten die Abge- ordneten, „was denkst du dann uns zu lassen?“ „Euer Leben,“ antwortete der stolze Eroberer. — 2. Von Dboacer bis zu Karl dem Großen. — 486 stiftete Chlodwig das Fränkische Reich.— 622 Muhameds Flucht von Mekka nach Medina (Hedschra). Karl der Große wird Römischer Kaiser, 800. Muhamed sah mit Schmerz den Verfall seines Vaterlandes Arabien, wie es von den alten Sitten hinunter sank, fremde sich angewöhnte. Er gewann die Überzeugung, dass er der wäre, dessen die Völker bedürften. Im 40. Jahre seines Alters erschien ihm, wie er erzählt, „die gesegnete Nacht,“ worin Gabriel ihn, so sagte er, zum Propheten des Höchsten berief. Dieses erzählte er seiner Gattin Kadischa und seinem Vetter Waraka; sein Spruch war Feuer, er entflammte, sie schwuren: „Bei dem, in dessen Hand die Seele der Kadischa und des Waraka ist! Muhamed ist Prophet.“ Hierauf glaubte der junge Ali, der erste der Zeugen, Muhamed gab ihm seine Tochter. Nach diesem fiel Abubekr der Gerechte ihm bei. Bald aber mehrten sich seine Gegner; doch er erklärte: „Sollten sie auch die Sonne in meine Rechte und den Mond in meine Linke legen, so lasse ich dennoch nicht ab.“ — 3. Von Karl dem Großen bis Rudolf vonhabsburg. 843 wird durch den Vertrag von Verdun das Frankenreich getheilt. Von 843 — 911 herrschen die Karolinger in Deutschland; von 919 —1024 die Sächsischen Kaiser, von denen Heinrich I. die Ungarn 933 bei Merseburg, Otto I. 955 auf dem Lechfelde schlug; von 1024—1125 die Salisch-fränkischen Kaiser. Das Papst- thum bekommt durch Gregor Vii. das Übergewicht über das Kaiser- thum; Demüthigung Heinrichs Iv. zu Canossa 1077. — 1096 beginnen bte Kreuzzüge; Gottfried von Bouillon erobert Jerusalem 1099.— Von 1138—1254 herrschen die Hohen staufischen Kaiser; 1152— 1190 Friedrich Barbarossa. — Unter Innocenz Ui. ist das Papst- thum auf dem Gipfel seiner Macht. — Von 1256 — 1273 das Inter- regnum; das Faustrecht herrscht in seiner ganzen Ausdehnung. — „Das sei ferne,“ sagte Gottfried von Bouillon, als ihn die Kreuzfahrer zum Könige von Jerusalem machen wollten, „dass ich 4a die Königskrone trage, wo Christus die Dornenkrone getragen 18

9. Für Oberklassen - S. 338

1870 - Altenburg : Bonde
338 seinen Schutz sich erkaufte, dem läßt er kein Haar krümmen. Immer bedacht aus Raub ist er eben so willig wieder zu geben; auch der Ärmste bietet von seinem Brote und seinen Datteln den Zuschauern seines kargen Mahles, und Almosengeben galt dem Araber aller Zeit für eine seiner vorzüglichsten Verpflichtungen. Den schwarzen blitzenden Augen entspricht das Feuer seines Gemüthes; sein Blut, leicht in Wallung, kühlt sich nicht bald, und schwer versöhnlich ist das nach Rache dürstende Herz Eine Beleidigung nicht rächen, gilt für ent- ehrend, die Verpflichtung zur Blutrache geht bis in das fünfte Geschlecht, und Verachtung trifft die, welche sie nicht erfüllen. Der Lebhaftigkeit seiner Geberden entspricht ein scharfer, zugespitzter Verstand, der sich an schlagenden Witzen und sinnvollen Sprüchen ergötzt, und eilte glühende Phantasie, die sich eine Welt dichterischer Bilder gestaltet; denn Dich- tung ist Anfang und Ende der Weisheit der Araber. Sie lieben es, bei hellem Mondenscheine sich Mährchen und Geschichten zu erzählen oder zu singen. Jünglinge und Mädchen wiederholen in Chören den vom Vorsänger gesungenen Vers, indem sie ihren Gesang mit Hände- klatschen und allerlei Bewegungen des Körpers begleiten. Der Beduine wohnt in Zelten, die aus Kameelhaaren gewebt sind. Seine Kleidung ist, wie die Abbildung zeigt, ein wollenes Hemd und ein Mantel, dessen weiße und braune Streifen der Haut des Zebra nachgeahmt sind; seine Waffen bestehen in Schwert und Speer, Helm und Panzer, hier und da auch in Schießgewehren; seine Speise ist süße und saure Kameelsmilch, ungesäuertes Brot, Butter, Datteln, Trüffeln der Wüste; sein Reichthum das Kameel und das edle Roß. 317. Der Chinese. Die Chinesen haben eine gelbe oder gelblich-grüne Gesichts- farbe. Die Leibesgestalt ist unter- setzt und von mittelmäßiger Größe. Sie haben länglich-runde, zuge- spitzte Köpfe, breite eckige Ge- sichter mit glatten Stirnen, nur wenig gespaltene Augen, kleine, stumpfe Nasen, kurze und schwarze Augenbraunen, dünne Bärte, große Ohren, schwarze ungekräu- selte Haare, spitz hervorstehendes Kinn und dicke Bäuche. Die Männer erhalten ihren Kopf be- ständig kahl bis auf einen kleinen Theil am Scheitel, den sie in einen breiten, steifen Zopf flech- ten. Hausväter tragen einen Zwickelbart. Der Körper, von Jugend auf abgehärtet, ist dauer-

10. Für Oberklassen - S. 189

1870 - Altenburg : Bonde
189 wieder zu verhüllen, mehr der Schamhaftigkeit, als der Schmerzen ein- gedenk. Selbst das rohe Volk ward dadurch bewegt, und man brachte die beiden Freundinnen aus dem Bereiche des wüthenden Thieres. Da kam Perpetua, wie aus tiefem Schlafe erwachend, Zu sich und fragte zur Verwunderung der Anwesenden, wann sie denn der wilden Kuh ausgesetzt werden sollte. Und als man ihr erwiderte, daß dieß bereits geschehen sei, wollte sie es nicht glauben, bis sie die blutigen Spuren an ihrem Körper und Kleide bemerkte. Es war Sitte, daß die, welche von den wilden Thieren nicht ge- tödtet worden waren, von jungen Gladiatoren (Fechtern) den Gnaden- stoß empfingen. Dieses Ende erwartete auch die beiden Freundinnen- sie wurden wieder in die Mitte des Amphitheaters geführt, damit sich das Volk an ihrem Sterben weide. Perpetua führte selbst die zitternde Hand des Fechters an ihren Hals und empfing lautlos den Todesstoß. 218. Der Sieg der Kirche. Der Wuth der römischen Kaiser gelang es nicht, die Kirche des Herrn zu zerstören; im Gegentheil, sie mußten sich vor der Macht des Herrn beugen. Er erweckte einen Mann, durch welchen er das Heiden- thum zu Boden warf. Konstantin war sein Name. Schon sein Vater, der einen Theil des römischen Reiches als Statthalter beherrschte, hatte in Zeiten schwerer Verfolgungen die Christen verschont. Kon- stantin erbte des Vaters Macht und Ehre und auch dessen freundliche Gesinnung gegen die Christen. Er zog im Jahre 312 gegen seinen heidnischen Gegenkaiser Maxentius zu Felde. Da betete er zum Herrn um Sieg. Es war Nachmittag; die Sonne stand hoch am Himmel. Der Kaiser war mit seinem Heere auf dem Marsche. Da sah er plötz- lich das flammende Zeichen des Kreuzes unter der Sonne mit der leuchtenden Umschrift: „In diesem Zeichen wirst du siegen." In der Nacht darauf erschien ihm der Herr im Traum und gebot ihm, dies Kreuz zu seinem Panier zu machen. Er that es und besiegte unter der Fahne des Kreuzes seinen heidnischen Gegner, der zum letzten Male die Kraft des Heidenthums zum Verzweiflungskampfe zusammengerafft hatte. — Die Zeit der Angst und Verfolgung war nun für die Christen vorüber. Als Konstantin im Jahre 323 Alleinherrscher im ganzen römischen Reiche geworden war, bekannte er sich unverhohlen zum Christenthum. Aus Abneigung gegen Rom, wo das Heidenthum noch sehr -fest saß, verlegte er seinen Wohnsitz nach Byzanz, welches nach ihm Konstantinopel genannt wurde. Durch Erbauung christlicher Kirchen suchte er, und noch mehr seine Mutter Helene, das Volk von den Heidentempeln weg zur Anbetung Gottes herüberzuziehen. Nur Christen wurden zu hohen Ämtern im Reiche befördert; kein kaiser- licher Beamter durfte ferner den Göttern opfern. Das vermehrte' frei- lich auch die Zahl der Scheinchristen. Viele wandten den Mantel rasch nach dem Winde und dachten durch ein erheucheltes Christenthum zu Würden emporzusteigen. Konstantin ließ sich erst kurz vor seinem Ende taufen; er fürchtete noch zu sündigen. Das Christenthum war
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